Mittwoch, Oktober 15, 2025
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Wie lässt sich Nachhaltigkeit im Alltag ganz ohne Verzicht umsetzen?

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GREENJET: Wasser sparen mit Komfort – Nachhaltigkeit ohne Verzicht Niklas Al-Deek

GREENJET entwickelt strömungsoptimierte Düsen, die Wasser sparen, ohne den gewohnten Duschkomfort einzuschränken

Wie ist die Idee zu GREENJET entstanden und wer steht dahinter?

Die Idee entstand, weil wir gesehen haben, dass herkömmliche Wassersparprodukte oft den Duschkomfort massiv beeinträchtigen. Das wollten wir ändern. Gründer und Geschäftsführer Niklas Al-Deek entwickelte gemeinsam mit Experten eine strömungsoptimierte Düse, die Wasser spart, aber den gewohnten Komfort erhält.

Welche Vision verfolgt GREENJET langfristig?

Unsere Vision ist es, GREENJET als weltweiten Standard für nachhaltiges Wassersparen zu etablieren. Wir wollen aktiv dazu beitragen, dass Hotels, Unternehmen und Privathaushalte Ressourcen effizienter nutzen – und so Wasser, Energie und CO₂-Emissionen messbar reduziert werden.

Wie wichtig ist es, auch Energie und Kosten einzusparen?

Wasser sparen bedeutet automatisch auch Energie sparen, da weniger Warmwasser erhitzt werden muss. Für unsere Kunden sind die Energiekosten meist doppelt so hoch wie die reinen Wasserkosten – hier liegt also der größte Effekt. Genau das macht GREENJET so attraktiv.

Für welche Zielgruppen ist das Produkt besonders interessant?

Besonders spannend ist GREENJET für Hotels, Pflege- und Sozialeinrichtungen, Fitnessstudios, Industrieunternehmen und öffentliche Gebäude. Gleichzeitig profitieren auch Privathaushalte. Wir passen unsere Ansprache an die Bedürfnisse der Zielgruppen an: bei Hotels stehen zum Beispiel Kostensenkung und ESG-Anforderungen im Vordergrund, bei Haushalten eher Umweltbewusstsein und einfache Anwendung.

Was unterscheidet GREENJET von anderen Lösungen?

Unsere Technologie ist weltweit patentiert und TÜV-zertifiziert. Durch die Luftansaugung wird der Strahl optimiert, sodass man weniger Wasser benötigt, ohne Druck oder Komfort zu verlieren. Viele herkömmliche Lösungen senken einfach nur die Durchflussmenge – das fühlt sich dann wie „weniger Wasser“ an. Bei uns bleibt das Duscherlebnis unverändert, aber die Einsparung ist signifikant.

Welche Hürden mussten überwunden werden?

Die größte Herausforderung war es, den Markt zu überzeugen, dass Wassersparen nicht automatisch Komfortverlust bedeutet. Auch die Produktions- und Patentprozesse waren anfangs intensiv. Durch Qualität, Partnernetzwerke und Geduld konnten wir diese Hürden erfolgreich meistern.

Wie bleibt der Komfort erhalten?

Die Luftbeimischung sorgt dafür, dass sich das Wasser genauso voll und kräftig anfühlt wie zuvor. Tests mit Hotels zeigen, dass kein einziger Gast den Unterschied bemerkt hat – außer, dass weniger verbraucht wird.

Welche Rolle spielen Zertifizierung und Produktion in Österreich?

Beides ist für uns zentral. Die TÜV-Zertifizierung schafft Vertrauen und zeigt, dass unsere Technologie geprüft und sicher ist. Die Produktion in Österreich steht für höchste Qualität, kurze Wege und Transparenz. Das macht uns im internationalen Wettbewerb glaubwürdig.

Nächste Schritte und Zukunftspläne?

Wir werden unser Produktportfolio erweitern, weitere Märkte erschließen und GREENJET als Standardlösung in der Hotellerie und darüber hinaus etablieren. Parallel arbeiten wir an digitalen Vertriebsprozessen und einem Abo-Modell, um die Technologie noch breiter zugänglich zu machen.

Was hat Sie persönlich am meisten angetrieben?

Mich hat die Idee fasziniert, mit einer kleinen, smarten Lösung ein global relevantes Problem anzugehen. Nachhaltigkeit bedeutet für mich nicht Verzicht, sondern bessere Technik – das war mein Antrieb.

Welche drei Ratschläge für Gründerinnen und Gründer?

Erstens: Bleibt hartnäckig, auch wenn es Widerstände gibt. Zweitens: Entwickelt Produkte, die echte Probleme lösen. Drittens: Denkt von Anfang an international, denn Nachhaltigkeit kennt keine Grenzen.

Wie wichtig ist es, Bewusstsein zu schaffen?

Sehr wichtig – wir liefern nicht nur ein Produkt, sondern zeigen auch auf, wie wertvoll Wasser und Energie sind. Jede installierte Düse ist ein kleiner Beitrag zu einem größeren Umdenken.

Bild Niklas AI-Deek @GREENJET GmbH

Wir bedanken uns bei Niklas Al-Deek für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: GREENJET

Kontakt:

GREENJET GmbH
Hermanngasse 31 Top 30
1070 Wien
Österreich

office@greenjet.at
www.greenjet.shop

Ansprechpartner: Niklas Al-Deek

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Wie verändert ein offenes Betriebssystem die Zukunft der Fahrzeugsoftware?

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Veecle – Softwareentwicklung für Maschinen neu definiert

Veecle ist ein Berliner Deep-Tech-Startup mit Fokus auf Fahrzeugsoftware. Das Unternehmen vereinfacht die Entwicklung vernetzter Maschinen durch ein offenes Betriebssystem und eine cloudbasierte Plattform.

Können Sie uns Veecle kurz vorstellen und erzählen, wer die Gründer sind und welche Hintergründe Sie mitbringen?

Veecle ist ein Deep-Tech-Startup aus Berlin, das die Software-Entwicklung für Fahrzeuge und andere vernetzte Maschinen radikal vereinfacht. Wir haben ein offenes Betriebssystem und eine cloudbasierte Entwicklungsplattform (SaaS) geschaffen, mit der Hersteller eigene Funktionen entwickeln, testen und direkt auf ihre Produkte bringen können – schnell, sicher und unabhängig von Zulieferern. Gegründet wurde Veecle von einem internationalen Team aus Deutschland, Italien und Südkorea. Die Gründer:innen vereinen Erfahrung aus der Automobilindustrie, Open-Source-Entwicklung und Software-Sicherheit – vom Autohersteller über den Zulieferer bis zur akademischen Forschung.

Welche Vision verfolgt Veecle mit seinem Betriebssystem für softwaredefinierte Fahrzeuge und wie möchten Sie diese umsetzen?

Unsere Vision ist es, die Softwareentwicklung in Fahrzeugen so einfach zu machen wie App-Entwicklung auf dem Smartphone. Heute sind viele Hersteller noch in komplexe Lieferketten und starre Prozesse verstrickt. Mit Veecle geben wir ihnen die Freiheit, eigene Innovationen schnell umzusetzen – unabhängig von Zulieferern und großen Tech-Konzernen.
Um das zu erreichen, bieten wir eine durchgängige Plattform, auf der Ideen direkt zu funktionierendem Code werden – nicht zu PowerPoint-Folien. KI-gestützte Werkzeuge helfen, neue Funktionen automatisch zu generieren, zu testen und nahtlos in die bestehende Software zu integrieren. Entwickler können ihre Anwendungen sogar in einem virtuellen Fahrzeug auf virtueller Hardware ausprobieren, lange bevor reale Komponenten existieren. Das reduziert Entwicklungszyklen dramatisch und macht Softwareentwicklung endlich so agil, wie sie sein sollte.

Für welche Zielgruppen haben Sie Veecle entwickelt und welche konkreten Probleme lösen Sie dort?

Veecle richtet sich an alle, die komplexe, vernetzte Maschinen entwickeln – von Automobilherstellern und Zulieferern bis hin zu Herstellern von Landmaschinen, Robotern oder IoT-Geräten. Das Grundproblem ist überall dasselbe: Softwareentwicklung dauert zu lange, ist zu teuer und zu stark von geschlossenen Systemen abhängig.
Automobilhersteller (OEMs) nutzen Veecle, um ihre gesamte Softwarearchitektur zentral zu gestalten. Ihre Entwickler können über einfache, einheitliche Schnittstellen – sogenannte High-Level APIs – komplexe Systeme steuern. So genügt etwa ein Befehl wie hazards.blink(), um den Warnblinker zu aktivieren. Verschiedene Teams können denselben Befehl wiederverwenden – beim Öffnen des Fahrzeugs, beim Bremsen oder bei Gefahrensituationen. Das spart Zeit und sorgt für sauberen, wartbaren Code.

Zulieferer wiederum können ihr wertvolles Fachwissen endlich als reine Softwareprodukte anbieten. Unsere Open-Source-Plattform ermöglicht ihnen, ihre Algorithmen – etwa für ABS-Bremsen oder Fahrstabilität – sicher und verschlüsselt bereitzustellen, ohne den Quellcode offenzulegen. Der Hersteller kann diese Komponenten dann an seine Hardware und Systeme anpassen. So entsteht erstmals ein Markt für „Software as a Product“ in der Mobilität.

Wie gelingt es Ihnen, mit Ihrem Ansatz sowohl traditionelle Automobilhersteller als auch andere Branchen wie Landwirtschaft oder IoT zu erreichen?

Am Ende sprechen all diese Branchen dieselbe Sprache – nur in unterschiedlichen Dialekten. Ob Auto, Traktor oder Drohne: Überall stecken heute kleine Computer (Mikrocontroller), die miteinander kommunizieren und höchste Sicherheits- und Qualitätsstandards erfüllen müssen. Genau für dieses Ökosystem haben wir Veecle OS entwickelt.
Unsere Plattform ist modular aufgebaut und lässt sich flexibel an jede Anwendung anpassen – von Fahrassistenzsystemen über autonome Landmaschinen bis hin zu smarten IoT-Geräten. In Kombination mit unserem Entwicklungsstudio und KI-Unterstützung können Teams schnell eigene Funktionen erstellen, testen und auf reale Hardware bringen, ohne sich tief in die Elektronik einzuarbeiten.
So profitieren klassische Autohersteller ebenso wie Firmen aus Landwirtschaft, Bau oder Industrie von derselben Basis – und können sofort durchstarten, statt jedes Mal das Rad neu zu erfinden.

Was unterscheidet Veecle OS von bestehenden Lösungen und wo liegt Ihr wichtigster Wettbewerbsvorteil?

Viele heutige Systeme in Fahrzeugen oder Maschinen sind historisch gewachsen: Sie bestehen aus Softwarebausteinen verschiedener Zulieferer, die mühsam zusammengesetzt werden müssen. Das macht Änderungen langsam, teuer und fehleranfällig.
Veecle OS geht einen völlig neuen Weg. Es ist offen, interoperabel und Open Source – kein weiterer Software-Standard, sondern eine gemeinsame Basis, auf der alle Geräte zusammenarbeiten können. Und es ist in Rust geschrieben – einer neuen Programmiersprache, die für maximale Robustheit und Sicherheit entwickelt wurde.
Mit Rust lassen sich erstmals selbst sehr unterschiedliche Systeme – vom winzigen Mikrocontroller bis zum Hochleistungsrechner – unter einer einheitlichen Code-Basis zusammenfassen. Fehler, die bei älteren Sprachen wie C oder C++ oft nur durch manuelle Prüfungen oder Meetings vermieden werden konnten, erkennt der Compiler automatisch. Das reduziert Risiken, spart Zeit und ermöglicht ein bislang unerreichtes Qualitätsniveau.
Unser größter Vorteil: Veecle vereint Offenheit, Sicherheit und Geschwindigkeit – und bringt so moderne Software-Prinzipien in eine Branche, die sie dringend braucht.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei der Entwicklung einer offenen Plattform für sicherheitskritische Anwendungen?

Eine der größten Herausforderungen ist, viele Unternehmen überhaupt für den Gedanken von offener, sicherer Software zu gewinnen. In der alten Welt galt: Open Source sei gefährlich, weil „jeder am Code herumbasteln“ könne oder vertrauliches Wissen verloren ginge. Doch moderne Softwareentwicklung funktioniert längst anders.
Heute sorgen Plattformen wie GitHub, Code-Reviews und automatisierte Testpipelines dafür, dass jede Codeänderung überprüft, getestet und dokumentiert wird. Qualität wird nicht dem Zufall überlassen, sondern durch Prozesse wie CI/CD, Coverage-Tests und automatische Sicherheitsscans gewährleistet.

In diesem System sind wir der Maintainer des Kernsystems – also die Instanz, die über Änderungen entscheidet und für Stabilität sorgt. Dritte können Beiträge einreichen, aber nichts direkt verändern. Gleichzeitig fördern wir ein wachsendes Ökosystem aus Plug-ins, die von Partnern entwickelt werden. Diese Erweiterungen bleiben vollständig kompatibel, ohne den sicheren Kern zu beeinflussen.
Viele Unternehmen entdecken gerade erst, dass Offenheit nicht Unsicherheit bedeutet – sondern der einzige Weg ist, Tempo, Innovation und Vertrauen in sicherheitskritischen Systemen zu vereinen.

Wie wichtig ist die Open-Source-Ausrichtung von Veecle für Ihre Kunden und Partner?

Open Source ist zentral! Es ist einer der Hauptgründe, warum sich Kunden und Partner für uns entscheiden. Open Source beschleunigt Innovation: Ingenieure können Veecle sofort ausprobieren, ohne langwierige Freigaben oder Beschaffungsabteilungen. Wenn es funktioniert, verbreitet sich die Lösung intern von selbst – ganz ohne Vertrieb.
Offenheit schafft außerdem Vertrauen. Jeder kann den Code prüfen und verstehen, anstatt einer Black Box zu vertrauen. Das vermeidet Abhängigkeiten und gibt Unternehmen echte Kontrolle über ihre Systeme.
Open Source wirkt bei uns auch als Magnet für Talente – gute Entwickler wollen an sichtbaren, zukunftsweisenden Projekten arbeiten. Und Sicherheit entsteht hier nicht trotz, sondern durch Transparenz: Je mehr Experten auf den Code schauen, desto robuster wird er.

Können Sie uns einen Einblick geben, welche zukünftigen Entwicklungen und Features bei Veecle geplant sind?

Aktuell starten wir den Software-as-a-Service-Launch von Veecle DevStudio – damit können Entwickler erstmals komplette Systeme direkt im Browser entwerfen, testen und bereitstellen, wahlweise in der Cloud oder auf eigener Infrastruktur.
Der nächste Schritt ist unser Plug-in-Ökosystem: Wir arbeiten mit Partnern wie Chipherstellern und Tool-Anbietern daran, ihre Standards und Entwicklungsboards nativ mit Veecle kompatibel zu machen. So entsteht ein Netzwerk, in dem jede Integration Mehrwert für alle bringt.
Langfristig denken wir in Richtung Software-as-a-Product. Zulieferer sollen ihr jahrzehntelang aufgebautes Fachwissen als sichere, verschlüsselte Software-Komponenten anbieten können – kompatibel mit jeder Hardware, jedem Betriebssystem und jedem Kommunikationsstandard. So entsteht ein echter Marktplatz für Know-how – und ein völlig neuer Weg, Wertschöpfung in der Industrie zu denken.

Wie wollen Sie mit Veecle dazu beitragen, dass europäische Hersteller unabhängiger von großen Tech-Konzernen werden?

Europa braucht wieder Kontrolle über seine technologische Basis – genau hier setzt Veecle an. Statt auf geschlossene Systeme aus den USA oder China angewiesen zu sein, bieten wir mit Veecle OS eine offene Grundlage, auf der alle Hersteller aufbauen können.
Darauf aufbauend entsteht das Veecle DevStudio – unsere browserbasierte Entwicklungsplattform, die Entwicklung so einfach macht wie nie zuvor. Sie ist kommerziell, aber fair: kein Abo-Lock-In, keine künstlichen Barrieren wie bei manchen Industrie-Tools. Wer möchte, kann auch selbst kompilieren, konfigurieren und Pipelines einrichten – aber DevStudio nimmt diese Komplexität ab, sodass Teams schneller von der Idee zur lauffähigen Software kommen.
Unser Ziel ist, dass Veecle als Technologie-Player wahrgenommen wird, für den man gern bezahlt, weil er echten Nutzen schafft – und gleichzeitig Europas Hersteller wieder unabhängig macht.

Welchen Stellenwert hat das Thema Sicherheit und Zuverlässigkeit in Ihrer Arbeit und wie stellen Sie diese dauerhaft sicher?

Sicherheit ist bei uns kein Zusatz, sondern der Kern unserer Arbeit. Alle drei Gründer kommen aus der Cybersecurity – von IT-Infrastruktur bis zu Fahrzeugnetzwerken – und dieses Denken prägt Veecle von Anfang an. Wir folgen dem Prinzip „Security by Design“, nicht „Security as an Afterthought“.
Ein entscheidender Faktor ist dabei die Wahl unserer Technologie: Rust. Diese Programmiersprache eliminiert ganze Klassen von typischen Programmierfehlern, die in C oder C++ oft zu Sicherheitslücken führen. Rust überprüft beim Kompilieren, ob Speicher und Datenzugriffe sicher sind – lange bevor der Code überhaupt läuft.
Darüber hinaus setzen wir auf Code Reviews, automatisierte Tests, Coverage-Analysen und kontinuierliche Integration (CI/CD), um Zuverlässigkeit messbar zu machen. So entsteht Software, die nicht nur funktioniert, sondern nachweislich sicher ist – von der ersten Codezeile bis zum laufenden System.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern aus Ihrer bisherigen Erfahrung mitgeben?

  1. Such dir ein Problem, das weh tut – und das andere lieber meiden.
    Die besten Ideen liegen dort, wo alle sagen: „Das ist zu kompliziert.“ Wenn du ein echtes Grundproblem löst, brauchst du später keine großen Marketingworte – das Produkt spricht für sich.
  2. Nutze deine Freiheit, Dinge einfach zu tun.
    Als Startup hast du den Luxus, etwas zu bauen, bevor jemand sagt, warum es nicht geht. Zeig, was technisch möglich ist – selbst wenn später abgespeckt wird. Der Vorsprung, den du dadurch erreichst, ist riesig im Vergleich zu Projekten, die von Anfang an auf Sicherheit getrimmt sind.
  3. Investiere früh in erfahrene Talente.
    Senior-Leute sind teuer, aber sie machen aus Monaten Tage. Erfahrung spart nicht nur Zeit, sondern verhindert Fehler, bevor sie entstehen – das ist der schnellste Weg zu echtem Fortschritt.

Wo sehen Sie Veecle in den kommenden fünf Jahren und welche Rolle möchten Sie in der Mobilitäts- und Maschinenwelt spielen?

In fünf Jahren soll Veecle das führende offene Betriebssystem für komplexe Produkte sein – überall dort, wo Software und Hardware zusammenkommen. Ob Auto, Landmaschine oder Industrieanlage: Wir wollen die gemeinsame Basis liefern, auf der Innovation entsteht.
Darauf aufbauend sehen wir Veecle als Marktplatz für Kreativität – ein Ökosystem, in dem Drittanbieter ihre eigenen Ideen und Funktionen entwickeln können. So wie das iPhone einst den App Store hervorgebracht hat, soll Veecle es ermöglichen, dass Entwickler völlig neue Anwendungen schaffen, an die heute noch niemand denkt.
2007 hätte niemand geglaubt, dass man mit einem Smartphone Fitness tracken, Aktien handeln oder die schönste Motorradroute planen kann. In fünf Jahren wird man sich fragen: Warum war das bei Maschinen und Fahrzeugen nicht schon immer so einfach?

Teambild Bildcredits @ Veecle

Wir bedanken uns bei Dr.-Ing. Stefan Nürnberger, Sohyeon Park und Daniel Frassinelli für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie verändert KI die Zukunft des digitalen Marketings?

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Optimeleon – Varianten und Marketing neu gedacht gründerteambild sitzend draussen

Optimeleon ist eine KI-Plattform für dynamische Webseiten-Optimierung. Sie hilft Marketingteams, ihre Conversion-Raten gezielt zu steigern.

Können Sie uns Optimeleon vorstellen und etwas über die Gründer und deren Hintergründe erzählen?

Optimeleon ist eine Plattform, die Marketingteams hilft, ihre Webseiten und Landingpages dynamisch zu optimieren – sodass Besucher:innen genau die Variante sehen, die sie am meisten anspricht. Wir sind ein Gründerteam mit tiefen Wurzeln im Performance Marketing: Nico hat bereits mit Uniwunder gegründet, ich selbst war bei Facebook und Google tätig und habe mit meiner Agentur entity x® Millionenbudgets für führende Marken verwaltet. Abhiraj bringt die technische Perspektive mit – er hat bereits zuvor Systeme gebaut, die Webseiten anhand bestimmter Parameter analysieren und optimieren.

Welche Vision verfolgen Sie mit Optimeleon und wie wollen Sie diese konkret in den nächsten Jahren verwirklichen?

Unsere Vision ist, dass Marketingteams Webseites noch einfacher optimieren können, als sie heute Ads schalten. Wir wollen die erste Anlaufstelle sein, wenn es darum geht, Webseiten dynamisch und zielgruppenspezifisch zu gestalten. Konkret heißt das: Wir bauen unsere Plattform kontinuierlich aus, erweitern die Variantenerstellung (Text, Layout, Bild) und kombinieren das mit einem Algorithmus, der wie bei Meta Ads entscheidet, welche Variante wann am besten funktioniert. Parallel dazu entwickeln wir ein Self-Service-Modell, das auch kleinen Teams den Einstieg ermöglicht.

Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe und welche Herausforderungen im Online-Business lösen Sie mit Ihrer Plattform?

Unsere Zielgruppe sind Unternehmen, die mit begrenzten Ressourcen mehr aus ihrem Traffic herausholen wollen, als auch diese, die bestehende CRO-Teams haben und diesen mit Optimeleon ein ganz neues Instrument in die Hand geben wollen. Viele Teams investieren hohe Budgets in Werbung, aber (zu) wenig in die Optimierung der eigenen Seiten. Die Herausforderungen sind klar: A/B-Tests sind zu langsam, brauchen viel Know-how und blockieren oft wertvolle Ressourcen. Optimeleon nimmt diese Hürden weg, indem es Varianten schnell erstellt, testet und automatisch die beste Ausspielung sicherstellt.

Wie unterscheidet sich Ihr Ansatz von klassischen A/B-Tests und wo liegt der größte Mehrwert für Ihre Kunden?

Klassische A/B-Tests vergleichen zwei Varianten über durchschnittlich 6-8 Wochen hinweg – mit entsprechend hohen Opportunitätskosten und ohne Garantie auf statistische Signifikanz. Unser Ansatz ist dynamisch: Wir erstellen mit AI mehrere Varianten einer Page und lassen unseren Algorithmus – ganz ähnlich zu Facebook Ads – entscheiden, welche Variante den besten Effekt hat. Der Mehrwert für Kunden: Sie sparen Aufwand in der Varianten-Erstellung und finden bis zu 5x schneller neue Gewinner-Seiten, die messbare Ergebnisse liefern.

Welche technologischen Herausforderungen mussten Sie bisher meistern, um die automatische Optimierung von Webseiten zuverlässig umzusetzen?

Die größte Herausforderung war, AI so zu nutzen, dass das Ergebnis nicht nach „Spielerei“ aussieht, sondern im echten Business-Umfeld funktioniert. Das heißt: qualitativ hochwertige Varianten, die unsere Kunden wirklich auf ihrer Website einsetzen können. Dazu brauchten wir ein starkes Zusammenspiel aus AI-Engineering und engmaschigem Kundenfeedback, um die Ergebnisse ständig zu verbessern.

Welche Rolle spielt der KI-gestützte Multi-Agenten-Ansatz für die Weiterentwicklung von Optimeleon?

Der Multi-Agenten-Ansatz ist für uns essentiell. Ein einzelner Agent kann die vielen notwendigen Arbeitsschritte nicht sinnvoll abbilden, die es braucht, um Webseiten-Optimierung wirklich konsolidiert und produktiv umzusetzen. Unser höchster Anspruch ist Qualität – deshalb entwickeln wir neben den eingebauten Kern-Agenten kontinuierlich neue spezialisierte Agenten mit klar umrissenem Aufgabenbereich. Die jüngste Ergänzung ist zum Beispiel ein Agent, der Brand Alignment überprüft, damit Varianten nicht nur performen, sondern auch perfekt zur Marke passen.

Inwieweit profitieren Branchen wie E-Commerce oder Insurtech besonders von Ihren Lösungen?

E-Commerce und Insurtech sind gute Beispiele, aber sie sind nicht die einzigen Branchen, die stark profitieren. Grundsätzlich gilt: Jede Branche, die online hart umkämpft ist und in der Unternehmen aufgrund hoher Customer Lifetime Values bereit sind, in Conversion-Optimierung zu investieren – sei es Finance, Insurance, Renewables oder viele andere – kann mit Optimeleon enorme Effekte erzielen. Meistens haben diese Branchen komplexe Zielgruppen und Produkte, die unterschiedlich kommuniziert werden müssen. Optimeleon hilft hier, dynamisch zu differenzieren und die Ansprache an Zielgruppen anzupassen – etwas, das sich händisch kaum umsetzen lässt.

Sie haben kürzlich eine Pre-Seed Finanzierung abgeschlossen. Welche nächsten Schritte können wir von Optimeleon erwarten?

Wir investieren das Kapital vor allem in den weiteren Ausbau des Produkts. Dazu gehören AI-gestützte Bildgenerierung, tiefere Analytics- und Tracking-Features sowie die Weiterentwicklung unseres Optimierungsalgorithmus. Gleichzeitig bauen wir unser Team aus und bereiten einen stärkeren Roll-out unserer Vertriebsaktivitäten vor. Wir stehen ganz am Anfang und haben sehr viel Arbeit vor uns.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in fünf Jahren und welche Märkte möchten Sie dann erschlossen haben?

In fünf Jahren wollen wir international etabliert sein – als Standard für dynamische Conversion-Optimierung im digitalen Marketing. Nach dem DACH-Raum sind für uns selbstverständlich die USA relevant – wir sehen jedoch in nahezu allen Digital Marketing affinen Märkten großes Potenzial. Unser Ziel ist klar: Wir wollen, dass Marketingteams Optimeleon so selbstverständlich nutzen wie heute Google Ads oder Meta Ads.

Welche Faktoren sind aus Ihrer Sicht entscheidend, damit ein Startup im Bereich KI und Conversion-Optimierung langfristig erfolgreich bleibt?

Drei Dinge sind meiner Meinung nach entscheidend: Erstens, Qualität im Output. Kunden müssen sich darauf verlassen können, dass die generierten Varianten wirklich performant sind. Zweitens, technologisch immer am Cutting Edge zu bleiben, also ständig an der Grenze dessen zu arbeiten, was AI und moderne Systeme heute ermöglichen. Und drittens, Kundennähe. Nur wer seine Nutzer wirklich(!) versteht, baut ein Produkt, das echten Impact liefert. Wenngleich letzteres auf wahrscheinlich jede Technologie-Firma zutrifft.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mitgeben, die ebenfalls ein Tech-Startup aufbauen möchten?

Ich bin kein Fan davon, nur weil wir eine Runde geraised haben, jetzt anderen Gründern besonders schlaue Tipps geben zu wollen.
Ich teile jedoch gerne die Maximen, nach denen ich selbst arbeite:
Etwas bauen, dessen Pain Point man selbst wirklich lange gespürt hat – im Idealfall ist man selbst Experte für das Thema.
Etwas bauen, das einen intellektuell so reizt, dass man gar nicht anders kann, als jede freie Minute daran zu arbeiten.
Mit Leuten bauen, die genauso verrückt sind wie man selbst – weil man schon ein bisschen verrückt sein muss, wenn man das will.

Wenn Sie einen Blick in die Zukunft wagen. Welche Rolle möchten Sie mit Optimeleon im europäischen Startup-Ökosystem einnehmen?

Persönlich habe ich meine Rolle schon immer so verstanden, dass ich anderen helfe zu wachsen – und daran selbst mitwachse. Genau das wollen wir auch mit Optimeleon tun: Wir sehen uns als Katalysator für Marketing-Teams, damit sie schneller zum Erfolg kommen. Im besten Fall werden wir zu einer Art Infrastruktur für Marketing-Teams in Europa – und etablieren uns so auch als relevantes Unternehmen im Gesamtökosystem.

Titelbild Gründerteam @Optimeleon

Wir bedanken uns bei Maximilian Kolb, Nicolas Mesa und Abhiraj Padhye für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sind Unternehmen wirklich auf die digitale Zukunft vorbereitet?

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MAINLY: Digitalrecht & Compliance für Unternehmen founderteam bild

MAINLY ist eine auf Digitalrecht spezialisierte Anwaltskanzlei, die Unternehmen und Behörden rechtssicher durch die digitale Transformation begleitet

Wie würden Sie MAINLY in wenigen Sätzen vorstellen und was ist der Kern Ihrer Arbeit im Bereich Digitalrecht?

MAINLY ist eine auf Digitalrecht spezialisierte Anwaltskanzlei, die Unternehmen und Behörden rechtssicher durch die digitale Transformation begleitet. Unser Ansatz ist es, komplexe rechtliche Herausforderungen der Digitalisierung in verständliche, praxistaugliche Lösungen zu übersetzen und dabei stets die Geschäftsziele unserer Mandanten im Blick zu behalten. Unsere Kernbereiche sind: Daten, IT, Cybersicherheit und KI.

Welche persönlichen Hintergründe und Erfahrungen bringen Sie und Ihr Team bei MAINLY mit, um Unternehmen rechtlich sicher durch die digitale Transformation zu begleiten?

Wir verfügen über fundierte Expertise aus verschiedenen renommierten Rechtsberatungen.

Demir startete seine juristische Laufbahn 2021 bei Deloitte Legal in Köln im Bereich Digital Law, bevor er im Juni 2023 zu Grant Thornton wechselte. Dort war er für die Praxisgruppe IT, IP & Datenschutz zuletzt als Senior Associate tätig.

Tobias war seit Ende 2021 im Düsseldorfer Standort der internationalen US-Kanzlei Orrick, Herrington & Sutcliffe – zuletzt als Managing Associate – im Bereich Cyber, Privacy & Data Innovation beschäftigt. Bereits im Studium und Referendariat haben wir uns mit digitalrechtlichen Themen auseinandergesetzt.

Wir haben also schon einige Unternehmen – insbesondere Startups – beraten. Insofern verstehen wir, vor welchen Herausforderungen unsere Mandanten stehen. Unsere Expertise und Branchenkenntnis wollen wir nun mit MAINLY gewinnbringend bei unseren Mandanten einsetzen.

Was ist die langfristige Vision von Mainly und welche konkreten Schritte planen Sie, um diese zu verwirklichen?

Unsere Vision ist es, Deutschlands führende Kanzlei für Digitalrecht zu werden – gemessen daran, wie unsere Mandanten uns wahrnehmen und bewerten. Wir sehen uns in acht Jahren als die erste Adresse für Unternehmen jeder Größe, die sich in der komplexen Welt der digitalen Transformation rechtssicher bewegen wollen. Dabei verstehen wir uns nicht nur als Rechtsberater, sondern als strategische Partner, die komplexe regulatorische Herausforderungen in konkrete Geschäftschancen verwandeln.

Drei Säulen unserer langfristigen Vision:

Marktführerschaft durch Exzellenz und Innovation – Wir werden die Kanzlei sein, die neue rechtliche Entwicklungen nicht nur verfolgt, sondern aktiv mitgestaltet. Durch unsere Teilnahme an Gesetzeskonsultationen, unseren Dialog mit Behörden und Verbänden sowie unsere Thought-Leadership-Aktivitäten werden wir die Diskussion im Digitalrecht prägen. Gleichzeitig nutzen wir modernste Technologien – einschließlich KI – um unsere Beratung effizienter und für unsere Mandanten zugänglicher zu machen.

Skalierbare Exzellenz mit unternehmerischem Ansatz – In den nächsten Jahren werden wir gezielt wachsen und uns wie ein modernes Unternehmen aufstellen. Das bedeutet: professionelle Support-Strukturen, spezialisierte Teams für Marketing, Projektmanagement und HR, sowie mehrere Standorte in Deutschland. Wir wollen so groß werden, wie es für exzellente Beratung nötig ist – aber ohne unnötige Aufblähung, die zu Lasten unserer Kosteneffizienz ginge.

Europäische Präsenz mit deutschem Kern – Während wir unsere starke Position in Deutschland ausbauen, werden wir über Country-Desks und strategische Partnerschaften auch im gesamten EU-Raum tätig sein. So können wir unseren Mandanten bei grenzüberschreitenden Digitalprojekten zur Seite stehen, ohne unseren Fokus auf die deutsche Rechtsordnung zu verlieren.

Unser Antrieb: Wir gehören zur letzten Generation, die sowohl die analoge als auch die digitale Welt miterlebt hat. Diese einzigartige Perspektive, kombiniert mit unserer Leidenschaft für die stetige Entwicklung der Digitalisierung, treibt uns an, Unternehmen nicht nur durch aktuelle Herausforderungen zu führen, sondern sie auch optimal auf die Zukunft vorzubereiten.

Wir wollen diejenigen sein, an die sich Unternehmen wenden, wenn sie bei digitalen Rechtsfragen nicht nur eine Antwort, sondern die beste Lösung suchen.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihren Dienstleistungen an und wie stellen Sie sicher, dass deren spezifische Bedürfnisse im Bereich IT- und Datenschutzrecht erfüllt werden?

Unsere Zielgruppe sind Unternehmen, insbesondere Startups und Mittelständler. Jedes Unternehmen steht dabei vor unterschiedlichen Bedürfnissen und Herausforderungen: Start-ups benötigen gerade zu Beginn der Geschäftstätigkeit eher grundlegende Compliance-Strukturen. Gleichzeitig haben sie nur begrenzte Ressourcen und müssen trotzdem von Anfang an rechtssicher agieren. Für Start-ups entwickeln wir daher schlanke, skalierbare Compliance-Strukturen, die mit dem Unternehmen mitwachsen können. Dazu gehören auch Basis-Datenschutzkonzepte, standardisierte Vertragsvorlagen, pragmatische IT-Sicherheitsrichtlinien und rechtssichere AGB-Gestaltung. Etablierte Unternehmen benötigen hingegen eher Unterstützung bei komplexen Transformationsprojekten oder bei der Anpassung bestehender Strukturen an neue rechtliche Anforderungen. Hier liegt unser Fokus unserer Beratung auf der Integration neuer Compliance-Anforderungen in gewachsene Strukturen und der strategischen Begleitung von Digitalisierungsprojekten.

Wie gehen Sie mit den schnellen Veränderungen im Digital- und KI-Recht um, um Ihre Mandanten stets aktuell und rechtssicher beraten zu können.

Die Dynamik im Digitalrecht erfordert kontinuierliches Lernen und Anpassen. Wir haben interne Prozesse zur Verfolgung rechtlicher Entwicklungen etabliert, von EU-Verordnungen wie dem AI Act bis hin zu aktueller Rechtsprechung. Regelmäßige Fortbildungen, der Austausch mit Fachkollegen und die enge Beobachtung technologischer Trends ermöglichen es uns, proaktiv zu beraten.

Unser systematischer Ansatz:

Frühzeitige Beteiligung: Wir nehmen bereits bei der Gesetzesentwicklung an öffentlichen Konsultationen teil und pflegen Kontakte zu Behörden und Verbänden. So antizipieren wir Änderungen und gestalten die Diskussion mit.

Wissenstransfer: Durch regelmäßige Updates und Thought-Leadership-Artikel auf Social Media, unserer Website und in Fachmedien durchdringen wir komplexe Entwicklungen und bereiten sie verständlich auf.

Praktische Technologie-Erfahrung: Wir setzen selbst KI und Tech-Lösungen ein, wodurch wir die praktischen Herausforderungen unserer Mandanten aus erster Hand verstehen.

Balance zwischen Aktualität und Verlässlichkeit: Wir informieren zeitnah über relevante Entwicklungen, bewerten aber realistisch ein, welche unmittelbaren Handlungsnotwendigkeiten bestehen. Unser Ziel: komplexe rechtliche Herausforderungen in praxistaugliche Lösungen übersetzen, die das Business ermöglichen statt behindern.

Was unterscheidet MAINLY von anderen Kanzleien, die ebenfalls auf IT- und Datenschutzrecht spezialisiert sind?

MAINLY ist als Kanzlei durch den Client-First-Ansatz bewusst anders aufgestellt. Während etablierte Kanzleien oft durch gewachsene Strukturen und traditionelle Hierarchien geprägt sind, haben wir uns komplett auf exzellente Dienstleistung ausgerichtet. Konkret bedeutet das: Unsere Mandanten konzentrieren sich auf ihr Kerngeschäft, während wir die komplette rechtliche Absicherung im Digitalbereich übernehmen. Wir haben keine Legacy-Strukturen, die uns bremsen, sondern können flexibel und schnell auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mandanten eingehen. Dabei setzen wir auf modernste Tools und Prozessoptimierung, um höchste Effizienz bei maximaler Qualität zu gewährleisten.

Welche Rolle spielt der persönliche Kontakt zu Ihren Mandanten bei der Entwicklung maßgeschneiderter rechtlicher Lösungen?

Der persönliche Kontakt ist fundamental, um dem Mandanten die Rechtsdienstleistung erbringen zu können, die der Business-Case erfordert. Digitalrecht ist oft komplex und abstrakt. Nur durch intensiven Austausch können wir die tatsächlichen Bedürfnisse und Herausforderungen unserer Mandanten verstehen. Wir setzen daher vor allem auf den regelmäßigen Austausch (auch über das Mandatsverhältnis hinaus) und entwickeln gemeinsam Lösungen, die nicht nur rechtlich einwandfrei, sondern gerade praktisch umsetzbar sind.

Mit welchen besonderen Herausforderungen sind Sie als junge Kanzlei seit Ihrer Gründung 2025 konfrontiert gewesen und wie haben Sie diese gemeistert?

Eine der größten Herausforderungen war es, Dienstleister zu finden, die einen ähnliches Mindset für Qualität haben wie wir. Unser Ansatz, von Beginn an höchste Sicherheitsstandards in unserer eigenen Kanzlei zu implementieren zeigt auch den Mandanten, dass wir Cybersicherheit nicht nur beraten, sondern auch leben. Natürlich sind auch uns als Gründer die zahlreichen Behördengänge nicht erspart geblieben. Jeder, der ein Startup gegründet hat kennt das – hier hilft nur Geduld.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Beratung auch in komplexen internationalen Projekten reibungslos funktioniert?

Für internationale Projekte greifen wir auf ein Netzwerk aus vertrauensvollen Partnerkanzleien zurück, mit denen wir bereits eng zusammengearbeitet haben. Wir koordinieren die grenzüberschreitenden Projekte und sorgen dafür, dass die Ergebnisse zentral bei uns zusammenlaufen. Dabei übernehmen wir auf Wunsch die gesamte Kette – Auswahl des richtigen Partners, Sachverhaltsfindung und Ausformulierung, Preisverhandlung, Projektmanagement und Ergebniskontrolle. Dies führt dazu, dass wir auch bei komplexen multinationalen Sachverhalten eine konsistente Beratung gewährleisten und der Mandant mit MAINLY nur einen Ansprechpartner hat.

Welche Entwicklungen im Bereich Digitalrecht sehen Sie in den kommenden Jahren auf Unternehmen zukommen?

In den letzten Jahren kam es zu einer Fülle von Regelungen – die gerade auch für Startups gelten. Hierzu zählen insbesondere die KI-Verordnung, der Data Act oder Cyber Resilience Act. Darüber hinaus wird momentan eine Überarbeitung der DSGVO diskutiert. Gleichzeitig werden neue Technologien, wie Quantencomputing und weitere KI-Systeme, neue rechtliche Herausforderungen schaffen, auf die der Gesetzgeber reagieren wird. Der Trend im Digitalrecht ist damit klar erkennbar – es ist künftig mit weiteren Rechtsakten im Digitalbereich zu rechnen. Unternehmen, gerade Startups, müssen sich folglich auf eine Compliance-Landschaft einstellen, die noch komplexer und dynamischer wird.

Was möchten Sie in den nächsten fünf Jahren mit Mainly erreichen und welche neuen Angebote oder Schwerpunkte planen Sie?

In den nächsten fünf Jahren wollen wir unser Team strategisch ausbauen und unsere Position als Spezialisten im Digitalrecht im Markt festigen.

Operative Meilensteine:

Teamausbau und Professionalisierung: Vom aktuellen Zweierteam werden wir schrittweise Support-Staff und weitere Juristen einbinden. Mittelfristig entwickeln wir uns zu einer unternehmerisch geführten Kanzlei mit spezialisierten Funktionsbereichen.

Service-Innovation: Wir werden unsere Beratungsansätze weiter digitalisieren und standardisieren – etwa durch entwickelte Template-Bibliotheken, automatisierte Compliance-Checks und datengestützte Risikoanalysen. Ziel ist es, auch bei wachsender Mandantenzahl konstant hohe Qualität zu liefern.

Marktpräsenz stärken: Durch verstärkte Präsenz auf Branchenveranstaltungen, strategische Partnerschaften mit Beratungsunternehmen und Tech-Companies sowie gezielte PR-Aktivitäten bauen wir unsere Bekanntheit als Go-to-Experten für Digitalrecht aus.

Neue Geschäftsfelder: Neben der klassischen Mandatsberatung planen wir Angebote wie Compliance-Workshops, Webinar-Reihen für Startup-Communities und das Angebot der Arbeit als externe Rechtsabteilung.

Das Fundament bleibt dabei unser Anspruch: Komplexe digitale Rechtsfragen in verständliche, geschäftsorientierte Lösungen zu übersetzen.

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern mitgeben, die im digitalen Umfeld starten wollen?

Erstens: Denken Sie digitale Rechtsanforderungen von Tag eins mit. Integrieren Sie rechtliche Überlegungen direkt in Ihren Produktdesign-Prozess – dokumentieren Sie Entscheidungen, wählen Sie Technologien bewusst aus und gestalten Sie Ihre Datenarchitektur compliance-ready. Was von Anfang an rechtssicher konzipiert wird, lässt sich später einfach anpassen und skalieren. Nachträgliche Compliance-Retrofits sind nicht nur teurer und zeitaufwendiger, sondern können auch innovative Produktfeatures unmöglich machen oder das gesamte Geschäftsmodell gefährden.

Zweitens: Sehen Sie Datenschutz und IT-Sicherheit als Wettbewerbsvorteil an, nicht als lästige Pflicht. Starke Security und Privacy-Standards schaffen Vertrauen bei Ihren Kunden und Partnern – gerade in Zeiten, wo Datenschutzverletzungen täglich Schlagzeilen machen. Unternehmen, die ihre Daten sicher bei Ihnen wissen, werden eher langfristige Partnerschaften eingehen. Gleichzeitig schützen Sie sich vor kostspieligen Ausfällen, Bußgeldern und Reputationsschäden. Kurz: Wer Security und Compliance von Anfang an ernst nimmt, baut nachhaltigen Geschäftserfolg auf einem stabilen Fundament auf.

Drittens: Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf Ihren Business-Case und suchen Sie sich Spezialisten, die Sie bei allen anderen Fragen, wie Steuern oder Compliance, unterstützen – das spart langfristig Zeit, Geld und vermeidet Risiken, die Ihr Unternehmen gefährden könnten.

Titelbild Gründerteam @MAINLY

Wir bedanken uns bei Demir Kanurić und Tobias Stephan für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


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Ist das die gesündere Antwort auf Kaffee und Energy Drinks?

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Prinzz® Matcha Latte – gesunde Alternative zu Kaffee Sopie Prinz @ Mona Crusius

Prinzz® bringt mit seinem Oat Matcha Latte eine gesunde Ready-to-Drink-Alternative zu Kaffee und Energy Drinks in den Alltag.

Wie ist die Idee zu Prinzz® Matcha entstanden und wer sind die Köpfe hinter dem Startup?

Die Idee zu Prinzz® entstand aus einem ganz einfachen Bedürfnis: Wir wollten einen Wachmacher, der Energie gibt, ähnlich wie Kaffee oder Energy Drinks – aber gesünder, leichter, pflanzlich und ohne Zuckerüberdosis. Matcha war dafür die perfekte Basis, nur fehlte eine praktische To-Go-Lösung. Genau da haben wir angesetzt. Aus meiner eigenen Erfahrung als Sportlerin und Studentin weiß ich, wie wertvoll ein Produkt ist, das Energie gibt und sich gleichzeitig unkompliziert in den Alltag integrieren lässt. So entstand Prinzz®– ein Konzept, das ich als Gründerin von Prinzz® mit Leidenschaft für gesunde Ernährung und effizienten Lifestyle umgesetzt habe.

Welche Vision verfolgt Prinzz® mit seinem Matcha-Latte und wie soll sie in den nächsten Jahren umgesetzt werden?

Unsere Vision ist es, Prinzz® als gesunde Ready-to-Drink-Alternative zu Kaffee und Energy Drinks effizient zu etablieren. Prinzz® ist modern, pflanzlich und setzt mit dem Pfandsystem auf eine nachhaltige Verpackungslösung. Wir wollen Matcha aus der Nische holen und zur alltäglichen Energiequelle für Sportler, Mütter, Studierende und Unternehmer machen. In den nächsten Jahren wollen wir Schritt für Schritt in die großen Handelsketten und in die Köpfe der Konsumenten.

Was macht das Getränk von Prinzz® im Vergleich zu anderen Matcha-Produkten besonders?

Matcha-Produkte gibt es mittlerweile viele, der Hype ist groß und Social Media ist voll davon. Prinzz® hebt sich aber klar von der Masse ab. Bisher gibt es nämlich keinen Oat Matcha Latte in Dosen im Supermarkt. Wir sind der erste Oat Matcha Latte to-go im DACH-Raum, in dieser Ausführung. Unser Drink ist gesund, zuckerfrei, vegan und nachhaltig im Pfandsystem verpackt. Und das alles ready-to-drink. Das erste Produkt besteht also aus 3 Kernprodukten. Wasser, Hafer und Matcha. Keine Pulver, kein Shaker, keine komplizierte Zubereitung. Einfach ins Regal greifen, Dose aufmachen und genießen. Genau das macht Prinzz® zu einer echten Alltagserleichterung.

Welche Zielgruppe spricht Prinzz® gezielt an und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse getroffen werden?

Unsere Zielgruppe sind Menschen, die bewusst leben, aber mitten im Alltag stehen: Sportler, Mütter, Studierende, Unternehmer:innen. Sie wollen Energie, ohne den typischen „Kaffee-Crash“, und legen Wert auf Nachhaltigkeit und einen coolen Look. Durch Tests, Feedback und engen Austausch mit unserer Community und Experten stellen wir sicher, dass wir diese Bedürfnisse genau treffen.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Entwicklung und Produktion eurer Getränke?

Nachhaltigkeit sollte heutzutage in einen jeden Entwicklungsprozess eines Unternehmens einfließen. Für uns ist das kein Zusatz, sondern in unserem Konzept inkludiert. Unsere Dosen sind im Pfandsystem integriert und bieten damit die effektivste Kreislauf-Lösung. Dazu setzen wir auf pflanzliche Haferbasis und verantwortungsvoll angebauten Matcha.

Mit welchen größten Herausforderungen ist Prinzz® aktuell konfrontiert und wie geht ihr im Team damit um?

Die größte Herausforderung ist aktuell, als junges Unternehmen Sichtbarkeit zu gewinnen. Gerade neben Kaffee- und Energydrink-Giganten kann man sich vorstellen, wie komplex es ist sich auf dem Markt zu behaupten. Wir gehen das im Team mit viel Leidenschaft, Flexibilität und kreativen Lösungen an.

Wie wichtig ist euch die Verbindung von Tradition und moderner Lebensweise, die ihr in euren Produkten betont?

Sehr wichtig! Matcha steht für eine jahrhundertealte Tradition von Achtsamkeit und Fokus. Und das ist doch genau das Schöne daran. Wir bringen diese Tradition ins Heute und passen sie an den modernen Lifestyle an. Ready-to-drink, vegan, stylisch und immer verfügbar.

Prinzz Matcha Dose mit Glas und Karaffe

Welche Vertriebskanäle sind für Prinzz® heute entscheidend und wo wollen Sie künftig stärker präsent sein?

Heute setzen wir auf Fitness und Gastrokanäle, sowie unseren Online-Shop. Außerdem auf ausgewählte Pop-Up Events und Veranstaltungen. Künftig wollen wir verstärkt im Einzelhandel wachsen und in den großen Ketten präsent sein.

Was dürfen Konsumenten in Zukunft an neuen Produkten oder Entwicklungen von Prinzz® erwarten?

Neben unserem Oat Matcha Latte wollen wir das Sortiment erweitern, auch Produkte ohne „Latte“, die weiterhin gesunde, pflanzliche Energie liefern. Damit greifen wir den Matcha-Hype auf und entwickeln Prinzz® konsequent als Marke für bewusste Energy-Produkte weiter.

Welcher Moment war für euch bisher der prägendste in der Gründungsgeschichte?

Ganz klar der Moment, als wir die erste fertige Dose in den Händen hielten. Da wurde aus einer Idee ein echtes Produkt. Und monatelange Arbeit hat sich zum ersten Mal bewährt.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ebenfalls mit einem Food- oder Beverage-Startup starten möchten?

Meine drei Ratschläge an Gründer wären. Testet eure Idee so früh wie möglich. Baut ein starkes Netzwerk auf und nutzt alle Kontakte, die ihr habt. Habt den Mut, Fehler als Lernschritte zu sehen.

Wo sehen Sie Prinzz® in fünf Jahren – eher als Nischenmarke oder als festen Bestandteil im Mainstream?

Im Mainstream. Wir wollen, dass Prinzz® in fünf Jahren in jedem Supermarktregal steht, als gesunde, pflanzliche Alternative zu Kaffee, Energy Drinks und Softdrinks. Wir arbeiten darauf hin, dass Prinzz® im gesamten DACH-Raum genauso geläufig ist wie Kaffee oder Energydrinks. Der Konsument soll vor dem Regal stehen und bewusst, zu gesunden Energiequelle greifen anstatt zu Kaffee to go.

Teambild Bildcredits @ Mona Crusius

Wir bedanken uns bei Sophie Prinz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


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Erich-Kästner-Str. 18
D-80796 München

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Ansprechpartner: Sophie Prinz

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Rein, natürlich, überraschend lecker – die Milchalternative, die alles anders macht!

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Pinù Milchalternative aus Pistazien in der Höhle der Löwen Sara und Marvin Plattenhardt präsentieren die Pistazienmilch Pinù. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. gestattet. Bild@ RTL / Stefan Gregorowius

Pinù stellt sich am 06. Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen vor. Das Startup will mit seiner pflanzlichen Milchalternative aus Pistazien den Markt revolutionieren.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

„Die Idee zu Pinù ist tatsächlich aus einem Moment puren Genusses entstanden. In Italien haben wir die Liebe zur Pistazie neu entdeckt, ob in Croissants, Cremes oder Desserts. Dabei kam uns der Gedanke: Warum gibt es eigentlich keine pflanzliche Milchalternative auf Basis von Pistazien?
Pistazien sind nicht nur unglaublich aromatisch, sondern auch reich an wertvollen Nährstoffen. Sie enthalten pflanzliches Eiweiß, gesunde Fette, Ballaststoffe und wichtige Mineralien. Genau das war für uns der Anstoß: Wir wollten eine Milchalternative schaffen, die nicht nur gut schmeckt, sondern auch gesundheitlich überzeugt.
Hinter Pinù stehen wir: Sara und Marvin Plattenhardt. Wir sind nicht nur privat ein Team, sondern teilen auch die Leidenschaft, etwas Eigenes und Sinnvolles zu schaffen. 2022 haben wir beschlossen, diese Idee in die Tat umzusetzen mit dem Ziel, eine saubere, ehrliche Milchalternative zu entwickeln: ohne zugesetzte Öle, ohne künstliche Aromen, aber mit ganz viel Herzblut.“

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

„Pinù ist in der Lebensmittelbranche tätig, genauer gesagt im Bereich der pflanzlichen Milchalternativen. Unser Fokus liegt auf hochwertigen, cleanen Produkten, die sich klar von der Masse abheben. Während viele Pflanzendrinks auf Ölen oder teilweise Aromen basieren, setzen wir bei Pinù auf eine natürliche Rezeptur auf Basis von Pistazien.
Unser Geschäftsmodell kombiniert Nachhaltigkeit, Qualität und Lifestyle: Wir produzieren in Deutschland, arbeiten mit dem Handel sowie Gastronomie-Partnern zusammen und vertreiben unsere Produkte zusätzlich über den eigenen Onlineshop. Dadurch bleiben wir flexibel, nah am Markt und können gleichzeitig nachhaltig wachsen. Ziel ist es, Pinù im pflanzlichen Segment zu etablieren – mit Fokus auf Geschmack, Transparenz und bewussten Konsum.“

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

„Am Anfang stand ganz klar die Frage: Warum gibt es eigentlich keine Milchalternative auf Basis von Pistazien? Wir lieben Pistazien, ihren Geschmack, ihre Farbe, ihre Nährstoffe. Aber im Kühlregal gab es damals nur Drinks aus Hafer, Soja oder Mandeln oder Produkte, die lediglich nach Pistazie schmeckten, weil sie ausschließlich mit Aromen hergestellt wurden.
Dabei sind Pistazien nicht nur aromatisch und reich an pflanzlichem Eiweiß, sondern auch nachhaltiger im Anbau. Sie benötigen rund 50–60 % weniger Wasser als Mandeln. Genau darin sahen wir eine echte Marktlücke: eine pflanzliche Milchalternative, die nicht nur gesund und clean ist, sondern auch das gewisse Etwas hat. Keine Öle, keine künstlichen Aromen, kein überladenes Rezept, einfach der pure Geschmack der Pistazie. Diese Idee wurde zur Basis für Pinù und unserem Wunsch, den Markt um eine natürliche und wertige Alternative zu erweitern.“

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

„Pinù ist für alle, die bei pflanzlichen Milchalternativen Wert auf Qualität, Natürlichkeit und Geschmack legen. Wir verzichten komplett auf zugesetzte Öle und künstliche Aromen und das schmeckt man. Unsere Barista-Variante ist mit nur 15 kcal pro 100 ml eine der kalorienärmsten Barista-Alternativen am Markt, schäumt perfekt und hat einen angenehm neutralen Geschmack, der den Kaffee nicht überdeckt.
Die Classic-Variante ist leicht gesüßt und dadurch besonders vielseitig ob im Müsli, im Smoothie, beim Backen oder einfach pur. Beide Produkte sind von Natur aus frei von Gluten und Laktose, pflanzlich und leicht verdaulich.
Damit vereint Pinù Genuss, Gesundheit und Natürlichkeit und hebt sich so klar von vielen anderen Milchalternativen ab.“

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

„Die Entwicklung von Pinù war ein intensiver Prozess, der fast zwei Jahre gedauert hat. Wir wollten unbedingt ein Produkt schaffen, das nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch mit einer ehrlichen Rezeptur auskommt. Ohne zugesetzte Öle, ohne Aromen, ohne Kompromisse.
Gemeinsam mit unserem Partner haben wir einige Rezepturen getestet, bis wir die perfekte Balance zwischen Geschmack, Schaumverhalten und Nährwerten gefunden haben. Besonders die Barista-Variante war eine echte Herausforderung, sie sollte schäumen, aber dennoch natürlich bleiben.
In den ersten Testphasen, unter anderem mit Baristas und frühen Kund:innen, haben wir unglaublich wertvolles Feedback bekommen. Die Resonanz war positiv, jedoch auch Erklärungsbedürftig, da es eine neue Konsistenz war. Viele waren überrascht, wie cremig und natürlich eine Milchalternative ohne Öl schmecken kann. Dieses Feedback hat uns bestätigt, dass wir genau den richtigen Weg eingeschlagen haben.“

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

„Unsere Vision mit Pinù ist es, die pflanzliche Milchalternative neu zu denken. Wir möchten zeigen, dass bewusste Ernährung nicht nach Verzicht schmecken muss, sondern nach echtem Genuss. Dabei steht für uns die Kombination aus Qualität, Clean Label und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt.
In den kommenden Jahren möchten wir Pinù weiter im Handel etablieren, national noch stärker sichtbar werden und auch international erste Schritte gehen. Gleichzeitig arbeiten wir an weiteren Produktideen auf Basis der Pistazie, um die Marke langfristig auszubauen. Unser Ziel ist es, Pinù als feste Größe im pflanzlichen Premiumsegment zu etablieren, eine Marke, die für Natürlichkeit und Innovation steht.“

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

„Die Entscheidung, uns bei Die Höhle der Löwen zu bewerben, war für uns ganz bewusst. Es ging dabei nicht in erster Linie um das Kapital, sondern um das Know-how, die Erfahrung und die Reichweite, die die Investor:innen mitbringen. Wir wollten Partner:innen gewinnen, die uns strategisch begleiten, insbesondere bei Themen wie Skalierung, Vertrieb und Markenaufbau.
Pinù war von Anfang an ein Herzensprojekt, aber auch ein mutiger Schritt in einer hart umkämpften Branche. Durch die Teilnahme wollten wir die Chance nutzen, unsere Vision einem breiten Publikum zu zeigen und gleichzeitig von der Expertise der Löwen zu profitieren. Am Ende war der Auftritt für uns ein riesiger Meilenstein, ganz gleich, ob mit oder ohne Deal.“

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

„Nach der Ausstrahlung bei Die Höhle der Löwen möchten wir den Schwung natürlich mitnehmen und gezielt für unser Wachstum nutzen. Unser Fokus liegt jetzt darauf, Pinù national weiter im Handel zu etablieren und neue Listungen im Lebensmitteleinzelhandel sowie in Drogeriemärkten auszubauen. Parallel möchten wir unsere Gastronomie- und B2B-Partnerschaften stärken, da hier besonders unsere Barista-Variante großes Potenzial zeigt.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Weiterentwicklung unseres Sortiments. Wir arbeiten bereits an neuen Produktideen, um die Marke Pinù langfristig zu erweitern. Darüber hinaus investieren wir in Markenaufbau und Sichtbarkeit, um Pinù als feste Größe im pflanzlichen Premiumsegment zu etablieren.
Unser Ziel ist klar: gesundes Wachstum mit Fokus auf Qualität, Nachhaltigkeit und einer starken, wiedererkennbaren Marke.“

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

„Das Wichtigste ist: Dranbleiben, auch wenn es schwierig wird. Eine Gründung ist kein gerader Weg, sondern eine Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen. Man sollte sich nicht entmutigen lassen, wenn Dinge länger dauern oder anders laufen als geplant.
Außerdem hilft es enorm, von Anfang an authentisch zu bleiben und an die eigene Idee zu glauben auch dann, wenn andere sie noch nicht verstehen. Wir haben gelernt, dass es besser ist, konsequent seinen Weg zu gehen, als sich zu sehr an bestehenden Konzepten zu orientieren.
Und zuletzt: Das richtige Netzwerk und Know-how sind mindestens genauso wichtig wie Kapital. Man wächst mit jeder Herausforderung und genau das macht Gründen so spannend.“

Sehen Sie Pinu am 06.Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Sara und Marvin Plattenhardt präsentieren die Pistazienmilch Pinù. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. gestattet.
Bild@ RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei Sara und Marvin Plattenhardt für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Der Verein, der Hunden eine zweite Chance gibt – und Herzen berührt

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Rescute e.V. rettet Hunde und schenkt ihnen ein neues Leben Jeannine Ficht Yara Moteirek sitzend mit Hunden @ Rescute e.V.

Rescute e.V. rettet Hunde aus ungarischen Tierheimen und schenkt ihnen in Deutschland ein neues Zuhause.

Wie würden Sie Rescute e.V. kurz vorstellen und wer sind die Menschen hinter dem Verein?

Rescute ist ein gemeinnütziger Tierschutzverein mit Sitz in Freiberg am Neckar, der von uns – Jeannine Ficht und Yara Moteirek – im April dieses Jahres ins Leben gerufen wurde. Unsere Organisation ist auf Spendengelder angewiesen und vermittelt Hunde über drei ungarische Partnertierheime nach Deutschland. Unser Team besteht derzeit aus 16 weiteren aktiven und hundeerfahrenen Mitgliedern, die uns auf rein ehrenamtlicher Basis tatkräftig unterstützen.

Welche persönliche Motivation hat Sie zur Gründung von Rescute e.V. gebracht?

Seit 2023 haben wir uns dem Tierschutz verschrieben. In diesem Jahr haben wir unser erstes Unternehmen gegründet – einen Mode-Shop, bei dem wir 30 Prozent der Einnahmen an andere Tierschutzvereine gespendet haben. Den Shop gibt es immer noch, nur die Umsätze gehen mittlerweile an unseren eigenen Verein. Zusätzlich dazu haben wir andere Organisationen über unseren Social-Media-Kanal unterstützt und Vermittlungshilfe für deren Hunde geleistet. Im März 2024 waren wir zum ersten Mal selbst in Ungarn vor Ort. Was wir dort gesehen haben, hat uns nachhaltig verändert – und unsere Entschlossenheit, Tieren in Not zu helfen, noch verstärkt. So ist die Idee entstanden, einen eigenen Verein zu gründen, in dem wir die Dinge so handhaben können, wie wir sie für richtig halten.

Was ist die langfristige Vision von Rescute e.V. und wie wollen Sie diese erreichen?

Unsere langfristige Vision ist klar: Das Leid von Tieren zu mindern. Dabei ist uns besonders wichtig, dass Tierschutz nicht an Landesgrenzen endet, denn jedes einzelne Leben zählt. Um diesem Ziel näher zu kommen, bieten wir Hunden, die in einem unserer drei ungarischen Partnertierheime sitzen, online eine Plattform. So werden die Tiere für Interessenten in Deutschland sichtbar, können nach positiver Vorkontrolle vermittelt werden und ein neues, glückliches Leben starten.

An welche Tierfreunde richtet sich Ihr Angebot besonders und wie erfüllen Sie deren Erwartungen?

Wir vermitteln Hunde an Menschen, die bereit sind, einem Tier eine zweite Chance zu geben. Für fast jeden gibt es den passenden Hund – egal ob verspielter Welpe, unkomplizierte Tiere oder Vierbeiner, die etwas mehr Erfahrung und Geduld benötigen. Ob Interessenten für ihren Wunschhund geeignet sind, entscheiden wir nach der Vorkontrolle und in enger Absprache mit unserem erfahrenen Team. Um einen langfristigen Vermittlungserfolg sicherstellen zu können, gilt es zu prüfen, ob Bewerbende die Erwartungen an ein artgerechtes, geduldiges und liebevolles Heim erfüllen. Sollte der ausgewählte Hund aus unserer Sicht nicht optimal passen, verweisen wir auf einen anderen, der nach unserer Einschätzung noch besser geeignet wäre.

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit den ungarischen Partnertierheimen für Ihre Arbeit?

Eine ganz entscheidende, denn wir sind nicht immer persönlich vor Ort. Jedes Jahr verlieren in Ungarn tausende Hunde ihr Leben. Nur gemeinsam mit unseren Partnern ist es uns möglich, schnell zu handeln und Hunde von der Straße und aus Tötungsstationen zu retten oder Zurückgelassene von Ketten zu befreien. In den Tierheimen werden sie tierärztlich erstversorgt und bekommen ausreichend Nahrung und – wenn es die Zeit zulässt – Aufmerksamkeit. Zudem führen die Mitarbeitenden vor Ort Verträglichkeitstests durch und erstellen sowohl ausführliche Charakterbeschreibungen, die uns helfen, die Hunde bestmöglich einzuschätzen, als auch Bild- und Videomaterial. Danach beginnt unser Job bei Rescute: Wir stellen die Hunde online, um sie langfristig vermitteln zu können. Unser Team und wir sind mehrmals im Jahr selbst persönlich vor Ort, um uns ein Bild von der Situation zu machen, die Gegebenheiten zu prüfen, die Hunde kennenzulernen und uns mit den Mitarbeitenden vor Ort auszutauschen.

Was unterscheidet Rescute e.V. von anderen Tierschutzvereinen, die ebenfalls Hunde retten und vermitteln?

Wir setzen unseren Fokus ganz klar auf Hunde, die erfahrungsgemäß von anderen Vereinen oft übersehen werden – die Schwarzen, die Ängstlichen und die Großen. Denn sie sind es, die in der Regel weniger leicht zu vermitteln und damit für einige Organisationen weniger attraktiv sind. Es dauert also unter Umständen länger, aber das Glücksgefühl ist bei uns im Team nach einer erfolgreichen Vermittlung umso ausgeprägter. Trotzdem bleiben auch Welpen im Tierschutz oft zurück. Gerade die schwarzen Welpen, die oft ihre gesamte Jugend hinter Gittern verbringen müssen – mit Folgen, die ein Hundeleben lang prägen. Für ältere Hunde ab neun Jahren verlangen wir außerdem statt einer Schutzgebühr nur noch eine flexible Spende.

Mit welchen größten Herausforderungen sehen Sie sich im Alltag konfrontiert und wie gehen Sie damit um?

Die Erfahrung aus den letzten beiden Jahren hat leider gezeigt, dass eine der größten Herausforderungen die Unberechenbarkeit mancher Adoptierende ist: Wir haben immer wieder erlebt, dass Hunde plötzlich ausziehen mussten. Das hatte selten etwas mit den Hunden zu tun, sondern vielmehr mit der Überforderung der Besitzer. Das ist per se nicht problematisch. Doch dann heißt es oft, dass der Hund von jetzt auf gleich ausziehen muss, was schnelle, verantwortungsvolle Entscheidungen auf unserer Seite verlangt. Wir bei Rescute stehen unseren Adoptierenden auch nach der Übergabe weiterhin mit Rat und Tat zur Seite, nehmen jedes Problem ernst und helfen selbstverständlich, wo wir können.

Gleichzeitig müssen wir realistisch bleiben: Wir können nicht zaubern und innerhalb von 12 Stunden ein neues Zuhause für einen Hund finden. Dank der großartigen Zusammenarbeit mit unseren erfahrenen Pflegestellen sehen wir uns in der Lage, immer eine Lösung zu finden und sicherzustellen, dass kein Hund ohne Perspektive bleibt. Kein Hund von uns landet in einem deutschen Tierheim. Diese enge Kooperation macht es möglich, auch in schwierigen Momenten handlungsfähig zu bleiben.

Wie stellen Sie sicher, dass die Hunde nach der Rettung auch langfristig in ein liebevolles Zuhause vermittelt werden?

Durch mehrere Schritte und ein Vieraugenprinzip. Interessenten werden gebeten, für ihren Wunschhund einen Bewerbungsbogen auszufüllen. Dieses Dokument, das die für uns wichtigsten Fragen enthält, dient zur Ersteinschätzung. Wenn dort formal alles stimmt, treten unsere erfahrenen ehrenamtlichen Vermittlerinnen in Kontakt, um einen besseren Eindruck zu erhalten – wie etwa: Sind sich die Menschen wirklich bewusst, auf was sie sich einlassen? Haben sie ausreichend Zeit eingeplant? Können sie die Haltung des Tieres finanziell stemmen? Schließlich folgt die Vorkontrolle, in der wir uns durch die Wohnräume und den Außenbereich führen lassen, um zu sehen, wie der Hund leben wird. Zuletzt führt ein Vorstandsmitglied das Abschlussgespräch, bevor das finale Go erfolgt. Letztlich zählt für uns, dass alle Seiten glücklich sind – Hund wie Mensch.

Welche Pläne oder neuen Projekte haben Sie für die Zukunft, um noch mehr Hunden helfen zu können?

Für das nächste Jahr planen wir eine eigene Kastrationskampagne in Ungarn, um das Leid der Straßenhunde vor Ort zu mindern. Jede Kastration bedeutet ein Stück mehr Sicherheit für den einzelnen Hund und für viele, die sonst nie eine Chance hätten. Im Auslandstierschutz geht es nicht um perfekte Lösungen, sondern um das kleinste Übel, das wiederum größeres Leid verhindert.

Wie wichtig sind Patenschaften und Spenden für die Arbeit von Rescute e.V.?

Ausreichend Spenden zu generieren, ist für uns maßgebend. Denn nur mit Geldern können wir unsere Partnertierheime mit Futter, Trainern und Erstausrüstung sowie bei der medizinischen Versorgung unterstützen. Gleichzeitig ist es unser Ziel, auch nachhaltig vor Ort etwas zu bewirken: Sei es durch Kastrationskampagnen oder den Ausbau der Tierheime, um die zwischenzeitlichen Lebensbedingungen für die Hunde zu verbessern. Ohne Spenden können wir nicht arbeiten.

Welche drei Ratschläge würden Sie Menschen geben, die selbst einen Verein oder ein Projekt im Tierschutz gründen möchten?

Erstens sollte man festlegen, für welche Tiere man sich einsetzen möchte und auf welche Art. Ein klarer Fokus hilft, authentisch aufzutreten und Mitstreitende zu gewinnen. Alleine ist im Tierschutz – und im Ehrenamt allgemein – nichts zu stemmen. Man tut also zusätzlich gut daran, sich Helfende zu suchen, die dieselben Werte teilen und den Teamspirit hoch halten. Und zu guter Letzt saubere organisatorische und rechtliche Strukturen schaffen – vom Vereinsregister bis zur Buchhaltung. Das schafft nicht nur Vertrauen, sondern sichert im Zweifel auch ab.

Welche Chancen sehen Sie für Ihre Arbeit in den kommenden Jahren im Hinblick auf die Entwicklung des Tierschutzes in Europa?

Wir sehen große Chancen in der zunehmenden Vernetzung und Professionalisierung des europäischen Tierschutzes. Immer mehr Menschen erkennen, dass dieser grenzübergreifend gedacht werden muss. Und auch die Nachfrage nach verantwortungsvoller und transparenter Vermittlung wächst. Immer mehr Menschen wollen bewusst keine Hunde mehr von Züchtern. Sie informieren sich besser, stellen die richtigen Fragen und legen Wert auf nachhaltige Lösungen – genau hier setzen wir an. Zusätzlich können Themen wie europaweit einheitliche Standards für Tierheime, strengere Regelungen gegen illegalen Welpenhandel oder verbesserte Tierschutzgesetze – z.B. wenn es um Listenhunde geht – unsere Arbeit stärken. Allem voran bieten Online-Kanäle uns die Chance, Tieren eine Stimme zu geben, die sonst übersehen werden. Mit Bildern, Videos und Geschichten können wir Herzen berühren und Reichweite schaffen.

Bild@ Rescute e.V.

Wir bedanken uns bei Jeannine Ficht und Yara Moteirek für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die Zukunft des Reisens neu gedacht

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Polarsteps App für Reisen – Planen, Erleben, Erinnern CEO Clare Jones

Polarsteps ist eine All-in-One-Reise-App zum Planen, Dokumentieren und Wiedererleben von Reisen. StartupValley sprach mit CEO Clare Jones über die Vision des Scale-ups. 

Wie würden Sie Polarsteps jemandem vorstellen, der die App noch nicht kennt und welche Rolle spielt dabei Ihr physisches Produkt, die Travel Books?

Polarsteps ist eine All-in-One-App, mit der man Reisen einfach planen, festhalten und immer wieder erleben kann. Schon vor der Abreise hilft Polarsteps, neue Ziele zu entdecken, individuelle Routen zu planen und Unterkünfte zu finden. Auf Wunsch unterstützt unser KI-gestützter Reiseplaner dabei. Unterwegs zeichnet die App automatisch die Route auf und zeigt sie auf einer interaktiven Weltkarte. Jede Etappe lässt sich mit Texten, Fotos und Videos ergänzen, sodass ein lebendiges, digitales Reisetagebuch entsteht. Dieses kann privat mit Familie und Freundeskreis oder öffentlich geteilt werden.

Später lassen sich aus dem Tagebuch Reise-Reels oder gedruckte Travel Books erstellen. Diese Fotobücher tragen seit der Series-A-Runde 2019 entscheidend dazu bei, dass Polarsteps nachhaltig aus eigenen Einnahmen wächst.

Sie haben die CEO-Rolle bei Polarsteps übernommen, nachdem das Unternehmen von vier Männern gegründet wurde. Wie hat sich die Kultur und Ausrichtung seitdem verändert?

Viele Unternehmen suchen eine neue Führung, wenn etwas schief läuft oder ein Kulturwandel nötig ist. Bei Polarsteps war das anders: Ich kam zu einem Scale-up, das bereits rasant wuchs und expandierte und dies mit einem klaren Wertekompass: transparent, wertschätzend und mit leidenschaftlichen, außergewöhnlich talentierten Mitarbeitenden. Genau das hat mich überzeugt, die Rolle zu übernehmen.

Meine Aufgabe ist es, diese Werte in einem international wachsenden Team lebendig zu halten und gleichzeitig die Strukturen zu schaffen, die schnelles Skalieren ermöglichen. Mittlerweile nutzen mehr als 17 Millionen Menschen weltweit Polarsteps. Diesen Sommer war die App in den Niederlanden und Frankreich über Wochen die Nr. 1 in der Reisekategorie des App Stores – noch vor großen Playern wie Uber oder Airbnb. Bald wird der DACH-Raum unser größter Wachstumsmarkt sein, und auch die USA haben wir im Visier. Unser internes „North Star”-Ziel sind 100 Millionen Nutzer:innen.

Erreichen lässt sich das nur durch die gemeinsame Leistung eines kleinen, entschlossenen Teams. Wir ermutigen alle, groß zu denken, dabei authentisch und menschlich zu bleiben und die Erfolge genauso zu genießen wie die Reise dorthin.

Welche Vision verfolgen Sie mit Polarsteps, wenn Sie sagen, die App soll zur All-in-One-Reise-App „Made in Europe“ für Abenteurer weltweit werden?

Viele Menschen nutzen unterwegs eine ganze Reihe von Tools – von Google Sheets über Buchungsportale bis hin zu Instagram. Polarsteps vereint all das in einer einzigen App. Unser Ziel: die All-in-One-App für den gesamten Travel Funnel zu sein, die in jeder einzelnen Phase der Reise hilft. Weltweit gibt es bislang keine App, die genau das bietet – wir sind dabei, dies zu ändern. Und wir sind stolz darauf, dass diese Vision aus Amsterdam und nicht aus dem Silicon Valley stammt – weil wir fest daran glauben, dass sich große, weltweit erfolgreiche Unternehmen auch hier in Europa aufbauen lassen.

Viele Nutzer stoßen über Empfehlungen auf Polarsteps. Wie erklären Sie sich diesen außergewöhnlich hohen Empfehlungsfaktor ohne klassisches Marketing?

Es ist toll zu sehen, dass die App allein über Mund-zu-Mundpropaganda so rasant wächst. Überall auf Reisen zücken Menschen ihre Handys, zeigen ihre Routen, teilen ihre Erlebnisse und begeistern damit andere. Und natürlich werden die Daheimgebliebenen, die virtuell mit ihren Liebsten mitreisen, auch oft selbst Polarsteps-Fans. Das liegt daran, dass die App von Tag eins von Reisenden für die Bedürfnisse von Reisenden entwickelt wurde und das spiegelt sich im benutzerfreundlichen und schönen Design wider. Ganz ohne Werbung. Das kommt an.

Wie gehen Sie mit den Herausforderungen um, ein europäisches Travel-Tech-Unternehmen global zu positionieren?

Wir wollen eine App für alle Reisenden sein. Doch es gibt große kulturelle Unterschiede, wie Menschen reisen und was ihnen dabei wichtig ist. Deutsche planen oft länger im Voraus und legen großen Wert auf Datenschutz. Niederländer sind spontaner und US-Amerikaner wollen auf der Weltkarte nicht nur Länder, sondern auch einzelne Staaten „abhaken”. Wir schauen also genau hin, was die User:innen sich in den einzelnen Märkten wünschen und wie Polarsteps darauf eingehen kann.

Auf der Business-Seite arbeiten wir daran, unsere Bekanntheit zu steigern und die passende Strategie in fragmentierten Märkten wie den USA zu finden. Immer wieder hören wir die Frage, ob eine europäische App global erfolgreich sein kann. Unsere Zahlen sprechen klar dafür.

Polarsteps finanziert Wachstum über ein physisches Produkt. Warum funktioniert dieses Geschäftsmodell so gut im digitalen Umfeld?

Reisende lieben unsere Travel Books als Erinnerung. Es funktioniert ganz einfach und nahtlos: Mit wenigen Klicks verwandelt sich das digitale Reisetagebuch in ein gedrucktes – mit allen Details wie Fotos, Geschichten, Karten und sogar den täglichen Temperaturen. Die Inhalte wurden ja bereits während der Reise erstellt. Das macht den Unterschied zu klassischen Fotobüchern, bei denen man alles erst mühsam zusammensuchen muss.

Das Spannende ist, dass wir offenbar einen Markt auf neue Weise erschließen – viele junge Menschen und Millennials würden normalerweise nie Zeit darauf verwenden, ein Fotobuch zu erstellen. Aber da unsere App alles automatisch für sie erledigt, sind sie so begeistert, dass sie zum ersten Mal eins kaufen.

Die Travel Books sind allerdings nicht unser einziges Geschäftsmodell. Seit diesem Sommer können Reisende über Polarsteps auch Unterkünfte über Booking.com, Airbnb und Hostelworld suchen und direkt in die Reiseplanung einbinden. Pro Buchung erhalten wir eine Marge – ohne Aufpreis für die Nutzer:innen. So verbinden wir digitale Services mit physischen Erlebnissen und finanzieren nachhaltiges Wachstum.

Wie sieht Ihre Zielgruppe aus und welche Bedürfnisse möchten Sie für diese Reisenden besonders abdecken?

Unsere Zielgruppe ist sehr breit, reicht über alle Generationen und umfasst Weltreisende genauso wie Wochenend-Abenteurer:innen. Was alle verbindet, ist ihre digitale Offenheit: Sie sind „connected travelers“, die unterwegs Apps zum Planen, Teilen und Dokumentieren nutzen. Wir stellen fest, dass viele unserer Reisenden jung sind – Gen Z und junge Millennials. Sie starten ihre Abenteuer oft auf Polarsteps, um sie mit Freunden und Familie zu teilen – und diese nutzen die App eines Tages vielleicht wiederum selbst für ihre eigenen Reisen.

Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach Digital Detox. Viele wollen zwar die Vorteile der Technologie nutzen, aber trotzdem im Moment bleiben. Polarsteps läuft im Hintergrund, nimmt Arbeit ab und macht es leicht, echte Erinnerungen festzuhalten – ohne ständig online sein zu müssen. Unsere Nutzer:innen suchen Authentizität statt „Instagram-Perfektion“.

Ein Gründer hatte einen Burnout. Welche Rolle spielen Themen wie New Work und gesunde Arbeitskultur heute im Unternehmen?

Eine sehr große. Wir wollen nicht nur eine App fürs Reisen bauen, sondern auch ein Unternehmen, in dem gesundes Arbeiten möglich ist. Dazu gehören flexible Modelle, eine klare Work-Life-Balance und das Ziel, keine Überstundenkultur entstehen zu lassen. Alle Mitarbeitende können bis zu acht Wochen im Jahr remote von jedem Ort der Welt aus arbeiten. Dazu kommen individuelle Weiterbildungs-Budgets und ein intensives Onboarding, damit neue Kolleg:innen fachlich und kulturell gut ankommen.

Ein besonderes Highlight ist unser Teleporter-Programm: Einmal im Jahr „teleportieren“ wir jedes Teammitglied an ein zufälliges Ziel, an dem es noch nie war. Dort testen sie die App im echten Einsatz und bringen wertvolles Feedback zurück. Die Tickets übernehmen wir – weil wir überzeugt sind, dass Polarsteps nur dann relevant bleibt, wenn es von Reisenden für Reisende entwickelt wird.

Was macht Polarsteps im Vergleich zu anderen Reise-Apps einzigartig?

Wir bündeln viele Funktionen – Inspiration, Planung, Buchung, Tracking, Dokumentation – in einer einzigen App. Reisende müssen nicht ständig zwischen Apps, Mails oder Reiseführern wechseln, sondern sie haben alle Infos zentral an einem Ort und können diese zudem mit Mitreisenden oder ihren Liebsten zu Hause teilen.

Anders als klassische soziale Medien setzt Polarsteps auf achtsames Reisen und persönlichen Austausch. Die App funktioniert wie ein digitales Reisetagebuch – mit der Möglichkeit, ausgewählte Menschen live teilhaben zu lassen. Nur wer eingeladen wird, kann mitlesen und kommentieren. So entstehen echte, authentische Geschichten – inklusive Pannen und ungeschönten Fotos, die jede Reise unvergesslich machen.

Wie planen Sie, KI künftig in der Reiseplanung einzusetzen und welche Chancen sehen Sie darin?

Wir haben kürzlich erst unser KI-gestütztes Planungstool gelauncht. Der smarte Assistent liefert auf Wunsch maßgeschneiderte Routenvorschläge, basierend auf zehn Jahren Polarsteps-Erfahrung, den eigenen Vorlieben und vergangenen Reisen sowie den Empfehlungen unserer Travel-Expertinnen und -Experten. Wir sehen großes Potenzial, dieses Feature kontinuierlich weiterzuentwickeln, um Planung zu vereinfachen und Reisen noch individueller zu gestalten.

Dabei übernehmen wir Verantwortung: Wir wollen nicht zum Over-Tourismus beitragen, sondern nachhaltiges Reisen fördern und Menschen inspirieren, Abenteuer außerhalb der „beaten Tracks” zu erleben, die persönliches Wachstum und eine tiefere Verbindung zur Welt ermöglichen. Dabei hat Datenschutz höchste Priorität. Alles funktioniert auf Opt-in-Basis, Daten sind standardmäßig privat, werden sicher gespeichert und nie an Dritte verkauft.

Wenn Sie an die nächsten fünf Jahre denken. Wo möchten Sie Polarsteps dann sehen?

In fünf Jahren wird die App viele weitere bahnbrechende Funktionen bieten, die Menschen beim Tagträumen inspirieren und ihnen helfen, genau zu planen, was sie nach ihrer Ankunft unternehmen möchten. Polarsteps wird in Frankreich, den Niederlanden, im DACH-Raum sowie in Großbritannien und den USA stark und nachhaltig gewachsen sein, wodurch wir zur weltweit führenden All-in-One-Reiseapp werden. Dabei wahren wir europäische Werte und bleiben ein Unternehmen, das sich um seine Mitarbeitenden kümmert und ein Business aufbaut, das einen positiven Einfluss auf die Welt hat.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein Tech-Unternehmen in Europa aufbauen möchten?

Umgib dich mit Menschen, die dich inspirieren und Energie geben – sie helfen dir, motiviert zu bleiben, gerade in schwierigen Phasen. Wenn sie dich zum Lachen bringen können, umso besser.

Baue ein diverses Team auf, das deine Werte teilt. Nur gemeinsam lässt sich ein Unternehmen langfristig erfolgreich gestalten.

Habe Durchhaltevermögen – ein Tech-Startup in Europa zu gründen ist ein ziemlich langer Marathon – Erfolge kommen nicht über Nacht, aber Beharrlichkeit zahlt sich aus.

Bild Credit Polarsteps

Wir bedanken uns bei Clare Jones für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Europas größte Karrieremesse für Frauen: Das erwartet dich 2025!

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herCAREER 2025: Die Karrieremesse für Frauen in München herCAREER Expo 2024 © herCAREER – Franz Pfluegl

herCAREER Expo hält dem Gegenwind stand – mit Unternehmen, die Haltung zeigen, und einem vielfältigen Programm 

Europas führende Plattform für weibliche* Karrieren feiert Jubiläum

Die herCAREER Expo, Europas führende Plattform für die weibliche* Karriere, findet zum zehnten Mal in München statt: 266 Aussteller:innen und Partner:innen sind vom 9. bis 10. Oktober 2025 im MOC mit dabei. Der Treffpunkt für Karriere, Weiterbildung und Vernetzung setzt mit starken Stimmen in rund 350 Vorträgen, Diskussionen und MeetUps ein Zeichen für Diversity. Der Veranstalter messe.rocks GmbH erwartet rund 8.000 Besucher:innen.

Europas führende Plattform für weibliche* Karrieren definiert das Konzept der Karrieremesse neu: Die Jobsuche ist wichtig, aber nur ein Aspekt der Veranstaltung. An zwei Tagen treffen Fach- und Führungskräfte, Nachwuchstalente sowie führende Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft im MOC München aufeinander, um voneinander zu lernen und gemeinsam eine gerechtere, inklusivere Arbeitswelt zu gestalten.

Vernetzung auf allen Ebenen

Ob Berufseinstieg, Aufstieg oder Gründung eines eigenen Unternehmens: Die Plattform wartet mit einer großen Bandbreite an Job- und Beratungsangeboten auf. Das Programm umfasst rund 350 Vorträge, Diskussionen und MeetUps – mit Expert:innen, Role Models und Buchautor:innen. „Unsere Bühnen sind Räume für konstruktiven, faktenbasierten Diskurs“, so Natascha Hoffner, Gründerin und Geschäftsführerin von messe.rocks.

Viele Unternehmen sind als Aussteller:innen mit Mitarbeiter:innen oder internen Frauen*- und Diversity-Netzwerken vertreten. Zahlreiche Partner:innen und Netzwerke, die sich für die Rechte von Frauen einsetzen, bringen ihre Communities mit. Außerdem engagieren sich einzelne Persönlichkeiten aus der Branche, etwa als „Table Captain“ bei der herCAREER@Night, dem Networking-Event am Abend des ersten Messetages.

Das Programm: so vielseitig wie nie

Die herCAREER Expo deckt alle Themen ab, die Frauen im Beruf bewegen: Jobsuche, Führung, Quereinstieg, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Equal Pay und diskriminierungsfreie Technologien. Da individuelle Karrieren immer im Kontext gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Entwicklungen stattfinden, thematisiert die Messe auch die Rahmenbedingungen für eine gelungene weibliche* Karriere: Demokratie, Vielfalt, soziale Gerechtigkeit und Care-Arbeit.

Frauen, Politik und Generationengerechtigkeit

So geht es etwa in dem Expertinnen-Panel „Zwischen Freiheit und Verantwortung“ darum, wie viel Regulierung das Internet braucht. Mit dabei sind unter anderem Dr. Katarina Barley (Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments) und Prof. Dr. Jasmin Riedl (Universität der Bundeswehr München). Prof. Dr. Andrea Römmele (Hertie School) spricht im Public Interview darüber, wie sich Demokratie neu denken lässt. Sie entwirft Szenarien der Welt von morgen und Zukunftsbilder zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Wie Gewalt gegen Frauen entsteht und welche Rolle gesellschaftliche und kulturelle Faktoren dabei spielen, beschäftigt eine weitere Diskussionsrunde, bei der sich Maria Noichl, Mitglied des Europäischen Parlaments, beteiligt.

(Finanzielle) Gesundheit

Auch die weibliche* Gesundheit steht auf der Agenda. Wie Staat und Unternehmen Frauen in den Wechseljahren unterstützen können und damit wertvolles Know-how sichern – darum geht es in einer Diskussionsrunde mit Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention) und Prof. Dr. Andrea Rumler (HWR Berlin). Dr. med. Judith Bildau (Gynäkologin & Autorin) ordnet hormonelle Zusammenhänge ein und zeigt, wie fundiertes Wissen Gesundheit und Performance stärkt. Gesundheit hat auch mit Finanzen zu tun: Die Rechtsanwältinnen Sandra Runge und Saskia Schlemmer geben Tipps, wie Frauen vor der Hochzeit die rechtliche Basis für finanzielle Fairness über Lebensphasen hinweg legen. Was Frauen über die Rente wissen sollten, ordnet Prof. Dr. Ute Klammer (Direktorin des Instituts Arbeit und Qualifikation) ein.

Neue Chancen für den Mittelstand

Dass die Messe weiterhin erfolgreich stattfinden kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Aktuell erschweren einige US-Einflüsse die öffentliche Positionierung zu Diversity. Einzelne Firmen fahren sichtbare Aktivitäten zurück. Das bietet neue Chancen für Hidden Champions und alle, die für Diversity und Gender Equality weiterhin Haltung zeigen, gezielt Frauen ansprechen und sich im Wettbewerb um die besten Fachkräfte positionieren wollen.

Eine Übersicht des gesamten Programms ist hier zu finden. Unter dem Link www.her-career.com/expo gibt es alle weiteren Infos und Tickets.

Über herCAREER

herCAREER ist Europas führende Plattform für die weibliche* Karriere. Sie schafft Räume für Begegnung, Inspiration und Austausch. Mit ihren analogen und digitalen Angeboten verfolgt herCAREER das Ziel, jede Frau und weiblich gelesene Person, ungeachtet ihres Lebensentwurfs in ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit zu stärken. Gemeinsam mit Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft will herCAREER Schritt für Schritt eine gerechtere und inklusivere Arbeitswelt fördern. Die Plattform bietet Fachwissen, persönliche Erfahrungen und individuelle Perspektiven zu aktuellen gesellschafts- und arbeitsrelevanten Themen. herCAREER bietet wertvolle Inhalte und eine Community, in der Menschen sich hierarchie- und branchenübergreifend informieren und austauschen können www.her-career.com.

Bild herCAREER Expo 2024 © herCAREER – Franz Pfluegl

Quelle mess.rocks GmbH

Spannender Auftritt: KI Startup Venta AI beim Slush’D Heilbronn

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Stefan Reuther KI Startup Venta AI beim Slush’D Heilbronn

Vom jugendlichen Programmier-Talent zum Gründer eines KI-Startups mit internationaler Strahlkraft: Stefan Reuther hat in kurzer Zeit einen bemerkenswerten Weg zurückgelegt. Schon mit 18 Jahren bei Linde angestellt, sammelte er früh wertvolle Einblicke in die Unternehmenswelt, bevor er mit Unetiq erste KI-Lösungen für namhafte Kunden entwickelte. Heute ist er Mitgründer und CTO von Venta AI, einem Unternehmen, das auf europäische Standards, Datenschutz und Outcome-orientierte Ergebnisse setzt – und bereits renommierte Investoren wie Y Combinator und Gradient Ventures überzeugt hat.

Im Gespräch berichtet er über die wichtigsten Lektionen aus seiner frühen Karriere, die strategischen Weichenstellungen bei Venta AI, die Rolle von Datenschutz und Compliance im globalen Wettbewerb sowie seine persönliche Vision für die Zukunft der Künstlichen Intelligenz im Vertrieb.

Du hast schon als Jugendlicher mit dem Programmieren begonnen und warst mit nur 18 Jahren fest bei Linde angestellt – welche Erfahrungen aus dieser frühen Zeit haben dich besonders geprägt und wie beeinflussen sie heute deine Arbeit als Gründer und CTO?

Stefan Reuther: Für mich war mein Job bei Linde der erste Berührungspunkt mit der Corporate-Welt. Besonders geprägt hat mich das Verständnis für interne Entscheidungsprozesse: wie Budgets vergeben werden, welche Strukturen greifen und wodurch einzelne Stakeholder motiviert sind. Dieses Wissen hilft mir bis heute, wenn es darum geht, Einkaufsprozesse bei Corporates zu verstehen und auch Venta AI Enterprise-ready zu machen.

Mit Unetiq hast du für Unternehmen wie Telefónica und Linde über zwanzig KI-Anwendungen entwickelt, bevor du mit Venta AI den Schritt ins Produktgeschäft gegangen bist – was war der entscheidende Moment, an dem dir klar wurde, dass ein skalierbares Produkt mehr Potenzial hat als reine Dienstleistungen?

Stefan Reuther: Lucas und ich haben uns nach dem Studium zusammengefunden und schnell gemerkt, dass wir uns ideal ergänzen. Eine konkrete Startup-Idee hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, und auch Erfahrung sowie Kapital fehlten. Deshalb haben wir bewusst den Umweg über das Agenturgeschäft genommen, um beides aufzubauen. Der Plan war aber von Beginn an klar: Wir wollten ein skalierbares Produkt gründen. Unetiq hat uns dafür einen Headstart gegeben – die Grundlage, um schließlich mit Venta AI ein „richtiges“ Startup zu gründen. Als dann ChatGPT auf den Markt kam und uns bei Unetiq gleichzeitig viele Anfragen im Bereich Vertrieb erreichten, wussten wir, dass der richtige Zeitpunkt für eine neue Gründung gekommen ist.

Dein Unternehmen hebt die europäische DNA klar hervor: DSGVO-konform, ausschließlich EU-Hosting und ein Fokus auf Datensouveränität – war diese Ausrichtung von Anfang an deine Vision oder entstand sie eher aus konkreten Kundenanforderungen und regulatorischen Unsicherheiten?

Stefan Reuther: Anfangs haben wir bewusst breit gearbeitet und Kunden sowohl aus den USA als auch aus Europa betreut. Doch wir haben schnell gemerkt, dass unsere NutzerInnen in Deutschland sehr spezifische Pain Points hatten, die bestehende Anbieter nur unzureichend adressierten. Daraus entstand unser Fokus auf europäische Standards: DSGVO-Konformität, EU-Hosting und ein klarer Anspruch an Datensouveränität. Das war weniger ein spontaner Kundenwunsch, sondern eine strategische Ausrichtung, die uns klar absetzt.

Ihr versprecht mehr als 1.000 potenzielle Kundenkontakte pro Monat und bis zu 30 Prozent mehr Meetings – wie stellst du sicher, dass diese Zahlen intern valide und langfristig tragfähig sind, statt nur kurzfristige Effekte zu erzeugen?

Stefan Reuther: Ein CRM oder LinkedIn-Abo bringt nur dann echten Mehrwert, wenn daraus auch Kundengewinnung entsteht. Deshalb messen wir uns konsequent daran, wie viele Meetings wir für unsere Kunden generieren. Unser Pricing entwickelt sich in Richtung „Outcome-based“ – wir verkaufen nicht einfach ein Tool, sondern konkrete Ergebnisse. Neue Features priorisieren wir ausschließlich nach dem Ziel: unseren Kunden mehr qualifizierte Termine zu sichern.

Dieser Ansatz spiegelt auch einen größeren Branchentrend wider: Klassische SaaS-Modelle haben sich lange über Seats oder Usage definiert – also die Anzahl der Lizenzen oder die Nutzungsintensität. Im Bereich der KI-Startups verschiebt sich der Fokus jedoch zunehmend in Richtung Outcomes. Unternehmen und Investoren erwarten nicht mehr nur Software-Zugänge, sondern klar messbare Resultate, die direkt mit Umsatz oder Effizienzsteigerung verknüpft sind. Für uns ist das Outcome gebuchte Meetings – ein greifbarer Mehrwert, an dem sich unser gesamtes Produktdesign ausrichtet.

Mit Investoren wie Gradient Ventures und Y Combinator habt ihr renommierte Partner gewonnen – welche kritischen Fragen musstest du im Fundraising beantworten, die euer Geschäftsmodell besonders auf die Probe gestellt haben, und wie hast du sie gemeistert?

Stefan Reuther: Im Fundraising sind die typischen Kernfragen meistens: Ist der Markt groß genug, um ein potenzielles Unicorn zu werden? Kann man über die Zeit einen echten „Moat“ aufbauen, also eine starke Differenzierung? Bei Venta AI ist beides gegeben. Wir haben zudem einige Ansätze entwickelt, die unsere Wettbewerber so noch nicht auf dem Schirm haben – und das hat uns in den Diskussionen mit VCs geholfen.

Als technischer Kopf trägst du die Verantwortung für die Architektur von Venta AI – wie balancierst du die Nutzung bestehender Large Language Models und die Entwicklung eigener Lösungen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Kosten und Skalierbarkeit?

Stefan Reuther: Wir achten darauf, dass alle von uns eingesetzten LLMs ausschließlich in Europa gehostet sind und dass keine Nutzerdaten in das Training externer Modelle fließen. Dafür haben wir entsprechende Agreements mit Partnern wie Microsoft und OpenAI. Gleichzeitig sind wir pragmatisch: Was es schon gibt, integrieren wir, um Zeit zu sparen. Funktionen, die für uns ein Alleinstellungsmerkmal darstellen, entwickeln wir hingegen selbst.

In einem Markt mit Tausenden von Wettbewerbern ist Differenzierung entscheidend – was ist das eine Element, technisch oder strategisch, das Venta AI heute von internationalen Platzhirschen unterscheidet und euch einen nachhaltigen Vorteil verschafft?

In einem Markt mit Tausenden Wettbewerbern setzen wir auf drei klare Säulen: Lokalisierung, Compliance und Datenqualität. Unsere KI-Agenten sprechen und verstehen die deutsche Sprache, sind an die deutsche Vertriebskultur angepasst und zugleich compliant. Während andere Tools global ausgerichtet sind, optimieren wir gezielt für den europäischen und vor allem den DACH-Markt – das sehe ich als nachhaltigen Vorteil.

Du sprichst davon, „KI-Kollegen“ zu bauen, die niemals schlafen – wie sieht deine persönliche Vision für Venta AI in den nächsten fünf bis zehn Jahren aus, und woran würdest du selbst den Erfolg messen: an Wachstum, kultureller Wirkung oder gesellschaftlicher Verantwortung?

Stefan Reuther: Unsere Vision ist es, die stärkste Vertriebs-KI Deutschlands aufzubauen. Wir glauben, dass KI repetitive Aufgaben übernehmen sollte, damit Menschen sich auf das Wesentliche konzentrieren können: Kunden gewinnen, Innovation vorantreiben und Europas wirtschaftliche Stärke sichern. Daran werden wir unseren Erfolg in den nächsten fünf bis zehn Jahren messen.

Die Differenzierung zwischen einem KI-Kollegen gegenüber klassischer Software sehen wir vor allem darin, dass KI hier nicht nur automatisiert, sondern auch eigenes Wissen mitbringt und den Nutzer proaktiv darin unterstützt, erfolgreich zu sein.

Du bist auf dem Heilbronn Slush’D als Speaker eingeladen – wie hast du dein Thema und deine Botschaft für dieses Publikum gewählt, und inwieweit unterscheidet sich dein Vortrag hier von einem „üblichen Startup- oder Tech-Pitch“?

Stefan Reuther: Während meiner Zeit bei Y Combinator im Silicon Valley konnte ich direkt von Unicorn-Gründern wie unserem Mentor Nicolas Dessaigne lernen. Es hat mich beeindruckt, wie sehr Gründer voneinander profitieren, wenn sie ihre echten Erfahrungen teilen.

Es gibt einen Grund, warum bei YC ausschließlich ehemalige Gründer als Mentoren arbeiten: Von anderen Gründern lernt man selbst als Gründer am besten. Consultants und Coaches fehlt oft die eigene Praxiserfahrung und der nötige Kontext. Genau deshalb geht es mir bei Slush’d nicht darum, mein Startup zu pitchen, sondern die Gründerstories weiterzugeben, die mich selbst inspiriert und geprägt haben.

Events wie Slush’D bringen eine besondere Energie mit sich, weil sie Networking, Inspiration und echten Wissensaustausch verbinden – welchen positiven Beitrag möchtest du mit deinem Vortrag leisten und welchen Mehrwert nimmst du dir persönlich von solchen Veranstaltungen mit?

Ich möchte andere dazu motivieren, selbst den Schritt in die Gründung zu wagen. Gleichzeitig nutze ich Events wie Slush’d, um mich mit dem deutschen Startup-Ökosystem auszutauschen. Gerade in der aktuellen Zeit halte ich ein starkes Netzwerk für wichtig.

Wir bedanken uns bei Stefan Reuther für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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