Samstag, November 23, 2024
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Wie ein Karrierewechsel zur Inspiration für eine einzigartige Modekollektion wurde – entdecken Sie die Geschichte!

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unartig gründerin ute nonnemacherin

UNartig ist ein innovatives Mode- und Kunstlabel, das durch handgezeichnete Illustrationen und nachhaltige Materialien besticht.

Wie kam es nach Ihrer langjährigen Tätigkeit im Projektmanagement dazu, dass Sie mit UNartig einen neuen Weg in Richtung Mode und Kunst eingeschlagen haben?

Für Mode habe ich mich schon immer sehr stark interessiert und kreative Arbeit hat mich schon immer begeistert. Durch Veränderungen in meinem alten Jobbereich, mein Sohn ist zum Studium ausgezogen, war es auch für mich an der Zeit für Veränderung.

Was war die Inspiration hinter der Gründung von UNartig, und wie spiegelt sich Ihre persönliche Leidenschaft für Mode und Illustration in der neuen Herbst-/Winter-Kollektion 2024 wider?

Irgendwie hat sich alles gefügt. Ich habe die Leidenschaft zur Kunst und Illustration entdeckt und konnte einfach nicht mehr aufhören zu zeichnen. Meine Arbeit traf auf große Resonanz und so kam irgendwie eins zum anderen… wie ein Puzzle. Manchmal war es mühselig das passende Teilchen zu finden und dann fiel mir das nächste Teilchen einfach so in die Hände.

Mode soll Spaß machen und das Feedback vieler meiner Kunden ist sehr oft, dass meine Zeichnungen eine Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Schönheit widerspiegeln. Es ist anders, die Art meiner Illustrationen berühren Menschen emotional und das finde ich schön und es motiviert mich natürlich sehr. 

Warum nicht auch meine Illustrationen in der Mode einsetzen? 

Mit welchen Herausforderungen waren Sie konfrontiert, als Sie von der Projektmanagement-Welt in die Modebranche wechselten, und wie haben Sie diese gemeistert?

Erst einmal traf mich zu Beginn meiner Tätigkeit Corona. Überall wo ich Events oder Ausstellungen geplant hatte, war auf einmal nichts mehr möglich. Alles war teilweise schon dekoriert und die Geschäfte mussten schließen. Das war schon ein nicht leichter Start für mich – wie auch für viele andere natürlich. Dann musste ich mir natürlich ein komplett neues Netzwerk aufbauen – aus der Modebranche kannte ich bislang niemanden persönlich. Zudem lebe ich nicht gerade in einer der Modemetropolen… (SMILE – ZWINKER)

Ihre Kollektion zeichnet sich durch handgezeichnete Fashion-Motive und Portraits aus. Was macht die Designs von UNartig so besonders, und was möchten Sie mit diesen Kunstwerken ausdrücken?

Am liebsten möchte ich meinen Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach mal die schlechten Dinge für einen Moment vergessen und sich an meinen schönen Illustrationen erfreuen. Es ist nicht einfach für mich über die Einzigartigkeit meiner Arbeit zu sprechen, man sagt, ich hätte eine besondere Art zu zeichnen, sehr nach an der Wiedererkennung der Dinge, die ich zeichne. Meine Arbeit hat eine gewisse Leichtigkeit, einen gewissen Sexappeal, aber immer mit Stil. 

Wie haben Sie es geschafft, die hochwertige Qualität Ihrer Produkte durch die Verwendung von GOTS-zertifizierter Biobaumwolle und recycelten Materialien sicherzustellen?

Ich habe mich einfach auf die Suche gemacht bzw. arbeite mit einer Manufaktur aus München zusammen, die mich mit gewissen Produzenten vernetzt.

Wer ist die Hauptzielgruppe von UNartig, und wie möchten Sie deren Bedürfnisse und Erwartungen mit Ihrer aktuellen Kollektion erfüllen?

Natürlich überwiegend Frauen. Insbesondere zählen dazu die Frauen ab 40 Jahren, die sehr stilvoll und modebewusst sind auf der Suche nach etwas Neuem, das noch nicht in ihrem Kleiderschrank zu finden ist.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Modekollektion, und warum war es Ihnen wichtig, auf zertifizierte und recycelte Materialien zu setzen?

Nachhaltigkeit spielt für mich sowohl bei meiner Mode, als auch in meiner Lebenshaltung eine ganz entscheidende Rolle. There‘s no planet B … das sollten wir uns täglich vor Augen halten. Ich fühle mich verantwortlich, auch hier meinen eigenen Beitrag zu leisten.

Wie haben Ihre persönlichen Erfahrungen und Ihr Hintergrund im Projektmanagement die Gründung und Ausrichtung von UNartig beeinflusst?

Ich würde sagen, ich bin sehr strategisch, brauche mein Zeitmanagement, bin extrem zuverlässig und manchmal zu streng mit mir selbst.

Welche Ziele verfolgen Sie langfristig mit UNartig, und in welche Richtung möchten Sie Ihre Marke in den kommenden Jahren entwickeln?

Ich möchte meine Marke auf- und ausbauen. Ich habe viele Ziele im Kopf und als Kreativer kommt es ganz schnell zum nächsten Projekt. Man muss nur auf den nächsten Kreativen treffen und schon brodelt es schon… 

Was können Kunden und Modebegeisterte von zukünftigen Kollektionen erwarten, und welche neuen Designs oder Konzepte haben Sie bereits im Kopf?

Ich gehe sehr stark von mir aus und bin immer dran, etwas Anderes auszuprobieren. Meistens suche ich nach dem, was ich selbst nicht im Kleiderschrank besitze oder es nicht so einfach auf dem Markt gibt. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, da ich manche Dinge im Probedruck wieder überwerfe und immer und immer wieder neu ausprobiere, bis es für mich perfekt ist und ich es liebe.

Wie haben Ihre Illustrationen und Modeentwürfe den Zeitgeist eingefangen, und was hoffen Sie, dass Ihre Kollektion bei Ihren Kunden bewirken wird?

Es ist sehr häufig ein Bauchgefühl, ich habe den Blick für Farbkombinationen, schöne Dinge und die möchte ich aufs Papier bringen. Manchmal überlege ich dabei gar nicht so viel und irgendwie ist es dann genau das, was gerade den Zeitgeist trifft. 

Ich möchte, dass sich meine Kunden wohlfühlen in meiner Kollektion, experimentierfreudig ausprobieren zu kombinieren. Ich liebe es zum Beispiel, wenn ich bei meinen Kunden Styles sehe, auf die ich vielleicht gar nicht gekommen wäre. Fashion is fun, play with it! Mode soll Spaß machen und ich wünsche mir, dass meine Kunden meine Teile gerne tragen!

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen geben, die ebenfalls den Sprung in die Modebranche wagen möchten?

MACHEN MACHEN MACHEN

HINFALLEN UND WIEDER AUFSTEHEN

TUE DAS, WAS DU TUST MIT LIEBE UND FREUDE UND BLEIB DIR DABEI IMMER TREU!

Wir bedanken uns bei Ute Nonnemacher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wird dieser neue Arbeitsplatz-Trend auch Ihr Büro verändern?

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mute-labs team bild wald

mute-labs entwickelt hochwertige, schallisolierte Telefon- und Meetingboxen für moderne Büroumgebungen, die Rückzugsräume für konzentriertes Arbeiten schaffen und das hybride Arbeiten unterstützen

Wie würden Sie mute-labs jemandem vorstellen, der noch nie von Ihnen gehört hat, und was macht Ihr Unternehmen einzigartig?

Bei mute-labs entwickeln und verkaufen wir schallisolierte Telefon- und Meetingboxen, die speziell für moderne Büroumgebungen konzipiert sind. In einer Zeit, in der die hybride Arbeitsweise immer mehr an Bedeutung gewinnt, erleben wir eine massive Zunahme von internen Telefonaten und Videokonferenzen – und gleichzeitig einen Mangel an geeigneten Rückzugsräumen dafür. Was uns einzigartig macht, ist unser Ansatz: Während schallisolierte Boxen für Büros an sich keine neue Erfindung sind, haben sie bisher oft ein Vermögen gekostet. Durch Direktvertrieb, eine strikte Standardisierung und intelligentes Produktdesign können wir unsere Boxen jedoch zu einem Bruchteil des Preises anbieten, die andere Hersteller verlangen – und das bei ebenso hoher Qualität in Materialien und Verarbeitung! 

Conradin, im Interview 2020 haben Sie sich gefragt, wo der Weg hingeht – „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“. Jetzt, mit über 20.000 verkauften Telefonzellen und einem Umsatz von über 20 Millionen Euro pro Jahr, wo stehen Sie heute?

Seit 2020 hat sich bei uns eine Menge getan. Wir haben zwei weitere Produkte entwickelt – die Meetingbox QUATTRO und unsere DEEPWORKBOX mit integriertem Schreibtisch – und unser Angebot auf neun weitere europäische Länder ausgeweitet. Außerdem haben wir mit der neuen Händlermarke Berlin Acoustics den Büromöbelhandel als Vertriebskanal erschlossen, wofür wir drei weitere Produkte entwickelt und über 150 Händler als Partner gewonnen haben. Heute besteht unser Team aus knapp 40 Mitarbeitenden und wir bedienen über 4.000 Kunden in ganz Europa. Besonders stolz sind wir darauf, im ‚affordable‘-Segment eine starke Marktdurchdringung erreicht zu haben. Diesen Erfolg wollen wir weiter ausbauen und planen, sowohl mit mute-labs als auch mit Berlin Acoustics in weitere Märkte zu expandieren.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Ihr Unternehmen ausgewirkt? Viele dachten, Büro-Hardware sei gefährdet, doch Sie haben in dieser Zeit sogar Wachstum erlebt. Was war der Schlüssel zu diesem Erfolg?

Die Corona-Pandemie war für uns eine enorme Herausforderung. Zu Beginn brachen unsere Umsätze fast komplett ein – auf faktisch null – und das zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, da wir gerade unsere erste große Bestellung beim Produzenten aufgegeben hatten, um Produkte auf Lager zu legen. Bis dahin hatten wir immer nur auf Bestellung produziert. Wir hätten diese Krise nicht überstanden, wenn wir nicht so großartige Partner und Mitarbeiter:innen gehabt hätten, die uns in dieser schwierigen Phase sehr unterstützt haben.

In dieser Zeit haben wir uns dann darauf konzentriert, unsere Meetingbox zu entwickeln. Nach ein paar Monaten begann der Markt sich zu erholen. Hybrides Arbeiten wurde über Nacht zum ‚New Normal‘ und Unternehmen mussten sich den neuen Gegebenheiten schnell anpassen. Das hat uns natürlich enorm geholfen. Da wir fest daran geglaubt haben, dass dieser Wandel kommt, haben wir unsere Produktion hochgefahren und konnten so auch in der Hochphase schnell liefern – meist innerhalb von 2-3 Wochen. Dadurch konnten wir uns gut im Markt positionieren und unser Wachstum weiter vorantreiben.

Nicolaus, Sie als Mitgründer bringen eine spannende Perspektive mit. Welche besonderen Herausforderungen oder Chancen haben Sie aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren erlebt?

Ich habe in den letzten Jahren viel gelernt. Zuvor war ich in der Podcast-Industrie tätig, wo das Thema ‚Hypergrowth‘ allgegenwärtig war und Kapital nahezu unbegrenzt verfügbar schien. Das brachte natürlich auch großen Wachstumsdruck mit sich, der alle in der Firma automatisch mitriss.

Bei mute-labs hingegen musste ich lernen, mich selbst und andere ohne diesen externen Druck zu motivieren. Das Geschäft lief gut, aber niemand hat uns zum Wachsen gezwungen. Hier ging es darum, andere Motivationsknöpfe zu aktivieren – und zum ersten Mal habe ich verstanden, wie wichtig eine starke Vision und ein klarer Purpose sind.

Eine der größten Chancen, die ich sehe, ist, dass wir ein Unternehmen aufbauen können, das langfristig und kundenorientiert denkt. Wir haben keine kurzfristigen finanziellen Ziele, die uns davon ablenken. Das ist nicht nur eine riesige Chance, sondern auch ein echter Luxus: Wir können uns voll und ganz auf die Bedürfnisse unserer Kund:innen und Mitarbeiter:innen konzentrieren und eine Firma aufbauen, auf die wir stolz sind.

Unsere Produkte lösen echte Probleme und ich bin fest davon überzeugt, dass es für Kund:innen, die nach einer bezahlbaren Lösung suchen, keine bessere Wahl gibt als mute-labs – sei es in Bezug auf die Produktqualität, unseren Service oder die gesamte Customer Experience. Für uns ist es entscheidend, das auch klar zu kommunizieren. Jeder Kund:innenwunsch, dem wir nicht gerecht werden können, ist eine Chance, zu lernen und besser zu werden. Wenn wir feststellen, dass eine Anfrage besser zu einem Mitbewerber passt, sind wir auch bereit, den Auftrag proaktiv dorthin zu verweisen. So bleiben wir authentisch und kund:innenorientiert.

Welche Vision verfolgen Sie mit mute-labs, und wie möchten Sie diese in den kommenden Jahren erreichen?

Als wir uns intensiver mit der Frage beschäftigt haben, was wir bei mute-labs eigentlich machen und welchen Beitrag wir leisten, haben wir schnell erkannt, dass wir nicht einfach nur Holzboxen verkaufen und in Büros stellen. Immer wieder kommen Kund:innen und Nutzer:innen auf uns zu und bedanken sich – sie erzählen uns, wie sehr sie es lieben, in unseren Boxen zu arbeiten. Dabei haben wir festgestellt, dass die Boxen längst nicht mehr nur für Telefonate genutzt werden. Viele Menschen ziehen sich dorthin zurück, um konzentriert und produktiv zu arbeiten.

Ein Großteil der wertschöpfenden Arbeit im Büro findet tatsächlich in unseren Boxen statt – das wichtigste Telefonat des Tages, die entscheidende Präsentation oder eine komplexe Aufgabe, die in Ruhe bearbeitet wird. Die Menschen wollen gute Arbeit  leisten und über sich hinauszuwachsen. Und wir haben das Glück, dass ein wesentlicher Teil dieser Arbeit in unseren Boxen stattfindet. Darauf sind wir unglaublich stolz.

Unsere Vision ist es daher, möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, ihr volles Potenzial zu entfalten, indem wir die Arbeitsräume der Zukunft gestalten. Der Gedanke ‚as many people as possible‘ motiviert uns ständig, unsere Produkte nicht nur besser, sondern auch erschwinglicher zu machen. So wollen wir sicherstellen, dass jedes Büro Zugang zu Rückzugsräumen hat.

In den nächsten Jahren werden wir uns weiterhin auf die Entwicklung und den Vertrieb von Telefon-, Meeting- und Workboxen konzentrieren. Gleichzeitig halten wir uns bewusst die Möglichkeit offen, auch andere Bereiche des Büros mitzugestalten – wer weiß, was da noch kommt.

Ihre Telefonzellen sind auf vier Kontinenten im Einsatz. Wie passen Sie Ihre Produkte und Ihre Strategie an die unterschiedlichen Bedürfnisse und Märkte in verschiedenen Regionen an?

Unsere Telefonzellen sind zwar auf vier Kontinenten im Einsatz, doch derzeit sind wir hauptsächlich in Europa aktiv.  Dennoch beschäftigen wir uns intensiv mit Märkten wie den USA und dem Mittleren Osten. Wir sind große Verfechter der Standardisierung, weil sie es uns ermöglicht, effiziente und erschwingliche Produkte anzubieten. Gleichzeitig müssen wir jedoch noch herausfinden, wie wir diese Standardisierung mit den kulturellen und marktspezifischen Anforderungen anderer Regionen in Einklang bringen können. Das ist eine spannende Herausforderung, die wir Schritt für Schritt angehen, bevor wir in diesen Märkten aktiv expandieren.

In der stark wachsenden Branche der Arbeitsplatzgestaltung, was ist Ihrer Meinung nach der größte Trend oder die größte Veränderung, die wir in den nächsten Jahren sehen werden?

Ein großer Trend, den wir bereits beobachten, ist die Abkehr vom klassischen Konzept, dass jeder Mitarbeitende im Büro seinen eigenen Schreibtisch hat. Viele Unternehmen planen inzwischen nur noch mit etwa 0,7 Schreibtischen pro Mitarbeiter:in, da die hybride Arbeitsweise immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Der nächste Schritt, den wir sehen, ist, dass Büros zunehmend in Zonen aufgeteilt werden. Statt feste Teams an festen Plätzen zu haben, gibt es jetzt laute Arbeitsbereiche, stille Zonen und bewusst gestaltete große Social Areas, in denen sich Mitarbeitende austauschen können. Für viele Unternehmen, die auf hybride Modelle setzen, wird das Büro weniger als Ort für produktives Arbeiten, sondern vielmehr als Raum für Begegnung, Austausch und zur Förderung der Unternehmenskultur verstanden. 

Was ist das wichtigste Feedback, das Sie von Ihren Kunden erhalten haben, und wie haben Sie dieses genutzt, um Ihre Produkte weiterzuentwickeln?

Das wichtigste Feedback, das wir von unseren Kund:innen erhalten haben, kam tatsächlich von Händlern, obwohl wir mit mute-labs ursprünglich ausschließlich direkt an Endkund:innen verkauft haben. Immer wieder wurden wir gefragt, ob wir nicht Produkte entwickeln könnten, die besser auf die Bedürfnisse des Handels abgestimmt sind. Aus diesen zahlreichen Anfragen ist schließlich unsere Produktlinie und Händlermarke Berlin Acoustics entstanden. Damit konnten wir unser Angebot erweitern und gezielt den Büromöbelhandel als neuen Vertriebskanal erschließen.

Ihr Unternehmen hat eine beeindruckende Wachstumsrate. Was sind die größten Herausforderungen, mit denen Sie aktuell konfrontiert sind, und wie gehen Sie damit um?

Unsere größte Herausforderung im Moment ist, Strukturen und Prozesse einfach und übersichtlich zu halten. Mit jedem neuen Mitarbeitenden steigt das Risiko, dass Dinge unnötig kompliziert werden. Gleichzeitig möchten wir unsere hohe Servicequalität über die verschiedenen Märkte und Regionen hinweg aufrechterhalten, was aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen – insbesondere in der Logistik – oft schwierig ist.

Eine weitere Herausforderung ist, den Fokus auf jeden einzelnen Markt nicht zu verlieren. Wir sind derzeit zu klein, um jeden Markt individuell zu managen, aber auch zu groß, um nur eine globale Perspektive einzunehmen. Es ist wichtig, nah genug an jedem Markt dran zu sein, um ihn gezielt zu optimieren – sei es im Marketing, Vertrieb oder bei der Auslieferung und Customer Experience. 

Was würden Sie anderen Gründern raten, die gerade erst ein Hardware-basiertes Unternehmen aufbauen? Welche drei wichtigsten Lektionen haben Sie selbst gelernt?

Mein wichtigster Rat an andere Gründer:innen, die ein Hardware-basiertes Unternehmen aufbauen möchten, ist: Keep it simple. Viele Kund:innenwünsche scheinen theoretisch möglich, aber man kann sich schnell verzetteln. Unser strikter Fokus auf Standardisierung hat sich bisher sehr ausgezahlt, auch wenn wir dadurch das ein oder andere Geschäft verloren haben.

Zweitens: Vergiss nicht die Förderungen. Deutschland bietet unglaublich viel Unterstützung, die man unbedingt nutzen sollte. Sie können einen großen Unterschied machen.

Und drittens: Inventory is a bitch. Unterschätze nicht die hohen Kosten, die mit zu wenig Lagerbestand verbunden sind. Hohe Kosten entstehen nicht nur durch fehlende Produkte, sondern auch, wenn du Kund:innen aufgrund langer Lieferzeiten verlierst. Besonders bei einem Produkt wie unserem, bei dem die Rate von wiederkehrenden Kund:innen sehr hoch ist, kann das schnell das gesamte Anschlussgeschäft gefährden.

mute-labs ist mittlerweile profitabel. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für Ihr Geschäftsmodell, und wie planen Sie, dieses Thema in Zukunft weiter zu integrieren?

Nachhaltigkeit spielte von Anfang an eine zentrale Rolle in unserem Geschäftsmodell und wurde bei mute-labs seit Tag 1 mitgedacht. Wir haben unseren Verschnitt in der Produktentwicklung auf knapp 7 % reduziert, was weit unter dem Industriedurchschnitt liegt. Zudem pflanzen wir von Beginn an pro verkaufter Box einen Baum – und das gesamte Team pflanzt diese Bäume gemeinsam hier in Deutschland und zwar in Brandenburg.

Mittlerweile haben wir eine umfassende Nachhaltigkeitsvision entwickelt, die klar definiert, was wir unter Nachhaltigkeit verstehen und wo wir aktiv einen Beitrag leisten können. Für uns ist Nachhaltigkeit nicht bloß ein Häkchen auf einer Liste, sondern ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität, der unsere Werte widerspiegelt und unser Handeln prägt. Unser Ansatz basiert auf Transparenz in der Produktion, Verantwortung für die Umwelt und einem gemeinschaftlichen Engagement für lokale Gemeinschaften.

In diesem Jahr haben wir beispielsweise 10.000 Bäume mit unserem Team gepflanzt und die Berliner Bahnhofsmission unterstützt. Unser Team hat dort über vier Wochen hinweg jeden Freitag geholfen, und für jede:n freiwillige:n Helfer:in haben wir gespendet. Darüber hinaus haben wir die Organisation von Mary’s Meals unterstützt, die uns sehr am Herzen liegt.

Unser Ziel ist es, über verschiedene Dimensionen hinweg Einfluss zu nehmen und Nachhaltigkeit in allen Facetten zu denken.

Wo sehen Sie mute-labs in den nächsten fünf Jahren? Welche neuen Märkte oder Produkte haben Sie im Visier, um weiterhin erfolgreich zu bleiben?

In den nächsten fünf Jahren sehe ich mute-labs in einer spannenden Phase des Wachstums und der Weiterentwicklung. Wir planen die Einführung neuer Produktgenerationen, die unsere bestehenden Angebote erweitern und verbessern werden. Darüber hinaus streben wir an, in allen europäischen Märkten vertreten zu sein, um unsere Präsenz und unseren Einfluss weiter auszubauen.

Zusätzlich haben wir bereits erste Schritte in Richtung USA und den Mittleren Osten unternommen. Diese Märkte bieten viel Potenzial, und wir möchten unsere Strategien anpassen, um auch dort erfolgreich zu sein. 

Wir bedanken uns bei Conradin Castell und Dr. Nicolaus Berlin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Unternehmen gründen? Das sind die wichtigsten Versicherungen

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Bei der Konzentration auf das eigene Business geraten die notwendigen Versicherungen häufig aus dem Blick.
(Bild: Axa)

Bestimmte Risiken können im Ernstfall die Existenz eines Unternehmens bedrohen. Auf welche Versicherungen sollten Gründer deshalb nicht verzichten?

Versicherungsschutz: Für Gründer besonders wichtig

Gerade bei der Existenzgründung sollten Selbstständige Versicherungen sofort mitdenken, denn unter bestimmten Umständen können Vorfälle wie verursachte Schäden, Ausfälle, Rechtstreitigkeiten und mehr das unternehmerische Fortbestehen bedrohen. Versicherungen mindern diese Risiken. Allerdings ist nicht immer sofort ersichtlich, welche Versicherungen tatsächlich für wen sinnvoll sind

Zunächst sollten Selbstständige abwägen, welche Risiken für sie besonders existenzgefährdend sind – für solche Fälle sollte direkt bei der Gründung eine Versicherung abgeschlossen werden. Darüber hinaus sollten sie analysieren, welche Vorfälle dem Unternehmen ebenfalls schaden könnten und welche Risiken (vorerst) vielleicht vernachlässigbar sind.

Rundumschutz: Persönliche und gewerbliche Versicherungen

Gründer müssen nicht nur das unternehmerische Risiko bei der Wahl ihrer Versicherungen betrachten, sondern auch ihr persönliches Risiko mit einbeziehen. Denn: Fallen Selbstständige kurzfristig oder für einen längeren Zeitraum aus, kann das unter Umständen Folgen für das Unternehmen haben.

Diese persönlichen Versicherungen sind besonders wichtig:

  • Krankenversicherung: Auch für Selbstständige in Deutschland Pflicht – kann gesetzlich oder privat versichert werden.
  • Krankengeld-, bzw. Krankentagegeldversicherung: Deckt Ausfälle ab.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Sichert den Lebensstandard auch bei längerfristigem Ausfall.
  • Rentenversicherung: Je nach Berufsgruppe sogar verpflichtend – gesetzlich oder privat frei wählbar.

Um den gewohnten Betrieb des Unternehmens zu sichern und das unternehmerische Risiko zu mindern, sind in der Regel bestimmte gewerbliche Versicherungen besonders bedeutend. Dazu gehören beispielsweise:

  • Betriebshaftpflichtversicherung: Deckt Schäden, die durch das Unternehmen verursacht werden – ohne Versicherung haften Selbstständige unbegrenzt.
  • Betriebsunterbrechungsversicherung: Mindert Risiken wie Unterbrechungen in den Betriebsabläufen.
  • Rechtschutzversicherung: Schützt vor Kosten, die durch Rechtstreitigkeiten verursacht werden.

Neu-Selbstständige haben wenig Zeit – da ist die AXA-Beratung mit Branchenkenntnis besonders wertvoll.
(Bildcredits: Axa)

Individuelle Bedürfnisse: Je nach Branche unterschiedlich

Nicht jede Branche birgt die gleichen Risiken und erfordert daher den gleichen Versicherungsschutz. Je nach Berufsgruppe oder Unternehmenszweck können weitere Versicherungen Pflicht sein – und einzelne Zusatzversicherungen besonders sinnvoll

So können beispielsweise persönliche Versicherungen ergänzt werden: Besteht ein hohes Verletzungsrisiko, wie es etwa in Handwerksbetrieben oft üblich ist, empfiehlt sich eine entsprechende Unfallversicherung. Sind Selbstständige viel geschäftlich unterwegs für Meetings, Konferenzen und Co., ist unter Umständen eine Auslandsreisekrankenversicherung angebracht.

Ebenso sollten zusätzliche gewerbliche Versicherungen in Betracht gezogen werden. Für Steuerberater oder Finanzdienstleister kann zum Beispiel eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung ergänzend sinnvoll sein. Gründer eines Handelsunternehmens sollten hingegen besonderen Wert auf ihr Inventar oder Lagerbestände legen und diese mittels Gebäude- oder Inhaltsversicherung gegen Einbruch oder Elementarschäden absichern.

Beratung zu umfangreichen Versicherungsleistungen

Wer gründet, hat häufig nicht den Überblick, welche Versicherungen gesetzlich gefordert und welche darüber hinaus sinnvoll sind. Zudem stehen meistens andere Fragen im Mittelpunkt. Deshalb sollten Gründer sich von einem Versicherungsvermittler oder einer Versicherungsvermittlerin beraten lassen. Das spart Zeit, die besser in Vertrieb, Marketing oder die Betriebsabläufe investiert ist.

Die Experten der AXA Versicherung haben viele Unternehmensgründungen begleitet und kennen sich deshalb in den branchenspezifischen Anforderungen aus. Sie sprechen die Sprache des Handwerks ebenso wie die des Handels, der Gastronomie, des Baugewerbes, der Landwirtschaft und vieler anderer Berufsgruppen. Ihr Ziel: Sicherzustellen, dass alle Risiken bestmöglich abgesichert sind. Dazu dient der Profi-Schutz von AXA. Denn die hohen Kosten bei einer Unterversicherung können im schlimmsten Fall die Existenz des Unternehmens gefährde. Gleichzeitig verhindern die AXA-Vermittler und -Vermittlerinnen durch ihre faire Beratung, dass die jungen Unternehmen überversichert sind und höhere Kosten haben als nötig.

Hier gibt es mehr Informationen über die AXA-Versicherungen für Selbstständige

Titelbild: Bei der Konzentration auf das eigene Business geraten die notwendigen Versicherungen häufig aus dem Blick.
(Bildcredits: Axa)

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Regionale Alternative zur Superfood-Welt – nachhaltig, nahrhaft, neu gedacht!

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Simon Weiss (l.) und Johannes Grenzebach präsentieren mit „Mudda Natur“ Bitterfreie Vollkorn-Quino Produkte aus Deutschland. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Mudda Natur bringt am 28. Oktober in der Höhle der Löwen ihr nachhaltiges Startup ins Spiel: Die Gründer zeigen, wie sie mit regional angebautem Bio-Quinoa eine umweltfreundliche Alternative zu importierten Superfoods schaffen

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?

Hinter Mudda Natur stehen die beiden Gründer Johannes Grenzebach (31) und Simon Weiss (33). Wir haben uns während unseres Studiums der Agrarwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Gießen kennengelernt. Aufgewachsen auf landwirtschaftlichen Familienbetrieben, was uns eine enge Verbindung zur Landwirtschaft und zur Natur mit auf den Weg gegeben hat. Diese Prägung hat uns motiviert, unsere Kenntnisse und Erfahrungen in die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln einzubringen.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt ?

Mudda Natur ist in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion tätig, mit einem klaren Fokus auf Quinoa aus Deutschland. Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Saatgutproduktion bis hin zu verarbeiteten Produkten, die bei den Endkunden landen. Unser Sortiment ist komplett vegan, Bio-zertifiziert und umfasst derzeit mehr als 10 verschiedene Quinoa-basierte Produkte, darunter Vollkorn-Quinoa, Quinoa-Flocken und Quinoa-Nudeln. Dabei setzen wir auf einen nachhaltigen Anbau und bieten eine glutenfreie, proteinreiche Alternative im Lebensmittelsektor an.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

Die Idee für Mudda Natur entstand ursprünglich im Rahmen der Masterarbeit von Johannes Grenzebach. Er untersuchte den Anbau von Quinoa in Deutschland und testete dabei über 400 Quinoa-Sorten. Ziel war es, Sorten zu finden, die perfekt an das deutsche Klima angepasst sind. So haben wir den Grundstein für unser Unternehmen gelegt. Wir wollten eine Alternative zu importierten Quinoa-Produkten bieten und eine nachhaltige, regionale Produktion aufbauen. Durch intensiven Anbau und Forschung konnten wir die besten Sorten herausfiltern und die Anbauflächen stetig erweitern.

Was macht euer Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Unser Produkt zeichnet sich durch den regionalen Anbau von Bio-Quinoa aus, was es von den meisten anderen Lösungen auf dem Markt abhebt. Während etwa 95 % der weltweit gehandelten Quinoa aus Südamerika importiert wird, bieten wir eine lokal angebaute Alternative, die durch kürzere Transportwege und einen reduzierten CO₂-Fußabdruck überzeugt.

Wir richten uns an den zunehmenden Bedarf nach pflanzlichen Proteinen in der Ernährung. Unsere Produkte sind nicht nur glutenfrei und vegan, sondern auch reich an wichtigen Nährstoffen, insbesondere Proteinen und Ballaststoffen. Dadurch bieten wir Konsumenten eine gesunde und nachhaltige Option im Vergleich zu herkömmlichen Getreideprodukten.

Ein besonderes Merkmal unserer Quinoa ist ihre Bitterstofffreiheit, wodurch sie vor der Zubereitung nicht gewaschen werden muss. Zudem verzichten wir auf ressourcenintensive Prozesse wie das Schalen und Waschen der geernteten Quinoa. Dies ermöglicht es uns, ein nahrhaftes und natürliches Vollkornprodukt anzubieten.

Darüber hinaus fördern wir eine innovative Agrarkultur für unsere Landwirte, die die Fruchtfolge diversifiziert und somit zur Biodiversität sowie zur Gesundheit der Böden beiträgt. Durch die Vereinbarung fester Konditionen schaffen wir für unsere Landwirte Planungssicherheit und schützen sie vor den Preisschwankungen, die in anderen Agrarkulturen wie Weizen oder Raps häufig auftreten.

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Wir haben große Pläne für die Zukunft von Mudda Natur. Neben der stetigen Ausweitung unserer Anbauflächen arbeiten wir an neuen Quinoa-basierten Produkten, um unser Sortiment weiter zu diversifizieren. Zudem prüfen wir die Möglichkeit, in andere europäische Märkte zu expandieren. Unser Ziel bleibt es, Quinoa in Deutschland als feste Größe im Bereich der gesunden, pflanzlichen Ernährung zu etablieren und gleichzeitig die Umwelt durch nachhaltige Landwirtschaft zu schonen.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ bietet uns eine hervorragende Gelegenheit, unsere Geschäftsidee gründlich zu evaluieren und wertvolles Feedback zu erhalten. Durch die unterschiedlichen Hintergründe der Investoren erhoffen wir uns nicht nur eine kritische Prüfung unserer Konzepte, sondern auch die Chance, potenzielle Investoren von unserer Vision zu überzeugen.

Besonders hervorheben möchten wir die Aspekte der Nachhaltigkeit, die Einzigartigkeit unseres Produkts sowie das Marktpotential in Deutschland. Diese Faktoren sind zentral für unser Unternehmen und werden entscheidend dazu beitragen, die Investoren zu gewinnen.

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Neben einem finanziellen Investment erwarten wir, mit einem geeigneten Investor einen starken Partner an unserer Seite zu gewinnen, der uns bei der Skalierung unseres Unternehmens unterstützt. Die Finanzierung landwirtschaftlicher Produktionen erfordert eine langfristige und kapitalintensive Planung, und die Expertise der Löwen wird uns helfen, die Herausforderungen in diesem Bereich erfolgreich zu meistern.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?

Unsere nächsten Schritte umfassen sowohl die Erweiterung der Anbauflächen als auch die Entwicklung neuer Produkte. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser Sortiment zu vergrößern und gleichzeitig neue, innovative Quinoa-basierte Produkte auf den Markt zu bringen. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit weiteren Landwirten in Deutschland, um die regionale Produktion weiter auszubauen und so noch mehr Kunden nachhaltig und lokal versorgte Lebensmittel anbieten zu können.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Eine der bedeutendsten Lektionen, die wir auf unserem Weg als Gründer gelernt haben, ist, dass Pionierarbeit mit Herausforderungen und Rückschlägen verbunden sein kann. Es ist entscheidend, aus Fehlern zu lernen und stets den Blick nach vorne zu richten, um die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Wir sind dankbar für unser Netzwerk, das aus starken Partnern besteht, die uns mit ihrem Fachwissen aktiv unterstützen. Diese belastbaren Partnerschaften sind eine wesentliche Grundlage für unser weiteres Wachstum.

Für Gründer in der Anfangsphase empfehlen wir, den Einstieg auf Messen und durch direkte Gespräche mit potenziellen Partnern zu suchen. Dies kann helfen, von den Erfahrungen anderer zu lernen und Hürden leichter und schneller zu überwinden.

Bild: Simon Weiss (l.) und Johannes Grenzebach präsentieren mit „Mudda Natur“ Bitterfreie Vollkorn-Quino Produkte aus Deutschland. Sie erhoffen sich ein Investment von 150.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Mudda Natur am 28. Oktober 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Johannes Grenzebach und Simon Weiss für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Spontane Gelegenheiten für alle – flexibel, nachhaltig und sicher!

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Ines-Jeanne Paupié präsentiert mit „Flash Chance“ einen Online Marktplatz für Gelegenheiten mit Ablaufdatum. Sie erhofft sich ein Investment von 120.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Flash Chance zeigt am 28. Oktober in der Höhle der Löwen, wie ihr nachhaltiger Marktplatz für kurzfristige Angebote Menschen flexibel und sicher verbindet

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?

FLASH CHANCE ist ein nachhaltiger Marktplatz, der sowohl gewerblichen als auch privaten Anbietern die Möglichkeit bietet, kurzfristige Angebote mit Ablaufdatum sicher und unkompliziert weiterzugeben, die nicht namensgebunden sind. Von Konzerttickets über Workshop-Plätze, Gutscheine oder Time Slots aller Art bis hin zu bereits produzierten Hochzeitstorten – unsere Plattform verbindet Menschen, die spontan nach Lösungen suchen, mit denen, die kurzfristig ihre Gelegenheiten nicht mehr nutzen können. Und unsere Vision ist es, unseren Nutzern den Freizeitstress zu nehmen, immer und überall. 

Wir, das Gründerteam, stecken unsere gesamte Leidenschaft in FLASH CHANCE und für nachhaltige Lösungen. Unser Ziel ist es, Ressourcenverschwendung zu minimieren und gleichzeitig Menschen flexible Alternativen zu bieten für ihre wohlverdiente Freizeit, ohne Stress dabei zu haben. Durch unsere unterschiedlichen beruflichen Hintergründe bringen wir Erfahrung aus den Bereichen E-Commerce, Marketing & Finance und internationale Märkte zusammen.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist eure Kern-Dienstleistung?

FLASH CHANCE ist in der E-Commerce-Branche tätig, genauer gesagt im Bereich der nachhaltigen Vermittlung von kurzfristigen Angeboten. Unser Kernprodukt ist eine benutzerfreundliche Plattform, die es ermöglicht, Ressourcen wie Tickets, Gutscheine, Time Slots oder andere Gelegenheiten, die nicht mehr genutzt werden können von einem selber, sicher und einfach weiterzuverkaufen, immer und überall, ganz ohne Stress. 

Unsere Plattform funktioniert länderübergreifend und legt besonderen Fokus auf digitale Gutscheine und Tickets, Time-Slots, ohne sich darauf zu beschränken. Wir möchten auch Touristen unterstützen, die kurzfristig ihre Reisepläne ändern müssen. Beispielsweise können Reisende, die bereits Tickets für ein Musical in ihrer Wunschstadt haben, über FLASH CHANCE unkompliziert und sicher jemanden vor Ort finden, der das Ticket übernimmt. So wird vermieden, dass der Reisende einen vollständigen Verlust erleidet.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

Die Idee entstand bei einem Film, wo eine Hochzeit kurzfristig abgesagt wurde und das gesamte Geld für die Location, Torte, Catering etc. verloren war und ich mir gedacht habe, was hätte ich in der Situation gemacht.  Zusätzlich haben wir uns privat öfters mit der Herausforderung konfrontiert gesehen, kurzfristig nicht nutzbare Konzerttickets oder geschenkte Gutscheine mühevoll weiterzugeben. Oftmals blieb nur der Verlust des Geldes. Wir erkannten eine Marktlücke: Ein sicherer Marktplatz, der kurzfristige Gelegenheiten vermittelt und gleichzeitig das Risiko von Betrugsversuchen minimiert. Daraus entstand FLASH CHANCE – also eine Blitz Chance und man muss schnell sein wie der Blitz, um diese einmaligen Gelegenheiten dann wahrnehmen zu können. 

Was macht eure Dienstleistung im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Was FLASH CHANCE besonders macht, ist unser Fokus auf Sicherheit und Flexibilität. Mit unserem Zahlungssystem und speziell an die Kategorien angepassten Auszahlungssystemen minimieren wir das Risiko von Betrug. Darüber hinaus bieten wir bewusst keine Sofortüberweisungen an, um unerwünschte Transaktionen zu vermeiden und das Geld verloren ist, nachdem der Gutschein oder das Ticket geprüft wurde. Diese gezielte Anpassung der Sicherheitssysteme hebt uns von anderen Plattformen ab und unser Fokus auf die Nische und digitalen Lösungen für kurzfristige Gelegenheiten. 

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Unsere Vision ist es, FLASH CHANCE zu einem führenden Marktplatz für kurzfristige Angebote zu machen, der nicht nur in der DACH Region , sondern europaweit etabliert ist. In den nächsten 1-5 Jahren planen wir, unsere Plattform weiter zu skalieren, neue Funktionen hinzuzufügen und in weiteren Ländern aktiv zu werden. Gleichzeitig möchten wir unser Angebotsspektrum um weitere digitale Möglichkeiten erweitern und eine noch größere Zielgruppe ansprechen.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

„Die Höhle der Löwen“ bietet uns die Möglichkeit, unsere Vision einem breiten Publikum und erfahrenen Investoren zu präsentieren. Wir möchten besonders unsere innovativen Sicherheitslösungen und die nachhaltige Idee hinter FLASH CHANCE hervorheben, um die Investoren zu überzeugen, dass jetzt die richtige Zeit zu investieren und der Markt vorhanden ist. 

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Durch die Show erhoffen wir uns nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern vor allem auch Expertise in den Bereichen Skalierung und Expansion. Die Löwen bringen wertvolle Erfahrungen mit, die uns dabei helfen können, unsere Vision schneller zu realisieren. Besonders in puncto Marketing, Internationalisierung und strategischem Wachstum würden wir von ihrem Know-how profitieren.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte/Dienstleistungen?

Nach der Show planen wir, verstärkt in Marketing und Technik zu investieren. Um die Plattform zu optimieren und neue Zielgruppen zu erschließen. Außerdem haben wir konkrete Pläne, unser Modell in weitere Länder auszuweiten und neue Produktkategorien hinzuzufügen.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Eine der wichtigsten Lektionen, die wir gelernt haben, ist, dass der Weg zur Gründung nicht immer linear ist. Flexibilität und die Fähigkeit, sich schnell an Marktveränderungen anzupassen, sind entscheidend. Außerdem ist das Feedback von Kunden extrem wertvoll, um die Plattform kontinuierlich zu verbessern.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Unser wichtigster Tipp an andere Gründer ist, eine klare Vision zu haben, aber auch bereit zu sein, flexibel und realistisch zu bleiben. Die Reise eines Startups ist voller unerwarteter Wendungen. Außerdem sollte man auf Kundenfeedback hören und die richtige Balance zwischen Innovation und Marktanforderungen finden. Vor allem aber: niemals die Leidenschaft für die Idee verlieren!

Bild: Ines-Jeanne Paupié präsentiert mit „Flash Chance“ einen Online Marktplatz für Gelegenheiten mit Ablaufdatum. Sie erhofft sich ein Investment von 120.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Sehen Sie Flash Chance am 28. Oktober 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Ines-Jeanne Paupié  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Verhütung neu gedacht – sicher, schmerzfrei, innovativ

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V.l.: Janna Ensthaler, Carsten Maschmeyer, Dr. Rolf Tobisch Dr. Rolf Tobisch (r.) und Niklas Grohs präsentieren mit „Cocooner“ ein Verhütungsprodukt für den Mann. Die

Ronikja bringt am 28. Oktober ihr innovatives Medizintechnik-Startup in die Höhle der Löwen: Sie haben eine hormonfreie, schmerzfreie Verhütungsmethode für Männer entwickelt

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben?

Ronikja ist ein Medizintechnik-Startup, das sich auf die Entwicklung innovativer, hormonfreier Verhütungsmethoden für Männer spezialisiert hat. Unser Hauptprodukt, der Cocooner, bietet nach nur einer Anwendung Verhütungsschutz für einen ganzen Monat. Unsere Mission ist es, eine sichere, schmerzfrei und einfache Alternative zu den bestehenden Verhütungsmethoden zu schaffen.

Wer seid ihr als Gründer?

Seit Jahren treibt es Niklas Grohs um, dass man durch Erwärmung der Hoden verhüten kann. Er suchte einen Experten, der sich mit der Erwärmung von biologischem Gewebe durch HF-Strom auskennt. Er wurde bei Dr. Rolf Tobisch fündig. Seitdem haben die Zwei mithilfe einiger Mitarbeiter inzwischen den dritten Prototyp des Verhütungsgeräts hergestellt.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt ?

Wir haben ein Gerät zur Empfängnisverhütung für Männer entwickelt und an wenigen Probanden erprobt. Über eine Klammer wird der Nebenhoden erwärmt und dadurch die Spermien unbeweglich. Das Produkt wurde COCOONER getauft. Dieses wird weiter entwickelt, damit es für die Anwendung bei Männern zugelassen wird. Parallel dazu entwickeln wir SpermView. Ein Spezialmikroskop was bewegliche und unbewegliche Spermien zählt, um damit die Fruchtbarkeit beziehungsweise Unfruchtbarkeit eines Mannes fest zu stellen.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

In dem Medizinstudium von Niklas kam vor, dass Naturvölker verhüten, indem sie ihre Hoden in heißen Sand legen. Seitdem überlegte er, wie man zur Empfängnisverhütung die Hoden kontrolliert erwärmen kann.

Was macht euer Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Die thermische Verhütung ist seit Jahrzehnten bekannt. Uns ist es gelungen mit Diathermie den Nebenhoden kontrolliert zu erwärmen. Dadurch bieten wir eine Möglichkeit
zur Empfängnisverhütung vollkommen ohne Hormone. Nebenwirkungen sind bisher keinebekannt. Ein Zeitaufwand von einer halben Stunde inklusive Vorbereitung und Reinigung alle 4 Wochen reicht aus, um den Mann unfruchtbar zu machen. Das Besondere bei der thermischen Verhütungsmethode ist: Man kann die Wirksamkeit mit SpermView überprüfen.

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Unsere langfristige Vision ist es, Verhütung als solche grundsätzlich zu revolutionieren. Wir möchten den Cocooner als eine etablierte Verhütungsmethode für Männer zugänglich machen. In den nächsten Jahren wollen wir die klinischen Studien abschließen. Cocooner soll in spätestens 4 bis 5 Jahren als zugelassenes Medizinprodukte in Europa, den USA und anschließend weltweit auf den Markt kommen.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Wir haben ein Produkt, von dem wir wissen, dass es funktioniert und wie wir es zur Serienreife bringen. Was uns fehlt, ist das notwendige Kapital. Die Höhle der Löwen bietet uns eine tolle Bühne, um unser Produkt und unsere Vision einem breiten Publikum vorzustellen und Investor:innen zu gewinnen.

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

Wir suchen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch strategische Partnerschaften, um unser Produkt schneller und nachhaltig auf den Markt zu bringen. Die
Investition wird uns helfen, die klinischen Studien abzuschließen und die Produktion zu skalieren. Durch das Crowdfunding, das wir parallel gestartet haben, möchten wir auch Menschen außerhalb der Show die Möglichkeit geben, uns aktiv auf unserem Weg zu unterstützen. Uns ist außerdem bewusst, dass das Thema der Verhütung polarisieren kann, und freuen uns, wenn wir den öffentlichen Diskurs anregen können.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?

Vor uns liegt noch Arbeit, bis wir den Nachweis erbracht haben, dass alle Normen und Vorschriften für ein Medizinprodukt erfüllt sind. Danach werden wir in einer klinischen Studie die Wirksamkeit der Empfängnishütung von COCOONER nachweisen. Nach einerZulassung durch eine Benannte Stelle (z.B. TÜV) darf das Gerät vertrieben werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Zulassung für die USA durch die FDA deutlich vor der Zulassung für die Europäische Union erreicht.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Puh, auf so einem langen Weg lernt man einiges. Die wichtigste Lektion ist vielleicht, dass Geduld und Beharrlichkeit der Schlüssel zum Erfolg sind. Gerade im medizinischen Bereich dauern die Entwicklungen und Zulassungen lange. Es gibt viele Hürden, aber es lohnt sich, am Ball zu bleiben und an die eigene Vision zu glauben.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Seid bereit, hartnäckig und flexibel zu sein. Die Reise ist voller Herausforderungen, aber wenn ihr offen für Feedback seid und eure Ziele im Blick behaltet, werdet ihr Erfolg haben.

Bild: V.l.: Janna Ensthaler, Carsten Maschmeyer, Dr. Rolf Tobisch Dr. Rolf Tobisch (r.) und Niklas Grohs präsentieren mit „Cocooner“ ein Verhütungsprodukt für den Mann. Die „Löwen“ Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer schauen sich das Gerät genau an. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Ronikja am 28. Oktober 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Dr. Rolf Tobisch und Niklas Grohs für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie schafft man es, Tradition und Moderne im Weinbau erfolgreich zu verbinden?

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Yvonne Andres vom Weingut Lilienthal – Leidenschaft für Wein und Naturpflege Copyright Lilienthal

Lilienthal Weine vereint traditionelles Handwerk und moderne Ansätze, um Weine mit Charakter und Nachhaltigkeit zu produzieren

Was hat Sie und Ihren Mann dazu inspiriert, das Weingut Lilienthal Weine zu übernehmen und weiterzuführen? Können Sie uns etwas über den Weg erzählen, den Sie seit 2015 zurückgelegt haben?

Für uns beide war es ein Herzensentscheid, das Weingut Lilienthal Weine zu übernehmen. Es ging nicht nur darum, ein Geschäft zu führen, sondern vielmehr darum, eine Familientradition weiterzuführen, die Generationen vor uns aufgebaut hatten. Das Weingut ist mehr als nur ein Stück Land – es ist ein Ort voller Erinnerungen, Geschichten und tief verwurzelter Werte. Schon immer war klar, dass wir den Familienbetrieb fortführen und diesen Weg gehen, sobald die Vorgänger Generation übergibt. Und das war 2015 der Fall. Wir wollten nicht nur Weine produzieren, sondern die Seele dieses Ortes bewahren und mit unserer eigenen Leidenschaft füllen.

Seitdem haben wir so viel gelernt und erlebt. Es war eine Reise voller Herausforderungen, aber auch voller Erfolge. Wir haben uns verändert, unsere Sicht auf den Weinbau vertieft und immer wieder aufs Neue begriffen, wie wichtig Geduld, Hingabe und vor allem die Liebe zur Natur in diesem Beruf sind. Es ist uns wichtig unseren 3 Kinder diese Arbeit und das Unternehmertum so vorzuleben, dass sie genau wie einmal gerne die Tradition fortführen und leben als Familienunternehmen.

Wie haben Sie als frühere Flugbegleiterin die Leidenschaft für den Wein entdeckt, und wie hat sich Ihre Rolle als Winzerin und Unternehmerin seitdem entwickelt?

Die Leidenschaft zum Wein habe ich durch meinen Mann entdeckt. Es faszinierte mich, wie jeder Wein nicht nur einen Geschmack, sondern eine Geschichte erzählt. Die verschiedenen Jahreszeiten erleben  zu dürfen und zu verstehen, wie viel Arbeit und Hingabe in jeder Flasche steckt.

Anfangs war ich überwältigt von der Verantwortung, die mit dem Weinbau und der Geschäftsführung kam. Aber Schritt für Schritt habe ich mich in meine Rolle eingefunden. Heute sehe ich mich nicht nur als Winzerin, sondern auch als Unternehmerin, die ein Lebenswerk weiterentwickelt. 

Meine Rolle hat sich dahin entwickelt, dass ich eine Vision für unser Weingut vorantreibe, die Tradition und Moderne vereint.

Was ist die Vision für das Weingut Lilienthal Weine, und wie stellen Sie sich vor, diese Vision in den kommenden Jahren zu verwirklichen?

Unsere Vision ist es, Weine zu schaffen, die authentisch sind – Weine, die nicht nur durch ihre Qualität überzeugen, sondern auch durch ihre Geschichte. Wir möchten, dass die Menschen, die unseren Wein trinken, spüren, wie viel Hingabe und Respekt wir der Natur entgegenbringen. Nachhaltigkeit und ein schonender Umgang mit den Ressourcen stehen dabei im Mittelpunkt.

In den kommenden Jahren wollen wir diese Vision weiter ausbauen, indem wir unsere Weinberge noch stärker dadurch bewirtschaften, indem wir innovative Wege finden, die Tradition mit neuen, nachhaltigen Methoden zu verbinden. Gleichzeitig möchten wir unsere Weine einem breiteren Publikum zugänglich machen, ohne dabei unsere Wurzeln zu vergessen. 

Wer ist die Hauptzielgruppe für die Lilienthal Weine, und wie sorgen Sie dafür, dass Ihre Weine die Erwartungen und Bedürfnisse dieser Kunden erfüllen?

Unsere Weine sprechen Menschen an, die das Besondere suchen. Genießer, die Wert auf Handwerk, Qualität und Authentizität legen. Es sind Menschen, die verstehen, dass guter Wein Zeit, Hingabe und Respekt vor der Natur erfordert. Wir möchten, dass unsere Kunden nicht nur ein Getränk kaufen, sondern ein Erlebnis, eine gute Zeit und ein wundervoller Moment, der Erinnerungen schafft.

Um sicherzustellen, dass unsere Weine die Erwartungen erfüllen, arbeiten wir stetig an uns. Wir hören auf unsere Kunden, bleiben offen für Feedback und investieren viel Zeit und Energie in den Ausbau unserer Qualität. Jeder Wein, der unser Weingut verlässt, soll etwas Besonderes sein – ein Spiegel unserer Werte und unserer Liebe zur Natur.

Welche Herausforderungen haben Sie als Winzerin und Unternehmerin in den letzten Jahren erlebt, und wie sind Sie und Ihr Team damit umgegangen?

Eine der größten Herausforderungen war, die Balance zwischen Tradition und Moderne zu finden. Auf der einen Seite steht die langjährige Familientradition, auf der anderen Seite der Wunsch, innovativ zu sein und neue Wege zu gehen. Hinzu kommen unvorhersehbare Naturereignisse, die den Weinbau immer wieder auf die Probe stellen. Aber wir haben gelernt, flexibel zu sein und uns den Gegebenheiten anzupassen. Die Natur gibt uns den Weg vor.

Ein starkes Team ist dabei unerlässlich. Wir haben Menschen um uns, die unsere Leidenschaft teilen und genauso engagiert sind, wie wir. Zusammen haben wir jede Herausforderung gemeistert – sei es durch intensivere Zusammenarbeit im Team oder durch den Mut, Neues auszuprobieren, sei es in der Vermarktung oder draußen im Weinberg. Die Zeiten ändern sich und auch hier muss man neue Wege gehen. Ich bin dankbar für diese bedingungslose Unterstützung unseres Teams und auch unserer Familie. Das gibt mir den Raum und die Zeit auch für meine 3 Kinder vollumfänglich da zu sein.

Was macht das Weingut Lilienthal Weine Ihrer Meinung nach besonders? Gibt es einen bestimmten Ansatz oder eine Philosophie, die das Unternehmen von anderen unterscheidet?

Das Weingut Lilienthal Weine ist ein Ort, der von Generationen geprägt wurde, und genau diese Geschichte macht es besonders. Wir haben uns immer der Natur verpflichtet gefühlt und setzen auf einen respektvollen, nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen, die uns gegeben sind. Unsere Philosophie ist es, der Natur zuzuhören und sie so wenig wie möglich zu stören. Diese Verbundenheit zur Natur zieht sich durch jeden Aspekt unserer Arbeit – von der Arbeit im Weinberg bis zur Abfüllung der Flaschen.

Was uns besonders macht, ist diese tiefe Verwurzelung im Handwerk gepaart mit einer modernen Sichtweise. Wir versuchen, das Beste aus beiden Welten zu vereinen: die Weisheit der Tradition und die Chancen der Innovation und Moderne aus Vermarktung und Technik.

Ebenso haben wir uns im Bereich der Glühweine und Heißgetränke positioniert und eine Nische gefunden. Unsere Linie Winterpulle konnten wir in den letzten 10 Jahren am Markt als Marke platzieren und festigen. Natürlich immer mit dem Gedanken und der Umsetzung die Qualität zu steigern.

Neben den preisgekrönten Weinen haben Sie auch eine eigene Wermut-Linie namens Lou-Marie ins Leben gerufen. Was hat Sie dazu bewegt, dieses Produkt zu entwickeln, und was unterscheidet es von anderen Wermutsorten?

Die Idee zu Lou-Marie entstand aus der Neugier, etwas Neues zu schaffen und gleichzeitig die Schätze unserer Region auf eine andere Weise zu nutzen. Wermut ist ein traditionelles Getränk, das in den letzten Jahren wieder an Beliebtheit gewonnen hat. Wir selbst genießen gerne Wermut ob pur oder als Cocktail. Daraus wollten wir etwas Einzigartiges kreieren – einen Wermut, der so komplex und facettenreich ist wie unsere Weine.

Unser Lou-Marie Wermut ist das Ergebnis dieser Experimentierfreude. Er unterscheidet sich von anderen Sorten durch seine besondere Zusammensetzung aus ausgewählten Kräutern und besonderen Zutaten. Es ist diese Liebe zum Detail, die Lou-Marie so besonders macht, daher trägt diese Linie auch den Namen unserer Töchter.

Wie ist die Idee zur hauseigenen Kosmetikmarke entstanden, und welche Vorteile bietet das Traubenkernserum im Vergleich zu herkömmlichen Kosmetikprodukten?

Die Idee kam zu Stande, als unsere jüngste Tochter mit 1,5 Jahren sehr empfindliche Haut entwickelte. Nichts hat geholfen. Als wir entdeckten, welche wertvollen Inhaltsstoffe in den Traubenkernen stecken, war die Idee geboren, diese Schätze auch für die Hautpflege zu nutzen. Unser Traubenkernserum ist reich an Antioxidantien und bietet der Haut Schutz und Regeneration

Im Vergleich zu herkömmlichen Produkten profitiert unser Serum von den heilenden Eigenschaften der Weintraube. Es ist ein Geschenk der Natur, das wir in seiner reinsten Form bewahren und weitergeben möchten.

Gibt es neue Produkte oder Entwicklungen, die Sie für das Weingut Lilienthal Weine in den kommenden Jahren planen und worauf dürfen sich Ihre Kunden freuen?

Wir haben viele Pläne und Ideen, die uns antreiben. Neben neuen Weinlinien, die unsere Philosophie von Nachhaltigkeit und Qualität noch stärker hervorheben sollen, arbeiten wir auch an der Weiterentwicklung unserer Naturkosmetik. Zudem planen wir Veranstaltungen, bei denen unsere Kunden das Weingut hautnah erleben und in die Welt des Weinbaus eintauchen können.

Welchen Einfluss hat die enge Verbindung zur Natur auf Ihre Arbeit, sowohl im Weinanbau als auch in der Kosmetikproduktion?

Unsere enge Verbindung zur Natur ist das Herzstück unserer Arbeit. Sie lehrt uns Demut und Geduld und erinnert uns daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Diese Einstellung prägt sowohl unseren Weinbau als auch die Kosmetikproduktion. Wir versuchen, der Natur etwas zurückzugeben, indem wir schonend mit den Ressourcen umgehen und im Einklang mit den Jahreszeiten arbeiten.

Was würden Sie anderen Gründern raten, die wie Sie ein Familienunternehmen übernehmen oder eine neue Marke aufbauen möchten?

Glaubt an eure Vision und bleibt euch selbst treu. Es wird Momente geben, in denen alles schwer erscheint, aber wenn ihr mit Leidenschaft und Authentizität arbeitet, werdet ihr euren Weg finden. Umgebt euch mit Menschen, die euch unterstützen und euer Feuer teilen. Der Weg mag steinig sein, aber er lohnt sich.

Die Zukunft sehen wir voller Möglichkeiten. Nachhaltigkeit und Authentizität werden immer wichtiger, sowohl im Weinbau als auch in der Kosmetik. Wir möchten weiterhin Vorreiter in diesen Bereichen sein und Produkte schaffen, die im Einklang mit der Natur stehen und gleichzeitig innovativ sind. Es wird spannend sein zu sehen, wie die Branche auf diese Trends reagiert – und wir freuen uns darauf, unseren Teil dazu beizutragen. Ebenso ist es wichtig neue Wege in der Vermarktung zu gehen und sich hier weiterzuentwickeln und mit der Zeit zu gehen.

Bild: Yvonne Andres vom Weingut Lilienthal – Leidenschaft für Wein und Naturpflege Copyright Lilienthal

Wir bedanken uns bei Yvonne Andres für das Interview.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie verändert man das Recycling und macht es einfacher für alle Beteiligten?

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ScrapBees Thilo Hamm, Sebastian Kopsan, Florian Kriependorf (von links nach rechts)

ScrapBees macht Recycling einfach und transparent, indem es Altmetall direkt vor Ort analysiert, sortiert und digital erfasst, um effiziente Kreislaufwirtschaft zu fördern

Könnten Sie uns ScrapBees und die Personen, die hinter dem Unternehmen stehen, kurz vorstellen?

Thilo Hamm: ScrapBees erschließt urbane Rohstoffminen, indem es Recycling möglichst einfach und transparent macht. Wir nehmen Handwerkern, Betrieben oder Privatpersonen die ungeliebte Aufgabe des Schrott-Recyclings ab. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen auf die Baustelle, in die Produktionsstätte oder zum Kunden nach Hause, analysieren, sortieren, verwiegen das Material und erfassen es per App in unserem digitalen Schrottplatz. Maximale Transparenz, keine Containermiete, kein eigenes Schleppen, was gerade in Zeiten des Fachkräftemangels im Handwerk wichtig ist. Unseren Service bieten wir in allen großen deutschen Metropolregionen an.

Florian Kriependorf: „Wir“ – das ist in dem Fall ein Team von rund 50 großartigen Kolleginnen und Kollegen. Gegründet haben wir 2020 zu dritt. Thilo kenne ich vom MBA an der WHU-Otto Beisheim School of Management. Er ist außerdem Ingenieur und kümmert sich bei uns um das B2B-Geschäft. Mit Sebastian Kopsan habe ich schon vor ScrapBees bei einem Startup zusammengearbeitet. Er hat als versierter Softwareentwickler unseren digitalen Schrottplatz maßgeblich programmiert. Ich selbst komme aus der Recyclingbranche, kümmere mich deshalb um saubere Stoffströme und sorge gleichzeitig dafür, dass im „dezentralen Schwarm“ die Servicequalität stimmt. Als Rechtsanwalt im Team gehen auch alle Themen um Genehmigungen und Dokumentationspflichten über meinen Tisch.

Was war die Motivation hinter der Gründung von ScrapBees, und welche Vision verfolgen Sie im Bereich Recycling und Nachhaltigkeit?

Thilo Hamm: Wir wollen, dass Sekundärrohstoffe besser wiederverwertet werden. Dies geht aus unserer Sicht am besten, wenn das Recycling für alle Beteiligten so einfach wie möglich gemacht wird. Darum bringen wir mit ScrapBees ein neues Service-Level in die Branche und setzen auf Schnelligkeit, Effizienz und Transparenz. 

Florian Kriependorf: Zunehmender Rohstoffmangel und der Wechsel hin zu grünem Stahl erfordert, dass wir sämtliche Ressourcen schnell dem Kreislauf wieder zuführen. Dank unseres digitalen Ansatzes gelingt es uns, auch kleinere Mengen Altmetall effizient einzusammeln und dem Recyclingkreislauf schnellstmöglich wieder zuzuführen. Wir wollen langfristig zu dem gesellschaftlichen Ziel beitragen, unsere Abhängigkeit von primären Rohstoffen stark zu reduzieren.

Wie tragen Ihre Dienstleistungen dazu bei, die Bedürfnisse der Endkunden und der Recyclingindustrie zu erfüllen?

Thilo Hamm: Unsere Kunden können ihr Altmetall bequem per Email, Telefon, WhatsApp oder auf der Webseite anmelden und zum gewünschten Termin abholen lassen. Das Material wird vor Ort analysiert, gewogen und digital erfasst. Für wertvolle Materialien erhält der Kunde eine Gutschrift. Für Geschäftskunden steht die Entlastung des Personals auf der Baustelle oder in der Produktion an erster Stelle. Bei unseren über 500 Kunden aus der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche (SHK) übernehmen wir zum Beispiel das Ausbringen und den Abtransport des alten Heizungskessels.

Florian Kriependorf: Unsere Abnehmer sind an möglichst sortenreinem Material mit dokumentierter Herkunft interessiert und arbeiten entsprechend gern mit uns zusammen. In der Realität sieht es bislang so aus, dass viel Downcycling betrieben wird. Das heißt, es werden viele Metallsorten vermischt. Das kann die Schmelzprozesse beeinträchtigen und die Eigenschaften des recycelten Metalls verschlechtern. Die beste Qualität wird erzielt, wenn Materialien wie Messing oder Kupfer möglichst schon in der „urbanen Mine“ sortenrein erfasst und auf dem Weg in die produzierenden Werke separiert gehalten werden. Teure Umwege über Sortieranlagen werden so überflüssig. 

Welche Herausforderungen sind Ihnen in der Anfangsphase begegnet, insbesondere bei der Einführung des digitalen Schrottplatzes, und wie haben Sie diese gemeistert?

Thilo Hamm: Nach dem Start von ScrapBees haben wir unsere aktuelle Kernzielgruppe – das Handwerk – suchen müssen. Im Kern ging es darum, eine Übersetzung für unsere Unternehmensvision zu finden, die als Geschäftsmodell nachhaltig funktioniert. Wir tragen zur Lösung des Problems Rohstoffmangel bei. Aber welches Problem lösen wir konkret für unsere Kunden? Dahin war es ein Prozess. 

Was macht ScrapBees im Vergleich zu anderen Schrott- und Recyclingdiensten einzigartig, und was ist Ihr besonderer USP (Unique Selling Point)?

Florian Kriependorf: Wir arbeiten komplett transparent und sind im Kern ein digitales Unternehmen. Gleichzeitig sind wir stets mit eigenen Leuten vor Ort und können die Qualität sicherstellen, weil wir das Material immer einmal in der Hand hatten. Klar, das Metall muss bei uns genauso geschleppt werden wie bei anderen Dienstleistern. Der Unterschied ist aber, dass es bei uns noch vor Ort Teil unseres digitalen Schrottplatzes wird. Wir berechnen automatisch die besten Routen für unsere Vans, haben die Echtzeitpreise im System und gleichen sie mit dem passenden Abnehmer ab. So können wir auch schon kleine Mengen Metall gewinnbringend in den Recycling-Kreislauf zurückführen. Zudem bieten wir Kunden eine große Portion Service und Transparenz.

Thilo Hamm: Unsere überregionalen Kunden profitieren davon, dass sie an allen Standorten auf unseren Service bauen können. So konnten wir bei fast allen der großen Wärmepumpen-Installateure fester Bestandteil des Baustellen-Prozesses werden. 

Im Bereich Logistik heben wir uns außerdem klar vom direkten Wettbewerb ab. Wir unterhalten selbst eine Flotte von etwa 30 Fahrzeugen und alle unsere Fahrer sind festangestellt. Wir sind nicht auf Subunternehmer oder Speditionen angewiesen und können entsprechend zuverlässig, wiederkehrend und absolut termintreu agieren. Gerade bei der Zusammenarbeit mit Handwerksfirmen ist das absolut entscheidend. 

Wie funktioniert der Prozess der digitalen Erfassung von Schrott vor Ort, und welche Vorteile bietet dieser innovative Ansatz für Ihre Kunden?

Florian Kriependorf: Unsere Mitarbeitenden sind alle geschult und zerlegen, bestimmen und sortieren noch vor Ort das Material. Danach wird alles gewogen. Die Daten fließen automatisch über unser System in den digitalen Schrottplatz und werden dort verarbeitet. Der Kunde kann den ganzen Prozess transparent begleiten und erhält direkt ein Feedback über den Wert seiner Materialien. 

Thilo Hamm: Unser Fokus auf Daten und Digitalisierung hebt aber auch unsere Kunden auf ein neues Level: Für die Entsorgung von Müll und Metallen finden sich zum Teil unseriöse Abnehmer. Bei uns sind elektronische Entsorgungsnachweise Teil vom Standardprozess. Das ist für Kunden auch eine große Vereinfachung bei der Verwaltung von Förderanträgen für neue Heizsysteme. Dass wir jeden Zahlungsfluss transparent und unbar gestalten, schützt die Kunden davor, bei Steuerfragen in Erklärungsnot zu kommen.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung von ScrapBees, und welche neuen Technologien oder Dienstleistungen planen Sie, um das Unternehmen weiter voranzutreiben?

Thilo Hamm: Wir wollen unseren Service sukzessive in ganz Deutschland ausrollen. Und noch weiter in die Wertschöpfungskette des Recyclings eindringen. Wir sind im SHK-Umfeld bereits fester Bestandteil im Prozess vieler großer Anbieter und können in dem Segment noch enorm wachsen. Darüber hinaus bieten wir unseren Service bereits in weiteren Branchen an und lösen auch hier Kundenprobleme rund um das Recycling.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit ScrapBees an, und wie passen Sie Ihre Dienstleistungen an die unterschiedlichen Bedürfnisse von Privatkunden und Unternehmen an?

Thilo Hamm: Die letzten 12 Monate haben wir uns stark auf das Sanitärhandwerk fokussiert. Die Rechnung dahinter lautet: Wenn in Deutschland jedes Jahr 500.000 Wärmepumpen installiert werden sollen, bedeutet das auch jedes Mal rund 300 Kilogramm Altmetall. Die Branche leidet unter Fachkräftemangel, den Handwerksbetrieben fehlt schlicht die Zeit, die alten Anlagen aus den Kellern zu tragen und zu recyclen. Das übernehmen wir. Unser Motto ist “Wenn wir kommen, hast Du Feierabend!”. Zudem können wir über eine ganze Reihe von zusätzlichen Services punkten: Oft muss ja auch eine neue Heizung reingetragen oder auf einen Sockel gehoben werden. Es fällt Papier- und Plastikmüll an. Das machen die SchrottBienen ebenfalls!

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Geschäftsstrategie, und wie tragen Ihre Dienstleistungen konkret zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft bei?

Thilo Hamm: Unser Startup bietet im Kern praktische Lösungen für die Kreislaufwirtschaft. Wir bringen die Rohstoffe zurück in den Kreislauf – und zwar schneller und effizienter als jeder andere. Damit tragen wir ganz konkret zu einem nachhaltigen Umgang mit unseren endlichen Ressourcen und zum Klimaschutz bei. Unser Recyclingprozess spart 230 Kilogramm Co2 ein im Vergleich zum klassischen Recycling. Das Schöne an unserem Geschäftsmodell: Je stärker wir wachsen, desto größer unser Impact! 

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ebenfalls in einem innovativen und umweltfreundlichen Bereich ein Unternehmen aufbauen möchten?

Thilo Hamm: Löst relevante Probleme eurer Kunden. Lasst euch nicht von eurem Ziel ablenken. Achtet darauf, dass euer Geschäftsmodell im Kern profitabel ist. 

Florian Kriependorf: … und ein vierter Ratschlag gehört noch dazu: Tut es als Gründerteam, in dem einer den oder die anderen ergänzen, beflügeln und zur Not erden kann.

Gab es einen besonderen Moment oder ein Kundenfeedback, das Ihnen gezeigt hat, dass Sie mit ScrapBees auf dem richtigen Weg sind?

Thilo Hamm: Ein Heizungsmonteur hat seinen Arbeitgeber gewechselt und war so von uns überzeugt, dass er seinem neuen Arbeitgeber direkt empfohlen hat, mit uns zusammenzuarbeiten. Heute arbeiten wir für dieses Unternehmen in ganz Deutschland. Dies ist so ähnlich auch bei anderen unserer Partner passiert. Wenn wir so empfohlen werden, zeigt dies, dass wir eine Menge richtig machen.

Wie stellen Sie sicher, dass ScrapBees auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt und gleichzeitig die wachsenden Anforderungen der Recyclingbranche erfüllt?

Thilo Hamm: Wir wollen Recycling so einfach und effizient wie möglich machen. Daran arbeiten wir Tag für Tag. Wir verbessern laufend unsere Services und wachsen mit unseren Kunden. Und wir reagieren schnell auf neue Regulatorik, Rohstofftrends und Rohstoffpreise. 

Bild: Thilo Hamm, Sebastian Kopsan, Florian Kriependorf (von links nach rechts) Copyright ScrapBees

Wir bedanken uns bei Florian Kriependorf und Thilo Hamm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie bringt Technologie mehr Sicherheit in den Alltag älterer Menschen?

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caera founder team bild Michael Hummels und Marlon Besuch

Caera entwickelt smarte Sturzerkennungstechnologie, die älteren Menschen mehr Sicherheit und Unabhängigkeit im Alltag bietet

Was ist die Mission von caera und welche Geschichte steckt hinter der Gründung des Unternehmens?

Marlon Besuch: Unsere Mission ist klar: Wir glauben, dass Technologie dazu da ist, Menschen zu helfen. Deshalb haben wir eine smarte und benutzerfreundliche Sturzerkennungstechnologie entwickelt, die im Notfall schnell um Hilfe ruft und älteren Menschen ermöglicht, sicher und selbstständig zu leben.

caera wurde aus einer sehr persönlichen Erfahrung heraus von Michael und mir gemeinsam gegründet. Als meine Großmutter stürzte, suchte ich nach einer Technologie, die ihr helfen könnte – fanden aber keine passende Lösung. Kurz darauf erzählte mir Michael von einer ähnlichen Situation in seiner Familie. Uns beiden wurde schnell klar: Es gibt einen dringenden Bedarf an einfach zu bedienenden, aber hochmodernen Produkten, die das Leben unserer Liebsten sicherer machen. Aus diesem gemeinsamen Wunsch heraus entstand caera.

Welche Personen stehen hinter caera, und welche Erfahrungen haben sie mitgebracht, die zum Aufbau des Unternehmens beigetragen haben?

Michael Hummels: Hinter caera stehen nicht nur Marlon und ich, sondern eine Vielzahl talentierter und engagierter Menschen. Unser Team umfasst Experten aus verschiedenen Bereichen, die gemeinsam daran arbeiten, älteren Menschen mehr Sicherheit und Unabhängigkeit im Alltag zu bieten.

Zusätzlich kooperieren wir mit starken Partnern. Beurer fungiert als strategischer Vertriebspartner, während die Bosch-Notrufzentrale dafür sorgt, dass im Ernstfall schnell Hilfe geleistet wird. Diese vielfältige Unterstützung ist entscheidend für unseren Erfolg und hilft uns, kontinuierlich Lösungen zu entwickeln, die das Leben vieler Menschen sicherer machen.

Wie beschreibt caera die Vision für die kommenden Jahre und welche Schritte werden unternommen, um diese Vision zu verwirklichen?

Marlon Besuch: caera verfolgt die Vision „Know your loved ones are safe“, die darauf abzielt, Menschen mit innovativen Technologien zu unterstützen und ihnen mehr Sicherheit im Alltag zu geben. In den kommenden Jahren streben wir ein kontinuierliches Umsatzwachstum und Rentabilität an, um unsere finanzielle Stabilität zu sichern und in neue Produkte zu investieren. Wir setzen auf gezielte Kundenakquise und -bindung im B2B- und B2C-Bereich, unterstützen unsere Mitarbeiter durch Schulungen, um ihre Zufriedenheit und Engagement zu fördern, und legen Wert auf Nachhaltigkeit sowie Innovation in unseren Produktionsprozessen, um die Kosten zu reduzieren. Darüber hinaus streben wir an, als Vordenker in unserer Branche wahrgenommen zu werden, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen und unsere Marke bekannter zu machen. Durch diese Maßnahmen wollen wir sicherstellen, dass caera langfristig gut aufgestellt ist, um unserer Vision gerecht zu werden und Menschen mehr Sicherheit zu geben.

Welche Zielgruppe spricht caera an, und wie stellen Sie sicher, dass die Bedürfnisse dieser Gruppe bestmöglich erfüllt werden?

Marlon Besuch: caera spricht in erster Linie ältere Menschen und deren Angehörige an, die nach Lösungen suchen, um Sicherheit und Unabhängigkeit im Alltag zurückzugewinnen. Um die Bedürfnisse dieser Zielgruppe bestmöglich zu erfüllen, setzen wir auf kontinuierliche Marktforschung, um direktes Feedback von unseren Kunden zu erhalten und unsere Produkte permanent zu verbessern. Bei der Entwicklung unserer Sturzerkennungstechnologie legen wir großen Wert auf die Benutzerfreundlichkeit und testen unsere Produkte mit der Zielgruppe, um sicherzustellen, dass sie intuitiv zu bedienen sind. Durch Partnerschaften mit Experten im Gesundheitswesen gewinnen wir wertvolle Einblicke, die uns helfen, die speziellen Anliegen älterer Menschen und ihrer Familien zu verstehen. Unser geschultes Kundenserviceteam steht bereit, um auf die Bedürfnisse unserer Nutzer einzugehen, und wir sind flexibel genug, um auf Veränderungen in diesen Bedürfnissen zu reagieren. So stellen wir sicher, dass caera nicht nur die Erwartungen erfüllt, sondern auch ein Gefühl von Sicherheit und Unterstützung im Alltag bietet.

Was hebt caera von anderen Unternehmen ab, die sich in derselben Branche bewegen?

Michael Hummels: caera besetzt die Nische zwischen dem klassischen Hausnotruf und Smartwatches. Der Hausnotruf in Form des „roten Knopfes“ ist stigmatisierend, funktioniert nur zu Hause und besitzt keine Sturzerkennung. Smartwatches eignen sind aufgrund der geringen Akkulaufzeit von nur wenigen Stunden und die schlechte Bedienbarkeit nicht für die Anwender. Mit caera bieten wir ein modernes, stylisches Gerät, das sich nahtlos in den Alltag integrieren lässt. Unsere Technologie zeichnet sich durch eine beeindruckende Akkulaufzeit von bis zu 21 Tagen aus und funktioniert nahezu europaweit, sowohl zu Hause als auch unterwegs. Die automatische Sturzerkennung und die Sprachverbindung am Handgelenk gewährleisten schnelle Hilfe im Notfall, während unser wasserdichtes und staubfestes Design nach IP67 zusätzlichen Schutz bietet. Diese Kombination aus Funktionalität, Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit macht caera zu einer einzigartigen Lösung für Menschen, die Sicherheit und Unabhängigkeit im Alltag suchen.

Wie geht caera mit den Herausforderungen um, die beim Aufbau und Wachstum eines Startups auftreten?

Marlon Besuch: Wie bei jedem Startup stehen auch wir bei caera vor zahlreichen Herausforderungen, darunter Finanzierung, Produktverbesserungen und Kundenakquise. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen wir auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Wir hören aktiv auf das Feedback unserer Nutzer, um unser Notrufarmband kontinuierlich zu verbessern und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bildung eines starken Netzwerks. Wir arbeiten eng mit Partnern aus der Gesundheitsbranche sowie mit Fachleuten zusammen, um unser Wissen zu erweitern und Ressourcen zu bündeln. Teamarbeit und eine positive Unternehmenskultur sind ebenfalls entscheidend, um gemeinsam Lösungen zu finden und auch in schwierigen Zeiten resilient zu bleiben. Durch diese Ansätze stellen wir sicher, dass wir nicht nur auf aktuelle Herausforderungen reagieren, sondern auch langfristig wachsen können.

In einer sich schnell verändernden Branche: Welche Pläne hat caera für die nächsten fünf Jahre, und welche neuen Entwicklungen können Kunden erwarten?

Michael Hummels: Gerade ältere Menschen können am meisten von den Technologien im Gesundheitsbereich profitieren. Jedoch werden kaum ansprechende Produkte speziell für diese Zielgruppe entwickelt. Das werden wir ändern!

In den nächsten fünf Jahren planen wir, die Sturzerkennung von caera weiter zu verbessern, um noch präzisere Ergebnisse zu erzielen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Integration von künstlicher Intelligenz, um das Sturzrisiko bereits im Vorfeld zu erkennen. Wir arbeiten an Technologien, die Muster im Verhalten und in der Bewegung der Nutzer analysieren, um potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und präventiv handeln zu können.

Durch caera können unsere Kunden weiterhin ein sicheres und selbstbestimmtes Leben führen.

Was sind die größten Erfolge, die caera bislang erreicht hat, und welche Meilensteine stehen als Nächstes auf der Agenda?

Marlon Besuch: Zu unseren größten Erfolgen zählt die Entwicklung unseres Armbandes. Wir haben 3 Jahre an der Technologie und unserem System entwickelt, was viel Schweiß und Tränen gekostet hat. Es macht mich Stolz, was unser Team erreicht hat und caera mittlerweile in den Regalen im Einzelhandel zu sehen.

Auf unserer Agenda steht als nächster Meilenstein die kontinuierliche Verbesserung der Sturzerkennung durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Darüber hinaus arbeiten wir daran, die Prävention in den Mittelpunkt zu rücken, indem wir das zukünftige Sturzrisiko analysieren und den Nutzern präventive Hinweise geben können. Wir wollen unsere Technologie noch benutzerfreundlicher gestalten und sie in den kommenden Jahren international ausbauen.

Welche Hindernisse hat caera bereits gemeistert, und was hat das Unternehmen aus diesen Erfahrungen gelernt?

Michael Hummels: Ein zentrales Hindernis, das caera überwinden musste, war das Vertrauen der Nutzer in eine neue Technologie zu gewinnen, insbesondere in einem sensiblen Bereich wie der Sturzerkennung. Menschen dazu zu bewegen, sich auf Technologie zu verlassen, die im Notfall lebenswichtige Aufgaben übernimmt, war eine Herausforderung. Wir haben gelernt, dass Aufklärung und eine enge Kommunikation mit den Nutzern entscheidend sind. Transparenz über die Funktionsweise unseres Notrufarmbandes und der kontinuierliche Support haben dazu beigetragen, das Vertrauen zu stärken.

Ein weiteres Hindernis war die Balance zwischen innovativer Technologie und einfacher Bedienung. Die Entwicklung eines benutzerfreundlichen Produkts, das gleichzeitig technologisch fortschrittlich ist, war eine Herausforderung. Wir haben erkannt, dass Nutzerfreundlichkeit den Erfolg maßgeblich bestimmt. Deshalb legen wir großen Wert darauf, dass unser Notrufarmband intuitiv und leicht bedienbar ist.

Aus diesen Erfahrungen haben wir gelernt, dass Flexibilität, Nutzerorientierung und kontinuierliche Verbesserung der Schlüssel sind, um Hürden erfolgreich zu meistern und nachhaltig zu wachsen.

Für welche Werte steht caera, und wie beeinflussen diese Werte die tägliche Arbeit und die langfristigen Ziele?

Marlon Besuch: caera steht für die Werte Sicherheit, Vertrauen und Unabhängigkeit. Diese Werte prägen unsere tägliche Arbeit auf allen Ebenen. Sicherheit ist unser oberstes Ziel, und wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Technologie so weiterzuentwickeln, dass sie zuverlässig und effektiv Schutz bietet. Vertrauen ist die Grundlage unserer Beziehung zu den Nutzern. Wir bieten einen umfassenden Support, damit sich unsere Kunden in jeder Situation auf uns verlassen können.

Unabhängigkeit ist der Kern unseres Ansatzes – wir wollen Menschen ermöglichen, selbstbestimmt und sicher in ihrem Alltag zu leben. Diese Werte leiten uns bei jeder Entscheidung, von der Produktentwicklung bis hin zur Kundenbetreuung. Langfristig streben wir danach, durch ständige Innovation und Erweiterung unseres Angebots diese Werte zu stärken und unseren Nutzern noch mehr Sicherheit und Freiheit zu bieten.

Welche Entwicklungen sehen Sie als entscheidend für das zukünftige Wachstum und die Innovationskraft von caera?

Michael Hummels: Für das zukünftige Wachstum von caera sind mehrere Entwicklungen entscheidend. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung unseres caera Notrufarmbands durch künstliche Intelligenz, um Stürze präziser zu erkennen und Sturzrisiken frühzeitig zu identifizieren.

Der demografische Wandel ist ebenfalls wichtig, da die alternde Bevölkerung einen wachsenden Bedarf an Sicherheitslösungen schafft. Unser caera Notrufarmband wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den spezifischen Bedürfnissen dieser Zielgruppe gerecht zu werden.

Zusätzlich planen wir, caera in digitale Gesundheitssysteme zu integrieren, um schnelle Hilfe im Ernstfall zu gewährleisten. Die Internationalisierung ist ein weiterer Schlüssel zum Wachstum, um mehr Menschen weltweit den Zugang zu unserer Technologie zu ermöglichen.

Zum Abschluss: Welche drei Ratschläge möchten Sie anderen Gründern mit auf den Weg geben, die eine ähnliche Reise wie caera antreten möchten?

Marlon Besuch: Hier sind drei Ratschläge für Gründer, die eine ähnliche Reise wie wir bei caera antreten möchten:

Kundenorientierung im Fokus behalten: Verstehe die Bedürfnisse deiner Kunden und arbeitet mit ihnen und höre zu! Product-Market-Fit ist das Ziel und Feedback der Schlüssel! PMF ist die Grundlage für dein Wachstum.

Bau dir ein starkes Team: Allein schaffst du es nicht! Such dir Leute, die für die Sache brennen und auf die du dich verlassen kannst. 

Ein starkes Netzwerk aufbauen:  Sprich mit Leuten, die bereits da sind, wo du hinwillst und bau dir ein gutes Netzwerk auf. Die Startup-Bubble ist klein und freut sich über alle, die voller Tatendrang stecken und lernen wollen.

Bildcredits: © caera

Wir bedanken uns bei Marlon Besuch und Michael Hummels für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: caera

Kontakt:

microsynetics GmbH
Werkstrasse 22
D-59494 Soest

www.caera.de
support@microsynetics.de

Ansprechpartner: Marlon Besuch

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Geniale Lösung für den Alltag: Entdecke das Must-have für unterwegs

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Alexander Wolf, Carsten Maschmeyer (l.) Alexander Wolf präsentiert mit „Cupbrella“ einen Regenschirm mit Getränkehalterung. Investor Carsten Maschmeyer (r.) macht den Praxistest. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Cupbrella wird am 28. Oktober in der „Höhle der Löwen“ vorgestellt, wo die Gründer ihr innovatives Produkt präsentieren: einen Regenschirm mit integriertem, ausklappbarem Becherhalter, der das Leben von Outdoor-Enthusiasten und Vielbeschäftigten erleichtert

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben?

Mein Name ist Alexander Wolf, ich bin 34 Jahre alt und bin wohnhaft in Braunschweig. 

Im zarten alter von 18 Jahren entschied ich mich für eine Ausbildung im Handwerk und absolvierte 3 Jahre lang die Lehre zum Fahrzeuglackierer. Nach der Ausbildung wechselte ich kurze Zeit später den Beruf und wurde KFZ-Sachverständiger. Während meiner Zeit in diesem Unternehmen absolvierte ich die Abendschule zum Handwerksmeister. Weil ich danach nichts mit meiner freien Zeit anzufangen wusste, startete ich den nächsten Abendschulkurz zum technischen Betriebswirt.

Nach 5 Jahren im Unternehmen war es Zeit Abschied zu nehmen und zu neuen Ufern aufzubrechen. Ich wechselte in ein Unternehmen, welches in dem Automotiv-Sektor tätig war. Hier startete ich als technischer Koordinator / Projektleiter. Zu dieser Zeit lernte ich das erste Mal „richtigen Vertrieb“ mit der alten Garde – dem damaligen Standortleiter. Die Zeit war schnell und intensiv, so war ich nach kurzer Zeit bereits global tätig von Polen, Slowakei, Mexico und England bis schlussendlich Stuttgart. Hier sollte sich meine Arbeitswelt wieder verändern. Ich wechselte nach knapp 12 Monaten zu einem schwäbischen Personaldienstleister und lernte das Arbeiten neu kennen.

Diese 2 unglaublichen Jahre mit einer schwäbischen Chefin, die für mich Mentorin, Chefin und „Drillinstructor“ zugleich war, haben mich in vielerlei Hinsicht geprägt das Arbeiten, die Einstellung und das Mindeset zu ändern. Nach dieser schönen Zeit wechselte ich innerhalb von Stuttgart in den Maschinenbau, in welchem ich bis heute tätig bin.  Mein Job umfasst die ganzheitliche Kundenbetreuung vom ersten „Pitch“ bis zu Versuchen, Verhandlungen und schlussendlich Begutachtung der neuen Anlage/Inbetriebnahme.

In welcher Branche ist dein Startup tätig und was ist dein Kernprodukt ?

Mein Startup Cupbrella ist in der Outdoor- und Freizeitbranche, Werbegeschenke und Fanartikel tätig, mit einem starken Fokus auf praktische Alltagslösungen. Mein Kernprodukt ist der Cupbrella – ein innovativer Regenschirm, der mit einem per Knopfdruck ausklappbaren Becherhalter im Griff ausgestattet ist. Dieses Produkt kombiniert die Funktionalität eines hochwertigen Regenschirms mit der Bequemlichkeit, ein Getränk sicher transportieren zu können, ohne eine Hand frei haben zu müssen. Cupbrella richtet sich an Menschen/Firmen/Vereine, dessen Kundschaft viel unterwegs sind und auch bei Regen nicht auf ihren Kaffee, Tee oder ein anderes Getränk verzichten wollen.

Wie und wann ist die Idee für dein Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke?

Auf dem lokalen Sportplatz regnete es und wir standen in Reihe als Zuschauer beim Fußballspiel. Nachdem man in der einen Hand das sportliche „Kaltgetränk“ und in der anderen Hand den Regenschirm hielt, war keine Hand mehr frei, um ans Handy zu gehen. Immer fehlte in solchen Situationen ein „mobiler“ Becherhalter, um kurzfristig mal etwas abzustellen. Aus dem saloppen Spruch „stell dir mal vor ich drücke hier drauf und eine Mechanik fährt aus und wir können unser Getränk kurz abstellen“ 2010 war die Idee geboren. 2020 war es dann soweit während meiner Zeit in Stuttgart. Ich machte mich ans Zeichenbrett, rief einen Freund an und wir starteten den Prozess beim Patentanwalt. Danach entwickelten wir die ersten Prototypen anhand eines 3D Druckers. Dann stand unserer Serienproduktion nicht mehr im Wege. So wurde dann letztendlich Cupbrella geboren.

Was macht dein Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendest du? 

Der Cupbrella ist weltweit einzigartig, das die Mechanik für den Becherhalter im Griff integriert ist. So ist er augenscheinlich wie ein „normaler“ Regenschirm/Regenschirmgriff und nur wenn man es wünscht, fährt per Knopfdruck die Mechanik aus. Das gibt’s es in dieser Form nicht. 

Was ist die langfristige Vision deines Startups? Welche spezifischen Ziele willst du in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Die langfristige Vision unseres Startups, Cupbrella, ist es, das Leben unserer Kunden durch innovative und praktische Alltagslösungen einfacher und komfortabler zu gestalten. Ich möchte weltweit als führender Anbieter von multifunktionalen Outdoor-Produkten bekannt werden, die nicht nur nützlich, sondern auch stilvoll sind.

In den nächsten 1-5 Jahren haben wir folgende spezifische Ziele:

Marktdurchdringung und Expansion: In den ersten ein bis zwei Jahren streben wir an, Cupbrella in den wichtigsten europäischen Märkten zu etablieren und eine solide Präsenz im Einzelhandel / Merchandise / Firmengeschenke sowie in Online-Shops aufzubauen. Darauf aufbauend möchten wir unsere Reichweite international ausweiten, insbesondere in Nordamerika.

Produktportfolio erweitern: Wir planen, unser Sortiment um weitere innovative Produkte zu ergänzen, die auf die Bedürfnisse von Outdoor-Enthusiasten und viel beschäftigten Menschen zugeschnitten sind. Dazu gehören möglicherweise weitere Regenschirm-Modelle mit zusätzlichen Funktionen sowie andere nützliche Alltagsaccessoires.

Nachhaltigkeit und Design: Wir möchten unsere Produkte kontinuierlich weiterentwickeln, um sie noch nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig das Design an die neuesten Trends und Kundenbedürfnisse anzupassen.

Starke Markenbildung: Unser Ziel ist es, Cupbrella als Synonym für Innovation und Qualität zu etablieren. Durch gezielte Marketingstrategien, Kooperationen und starke Markenbotschafter wollen wir die Bekanntheit unserer Marke steigern und eine loyale Kundenbasis aufbauen.

Finanzielle Stabilität und Wachstum: Schließlich möchten wir innerhalb der nächsten fünf Jahre eine stabile finanzielle Basis aufbauen, um weiteres Wachstum zu ermöglichen und vielleicht sogar neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Diese Ziele werden uns dabei helfen, Cupbrella langfristig erfolgreich zu positionieren und unsere Vision von praktischen, durchdachten und stilvollen Alltagslösungen zu verwirklichen.

Warum hast du dich entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte deines Startups möchtest du besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen? 

Ich habe mich bei „Die Höhle der Löwen“ beworben, weil es eine einmalige Chance ist direktes Feedback von erfahrenen Profis zu erhalten und gegebenenfalls sogar  einen starken Partner zu finden der mit mir gemeinsam das Produkt professionell aufzieht und die Expertise hierzu hat. Natürlich möchte ich die Löwen mit meinem innovativen Produkt, dem Cupbrella und dessen Einzigartigkeit überzeugen! Denn, der Cupbrella hat einen im Griff integrierten Becherhalter, welcher per Knopfdruck ausfahrbar ist. Das ist weltweit einzigartig! 

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhoffst du dir durch die Show? Wie planst du, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen? 

Durch die Teilnahme an der Sendung „Die Höhle der Löwen“ erhoffe ich mir eine strategische Partnerschaft mit einem der Löwen, die mir nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch wertvolle Expertise und Zugang zu einem breiten Netzwerk bietet. Konkret suche ich nach einer Investition, die es mir ermöglicht, meine Produktion zu skalieren, die Produktentwicklung voranzutreiben und die Marke stärker im Markt zu etablieren.

Mit der Investition möchte ich die Herstellungskosten optimieren und größere Produktionsmengen realisieren, um die steigende Nachfrage zu decken. Darüber hinaus plane ich, in gezieltes Marketing und Vertrieb zu investieren, um die Bekanntheit von Cupbrella schnell zu steigern und sowohl im Einzelhandel als auch online Fuß zu fassen.

Die Expertise der Löwen möchte ich nutzen, um mein Geschäftsmodell weiter zu verfeinern, wertvolle Marktstrategien zu entwickeln und langfristige Partnerschaften mit Einzelhändlern und Marken zu knüpfen. Besonders wichtig ist mir der Zugang zu den Netzwerken der Löwen, um mein Produkt international auszurollen und in neue Märkte einzutreten. Ihr Know-how und ihre Erfahrung werden mir helfen, typische Stolpersteine zu vermeiden und Cupbrella nachhaltig und erfolgreich zu positionieren.

Wie sieht dein Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?

Nach „Die Höhle der Löwen“ haben wir einen klaren Fahrplan, um Cupbrella auf das nächste Level zu bringen. Unsere Prioritäten liegen in der Expansion, Skalierung und Produktentwicklung. Um die hoffentlich steigende Nachfrage zu bedienen, werden wir unsere Produktionskapazitäten deutlich erhöhen. Das bedeutet, dass wir nach effizienteren Herstellungsverfahren suchen und möglicherweise neue Produktionsstandorte erschließen.

Langfristig wollen wir Cupbrella auch auf internationalen Märkten etablieren, insbesondere in Nordamerika, England, die Niederlande, Frankreich u.v.m., wo wir großes Potenzial sehen. Dazu werden wir gezielte Marketingstrategien entwickeln und nach lokalen Vertriebspartnern suchen, um den Markteintritt zu erleichtern.

Mit diesem Fahrplan wollen wir sicherstellen, dass Cupbrella nicht nur in den nächsten Monaten, sondern auch langfristig erfolgreich im Markt positioniert wird und wir unser Unternehmen nachhaltig wachsen lassen können.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründergelernt habt? 

Immer dranbleiben und sich nicht unterkriegen lassen durch Rückschläge. Nichts funktioniert zu 100% und nur wer dranbleibt und seiner Vision folgt, kann es schaffen.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten? 

Glaube an deine Idee: Dein Vertrauen in dein Produkt oder deine Dienstleistung ist der wichtigste Antrieb. Begeisterung und Überzeugung sind ansteckend – sie helfen dir nicht nur, Kunden zu gewinnen, sondern auch, schwierige Phasen zu überstehen.

Kenne deinen Markt: Verstehe genau, wer deine Zielgruppe ist und welchen Bedarf dein Produkt erfüllt. Eine gründliche Marktanalyse ist entscheidend, um zu wissen, wie du dein Angebot positionieren und welche Alleinstellungsmerkmale du betonen solltest.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Sei offen für Feedback und bereit, dein Produkt oder deine Strategie anzupassen. Die Fähigkeit, schnell auf Veränderungen zu reagieren und aus Rückschlägen zu lernen, ist in der dynamischen Startup-Welt von unschätzbarem Wert.

Netzwerk aufbauen: Suche den Austausch mit anderen Gründern, Mentoren und Experten. Ein starkes Netzwerk kann dir Zugang zu wertvollen Ressourcen, Ratschlägen und Partnerschaften verschaffen, die dein Wachstum beschleunigen.

Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen: Der Weg zum Erfolg ist selten einfach. Es wird Herausforderungen und Rückschläge geben, aber es ist wichtig, dranzubleiben und aus jedem Fehler zu lernen. Beharrlichkeit zahlt sich langfristig aus.

Klares Ziel und Vision: Definiere klare, erreichbare Ziele für dein Startup und behalte deine langfristige Vision im Blick. Diese Orientierung hilft dir, fokussiert zu bleiben und deine Entscheidungen zielgerichtet zu treffen.

Nutze deine Ressourcen klug: Gerade in der Anfangsphase ist es wichtig, sparsam mit den verfügbaren Mitteln umzugehen und Prioritäten zu setzen. Investiere Zeit und Geld in das, was dein Geschäft wirklich voranbringt.

Diese Tipps haben uns bei der Entwicklung von Cupbrella sehr geholfen, und wir sind überzeugt, dass sie auch anderen Gründern wertvolle Orientierung bieten können, um in der Startup-Welt erfolgreich zu sein.

Bild: Alexander Wolf, Carsten Maschmeyer (l.) Alexander Wolf präsentiert mit „Cupbrella“ einen Regenschirm mit Getränkehalterung. Investor Carsten Maschmeyer (r.) macht den Praxistest. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie Cupbrella am 28. Oktober 2024 in #DHDL

Wir bedanken uns bei Alexander Wolf  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.