Dienstag, Dezember 2, 2025
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Wie verändert KI den Zugang zu neuen Medikamenten?

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Cellbyte Wie KI HTA Prozesse im Market Access Bild Felix Steinbrenner, Co-CEO und Mitgründer (links) Daniel Moreira, Co-CEO und Mitgründer (mittig) Samuel Moreira: CTO und Mitgründer (rechts) Fotocredit Cellbyte

Cellbyte entwickelt eine KI Plattform, die Pricing und Market Access Teams in der Pharmaindustrie dabei unterstützt, komplexe Analysen in Sekunden durchzuführen und fundierte Entscheidungen deutlich schneller zu treffen

Wie ist die Idee zu Cellbyte entstanden und welche Erfahrungen aus Ihrem bisherigen Werdegang haben Sie in die Gründung einfließen lassen?

Die Idee zu Cellbyte ist unmittelbar aus Daniels Arbeit bei der Life-Science-Beratung Simon-Kucher entstanden. Dort hat er erlebt, wie mühsam und zeitaufwendig die Vorbereitung zur Markteinführung neuer Medikamente ist: Daten aus klinischen Studien, HTA-Verfahren, Preisverhandlungen und regulatorischen Quellen müssen manuell recherchiert, aufbereitet und auf Fehler geprüft werden. Aus unserer langjährigen Erfahrung im Pharma- und Datenbereich wissen wir daher sehr genau, wo in diesen Prozessen die größten Effizienzverluste entstehen. Gleichzeitig haben wir beobachtet, wie generative KI grundlegend verändert, wie Expertinnen und Experten Informationen suchen und verarbeiten. Cellbyte bringt diese beiden Welten zusammen: tiefes Branchenwissen und modernste KI-Technologie, um P&MA-Teams deutlich schneller, präziser und strategischer arbeiten zu lassen.

Was war der entscheidende Moment, an dem Ihnen klar wurde, dass künstliche Intelligenz den Marktzugang in der Pharmaindustrie revolutionieren kann?

Der entscheidende Moment kam 2023, als wir erstmals erlebt haben, wie leistungsfähig selbst frühe generative KI-Modelle wie GPT-3.5 im Arbeitsalltag von Pricing- & Market-Access-Teams sein können. Plötzlich war es möglich, umfangreiche PDF-Dokumente – etwa HTA-Berichte oder klinische Dossiers – innerhalb von Sekunden zu strukturieren, zu vergleichen und zu analysieren. Arbeitsschritte, die zuvor Stunden oder sogar Tage manueller Recherche erfordert hatten, ließen sich auf Minuten reduzieren. In diesem Moment wurde uns klar: Wenn bereits eine frühe Modellgeneration solche Effizienzsprünge ermöglicht, dann wird jeder weitere technologische Fortschritt den Marktzugang grundlegend verändern. Genau daraus entstand die Idee für Cellbyte – eine Plattform, die generative KI gezielt für die komplexen Anforderungen im P&MA einsetzt und hochqualifizierte Expertinnen und Experten massiv entlastet.

Cellbyte möchte komplexe Analysen im Bereich Pricing & Market Access in Sekunden ermöglichen. Wie funktioniert das konkret und welche Technologie steckt dahinter?

Cellbyte ist eine KI-Plattform, die Fachleuten ermöglicht, komplexe Fragen zu regulatorischen Daten, HTA-Bewertungen, Preisstrategien oder Erstattungsbedingungen in Sekunden zu beantworten. Dafür kombinieren wir vier technologische Ebenen:
Ein Netzwerk proprietärer Datenbanken, das Informationen aus über 100 vertrauenswürdigen Quellen – darunter regulatorische Behörden, öffentliche Preislisten und HTA-Gremien – strukturiert zusammenführt.
Ein hochpräzises Retrieval-System, das diese Daten kontextbezogen filtert, zusammenfasst und optimal für KI-Modelle aufbereitet.
Eigene KI-Modelle, die speziell für die Anforderungen und Fragestellungen im P&MA entwickelt und feinabgestimmt wurden.
Eine natürliche, steuerbare Application Layer, die es erlaubt, über einfache Spracheingaben komplexe Analysen auszulösen – von der Evidenzrecherche bis hin zur Ableitung strategischer Szenarien.
So entsteht eine End-to-End-Plattform, die nicht nur Informationen liefert, sondern faktenbasierte, belastbare und direkt umsetzbare Handlungsempfehlungen.

Welche Art von Daten nutzt Ihre Plattform, um Pharmaunternehmen bei Preisgestaltung und Marktzugang zu unterstützen?

Wir vereinen alle wichtigen Datenquellen, die für Pricing- und Market-Access-Teams relevant sind. Dazu gehören klinische Studiendaten, HTA-Berichte und Bewertungsdossiers, Gerichtsurteile, regulatorische Zulassungsinformationen, öffentliche Preisreferenzen und Erstattungsregeln, Evidenz zur Wettbewerbslandschaft und vieles mehr. Cellbyte verknüpft diese Quellen in einer gemeinsamen Struktur, erkennt Beziehungen zwischen Evidenz, Preisentscheidungen und regulatorischen Anforderungen und liefert daraus direkt verwertbare Insights für Preisstrategien und Launch-Planung.

Wie stellen Sie sicher, dass die Datenqualität und Aktualität Ihrer Informationen in einem so regulierten Umfeld wie der Pharmaindustrie gewährleistet sind?

In einem hoch regulierten Umfeld wie der Pharmaindustrie ist Datenqualität nicht verhandelbar. Deshalb setzen wir auf einen mehrschichtigen Ansatz zur Sicherstellung von Genauigkeit und Aktualität:
Regelmäßige, automatisierte Aktualisierungen aller relevanten öffentlichen Datenquellen
Mehrstufige Qualitätssicherung, die sowohl KI-basierte Prüfmechanismen als auch Reviews durch erfahrene Pharmaexpert:innen kombiniert
Validierte Datenpipelines mit strukturierten Qualitätschecks an jeder kritischen Stelle
Transparente Quellenangaben, sodass Nutzer jederzeit nachvollziehen können, auf welchen Dokumenten oder Evidenzen eine Antwort basiert
Strenge KI-Evaluierungsverfahren, speziell für regulatorische, medizinische und HTA-relevante Inhalte.
Darüber hinaus arbeiten wir eng mit Kundenteams zusammen und integrieren kontinuierlich Feedback aus realen Workflows – so stellen wir sicher, dass unsere Daten nicht nur korrekt, sondern auch praxisrelevant und sofort einsatzbereit sind.

Für welche Zielgruppe ist Cellbyte besonders relevant und wie gelingt es Ihnen, deren Bedürfnisse im Alltag wirklich zu treffen?

Unsere primäre Zielgruppe sind globale und lokale Pricing- und Market-Access-Teams in mittelgroßen und großen Pharmaunternehmen. Für sie lösen wir zentrale Herausforderungen des Arbeitsalltags: Informationsüberflutung, zeitintensive Recherchen, heterogene Datenquellen und der permanente Druck, unter anspruchsvollen Deadlines fundierte Entscheidungen zu treffen. Daneben arbeiten wir auch mit Beratungsdienstleistern verschiedener Größen zusammen, die Cellbyte zur Vorbereitung von Strategieprojekten oder Due-Diligence-Prozessen einsetzen. Um sicherzustellen, dass wir die tatsächlichen Bedürfnisse dieser Gruppen treffen, sprechen wir täglich mit Nutzerinnen und Nutzern, testen neue Funktionen in echten Workflows und entwickeln das Produkt gemeinsam mit ihnen kontinuierlich weiter. So stellen wir sicher, dass Cellbyte nicht nur technologisch führend ist, sondern reale Probleme im P&MA-Alltag löst.

Was unterscheidet Cellbyte von anderen datengetriebenen Tools im Pharma- oder Health-Tech-Bereich?

Drei Dinge:
Geschwindigkeit und Tiefe: Cellbyte beantwortet komplexe Fragen nicht nur in Sekunden, sondern liefert gleichzeitig ein außergewöhnlich tiefes, evidenzbasiertes Verständnis – von regulatorischen Details bis zu HTA-Argumentationen und Preisentscheidungen.
Spezialisierung: Wir sind kein generisches KI-Tool. Cellbyte wurde von P&MA-Expert:innen für P&MA-Expert:innen entwickelt und ist vollständig auf die spezifischen Anforderungen von Launch-Planung, Pricing und Erstattung ausgerichtet.
KI-native Plattform: Unsere Daten- und Produktarchitektur ist von Grund auf KI-zentriert aufgebaut. Das bedeutet: Mit jedem Fortschritt in der Modelltechnologie steigt automatisch auch die Leistungsfähigkeit unserer Plattform – in Qualität, Geschwindigkeit und analytischer Tiefe.

Welche Hürden mussten Sie als junges Unternehmen in einem stark regulierten Markt bisher überwinden?

Regulatorik, Datenschutz und Datenqualität sind im Gesundheitswesen nicht nur wichtig, sondern geschäftskritisch. Deshalb haben wir von Anfang an konsequent in robuste Compliance-Prozesse investiert, klare und nachvollziehbare Datenflüsse definiert und unsere KI-Modelle so trainiert, dass sie regulatorische Sensitivitäten und fachliche Nuancen verstehen. Eine weitere große Hürde war der Aufbau von Vertrauen. In dieser Branche trifft niemand Entscheidungen leichtfertig – zu Recht. Wir mussten zunächst zeigen, dass unsere Technologie zuverlässig, sicher und fachlich präzise arbeitet. Heute profitieren wir davon, dass wir dieses Vertrauen Schritt für Schritt durch Transparenz, Validierung und enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden aufgebaut haben.

Wie sehen Sie die Rolle von KI im künftigen Marktzugang von Arzneimitteln – wird der Mensch irgendwann nur noch kontrollieren statt entscheiden?

KI wird Entscheidungen im Marktzugang künftig deutlich unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir sehen die Rollenverteilung klar: Expert:innen definieren den strategischen Rahmen, und KI liefert in Sekunden die bestmögliche Analyse – umfassend, evidenzbasiert und konsistent. Die finale Entscheidung bleibt beim Menschen. Market Access wird damit eine strategische Disziplin bleiben, aber eine, die durch KI massiv beschleunigt und präziser gemacht wird. Statt weniger Verantwortung entsteht mehr Wirkung: Teams können sich auf Strategie, Argumentation und Verhandlung konzentrieren, während KI die datenintensiven Aufgaben übernimmt.

Wohin soll sich Cellbyte in den nächsten Jahren entwickeln. Arbeiten Sie bereits an weiteren KI-Lösungen oder internationalen Märkten?

Unser Ziel ist es, Cellbyte als führende KI-Plattform im Bereich Pricing & Market Access zu etablieren. Dafür entwickeln wir das Produkt in mehreren Dimensionen konsequent weiter:
Kontinuierliche Erweiterung der Datenbasis sowie der von Kundenteams gewünschten Funktionen
Noch stärker integrierte Workflows, die sich nahtlos in den Arbeitsalltag von P&MA-Teams einfügen
Leistungsfähige, globale Pricing-Simulationen, die angesichts der zunehmenden Relevanz von „Most-Favored-Nation“-Mechanismen – insbesondere in den USA – strategisch immer wichtiger werden
Auch geografisch denken wir weiter: Ab 2026 werden wir unsere Expansion in die USA deutlich intensivieren. Der Markt ist nicht nur extrem dynamisch, sondern bringt auch eine enorme Datenkomplexität mit sich – genau das Umfeld, in dem die Cellbyte KI-Plattform ihren größten Mehrwert entfaltet.

Welche persönlichen Lehren haben Sie aus der Gründung gezogen, die Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben möchten?

Sprich früh und ständig mit Kunden. Ehrliches Feedback der Nutzer ist durch nichts zu ersetzen.
Fokussiere dich kompromisslos. Es ist unglaublich leicht, sich von Fundraising, Events oder Nebenprojekten ablenken zu lassen. Die besten Gründerinnen und Gründer konzentrieren sich darauf, etwas zu bauen, das Menschen wirklich wollen – und messen Fortschritt anhand weniger, klarer KPIs.
Bau ein Team auf, dem du vertrauen kannst. Die besten Produkte entstehen nicht aus PowerPoint-Folien, sondern aus echten Problemen und einer Mannschaft, die gemeinsam dafür brennt, sie zu lösen.

Was treibt Sie als Team am meisten an, wenn Sie auf die Zukunft des Gesundheitswesens und die Arbeit von Cellbyte blicken?

Unser Team vereint die Vision, die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern, indem wir einen gerechten und zeitnahen Zugang zu Medikamenten für alle Patientinnen und Patienten ermöglichen. Wenn Pricing & Market Access-Teams effizienter arbeiten können, profitieren am Ende Millionen Menschen weltweit. Dieser Impact ist für uns der stärkste Antrieb.

Bild Felix Steinbrenner, Co-CEO und Mitgründer (links) Daniel Moreira, Co-CEO und Mitgründer (mittig) Samuel Moreira: CTO und Mitgründer (rechts) Fotocredit Cellbyte

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie kann smarte Logistik den E-Commerce verändern?

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Quivo: Logistik trifft E-Commerce für smarte Fulfillment Lösungen Quivo Founders Christoph Glatzl und Georg Weiß Fotocredit Quivo

Quivo ist ein technologiegetriebenes Fulfillment-Unternehmen, das E-Commerce-Marken durch automatisierte Logistiklösungen, smarte Software und internationale Lagerstandorte beim effizienten Wachstum unterstützt.

Was war die ursprüngliche Idee hinter Quivo und wie hat sich daraus das heutige Fulfillment-Unternehmen entwickelt?

Am Anfang wollten wir E-Commerce-Logistik einfacher und skalierbarer machen. Viele Start-ups und kleinere Unternehmen kämpften mit zu viel Handarbeit und wenig Struktur. Mit unserem Tech-Hintergrund haben wir den Quivo Connector entwickelt, der Online-Shops verbindet, Bestellungen synchronisiert und den Versand steuert. So können sich unsere KundInnen auf ihr Geschäft konzentrieren, während im Hintergrund alles läuft.

Wer steht hinter Quivo – können Sie uns etwas über das Gründerteam und die Motivation erzählen, in die Logistikbranche einzusteigen?

Wir kommen aus der digitalen Welt, haben aber auch in klassischen Logistikunternehmen gearbeitet. Dort haben wir gesehen, dass es kaum skalierbare und flexible Technologielösungen gibt, um moderne E-Commerce-Prozesse abzubilden. Vor allem kleinere Marken hatten oft keine Chance, weil Abläufe nicht auf ihre Bedürfnisse ausgelegt waren. Diese Lücke wollten wir schließen. Unsere Motivation war von Anfang an, Unternehmen jeder Größe nahtlose Logistik zu ermöglichen. Das treibt uns bis heute an.

Welche Vision verfolgt Quivo im E-Commerce-Fulfillment und wie soll diese in den nächsten Jahren umgesetzt werden?

Unsere Vision ist es, der führende tech-enabled Logistikpartner im E-Commerce zu sein. Wir wollen Abläufe schaffen, die sich nahtlos in jedes Shopsystem und jede Unternehmensgröße einfügen und das Wachstum unserer KundInnen nicht nur ermöglichen, sondern aktiv vorantreiben! Dafür investieren wir in Automatisierung, Datenintegration und klare Prozesse, damit sich Fulfillment wie ein Teil des eigenen Shops anfühlt.

Wie hilft Quivo Onlinehändlern dabei, ihre Logistikprozesse effizienter und skalierbarer zu gestalten?

In unserem Logistik-Cockpit, dem Connector, läuft alles zentral zusammen. Bestellungen werden automatisch verarbeitet, Bestände aktualisieren sich live und Versandregeln greifen im Hintergrund. Durch standardisierte Prozesse können wir fast alles abbilden und Systeme trotzdem individuell anpassen. Unsere Analysen zeigen, wo Bestände optimiert werden können, und die Multi-Carrier-Option sorgt für einen effizienten Versand. So schaffen wir maximale Effizienz im Tagesgeschäft.

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Ihrem Angebot besonders an und worauf legen diese Kunden bei der Zusammenarbeit mit einem Fulfillment-Partner am meisten Wert?

Unsere KundInnen sind vor allem D2C-Brands und Unternehmen mit Omnichannel-Ansatz, die wachsen und international expandieren wollen – unabhängig von ihrer Branche. Sie legen Wert auf skalierbare Lösungen, starke Technologie, globale Reichweite und faire Preise, die durch effiziente Prozesse möglich werden. Genau das bieten wir bei Quivo.

Was unterscheidet Quivo von anderen Anbietern im Bereich E-Commerce-Fulfillment und wo sehen Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Bei Quivo treffen Technologie und operative Umsetzung direkt aufeinander. Unsere Lagerstandorte weltweit laufen mit unserer eigenen Software, sodass KundInnen jederzeit wissen, was mit ihren Beständen, Aufträgen und Sendungen passiert. Durch die Zusammenarbeit mit GWC, dem größten Logistikunternehmen Katars, können wir unseren Unternehmen außerdem den einfachen Einstieg in die Golfregion ermöglichen. Diese Mischung aus digitaler Stärke, globaler Struktur und regionaler Nähe ist einzigartig im Fulfillment-Markt.

Welche technologischen Innovationen spielen bei Quivo eine zentrale Rolle, um Abläufe für Ihre Kunden zu automatisieren?

Unsere Plattform basiert auf offenen Schnittstellen und verbindet Shops, Lager und Versanddienstleister automatisch miteinander. So laufen Versandregeln, Etikettenerstellung und Tracking komplett ohne manuelle Eingriffe. Über den Quivo Connector können sich Händler außerdem per Knopfdruck mit Marktplätzen wie Amazon oder Zalando verbinden und neue Vertriebskanäle sofort nutzen. Das macht den Einstieg in neue Märkte so einfach wie nie!

QUIVO v.l.n.r. Christoph Glatzl, Matthew Kearns und GeorgWeiss
QUIVO v.l.n.r. Christoph Glatzl, Matthew Kearns und GeorgWeiss

Wie begegnen Sie den aktuellen Herausforderungen in der Logistikbranche, etwa steigenden Versandkosten oder Nachhaltigkeitsanforderungen?

Wir bieten Multi-Carrier-Versand an, um für unsere KundInnen immer die beste Versandoption zu finden. Durch regionale Standorte und effiziente Abläufe halten wir Wege kurz, senken Kosten und schonen die Umwelt. Einige unserer Standorte sind biozertifiziert, und wir verpacken, wo immer möglich, plastikfrei. Zudem profitieren unsere KundInnen von unseren starken Carrier-Verträgen, deren Vorteile wir bestmöglich weitergeben. Unser Fokus liegt auf Effizienz und Nachhaltigkeit in jedem Schritt.

Welche Rolle spielt Kundenzufriedenheit für Quivo und wie stellt ihr sicher, dass eure Servicequalität konstant hoch bleibt?

Kundenzufriedenheit ist für uns das wichtigste Feedback. Über den Connector können unsere KundInnen jederzeit den Status ihrer Aufträge verfolgen, direkt Support anfragen oder Feedback geben. Natürlich läuft nicht immer alles perfekt, das wäre utopisch. Aber wir arbeiten kontinuierlich daran, Prozesse zu verbessern und Lösungen schnell umzusetzen. So entsteht Vertrauen und eine echte, langfristige Zusammenarbeit.

Wie sieht die Wachstumsstrategie von Quivo aus – sind neue Standorte, Märkte oder Partnerschaften geplant?

Wir sind mit eigenen Fulfillment-Centern in Österreich, Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den USA aktiv. Gemeinsam mit unserem strategischen Investor GWC aus Katar bauen wir außerdem eine starke Fulfillment-Infrastruktur in der Golfregion auf. So verbinden wir unser internationales Netzwerk mit regionaler Expertise und ermöglichen Unternehmen den Einstieg in Märkte wie Katar, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie die Expansion von dort in die ganze Welt.

Was waren bisher die größten Learnings auf eurem Weg als Gründer im Logistiksektor?

Wir haben gelernt, dass echte Skalierung nur funktioniert, wenn man zentrale Prozesse und Systeme selbst in der Hand hat. In der Logistik heißt das: eigene Standorte, eigene MitarbeiterInnen und eigene Technologie. Nur so lassen sich Qualität und Wachstum langfristig sichern. Genauso wichtig ist klare Kommunikation – wenn alle wissen, was wann passiert, bleibt das Geschäft stabil, auch in stressigen Phasen.

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründern mitgeben, die gerade ein technologiegetriebenes Startup aufbauen möchten?

  1. Es gibt keinen zu gesättigten Markt – du musst einfach besser sein als andere.
  2. Hab hundert Prozent Fokus. Ein Startup funktioniert nur, wenn du alles gibst, ohne Sicherheitsnetz oder Plan B.
  3. Bau das richtige Team auf. Achte nicht nur auf Skills, sondern vor allem auf den Culture Fit. Nur wenn das Team wirklich zusammenpasst, kann es erfolgreich wachsen.

Bild Christoph Glatzl und Georg Weiß Fotocredit Quivo

Wir bedanken uns bei Georg Weiß für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Quvio

Quivo logo schwarz/weiss

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LOGSTA GmbH
Wiedner Gürtel 13 / T24 / 2.OG
1100 Wien
Österreich

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marketing@quivo.co

Ansprechpartner: Alexander Schroeder

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Tech meets Impact – wie DeepTech-Startups echte Weltprobleme lösen

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DeepTech Startups: Tech for Impact und nachhaltige Technologie Image by Gerd Altmann from Pixabay

Technologie verändert die Welt – doch immer mehr Gründer:innen wollen mehr, als nur das nächste digitale Produkt erschaffen. Sie wollen echten gesellschaftlichen Fortschritt. DeepTech Startups, die sich auf Tech for Impact und nachhaltige Technologie konzentrieren, stehen für eine neue Gründer:innen-Generation, die Wissenschaft und Unternehmertum miteinander verbindet, um die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.

DeepTech Startups – wenn Forschung zu Wirtschaft wird

Unter dem Begriff „DeepTech“ versteht man Startups, deren Innovationen auf wissenschaftlicher Forschung oder technologischen Durchbrüchen beruhen – etwa in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Robotik, Biotechnologie, Quantentechnologie oder Materialwissenschaft.

DeepTech Startups sind keine klassischen Softwareunternehmen. Sie denken langfristig, investieren viel in Entwicklung und bewegen sich oft an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. Ihr Ziel ist es, Lösungen zu schaffen, die unsere Lebensweise nachhaltig verändern – nicht nur optimieren.

Beispiele gibt es viele: Das Münchner Startup Marvel Fusion arbeitet an sauberer Kernfusion, um nahezu unbegrenzte, emissionsfreie Energie zu erzeugen. Ein anderes, das Berliner Startup PlanBlue, entwickelt Unterwasser-Scanner, die mithilfe von KI den Zustand der Meeresböden überwachen – ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Ozeane.

DeepTech zeigt, wie Wissenschaft zur Triebfeder für sinnstiftendes Unternehmertum werden kann.

Tech for Impact – wenn Technologie Haltung zeigt

Tech for Impact beschreibt den bewussten Einsatz von Technologie, um soziale oder ökologische Wirkung zu erzielen. Startups dieser Art konzentrieren sich nicht auf Wachstum um jeden Preis, sondern auf messbare Wirkung.

Während klassische Tech-Unternehmen oft disruptiv agieren, verstehen sich Tech for Impact-Gründer:innen als konstruktiv: Sie nutzen Technologie, um bestehende Systeme zu verbessern, Ressourcen effizienter zu nutzen und globale Ungleichheiten zu reduzieren.

Ein Beispiel dafür ist Too Good To Go, das mit einer einfachen App Millionen Mahlzeiten vor der Tonne rettet. Oder das Zürcher Startup Climeworks, das CO₂ direkt aus der Luft filtert – eine Innovation, die Klimaschutz greifbar macht.

Tech for Impact steht für Haltung: Technologie als Werkzeug, nicht als Selbstzweck.

Nachhaltige Technologie – Fortschritt mit Verantwortung

Nachhaltigkeit und Technologie schließen sich längst nicht mehr aus. Nachhaltige Technologie bildet das Rückgrat vieler neuer Geschäftsmodelle. Sie verbindet ökonomischen Erfolg mit ökologischer Wirkung – und schafft so langfristigen Mehrwert.

Startups, die nachhaltige Lösungen entwickeln, arbeiten etwa an Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, grüner Mobilität oder Biotechnologie. Dabei geht es nicht nur darum, bestehende Systeme sauberer zu machen, sondern sie grundsätzlich neu zu denken.

Ein Beispiel: Das Wiener Startup Refurbed bietet aufbereitete Elektronikgeräte an und hat damit eine Branche neu definiert – nachhaltiger Konsum durch smarte Technologie.

Diese Unternehmen beweisen, dass Fortschritt und Verantwortung keine Gegensätze sind. Im Gegenteil: Nachhaltige Technologie ist längst ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.

DeepTech und Nachhaltigkeit – eine neue Allianz

Die Verbindung von DeepTech Startups und nachhaltiger Technologie ist besonders spannend, weil sie die Brücke zwischen Hightech und gesellschaftlicher Wirkung schlägt.

Während viele Consumer-Startups auf schnelle Skalierung setzen, entwickeln DeepTech-Gründer:innen Lösungen mit tiefem, oft jahrzehntelangem Einfluss. Sie schaffen Grundlagen für die Energieversorgung, Ernährung, Gesundheit und Infrastruktur der Zukunft.

Diese Startups benötigen oft mehr Kapital und Geduld – doch ihr Potenzial ist enorm. Eine Studie von BCG zeigt, dass DeepTech-Unternehmen überdurchschnittlich häufig nachhaltige Geschäftsmodelle verfolgen und gleichzeitig langfristig stabilere Renditen erzielen.

Tech for Impact als globaler Megatrend

Weltweit entstehen neue Fonds, Programme und Hubs, die sich gezielt auf Tech for Impact spezialisieren. Europa positioniert sich dabei als führender Standort: Zwischen Berlin, Zürich, Wien und Stockholm wächst ein Ökosystem, das Wissenschaft, Unternehmertum und Nachhaltigkeit verbindet.

Besonders wichtig: Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Startups. Hier entsteht ein Nährboden für Ideen, die aus Laboren in die Praxis kommen.

Auch Investor:innen denken um. Immer mehr Venture-Capital-Fonds legen Impact-Kriterien an und fördern Startups, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich überzeugen.

Herausforderungen für DeepTech Startups

So viel Potenzial, so viele Hürden: DeepTech Startups brauchen oft Jahre, um marktreif zu werden. Lange Entwicklungszeiten, regulatorische Vorgaben und hohe Finanzierungskosten erschweren das Wachstum.

Dennoch lohnt sich der Weg. DeepTech ist kein Sprint, sondern ein Marathon – und wer ihn läuft, verändert die Welt. Erfolgreiche Gründer:innen kombinieren wissenschaftliche Exzellenz mit wirtschaftlichem Denken und schaffen dadurch Innovationen mit Substanz.

Der Schlüssel liegt in Partnerschaften. Kooperationen zwischen Industrie, Wissenschaft und Kapitalgebern sind essenziell, um aus Forschungsergebnissen tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Fazit

DeepTech Startups sind die Architekten einer neuen Wirtschaft, die Technologie mit Verantwortung verbindet. Tech for Impact und nachhaltige Technologie zeigen, dass Fortschritt nicht in Geschwindigkeit, sondern in Tiefe gemessen wird.

Diese Startups beweisen, dass Zukunftsfähigkeit entsteht, wenn Innovation nicht nur intelligent, sondern auch sinnvoll ist. Die Energie, die Ernährung, die Gesundheit und die Umwelt von morgen werden von Gründer:innen gestaltet, die Technologie als Werkzeug für echten Wandel verstehen.

Bild Image by Gerd Altmann from Pixabay

Was erwarten Steuerberater und KMUs heute wirklich von einer modernen Finanzlösung?

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Pennylane stärkt Kanzleien und Unternehmen durch Echtzeit Pennylane Tobias Janiesch Photo: Edda Petursdottir

Pennylane bietet eine moderne KI-gestützte All-in-one-Finanzplattform, die Buchhaltung, Geschäftskonto, Belegmanagement und E-Rechnungen in einem gemeinsamen Workspace vereint

Wie würden Sie die Mission von Pennylane in wenigen Worten beschreiben und was unterscheidet Sie grundlegend von klassischen Anbietern wie DATEV?

Pennylane ist eine moderne KI-gestützte All-in-one-Finanzplattform, die Buchhaltung, Geschäftskonto, Belegmanagement, E-Rechnungen und Kollaboration in Echtzeit vereint. Während DATEV primär ein Fachsystem für Kanzleien ist, zielt Pennylane auf den durchgängigen End-to-End-Prozess zwischen Unternehmen und Steuerberatung – mit intuitiver UX, eingebauter Automatisierung und nahtloser Zusammenarbeit, aber mit der Tiefe eines Fachsystems.

Welche konkreten Herausforderungen sehen Sie aktuell in der Zusammenarbeit zwischen KMU und Steuerberatungen, und wie löst Pennylane diese?

Medienbrüche und Tool-Silos: Belege, Kontoumsätze, E-Rechnungen und Freigaben liegen in verschiedenen Systemen.
Lösung: Ein gemeinsamer Workspace mit direkter Bankanbindung, Belegfluss und Aufgabenmanagement.

Verzögerte Kommunikation: Rückfragen und Freigaben kosten Zeit.
Lösung: Aufgaben, Kommentare und Status in Echtzeit – für KMU und Kanzlei sichtbar.

Fehleranfällige manuelle Erfassung: Hohe Aufwände bei Kategorisierung und Abgleich.
Lösung: KI-gestützte Beleg- und Umsatzklassifizierung, automatische Vorschläge und Lernlogik.

Mangelnde Transparenz: Unternehmensführung sieht erst Wochen später Zahlen.
Lösung: Aktuelle Kennzahlen, Liquiditätsübersicht und E-Rechnungsstatus in Echtzeit.

Inwiefern spielt künstliche Intelligenz in Ihrem System eine zentrale Rolle und welche Prozesse profitieren am stärksten von Automatisierung?

Automatische Belegklassifizierung und Kontoumsatz-Zuordnung
Extraktion von Rechnungsdaten (OCR + Validierung)
Duplikatserkennung und Plausibilitätschecks
Vorschläge für Kontierung und Steuerschlüssel
Intelligent priorisierte Aufgabenlisten für Kanzleien: drastisch weniger Routinearbeit, schnellere Monatsabschlüsse und konsistentere Datenqualität.
KI-Assistent für Training & Insights

Pennylane kombiniert Buchhaltung, Geschäftskonto, Belegmanagement und E-Rechnungen in einem Workspace. Wie verändert diese Integration den Arbeitsalltag von Unternehmerinnen und Unternehmern

Ein Login, ein Datenmodell, ein Workflow: weniger Reibung, weniger Fehler.
Echtzeit-Überblick über Cashflow, Forderungen/Verbindlichkeiten und Rechnungsstatus.
E-Rechnungen senden/empfangen, bezahlen und verbuchen im selben Flow.
Beschleunigte Abschlüsse und weniger „Monatsend-Stress“ – mehr Fokus auf Beratung.

Der deutsche Markt gilt als besonders komplex, gerade im Steuer- und Buchhaltungswesen. Welche Besonderheiten mussten Sie bei Ihrem Markteintritt berücksichtigen?

GoBD- und HGB-Konformität, revisionssichere Archivierung
E-Rechnungs-Standards (ZUGFeRD/XRechnung) und anstehende B2B-E-Invoicing-Pflichten
Hoher Datenschutzanspruch (DSGVO), Datenlokalisierung, Rollenkonzepte und Rechte
Terminologie, Kontenrahmen (SKR03/SKR04), USt-Spezifika und lokale Workflows

Wie sehen Sie die aktuelle Bereitschaft deutscher KMU, auf moderne, KI-gestützte Buchhaltungssysteme umzusteigen?

Die Bereitschaft steigt stark, getrieben durch Fachkräfteengpässe, E-Rechnungs-Pflichten und Kostendruck (Echtzeit Zugriff auf Finanzdaten). Entscheidend sind aber: einfache Migration, transparente Automatisierung (mit Gegenkontrolle) und klare Compliance. Genau hier setzt Pennylane mit geführtem Onboarding und Kanzlei-Einbindung an.

Mit über 600.000 KMU und 6.000 Steuerberatungen in Europa ist Pennylane bereits stark etabliert. Welche Erfahrungen aus Frankreich waren entscheidend für Ihre Deutschlandstrategie?

Co-Pilot-Ansatz mit Steuerkanzleien: Produktentscheidungen gemeinsam mit Partnerkanzleien, diese Entscheidungen schnell und wie vereinbart liefern.
Fokus auf End-to-End-Nutzen statt Einzelfunktion: Höhere Adoption und Engagement.
Radikale Vereinfachung der UX: Komplexität im System, nicht in der Oberfläche.
Migrations-Tooling: Wechsel ohne Friktion.

Welche Rolle spielt das neue Headquarter in München und welche Ziele verfolgen Sie in den kommenden Monaten in Deutschland?

Nähe zu Kund:innen, Kanzleien und Verbänden; schnellere Lokalisierung und Co-Creation.
Aufbau eines deutschen Partnernetzwerks und Support-Teams.
Ziele der nächsten Monate: zertifizierte Integrationen für den deutschen Markt, flächendeckende Kanzlei-Piloten, skalierbares Onboarding und Referenzkunden in Schlüsselbranchen.

Wie gehen Sie mit dem hohen Vertrauen um, das Steuerberater und KMU in traditionelle Systeme wie DATEV setzen? Welche Argumente überzeugen diese Zielgruppen?

gleiche Sicherheitsstandards (ISO 27001 zertifiziert, IDW PS 880 Zertifizierung in Arbeit, Protokollierung und revisionssichere Archivierung (GoBD)
Messbarer Mehrwert: weniger Routinearbeit, höhere Datenqualität, schnellere Abschlüsse.
Transparenz: jede KI-Entscheidung ist nachvollziehbar und vom Menschen übersteuerbar.
Schrittweiser Einstieg: Hybridbetrieb möglich, kein „Big Bang“-Zwang. Kanzleien könnten mit 2-3 Mandaten starten.

Welche Sicherheits- und Datenschutzstandards erfüllen Sie, um insbesondere in Deutschland Vertrauen zu schaffen?

DSGVO-konform, Datenverarbeitung in der EU
Pennylane ist ISO 27001 zertifiziert
Rollen- und Rechtekonzepte, 2FA, Protokollierung und revisionssichere Archivierung (GoBD), arbeiten wie Datev/Addisson mit einem der großen vier Accoutingfirmen (e.g. EY, PwC) an IDW PS 880 Zertifizierung
Strenge Vendor- und Modell-Governance bei KI-Funktionen, Privacy-by-Design
Regelmäßige Penetrationstests und Zertifizierungen gemäß Marktstandard

Wie stark wird Pennylane in Zukunft auf KI-gestützte Finanzanalysen und Handlungsempfehlungen setzen?

Pennylane wird KI zunehmend für prädiktive Liquiditätsplanung und Anomalieerkennung sowie Szenarioanalysen nutzen. Leitbild: „Augmented Accounting“ – Empfehlungen statt Black Box, mit klarer Erklärbarkeit und Kontrolle durch Kanzlei und Unternehmen. Für Pennylane wird der Steuerberater als Experte auch in Zukunft unabdingbar sein. Die KI wird dabei helfen, dem Steuerberater einfache, repetitive Dinge abzunehmen, und mehr Zeit für Beratung schaffen.

Können Sie uns Einblicke geben, wie der Onboarding-Prozess für Steuerberatungen und KMU gestaltet ist, um einen möglichst reibungslosen Wechsel zu gewährleisten?

Persönliches Kickoff und Prozessaufnahme: Rollen, Kontenrahmen, Workflows, Schnittstellen
Datenmigration: Bankanbindungen, Mandantenstammdaten, Belegarchive, Eröffnungsstände
Geführte Konfiguration: SKR, Steuerregeln, E-Rechnungs-Profile, Freigabeprozesse
Schulung und Enablement: rollenbasierte Trainings für Steuerfachangestellte, Buchhalter, Steuerberater, Manager, Best-Practice-Playbooks
Parallelbetrieb mit Qualitätssicherung: Testmandat, Kontrolllisten, Go-Live-Check
Laufendes Success-Monitoring: KPIs wie Durchlaufzeit, Automatisierungsquote, Fehlerquoten
Wir machen das Onboarding immer gemeinsam mit der Kanzlei, wir lassen diese nie alleine. Sie haben durchgehend Ansprechpartner, wir sind vor Ort. Wir haben zusätzlich eine kostenlosen Pennylane Academy in der Cloud, in dem alle Funktionen in leicht verständlichen Videos und Übungen erklärt werden.

Welche langfristige Vision verfolgen Sie für Pennylane in Europa und welche Rolle spielt Deutschland dabei?

Pennylane wird die führende, vernetzte Finanzplattform für KMU und Kanzleien in Europa – mit lokalen Compliance-Standards, aber einem gemeinsamen technologischen Kern. Deutschland als erster internationaler Markt ist dabei Anker- und Innovationsmarkt: komplex, groß, prägend für Standards – ideal, um skalierbare Lösungen für den gesamten EU-Raum zu formen.

Wie sehen Sie die Zukunft der Buchhaltung insgesamt – wird sie in wenigen Jahren vollständig automatisiert und in Echtzeit ablaufen?

Pennylane macht Finanzsteuerung für KMU und Steuerkanzleien einfach, schnell und transparent – in einem gemeinsamen Workspace. Anders als klassische Systeme ist Pennylane eine moderne All-in-one-Plattform, die Buchhaltung, Geschäftskonto, Belegmanagement, E-Rechnungen und Kollaboration in Echtzeit vereint. Während DATEV primär ein Fachsystem für Kanzleien ist, zielt Pennylane auf den durchgängigen End-to-End-Prozess zwischen Unternehmen und Steuerberatung – mit intuitiver UX, eingebauter Automatisierung und nahtloser Zusammenarbeit.

Buchhaltung wird in wesentlichen Teilen, beschleunigt durch die Einführung der E-Rechnung, nahezu in Echtzeit laufen: Belege, Zahlungen, Verbuchung und Abstimmungen werden weitgehend automatisiert. Aber der Steuerberater bleibt entscheidend – für Beurteilung, Beratung und Governance.

Bild Gründerteam Photocredit: Edda Petursdottir

Wir bedanken uns bei den Tobias Janiesch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie schafft man es mit den richtigen Worten, Menschen sofort zu begeistern?

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Copywriting für Texte, die Ihre Zielgruppe bewegen Copywriter jan illemann

Copywriter unterstützt Unternehmen dabei, mit klaren und wirkungsvollen Texten mehr Kunden zu gewinnen

Wie kam es dazu, dass Sie sich als Copywriter selbstständig gemacht haben, und was hat Sie an diesem Bereich besonders fasziniert?

Als Schlagzeuger, Posaunist und Dirigent war Musik viele Jahre der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens.

Ich spielte in zahlreichen Orchestern, gewann den europäischen Orchesterwettbewerb und spielte Konzerte rund um die Welt – von Italien, Spanien, über St. Petersburg, bis nach Südafrika und China.

Im Laufe dieser Zeit übernahm ich auch Moderationen für Konzerte.

Diese erfordern einen Mix aus Information und sinnvoller Stückanleitung – aber auch Witz, Humor und Spontanität, um ein anspruchsvolles Publikum zu begeistern, das ja nicht nur für die Musik da ist, sondern auch um gut unterhalten zu werden.

Was mich überrascht hat, war, wie viele Leute im Nachgang auf mich zukamen und sich nicht nur für die Musik bedankten, sondern vor allem auch für die gelungene Moderation.

Da merkte ich, welch riesige Wirkung Worte haben.

Durch meine eigene Erfahrung im Bereich der Immobilienbranche fiel mir auf, wie Inserate oder Angebote mit bestimmten Worten besser performten als andere, sodass offensichtlich Kommunikation auch da eine große Rolle spielt.

Und ich habe gemerkt, das gilt nicht nur für Immobilien.

Denn viele Unternehmen geben im Bereich Marketing extrem viel Geld für Worte aus, um bei Menschen eine Wirkung zu erzielen.

Aber häufig wird genau dieses Geld regelrecht verbrannt, weil ihre Worte die Menschen eben nicht erreichen.

Und so bin ich zum Copywriting gekommen.

Seitdem setze ich dieses Talent ein, um Unternehmen im Rahmen ihrer digitalen Überzeugungsstrategie zu helfen, die richtigen Worte zu finden und in Erinnerung zu bleiben.

Was motiviert Sie täglich an Ihrer Arbeit, Unternehmen dabei zu helfen, ihre Website in einen echten Neukundenmagneten zu verwandeln?

Mich motiviert zu sehen, wie Unternehmen durch meine Worte wachsen.
Und das ist ja mehr als nur die Website. Es sind Newsletter, Webinare, bezahlte Werbeanzeigen, ob bei Social Media oder YouTube u.v.m.. Nahezu überall laufen einem Texte über den Weg, die dafür sorgen, dass ein Produkt / Dienstleistung einen Käufer findet.
Das Spannende daran ist, wie teilweise kleine Veränderung der Worte oder Textstruktur dafür sorgen können, dass sich etwas besser verkauft. Das kann im kleinsten schon der Austausch eines einzelnen Wortes einer Überschrift sein, das den Unterschied macht zwischen Kauf oder nicht Kauf.

Wie würden Sie Ihren Ansatz beim Schreiben verkaufsstarker Texte beschreiben, und was ist Ihnen dabei besonders wichtig?

Zuallererst ist es wichtig, genau zu gucken, wo drückt der Schuh. Nicht immer müssen Texte verkaufspsychologisch optimiert werden. Vielleicht würde die Seite super performen – doch was, wenn niemand von ihr weiß? Dann ist der erste Schritt dafür zu sorgen, dass genügend Menschen von dem Angebot erfahren und die Website besuchen.
Ein ganz entscheidender Punkt dabei ist, die entsprechende Zielgruppe abzuholen. Mir bringen die besten Texte nichts, wenn sie den Falschen erreichen. Daher ist eine fundierte Zielgruppenanalyse ein ganz entscheidender Punkt.
Dann braucht es Klarheit. Also in leicht verständlichen Worten (ohne “Fach-Chinesisch”), dem Kunden einen Mehrwert zu bieten, die Lösung seines Problems aufzuzeigen und ihn zum nächsten Schritt, z.B. zur Anfrage / Kauf zu führen.

Welche Rolle spielt Psychologie, wenn Sie Texte entwickeln, die Emotionen wecken und gleichzeitig überzeugen sollen?

Das ist ein ganz entscheidender Faktor. Wenn ich nichts weiß um die Psychologie des Verkaufens oder darüber, wie Märkte entstehen und sich verändern, wird es schwer Texte mit der richtigen Wirkung zu erstellen.
Viele beginnen ihre Website mit „Herzlichen Willkommen bei XYZ. Schön, dass Sie da sind. Wir freuen uns, Ihnen ABC vorzustellen.” Was super klingt und freundlich gemeint ist, bringt häufig wenig, weil ich überhaupt nichts darüber erfahre, ob mein Problem hier gelöst wird, geschweige denn, dass ich eine emotionale Bindung zum Produkt aufbauen kann.
Das ist ganz wichtig, denn wir Menschen kaufen emotional und begründen logisch.
Wenn ich also nichts über die psychologischen Hebel im Verkauf weiß, ist es abhängig vom Glück, ob Texte bei der Zielgruppe die gewünschte Wirkung erzielen oder nicht.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie für ein neues Projekt die passende Tonalität und Sprache für die Zielgruppe finden müssen?

Am Anfang steht eine tiefe Nischenrecherche. Ich muss so viel wie möglich über die Zielgruppe herausfinden. Mein Lieblingsort dafür sind Foren. Hier tauschen sich Menschen anonym (!!!) über die wildesten Themen aus und suchen Lösungen für ein Problem. Ist mein Thema dabei, ist das für eine Copy bares (Text)Gold wert.
Auch Rezensionen oder Kommentare eignen sich dafür hervorragend. Die Infos, die ich dort erhalte, die Worte, die ich lese, sind später die Hauptbestandteile der fertigen Copy.
Es gibt den Spruch: Eine gute Copy wird nicht geschrieben, sondern zusammengebaut. Genau darum geht es. Schlussendlich setze ich die Bausteine der Zielgruppenanalyse zusammen und die Copy schreibt sich fast von alleine.

Was war bisher die größte Herausforderung in Ihrer Selbstständigkeit, und wie haben Sie es geschafft, damit umzugehen?

Mit negativem Kundenfeedback umzugehen. Das war anfangs sehr schwer, weil ich mich dadurch persönlich angegriffen fühlte.
Heute weiß ich, es geht nicht um mich. Ich stelle Fragen, höre zu und finde heraus, was genau dem Kunden nicht gefällt. Feedbackschleifen gehören bei einer neuen Copy zum ganz normalen Prozess dazu. Es kommt wirklich ganz selten vor, dass keine Korrekturen notwendig sind.
Und ganz wichtig ist mir: Auch ich habe blinde Flecken. Daher hole ich mir Feedback zu jedem meiner Texte. Das gibt mir die Sicherheit, umsatzstarke Texte mit der gewünschten Wirkung für meine Kunden abzuliefern.

Wie unterscheiden sich Ihre Texte von typischen Marketingbotschaften, die oft austauschbar wirken?

Wie oben schon erwähnt. Ein „Herzlichen Willkommen auf meiner Seite. Schön, dass Sie da sind.” wird es bei mir nicht geben. Plattitüden und leere Phrasen klingen toll, aber bringen keinen Umsatz.
Wir Menschen haben nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Überflüssiges und irrelevantes klicken wir sofort weg. Daher müssen Texte sofort überzeugen. Dafür braucht es Aufmerksamkeit, ich muss Interesse wecken und dann den Wunsch auslösen, den nächsten Schritt zu gehen.

Wenn dann noch das Gefühl entsteht, „ich kann dir vertrauen”, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass jemand kauft. Wie bei einer Rutsche, die geradewegs von oben, ohne Umwege, nach unten zum “Call to Action” führt.
Je mehr irrelevantes auf einer Seite ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen Interessenten zu verlieren, bevor er die gewünschte Handlung vollzieht.
Und das kostet mich Umsatz: Denn er kauft ja trotzdem, nur eben woanders. Und das tut richtig weh. Ich sage meinen Kunden manchmal: Die Konkurrenz ist selten besser, sie hat bloß häufig besseres Marketing.

Was bedeutet für Sie Qualität im Copywriting – und wie stellen Sie sicher, dass jede Zeile Wirkung zeigt?

Mithilfe der Zielgruppenanalyse am Anfang erstelle ich mir einen Avatar, den perfekten Endkunden meines Kunden. Und genau für diese imaginäre Person schreibe ich dann.
Dazu stelle ich mir bei jedem Satz die Frage: Ist das wirklich sinnvoll und bringt es den Interessenten dazu, einen Schritt weiter zu gehen?
Eine Überschrift soll neugierig machen und dafür sorgen, dass ich den ersten Satz des Textes lese. Der erste Satz soll dafür sorgen, dass ich den zweiten Satz lese. Und so weiter … Zwischenüberschriften sorgen für Aufmerksamkeit und helfen, die Leute abzuholen, die lieber scrollen statt viel zu lesen.
Schlussendlich sorgt eine klare Handlungsaufforderung dafür, dass ich eine Anfrage stelle oder kaufe. Dem ordne ich jedes Wort unter.
Und am Ende gilt der Grundsatz: Eine Copy ist nicht dann gut, wenn alles drin ist, sondern wenn ich wirklich nichts mehr weglassen kann.

Welche Vision verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit und wie möchten Sie sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

Das Ziel ist klar: Ich möchte weiter wachsen, vor allem im Bereich Consulting.
Assistenten helfen mir in administrativen Bereichen, um trotz aller Backoffice-Arbeit den Kopf für kreative Projekte frei zu haben. Je mehr Umsatz ich für meine Kunden erschreibe, desto mehr Geld kann auch ich damit verdienen.
Dabei spielt auch KI eine immer größere Rolle und kann Unternehmen in vielen Bereichen helfen, schneller und kosteneffizienter zu arbeiten. Bloß wissen das viele noch nicht.
Hier arbeite ich an smarten Lösungen im Bereich Automation, die ich Kunden in Kürze auch anbieten möchte.

Wie gelingt es Ihnen, Kreativität, Strategie und Empathie in Ihrer täglichen Arbeit miteinander zu verbinden?

Ich nehme mir immer wieder Auszeiten. Ich mache Musik, gehe viel joggen und verreise auch gerne, um Platz für Neues zu schaffen und neue Anregungen zu bekommen.
Zusätzlich bilde ich mich permanent weiter. Ich habe einen Coach, der mir mit immer neuen Impulsen hilft, den Fokus richtig auszurichten, über den Tellerrand zu schauen und neue Blickwinkel zu bekommen. Das finde ich unheimlich wichtig, um immer den nötigen Weitblick für wachstumsstarke Strategien und maximalen Umsatz zu behalten.

Was raten Sie Unternehmern, die ihre Website-Texte selbst schreiben möchten, um trotzdem professionell zu wirken?

Die Frage ist: Welches Problem löse ich für welche Zielgruppe? Wenn ich das weiß, bin ich schon einen großen Schritt weiter als viele andere. Stell dir deine Zielgruppe als genau eine Person vor. Wer ist sie? Was fühlt sie? Welche Ängste hat sie? Wie lebt sie? Womit verbringt sie ihre Zeit? etc.
Das bringt mir ein ganz klares Bild von einer Person, die stellvertretend für meine ideale Zielgruppe ist. Und dann schreibe ich jedes Wort der Copy genau so, dass diese Person sich abgeholt fühlt und bereit ist den nächsten Schritt zu gehen.

Welche drei persönlichen Ratschläge würden Sie angehenden Gründern mitgeben, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen?

Niemals aufhören. Ratschläge annehmen von Menschen, die das haben, was du willst. Nicht zu viel darüber nachdenken, sondern einfach mal machen.

Bild @privat

Wir bedanken uns bei den Jan Illemann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kann eine einfache Idee ein lange unterschätztes Problem endlich lösen?

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CERPRO Qualitätssicherung und Qualitätsprozesse neu gedacht Gründerteambild (v. l. n. r.): Henrik Pitz, Frederik Frei, Sascha Müller (c) Peter Mate

CERPRO vereinfacht mit intelligenten Softwarelösungen die Qualitätssicherung in der Fertigungsindustrie und setzt dort an, wo Prüfprozesse heute noch unnötig Zeit und Ressourcen kosten

Wie ist CERPRO entstanden und welche Menschen stehen hinter der Idee, Qualitätssicherung durch intelligente Softwarelösungen zu vereinfachen?

CERPRO wurde vor rund zwei Jahren von Frederik, Sascha und mir gegründet. Die Idee entstand erst nach einem Pivot. Wir hatten ursprünglich ein anderes Produkt entwickelt und merkten dann, dass Kunden es nur wegen eines einzelnen Features nutzten und zwar aus einem ganz bestimmten Grund, Qualitätssicherung. Als wir verstanden, warum dieses Feature so relevant war, haben wir alles andere gestrichen und uns genau darauf konzentriert. So sind wir über Umwege bei der Qualitätssicherung gelandet, einem Bereich, der bisher erstaunlich wenig digitalisiert war, obwohl er das Rückgrat der Fertigung bildet.

Welche Vision verfolgt CERPRO, wenn es um die Zukunft der digitalen Qualitätsprozesse in der Fertigungsindustrie geht?

Wenn man sich heutige Qualitätsprozesse anschaut, wird größtenteils reaktiv gearbeitet: Es wird gefertigt, gemessen und erst am Ende festgestellt, ob das Teil passt. Wenn nicht, beginnt der Prozess von vorn, das kostet Zeit, Geld und oft Material. Wir glauben, dass Qualität schon in der Konstruktion mitgedacht werden muss. Unsere Vision ist, mit CERPRO die Qualitätssicherung dorthin zu bringen, wo sie wirklich beginnt, in den Entstehungsprozess eines Bauteils. Damit wollen wir einen neuen Standard setzen, wie produktive Qualität in Zukunft sichergestellt wird.

Wie genau unterstützt CERPRO kleine und mittlere Auftragsfertiger dabei, ihre Qualitätsprüfung effizienter zu gestalten?

Wir starten dort, wo der Prüfprozess beginnt: bei den technischen Dokumenten. Unsere Software extrahiert automatisch alle relevanten Informationen aus Zeichnungen und legt fest, wie die Qualitätssicherung später durchgeführt werden soll. Gerade kleine und mittlere Zulieferer stehen ständig vor neuen Anforderungen ihrer Kunden. Diese wechselnden Vorgaben machen die Prüfprozesse komplex und zeitaufwändig. CERPRO reduziert diesen Aufwand drastisch – aus Stunden werden Minuten, und der gesamte Ablauf wird klarer, konsistenter und fehlerärmer.

Was war der ausschlaggebende Moment, an dem Sie erkannt haben, dass automatisierte Merkmalsextraktion aus technischen Zeichnungen ein so großes Potenzial birgt?

Ein Kunde zeigte uns eine technische Zeichnung im Format A0 mit über 1.000 Merkmalen. Er nummerierte sie per Hand und tippte alles anschließend in ein Excel-Template. Das dauerte Stunden oder sogar Tage, eine rein manuelle, monotone Aufgabe. In diesem Moment war für uns klar: Das lässt sich mit moderner Technologie automatisieren. Niemand sollte so viel Zeit mit wiederkehrender Routinearbeit verbringen müssen. Dieser Moment war der Startpunkt für CERPROs Fokus auf automatisierte Merkmalsextraktion.

Wie hebt sich CERPRO technologisch und funktional von bestehenden Lösungen im Bereich Qualitätsmanagement und Prüfberichtserstellung ab?

Wir haben ein KI-Modell entwickelt, das branchenübergreifend funktioniert – egal ob Maschinenbau, Medizintechnik oder Schiffsbau. Es erkennt Merkmale auf Zeichnungen unabhängig davon, ob diese als A4 oder A0 vorliegen, ob sie handgezeichnet oder direkt aus CAD-Systemen exportiert sind. Diese Kombination aus Flexibilität und Robustheit ist einzigartig.

Welche Rückmeldungen erhalten Sie von Ihren Kunden – insbesondere aus der Fertigungs- und Zulieferindustrie – zur praktischen Anwendung Ihrer Software?

Unsere Kunden schätzen vor allem die Einfachheit. Für sie zählt nicht, ob im Hintergrund KI arbeitet, sondern dass die Software sofort Ergebnisse liefert. Viele haben zuvor Lösungen ausprobiert, deren Einführung Monate dauerte und deren Mehrwert sich nie wirklich gezeigt hat. CERPRO ist in wenigen Tagen einsatzbereit, intuitiv bedienbar und schafft sofort spürbare Entlastung. Jeder automatisierte Prüfbericht zeigt den Mehrwert direkt und genau das schafft Vertrauen.

Wie wichtig ist Datensicherheit und Transparenz in Ihrer Lösung und wie gewährleisten Sie beides bei der Nutzung von Cloud-Technologien?

Datensicherheit ist für uns ein zentraler Punkt, denn technische Zeichnungen enthalten sensible Konstruktionsinformationen. Wir hosten alle Daten auf dedizierten Servern in Deutschland und legen großen Wert auf Transparenz gegenüber unseren Kunden. Zusätzlich gibt es eine hybride Variante, bei der Daten lokal gespeichert werden. Für besonders sicherheitskritische Industrien, etwa Luft- und Raumfahrt, entwickeln wir aktuell eine vollständige On-Premise-Version.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen aktuell bei der Skalierung oder Weiterentwicklung von CERPRO und wie gehen Sie mit diesen um?

Unsere größte Herausforderung liegt darin, die Industrie zu erreichen – nicht, weil sie nicht offen für neue Technologien wäre, sondern weil viele gar nicht wissen, was heute schon möglich ist. Wir kombinieren deshalb klassische Wege wie Messen und Fachveranstaltungen mit modernen Kanälen wie LinkedIn und Instagram. So schaffen wir nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Verständnis. Oft erleben wir, dass Unternehmen digitale Lösungen gar nicht ablehnen, sondern schlicht nicht wussten, dass es sie gibt.

Wie sehen Sie die Rolle von künstlicher Intelligenz und Automatisierung in der Qualitätssicherung in den nächsten Jahren?

Qualitätssicherung ist geprägt von klaren, wiederholbaren Prozesse. Genau das macht sie prädestiniert für den Einsatz von KI. Automatisierung kann die Dokumentation und Datenauswertung übernehmen, sodass Mitarbeiter sich auf das konzentrieren können, was menschliches Urteilsvermögen erfordert – die Bewertung kritischer Entscheidungen. Gleichzeitig entstehen entlang des gesamten Prozesses enorme Datenmengen, die wiederum zur Verbesserung der Modelle beitragen. KI wird Qualitätssicherung nicht ersetzen, sondern sie einfacher, schneller und besser machen.

Welche nächsten Schritte und Weiterentwicklungen planen Sie, um CERPRO langfristig im Markt zu etablieren?

Heute arbeiten wir hauptsächlich mit Zulieferern, die in der Regel keinen Einfluss auf die Konstruktion haben. In Zukunft wollen wir Qualitätssicherung bereits in die Designphase integrieren – also dorthin, wo entschieden wird, wie Bauteile aufgebaut sind. So lassen sich Abstimmungen und Nacharbeiten zwischen OEMs und Zulieferern deutlich reduzieren. Da viele Konstruktionsnormen international vereinheitlicht sind, wollen wir unser Produkt schrittweise in neue Märkte bringen und Qualität global vernetzbar machen.

Was motiviert Sie persönlich, diesen Weg als Gründer zu gehen, und was treibt Sie täglich an, die Idee weiter voranzubringen?

Wir wollten gründen, weil wir wirklich etwas bewegen möchten. Die Fertigungsindustrie in Europa hat dabei enormes Potenzial, weil hier Startups mit ihren Kunden vor Ort arbeiten können und enorme Mengen an Daten für spannende Lösungen vorhanden sind. Aus unserer Sicht müssten aus dieser Industrie noch viel mehr Startups aus Deutschland kommen, da es für amerikanische Startups schwerer ist, hier Fuß zu fassen. Wenn uns dann unsere Kunden sagen, dass sie seit Jahren genau nach so einer Lösung gesucht haben, bestätigt das, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern geben, die mit einer technischen Lösung in eine etablierte Industrie einsteigen möchten?

Erstens: Hört wirklich auf eure Kunden. Wir haben anfangs zu viel gebaut, weil wir dachten, jedes zusätzliche Feature mache das Produkt besser. Am Ende war es genau das Gegenteil. Der Schlüssel ist das eine Feature, das ein echtes Problem löst.
Zweitens: Probiert verschiedene Wege, um eure Zielgruppe zu erreichen. Auch in konservativen Branchen funktionieren neue Kanäle, in unserem Fall hätten wir beispielsweise nie gedacht, dass Instagram für uns einer der stärksten Vertriebskanäle wird. Wir haben es einfach mit einem kleinen Budget getestet und dann aus den Daten gelernt.
Drittens: Denkt von Anfang an in wiederkehrenden Umsätzen. In etablierten Industrien wird oft mit Pilotprojekten gestartet. Pilotprojekte sind wichtig, aber sie sollten immer der Einstieg in eine langfristige Zusammenarbeit sein. Definiert von Beginn an, wie es nach dem Pilotprojekt weitergeht und was passieren muss, dass das Projekt in eine Subskription übergeht.

Bild Gründerteambild (v. l. n. r.): Henrik Pitz, Frederik Frei, Sascha Müller (c) Peter Mate

Wir bedanken uns bei den Henrik Pitz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


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Wie verändert sich Markenwahrnehmung, wenn KI plötzlich zum wichtigsten Touchpoint wird?

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comdaily Markenkommunikation und Marken im Fokus comdaily teambild

comdaily macht Marken in KI-Antworten sichtbar: Generative Engine Optimization

Wie ist die Idee zu comdaily entstanden und wer sind die Köpfe hinter dem Unternehmen?

Die Idee zu comdaily entstand in einem Praxisprojekt an der Hochschule Macromedia. Aus dieser grundlegenden Idee wurde ein Projekt entwickelt und durch das EXIST Gründungsstipendium gefördert. In dieser Zeit konnte das interdisziplinäre Gründerteam den Transfer der theoretischen Modelle in ein valides Geschäftsmodell sowie einen MVP der Software abschließen. Diese fachliche Expertise, die theoretischen Grundlagen und das Know-how aus Medien, Kommunikation, IT und KI mündeten nun in die Veröffentlichung einer SaaS Plattform für Generative Engine Optimization.

Welche Vision verfolgt comdaily im Bereich KI-gestützter Markenkommunikation und welche Schritte sind entscheidend, um dieses Ziel zu erreichen?

Unsere Vision ist es, Marken im Zeitalter der KI-Suche zu Sichtbarkeit, Relevanz und langfristigem Wachstum zu verhelfen. Durch unsere Generative Engine Optimization Features ermöglichen wir Unternehmen bereits heute, durch kontinuierliches Benchmarking eine stringente Steuerung der Markenkommunikation und Einflussnahme auf die Suchergebnisse in Large Language Models wie ChatGPT oder Perplexity. Wir möchten unsere Plattform schrittweise ausbauen und Unternehmen langfristig im gesamten Brand-Management-Prozess vertrauenswürdige Softwarelösungen bereitstellen, damit repetitive Arbeiten minimiert und Kreativität für Marketingkampagnen maximiert werden kann.

Was war der Auslöser, Markenkommunikation und Künstliche Intelligenz so eng miteinander zu verknüpfen?

Wir haben festgestellt, dass das Monitoring und die Analyse von Markenkommunikation sehr repetitive und zeitaufwändige Prozesse sind. Durch die Entwicklung großer Sprachmodelle wurde es zunehmend möglich, diese Prozesse mit KI zu automatisieren und Marketing- sowie Brand-Management-Teams erstmals datengestützte Insights zu liefern. Gleichzeitig wird mehr Freiraum für Kreativität und die Entwicklung einzigartiger Kampagnen geschaffen. Dies erfolgt stets konsistent in Bezug auf die eigene Marke und vorteilhaft für das Ranking in den KI-Systemen.

Wie unterstützt comdaily Marken konkret dabei, ihre Identität und Konsistenz über verschiedene Kanäle hinweg zu wahren?

Mit GEO unterstützt comdaily Marken dabei, ihre Identität und Konsistenz über verschiedene Kanäle hinweg zu wahren. Die Plattform misst die Sichtbarkeit, Tonalität sowie den Content-Anteil der Marke in KI-basierten Antworten und gibt gezielte Empfehlungen zur Optimierung.

Welche Rolle spielt generative KI in eurer täglichen Arbeit und wie stellt ihr sicher, dass sie wirklich markentreu bleibt?

Generative KI ist ein zentraler Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Einerseits bildet sie das Kernprodukt unserer Plattform, andererseits unterstützt sie auch unsere täglichen Arbeitsprozesse innerhalb des Start-ups. Dadurch können wir unsere eigene Effizienz steigern und das bestmögliche Produkt entwickeln.

Welche typischen Herausforderungen begegnen euch in der Zusammenarbeit mit Marken oder Agenturen und wie geht ihr damit um?

Typische Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Marken und Agenturen sind die Sicherstellung der Konsistenz in der Markenkommunikation. Diesen begegnen wir durch transparente Analysen, regelmäßiges Monitoring und individuelle Consulting-Slots.

Was macht comdaily in euren Augen einzigartig im Vergleich zu anderen Tools für Markenanalyse oder Kampagnenmanagement?

Nach unserer Ansicht macht uns unsere tiefgreifende Expertise einzigartig auf dem Markt. Wir beschäftigen uns nicht erst seit dem Hype um Generative Engine Optimization mit dem Thema, sondern forschen bereits seit über zwei Jahren an der Operationalisierung tiefgehender Kontextanalyse durch KI. Dieses Know-how sehen wir langfristig als unser größtes Asset für die Weiterentwicklung der Plattform.

Wie entwickelt sich die Plattform in Zukunft weiter. Gibt es neue Funktionen oder Märkte, die ihr erschließen wollt?

Die Plattform wird laufend weiterentwickelt und erhält demnächst generative Textfunktionen, zusätzliche Brand-Management-Funktionen sowie eine umfassende Benchmarking-Datenbank. Mittelfristig planen wir die Expansion in den US- und UK-Markt sowie den Ausbau exklusiver KI-Module.

Wie wichtig ist für euch das Thema Datenschutz, insbesondere im Hinblick auf Echtzeitdaten und KI-Auswertungen?

Datenschutz hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir verarbeiten alle Daten innerhalb Europas auf eigenen Servern, und nach der Auswertung werden keinerlei Daten gespeichert. Als exklusiver Microsoft-Partner ermöglichen wir es Unternehmen zudem, auch firmeninterne Dokumente zu analysieren. Auch unsere übrigen Auswertungen erfolgen DSGVO-konform und transparent, nach dem Grundsatz der vertrauenswürdigen KI.

Was motiviert euch persönlich am meisten, comdaily weiterzuentwickeln und im Markt zu etablieren?

Die persönliche Motivation des Teams resultiert aus dem Wunsch, dass Personen im Brand Management und Marketing mehr Zeit für kreative Aufgaben haben und weniger Zeit mit repetitiven Tätigkeiten verbringen. Außerdem ermöglicht unser Ansatz, Entscheidungen erstmals auf einer soliden Datengrundlage zu treffen. Aus diesem Grund arbeiten wir eng mit unseren Kundinnen und Kunden zusammen, um die bestmögliche Plattform zu entwickeln.

Welche drei Ratschläge würdet ihr Gründerinnen und Gründern geben, die selbst ein KI-basiertes Startup aufbauen möchten?

Drei zentrale Ratschläge an Gründerinnen und Gründer: Erstens sollte man sich stets auf die täglich relevanten Probleme der Kundinnen und Kunden konzentrieren. „Nice to have“ ist, wie der Name schon sagt, in wirtschaftlich entspannten Phasen ausreichend, in herausfordernden Zeiten sollte der Fokus jedoch immer auf echten Problemen liegen. Zweitens sollte das Produkt so gestaltet sein, dass die Kundinnen und Kunden den ROI sofort erkennen können, damit sie die Nutzung des Produkts oder der Dienstleistung auch intern optimal rechtfertigen können. Drittens sollte die Produktentwicklung auf dem Nutzungsverhalten der Kundinnen und Kunden basieren und nicht auf Annahmen über die eigenen Präferenzen.

Bild Gründerteambild (c) David Wiestner, comdaily

Wir bedanken uns bei den David Wiestner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kooperation statt Konkurrenz – warum Netzwerkdenken Startups stärker macht

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Kooperation im Startup: Netzwerkdenken und Startup Ökosystem Image by Gerd Altmann from Pixabay

Erfolg entsteht heute nicht mehr im Alleingang. In einer vernetzten Wirtschaft sind Partnerschaften wichtiger als Patente, Vertrauen wertvoller als Vorsprung. Kooperation im Startup, gelebtes Netzwerkdenken und die Stärke eines Startup Ökosystems entscheiden zunehmend darüber, wer wächst – und wer stehen bleibt.

Kooperation im Startup – von der Idee zur Allianz

In der Frühphase setzen viele Gründer:innen auf Eigenständigkeit. Doch je weiter ein Unternehmen wächst, desto wichtiger wird Zusammenarbeit. Kooperation im Startup bedeutet nicht, Kontrolle abzugeben, sondern Potenziale zu multiplizieren.

Startups, die mit anderen jungen Unternehmen oder etablierten Playern kooperieren, profitieren von Know-how, Ressourcen und Marktzugang. Besonders in Branchen wie Tech, Nachhaltigkeit oder Mobilität entstehen dadurch wertvolle Synergien.

Ein Beispiel: Ein Berliner Mobilitätsstartup entwickelte gemeinsam mit einem Energieversorger eine Ladeinfrastruktur für E-Autos – schneller, günstiger und skalierbarer, als es allein möglich gewesen wäre. Kooperation schafft nicht nur Effizienz, sondern auch Innovationskraft.

Netzwerkdenken als neue Gründerhaltung

Netzwerkdenken ist weit mehr als Networking auf Events. Es ist eine Haltung, die auf Teilen statt Abschotten basiert. Gründer:innen, die im Netzwerk denken, verstehen, dass Wettbewerb nicht das Gegenteil von Zusammenarbeit ist – sondern deren Motor.

In erfolgreichen Startup-Hubs wie Berlin, München oder Amsterdam zeigt sich: Austausch fördert Innovation. Wer Wissen teilt, bekommt Impulse zurück. Statt Konkurrenzdenken dominiert dort Co-Creation – also gemeinsames Entwickeln von Lösungen.

Ein lebendiges Netzwerk bedeutet Zugang zu Ideen, Investoren, Partnern und Talenten. Es macht Startups resilienter, weil sie Teil eines größeren Ökosystems werden, das in Krisen trägt.

Kooperation im Startup beginnt oft klein – etwa durch Community-Projekte, gemeinsame Events oder Content-Partnerschaften – und wächst dann zu langfristigen Allianzen.

Startup Ökosystem – die Kraft des Miteinanders

Ein starkes Startup Ökosystem ist wie ein lebendiger Organismus: Gründer:innen, Investor:innen, Universitäten, Politik und Medien wirken zusammen. Jedes Element stärkt das andere.

In solchen Ökosystemen entstehen neue Ideen schneller, weil Austausch selbstverständlich ist. Programme wie Accelerator, Incubator oder Coworking-Spaces schaffen Räume für Zusammenarbeit.

Beispielsweise hat sich das Berliner Ökosystem durch Kooperation zwischen Startups, Investoren und Wissenschaftseinrichtungen zu einem der dynamischsten Innovationsstandorte Europas entwickelt. Das Prinzip: Wissen fließt frei – und dadurch wächst das Ganze.

Netzwerkdenken ist damit kein Soft Skill, sondern eine wirtschaftliche Strategie. Kooperation schafft Skalierbarkeit, Marktzugang und Glaubwürdigkeit – drei Faktoren, die über langfristigen Erfolg entscheiden.

Kooperation als Innovationstreiber

Innovation entsteht selten in Isolation. Ideen brauchen Reibung, Austausch und Perspektivenvielfalt. Kooperation im Startup bringt genau das: Sie verbindet unterschiedliche Kompetenzen, Märkte und Denkweisen.

Gerade bei komplexen Herausforderungen – etwa Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Mobilität – können einzelne Startups kaum allein Lösungen liefern. Gemeinsam gelingt, was einzeln unmöglich wäre.

Viele erfolgreiche Produkte sind das Ergebnis von Partnerschaften: Hardware-Startups arbeiten mit Software-Teams, Biotech-Gründer:innen mit Datenanalyst:innen, Food-Startups mit Lieferdiensten. Diese Schnittstellen erzeugen Geschwindigkeit und Qualität.

Vertrauen als Währung des Netzwerkdenkens

Kooperation funktioniert nur, wenn Vertrauen da ist. In einer Szene, die lange von Konkurrenz geprägt war, ist das ein Kulturwandel. Doch Vertrauen lässt sich aufbauen – durch Transparenz, offene Kommunikation und gegenseitigen Respekt.

Gründer:innen, die bereit sind, Wissen zu teilen, gewinnen oft mehr, als sie geben. In der Praxis zeigt sich: Offene Kooperation führt zu mehr Sichtbarkeit, besserem Feedback und neuen Geschäftsmöglichkeiten.

Netzwerkdenken heißt also nicht Naivität, sondern strategische Offenheit. Wer teilt, wächst – weil Wachstum heute auf Verbindung basiert.

Das Startup Ökosystem als Beschleuniger

Ein funktionierendes Startup Ökosystem ist der Nährboden für erfolgreiche Kooperation. Es bietet Mentoring, Finanzierung, Wissenstransfer und Sichtbarkeit. In Deutschland gewinnen regionale Hubs wie Hamburg, Leipzig oder Karlsruhe an Bedeutung, weil sie starke Netzwerke zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik fördern.

Solche Ökosysteme schaffen Vertrauen – und Vertrauen wiederum ermöglicht Risikobereitschaft. Das Zusammenspiel von Startups, Corporates und Kapitalgebern ist der Schlüssel, um Innovationen skalierbar zu machen.

Fazit

Die Zukunft des Gründens ist vernetzt. Kooperation im Startup, echtes Netzwerkdenken und starke Startup Ökosysteme ersetzen das alte Dogma der Konkurrenz durch eine Kultur des Miteinanders.

Gründer:innen, die Partnerschaften pflegen, statt Grenzen zu ziehen, schaffen mehr Wirkung, Innovation und Stabilität. Erfolg ist heute kein Solo-Projekt mehr, sondern ein Gemeinschaftswerk – und genau darin liegt seine Stärke.

Image by Gerd Altmann from Pixabay

Kann man innere Ruhe trinken?

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beesauer Natur & Oxymel als Quelle für Wohlbefinden

beesauer. steht für natürliche Kräuterelixiere auf Basis von Oxymel, die Tradition und modernes Wohlbefinden miteinander verbinden und Körper wie Geist auf natürliche Weise stärken

Wie ist die Idee zu beesauer. entstanden und wer steckt hinter dem Konzept der natürlichen Kräuterelixiere?

Wir wollten eigentlich ein nur naturbasiertes, leckeres Beruhigungsgetränk entwickeln – das hat uns gefehlt. Nach viel Rumexperimentieren und Gesprächen mit potenziellen Produzenten, sind wir mehr oder weniger zufällig auf das Oxymel gestoßen. Wir haben dann selbst viel damit rumprobiert, bis wir dann schließlich das erste Mal bei unserem Produzenten waren und deren Oxymel probiert haben und wir waren sofort geflasht: „Wie kann das nicht schon längst ein Riesen Ding sein? Warum trinkt das nicht schon längst jeder? Wie kann es sein, dass wir davon noch nie davor gehört hatten? – Wir machen das jetzt ganz groß!“

Was bedeutet der Name beesauer. für euch und welche Philosophie verbindet ihr mit dem Produkt?

Regionalität und Naturnähe erlebbar und alltagstauglich machen. Ein Produkt, dass man aus jeder Hinsicht mit gutem Gewissen genießen kann. Regional, bio und ehrlich gut. Kein zusätzlicher Zucker, keine Chemie, kein SchnickSchnack. Nur natürliche Zutaten. Denn wir sind uns sicher: Die Zukunft schmeckt regional, ehrlich und naturbasiert.

Wie würdet ihr einem Menschen, der noch nie von Oxymel gehört hat, euer Produkt erklären?

Oxymel (Oxy=sauer, mel=Honig) ist im Grunde gesehen die Mischung von Essig, Honig und Kräutern. Wir lassen diese Mischung insgesamt 6 Wochen ziehen und erhalten dadurch eine Art Superpower-Tee/Kräuterelixier. Die Oxymele sind dabei super flexibel einsetzbar, ganz je nach Kräuterauswahl. Beecalm mit Kamille, Johanniskraut und Lavendelblüten trinken wir beispielweise immer abends nach Feierabend oder vor dem Schlafengehen. Unsere anderen Sorten heißen beewild und beebalanced. Auch hier ist der Name Programm.

Welche Werte leiten euch bei der Entwicklung eurer Bio-Elixiere und wie stellt ihr sicher, dass sie konsequent umgesetzt werden?

Das ganze Projekt beesauer ist aus einer tiefen Überzeugung heraus entstanden. Nicht um irgendwie eine hippe Marke aufzubauen die möglichst viel von irgendwas verkauft. Wir lieben regionale, natürliche Produkte und einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil. Und genau das wollen wir auch unseren Kund*innen ermöglichen.

Wer gehört zu eurer Hauptzielgruppe und was schätzen eure Kundinnen und Kunden besonders an beesauer.?

Gesundheitsbewusste Menschen die Wert auf natürliche und wirklich gute Produkte legen.

Wie gelingt es euch, traditionelle Kräuterrezepturen mit einem modernen Lebensgefühl zu verbinden?

Wir verbinden das Beste der Tradition mit den Anforderungen des modernen Lebensgefühls. Traditionelle Kräuterrezepturen sind in ihrem Kern unschlagbar: Sie nutzen nur naturbasierte Inhaltsstoffe, um den Körper optimal zu unterstützen. Diesen reinen, wirksamen Ansatz übernehmen wir vollständig. Doch zu einem modernen, bewussten Lebensstil gehört beispielsweise auch das hohe Bewusstsein über die Wirkung von Zucker. Hier haben wir die Tradition optimiert: Unsere Oxymele enthalten 60% weniger Zucker als herkömmliche Rezepturen. Und schmecken trotzdem besser! Dieser Schritt ist für uns entscheidend, denn so wird das Produkt alltagstauglich – man kann es täglich und ohne schlechtes Gewissen genießen.

Welche Herausforderungen begegnen euch in der Herstellung und Vermarktung eines naturbasierten Produkts – und wie geht ihr damit um?

Herausforderungen gehören bei einem Start Up absolut zum Alltag – das gehört aber auch einfach dazu. Sonst würde es ja Jeder machen. Bei uns ist eine große Herausforderung, dass unser Produkt relativ unbekannt ist und sehr erklärungsbedürftig ist. Wir sind uns aber sicher, dass mit genug Überzeugung und Geduld, echte Qualität langfristig überzeugt. Außerdem spielt bei uns die EU Health Claim Verordnung eine große Rolle. Naturbasierte Zutaten, wie Kamille oder Lavendelblüten, deren Wirkung in der Naturheilkunde schon seither weit bekannt sind, haben im Gegensatz zu vielen künstlichen Inhaltsstoffen keinen zugelassen Health Claim, weshalb wir rechtlich kaum gesundheitliche Aussagen zu unseren Produkten treffen dürfen. Wir begegnen dieser Regulierung mit maximaler Transparenz und Vertrauen in unsere Kundinnen. Wir kommunizieren offen über die traditionelle Anwendung und die hohe Qualität der Rohstoffe – wie sich die Kraft der Natur anfühlt, müssen die Kund*innen dann selbst erleben.

Was unterscheidet beesauer. von anderen Anbietern natürlicher Getränke oder Elixiere?

Da große Problem was ja generell besteht ist, dass gesunde, natürliche Produkte oftmals einfach nicht so gut schmecken, wie man sich das gerne wünscht. Dies wird dann oft mit künstlichen Zusatzstoffen oder Zucker gelöst. Und genau da setzen wir an. Wir schmecken sogar besser und das ganz ohne „Schummeln“. Wie machen wir das? Ganz einfach: Wir verwenden höchstwertigsten handgemachten Essig, fruchtigen Aroniaessig (anstatt nur Apfelessig) und lassen unsere Kräuter für ganze 6 Wochen (!) ziehen. Diese Sorgfalt und Geduld wirst du schmecken.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in eurer täglichen Arbeit und bei der Auswahl eurer Zutaten?

Mit der Mission Regionalität und Naturnähe wieder erlebbarer und alltagstauglicher zu machen ist Nachhaltigkeit für uns kein Nice-To-Have Randthema, sondern Teil unseres Konzepts. Wir setzen konsequent auf Regionalität und kurze Wege. Die gesamte Herstellung erfolgt bewusst in einer kleinen Essigmanufaktur in Franken. Diese lokale Produktion unterstützt Handwerk und minimiert Transportdistanzen. Wir versenden ausschließlich aus Deutschland und zudem gehen wir bewusst einen anderen Weg als viele Online-Shops: Wir verzichten auf die im E-Commerce üblichen, aber nutzlosen Gratis-Beigaben und Gimmicks, die den Warenkorb künstlich aufblähen und letztendlich meistens nur im Müll landen.

Wie sieht eure Vision für beesauer. in den nächsten Jahren aus – wo wollt ihr die Marke noch hinführen?

Wir wollen das Oxymel als funktionales Lifestyle-Getränk zu etablieren und damit Regionalität und Naturnähe in der breiten Masse zu verteilen und damit künstlichen Getränken der Großindustrie den Kampf ansagen. Darüber hinaus können wir uns vorstellen zukünftig weitere Hausmittel, uralte Rezepturen und Naturprodukte in einer ähnlichen Form und mit dem gleichen Ziel weiterzuentwickeln.

Gibt es neue Geschmacksrichtungen, Kooperationen oder Produktlinien, die ihr künftig plant?

Für die nähere Zukunft stehen bereits weitere Oxymel-Sorten im Raum (z.B. eine für das Immunsystem). Außerdem arbeiten wir gerade auch mit Hochdruck an einem veganen „Oxymel“, das die Vorteile des Oxymels mit einem veganen Lebensstil vereint. Außerdem bemühen wir uns gerade noch um mehr Kooperationen in der Branche. Deswegen bei Interesse gerne melden.

Welche drei Ratschläge würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ein nachhaltiges Food-Startup aufbauen möchten?

Steht ihr wirklich hinter eurer Idee oder Philospohie? Der Gründungsweg ist ein sehr holpriger. Um diverse Momente der Ratlosigkeit, Ungewissheit und großer Hürden zu überwinden, gehört einiges an Mut, Motivation und Hingabe. Deswegen würden wir auf jeden Fall empfehlen etwas zu gründen, hinter dem ihr selbst zu 100% steht und von dem ihr auch von euren persönlichen Werten her voll und ganz überzeugt seid.

Ist das der Fall? Dann einfach machen. Es gibt unendlich viele Entscheidungen die zu treffen sind und unendlich viele Möglichkeit diverse Themen anzugehen. Wir sagen, so schnell wie möglich auf den Markt, Feedback einholen und dann immer weiter verbessern.
Vertrauen und Dankbarkeit: Es wird viele Tiefpunkte, Schwierigkeiten und Momente des Hinterfragens geben. Seid doch erstmal dankbar dafür wie weit ihr schon gekommen seid. Dankbar dafür was ihr schon alles gemacht habt. Immerhin habt ihrs gemacht. Und vertraut in euren Plan, eure Fähigkeiten und eure Überzeugung. Der Rest kommt ganz von alleine.

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Wir bedanken uns bei den William Gereke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


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Wie viel Intelligenz kann eigentlich in einer Kaffeemaschine stecken?

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MARO COFFEE verbindet moderne Maschine und Kaffee Gründerteambild Max und Robin Credit: MARO Coffee

MARO.COFFEE entwickelt smarte Siebträgermaschinen, die moderne Technologie mit echtem Kaffeegenuss verbinden und das Espressoerlebnis für Zuhause und Büro neu definieren

Wie ist MARO.COFFEE entstanden und was war der Moment, in dem die Idee zur smarten Siebträgermaschine geboren wurde?

MARO ist aus einem sehr einfachen Bedürfnis entstanden: morgens schnell einen richtig guten Espresso zu machen – ohne lange Wartezeiten, ohne Kompromisse und ohne unnötig kompliziertes Handling. In der Praxis gab es damals nur zwei Extreme: günstige Maschinen, die inkonsistent waren, oder teure High-End-Systeme, die zwar beeindruckend aussahen, im Inneren aber auch auf jahrzehntealter Technik basierten.

Zur Zeit, als die Idee entstand, war der Stand der Espressotechnik im Grunde noch derselbe wie vor über 60 Jahren. Lange Aufheizzeiten, hoher Energieverbrauch und eine Genauigkeit, die nicht zu den Ansprüchen moderner Specialty-Kundinnen und -Kunden passte. Wir konnten einfach nicht verstehen, warum niemand die Siebträgermaschine einmal komplett neu denkt – mit den technischen Möglichkeiten, die es heute gibt.
Die Grundidee war also: eine Maschine zu bauen, die nicht nur Kaffee zubereitet, sondern versteht, was sie tut. Die komplexe Prozesse automatisch richtig macht, den Nutzer unterstützt und verlässliche Ergebnisse liefert – und das Ganze in einem Gerät, das Spaß macht, statt Frust zu erzeugen. Das war der Moment, in dem MARO geboren wurde.

Was treibt euch als Gründerteam an – und wie hat sich euer Weg von Kindergeld und Nebenjobs hin zu einer High-End-Kaffeemaschine entwickelt?

Uns treibt vor allem die Neugier an, Dinge besser zu machen, als sie heute sind – und die Lust, Technologie sinnvoll einzusetzen. Wir sind keine klassischen BWL-Gründer, sondern Technik- und Kaffeeliebhaber, die irgendwann gemerkt haben, dass sie gemeinsam etwas bauen können, das es so noch nicht gibt.
Am Anfang war das alles ziemlich improvisiert. Robin hat studiert, ich habe ein Bundesfreiwilligendienst und einen Nebenjob als Barista gehabt um die paar Bauteile und Werkzeuge zu kaufen, die wir am Anfang wirklich gebraucht haben. Wir haben viel gelernt, gebastelt, Fehler gemacht und und neu gedacht. Aber genau das hat uns geholfen, wirklich zu verstehen, wie man eine Maschine entwickelt, die nicht nur technisch spannend ist, sondern auch im Alltag funktioniert.

Heute stehen wir da mit einer High-End-Maschine, die komplett in Deutschland gebaut wird und technisch auf einem Level ist, das vor ein paar Jahren für uns selbst noch utopisch klang. Der Weg dahin war kein Businessplan, sondern ein permanentes „Warum eigentlich nicht?“, “Was wäre denn nach diesem Schritt der Nächste”– und die Überzeugung, dass guter Kaffee und moderne Technik kein Widerspruch sein müssen.

Wie würdet ihr die Vision von MARO.COFFEE in einem Satz beschreiben und was bedeutet sie für die Zukunft des Kaffeegenusses im Büro?

Unsere Vision ist es, den Kaffeegenuss neu zu denken – mit Maschinen, die verstehen, was sie tun, sich an die Bedürfnisse des Anwenders/ der Anwenderin anpassen und dadurch überall verlässliche Ergebnisse liefern, egal ob zuhause oder im Büro. Für uns heißt das: weniger Kompromisse, so viel Komplexität wie vom User gewünscht, mehr Freude am Kaffee. Unser Fokus liegt aktuell auf dem Heimmarkt, aber auch einige Büros oder Cafés haben wir mit Model 1 bereits zu neuem Espressogenuss und verlässlicher Koffeinversorgung verhelfen können.

Welche Zielgruppen habt ihr besonders im Blick – und wie verändert euer Ansatz das Kaffeeerlebnis in Agenturen, Coworking-Spaces oder Homeoffices?

Die Entwicklung von Model 1 orientiert sich stark an den Bedürfnissen von Home-Baristi – allerdings an der gesamten Bandbreite: vom Einsteiger, der einfach einen konstant guten Espresso will, bis zum Nerd, der jedes Detail seiner Extraktion verstehen möchte. Das war uns wichtig, weil guter Kaffee keine Frage des Könnens, sondern der Möglichkeiten sein sollte. Grandioserweise funktioniert dieser Ansatz auch für so ziemlich jeden anderen Anwendungsort – ob im Büro, im Coworking-Space oder im kleinen Café. Das Resultat ist immer dasselbe: mehr Bewusstsein für Kaffeequalität, mehr Spaß am Zubereiten und ein ganz neues Verhältnis zu Technik im Alltag. Statt Kompromisse zu machen, kann man sich endlich auf das konzentrieren, worum es eigentlich geht – richtig guten Kaffee.

Was unterscheidet die MARO Model 1 von klassischen Siebträgermaschinen und worin liegt ihr technologischer Vorsprung?

Die MARO Model 1 unterscheidet sich von klassischen Siebträgermaschinen vor allem darin, dass sie von Grund auf neu gedacht wurde – mit heutiger Technologie statt mit 60 Jahre alten Prinzipien. Während herkömmliche Maschinen oft 25 bis 30 Minuten zum Aufheizen brauchen, ist die Model 1 in rund drei Minuten bereit – spart dabei im Alltag eine riesige Menge Energie und funktioniert dazu noch zuverlässiger als die Konkurrenz mit riesigen Boilern. Möglich wird das durch ein hochpräzises, digital geregeltes System, das nur dann Wasser erhitzt, wenn es auch wirklich benötigt wird.

Ihr technologischer Vorsprung zeigt sich besonders im Alltag an Beispielen aus Funktionen von Model 1:

Der Smart Profiler greift während der Extraktion auf Wunsch aktiv ein, wenn der Mahlgrad nicht optimal passt oder bei der Vorbereitung ein Fehler passiert ist. Die Maschine regelt dann während des Bezugs automatisch gegen und sorgt dafür, dass der Shot trotzdem gelingt – statt im Ausguss zu landen. So wird nicht nur erklärt, was passiert, sondern direkt verhindert, dass Kaffee verschwendet wird. Unser Grind Analyzer ergänzt das, indem er dem User klar erklärt, was mit der Einstellung der separaten Mühle zu tun ist (häufig größte Schwierigkeit bei Einsteigern) indem er klar Empfehlungen für die Richtung (gröber oder feiner) und die Größe der Änderung empfiehlt. So muss nicht gegoogelt oder gerätselt werden, es geht einfach von der Hand.

Durch die verschiedenen Modi – vom Explorer- bis zum Extreme-Modus – wächst die Maschine mit ihren Nutzern mit. Einsteiger lernen schnell, tollen Espresso zu machen, und wer tiefer einsteigen will, findet keinerlei Grenzen mehr. Genau diese Spannweite macht die Model 1 so besonders: Sie ist einfach, wenn sie es sein soll, und grenzenlos präzise, wenn man es will.
Und das gilt weit über die Espressozubereitung hinaus. Unser nutzerzentriertes Denken und der hohe Digitalisierungsgrad ermöglichen unendlich viele Wow-Momente – durch intelligente Nutzerführung, durchdachtes Design und Workflows, die Spaß machen, statt zu überfordern. MARO steht für Technologie, die nicht das tolle Handwerk ersetzt, sondern befähigt – und so den Alltag mit jedem Kaffee ein Stück besser macht.

Wie wichtig ist euch die Verbindung aus Design, Nachhaltigkeit und Technik – und wie spiegelt sich dieser Anspruch in eurer Maschine wider?

Design, Nachhaltigkeit und Technik gehören bei uns untrennbar zusammen. Wir glauben nicht an schöne Maschinen, die technisch veraltet sind – und auch nicht an technische Innovation ohne Sinn für Gestaltung oder Verantwortung. Bei der MARO Model 1 beeinflusst jedes Detail das andere.
Das Design folgt immer einer Funktion: klare Linien, hochwertige Materialien, intuitive Bedienung. Gleichzeitig setzen wir auf nachhaltige Produktion – kurze Lieferketten, recycelbare Materialien, reparierbare Bauweise und Fertigung in Deutschland. Das sorgt nicht nur für Langlebigkeit, sondern auch für Transparenz darüber, woher jedes Bauteil kommt.

Technisch ist Nachhaltigkeit genauso relevant. Durch den extrem schnellen Aufheizvorgang und das boilerlose System, verbraucht Model 1 am Tag so viel Energie wie manche Boiler-Maschinen nur zum Aufheizen – ohne Einbußen bei der Präzision. Und weil die Maschine softwarebasiert arbeitet, kann sie über Updates ständig besser werden, statt irgendwann ersetzt zu werden.
Am Ende steht ein Gesamtsystem, das nicht zwischen Design, Technik und Nachhaltigkeit trennt, sondern sie zu einem Gedanken verbindet: Kaffeegenuss kann ästhetisch, effizient und verantwortungsvoll zugleich sein.

Community-Driven Development ist bei euch zentral. Wie beeinflusst das direkte Feedback eurer Nutzer:innen die Weiterentwicklung der Maschine?

Community-Driven Development ist für uns tägliche Realität. Die meisten Ideen entstehen direkt aus dem Austausch mit unserer Community – also mit den Menschen, die die MARO Model 1 jeden Tag benutzen. Sie merken als Erste, wo im Workflow noch etwas besser werden kann oder welche Funktion den Alltag wirklich erleichtert.
Wir bekommen Feedback über unser Online-Forum, Supportkanäle und Social Media, aber auch durch sehr direkte Gespräche mit Nutzerinnen und Nutzern. Wenn jemand ein Problem beschreibt oder eine Idee teilt, landet das nicht in einer anonymen Liste, sondern direkt bei uns: im Entwicklerteam. Der Großteil der neuen Features oder Verbesserungen sind genau so entstanden.

Das Besondere ist, dass wir diese Rückmeldungen in einem digitalen System umsetzen können. Die Model 1 ist softwarebasiert und updatefähig, das heißt: Feedback kann innerhalb weniger Wochen zu einer realen Verbesserung werden. So wächst die Maschine gemeinsam mit ihrer Community – und genau das macht sie lebendig.

Welche Herausforderungen habt ihr bisher beim Aufbau eures Unternehmens erlebt und wie habt ihr sie gemeistert?

Wir haben mitten in der Corona-Zeit gegründet – also genau dann, als Lieferketten zusammengebrochen sind und Elektronikbauteile praktisch über Nacht zur Mangelware wurden. Für ein junges Hardware-Startup ohne große VC-Finanzierung war das ein echter Stresstest. Viele Bauteile waren schlicht nicht verfügbar, und wir mussten lernen, mit dem zu arbeiten, was wir kriegen konnten – ohne Abstriche bei Qualität oder Präzision zu machen.

Gleichzeitig hatten wir ambitionierte Entwicklungsziele, deren Umsetzbarkeit zu Beginn niemand garantieren konnte. Wir wollten Technologien einsetzen, die es so in keiner Espressomaschine gab, und mussten sie während der Entwicklung erst beweisen. Das hieß: unzählige Prototypen, Testzyklen und Rückschläge – bis alles so funktionierte, wie wir es uns vorgestellt hatten.
Ein weiteres großes Thema war das Liquiditätsmanagement. Hardware bedeutet hohe Vorfinanzierung, lange Entwicklungszyklen und viel gebundenes Kapital. Wenn man – wie wir – nicht mit Millionen an Risikokapital startet, muss jeder Euro sitzen. Wir haben früh gelernt, sehr diszipliniert zu planen, kreativ zu beschaffen und Risiken genau zu kalkulieren.

Und: Wir hatten keine bestehenden Netzwerke, keine Industrieerfahrung, keine Kontakte. Wir kamen direkt aus der Schule – buchstäblich von Null. Das hat uns gezwungen, alles selbst aufzubauen: Lieferketten, Partner, Prozesse. Heute sind genau diese Strukturen unsere größte Stärke.
Am Ende trifft der Satz „Hardware is hard“ den Punkt ziemlich genau. Aber es ist auch der Grund, warum wir so nah an unserem Produkt, unseren Kunden und jeder einzelnen Entscheidung geblieben sind. Jede Hürde hat uns gezwungen, besser zu werden – und genau das hat MARO geprägt.

Wie groß ist der Einfluss von Software und digitalen Features im Vergleich zu klassischem Maschinenbau – und wo seht ihr die Zukunft des Kaffeemarkts?

Software spielt bei uns eine mindestens ebenso große Rolle wie klassischer Maschinenbau. Wir sehen Hardware als stabile Basis – aber alles, was sie wirklich lebendig macht, entsteht durch Software, Datenerfassung und digitale Features.
Durch digitale Oberflächen, präzise Sensorik und regelmäßige Softwareupdates sind wir in der Lage, aus einem bestehenden Hardware-Set immer wieder die neueste Maschine zu machen – während sie längst beim Kunden steht. Das bedeutet: technische Weiterentwicklung, neue Funktionen und Verbesserungen kommen direkt zu den Nutzerinnen und Nutzern, ohne dass eine neue Maschine nötig ist.
Gleichzeitig erlaubt uns dieser Digitalisierungsgrad, notwendige Wartungen frühzeitig zu erkennen und auf dieser Basis künftig Services anzubieten, die weit über klassische Maschinenpflege hinausgehen.

Ein gutes Beispiel dafür ist MARO Home – unsere digitale Plattform, die das Maschinen-Ökosystem erweitert. Sie ermöglicht nicht nur neue Business-Modelle, sondern auch neue Touchpoints: Nutzer können Profile teilen, Daten verstehen, ihre Maschine personalisieren und erleben, wie sich Kaffeezubereitung Schritt für Schritt weiterentwickelt.
Für uns liegt die Zukunft des Kaffeemarkts genau hier: in der Verbindung aus präziser Hardware und intelligenter Software. Das Ergebnis ist nicht einfach eine bessere Maschine, sondern ein lernendes System – eines, das mit seinen Nutzerinnen und Nutzern wächst und den Kaffeegenuss neu definiert.

Welche Rolle spielt das Thema Fairness – von der Produktion bis zur Bohne – in eurer täglichen Arbeit?

Fairness bedeutet für uns, Verantwortung zu übernehmen – in der Produktion, im Umgang mit Partnern und im Bewusstsein, dass eine Siebträgermaschine immer auch ein Luxusgut ist. Die nachhaltigste Espressomaschine steht in einem Café und brüht hunderte Espressi am Tag. Uns ist bewusst, dass unsere Maschinen in der Regel nicht dort stehen – also versuchen wir, in unserem Rahmen einfach so viel wie möglich richtig zu machen: bei der Beschaffung, der Energieeffizienz, der Reparierbarkeit und der Langlebigkeit.
Die MARO Model 1 wird in Deutschland gefertigt, mit kurzen Lieferketten und Materialien, die langlebig und recycelbar sind. Wir kennen die Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, und legen Wert auf faire Bedingungen – von der Konstruktion bis zur Montage.

Beim Thema Kaffee selbst ist uns wichtig zu betonen, dass die Qualität in der Tasse maßgeblich von der Qualität der Bohnen abhängt. Wirklich guter Kaffee entsteht nur dort, wo beim Anbau mit Aufmerksamkeit und Sorgfalt gearbeitet wird – das ist der Kern von Specialty Coffee. Auch wenn wir selbst keine Bohnen verkaufen, unterstützen wir das, was dahintersteht: Zu jeder Model 1 legen wir lokal geröstete und fair eingekaufte Bohnen bei, um den Genussmoment vom ersten Shot an zu fördern und Bewusstsein für Qualität zu schaffen.
Fairness heißt für uns also nicht, perfekte Lösungen zu versprechen, sondern in jedem Bereich die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen – technisch, sozial und ökologisch.

Wohin soll die Reise mit MARO.COFFEE gehen. Welche nächsten Schritte oder Produkte stehen bereits in den Startlöchern?

Unsere Reise mit MARO ist noch ganz am Anfang. Aktuell konzentrieren wir uns vor allem auf unser Kernprodukt – die kontinuierliche Weiterentwicklung der Software, den Ausbau des Vertriebs und alles, was rund um die Model 1 passiert. Unser Ziel ist es, die Maschine stetig besser zu machen, neue Features bereitzustellen und das Nutzungserlebnis weiter zu verfeinern.
Parallel arbeiten wir an mehreren Accessories, die in nächster Zeit erscheinen werden. Sie sollen noch mehr Individualität ermöglichen und den experimentellen Charakter der Model 1 weiter fördern – für alle, die Lust haben, mit Kaffee zu spielen und Neues auszuprobieren.
Langfristig wollen wir mit MARO einen nachhaltigen, wirkungsvollen Beitrag zum Specialty-Markt leisten. Wir wünschen uns mehr Innovation, mehr Mut zum Neudenken – und dass Menschen beim Espressozubereiten einfach richtig viel Spaß haben. Wenn wir das schaffen, sind wir auf dem richtigen Weg.

Welche drei Ratschläge würdet ihr jungen Gründer:innen geben, die mit wenig Kapital, aber viel Leidenschaft etwas Eigenes aufbauen wollen?

Erlaubt euch Naivität.
Heutzutage weiß ich viel mehr als am Anfang – und genau das macht mir rückblickend klar, wie wichtig dieses anfängliche Unwissen war. Ohne eine gewisse Naivität wäre MARO wahrscheinlich nie entstanden. Wäre uns die tatsächliche Komplexität dieses Unterfangens zu Beginn bewusst gewesen, wäre es deutlich schwerer, teurer – und vielleicht sogar unmöglich gewesen. Am Anfang geht es nicht darum, alles zu verstehen, sondern überhaupt anzufangen.

Redet offen über eure Vorstellungen und Ziele.
Egal ob mit Zulieferern, Unterstützern, Investoren oder Kunden – eure Ideen, Ansprüche und Visionen machen in dieser Phase alles aus. Es ist wichtig, gemocht zu werden, aber nie auf Kosten des Produkts oder der Idee. Ihr bekommt immer nur das, was ihr kommuniziert. Also springt über euren Schatten und sagt wirklich, was ihr wollt – auch wenn ihr noch nicht genau wisst, ob oder wie es geht. Diese Offenheit schafft Vertrauen und zieht die richtigen Menschen an.

Rechnet regelmäßig – aber verliert euch nicht darin.
Man muss nicht alles durchkalkulieren, bevor man loslegt, aber man sollte lernen, regelmäßig zu rechnen, zu korrigieren und ehrlich zu sich selbst zu sein. In der Anfangszeit fliegt man oft vor Energie, und 20-Stunden-Tage fühlen sich leicht an. Aber wer dabei vergisst, dass später Fixkosten, Mitarbeiter oder Werkzeuge dazukommen, riskiert die eigene Überlebensfähigkeit. Rechnen ersetzt nie das Machen – aber Machen ohne Rechnen wird irgendwann gefährlich.

Bild Gründerteambild @ Credit: MARO Coffee

Wir bedanken uns bei Maximilian Grimm und Robin Kuprat für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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