Freitag, Oktober 17, 2025
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„Nähen statt Handy“ – Wie Tina Califano mit cuci cuci Kinder begeistert

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Tina Califano: cuci cuci Nähsets begeistern Kinder

Von der Schneidermeisterin zur Gründerin

Von der Schneidermeisterin zur Startup-Gründerin: Mit ihren cuci cuci Näh-Baukastensets schafft Tina Califano ein multifunktionales Produkt, das Kinder fördert, begeistert und verbindet – und erhält dafür die Auszeichnung „Produkt des Jahres 2025“.

Kinder erschaffen ihr erstes Kuscheltier

Wenn Kinder ihr erstes Kuscheltier selbst nähen und dabei voller Stolz ihr fertiges Werk in den Händen halten, dann steckt die Vision von Tina Califano dahinter. Die Gründerin von cuci cuci kombiniert pädagogische Erfahrung, Handwerk und Unternehmergeist zu einem einzigartigen Konzept: Die cuci cuci Näh-Baukastensets sind multifunktionale Produkte – sie dienen zugleich als Nähhilfe, Fördermaterial und Nählernset.

Mehr als ein Bastelprojekt

„Mir war wichtig, dass Kinder mehr erleben als nur ein Bastelprojekt. Sie sollen Selbstvertrauen gewinnen, feinmotorische Fähigkeiten entwickeln und spüren, dass sie etwas Eigenes erschaffen können“, sagt Califano.

Auftritt bei Die Höhle der Löwen und Auszeichnung

Bereits 2024 überzeugte die Italienerin mit ihrem Startup in der TV-Show Die Höhle der Löwen. Der große Durchbruch folgte ein Jahr später: Am 11. September 2025 erhielt cuci cuci in Berlin vom Deutschen Institut für Service-Qualität (DISQ) die Auszeichnung „Produkt des Jahres 2025“ in der Kategorie Spielwaren. Ein Beweis, dass die Verbindung von Kreativität, Lernen und Spaß am Handwerk eine wachsende gesellschaftliche Bedeutung hat.

Nähspaß für Kinder ab fünf Jahren

Die Sets – vom Herzkissen bis zum Kuscheltier – sind so gestaltet, dass Kinder ab fünf Jahren eigenständig Schritt für Schritt nähen können. Ob in der Schule, im Kinderzimmer oder auf einer Nähparty: cuci cuci vermittelt nicht nur handwerkliche Fähigkeiten, sondern fördert auch Geduld, Konzentration und Selbstwirksamkeit.

Eine Vision für Millionen Kinder

Mit ihrem Motto „Nähen statt Handy“ verfolgt Tina Califano eine große Vision: Bis 2027 möchte sie über sieben Millionen Kinder in der D-A-CH-Region mit ihren Produkten erreichen. Unterstützt wird sie dabei von einem wachsenden Netzwerk aus Pädagog:innen, Vereinen und Kooperationspartnern.

Tradition trifft Innovation

StartupValley porträtiert mit Tina Califano eine Gründerin, die Tradition und Innovation verbindet – und Kindern durch Kreativität und Handwerk eine Alternative zum digitalen Alltag schenkt.

Bild @ Tina Califano

Wissen ist Macht – auch was die eigene Hormongesundheit betrifft

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Frauen und Hormone: Wechseljahre verstehen und gesund meistern Dr. med. Judith Bildau Gynäkologin, Expertin für Frauengesundheit und Gendermedizin, Longevity und Hormonberatung © Sabina Radtke

Hormone steuern unser gesamtes Leben. Um sich und den eigenen Körper besser zu verstehen, hilft es, die großen hormonellen Umstellungen im Leben einer Frau zu kennen. Welche sind das?

Die gesamte fruchtbare Zeit ab den ersten Eisprüngen, also der Pubertät, gilt als Prämenopause. Statistisch gesehen tritt für die meisten Frauen mit etwa 45 die Perimenopause ein: Die Wechseljahre beginnen. Die letzte Monatsblutung, die Menopause, tritt statistisch betrachtet im Alter von 51 Jahren ein. Zwölf Monate nach der Menopause, also nach der letzten Blutung, beginnt die Postmenopause. All diese Phasen gehen mit eigenen hormonellen Veränderungen einher. Aber auch die Zeit zwischen Mitte 30 und 40 Jahren ist für viele Frauen bereits eine Zeit der Veränderung. Ich nenne diese Phase „In-Between”.

Welche Symptome können In-Betweeners erleben?

Viele Frauen erzählen, dass sie in der zweiten Hälfte des Zyklus das Gefühl haben, neben sich zu stehen. Sie schlafen schlechter, haben Wassereinlagerungen, die Brust spannt. Mit Einsetzen der Menstruation fühlen sie sich deutlich besser.

Was geschieht in dieser Zeit?

Die Eizellenreserven neigen sich langsam dem Ende zu. Der Körper reagiert darauf sehr schlau und schaltet auf Sparflamme – er spart immer mal wieder einen Eisprung ein. Wenn wir keinen Eisprung haben, in sogenannten anovulatorischen Zyklen, bildet unser Körper kein Progesteron, denn das Gelbkörperhormon wird zum allergrößten Teil im Eierstock direkt nach dem Eisprung gebildet. Progesteron ist unser Wohlfühlhormon. Es wirkt angstlösend, ausgleichend, wasserausscheidend und fördert den Schlaf. Wenn es fehlt, macht sich das natürlich bemerkbar.

Und warum wurde diese Lebensphase bisher wissenschaftlich und gesellschaftlich kaum besprochen?

Wir Frauen sind extrem leidensfähig und schieben diese Anzeichen meist auf Stress bei der Arbeit oder mit den Kindern. Denn es gibt immer tausend andere Dinge, die im Alltag wichtiger sind als unser eigenes Wohlbefinden.

Erkrankungen wie Endometriose und Symptome der Perimenopause werden oft jahrelang nicht als solche erkannt. Jetzt boomen diese Themen in den sozialen Medien. Helfen Accounts wie deiner dabei, Frauen besser aufzuklären?

Es ist einerseits toll, dass die Themen Hormone und Wechseljahre endlich richtig boomen, denn das schafft Aufmerksamkeit. Aber das führt auch dazu, dass die sozialen Medien mit Falschinformationen geflutet werden. Jede:r darf sich Wechseljahresberater:in oder Hormoncoach nennen, darum glaube ich, dass es für Frauen heute zwar leichter ist, an Informationen zu kommen, aber genauso schwer, sich in diesem Dickicht an (Falsch)Informationen zu orientieren.

Lass uns einige Mythen und Falschaussagen aus dem Weg räumen. Zum Beispiel hören viele Frauen mit Wechseljahresbeschwerden: „Da müssen Sie einfach durch.“

Medizinisch sind diese Aussagen totaler Unsinn. Im Gegenteil: Jede Frau sollte versuchen, dem Abfall der Geschlechtshormone präventiv oder reaktiv zu begegnen. Denn Hormone haben wichtige Schutzfunktionen für den Körper. Statistisch gesehen werden Frauen älter als Männer, allerdings in einem um bis zu 25 % schlechteren Gesundheitszustand. Um gesund alt zu werden, sollten verschiedene Puzzleteile zusammengesetzt werden. Dazu zählen eine gesunde, ausgewogene und am besten antientzündliche Ernährung, eine ausreichende Zufuhr von Mikronährstoffen und körperliche Bewegung, vor allem mit dem Fokus auf Krafttraining. Zudem können die fehlenden Hormone ausgeglichen werden. Hormonwechsel sind Brandbeschleuniger für Demenz, Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen – und die sind auch bei Frauen die Todesursache Nr. 1!

Viele Frauen glauben, dass die Pille und die Hormonersatztherapie (HRT, englisch: Hormone Replacement Therapy) das Krebsrisiko erhöhen. Was ist da dran?

Ja, das Thema ist gerade sehr aktuell, weil die WHO (World Health Organization) die Kombinationspille in die Kategorie 1 der karzinogenen Stoffe eingestuft hat, zu denen beispielsweise Asbest, Nikotin und Alkohol gehören. Das ist allerdings alles viel komplexer, als es auf eine einfache Einstufung herunterbrechen zu können. Es ist richtig, dass bei einer bioidentischen Hormonersatztherapie mit Estradiol und mikronisiertem Progesteron, die länger als fünf (eher acht oder neun) Jahre dauert, das Brustkrebsrisiko statistisch minimal ansteigt. Dieses Risiko muss man aber ins Verhältnis setzen! Es ist kleiner als das Risiko durch ein Glas Wein pro Tag. Es ist kleiner als das Risiko durch Übergewicht, zu wenig Bewegung oder durch Nikotin. Im Gegenteil: Wir wissen, dass substituierte Hormone, wenn sie individuell richtig dosiert werden, vor Alterserkrankungen wie Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Darmkrebs und – wenn man rechtzeitig anfängt – auch vor Demenz schützen!

Ein weiterer Mythos ist: „Ganz oder gar nicht.” Also: Aushalten oder eine Hormonersatztherapie (HRT) machen. Welche weiteren Möglichkeiten haben Frauen zum hormonellen Ausgleich?

Viele meiner Patientinnen denken, sie fangen mit HRT an und nehmen wie von selbst ab, schlafen wieder gut und alles ist toll. Aber so funktioniert das nicht. Es sind viele Puzzleteile, die zusammengesetzt werden müssen. Phytopharmaka, also pflanzliche Wirkstoffe – Achtung: nicht die Homöopathie! –, sind hochpotent. Es gibt gute Studien zur Traubensilberkerze, die bei Hitzewallungen und depressiven Verstimmungen helfen kann, sowie zum Mönchspfeffer bei PMS. Sie wirken gut, wenn sie richtig dosiert werden. Wichtig ist es, das große Ganze zu betrachten: Die Ernährung und die Darmgesundheit sind fundamental für das Wohlbefinden, wenn sich die Hormone verändern. Beides lässt sich mit Mikronährstoffen sehr gut unterstützen. Im Buch beschreibe ich ausführlich, wann welche Mikronährstoffe und Phytopharmaka eingesetzt werden können.

Hormone haben einen enormen Einfluss auf uns. Die Angst, sich durch Einnahme von Hormonen fremdbestimmt zu fühlen, liegt nahe. Warum sollte man sie trotzdem in Betracht ziehen?

Hormone sind die heimlichen Regisseure unseres Lebens, das stimmt. Aber ich wünsche mir, dass Frauen so gut über ihren Zyklus und ihren Körper aufgeklärt werden, dass sie sich nicht als Opfer fühlen müssen. Das gilt für hormonelle Verhütung, Hormonersatz, zyklusorientierte Ernährung oder zyklusorientiertes Training. Die Basis, um sich nicht fremdbestimmt zu fühlen, ist Wissen.

Aber nicht jede:r Gynäkolog:in ist auf dem neuesten Wissenstand, oder?

Auch hier sind Frauen immer noch sehr auf sich allein gestellt. Ich habe eine Zweitmeinung-Sprechstunde und es ist hanebüchen, was manche Frauen mit ihren Gynäkolog:innen erleben.

Ich ärgere mich oft über niedergelassene Kolleg:innen, aber man muss auch zugestehen, dass sie pro Patient:in und Quartal nur etwa 17 Euro bekommen. Da bleiben 5 bis maximal 10 Minuten pro Termin. Aber Aufklärung und hormonelle Einstellung erfordern Zeit und Geduld. Denn die Aufklärung betrifft auch Ernährung, Mikronährstoffe, Phytopharmaka und den gesamten Lebensstil einer Frau. Kolleg:innen, die mit Empathie und Geduld aufklären, würden im jetzigen System pleitegehen.

Das heißt also, dass jede Frau die Verantwortung für ihre Hormongesundheit selbst übernehmen muss.

Ja, und das ist oft nicht so einfach. Patientinnen berichten mir, dass sie seit Jahren nicht mehr ordentlich schlafen und völlig kraftlos sind. Und dann sagt ihnen das Internet, dass sie sich optimal ernähren und regelmäßig Sport machen sollen, weil Muskelaufbau eine zentrale Komponente für gesundes Altern ist. Sie schleppen sich aber zur Arbeit und schaffen es daheim gerade noch, sich um Kinder oder Schwiegereltern zu kümmern. Sie sagen völlig zu Recht: „Wenn ich jetzt auch noch Sport machen und meine Ernährung umstellen soll, breche ich zusammen!“

Wie durchbricht man diesen Teufelskreis?

Meine ärztliche Verantwortung ist es zunächst einmal, dafür zu sorgen, dass diese Patientinnen wieder schlafen und sich regenerieren können, damit sie genug Energie für Selbstfürsorge in Form von Essen und Sport haben.

Hormonelle Veränderungen können auch die Symptomatik diverser Krankheiten verstärken, etwa bei AD(H)S, Depressionen oder Long Covid. Woher soll ich als Frau also wissen, wo ich meine Symptome einordnen soll?

Solche Fälle habe ich täglich in meiner Sprechstunde. Zunächst ist es wichtig, sich kontinuierlich mit der eigenen Erkrankung und dem eigenen Körper zu beschäftigen. Zweitens brauchen Frauen eine gute Anlaufstelle, die sie durch die erforderlichen Tests navigiert und bei Bedarf an Expert:innen weitervermittelt. Ich arbeite eng mit einigen Psycholog:innen und Psychiater:innen zusammen. In ihren Sprechstunden sind viele Frauen Mitte, Ende 40, die eine Angststörung oder Depression zu haben scheinen.

Und das stimmt oft nicht?

Wir bezeichnen hormonelle Umstellungsphasen als „Fenster der erhöhten Vulnerabilität“. Dazu zählen beispielsweise die Pubertät, die Schwangerschaft, das Wochenbett oder die Perimenopause. Basierend darauf sagt meine Kollegin Dr. Helena Orfanus-Böckle, Expertin für Mikronährstoffe, gern sinngemäß: Wenn Frauen über 40 auf einmal neue Beschwerden bekommen, geht man so lange davon aus, dass es hormonell bedingt ist, bis das Gegenteil bewiesen ist. Und so halte ich es tatsächlich auch.

Durch Long Covid erhält ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) mehr Aufmerksamkeit. Welche Rolle spielen Hormone bei der Erkrankung?

Long Covid, Post-Covid und das chronische Fatigue-Syndrom sind häufig Thema in meiner Spezialsprechstunde mit den Unikliniken. Wir wissen, dass Frauen stärker von Long Covid betroffen sind, als Männer. Nach meiner persönlichen Erfahrung befinden sich viele von ihnen in der Perimenopause. Hier muss man in der Behandlung interdisziplinär vorgehen, aber meine Erfahrung zeigt, dass sich mit einer gut eingestellten HRT viel für die Patientinnen erreichen lässt. Ich arbeite derzeit häufig mit Off-Label-Testosteron, um Energie, Muskeln und Kraft aufzubauen und dem Brain Fog entgegenzuwirken.

Dr. Astrid Neuy-Lobkowicz hat uns im Interview erzählt, wie sensibel ADS- und ADHS-Patientinnen auf Hormone reagieren können. Erlebst du das ähnlich?

Ja. Die Perimenopause und ADS/ADHS verstärken sich gerne gegenseitig. Ich treffe Frauen mit massiven Wechseljahresbeschwerden, die eine ADHS-Diagnostik durchführen lassen und endlich ihre Diagnose erhalten. Das hat verschiedene Gründe, wie etwa, dass Frauen ihre Beschwerden sehr gut maskieren können. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich eine Frau in einer hormonellen Umbruchphase nicht erfolgreich hormonell einstellen kann, dann muss ich als Ärztin immer auch an ADS/ADHS denken. Reagieren Frauen zum Beispiel paradox auf das Progesteron, schrillen bei mir die Alarmglocken. Dann finde ich eine andere therapeutische Lösung.

Das bedeutet, dass alle ärztlichen Fachrichtungen erstens besser über hormonelle Effekte aufgeklärt sein und zweitens im Idealfall interdisziplinär zusammenarbeiten sollten. Ist das utopisch?

Die medizinische Ausbildung muss meiner Ansicht nach grundlegend reformiert werden, und ja – da sollte auch Platz für Hormone sein. Das Thema muss bereits in der frühen Ausbildung verankert werden, denn die Wechseljahre betreffen den gesamten Organismus. Zahnärzt:innen müssen lernen, dass ein “brennender” Mund und Entzündung des Zahnfleisches Symptomatiken der Wechseljahre sind. Erhöhte Leber- oder Blutfettwerte, plötzlicher Bluthochdruck – Internist:innen müssen das richtig einordnen. Knochenschmerzen, Gelenkentzündungen, Muskelentzündungen – Orthopäd:innen, Chirurg:innen und Rheumatolog:innen müssen sich bewusst sein, dass Hormone hier eine Rolle spielen. Ich wünsche mir darum, dass praktizierende Kolleg:innen ein Interesse zeigen, sich in diesem Bereich fortzubilden, um bessere Mediziner:innen zu werden.

Was erhoffst du dir von deinem Buch “Body in Balance”?

Ich schreibe in der Einleitung meines Buches: „Wissen ist Macht“. Ich musste mir dieses Wissen um Hormone und Wechseljahre aktiv suchen und habe mich unter anderem bei den Kolleginnen Drs. Schaudig und Schwenkhagen fortbilden lassen. Ich hoffe, dass dieses Buch als umfassendes Nachschlagewerk Mediziner:innen hilft. Aber es soll auch Patientinnen helfen. Denn man muss sich umfassende Hilfe, Aufklärung und Unterstützung leisten können. Mit meinem Social-Media-Auftritt und mit dem Buch hoffe ich, vielen Menschen zum kleinen Preis Zugang zu fundiertem Fachwissen und wertvollen Informationen zu geben. Die ärztliche Behandlung wird das nicht ersetzen, aber das Buch ist voller wichtiger Tipps.

Zum Beispiel?

Wie bereitet man sich optimal auf den Arzttermin vor? Führe über zwei, drei Monate ein Zyklustagebuch. Schreibe auf, wann du welche Beschwerden hast. Oder: Wo findest du Frauenärzt:innen mit Schwerpunkt Wechseljahre? Achte auf ihre Mitgliedschaft in der deutschen Menopausengesellschaft. Oder: Buche keine gynäkologische Vorsorge, sondern explizit einen Beratungstermin für die Wechseljahre. Dann platziert dich die Assistenz hoffentlich an ruhigeren Nachmittagen und nicht in der Notfallsprechstunde morgens, wo Zeitdruck herrscht.

Was wünscht du dir für Frauen?

Dass sie Frieden mit ihren Hormonen schließen und sie für sich nutzen können. Dass sie die Angst vor großen Umbruchphasen wie In-Between oder Wechseljahre verlieren und sie auch positiv betrachten können. Denn so viel sei gesagt: Ich kenne keine einzige Frau in der Perimenopause oder in den Wechseljahren – wenn sie sich in ihrem Körper wohlfühlt –, die sagt, sie möchte noch einmal 20 sein.

Am 10. Oktober 2025 spricht Judith Bildau beim Authors-MeetUp live auf der herCAREER Expo in München. Sie wird die drängendsten Fragen zu hormonellen Umbrüchen, Prävention und Alltagsstrategien für mehr Selbstbestimmtheit und Wohlbefinden beantworten.

 Das Gespräch führte herCAREER Redakteurin Kristina Appel.

Bild Dr. med. Judith Bildau Gynäkologin, Expertin für Frauengesundheit und Gendermedizin, Longevity und Hormonberatung © Sabina Radtke

Quelle messe.rocks GmbH

Tradition trifft Moderne: Warum ein uralter Wirkstoff jetzt die Hautpflege revolutioniert

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Tallow: Hautpflege mit Rindertalg – natürlich & wirksam Ece und Niklas Spiegel präsentieren „Tallow“, die natürliche Hautpflege mit Rindertalg. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 5 Prozent der Firmenanteile. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Tallow GmbH wird am 06. Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen pitchen und ihre natürliche, toxinfreie Hautpflege einem Millionenpublikum vorstellen

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Ich, Ece, habe schon als Kind sehr problematische Haut gehabt und viele Produkte ausprobiert – fast alles hat gereizt. Irgendwann wurde mir klar, dass unsere Haut keine Chemikalien braucht, um gesund zu bleiben. Rindertalg hat bei mir wahre Wunder gewirkt: Meine Rosacea trat kaum noch auf, meine Haut strahlte wieder und ich konnte ohne Make-up rausgehen. Das hat mich so fasziniert, dass ich die Formulierung weiterentwickelt habe.
Gemeinsam mit meinem Mann Niklas haben wir 2023 die Tallow GmbH gegründet. Wir ergänzen uns perfekt: Ich übernehme Marketing und Produktentwicklung, Niklas kümmert sich um Operations, Finanzen und Partnerschaften.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sind in der Hautpflege- und Kosmetikbranche aktiv, mit Fokus auf natürliche, toxinfreie Produkte. Die Idee war von Anfang an dieselbe: minimalistische, natürliche Pflege, die wirklich wirkt. Unser Geschäftsmodell setzt auf mehrere Vertriebskanäle: Wir verkaufen direkt über unseren eigenen Onlineshop, über Amazon und weitere große Online-Marktplätze und seit Kurzem auch stationär – inzwischen liegen unsere Produkte in rund 850 Rossmann-Filialen in Deutschland. So erreichen wir Kund:innen sowohl digital als auch im Handel vor Ort, bleiben aber bei allen Kanälen konsequent transparent, nachhaltig und qualitätsorientiert.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Die Idee entstand aus meiner eigenen Hautgeschichte. Ich wollte ein Produkt, das wirklich hilft, ohne die Haut zusätzlich zu belasten. Rindertalg, empfohlen von einer Freundin, war für mich die Lösung – für mich war Talg ein magischer Inhaltsstoff, der meine Haut nachhaltig verbessert hat. Gleichzeitig hatten wir gesehen, dass dieser Ansatz in den USA schon sehr beliebt wurde, während es in Deutschland noch keine hochwertige Talg-Creme gab – eine echte Marktlücke. Genau in diesem Moment wussten wir: Das wollen wir anderen Menschen zugänglich machen.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Unser Konzept kombiniert einen traditionellen Wirkstoff – Rindertalg – mit moderner, minimalistischer Hautpflege. Wir setzen bewusst auf toxinfreie Inhaltsstoffe, nachhaltige Herstellung und hohe Verträglichkeit. Ergänzt wird das durch wissenschaftliche Tests, die die Wirksamkeit unserer Produkte bestätigen. Die Verbindung von traditionellem Naturstoff, moderner Rezeptur und einem durchdachten Multi-Channel-Vertrieb macht unser Konzept besonders.

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Unsere Produkte pflegen die Haut intensiv und lindern Probleme wie Rosacea, Trockenheit, Irritationen, Ekzeme und generell sehr empfindliche Haut. Der Vorteil liegt im Kernwirkstoff: Bio-Rindertalg. Er enthält hautidentische Lipide, die der Hautstruktur sehr ähnlich sind und die Regeneration der natürlichen Hautbarriere unterstützen. Außerdem liefert er essenzielle Fettsäuren, Vitamine und Antioxidantien, die die Haut beruhigen, mit Feuchtigkeit versorgen, schützen und zur Hauterneuerung beitragen.
Unser Bio-Rindertalg stammt aus der Bodensee-Region – von grasgefütterten Rindern. Wir arbeiten mit Höfen zusammen, die für verantwortungsvolle Landwirtschaft, kurze Wege und höchste Qualität stehen. So entsteht Hautpflege, die ehrlich, rein, regional verwurzelt und biologisch hochwertig ist.

Die Produkte sind komplett frei von chemischen Zusatzstoffen, minimalistisch, einfach anzuwenden und transparent – und ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich getestet. Viele Kund:innen merken den Unterschied sofort: Ihre Haut fühlt sich gesünder, beruhigter und strahlender an, ohne komplizierte Routinen oder unnötige Inhaltsstoffe.
Was das Produkt im Alltag vom Wettbewerb abhebt: Die Kombination aus hochwertigem, regionalem Bio-Rindertalg, minimalistischem Ansatz, wissenschaftlich bestätigter Wirksamkeit und unkomplizierter Anwendung macht Tallow Naturals einzigartig. Es pflegt intensiv, ohne die Haut zu belasten, und liefert sichtbare Ergebnisse schon nach kurzer Zeit.

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Nachdem ich die Wirkung von Rindertalg selbst erlebt hatte, haben wir gemeinsam mit Hautpflege-Expert:innen an der Entwicklung des Produkts gearbeitet. Das Feedback der ersten Anwender:innen war unglaublich positiv – die Haut verbesserte sich schnell und die Verträglichkeit war hervorragend. Schon am ersten Tag unserer Website hatten wir zwei Bestellungen, ganz ohne Werbung. Mittlerweile haben wir unabhängige wissenschaftliche Tests durchgeführt, um die Wirksamkeit unserer Produkte zu bestätigen.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist klar: Wir wollen Tallow zum führenden Anbieter für natürliche, toxinfreie Hautpflege in Europa machen. In den nächsten Jahren wollen wir das Team erweitern, unser Produktportfolio kontinuierlich ausbauen, neue Produkte auf den Markt bringen, in Forschung & Entwicklung investieren und unsere Marke national wie international noch stärker positionieren – sowohl online als auch im stationären Handel.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Als wir gefragt wurden, ob wir uns bewerben möchten, waren wir sofort begeistert. Wir sahen eine riesige Chance, Tallow weiter zu skalieren und vom Know-how der Investoren zu profitieren. Für uns ging es vor allem darum, unsere Marke voranzubringen und Partner zu finden, die uns strategisch unterstützen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir wollten vor allem erfahrene Partner:innen im Kosmetikbereich gewinnen. Eine Investition hilft uns, Marketing und Markenaufbau auszubauen, neue Produkte zu entwickeln und Tallow Naturals insgesamt strategisch weiterzuentwickeln.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir setzen jetzt voll auf Wachstum: Team erweitern, Portfolio ausbauen, neue Produkte einführen, Marketing und Operations weiter professionalisieren. Außerdem wollen wir unsere Position als führende Marke für natürliche Hautpflege weiter festigen – sowohl online als auch im stationären Handel, in Deutschland und darüber hinaus.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Wir haben gelernt, wie wichtig die Mischung aus Begeisterung für das Produkt und unternehmerischem Denken ist. Offene Kommunikation und klare Aufgabenverteilung zwischen uns beiden sind entscheidend, um sowohl den Geschäftserfolg als auch unsere Beziehung zu sichern. Außerdem zeigt uns das positive Feedback unserer Kund:innen, dass der Markt für natürliche, minimalistische Pflege riesig ist.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Unsere Erfahrungen zeigen: Nutzt persönliche Erlebnisse, um echte Probleme zu lösen, testet Produkte früh und sammelt direktes Feedback von Kund:innen, sprecht offen miteinander und verteilt Aufgaben nach Stärken, bleibt flexibel, um Wachstum und Herausforderungen gleichzeitig zu managen, und achtet immer auf Transparenz, Wirksamkeit und Qualität – das schafft Vertrauen und eine langfristige Kundenbindung.

Sehen Sie Tallow am 06.Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Ece und Niklas Spiegel präsentieren „Tallow“, die natürliche Hautpflege mit Rindertalg. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 5 Prozent der Firmenanteile.
Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Ece und Niklas Spiegel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Radiologische Zweitmeinungen als digitale Chance für Patienten

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Verimedis – Radiologische Zweitmeinung für Patienten Dr. med. D. Schroth (l.) und K. Lamadé (r.),

Verimedis ist ein Digital-Health-Unternehmen für unabhängige radiologische Zweitmeinungen

Können Sie Verimedis kurz vorstellen und uns erzählen, wer die Menschen hinter dem Unternehmen sind?

Verimedis ist ein junges Digital-Health-Unternehmen, das sich auf radiologische Zweitmeinungen spezialisiert hat. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Patientinnen und Patienten können ihre MRT-, CT- oder Röntgenbilder bequem online hochladen und erhalten innerhalb von 48 Stunden eine unabhängige Einschätzung durch erfahrene Radiologinnen und Radiologen. Unsere Besonderheit ist, dass die Ergebnisse nicht nur fachlich fundiert, sondern auch verständlich und klar erklärt sind.

Gegründet haben wir Verimedis 2025 in Neckargemünd bei Heidelberg. Hinter dem Unternehmen stehen Kilian Lamadé und ich (Dr. med. Daniel Schroth), beide Fachärzte für Radiologie, sowie Clara Lamadé, die als Rechtsanwältin den juristischen und organisatorischen Teil mitgestaltet. Wir bringen medizinische Expertise, digitale Innovation und höchste Datenschutzstandards zusammen. Unser Ziel ist es, Menschen in schwierigen medizinischen Situationen Sicherheit zu geben und Entscheidungen nachvollziehbar zu machen. Hierfür baut Verimedis ein radiologisches Expertennetzwerk aus spezialisierten, in Deutschland approbierten Fachärzten auf, damit jeder Fall genau von dem Experten begutachtet werden kann, der auf die genaue Fragestellung spezialisiert ist.

Welche persönliche Motivation hat zur Gründung von Verimedis geführt?

Unsere Motivation kommt direkt aus unserer klinischen Erfahrung. Wir haben viele Jahre an großen kommunalen und universitären Kliniken gearbeitet. Dort haben wir erlebt, wie exzellente Medizin möglich ist, aber eben auch, wie wirtschaftlicher Druck und knappe Ressourcen den Alltag prägen. Das ist ausdrücklich keine Kritik am Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen, sondern eine direkte Folge der Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem.

Wir sehen immer wieder, dass Patientinnen und Patienten teilweise wochenlang auf einen Termin zur Besprechung wichtiger Ergebnisse warten müssen. Die moderne Diagnostik stützt sich stark auf bildgebende Verfahren wie CT oder MRT. Diese Untersuchungen sind komplex und erfordern viel Erfahrung in der Interpretation. Wenn Befundbesprechungen dann aus Zeitgründen nur sehr kurz oder gar nicht stattfinden, bleiben die Menschen mit offenen Fragen zurück. Häufig wenden sie sich dann an den Hausarzt, der eine wichtige Rolle spielt, aber keine radiologische Fachausbildung hat. Wenn Patienten nach einer Untersuchung lediglich eine CD oder einen Downloadcode erhalten, fehlt oft die verständliche Einordnung: Was bedeutet der Befund und wie geht es weiter?

Genau hier möchten wir helfen. Wir liefern nicht nur einen klaren, detaillierten Befund für den weiterbehandelnden Arzt, sondern auch eine verständliche Erklärung für die Patientin oder den Patienten selbst. Unser Ziel ist, dass Menschen ihre Situation nachvollziehen können und wissen, welche nächsten Schritte sinnvoll sind. Nach unserer Erfahrung ist das entscheidend: Nur wer seine Erkrankung versteht, kann auch aktiv mitarbeiten. Diese Lücke zu schließen, war einer der wichtigsten Gründe, Verimedis zu gründen.

Wie sieht die langfristige Vision von Verimedis aus und welche Schritte sind geplant, um dieses Ziel zu erreichen?

Langfristig sehen wir Verimedis als zentralen Akteur, wenn es um die Qualität radiologischer Versorgung geht. Unser Ziel ist es, die Diagnostik nicht nur für einzelne Patientinnen und Patienten sicherer und verständlicher zu machen, sondern das Gesundheitssystem insgesamt ein Stück besser zu gestalten.

Ein wichtiger Baustein dabei ist der Ausbau unseres Netzwerks. Wir möchten enger mit Kliniken, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie mit Versicherungen zusammenarbeiten, damit möglichst viele Menschen von unabhängigen radiologischen Zweitmeinungen profitieren können.

Darüber hinaus denken wir auch international. Viele Fragestellungen, die wir in Deutschland sehen, gibt es genauso in anderen Ländern. Mittelfristig wollen wir daher unser Angebot auch für internationale, englischsprachige Patientinnen und Patienten zugänglich machen.
Unsere Vision ist es, dass niemand mit einem unklaren radiologischen Befund allein bleibt. Wir wollen Orientierung geben, medizinische Entscheidungen besser absichern und dadurch einen Beitrag zu mehr Sicherheit und Selbstbestimmung im Gesundheitswesen leisten.

An welche Patientengruppen richtet sich Ihr Angebot besonders und welche Bedürfnisse möchten Sie damit erfüllen?

Unser Angebot richtet sich an Patientinnen und Patienten, die mehr Sicherheit bei wichtigen medizinischen Fragen suchen. Besonders häufig erhalten wir Anfragen zu muskuloskelettalen Beschwerden, etwa Rückenschmerzen oder Gelenkproblemen. Auch Tumorpatienten wenden sich oft an uns, ebenso Menschen mit Bildgebungen des Gehirns oder speziellen Fragestellungen wie Herz- oder Prostatadiagnostik.

Alle eint der Wunsch nach Klarheit. Viele Patientinnen und Patienten haben ein sehr gutes Gespür für ihren Körper und merken schnell, wenn etwas nicht zusammenpasst. Wenn beispielsweise die Bildgebung auf den ersten Blick scheinbar unauffällig ist, die Beschwerden jedoch bleiben und sich sehr real anfühlen. Oder aber gerade auch vor wichtigen Entscheidungen, etwa einer geplanten Operation oder einer Gelenkspiegelung, taucht die Frage auf: Ist das wirklich notwendig?

Es ist kein Geheimnis, dass in Deutschland vergleichsweise viel operiert wird. Eine radiologische Zweitmeinung kann hier entscheidend sein. Sie kann die Indikation zur Operation bestätigen und so Sicherheit geben, oder aber Alternativen aufzeigen, die vorher nicht bedacht wurden. In beiden Fällen trägt sie dazu bei, dass Patienten fundierte Entscheidungen treffen können und zwar selbstbestimmt und gut informiert.

Welche Rolle spielt Vertrauen bei der Einholung einer radiologischen Zweitmeinung und wie stellen Sie dieses sicher?

Vertrauen ist die Grundlage jeder Beziehung zwischen Arzt und Patient. Es entsteht nicht durch Worte allein, sondern muss verdient und kontinuierlich erarbeitet werden. Genau das ist für uns ein zentrales Anliegen.

Auf struktureller Ebene setzen wir auf höchste Sicherheits- und strenge Datenschutzstandards, weil Gesundheitsdaten zu den sensibelsten Informationen überhaupt gehören.

Auf fachlicher Ebene stellen wir sicher, dass jede Zweitmeinung ausschließlich von erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzten erstellt wird. Dabei greifen wir auf die Expertise unseres gesamten Netzwerks zurück, sodass auch komplexe Fälle sorgfältig und im Detail bewertet werden. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet das: Sie können sich darauf verlassen, dass ihre Fragen von spezialisierten Radiologen mit langjähriger Erfahrung beantwortet werden.

So entsteht Vertrauen Schritt für Schritt – durch Transparenz, Sicherheit und die Qualität unserer Arbeit.

Was unterscheidet Verimedis von klassischen radiologischen Praxen oder anderen Online-Dienstleistern?

Unsere Zweitmeinungen werden ausschließlich von in Deutschland approbierten Fachärztinnen und Fachärzten für Radiologie erstellt. Wir legen großen Wert darauf, die Ergebnisse nicht nur medizinisch korrekt, sondern auch laienverständlich zu erklären. Genau das wird von unseren Patientinnen und Patienten am meisten geschätzt: Sie verstehen endlich, was die Bilder wirklich bedeuten und welche nächsten Schritte sinnvoll sind.

Ein weiterer Unterschied ist die Geschwindigkeit und der unkomplizierte Ablauf. Wir liefern unsere Einschätzungen innerhalb von 48 Stunden, auf Wunsch auch innerhalb von 24 Stunden. Niemand muss dafür Zeit in Wartezimmern verbringen oder CDs per Post verschicken. Der gesamte Datenaustausch läuft über unser sicheres, verschlüsseltes Onlineportal – einfach und direkt von zu Hause.

So kombinieren wir höchste fachliche Qualität mit einem digitalen Prozess, der Patienten Zeit spart und ihnen gleichzeitig Sicherheit gibt.

Welche Hürden oder Herausforderungen sind Ihnen bisher begegnet und wie gehen Sie damit um?

Natürlich gibt es auch für uns Herausforderungen. Auf der organisatorischen Seite geht es darum, Digitalisierung, schnelle Bearbeitung und höchste medizinische Qualität in Einklang zu bringen. Das gelingt uns durch ein strukturiertes Expertenteam, klare Prozesse und kontinuierliche Qualitätskontrollen.

Die wichtigste Hürde ist aber eine andere: Viele Patientinnen und Patienten wissen gar nicht, dass sie überhaupt die Möglichkeit haben, eine zweite radiologische Einschätzung einzuholen – und dass diese in vielen Fällen sehr sinnvoll ist. Unsere eigenen Auswertungen zeigen, dass sich in rund zwei Drittel der Fälle durch die Zweitmeinung neue Aspekte gegenüber dem ursprünglichen Befund ergeben. In mehr als 80 Prozent der Fälle finden wir zudem eine plausible Erklärung für die Beschwerden.

Das zeigt, wie groß der Bedarf ist. Deshalb sehen wir Aufklärung als einen zentralen Teil unserer Aufgabe. Wir haben bereits einen Gesundheitsblog gestartet und wollen diesen Bereich in Zukunft deutlich ausbauen. Auch Social Media spielt dabei eine Rolle. Hier stehen wir noch am Anfang, sehen aber großes Potenzial, Menschen niedrigschwellig zu erreichen und ihnen die Vorteile einer radiologischen Zweitmeinung näherzubringen.

Wie stellen Sie sicher, dass die Qualität und Verlässlichkeit der Befunde bei Verimedis auf höchstem Niveau bleibt?

Die Qualität unserer Befunde hat für uns oberste Priorität. Wir stellen sicher, dass jede Zweitmeinung von erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzten erstellt wird, die über eine fundierte klinisch-radiologische Erfahrung verfügen. Bei der Erweiterung unseres Expertennetzwerks sind wir sehr wählerisch und setzen hohe Maßstäbe an Qualifikation und Praxiswissen.

Darüber hinaus arbeiten wir mit standardisierten Prozessen, die Transparenz und Vergleichbarkeit schaffen. Wichtig ist uns auch, dass unsere Radiologen genug Zeit für jede einzelne Befundung haben – Qualität darf niemals unter Zeitdruck leiden.

Jede Zweitmeinung durchläuft außerdem eine sorgfältige Prüfung, damit wir maximale Verlässlichkeit gewährleisten können. So können sich Patientinnen und Patienten darauf verlassen, dass sie bei uns eine fundierte, nachvollziehbare und sichere Einschätzung erhalten.

Wo sehen Sie die nächsten Entwicklungsschritte für Ihr Unternehmen, sowohl technologisch als auch im Serviceangebot?

In der Radiologie gehen technologische Entwicklungen und neue Dienstleistungen oft Hand in Hand. Ein konkreter nächster Schritt für uns ist die Integration von Künstlicher Intelligenz als optionale Zusatzleistung in die Befundung. Heute sind die Einsatzmöglichkeiten noch begrenzt, aber wir sind überzeugt, dass KI in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird und die medizinische Versorgung nachhaltig prägen kann.

Genauso wichtig ist uns, unsere Expertise nicht nur Patientinnen und Patienten direkt zugänglich zu machen, sondern auch niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. Wenn wir unser Netzwerk hier erweitern, können wir noch mehr Menschen erreichen und dazu beitragen, dass radiologische Zweitmeinungen ein fester Bestandteil einer hochwertigen Patientenversorgung werden.

Welche Bedeutung haben Datenschutz und Sicherheit für Ihr Geschäftsmodell und wie begegnen Sie den Anforderungen in diesem Bereich?

Datenschutz und Sicherheit sind für uns das Fundament unseres Geschäftsmodells. Wir arbeiten mit den sensibelsten Daten, die ein Mensch überhaupt teilen kann, und deshalb gilt hier ein Null-Kompromiss-Prinzip.

Unsere Plattform ist vollständig DSGVO-konform, alle Daten werden verschlüsselt übertragen und sicher auf zertifizierten Servern in Deutschland gespeichert. Wir verzichten bewusst auf Tracking-Cookies von Drittanbietern, weil wir den Schutz der Privatsphäre über alles stellen. Genauso wichtig ist Transparenz: Patientinnen und Patienten wissen bei uns jederzeit, was mit ihren Daten passiert und es werden ausschließlich die Gesundheitsdaten erfasst, die für die Beantwortung der Fragestellung wichtig sind.

Wenn Sie drei Ratschläge an Gründerinnen und Gründer weitergeben könnten – welche wären das?

Wenn ich drei Ratschläge geben müsste, dann diese:
Erstens: Hört den Menschen zu, für die ihr euer Produkt baut. PowerPoint-Folien sind geduldig, echte Patienten oder Kunden nicht. Zweitens: Sucht euch ein Team, mit dem ihr auch mal eine Nachtschicht durchsteht und dabei trotzdem noch lachen könnt. Am Ende steht und fällt alles mit den Menschen, die mit euch an der Idee arbeiten. Und drittens: Rechnet immer mit Verzögerungen. Dinge dauern oft doppelt so lange wie man denkt. Aber wenn man dranbleibt und flexibel bleibt, kommt man trotzdem ans Ziel.

Welche Chancen sehen Sie für Verimedis in den kommenden Jahren im Hinblick auf den digitalen Gesundheitsmarkt?

Wir sehen enorme Chancen im digitalen Gesundheitsmarkt. Immer mehr Menschen sind bereit, digitale Angebote zu nutzen. Nicht nur, weil es bequemer ist, sondern weil es echte Mehrwerte schafft. In der Radiologie bedeutet das, schneller Klarheit zu bekommen, Unsicherheiten zu verringern und Entscheidungen besser abzusichern.

Für Verimedis heißt das konkret: Wir können mit unserem Angebot eine Versorgungslücke schließen, die viele Patientinnen und Patienten betrifft. Radiologische Befunde sind komplex, und genau hier schafft eine digitale Zweitmeinung Transparenz und Sicherheit.
Gleichzeitig sehen wir großes Potenzial in Kooperationen mit Kliniken, niedergelassenen Ärzten und Versicherungen. So erreichen wir noch mehr Menschen und tragen dazu bei, dass digitale Zweitmeinungen langfristig ein selbstverständlicher Bestandteil der Patientenversorgung werden.

Und schließlich denken wir international. Medizinische Fragestellungen kennen keine Grenzen. Wir wollen unser Angebot deshalb Schritt für Schritt auch für internationale Patientinnen und Patienten zugänglich machen. Wenn wir es schaffen, Qualität, Verständlichkeit und digitale Innovation zu verbinden, sind die Chancen für die kommenden Jahre riesig.

Bild: Dr. med. D. Schroth (l.) und K. Lamadé (r.), Fachärzte für Radiologie und Geschäftsführer von Verimedis @ Verimedis

Wir bedanken uns bei Dr. med. Daniel Schroth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Neuroadaptive Technologien als Schlüssel zur Mensch-Maschine-Interaktion

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Zander Labs: Technologien und neuroadaptive Systeme CEO von Zander Labs, Jonathan Zwaan

Zander Labs entwickelt neuroadaptive Technologien für die Mensch-Maschine-Interaktion

Können Sie Zander Labs kurz vorstellen und uns etwas über die Menschen erzählen, die das Startup gegründet und geprägt haben?

Jonathan Zwaan: Zander Labs ist ein deutsch-niederländisches Unternehmen, das im Deep-Tech-Bereich aktiv ist. Wir erforschen und entwickeln neuroadaptive Technologien. Mit unseren passiven Gehirn-Computer-Schnittstellen (pBCI) leisten wir Pionierarbeit. Durch sie ist es uns möglich, non-invasiv Einblicke in den mentalen Zustand eines Menschen zu nehmen. Unser Ziel ist es, die Technologie so weit voranzubringen, dass Maschinen mit ihrer Hilfe in Echtzeit auf menschliche Anwender reagieren können – dass sie uns verstehen, sich an uns anpassen, sich gemeinsam mit uns weiterentwickeln können. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten Neurowissenschaftler, Innovatoren und Ingenieure bei uns Hand in Hand eng zusammen. Gegründet wurde das Unternehmen von Prof. Dr. Thorsten O. Zander, nun Chief Scientist von Zander Labs – sowie Inhaber der Lichtenberg-Professur für neuroadaptive Mensch-Computer-Interaktion an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Von ihm stammt das Konzept der passiven Gehirn-Computer-Schnittstelle.

Ein weiterer Gründer, Dr. Laurens R. Krol, ist derzeit Forschungsdirektor bei Zander Labs. Mit einem summa cum laude-Doktorat der Technischen Universität Berlin hat er durch seine Grundlagenforschung entscheidend dazu beigetragen, das Gebiet der neuroadaptiven Technologien zu definieren. Bei Zander Labs arbeitet er zurzeit an der Erforschung neuer Ansätze zur Nutzung menschlicher neuronaler Korrelate. Mit mir als CEO – und drittem Co-Gründer – hat Zander Labs darüber hinaus einen erfahrenen Innovator mit mehr als 20 Jahren Führungserfahrung an Bord. Ich weiß, wie man Technologieunternehmen erfolgreich skaliert, vom Start-up zum Großunternehmen ausbaut. Uns alle eint die Vision, erfolgreich eine Technologie zur Marktreife zu führen, in deren Zentrum der Mensch – und nicht die Maschine – steht.

Was ist die Vision von Zander Labs für seine neuroadaptiven Technologien und wie wollen Sie diese Vision in den kommenden Jahren verwirklichen?

Jonathan Zwaan: Unsere Vision ist es, Computer mit unserer Technologie dabei zu unterstützen, uns als Menschen zu verstehen, von uns zu lernen und die Welt um uns herum so wahrzunehmen, wie wir sie sehen. Wir arbeiten an einer Technologie, mit der es möglich ist, physische und andere KI-Systeme auf den Menschen, auf seine Wahrnehmung der Realität, auf den menschlichen Kontext zuzuschneiden. Hierzu entwickeln wir skalierbare Plattformen, wie unsere SAMANAI-Plattform, die dann in die Systeme der unterschiedlichsten Branchen integriert werden können. Unser Endziel ist die nahtlose Interaktion zwischen menschlicher Kognition und digitalen Systemen. Um diese Vision Realität werden zu lassen, setzen wir zur Finanzierung, neben Förderungen der EU, auf strategische Partnerschaften und marktreife Produkteinführungen.

Für welche Branchen oder Zielgruppen sind Lösungen mit passiven Gehirn-Computer-Schnittstellen besonders relevant?

Jonathan Zwaan: Ein relevanter Mehrwert, der einen Einsatz lohnt, dürfte sich in praktisch allen Branchen für unsere Technologie finden lassen. Im Bereich der Verteidigung und Sicherheit etwa, kann pBCI bei der Überwachung des kognitiven Zustands helfen und adaptive Unterstützungssysteme optimieren. Im Gesundheitswesen und Wellnessbereich kann pBCI in Anwendungen zur Reduzierung von kognitiver Arbeitsbelastung und Stress oder zur Rehabilitation integriert werden. Auch ein Einsatz in einem digitalen Assistenten zur mentalen Unterstützung oder in einem Roboter für die persönliche Pflege ist denkbar. In der Luft- und Raumfahrt- und der Automobilindustrie könnte pBCI eingesetzt werden, um die Aufmerksamkeit von Piloten und Fahrern zu überwachen. Oder nehmen Sie die Bildungsbranche. Hier könnte pBCI in adaptive Lehrsysteme integriert werden, um Inhalte effektiver zu vermitteln und so die Erfolgsrate einer Kurseinheit zu erhöhen.

Wie stellen Sie sicher, dass die von Ihnen entwickelten Systeme nicht nur technisch einwandfrei, sondern auch ethisch und sozial verantwortungsbewusst eingesetzt werden?

Jonathan Zwaan: Das erreichen wir zum einen dadurch, dass wir unsere Systeme nach dem Prinzip Privacy-by-Design entwickeln. Unser integrierter Datenschutz-Chip ist so konzipiert, dass die EEG-Daten eines Nutzers nicht in die Cloud übertragen werden können. Jeder Nutzer behält zu jeder Zeit die volle Kontrolle über seine Daten. Wir halten uns strikt an die ethischen Rahmenbedingungen und KI-Vorschriften der Europäischen Union. Darüber hinaus haben wir unternehmensinterne Prozesse zur ethischen Überprüfung entwickelt, die bei jeder technischen Neuentwicklung aktiviert werden. Und schließlich setzen wir gegenüber unseren Nutzern auf Transparenz. Wir kommunizieren klar, wie wir mit den Daten unserer Nutzer umgehen und wo die Grenzen unseres Systems liegen.

Das NAFAS-Projekt gilt als Meilenstein. Wie wichtig ist diese Förderung für die Entwicklung von Zander Labs?

Jonathan Zwaan: Die Unterstützung der öffentlichen Hand ist und bleibt entscheidend für die Weiterentwicklung der neuroadaptiven KI in strategischen Anwendungen. Die Finanzierung hat uns sehr dabei geholfen, unsere Technologie vom einfachen Laborprototypen zu einer robusten, marktfähigen Lösung weiterzuentwickeln. Außerdem hat das NAFAS-Projekt uns in ganz Europa Tür und Tor geöffnet, uns die Zusammenarbeit mit führenden europäischen Größen ermöglicht. Mit der Projektförderung gelang es Zander Labs, sich als weiteren wichtigen Akteur einer souveränen europäischen Deep-Tech-Szene zu etablieren.

Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich bei der Arbeit mit Gehirnsignalen und wie gehen Sie täglich damit um?

Jonathan Zwaan: An Herausforderungen wäre da wären zum einen das niedrige Signal-Rausch-Verhältnis bei EEG-Signalen zu nennen. Dann, die hohe individuelle Variabilität von Gehirnreaktionen. Und schließlich das häufige Auftreten von Artefakten – von störenden Signalen, die durch Bewegung, Umgebung oder Physiologie entstehen. Wir stellen uns diesen Herausforderungen durch fortschrittliche Signalverarbeitung, KI-gesteuerte Klassifikatoren und robuste Versuchsprotokolle. Außerdem führen wir tägliche iterative Test- und Validierungszyklen mit verschiedenen Anwendern durch.

Was macht Ihre SAMANAI-Plattform und die Idee universeller kognitiver Klassifikatoren im Vergleich zu anderen Ansätzen einzigartig?

Jonathan Zwaan: Die universellen Klassifikatoren, die auf unserer SAMANAI-Plattform zum Einsatz kommen, ermöglichen uns die sofortige Entschlüsselung mentaler Zustände über verschiedene Nutzer hinweg – ohne die Notwendigkeit einer Kalibrierung. Dies reduziert die Daten- und damit auch die Zeit- und Kostenanforderungen beim Einsatz kognitiver Modelle erheblich. Der Ansatz wurde entwickelt, um über verschiedene Anwendungen hinweg skalierbar zu sein – gleichzeitig aber auch ethisch vertretbar und sicher zu bleiben. Er verknüpft neurowissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer, marktorientierter Technologie – mit dem Ziel, die Entwicklung von Anwendungen für den täglichen Einsatz in realen Alltagssituationen zu unterstützen.

Wie weit sind Sie mit der Entwicklung von tragbaren EEG-Patches und was sind die nächsten Schritte?

Jonathan Zwaan: Die aktuellen Zypher-EEG-Patches sind Prototypen. Sie sind leicht, einfach anzubringen und liefern hervorragende Ergebnisse. Jetzt gerade sind wir dabei, unseren Zypher-Verstärker fertigzustellen, der in die Patches integriert werden wird – ebenso wie die AI-Chips, die eine datenschutzkonforme Datenverarbeitung ermöglichen werden. Daneben arbeiten wir am weiteren Ausbau der Miniaturisierung, der Optimierung der Nutzererfahrung und der Skalierung unserer Fertigung. Erste kommerzielle Pilotprojekte sind von uns für 2026 angedacht.

Welche Rolle spielen Partnerschaften mit Universitäten und Forschungseinrichtungen für den Fortschritt Ihres Start-ups?

Jonathan Zwaan: Um im Bereich der Neurowissenschaften und KI in Punkto Forschung und Entwicklung an die Spitze zu gelangen – und dort auch zu bleiben – sind akademische Partnerschaften eine zwingende Notwendigkeit. Wir benötigen den Zugang zu ihren Talenten, ihren Infrastrukturen, den Austausch mit ihren Validierungsumgebungen. Nur gemeinsam, durch stetigen Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, wird es uns gelingen, ein europäisches Ökosystem für erfolgreiche und verantwortungsvolle Neurotechnologien aufzubauen.

Wenn Sie an die nächsten fünf Jahre denken, wo möchten Sie Zander Labs dann sehen?

Jonathan Zwaan: An der Spitze – als weltweit anerkannter Marktführer im Bereich neuroadaptiver Technologien; mit kommerziellen Produkten, die in den verschiedensten Branchen mit Erfolg zum Einsatz gebracht werden; als etablierter Partner führender Unternehmen und Sicherheitsorganisationen. Ich will Zander Labs in Europa als treibende Kraft im Bereich Gehirn-Computer-Schnittstellentechnologien positionieren, Europa auf diesem Gebiet zur weltweit führenden Technologiemacht ausbauen.

Welche persönlichen Erfahrungen aus Ihrer Start-up-Phase würden Sie jungen Unternehmern mit auf den Weg geben?

Jonathan Zwaan: Da fallen mir mehrere ein: Investieren Sie, gerade zu Beginn, viel Zeit, in die Zusammenstellung Ihres Teams. Die Auswahl der richtigen Leute ist in der Frühphase entscheidend – sogar noch wichtiger als die Klärung Ihrer Finanzierung. Dann: Kommunizieren Sie Ihre Geschäftsidee mit einem klaren Fokus auf Ihren Investoren. Der Schlüssel zu Ihrem Erfolg liegt darin, Ihren Investoren erfolgreich die Komplexität Ihrer Deep-Tech-Idee vor Augen zu führen. Berücksichtigen Sie, dass im Laufe der Zeit Strategieänderungen erforderlich sein werden. Gerade die Übergangsphase von der Forschung zum Business erfordert ein Umdenken. Suchen Sie Sich gezielt Verbündete. Strategische Partnerschaften und Netzwerke können Forschung, Entwicklung und den Übergang zur Marktreife deutlich beschleunigen. Und: Begreifen Sie frühe Rückschläge als Chance. Nutzen Sie sie, um die Vision Ihres Unternehmens zu verfeinern und zu schärfen.

Welche drei konkreten Ratschläge haben Sie für Gründer, die ebenfalls im Deep-Tech-Sektor aktiv werden möchten?

Jonathan Zwaan: Streben Sie vom ersten Tag an nach Kundenvalidierung und Produkt-Markt-Passung – verlieren Sie unter keinen Umständen die für Sie relevanten Marktbedürfnisse aus den Augen. Bauen Sie Sich ein Ökosystem von Partnern auf. Niemand kann Deep Tech allein bewerkstelligen. Und: sichern Sie Sich möglichst frühzeitig für Ihre forschungs- und entwicklungsintensiven Phasen die erforderlichen Finanzmittel. Halten Sie Sich an diese Ratschläge, sind Sie auf einem guten Weg.

Bild: Jonathan Zwaan @ Zander Labs

Wir bedanken uns bei Jonathan Zwaan für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Cleverer Stauraum: Wie ungenutzte Deckenflächen zum Platzwunder werden

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Mario Jacobi (l.) und Georg Pichler präsentieren mit „Deckenwunder“ eine Stauraumlösung für Keller und Garage. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Deckenwunder präsentiert seine innovative Stauraumlösung und wird am 06. Oktober 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Wir sind Georg Pichler und Mario Jacobi aus Oberösterreich. Wir selbst standen selbst vor dem Problem, dass wir zu wenig Platz hatten uns suchten nach einer Lösung. Nach längeren Recherchen war uns gleich klar – das müssen wir selbst in die Hand nehmen. Und das war die Geburtsstunde von Deckenwunder.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Wir sehen uns in der Möbel- und Einrichtungsbranche. Mit Deckenwunder schaffen wir zusätzlichen Stauraum, indem wir ungenutzte Flächen an der Decke clever nutzbar machen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Wir haben selbst erlebt, wie schnell Räume überfüllt sein können und wie ungenutzt der Platz an der Decke bleibt. Mit Deckenwunder haben wir eine Lösung geschaffen, die in jedem zuhause für mehr Ordnung, Raum und Freiheit sorgt und das ohne großen Aufwand.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Deckenwunder ist eine clevere Lösung für ein reales Problem. Gerade in Zeiten, in denen Wohnraum knapp und teuer ist, braucht es Innovationen wie diese. Ungenutzter Platz an der Decke wird zum praktischen Stauraum – das ist durchdacht, platzsparend und einfach sinnvoll

Welche konkreten Vorteile bietet das Produkt den Nutzerinnen und Nutzern? Was hebt es im Alltag vom Wettbewerb ab?

Innovatives Aufbewahrungssystem für ungenutzte Deckenflächen
Mehr Stauraum ohne Umbau – perfekte Raumnutzung direkt unter der Decke
Modular erweiterbar und flexibel anpassbar an verschiedene Raumgrößen
Ideal für Garage, Keller, Dachboden und alle Aufbewahrungsorte

Wie wurde das Produkt entwickelt und getestet? Gab es besonderes Feedback aus ersten Anwendungen oder Testphasen?

Das Produkt haben wir komplett selbst entwickelt und Schritt für Schritt verbessert. Jeder Prototyp wurde bei uns zuhause montiert und auf Herz und Nieren geprüft – so konnten wir Funktionalität, Stabilität und Alltagstauglichkeit direkt im echten Einsatz testen.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, den ungenutzten Raum an der Decke als neue Dimension für Stauraum zu etablieren. In den nächsten Jahren wollen wir Deckenwunder international ausbauen und unsere Lösungen in weitere Länder bringen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei Höhle der Löwen zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Wir haben eine geniale Idee entwickelt und waren auf der Suche nach einem strategischen Partner, um Deckenwunder schnell auf das nächste Level zu bringen. Die Sendung bietet dafür die perfekte Plattform – sowohl für Reichweite als auch für den Zugang zu erfahrenen Investoren.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an Höhle der Löwen angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir suchen einen strategischen Partner, um Deckenwunder auf das nächste Level zu bringen. Von einer Zusammenarbeit erwarten wir uns vor allem wertvolles Know-how in der Vermarktung sowie Zugang zu einem größeren Netzwerk, um unser Wachstum nachhaltig zu beschleunigen.

Welche nächsten Schritte sind nach Höhle der Löwen geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Wir möchten die Erfahrung und die Bekanntheit durch die Show nutzen, um Deckenwunder noch breiter aufzustellen. Dazu gehören der Ausbau weiterer Vertriebskanäle, die Belieferung neuer Länder sowie verstärkte Marketingmaßnahmen.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Auf unserem bisherigen Weg konnten wir enorm viel lernen – vom Pitchen über wertvolles Feedback bis hin zu spannende Gespräche mit Expert:innen aus den unterschiedlichsten Branchen.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Nie aufgeben, dranbleiben und aus Feedback sowie eigenen Erfahrungen lernen – all das betrachten wir als Chance und wertvolles Learning für die Zukunft.

Sehen Sie Deckenwunder am 06.Oktober 2025 um 20:15 Uhr in der Höhle der Löwen

Bild: Mario Jacobi (l.) und Georg Pichler präsentieren mit „Deckenwunder“ eine Stauraumlösung für Keller und Garage. Sie erhoffen sich ein Investment von 200.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. Bild@ RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Georg Pichler und Mario Jacobi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kreative PR-Strategien für Marken mit Charakter

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Maison Verve PR: Storytelling und Kommunikation neu gedacht

Maison Verve PR ist eine Agentur für Beauty, Lifestyle und Luxuskommunikation, die Marken mit maßgeschneiderten Strategien und persönlichem Engagement begleitet

Wie ist Maison Verve PR entstanden und wer steht hinter dem Unternehmen?

Maison Verve PR ist aus dem Wunsch heraus entstanden, eine Agentur zu schaffen, die strategische Expertise mit hands-on Mentalität verbindet. Wir – die Gründerinnen Amelie M’Barek und Katharina Mair – bringen langjährige Erfahrung in den Bereichen Beauty, Lifestyle und Luxuskommunikation mit und begleiten Marken von A bis Z – persönlich, direkt und mit voller Leidenschaft.

Welche Werte und Vision treiben Maison Verve PR an und wie setzen Sie diese im Alltag um?

Unsere Arbeit basiert auf Leidenschaft, Authentizität und Präzision. Wir glauben an Marken mit Charakter und Geschichten, die erzählt werden wollen. Im Alltag heißt das: Wir hören genau hin, analysieren gründlich und entwickeln kreative Konzepte, die individuell passen – ohne Standardschablonen.

An welche Zielgruppen richten Sie sich besonders und wie schaffen Sie es, deren Erwartungen zu erfüllen?

Wir arbeiten vor allem mit Brands aus den Bereichen Beauty, Lifestyle, Interior und Health. Viele davon sind kleinere (Start-up)Brands, die ihre Sichtbarkeit steigern möchten. Wir erfüllen ihre Erwartungen, indem wir ihnen echte Präsenz verschaffen – durch passgenaues Storytelling, enge Medienkontakte und kreative Maßnahmen, die auffallen.

Wie würden Sie beschreiben, was Maison Verve PR im Vergleich zu anderen Agenturen einzigartig macht?

Wir kombinieren strategische Expertise mit persönlichem Einsatz. Unsere Kund*innen haben immer direkten Zugang zu uns Gründerinnen. Wir arbeiten schnell, unkompliziert und mit vollem Engagement – ohne lange Abstimmungswege oder unpersönliche Strukturen.

Welche Rolle spielt Storytelling in Ihrer Arbeit und warum ist es für Sie so entscheidend?

Storytelling ist für uns das Herzstück jeder erfolgreichen Kommunikation. Nur eine gute Geschichte schafft es, Emotionen zu wecken, Aufmerksamkeit zu gewinnen und im Gedächtnis zu bleiben. Wir setzen darauf, dass jede Marke mehr erzählt als nur Produkt-Features – sie soll Persönlichkeit zeigen.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie in der Kommunikationsbranche zuletzt konfrontiert worden und wie haben Sie darauf reagiert?

Eine große Herausforderung ist die Flut an Content. Aufmerksamkeit ist ein rares Gut. Wir reagieren darauf mit klarer Fokussierung: lieber weniger Inhalte, dafür kreativ, hochwertig und relevant. Außerdem bleiben wir flexibel, beobachten Trends und passen unsere Strategien kontinuierlich an.

Wie gelingt es Ihnen, maßgeschneiderte Konzepte zu entwickeln, ohne in Standardlösungen zu verfallen?

Wir starten jedes Projekt mit einer intensiven Analyse: Zielgruppe, Marktumfeld, USP. Darauf bauen wir individuelle Konzepte auf, die so einzigartig sind wie die Marke selbst. Standardlösungen gibt es bei uns nicht – wir entwickeln Ideen immer in enger Abstimmung mit unseren Kund*innen.

Wo sehen Sie Maison Verve PR in den kommenden Jahren. Gibt es bereits konkrete Entwicklungen oder Projekte, die Sie anstreben?

Wir möchten organisch wachsen und unsere Schwerpunkte weiter vertiefen – vor allem im Bereich Beauty, Health & Lifestyle. Ein spannendes Feld, in das wir künftig auch eintauchen und anbieten werden, sehen wir in LinkedIn-PR, das für Marken zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg in der PR-Arbeit und woran messen Sie diesen?

Erfolg bedeutet für uns, wenn eine Marke ihre Zielgruppe wirklich erreicht – und nicht nur gesehen, sondern auch verstanden wird. Wir messen das an Medienpräsenz, an gesteigertem Engagement und natürlich an der Zufriedenheit unserer Kund*innen. Empfehlungsanfragen sind für uns das schönste Feedback.

Wie wichtig ist schnelle, direkte Kommunikation in Ihrer Agentur und welchen Vorteil bringt sie Ihren Kunden?

Sehr wichtig. Wir setzen bewusst auf direkte Wege, schnelle Reaktionen und Transparenz. Für unsere Kund*innen heißt das: weniger Wartezeit, mehr Effizienz, klare Ansprechpartnerinnen und maximale Flexibilität – ob bei spontanen Anfragen oder kurzfristigen Chancen.

Wenn Sie drei Ratschläge an Gründerinnen und Gründer weitergeben könnten – welche wären das?

Erstens: Findet eure Story – was macht euch einzigartig?
Zweitens: Bleibt nah am Markt – hört zu, beobachtet und passt euch an.
Drittens: Qualität vor Quantität – lieber wenige Dinge richtig machen, als vieles halbherzig.

Wir sehen den Trend hin zu mehr Authentizität und Personality-Kommunikation. Social Media ist längst kein reiner Reichweitenkanal mehr, sondern ein Raum für echte Geschichten. Besonders spannend finden wir die Entwicklung von LinkedIn als Plattform. Sie bietet nicht nur Unternehmen die Möglichkeit, sichtbar zu werden, sondern auch Gründerexpertise und Markengeschichten authentisch zu transportiert und so eine zusätzliche Zielgruppe zu erreichen.

Bild : @ Fotograf Petra Stadler

Wir bedanken uns bei Katharina Mair und Amelie M’Barek für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Revolution im Holzbau: Nachhaltig, effizient und dezentral

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Hybrid Cross Timber Holzbaumeister Markus Biehl Hybrid Cross Timber | Holzbau Innovation mit reinem Holz

Hybrid Cross Timber entwickelt ein innovatives Holzbausystem, das ökologisch konsequent, regional produzierbar und zugleich statisch leistungsfähig ist

Können Sie uns erzählen, wie Hybrid Cross Timber entstanden ist und wer die Köpfe hinter dem Unternehmen sind?

Hybrid Cross Timber ist aus meiner Arbeit im Holzbau entstanden. Ich habe gesehen, dass viele Systeme stark von industrieller Fertigung abhängen, große Flächen brauchen und gleichzeitig mit hohem Verschnitt arbeiten. Ich wollte ein System entwickeln, das ökologisch konsequent ist und trotzdem die statische Leistungsfähigkeit von CLT erreicht.

Was war der entscheidende Moment, an dem Sie die Idee für Hybrid Cross Timber in ein konkretes Geschäftsmodell verwandelt haben?

Der entscheidende Moment kam, als ich erkannt habe, dass sich Platten in CLT-Größen auf weniger als 700 m² Produktionsfläche herstellen lassen – inklusive CNC-Zuschnitt. Damit wird hochwertiger Massivholzbau plötzlich auch für kleinere Betriebe möglich.

Welche Vision treibt Sie an und wie möchten Sie mit Ihrem Ansatz den Holzbau nachhaltig verändern?

Meine Vision ist es, den Holzbau aus der Abhängigkeit von industriellen Großanlagen zu befreien. Hybrid Cross Timber soll regional produzierbar sein, mit reinem Holz, ohne Dämmung und Folien – und trotzdem energetisch leistungsfähig. Ich möchte zeigen, dass ökologischer Holzbau dezentral, effizient und wirtschaftlich machbar ist.

An wen richtet sich Ihr Produkt in erster Linie und wie stellen Sie sicher, dass es die Bedürfnisse dieser Zielgruppe erfüllt?

In erster Linie richte ich mich an Hausbauer, Zimmereien und Sägewerke. Hausbauer bekommen gesunde, wohngerechte Wände und kurze Wege. Für Zimmereien und Sägewerke entsteht ein Produkt, das auf kleinem Raum hergestellt werden kann und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.

Welche Rolle spielen Aspekte wie Energieeffizienz und Materialeinsparung in Ihrer Produktentwicklung?

Eine zentrale. Durch den reinen Holzaufbau erreiche ich einen U-Wert von ca. 0,17 W/m²K – und das ganz ohne zusätzliche Dämmung. Außerdem lassen sich Ausschnitte direkt in der Produktionskette berücksichtigen, wodurch nur 2–4 % Materialverschnitt entstehen, während CLT bei 10–15 % liegt.

Mit welchen besonderen Herausforderungen hatten Sie beim Aufbau von Hybrid Cross Timber zu kämpfen und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war, ein statisch tragfähiges System zu entwickeln und das unter Berücksichtigung der Wärmeleitfähigkeit. Die Lösung können wir natürlich vor der Patentierung nicht bekannt geben.

Was unterscheidet Ihre Hybridplatten von klassischen CLT-Produkten und worin liegt Ihr größter Wettbewerbsvorteil?

Meine Platten bestehen aus reinem Holz, erreichen einen sehr guten U-Wert ohne Dämmung, erzeugen deutlich weniger Verschnitt und können auf kleiner Fläche produziert werden. Damit wird Massivholzbau regional verfügbar, ökologischer und wirtschaftlicher.

Welche Entwicklungen oder Erweiterungen planen Sie für die kommenden Jahre, um Ihr Konzept weiter voranzubringen?

Ich arbeite an der bauaufsichtlichen Zulassung, an der Serienreife der Maschinen und an weiteren Verbindungstypen. Mein Ziel ist es, Hybrid Cross Timber international bekannt zu machen und in möglichst vielen Regionen eine regionale Produktion zu ermöglichen.

Wo sehen Sie die größten Chancen für Hybrid Cross Timber im internationalen Markt für nachhaltigen Holzbau?

Überall dort, wo Holz verfügbar ist. Mit Hybrid Cross Timber können auch kleinere Betriebe hochwertige Massivholzelemente herstellen. Das macht den Holzbau international unabhängiger und erschwinglicher.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihren Prozessen und wie helfen sie, Kosten und CO₂-Ausstoß zu reduzieren?

Innovation ist der Kern der Arbeit. Durch reduzierte Produktionsfläche, deutlich geringeren Verschnitt werden Kosten gesenkt und der CO₂-Ausstoß massiv reduziert. Jeder eingesparte Quadratmeter und jedes Kilogramm Holz, das nicht verschwendet wird, zahlt direkt auf Klimaschutz ein.

Wenn Sie drei Ratschläge an junge Gründerinnen und Gründer geben könnten, welche wären das?

Vertraut auf eure Intuition und lasst euch nicht entmutigen, schon gar nicht aus eurem direkten Umfeld.
Sprecht so früh wie möglich mit potenziellen Kunden und Anwendern.
Bleibt hartnäckig – Ideen allein reichen nicht, man braucht langen Atem.

Wie wichtig ist Ihnen die Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg und einem Beitrag zur ökologischen Transformation?

Sehr wichtig. Ich bin überzeugt, dass wirtschaftlicher Erfolg im Bauwesen künftig nur noch dann möglich ist, wenn er Hand in Hand mit ökologischer Verantwortung geht. Hybrid Cross Timber ist genau mit diesem Anspruch entstanden – wirtschaftlich tragfähig und ökologisch konsequent.

Bild @Hybrid Cross Timber GmbH

Wir bedanken uns bei Markus Biehl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

DevOps-Automatisierung für moderne Software-Teams

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Qovery – DevOps und Infrastruktur automatisieren Qovery cofounders

Qovery ist eine DevOps-Automatisierungsplattform, die Cloud-Infrastruktur vereinfacht und Software-Teams effiziente Deployments ermöglicht

Können Sie uns Qovery und das Team hinter dem Unternehmen kurz vorstellen?

Qovery ist eine DevOps-Automatisierungsplattform, die 2020 von Romaric Philogène, Pierre Mavro und Morgan Perry gegründet wurde. Unser vollständig remote arbeitendes Team von rund 20 Personen wächst schnell und bringt Expertise aus führenden Unternehmen wie AWS, Criteo, Doctolib und ManoMano mit. Gemeinsam verfolgen wir die Mission, Infrastruktur für moderne Software-Teams einfach und zugänglich zu machen.

Pierre und Romaric sind die technischen Visionäre hinter Qovery, die auf ihrer Erfahrung aufbauen, um die echten Schmerzpunkte des Infrastruktur-Managements zu lösen. Morgan ergänzt dies durch seinen Fokus auf den Aufbau und die Skalierung des Geschäfts, was das Trio zu einer ausgewogenen Kraft macht, die das Unternehmen vorantreibt.

Welche Idee stand am Anfang von Qovery und was hat Sie motiviert, eine DevOps-Automatisierungsplattform zu entwickeln?

Qovery entstand aus unseren eigenen Frustrationen mit Infrastruktur. Cloud-Plattformen sind komplex, DevOps-Talente sind rar und teuer, und Produktteams verlieren oft Zeit damit, nur eine neue Funktion oder ein Update auszurollen. Wir wollten dieses Nadelöhr beseitigen und Entwickler in die Lage versetzen, sich auf den Bau großartiger Produkte zu konzentrieren, statt Infrastruktur zu managen.

Das Timing hätte nicht besser sein können: Die Ausgaben für Public Cloud sollen bis 2025 auf 723 Milliarden Dollar steigen, und Automatisierungstools verzeichnen ein starkes Wachstum – ein klares Zeichen für ein enormes Potenzial. Gleichzeitig führt der Mangel an DevOps-Ressourcen zu einem Flaschenhals für Teams, die mit zunehmend komplexen Multi-Cloud-, Hybrid- und Edge-Umgebungen zu kämpfen haben. Diese Kombination aus Marktgröße, Fragmentierung und Talentknappheit macht deutlich, dass developer-first Automatisierung wie Qovery essenziell ist, um die Lücke zwischen operativer Komplexität und Produktivität zu schließen.

Wie sieht die Vision Ihres Unternehmens aus und welche Schritte gehen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?

Diese Series-A-Finanzierungsrunde ist ein Meilenstein, der sowohl unser Produkt als auch unsere Vision bestätigt. Sie kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da wir eine erneuerte Marke und Positionierung vorstellen und Qovery als neuen Standard für DevOps-Automatisierung etablieren.

Unsere Vision ist es, DevOps so einfach zu machen, dass es sich fast unsichtbar anfühlt. Wir kombinieren die Benutzerfreundlichkeit einer PaaS mit der Flexibilität der eigenen Cloud eines Unternehmens und beseitigen Reibungen, sodass Teams sich auf die Entwicklung großartiger Produkte konzentrieren können. Wir haben bereits eine starke Nachfrage in den USA, die die Hälfte unseres Geschäfts ausmachen, und beschleunigen unsere globale Expansion, um diese Vision mehr Teams zugänglich zu machen. Deutschland ist ebenfalls ein Schlüsselfaktor, wo wir innovative Unternehmen aus den Bereichen Tech, Insurtech und Healthcare unterstützen, darunter Getsafe, Ninetailed by Contentful und Papershift.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Qovery konkret an und wie erfüllen Sie deren Bedürfnisse im Alltag?

Wir bedienen schnell wachsende Softwareunternehmen – Startups, Scale-ups und Mid-Market-Firmen –, die über Entwicklungsteams verfügen, aber nicht immer über dedizierte DevOps-Ressourcen. Sie nutzen Qovery, um Deployments zu automatisieren, Infrastruktur effizient zu betreiben und Compliance sicherzustellen, während sie sich auf Innovation konzentrieren.

Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen im Umgang mit Cloud-Infrastruktur und wie gehen Sie als Team damit um?

Die größte Herausforderung ist die Komplexität: AWS, GCP und Azure bieten Tausende von Services, und Kubernetes ist zwar leistungsstark, aber schwer umzusetzen. Wir begegnen dem, indem wir den gesamten Lifecycle von Deployments automatisieren und gleichzeitig Transparenz, Kostenkontrolle und Flexibilität über verschiedene Clouds hinweg sicherstellen.

Was unterscheidet Qovery von anderen Lösungen im Bereich DevOps und macht Ihr Angebot einzigartig?

Im Gegensatz zu traditionellen PaaS- oder Beratungsansätzen bieten wir Automatisierung ohne Vendor-Lock-in oder Kontrollverlust. Unser developer-first Ansatz ist einfach, schnell und flexibel, gibt Teams volle Transparenz über Kosten und Sicherheit und ermöglicht es, Infrastruktur effizient zu skalieren.

Wie wichtig ist für Sie das Thema Kostenoptimierung in der Cloud und welchen Mehrwert bieten Sie Unternehmen dabei?

Sie ist entscheidend – Cloud-Kosten sind ein großes Problem. Qovery bietet Unternehmen volle Transparenz und Kontrolle über ihre Ausgaben, sodass sie effizient skalieren und den Bedarf an teuren DevOps-Mitarbeitern oder externen Beratern vermeiden können.

Welche Rolle spielen Sicherheit und Compliance in Ihrer Plattform und wie stellen Sie deren Einhaltung sicher?

Sicherheit und Compliance sind von Anfang an integriert. Qovery unterstützt Standards wie SOC 2 und HIPAA und ermöglicht es Kunden, auch in stark regulierten Branchen zu arbeiten, ohne eigene komplexe Compliance-Frameworks aufbauen zu müssen. Wir arbeiten eng mit zahlreichen Healthcare- und Fintech-Unternehmen zusammen, die strengen regulatorischen Anforderungen unterliegen.

Wohin möchten Sie Qovery in den kommenden Jahren entwickeln und welche neuen Funktionen oder Services sind geplant?

Wir wollen die bevorzugte Lösung für DevOps-Automatisierung werden. Heute deckt Qovery bereits rund 80 % der DevOps-Reise ab. Wir arbeiten an neuen Funktionen, die tiefere Observability, erweiterte Kostenkontrolle und breitere Unterstützung für Multi-Cloud- und Kubernetes-Umgebungen beinhalten.

Unser Ziel ist es, 100 % der DevOps-Reise abzudecken, indem wir KI einsetzen, um die verbleibenden manuellen Aufgaben – etwa im Cluster- und Infrastruktur-Management – zu übernehmen. So agiert Qovery wie der beste Teamkollege, der DevOps vollständig automatisiert, intelligenter und müheloser macht.

Wie gehen Sie bei der Skalierung Ihrer Plattform vor, damit sie sowohl Startups als auch große Unternehmen unterstützt?

Qovery lässt sich in fünf Minuten installieren und wächst mit den Anforderungen jedes Teams. Von kleinen, schnell agierenden Entwicklerteams bis hin zu großen Unternehmen mit komplexen Multi-Cloud-Setups – wir ermöglichen allen, sich auf großartige Produkte zu konzentrieren, während wir die Infrastruktur übernehmen.

Welche drei Ratschläge würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern mitgeben, die im Tech-Bereich ein Startup starten möchten?

Drei wichtige Ratschläge, die ich jungen Gründern geben würde:

Löst ein echtes Problem, jagt keinen Trends hinterher
Baut nicht etwas, nur weil der Markt gerade „heiß“ ist oder Investoren es vielversprechend finden. Baut, weil ihr das Problem selbst erlebt habt und wisst, wie schmerzhaft es ist. Qovery entstand aus meinen eigenen Frustrationen mit Infrastruktur und dem Mangel an bezahlbarem DevOps-Talent. Diese Überzeugung hat uns durch die härtesten Zeiten getragen – wenn man ein Problem selbst kennt, gibt man nicht so schnell auf.

Schnell liefern, noch schneller lernen
Perfektionismus tötet junge Unternehmen. Bringt euer Produkt so schnell wie möglich in die Hände echter Nutzer, auch wenn es noch unausgereift ist. Hört auf ihr Feedback, iteriert und macht weiter. Bei Qovery haben wir frühe Versionen an Startups gegeben, die bereits mit Infrastrukturproblemen kämpften. Ihr Feedback hat die Plattform zu dem gemacht, was sie heute ist. Die Geschwindigkeit des Lernens ist wichtiger als die Geschwindigkeit der Umsetzung.

Verlangt so früh wie möglich Geld von euren Nutzern
Der schnellste Weg, den eigenen Wert zu validieren, ist, wenn Kunden dafür bezahlen. Während kostenlose Nutzer gut für den Community-Aufbau sind, signalisiert ein zahlender Kunde echten Bedarf und gibt ungefiltertes Feedback darüber, was wirklich zählt. Wir haben bei Qovery zu lange gewartet, um Geld zu verlangen – und als wir es schließlich taten, waren die gewonnenen Erkenntnisse ein echter Game-Changer. Wartet nicht mit diesem entscheidenden Schritt.

Für die Zukunft von DevOps sehen wir drei Trends, die für die Mission von Qovery besonders entscheidend sind: der anhaltende Mangel an DevOps-Talenten, der Aufstieg von Multi-Cloud- und Hybrid-Umgebungen sowie die steigende Nachfrage nach Automatisierung.

Qovery ist strategisch genau an diesem Schnittpunkt positioniert. Wir adressieren den Talentmangel direkt, indem wir eine Plattform bieten, die komplexe DevOps-Aufgaben automatisiert und es Entwicklern ermöglicht, Infrastruktur zu managen, ohne DevOps-Experten sein zu müssen. Das erleichtert auch den Umgang mit der Komplexität von Multi-Cloud-Setups.

Zusätzlich sehen wir KI als entscheidenden Treiber. Wir integrieren KI aktiv in unsere Plattform, um Systeme nicht nur zu automatisieren, sondern auch intelligent zu optimieren und selbstständig zu korrigieren. Damit festigen wir unsere Rolle in der Gestaltung der Zukunft von DevOps und machen sie für alle zugänglicher und effizienter.

Bild @Qovery

Wir bedanken uns bei Romaric Philogenè für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kann digitale Prävention unsere Arbeitswelt wirklich gesünder machen?

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Bloom: Innovationsführer im Gesundheits- und Arbeitsschutz. Bild: Viktoria Lindner und Leonie Ellerbrock @Bloom

Bloom bietet digitale Lösungen für Gesundheits- und Arbeitsschutz und unterstützt Unternehmen dabei, Prozesse effizient, sicher und mit Fokus auf mentale Gesundheit zu gestalten.

Können Sie uns Bloom kurz vorstellen und erzählen, wer die Köpfe hinter dem Unternehmen sind?

Bloom wurde 2021 von Leonie Ellerbrock und mir, Viktoria Lindner, in Berlin gegründet. Wir sind als Venture-Capital-finanziertes Startup gestartet, mit Investor:innen wie YZR Capital und Robin Capital, aber auch großartigen Angel-Investoren wie Jens Bender und Sebastian Detmers. Im Sommer 2025 wurde Bloom nach 4 Jahren an die Arsipa-Gruppe verkauft, dem Marktführer im Bereich Arbeitsschutz in Deutschland und Österreich.

Welche Vision verfolgt Bloom im Bereich Gesundheits- und Arbeitsschutz und wie wollen Sie diese umsetzen?

Gemeinsam mit der Arsipa-Gruppe wollen wir Innovationsführer im Gesundheits- und Arbeitsschutz in Deutschland und Österreich sein. Konkret bedeutet das: Wir verbinden die klassische Vor-Ort-Betreuung durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzt:innen mit einer starken digitalen Komponente. Für HR-, HSE- und Office-Management-Teams wollen wir die oft sehr bürokratischen Prozesse – die durch ständig neue Gesetze und Regularien geprägt sind – möglichst einfach gestalten, automatisieren und auch mit KI unterstützen. So helfen wir Unternehmen, mit minimalem Aufwand compliant zu werden und gleichzeitig hochwertigen Gesundheitsschutz für ihre Mitarbeitenden zu gewährleisten.

An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Angebot besonders und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse im Arbeitsalltag abgedeckt werden?

Wir richten uns vor allem an Unternehmen zwischen 50 und 1.000 Mitarbeitenden in Deutschland, insbesondere an Bürobetriebe mit vielen Bildschirmarbeitsplätzen. Diese Unternehmen sind meist schon digitalisiert, nutzen HR-Tools wie Personio und sind offen für digitale Lösungen. Genau dort passen wir mit unserem Angebot optimal hinein: digital affine Unternehmen, die den Arbeitsschutz effizient und zeitgemäß gestalten möchten.

Was unterscheidet Bloom von klassischen Employee-Assistance-Programmen oder anderen Dienstleistern im Arbeitsschutz?

Wir kombinieren die persönliche Betreuung durch Fachkräfte vor Ort mit einer umfassenden SaaS-Lösung. In unserer Plattform können Unternehmen Vorsorgen managen, Gefährdungsbeurteilungen durchführen, Ersthelfer- und Brandschutzhelfer-Ausbildungen sowie Unterweisungen komplett digital abbilden. Zusätzlich bieten wir den Bereich Arbeitspsychologie mit unserer Mental-Health-Plattform an – also ein EAP, das eng mit Arbeitsschutz verknüpft ist. Damit decken wir nicht nur die klassischen Arbeitsschutz-Themen ab, sondern auch die steigende Relevanz von psychischer Gesundheit.

Wie gelingt es Ihnen, sensible Themen wie mentale Gesundheit oder psychische Gefährdungsbeurteilungen in Unternehmen professionell und zugleich empathisch anzusprechen?

Der Schlüssel ist Anonymität und Niedrigschwelligkeit. Mitarbeitende müssen sicher sein, dass ihre Daten vertraulich behandelt werden – ohne Angst, dass ihr Chef etwas mitbekommt. Darum betonen wir klar, dass unsere Plattform anonym funktioniert. Zudem bieten wir verschiedene Zugangswege: von Coachings über Videoformate bis hin zu Therapieangeboten. Bei psychischen Gefährdungsbeurteilungen ist es ebenso entscheidend, dass Mitarbeitende sich anonym äußern können. Nur so entstehen ehrliche Rückmeldungen, die Unternehmen wiederum ein realistisches Bild geben, um Verbesserungen gezielt umzusetzen.

Welche Rolle spielen Daten und Analysen in Ihrem Konzept und welchen Mehrwert schaffen Sie damit für Personalabteilungen?

Daten sind ein zentraler Bestandteil unseres Ansatzes. Wir führen Audits durch, um zu analysieren, wie gut der Arbeitsschutz im Unternehmen aufgestellt ist und wo Lücken bestehen. Im Gesundheitsbereich stellen wir anonymisierte Reportings bereit, die zeigen, ob Initiativen – etwa Mental-Health-Programme – tatsächlich Wirkung entfalten. So erhalten HR-Abteilungen nicht nur eine Übersicht, sondern auch konkrete Handlungsimpulse, um ihre Maßnahmen gezielt weiterzuentwickeln.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen für Bloom im aktuellen Marktumfeld und wie gehen Sie im Team damit um?

Wir haben tatsächlich das große Glück, dass wir in einem rechtlich vorgegebenen Bereich arbeiten. Unternehmen müssen sich mit Arbeitsschutz beschäftigen – es ist keine Option. Deshalb sind sie stark daran interessiert, Lösungen zu finden, die praktikabel, effizient, zeitsparend und kostengünstig sind. Genau das bieten wir mit Bloom. Für uns ist das Marktumfeld daher eher eine Chance als eine Herausforderung. Hinzu kommt: Berufsgenossenschaften prüfen immer häufiger, ob Unternehmen saubere Arbeitsschutzkonzepte haben. Bei Verstößen drohen Strafen bis hin zur Betriebsschließung. Das sorgt für einen enormen Andrang, gerade bei Unternehmen, die das Thema bisher unterschätzt haben. Sie wollen dann von Tag eins an eine Lösung, die langfristig hält, skalierbar ist und digital funktioniert – und da sind wir der richtige Partner.

Welche Entwicklungen und neuen Features planen Sie in naher Zukunft, um Ihr Angebot weiter auszubauen?

Durch den Zusammenschluss mit der Arsipa-Gruppe haben wir großartige Ressourcen gewonnen, um unsere Software noch schneller weiterzuentwickeln. Ein spannendes neues Feature ist unser KI-Copilot: Er unterstützt HR-, HSE- und Office-Management-Teams dabei, Arbeitsschutzlücken zu erkennen, Handlungsschritte vorzuschlagen und Prozesse effizient zu steuern. Ein weiterer Schwerpunkt ist das betriebliche Wiedereingliederungsmanagement (BEM), das wir in der nächsten Zeit stark ausbauen werden.

Inwiefern trägt Bloom dazu bei, Fehlzeiten in Unternehmen nicht nur zu verwalten, sondern präventiv zu reduzieren?

Mit unserer Lösung können Unternehmen ihr Gesundheitsmanagement gezielter und ganzheitlicher gestalten – auch datenbasiert. Wir versprechen nicht, dass durch Arbeitsschutzmaßnahmen automatisch alle Fehlzeiten sinken. Aber wir sehen klar: Unternehmen, die ein professionelles BEM aufsetzen oder ihren Mitarbeitenden eine Mental-Health-Plattform anbieten oder ein gutes Vorsorgekonzept haben, sind langfristig gesünder aufgestellt. In der Folge sinken dort Fehlzeiten in der Regel deutlich.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher in der Zusammenarbeit mit HR-Abteilungen gesammelt und was lernen Sie daraus für die Weiterentwicklung?

Wir arbeiten sehr eng mit HR-Abteilungen, aber auch mit Office-Management und HSE-Teams zusammen. Besonders in Unternehmen zwischen 50 und 1.000 Mitarbeitenden liegt das Thema Arbeitsschutz oft bei HR – obwohl diese keine Fachkräfte in diesem Bereich sind. Das führt zu einer Wissenslücke: Viele wissen gar nicht, welche rechtlichen Anforderungen existieren. Genau da setzen wir an. Mit unserer Lösung nehmen wir HR Leiter an die Hand, begleiten sie end-to-end durch die komplexen Compliance-Anforderungen und sind jederzeit als Partner für Rückfragen verfügbar.

Was motiviert Sie persönlich, das Thema mentale Gesundheit und Prävention in den Mittelpunkt Ihrer Arbeit zu stellen?

Ich bin selbst Psychologin, deshalb war das Thema für mich schon immer spannend. Gleichzeitig bin ich eher zufällig in den Bereich Arbeitsschutz hineingerutscht – und war überrascht, wie undigital teilweise die Anbieter dort noch aufgestellt sind. Für mich ist das eine riesige Chance: Aus einem oft als trocken oder langweilig empfundenen Thema etwas Besonderes zu machen, eine starke Marke aufzubauen und eine Software zu entwickeln, die Unternehmen und HR-Abteilungen wirklich begeistert.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründer:innen mit auf den Weg geben, die ebenfalls im Bereich HR-Tech oder Gesundheit starten wollen?

Der Markt ist aktuell herausfordernd. Viele Unternehmen haben wenig Budget für HR, und solche Themen fallen oft hinten runter. Mein erster Rat: Hinterfragt sehr genau, wie groß der Pain Point wirklich ist. Es braucht ein Problem, das auch in schwierigen Zeiten relevant bleibt, für das Unternehmen weiterhin Budget freigeben. Zweitens: Sprecht viel mit Nutzer:innen und potenziellen Kund:innen. Nur weil man ein Thema selbst wichtig findet, heißt das nicht automatisch, dass andere bereit sind, dafür zu zahlen. Und drittens: Setzt auf Bereiche, die langfristig Bestand haben, wo die Relevanz klar ist – so erhöht ihr eure Chancen, ein nachhaltiges Business aufzubauen.

Bild: Viktoria Lindner und Leonie Ellerbrock

Wir bedanken uns bei Viktoria Lindner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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