Samstag, November 23, 2024
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Wie ein gesundheitlicher Wendepunkt den Weg zur Gründung ebnete

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darmwunder gründerin Jana Müller (c) Alexandra-Maria-Fotografie

Darmwunder unterstützt Menschen mit chronischen Verdauungsproblemen durch einen ganzheitlichen Ansatz, der Nervensystem, Emotionen und Ernährung in einem 6-monatigen Programm kombiniert

Könnten Sie uns zu Beginn ein wenig über Ihre persönliche Geschichte erzählen? Wie sind Sie von einer Karriere bei der Polizei zu Ihrer heutigen Rolle als Gründerin von Darmwunder gekommen?

Polizistin zu werden war mein Traumberuf und daran hat sich während meiner Ausbildung auch nichts geändert. Meine gesundheitlichen Probleme begannen mit dem Eintritt in den Schichtdienst, einem Umzug und einer nicht auskurierten Grippe. Ich bekam Verdauungsprobleme, die mich stark einschränkten und entwickelte weitere Beschwerden wie Hautprobleme, Schwindel, starkes Kälteempfinden und Schlaflosigkeit. Im Laufe der Zeit wurden diese Beschwerden chronisch. Ich konsultierte zahlreiche Ärztinnen und Ärzte und erhielt eine Vielzahl an Diagnosen. Die verschriebenen Medikamente und Behandlungen schlugen allerdings nicht an. Mehrfach wurde ich mit dem Satz „Damit müssen Sie jetzt leben“ konfrontiert.

Da ich meine Situation nicht akzeptieren wollte, begann ich mit einer Ernährungsumstellung. Es ging mir besser, allerdings manifestierte sich ein neues Problem: Ich entwickelte regelrecht Ängste vor bestimmten Lebensmitteln. Daraufhin vollendete ich, neben einer Coaching-Ausbildung, verschiedene Fortbildungen unser Nervensystem betreffend.  und lernte, wie Körper und Geist zusammengehören. Mit meinem neuen Wissen um die Komplexität des menschlichen Körpers und seinen vielschichtigen Bedürfnissen konnte ich mir endlich helfen. 

Mein Wissen gab ich zunächst in 1:1-Coachings weiter und 2023 gründete ich das Unternehmen Darmwunder. Heute unterstützen mein 10-köpfiges Team und ich Betroffene mit einem ganzheitlichen Ansatz im Rahmen eines 6-monatigen Programms. 

Was ist die Kernvision von Darmwunder und wie wollen Sie diese Vision in den nächsten Jahren verwirklichen?

Meine Kernvision ist die Schaffung eines breiten Bewusstseins in der Gesellschaft für die enge Verbindung zwischen Psyche und Körper bei Verdauungsbeschwerden. Ich bin fest davon überzeugt, dass niemand mit chronischen Verdauungsproblemen oder Symptomen ohne Ursache leben muss. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung der Sprache des Körpers kann jede und jeder von uns wieder lernen. 

Durch Produkterweiterungen, zusätzlich zum bereits bestehenden Darmwunder-Programm, möchte ich möglichst vielen Betroffenen helfen. Mein Ziel ist es, in den kommenden Jahren über 10.000 Menschen auf ihrem Weg zur Gesundheit zu begleiten. 

Ihr Ansatz umfasst die Bereiche Nervensystem, Emotionen und Ernährung. Warum ist es so wichtig, diese drei Elemente gemeinsam zu betrachten, wenn es um chronische Verdauungsprobleme geht?

Bei einer Vielzahl von Betroffenen ist das gesamte Körpersystem durch ein dysreguliertes Nervensystem bereits aus der Balance geraten, was zu chronischen Beschwerden geführt hat. Um die Grundlage für ein gesundes Leben zu schaffen, ist es wichtig, die Zusammenhänge zwischen Stress, Trauma und chronischen Darmproblemen zu verstehen. Um die Ursachen für die Probleme zu finden, spielen auch die Emotionen eine entscheidende Rolle, da sie maßgeblich die physische Gesundheit beeinflussen. Denn werden Emotionen unterdrückt, manifestieren sie sich in körperlichen Symptomen.

Menschen, die unter chronischen Verdauungsproblemen leiden, drehen meistens nur an einer einzigen Stellschraube: der Ernährung. Auch wir schauen auf diesen Punkt im Darmwunder-Programm, aber in den meisten Fällen reicht es nicht aus, diesen Punkt gesondert zu betrachten.  Aus den oben genannten Gründen haben wir deshalb auch immer das Nervensystem und die Emotionen im Blick. Dieser ganzheitliche Ansatz ist das Besondere an unserer Arbeit.

Wie würden Sie die Zielgruppe von Darmwunder beschreiben? Welche speziellen Bedürfnisse haben diese Menschen, und wie stellt Ihr Programm sicher, dass diese erfüllt werden?

Unsere Zielgruppe ist heterogen und umfasst alle Alters- und Geschlechtergruppen. Denn chronische Verdauungsprobleme sind kein Thema des Alters oder Geschlechts. Die meisten Betroffenen haben bereits eine Odyssee an Arztbesuchen und Behandlungen hinter sich, ohne dass eine Besserung ihrer Beschwerden eingetreten wäre. 

Die Bedürfnisse der Menschen, die an unserem Programm teilnehmen, sind sehr unterschiedlich. Allerdings haben alle Körper die gleichen Bewältigungsstrategien und Reaktionen auf Stress. Bei Darmwunder lernen die Teilnehmenden die Zusammenhänge zwischen den drei Bereichen Nervensystem, Emotionen und Ernährung genau kennen. Wir geben ihnen das nötige Wissen und die richtigen Werkzeuge an die Hand, um sich eigenverantwortlich und selbstwirksam zu helfen. Darüber hinaus arbeiten in meinem Team Menschen mit unterschiedlichen Expertisen, die den Teilnehmenden bei individuellen Fragen zur Seite stehen. So können wir die Menschen an unterschiedlichen und individuellen Punkten in ihrem Leben abholen.

Es gibt viele Programme und Ansätze im Bereich der Darmgesundheit. Was unterscheidet Darmwunder von anderen Angeboten auf dem Markt?

Darmwunder setzt den Fokus auf einen ganzheitlichen Ansatz. Mein Team und ich wissen, dass es nicht die eine Sache gibt, die zu chronischen Problemen führt, sondern das Körper und Psyche als Ganzes betrachtet werden müssen. 

Unser Ziel ist es, ein tiefgreifendes Verständnis für diesen Zusammenhang zu vermitteln, weshalb wir intensiv mit dem Nervensystem arbeiten. Dabei werde ich von einem Team von Expertinnen unterstützt, sodass wir verschiedene Bereiche abdecken können. Unsere Teilnehmenden werden während des Programms von uns persönlich betreut und erhalten neben dem richtigen Wissen die passenden Werkzeuge, um ihr Leben zu verändern. Ein sehr wichtiger Unternehmenswert von Darmwunder ist in diesem Zusammenhang Ehrlichkeit. Wir versprechen keine „Heilung“ nach der Teilnahme oder nach bestimmten Veränderungen. Wir erzählen ehrlich unsere eigenen Geschichten und ermutigen die Teilnehmenden, ihr Leben selbstwirksam nachhaltig zu verändern. 

Welche Herausforderungen haben Sie als Gründerin von Darmwunder bisher erlebt und wie haben Sie diese gemeistert?

Meine größte Herausforderung zu Beginn meiner Gründung war die Tatsache, dass in meiner Familie niemand selbstständig war und mir hier ein wichtiger Austausch fehlte. Hinzu kam die finanzielle Unsicherheit, die ich so nicht kannte, da ich aus einem vermeintlich sicheren Beamtenjob heraus gegründet habe. Es ist nicht immer leicht, weiterzumachen und immer wieder aufzustehen, wenn Zweifel aufkommen. Vor allem in Phasen, in denen es nicht so gut läuft.

Ich habe eine große Vision und keinen Plan B. Beides hilft mir, an mich zu glauben und durchzuhalten. Mittlerweile bin ich auch keine Einzelkämpferin mehr, sondern habe mir für verschiedene Bereiche professionelle Unterstützung geholt. Wenn der Stress überhandnimmt, dann gehe ich einen Schritt nach dem anderen, anstatt mich Zweifeln und Zukunftsängsten hinzugeben. Mein Motto, das mir auch heute noch durch herausfordernde Phasen als Unternehmerin hilft: „Better done than perfect“. Ohne dieses Motto gäbe es Darmwunder heute nicht. 

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle in Ihrem Ansatz. Welche psychologischen Aspekte sind besonders wichtig für Menschen mit chronischen Verdauungsbeschwerden?

Die Psyche spielt eine entscheidende Rolle bei chronischen Verdauungsbeschwerden, da Emotionen wie Stress, Angst und Wut das Nervensystem dauerhaft aktivieren können. Dies beeinflusst direkt die Darm-Hirn-Achse und führt zu einer Verschlechterung der Verdauung. Besonders wichtig sind emotionale Blockaden und unbewältigter Stress, die über das autonome Nervensystem auf den Darm wirken. Unser Ansatz betont die Regulierung des Nervensystems, um den Körper wieder in Balance zu bringen und sowohl emotionales als auch körperliches Wohlbefinden zu fördern.

Mit einem 10-köpfigen Team sind Sie in relativ kurzer Zeit gewachsen. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung von Darmwunder? Gibt es Pläne, das Team oder die Dienstleistungen weiter auszubauen?

Mir war es von Anfang an wichtig, ein Programm zu schaffen, das wirklich ganzheitlich helfen kann. Deshalb war es für mich unerlässlich, ein Team von Expertinnen aufzubauen. In Zukunft möchte ich das Team mit weiteren festen Mitarbeitenden verstärken. Außerdem werden wir die Produktpalette weiter ausbauen. Zum einen wollen wir Betroffenen einen niederschwelligen Einstieg ermöglichen und auch Menschen ansprechen, die vorbeugen wollen. Auch eine eigene App ist in Planung. 

Viele Menschen scheuen sich, über Verdauungsprobleme zu sprechen. Wie gehen Sie mit diesem Tabu um, und wie schaffen Sie es, das Thema öffentlich zugänglicher zu machen?

Ich persönlich bin ein sehr offener Mensch und habe meine Verdauungsprobleme nie als Tabuthema betrachtet. Es sind übrigens vor allem wir Frauen, die das Thema Verdauung als schambehaftet empfinden. Durch den offenen und transparenten Austausch bei Darmwunder brechen wir die Scham und die Scheu, darüber zu sprechen. Allein das Wissen und das Bewusstsein, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist, hilft vielen Betroffenen, sich zu öffnen. 

Was würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern raten, die sich ebenfalls auf dem Gebiet der Gesundheit oder eines stark regulierten Marktes bewegen?

Wer im Gesundheitsbereich erfolgreich gründen will, sollte authentisch sein und offen über die eigenen Erfahrungen berichten – wenn er oder sie diese erlebt hat. Darüber hinaus sollte sich jede Gründerin und jeder Gründer mit der Gesetzeslage auseinandersetzen und die Richtlinien kennen. Eine absolut transparente Kommunikation, dass ein gesundheitliches Programm keine ärztliche Betreuung oder Therapie ersetzt und keine Diagnosen stellt, ist zudem unerlässlich. 

Sie haben eine große Reichweite auf Social Media. Wie wichtig war diese Plattform für den Aufbau von Darmwunder und wie nutzen Sie sie, um Ihre Zielgruppe zu erreichen?

Ohne meinen Instagram-Account gäbe es Darmwunder heute nicht. Dort habe ich angefangen, meinen Heilungsprozess zu teilen und mich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Der wachsende Account hat mir gezeigt, wie groß der Bedarf an dem Thema ist. Heute teile ich auf meinem Instagram Account mein Wissen in Kurzform. Er dient dem Aufbau einer Community und der Kundengewinnung. 

Zum Abschluss: Wo sehen Sie Darmwunder in fünf Jahren und welche großen Ziele möchten Sie bis dahin erreicht haben?

Mein Ziel ist es, Darmwunder zu einem stabilen Remote-Unternehmen aufzubauen, mit Mitarbeitenden, die eine gesunde Work-Life-Balance leben können. Außerdem plane ich, die Produktpalette zu erweitern und dabei die bisherige Qualität der Produkte beizubehalten. 

Ich möchte, dass Darmwunder von Ärztinnen und Ärzten empfohlen wird, wenn sie vermeintlich gesunde Patientinnen und Patienten mit Verdauungsbeschwerden haben, bei denen keine Ursache gefunden werden kann oder keine Behandlung anschlägt. Ich persönlich hätte mir als Betroffene eine solche Empfehlung sehr gewünscht.

Bild: Jana Müller (c) Alexandra-Maria-Fotografie

Wir bedanken uns bei Jana Müller für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie können digitale Zwillinge unsere Zukunft verändern?

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kaleidemoskop Dr. Martin Manhembué GovTech-Founder & Professor Maxim Zimmermann

kaleidemoskop entwickelt digitale Zwillinge der Gesellschaft, um datenbasierte Szenarien und Prognosen für politische und strategische Entscheidungen zu ermöglichen.

Können Sie kaleidemoskop kurz vorstellen und erzählen, was Sie zur Gründung des Unternehmens inspiriert hat?

Wir bei kaleidemoskop entwickeln Digitale Zwillinge der Gesellschaft, also ein statistisches Abbild, mit dem man Szenarien für viele mögliche Zukünfte berechnen kann. Die Idee dazu kam uns aufgrund eines Zeitungsartikels, in dem der Autor schrieb, dass wir in Deutschland zu wenig soziale Experimente machen, also beispielsweise mal das bedingungslose Grundeinkommen in Hessen ausprobieren. Das machen wir nicht, weil es teuer und zeitaufwendig ist. Dieses Problem wollen wir digital lösen.

Wer steht hinter kaleidemoskop, und welche Erfahrungen und Qualifikationen bringen die Teammitglieder mit?

Marcel Hebing und ich, Martin Manhembué, sind die Gründer von kaleidemoskop. Marcel ist ausgebildeter Soziologe und Informatiker, der jahrelange Erfahrung in Data Science und Softwareentwicklung hat. Ich bin Naturwissenschaftler, der sich viel mit Modellierung und Industrie 4.0 beschäftigt hat.
Marcel und ich teilen eine Leidenschaft für Daten und gesellschaftliche Themen. In den letzten Jahren haben wir gemeinsam als Professoren einen Masterstudiengang an der Digital Business University aufgebaut und ein Buch über Data Science Management geschrieben. Diese intensive Arbeit und die Aufbau unseres Unternehmens schweißt zusammen.

Was ist die übergeordnete Vision von kaleidemoskop, und wie möchten Sie diese Vision umsetzen?

Wir wollen politische und strategische Entscheidungen vereinfachen. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass wir mehr datenbasierte Entscheidungen ermöglichen. Und genau das ist die Herausforderung: Um der Komplexität in Politik und Strategie gerecht zu werden, benötigt man ganz unterschiedliche Daten aus verschiedenen Quellen. Diese sind ohne Weiteres nicht kombinierbar. 
Durch unseren innovativen Ansatz der Digitalen Zwillinge der Gesellschaft sind wir allerdings in der Lage, Daten auf unterschiedlichen Skalen zu verbinden und damit nicht nur Prognosen zu rechnen. Wir ermöglichen Simulationen von tausenden Szenarien und ermöglichen damit einen Blick in viele mögliche Zukünfte.

Welche spezifische Zielgruppe möchten Sie mit kaleidemoskop erreichen, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Angebote deren Bedürfnisse ansprechen?

Politische Entscheidungen werden auf ganz unterschiedlichen Ebenen getroffen, vorbereitet oder unterstützt. Somit zählen Referent:innen in Ministerien, Verwaltungsangestellte, aber auch Beraterinnen und Berater mit Fokus auf den Public Sector zu unserer Zielgruppe. Die gesellschaftlichen Fragen, die wir analysieren, betreffen allerdings auch Strategen, Manager:innen und Business Developer in Unternehmen, die sich beispielsweise mit Fachkräftemangel oder Demografiemanagement auseinandersetzen.

Um unser Produkt zielgerichtet zu entwickeln, haben wir schon dutzende Expert:inneninterviews durchgeführt, in denen wir Hypothesen testen. Darüber hinaus haben wir ein partnerschaftliches Verhältnis mit unseren Kunden, von denen wir kontinuierlich Feedback einsammeln.

Welche besonderen Herausforderungen hat kaleidemoskop seit der Gründung gemeistert, und welche Strategien haben sich dabei als erfolgreich erwiesen?

Die Entwicklung unseres Produkts – selbst schon des MVPs – ist sehr ressourcenaufwändig, wodurch wir auch vor finanziellen Herausforderungen standen. Glücklicherweise konnten wir Forschungsgelder einwerben, die uns in der Pre-Seed-Phase einiges ermöglichen.

Auch die Branche, auf die wir uns konzentrieren, der öffentliche Sektor, zeichnet sich durch lange Sales Cycles und vergleichsweise weniger Innovationsmut aus. Deshalb freuen wir uns umso mehr, erste Kunden überzeugt zu haben. Hierbei haben uns Accelerator-Programme und Netzwerke geholfen.

Was unterscheidet kaleidemoskop von anderen Unternehmen in Ihrem Bereich, und was ist Ihrer Meinung nach der entscheidende Wettbewerbsvorteil?

kaleidemoskop bietet die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Daten zusammenzuführen und damit einen Blick in mögliche Zukünfte zu wagen. Dadurch, dass wir immer mehr Daten integrieren und Szenarien bereits berechnet haben, können unsere Kunden sehr schnell auf Analysen zugreifen. Im Wettbewerb sind wir damit viel schneller und günstiger, da wir gegenüber der Beratung und Meinungsforschung skalieren können. Gleichzeitig können wir viel mehr Faktoren in unsere Analysen einfließen lassen. 

Wie wichtig ist Innovation für kaleidemoskop, und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um kontinuierlich neue Impulse zu setzen?

Da wir ein Startup mit einer sehr engen Beziehung zur Wissenschaft sind, ist Innovation quasi in unserer DNA. Mit jedem neuen Mitarbeitenden versuchen wir aber auch thematisch diverser zu werden und dadurch Innovation immer wieder zu triggern.

Welche zukünftigen Entwicklungen oder Erweiterungen planen Sie für kaleidemoskop, und wie möchten Sie in den kommenden Jahren wachsen?

Wir arbeiten intensiv daran, unser Produkt zur Marktreife zu führen was bedeutet, dass wir neben Berichten und Analysen ein Software-as-a-Service-Modell haben, dass es auch unabhängig unserer Arbeit anderen ermöglicht, Simulationen durchzuführen.
Gleichzeitig entwickeln wir Digitale Zwillinge von Organisationen und planen einen digitalen Zwilling von ganz Europa. Damit wollen wir einerseits weitere Unternehmen als Kunden gewinnen und andererseits unsere Lösung in anderen europäischen Ländern anbieten.

Branchenübergreifend wird mit generativer KI gearbeitet und erwartet, dass diese integriert wird. Auch wir wollen perspektivisch die Interaktion mit Analysen über die natürliche Sprache ermöglichen. Allerdings erwarten wir auch eine Konsolidierung der Anbieter in diesem Segment.
Darüber hinaus entwickelt sich im GovTech-Bereich insbesondere bei den Startups, aber auch den Investoren eine gewisse Professionalität. Es gibt immer mehr Gründungen und Wagniskapital in diesem Bereich. Doch auch der öffentliche Sektor selbst stärkt die Zusammenarbeit durch neue Gesetzesinitiativen und technologische Öffnung. Dies spielt uns natürlich in die Karten.
 

Was waren die wichtigsten Meilensteine in der bisherigen Geschichte von kaleidemoskop, auf die Sie besonders stolz sind?

Neben dem Einwerben von Forschungsgeldern vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) haben wir in diesem Jahr an einem Förderprogramm der EU-Kommission teilgenommen. Natürlich war das Wichtigste für uns, das erste Projekt mit Kunden umzusetzen. Doch auch das Pitchen auf großer Bühne als Finalist beim Smart Country Award der Bitkom zählt zu einem wichtigen Meilenstein in diesem Jahr.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ähnliche Wege wie kaleidemoskop einschlagen möchten?

Plant viel mehr Zeit ein, baut euer Netzwerk kontinuierlich aus und setzt nicht alle Ratschläge um. Letztlich seid ihr die Unternehmer:innen, die die Entscheidungen treffen müssen.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Ihren Geschäftsentscheidungen, und wie stellen Sie sicher, dass kaleidemoskop langfristig nachhaltig wächst?

Ich bin ausgebildeter Ökologe und beschäftige mich deshalb seit Jahren mit Nachhaltigkeit, obwohl die hier gemeinte Nachhaltigkeit vermutlich darüber hinausgeht. Uns ist es wichtig, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und das bedeutet auch, dass wir als Unternehmer Verantwortung gegenüber den Menschen haben, die wir beschäftigen und für die wir arbeiten. Wenn man sich dieser Verantwortung bewusst ist und sie annimmt, kommt man kaum umhin, Nachhaltigkeit mitzudenken. Deshalb versuchen wir, unseren ethischen Kompass stets zu rekalibrieren und Entscheidungen zu hinterfragen.

Bildcredits: Maxim Zimmermann

Wir bedanken uns bei Dr. Martin Manhembué für das Interview.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

herCAREER Expo verzeichnet mehr Besucher:innen als je zuvor

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herCAREER Expo 2024 © herCAREER – Franz Pfluegl

Die herCAREER Expo 2024 konnte ihre Position als bedeutendste Plattform für weibliche Karrieren und Netzwerke weiter festigen.

Deutschlands führende Karrieremesse für Frauen hat in diesem Jahr einen neuen Rekord aufgestellt: Mit 6.971 Besucher:innen erzielte sie ein Plus von 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Aussteller:innen blieb mit 273 vertretenen Arbeitgeber:innen, Unternehmen und Organisationen stabil. 

Seit ihrem Start im Jahr 2015 ist die Messe herCAREER kontinuierlich gewachsen und bietet heute weit mehr als nur Networking – sie ist ein Motor für Innovation und Austausch. Die herCAREER Expo 2024 bot rund 400 Programmpunkte, darunter Vorträge, Workshops und Diskussionen zu Themen wie neue Technologien, Trends in der Arbeitswelt und der Einfluss von Diversität und Nachhaltigkeit auf Unternehmen. Zudem erhielten Besucher:innen Tipps zu Soft Skills, Networking, Coaching, Mentoring und Frauengesundheit. 

Durch den offenen Austausch über Branchen und Hierarchien hinweg zeigte die Messe eindrucksvoll, wie durch Zusammenarbeit Synergien entstehen. Teilnehmende konnten mit Role Models und Mentor:innen in Kontakt treten, die sie auf ihrem beruflichen Weg inspirieren und bereichern. 

Frauen sind ein Wirtschaftsfaktor

„Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation wollen und können Unternehmen nicht auf die Expertisen von Frauen verzichten“, so Natascha Hoffner, Gründerin der herCAREER-Plattform. Nach wie vor suchen Unternehmen qualifizierte und talentierte Fachkräfte, die auch aufgrund des demografischen Wandels immer schwerer zu finden sind. „Für einen Großteil der ausstellenden Arbeitgeber:innen ist die herCAREER inzwischen fester Bestandteil ihrer Recruiting- und Diversity-Strategie und eines der wichtigsten Jahresevents“, fügt Linda Flath, COO der herCAREER, hinzu. 

Female Empowerment und Networking auf höchstem Niveau

Die große Beteiligung durch die Besucher:innen bestätigt das Messekonzept. Unternehmen nutzten das Angebot, ihre Mitarbeitenden – insbesondere Frauen und Diversity-Netzwerke – kostenfrei zur Messe einzuladen so stark wie nie zuvor. Mitarbeitende erhalten damit einen wertvollen Benefit für ihre Karriere. Mit Ticket-Gutscheinen haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren internen Netzwerken Zugang zu wertvollen Kontakten und Weiterbildungsangeboten zu verschaffen, während sie gleichzeitig ihr Employer Branding stärken. Unternehmen, die Frauennetzwerke haben und ihnen den Messebesuch ermöglichen, erhielten die Tickets sogar kostenfrei.  

Erfolgsfaktoren der Messe: Ownership und Mitsprache 

Die Unternehmen gaben verstärkt Stimmen von Expert:innen aus den eigenen Reihen eine Bühne – eine Praxis, die die Veranstalterinnen in den vergangenen Jahren stark angeregt und unterstützt haben. Viele Frauen äußerten sich auf den Podien der Messe auch politisch. Frauen aus Wirtschaft, Politik und weiteren Institutionen stellen ihre Tätigkeiten und Aktionen vor, mit denen sie sich für demokratische Werte und Diversity stark machen. „Engagiert Euch! Wir können das und wir haben die Verantwortung als Teil der Demokratie“, forderte etwa Yasemin Efiloğlu, Co-Vorsitzende von Volt (Berlin). Dieser politische Ton stieß auf hohe Resonanz und viel Zustimmung. 

Warum Pessimismus Faulheit ist

In der Podiumsdiskussion „Veränderung als Chance oder warum Pessimismus nur eine andere Form der Faulheit ist“ forderten Uta Anders (CFO, Krones AG), Dr. Prisca Havranek-Kosicek (CFO, Jenaoptik AG), Christina Sontheim-Leven (CHRO, CEWE Stiftung & Co. KGaA), Daniela Muendler (CEO & Founder, samplistick GmbH) und Miriam van Straelen (Expertin für digitale Geschäftsmodelle, Unternehmerin und Aufsichtsrätin) die anstehende Transformation der Wirtschaft mit Zuversicht anzupacken. Frauen müssten Verantwortung übernehmen, statt darauf zu warten, dass irgendetwas passiert – durch den Staat, das Unternehmen, den Chef. „Frauen müssen selbst aktiv werden!“, so Miriam van Straelen. 

Save the Date

Dieses Motto gilt auch für die nächste herCAREER. Sie findet am 9. und 10. Oktober 2025 wieder im MOC München statt. 

Ausgewählte Vorträge und Diskussionen spielt die herCAREER unterjährig als Podcast aus. Ein Abonnent lohnt sich: www.her-career.com/podcast

Bis zur nächsten herCAREER Expo müssen Interessierte nicht warten. Die herCAREER Academy bietet laufend kostenfreie Weiterbildungen.
Nächster Termin: Am Mittwoch, 20. November 2024, um 17 Uhr spricht Prof. Iris Bohnet, Co-Direktorin des Programms. „Women and Public Policy“ an der Harvard Kennedy School, über systemische Diversitätsprobleme

Bild herCAREER Expo 2024© herCAREER – Franz Pfluegl

Quelle messe.rocks GmbH

Wie könnte eine Plattform das Leben von Millionen Menschen mit Behinderung verändern?

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unique united team bild

Unique United ist eine Plattform, die barrierefreie Angebote in den Bereichen Sport, Freizeit, Jobs und Reisen für Menschen mit Behinderung bündelt und wurde kürzlich für die Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland 2024/25 nominiert, was die Anerkennung ihrer innovativen Arbeit im Bereich Inklusion unterstreicht

Können Sie uns die Idee hinter Unique United vorstellen und wie Ihre eigenen Erfahrungen in die Entwicklung der Plattform eingeflossen sind?

Die Idee hinter Unique United ist es, eine Anlaufstelle für Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Sport/Freizeit, Jobs, Reisen und Fortbildungen zu schaffen. Selbst gegründet von Menschen mit Behinderungen wollen wir DIE Anlaufstelle werden. Aus eigener Erfahrung kenne ich und kennen wir, dass es häufig eine große Herausforderung ist, passende Angebote zu finden, wenn man selbst eine Behinderung hat.

Zum einen, weil Veranstalter selten ausreichend Informationen veröffentlichen und zum anderen, weil es keine klaren Standards gibt. Unter „rollstuhlgerecht“ kann sich jeder etwas vorstellen, aber was es bedeutet, beispielsweise auf Menschen mit Lernbehinderungen einzugehen, wissen schon wesentlich weniger Menschen. Wir möchten die zahlreichen Angebote, die es ja zum Glück da draußen gibt, an einem zentralen Ort darstellen, barrierefrei zugänglich machen und einheitlich auf unserer Seite darstellen, für wen die jeweiligen Angebote geeignet sind und welcher Grad der Barrierefreiheit schon erreicht ist. 

Unique United wurde für die Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland 2024/25 nominiert. Was bedeutet diese Nominierung für Sie und das Team, und wie passt sie zu Ihrer Vision?

Die Nominierung bedeutet uns natürlich sehr viel.

Unsere Arbeit ist häufig nicht im öffentlichen Fokus, als Plattform brauchen wir aber genau diese Aufmerksamkeit, nicht nur um Kundinnen und Kunden zu gewinnen, sondern auch, um sich mit Unternehmen vernetzen zu können, neue Angebote zu finden und von anderen zu lernen. Neben der Aufmerksamkeit und Wertschätzung unserer Arbeit sehen wir also auch die Vernetzung mit anderen Preisträger*innen, den Mentor*innen und einer breiteren Öffentlichkeit als Bereicherung. Wir wollen dies nicht nur nutzen, um uns selbst weiterzuentwickeln, schließlich machen wir vieles zwar aus eigener Motivation heraus, aber eben auch zum ersten Mal, sondern auch, um unser Wissen in den Bereichen der Inklusion und Barrierefreiheit weiterzugeben und dafür zu sorgen, dass zukünftig immer mehr Veranstaltungen und Angebote für alle Menschen nutzbar werden. 

Was ist die übergeordnete Vision von Unique United, und welche Ziele verfolgen Sie in den nächsten Jahren?

Wir möchten DIE Anlaufstelle für Menschen mit Behinderungen werden. Neben den eingestellten Angeboten wollen wir zukünftig auch Unternehmen und Anbietern selbst ermöglichen, Angebote einzustellen. Mit Hilfe beispielsweise von künstlicher Intelligenz wollen wir die Angebote dann in ein barrierefreies Format überführen. Somit soll an Unique United kein Weg mehr vorbeiführen, wenn es um das Erreichen der Zielgruppe geht. Daneben wollen wir aber auch Menschen ermöglichen, sich untereinander zu vernetzen und zum Beispiel Begleitpersonen oder andere Unterstützungen über unsere Plattform zu finden. 

Unternehmen möchten wir dabei unterstützen, sich selbst barrierefrei auszurichten und die umgesetzten Maßnahmen auch einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. 

Welche Zielgruppen sprechen Sie mit Unique United an, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Angebote die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung optimal erfüllen?

Die Zielgruppe besteht zum einen aus Menschen mit Behinderungen und zum anderen aus Unternehmern und Anbietern von Angeboten der oben genannten Kategorien auf der anderen Seite. Menschen mit Behinderungen sollen unsere Plattform nutzen, um für sie passende Angebote zu finden. Dabei ist unsere Webseite barrierearm gestaltet, bietet alle Texte auch in einfacher Sprache an, ist Screen-Reader-optimiert und bietet mit dem Tool von EyeAble zusätzliche Features der digitalen Barrierefreiheit. Außerdem unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre Angebote barrierefrei zu gestalten und stellen zu jeder Kategorie im Vorfeld Mindestanforderungen bereit, die erfüllt sein müssen, damit die entsprechende Zielgruppe erreicht werden kann. Angebot auf unserer Webseite erfüllen also auch ein gewisses Mindestmaß an Barrierefreiheit, welches derartig einmalig ist. 

Mit welchen Herausforderungen waren Sie bei der Entwicklung von Unique United konfrontiert, und wie haben Sie diese gemeistert?

Wir sind gut vernetzt und wissen, auch aus eigener Erfahrung, was die Zielgruppe braucht und sich wünscht. Eine Plattform zu programmieren ist jedoch an sich schon eine große Herausforderung, zu der wir vorher keine Erfahrungen hatten. Zudem haben wir als Plattform natürlich das berühmte Henne-Ei-Problem: Wenn wir nicht ausreichend Angebote darstellen können, ist die Plattform nicht für die Zielgruppe relevant und wenn wir nicht ausreichend Besucher*innen haben, ist die Plattform für die Anbietenden nicht relevant. Wir müssen also gleichzeitig Angebot und Nachfrage idealerweise parallel entwickeln. 

Was macht Unique United im Vergleich zu anderen Plattformen besonders und zu einem einzigartigen Angebot für Menschen mit Behinderung?

Besonders ist der zentrale Ansatz; wir sind kein Linkverzeichnis und auch kein Mittelsmann, wir verdienen nicht an der Vermittlung. Wir stellen Angebote, die häufig sehr dezentral, teilweise nur in den eigenen Einrichtungen bekannt sind, zentral dar, geben Sichtbarkeit und Reichweite. Wir erleichtern den Zugang, letztendlich zu einem normalen gesellschaftlichen Alltag für viele Menschen, für die eine solche Teilnahme vorher nicht möglich war. Außerdem stellen wir die Angebote barrierefrei dar, bei uns finden sich keine bloßen Kopien der selben Stellenausschreibungen, wie sie auf allen anderen Plattformen beispielsweise stehen, sondern bei uns gibt es individuell auf Plattform und Zielgruppe optimierte barrierefreie Angebote. 

Welche zukünftigen Entwicklungen und Funktionen planen Sie für Unique United, um die Plattform weiter auszubauen?

Bisher ist es noch so, dass jedes Angebot von uns überarbeitet und final veröffentlicht werden muss. Dies wird sich zeitnah ändern, sodass auch Anbieter selbst aktiv werden und ihre Inserate verwalten können. Dies ist ein großer Schritt in der Skalierbarkeit. Zum anderen möchten wir eine auch die Interaktion untereinander und ein Aufbrechen aus den oben genannten Kategorien ermöglichen; Menschen haben eine Konzertkarte, aber noch keine Begleitperson, obwohl sie diese gesetzliche mitnehmen dürfen? Auch solche Inserate sollen Platz auf unserer Plattform haben und die Selbstwirksamkeit der Einzelnen sowie die Community im Gesamten stärken. 

Außerdem arbeiten wir gerade an der AZAV-Zertifizierung, um in Zukunft Menschen mit Behinderungen individuell beraten zu können, vor allem in den Bereichen des Arbeitslebens. 

Die Plattform deckt viele Lebensbereiche ab, von Bildung bis Reisen. Wie entscheiden Sie, welche neuen Angebote oder Partnerschaften Sie in die Plattform aufnehmen?

Wie bereits beschrieben, müssen die Angebote gewisse Mindeststandards erfüllen, um in den jeweiligen Kategorien (für blinde Menschen, für gehörlose Menschen, für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen etc….) als barrierefrei gekennzeichnet werden zu können. Können die Anbieter dazu keine Auskunft geben oder sind die Angebote schlichtweg nicht barrierefrei, kann keine Kooperation zu Stande kommen. Ansonsten sind wir sehr frei und freuen uns über jede Kooperation. Gerne erörtern wir auch im persönlichen Gespräch die Konditionen und Machbarkeiten, beispielsweise für gemeinnützige Organisationen oder für Anbieter, die sehr regelmäßig neue Angebote veröffentlichen wollen. 

Wie hat die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ Ihre Arbeit beeinflusst, und welche Erfahrungen konnten Sie aus dieser Unterstützung mitnehmen?

Die Teilnahme war für uns super bereichernd. Wir haben nicht nur an diesem Abend der Ausstrahlung, sondern eigentlich seither, eine wesentlich höhere Zugriffsrate auf der Plattform. Es war also eine sehr gute Werbung. Daneben haben wir ja erst durch die Unterstützung unserer beiden Löwen Carsten Maschmeyer und Janna Ensthaler unser Team erweitern und somit die Arbeitsfähigkeit unseres Teams sichern und gewährleisten können. 

Janna und Carsten waren uns dabei eine große Hilfe, auch, weil sie für uns persönlich ansprechbar waren, in persönlichen Meetings und durch die Kommunikation auch mit ihren jeweiligen Teams. Wir sind noch immer in einem Austausch und schauen, wie die gemeinsame Zukunft aussehen kann. Wir sind den beiden auf jeden Fall sehr dankbar für diese Form der Unterstützung.

Welchen Rat würden Sie anderen Gründer*innen geben, die ebenfalls eine Plattform für eine spezifische Zielgruppe entwickeln möchten?

Einfach anfangen! Vieles wird sich dabei entwickeln und egal wie es ausgeht, man lernt so viel dabei, lernt viele unterschiedliche Menschen kennen und eben nicht nur viel hartes Wissen. 

Der andere Rat ist auf jeden Fall: Kenne deine Zielgruppe! Immer wieder sehen natürlich auch wir Angebote, die als zugänglich oder für die ein oder andere Zielgruppe geeignet dargestellt werden, es am Ende aber vielleicht nicht so sind, wie beworben. Für uns war daher von Anfang an klar, dass wir nicht ein „wir für Euch“ entwickeln wollen, sondern eine Plattform, die von der Zielgruppe für die Zielgruppe ist. Oder mit anderen Worten: Wir haben von Anfang an das gebaut, was wir selber nutzen wollen und was uns ganz persönlich auf dem Markt gefehlt hat. 

Welche Rolle spielt das Kreativpilot*innen-Netzwerk für Sie, und welche Erwartungen haben Sie an das Mentoring-Programm?

Wie oben schon beschrieben freuen wir uns sehr darauf, ein aktives Mitglied im Netzwerk zu werden, nicht nur zu empfangen, sondern Informationen und Wissen auch zu teilen. Wir freuen uns darauf, unseren eigenen Horizont zu erweitern und von Mentor*innen zu lernen, die ähnliches schon einmal gebaut haben oder spezifisches Wissen in Bereichen haben, in denen wir noch viel lernen wollen; sei es technischer Natur, aus Marketing-Sicht oder einfach zu strategischen Fragestellungen. 

Wie arbeiten Sie mit Partnerinnen und Vereinen zusammen, um sicherzustellen, dass Unique United stets ein breites und aktuelles Angebot für seine Nutzerinnen bereitstellt?

Wir stehen in einem engen Austausch mit allen, die unsere Plattform mit Leben füllen. Gerne können wir auch in persönlichen Dialogen, zum Beispiel gemeinnützigen Vereinen, Möglichkeiten aufzeigen, wie sie trotz ggf. geringem Budget die Plattform gewinnbringend nutzen können. Viele der Kosten auf unserer Seite fallen ohnehin hoffentlich bald weg, wenn Anbieter ihre Inserate selbst verwalten können. Darüber hinaus sind wir stets aktiv, neue Partner*innen zu gewinnen, sei es auf Messen, B2B-Veranstaltungen, Tagungen oder im eigenen Netzwerk. Mit jeder Veranstaltung und jedem öffentlichen Termin wird den Nutzer*innen ein breiteres Angebot präsentiert. Jede*r, die selbst Angebote (für Menschen mit Behinderungen) hat, ermutigen wir, sich mit der Zielgruppe (und der Plattform) auseinanderzusetzen. Unser Ziel, Barrierefreiheit für alle zu erreichen, schaffen wir nur gemeinsam!

Bildcredits: Familie Kleemeyer

Wir bedanken uns bei Louis Kleemeyer , Marco KleemeyerAmrei Feuerstack und Karen Schallert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Warum setzen immer mehr Haushalte auf natürliche Alternativen?

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Emma Grün TeamBild Team Foto mit Louis Erber, seine Oma, die unsere

Emma Grün entwickelt nachhaltige und natürliche Haushaltsprodukte, die traditionelle Hausmittel mit modernen Lösungen kombinieren, um umweltfreundliche Alternativen für den täglichen Gebrauch anzubieten

Wie entstand die Idee zu Emma Grün, und wer sind die Gründerinnen und Gründer, die hinter dem Unternehmen stehen?

Die Idee zu Emma Grün entstand durch Louis 2021 in seinem Studentenzimmer in Stanford. Auf der Suche nach einer spannenden Nische im E-Commerce ist ihm aufgefallen, dass man im Bereich der Reinigungstipps immer auf die gleichen Hausmittel stößt, die bereits seit Jahrzehnten bekannt sind. Jeder kennt Alltagshelfer wie Essigessenz, Bienenwachs, Gallseife oder Natron, die einem durch Eltern, Großeltern, Videos oder Blogs empfohlen werden. Durch seine Studienschwerpunkte in Chemie und Management war ihm klar, dass diese Logik auch auf andere Haushaltsprodukte anwendbar sein muss. Angetrieben davon, eine Love Brand zu erschaffen, der Kundinnen und Kunden vertrauen und die Hausmittel wie zu Omas Zeiten anbietet, machte er sich auf die Suche nach den passenden Produktionspartnern.

Was ist die zentrale Vision von Emma Grün, und welche Maßnahmen plant ihr, um diese zu verwirklichen?

Die zentrale Vision von Emma Grün ist es, ganz im Sinne des frühereren Tante Emma Ladens jedem Haushalt in DACH eine bezahlbare Alternative für saubere, gepflegte und wohl riechende Haushalte zu bieten. Mit unserem derzeitigen Portfolio können Kundinnen und Kunden zum Beispiel bereits künstliche Raumdüfte oder scharfe Spezialreiniger durch unsere natürlichen Problemlöser ersetzen. 

Um diese Vision des digitalen Tante Emma Ladens zu erreichen, erweitern wir ständig unser Produktportfolio. Gleichzeitig ist es elementar, dass wir für jede neue Produktkategorie die besten Produktionspartner finden, die unserer Leidenschaft und unseren hohen Ansprüchen gerecht werden. Zusätzlich wollen wir die Kompetenzen unserer Produktionspartner verbinden und daraus komplett neuartige, innovative Produkte erschaffen, um verteidigbare Burggräben rund um unsere Marke zu ziehen. Jede Manufaktur, mit der wir zusammenarbeiten, hat ihr eigenes Expertengebiet, z.B. im Bereich Reiniger, Leder oder ätherische Öle. Daraus lassen sich komplett neue Produkte denken, die es so noch nirgends gibt.

Wer ist die Hauptzielgruppe von Emma Grün, und wie stellt ihr sicher, dass eure Produkte deren Erwartungen und Bedürfnisse erfüllen?

Die Hauptzielgruppe von Emma Grün sind Menschen im Alter zwischen 25 und 55 Jahren, die Wert auf hochwertige und natürliche Haushaltsprodukte für ihre Familien und sich legen. Ca. ⅔ der Kundschaft sind weiblich. In der Regel gibt es zwei Gründe, sich für Emma Grün zu entscheiden: Erstens akute Probleme, die durch unsere Produkte zuverlässig gelöst werden (Polsterflecken, kaputtes oder brüchiges Leder, schlechte Gerüche). Und zweitens die Suche nach natürlichen Alternativen zu den bekannten Household Brands. Wir testen Neuprodukte ausführlich mit Freunden und Verwandten. Zusätzlich beziehen wir zunehmend unsere Community an treuen Kundinnen und Kunden in Produkttests mit ein, die neue Ideen und Muster kritisch unter die Lupe nehmen. 

Mit welchen größten Herausforderungen hat Emma Grün bisher zu kämpfen gehabt, und wie seid ihr damit umgegangen?

Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich das Launchen neuer Produkte in hoher Taktung als bootstrapped Startup ohne Fremdkapital. Zum Teil haben wir sechs bis acht Neuprodukte pro Monat innerhalb einer Produktkategorie auf den Markt gebracht, was finanziell und auch zeitlich eine große Herausforderung ist. Denn unser Spielraum für Fehler ist natürlich deutlich geringer als bei größeren Marken.

Was macht Emma Grün einzigartig im Vergleich zu anderen Unternehmen im Bereich nachhaltiger und umweltfreundlicher Haushaltsprodukte?

Einzigartig bei uns ist sicherlich der radikale Fokus auf deutsche bzw. europäische Produktionspartner und die Nachhaltigkeit von den Inhaltsstoffen bis hin zur Verpackung. Die Mindestanforderung an unsere Produktionspartner ist, dass es sich um kleine Manufakturen handelt, die bewährte Rezepturen verwenden, die sie selbst oder mit uns erarbeitet haben. Im Falle unserer ätherischen Öle, Raumsprays und Saunaöle betreibt unser Produktionspartner sogar seine eigene Bio-Landwirtschaft und gewinnt die Öle in der hauseigenen Destillerie an der griechischen Mittelmeerküste. Das Ergebnis: Wir können die Effektivität moderne “Chemiekeulen” erzielen und dabei auf unnötige Chemie verzichten, wodurch nur ein kleiner Teil unseres Portfolios überhaupt Warnsymbole tragen muss. 

Welche nachhaltigen Materialien und Produktionsmethoden setzt ihr bei Emma Grün ein, um euer Umweltversprechen zu halten?

Bei den Materialien setzen auf auf Recycling-Plastik, Braunglas und Papier. Zudem erfolgt die Abfüllung und Verpackung unserer Produkte liebevoll von Hand. Wir produzieren in recht kleinen Batches und bei 75% des Portfolios sogar lokal in Deutschland. Selbst bei vermeintlichen “Accessoire” Produkten wie bspw. Bürsten setzen wir auf Qualität aus deutscher Produktion, obwohl es deutlich günstigere Alternativen gäbe. 

Wie plant ihr, das Sortiment von Emma Grün in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln oder zu erweitern?

Wir wollen das Sortiment von Emma Grün in den kommenden Jahren weiterentwickeln, indem wir die Kompetenzen unserer Produktionspartner verbinden und komplett neue Produkte erschaffen. Zudem gibt es konkrete Pläne, unser Portfolio auch horizontal weiterzuentwickeln und in neue Kategorien wie Seifen oder Naturkosmetik vorzustoßen. Entscheidend ist: Das Sortiment muss zu unserem Markenkern passen, also ehrliche Hausmittel wie zu Omas Zeiten.

Wir beobachten im Bereich nachhaltiger Haushaltsprodukte zunehmend den Trend, dass Kundinnen und Kunden sich immer besser im Detail auskennen und Inhaltsstoffe sowie Zutatenlisten noch ausführlicher prüfen, wodurch wir uns als Marke auf eine immer aufgeklärtere Käuferschaft einstellen. Gleichzeitig sind die Informationsquellen durch neue Soziale Medien und Large Language Models noch vielseitiger geworden. Das bedeutet für uns, dass wir uns im Kundenservice bestmöglich auf Bedenken, Sorgen und Detailfragen vorbereiten müssen. Zusätzlich sehen wir die Entwicklung, dass Nachhaltigkeit nicht beim Produkt aufhört, sondern erwartet wird, dass diese End-to-End, als von der Verpackung bis hin zum Versand gedacht wird. Darauf reagieren wir mit radikaler Transparenz und zeigen über unsere Nachhaltigkeitsskala entlang der gesamten Lieferkette, wo wir bei Emma Grün stehen und was wir verbessern müssen.

Wie stellt ihr sicher, dass die Werte und Prinzipien von Emma Grün, wie Nachhaltigkeit und Qualität, auch langfristig erhalten bleiben?

Um die Werte und Prinzipien von Emma Grün langfristig zu erhalten, haben wir zwei konkrete Maßnahmen: Erstens führen wir einmal im Jahr Lieferantenbesuche durch, um die Qualität und die Produktionsbedingungen vor Ort bestmöglich zu verstehen. Diese engen Beziehungen mit unseren Produktionspartnern ermöglichen uns, dass unsere Werte bereits bei den Rohstoffen und der Produktion gelebt werden. Zweitens wollen wir gebootstrapped bleiben, um gesund und nachhaltig aus unserem eigenen Cash Flow heraus wachsen zu können.

Welche Erfolge hat Emma Grün bisher erreicht, die eure Mission und eure Philosophie unterstreichen?

Unser größter Erfolg sind sicherlich die über 250.000 zufriedenen Kundinnen und Kunden, die wir bereits für unsere Mission und unsere Philosophie begeistern konnten. Ein weiterer Erfolg für uns ist, dass wir uns als aufstrebende Challenger Brand online gegen große Marken wie Dr. Beckmann und Pirmavera durchsetzen konnten. Als nächsten Meilenstein planen wir daher den Schritt in den Handel, wofür wir bereits die ersten positiven Gespräche führen.

Was sind die drei wichtigsten Ratschläge, die ihr anderen Gründerinnen und Gründern geben würdet, die in den Bereich nachhaltiger Produkte einsteigen wollen?

Erstens, die ersten Produkte müssen sitzen. Suche dir starke Produktionspartner, sei kritisch und teste schnell, kostengünstig und kreativ. Zweitens ist es wichtig zu bedenken, dass Nachhaltigkeit an sich kein Verkaufsargument mehr ist. Es ist entscheidend, dass dein Produkt konkrete Probleme löst und das besser als deine Marktbegleiter. Nachhaltigkeit als Produktphilosophie ist kein Selbstzweck. Und drittens bedenke, dass Nachhaltigkeit teuer ist. Bio-Öle kosten mehr als konventionelle Öle. Glasflaschen sind kostspieliger als Einwegplastik. Das ist gut und richtig, muss aber sauber geplant, kalkuliert und bepreist werden.

Wie plant Emma Grün, das Bewusstsein für nachhaltige Lebensweisen und Produkte in der breiten Öffentlichkeit weiter zu stärken?

Eine Maßnahme, um das Bewusstsein für nachhaltige Lebensweisen und Produkte in der breiten Öffentlichkeit weiter zu stärken, ist sicherlich unser Gespräch heute. Wir wollen zunehmend die Werbetrommel rühren und Emma Grün über PR in der breiten Öffentlichkeit bekannter machen. Zudem wird beim Thema Öffentlichkeitsarbeit aus der Not eines selbstfinanzierten Startups eine Tugend. Für uns sind die Euros am besten investiert, die zu einem Produktverkauf führen. Sobald unsere Produkte erstmals in einem Haushalt stehen, sind die Kundinnen und Kunden begeistert und wir profitieren von Mundpropaganda und Bewertungen. Diese Multiplikatoreffekte stärken das Bewusstsein für nachhaltige Produkte langfristig, denn es wird gezeigt: Natürliche Hausmittel können es durchaus mit der Wirksamkeit moderner Chemiekeulen aufnehmen.

Bildcredits: Emma Grün

Wir bedanken uns bei Jannik Mahr für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Fünf mutige Ideen – wer erobert die Löwen?

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28. Oktober Investor Ralf Dümmel nimmt die Idee des Online Marktplatzes

Der Showdown bei „Die Höhle der Löwen“: Diese Innovationen kämpfen am 28. Oktober 2024 um ein Investment

Das große Staffelfinale der erfolgreichen TV-Show Die Höhle der Löwen findet am 28. Oktober 2024 um 20:15 Uhr auf VOX statt. Auch in dieser letzten Episode der Staffel präsentieren fünf ambitionierte Gründerihre zukunftsweisenden Ideen vor den Investoren. Ob innovative Verhütungsmethoden, nachhaltiger Quinoa-Anbau oder clevere Alltagslösungen – die Konzepte sind vielfältig, doch welche überzeugen die Löwen? Eins ist sicher: Dieser Abend verspricht Spannung pur. Hier ein Überblick über die Gründer und ihre Geschäftsideen, die am 28. Oktober 2024 um die Gunst der Investoren kämpfen.

Nachhaltiger Quinoa-Anbau „Made in Germany“ – Mudda Natur aus Wölfersheim

Johannes Grenzebach (31) und Simon Weiss (33) präsentieren mit ihrem Startup Mudda Natur eine deutsche Alternative zum südamerikanischen Quinoa-Anbau. Das glutenfreie Superfood ist nicht nur reich an Proteinen und Ballaststoffen, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der pflanzlichen Ernährung. Allerdings wird Quinoa normalerweise über weite Distanzen importiert, was hohe Emissionen verursacht. Genau hier setzen die beiden Gründer an.

Sie haben eine Quinoa-Sorte entwickelt, die in Deutschland wächst, ohne die Bitterstoffe, die bei südamerikanischen Sorten in einem aufwändigen Prozess entfernt werden müssen. Damit bieten sie ein regionales Produkt, das nicht nur Ressourcen schont, sondern auch den Energieaufwand der Verarbeitung reduziert. Ihr Sortiment umfasst Vollkorn-Quinoa, Fusilli und weitere Produkte – alles vegan, glutenfrei und ohne Konservierungsstoffe. Mit einem Investment von 150.000 Euro wollen die beiden Agrarwissenschaftler ihre Marke Mudda Natur weiter ausbauen. Am 28. Oktober 2024 wird sich zeigen, ob die Investoren diesen nachhaltigen Ansatz unterstützen.

Flash Chance – Der nachhaltige Online-Marktplatz aus Wien

Mit Flash Chance möchte Ines-Jeanne Paupié (40) den Löwen eine Plattform vorstellen, die nicht genutzte Gutscheine, Tickets und Freizeitangebote vor dem Verfall rettet. Viele Menschen kennen das Problem: Konzerttickets oder Wellnessgutscheine verfallen, weil sie nicht rechtzeitig eingelöst werden. Genau hier greift Flash Chance ein und ermöglicht es, diese Angebote sicher weiterzuverkaufen – und das ohne festen Namensbezug.

Von Tickets über Blumenarrangements bis hin zu kurzfristig abgesagten Catering-Bestellungen – auf der Plattform finden sich vielfältige Angebote. Paupié benötigt 120.000 Euro, um ihre Plattform weiterzuentwickeln und noch mehr Nutzer zu gewinnen. Am 28. Oktober 2024 erfahren wir, ob die Löwen diese innovative Idee zur Ressourcenschonung unterstützen.

Cocooner – Verhütung für den Mann aus Reiskirchen

Niklas Grohs (56) und Dr. Rolf Tobisch (70) präsentieren den Cocooner, eine revolutionäre Verhütungsmethode für Männer. Ihr Ziel: die Gleichstellung bei der Verhütungsverantwortung. Bisher gibt es für Männer nur wenige Optionen, doch der Cocooner soll das ändern. Mit gezielter Erwärmung der Nebenhoden werden die Spermien temporär für bis zu vier Wochen unbeweglich gemacht, ohne den Hormonhaushalt zu beeinträchtigen.

Die Erfindung könnte die Verhütungswelt nachhaltig verändern, doch sie steht noch am Anfang ihrer Marktreife. Das Gründerduo fordert 1,2 Millionen Euro und bietet dafür 25 Prozent ihrer Firma an. Ob die Löwen dieses hohe Risiko eingehen und sich am 28. Oktober 2024 auf dieses innovative Projekt einlassen, bleibt abzuwarten.

Bulletpoint – Die Lernrevolution aus Hannover

Linda Büscher (20) möchte mit ihrer App Bulletpoint das Lernen effizienter gestalten. Die App wandelt markierte Textstellen direkt in Stichpunkte um und ermöglicht es, wichtige Informationen schnell zu erfassen und zu strukturieren. Zusätzlich können NutzerKarteikarten und Quizzes erstellen, was den Lernprozess optimiert.

Bislang hat die junge Gründerin die Entwicklung ihrer App komplett selbst finanziert. Jetzt sucht sie nach einem Investment von 150.000 Euro und bietet im Gegenzug zehn Prozent ihres Unternehmens. Am 28. Oktober 2024 wird sich zeigen, ob die Löwen dieses zukunftsträchtige Konzept für eine Lernrevolution unterstützen.

Cupbrella – Der Regenschirm mit integriertem Getränkehalter aus Braunschweig

Alexander Wolf (33) bringt mit seinem Produkt Cupbrella eine clevere Alltagslösung in die „Höhle der Löwen“. Wie oft standen wir schon im Regen und hatten in der einen Hand den Schirm und in der anderen ein Getränk? Der Cupbrella löst dieses Problem, indem er einen Getränkehalter direkt in den Schirm integriert. So bleibt eine Hand immer frei, um das Telefon zu bedienen oder die Hand zu reichen.

Für 60.000 Euro bietet Alexander Wolf 25 Prozent seiner Firma und hofft, dass die Löwen in seine Erfindung investieren. Ob der praktische Nutzen des Cupbrella die Löwen überzeugen wird? Das Staffelfinale am 28. Oktober 2024 wird es zeigen.

Staffelfinale 2024: Spannung bis zur letzten Minute

Das Staffelfinale von Die Höhle der Löwen am 28. Oktober 2024 verspricht nicht nur spannende Ideen, sondern auch große Investitionen. Von nachhaltigem Quinoa über innovative Lernmethoden bis hin zu revolutionärer Verhütung – die Vielfalt der Geschäftsideen ist beeindruckend. Doch welche dieser Erfindungen wird das Vertrauen der Löwen gewinnen und mit einem Deal aus der Show gehen?

Verpassen Sie nicht, wie sich die Gründer am 28. Oktober 2024 um 20:15 Uhr auf VOX den kritischen Fragen der Investoren stellen. Es bleibt spannend bis zur letzten Minute.

Bild Oktober Investor Ralf Dümmel nimmt die Idee des Online Marktplatzes „Flash Chance“ genau unter die Lupe. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

So wird dein nächster Pitch ein Kinderspiel

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redeangst und lampenfieber überwinden- Markus Czerner zählt zu einem der besten Redner und Speaker-Coaches Deutschlands

5 Strategien gegen Lampenfieber und Redeangst

Du hast einen wichtigen Pitch oder einen entscheidenden Vortrag vor Investoren? Da kann einem schon mal sprichwörtlich »die Düse gehen«. Gemeint ist starkes Lampenfieber. Manche haben sogar mit Redeangst zu kämpfen und malen sich bereits Tage vor der Präsentation alle möglichen Horror-Szenarien aus. Mit den folgenden Profi-Strategien lassen sich Lampenfieber und Redeangst managen, was zu einer erheblichen Steigerung deiner Performance führt.

Egal ob Pitch, Vortrag oder klassische Präsentation – mit die größte Angst des Menschen ist, vor anderen Menschen zu sprechen. Diese kommt noch vor der Todesangst. Sobald aus normaler Nervosität Angst wird und diese ein bestimmtes Level übersteigt, lähmt sie und du bist nicht mehr in der Lage, deine gewohnte Leistung abzurufen. Stottern, durcheinander reden oder gar ein Blackout sind die Konsequenz. Was also tun?

Reflektionsfrage: wovor hast du eigentlich Angst?

Du möchtest deine Redeangst überwinden? Dann stell dich ihr! Frage dich einmal, wovor du eigentlich Angst hast. Schreibe dir die Antworten auf und schaue sie dir mit Vernunft an. Sind sie wirklich so schlimm? Sehr häufig ist die Angst unbegründet und lediglich ein Produkt unserer Gedanken. So haben Vortragende Angst, den roten Faden zu verlieren, zu stottern oder gar einen kompletten Blackout zu erleiden. Natürlich kann alles das passieren. Und jetzt?

Du wirst es sicher überleben. Ja, es könnte unangenehm sein. Ja, du könntest den Pitch verlieren. Aber dein Leben wird höchstwahrscheinlich weitergehen. Wovor also Angst haben? Wir Menschen sind Künstler darin, mögliche Worst-Case-Szenarien und ihre möglichen Konsequenzen in unserem Kopf größer zu machen, als sie in der Realität jemals sein werden. Das zu erkennen, hilft, die Redeangst zu überwinden. 

Exit-Strategien

Während eines Vortrags kann so einiges passieren. Du kannst den roten Faden verlieren. Einen Blackout haben. Du kannst so nervös sein, dass deine Stimme zittert. Sollten diese Situationen eintreffen: was sind deine Exit-Strategien? 

Dieser Punkt ist entscheidend, wenn du deine Redeangst überwinden willst. Lass mich dir ein konkretes Beispiel geben: während eines Pitches geht der Beamer mit deiner PowerPoint aus. Du bist völlig hilflos und weißt nicht, was du machen sollst. Innerlich kommt immer mehr Panik auf – und schon übermannt dich die Angst. 

Bist du aber mental auf diese Situation vorbereitet und weißt instinktiv, wie du in diesem Falle reagieren musst, dann hast du die Situation im Griff. Keine Hilflosigkeit. Keine Panik. Und keine Angst.

Solche Exit-Strategien kannst du für alle möglichen Szenarien entwerfen, die dich beunruhigen oder vor denen du Angst hast. Skizziere ein Problem und die Lösung direkt mit dazu. Zu wissen, dass du auf alle Eventualitäten vorbereitet bist, wird dir ein gutes und selbstsicheres Gefühl geben und deine Redeangst erheblich minimieren. Denn warum Angst haben, wenn du weißt, dass du auf alle Eventualitäten vorbereitet bist?

Intensives Vortragstraining

Wenn du gut vorbereitet bist, musst du keine Angst haben. Sehr häufig ist schlechte oder falsche Vorbereitung der Grund für überdurchschnittliches Lampenfieber. Solltest du nicht überzeugt davon sein, ob du den bevorstehenden Pitch oder Vortrag packst und auch keine Idee haben, was genau du eigentlich sagen sollst, kommt automatisch die Angst. Versagensangst. Du bist top vorbereitet und bis deinen Pitch oder Vortrag unzählige Male durchgegangen? Du kannst dich entspannen und zurücklehnen, denn du hast die Gewissheit, dass du es drauf hast. 

Mangelnde Vorbereitung ist tatsächlich einer der Hauptgründe für übermäßiges Lampenfieber und Redeangst. Dabei lassen sich die meisten Situationen in der Vorbereitung simulieren. Wer Angst hat, vor Publikum zu sprechen, der kann im Training vor seinen Freunden, seiner Familie oder den Arbeitskollegen einen Probedurchgang machen. Wer hier gute Probedurchgänge absolviert, gewinnt an Selbstvertrauen und wird entsprechend selbstbewusst auf die Bühne gehen. Die Vorbereitungsphase wird in der Praxis sehr häufig unterschätzt. 

Mentale Vorbereitung

Genauso wichtig wie die intensive Vorbereitung ist die mentale Vorbereitung. Bei Präsentationen und Vorträgen ist es wie bei allem im Leben: du kannst dich mental auf den Erfolg oder den Misserfolg vorbereiten. Was für Gedanken hast du in den letzten Tagen vor deinem Pitch? Oder deiner Rede? Beschäftigst du dich ausschließlich mit dem Scheitern? Oder stellst du dir in deinen Gedanken intensiv vor, wie du den Pitch gewinnst und standing ovations nach deinem Vortrag bekommst? 

Machst du Ersteres, bereitest du dich auf den Misserfolg. Ab hier ist klar: der Vortrag kann nicht gut werden. Machst du Letzteres, bereitest du dich mental auf den Erfolg vor und erhöhst die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Auftritts signifikant. Das wird übrigens »Strategie der Visualisierung« und ist ein Eckpfeiler mentaler Arbeit.

Stelle eine Verbindung zu deinem Publikum her

Die ersten zwei bis drei Minuten sind wichtig für den weiteren Vortrag. Hier gilt es in den Vortrag reinzukommen und sich die Grundnervosität abzuschütteln. Der einfachste Weg für einen guten und selbstsicheren Start ist, eine Verbindung zu deinem Publikum aufzubauen. Stelle direkt zu Beginn eine Frage und interagiere mit deinen Zuhörern. Oder mach einen kleinen Spaß, der für einen Lacher sorgt. Ziel sit es, eine positive Rückmeldung von seinem Publikum zu erhalten. Das macht selbstsicher, ruhig und gibt ein gutes Gefühl. Alles Punkte, die für den weiteren Verlauf essenziell sind. Das Ganze hat dann noch einen netten Nebeneffekt, denn: durch diese Interaktionen baust du unbewusst Vertrauen zu deinen Zuhörern auf. Probiere es bei deinem nächsten Vortrag einfach mal aus …

Autor:

Markus Czerner zählt zu einem der besten Redner und Speaker-Coaches Deutschlands. Das renommierte Erfolg Magazin zählt ihn zu den 100 besten Coaches & Beratern im deutschsprachigen Raum. Marktführer und Top Brands greifen auf seine Expertise zurück und als Redner steht er auf den größten Bühnen des Landes. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Plattform für regionalen Gründergeist

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start up night horb auditorium 2

Start-Up Night im Nordschwarzwald bringt Gründer, Investoren und innovative Ideen zusammen, um die regionale Vernetzung und Förderung von jungen Unternehmen zu stärken.

Sieben Gründerinnen und Gründer mit kreativen und innovativen Ideen haben sich bei der 12. regionalen Start-Up Night im Innovationspark Horb präsentiert. Ihr Publikum aus zahlreichen Gründungsinteressierten, Förderern und Investoren war der Einladung der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald gefolgt, um Wissen auszutauschen, sich zu vernetzen – oder auch Starthilfe im Start-Up Ökosystem Nordschwarzwald zu finden.

Zu Zeiten, in denen viele der Hidden Champions und Weltmarktführer aus dem nördlichen Schwarzwald gegründet worden sind, gab es den Begriff Start-Up im deutschsprachigen Raum noch nicht. Aus Kellern, Garagen oder kleinen Gewerberäumen heraus wuchsen hier mit sehr viel Kreativität, Mut und Engagement Unternehmen wie Fischer, Arburg, Heinrich Kipp Werk oder Leuco. Junge, findige Gründerinnen und Gründer gibt es hier auch heute noch. Sie präsentieren sich selbstbewusst mit starken Ideen, viel Know-How und großen Visionen. Ihre geografische Lage leicht abseits der Metropolen des Südwestens soll ihnen dabei nicht im Weg stehen. Vielmehr kann eine Vernetzung der Power in der Region in wertvollen Synergien münden und eine Dynamik auslösen, aus der Großes hervorgeht.

Regionale Vernetzung über Branchen und Landkreise hinweg ist eine der zentralen Stärken, die Horbs Wirtschaftsförderer Dejan Micic immer wieder betont. Er führte als Vertreter des Ökosystems durch den Abend. Micic begrüßte die Gäste und kreierte für die sieben Präsentierenden mit treffsicheren Ansagen eine Bühne, von der positiver Start-Up-Spirit den Raum flutete.

Vielfalt und Aha-Effekte

Die Bandbreite der Ideen mit Potenzial spiegelte die Kreativität junger Unternehmerinnen und Unternehmer. Gutes Stichwort. Mit zwei weiteren kreativen Köpfen gestartet ist Philipp Fauck und seiner FLP Media Agentur in Horb-Nordstetten. „Content, der ballert!“, versprechen die jungen Kreativen ihren potenziellen Kunden auf ihrer Website und bieten als kleines, aber schlagkräftiges Team ein mediales Angebotsportfolio im Bereich Marketing, aber auch – und das ist sicher etwas außergewöhnlicher – zur Schulung und Weiterbildung in Unternehmen mittels produzierter Videos. Visionen stecken noch etliche in der Schublade, für deren Umsetzung soll das Start-Up, wenn es gut läuft, auf acht bis zwölf Beschäftigte in den kommenden drei Jahren wachsen.

Tierisch gut

Weil der Pop-Up-Store in Freudenstadt für Katharina Popp und ihre Geschäftspartnerin Christina Wälde nur noch einige Wochen lang zu nutzen ist, suchen die beiden für ihr Hundezentrum Schwarzwaldpfoten nach Räumlichkeiten, in denen sie Hundekekse verkaufen, aber sich vor allem um das ganzheitliche Wohl der Vierbeiner kümmern können. Ihre Kombination aus Hundeschule und Physiotherapie für Hunde fand schon nach wenigen Tagen „überwältigend“ großen Zuspruch. Das zarte, aber gut wachsende Pflänzchen braucht aber eine Heimat ab Anfang Dezember.

Reisen mit Spezialtipps

Mit der gleichnamigen Plattform wie der Name des Unternehmens plant Jan Weber aus Böblingen etwas Großes zu entwickeln: „TrvlMinds GmbH“ heißt es – und soll die Planung von Reisen und Aufenthalten im Ausland auf ein neues Level heben. Authentische und wertvolle Informationen zur Destination und (Geheim-)Tipps auf einem anderen Beziehungslevel sollen mehr bieten als einzelne Rezensionen, die man aufwändig übers Internet zusammentragen muss. Schon jetzt deuten große Player in der Reiseszene Interesse an Kooperation an, aber bis dahin ist noch Entwicklungsarbeit erforderlich. Hierfür sucht Jan Weber Partner.

Digitale Maschinenflüsterer

Weil die Hintergründe zur Ihrer Geschäftsidee sehr komplex ist, haben Dr. Aline Defranceski und ihr Mann ihr einen einfach Namen gegeben: DataCoffee GmbH heißt ihr Unternehmen, das sich Softwarelösungen zur Kontrolle und Steuerung komplexer Maschinen verschrieben hat. Die Herausforderung, datenbasierte Steuerungstechnik griffig zu vermitteln, gelang der Gründerin in ihrem überzeugenden Auftritt. Gerade die Region, in der viele namhafte Maschinenbauer ihre Heimat haben, könnte für das „technologieverliebte“ Paar aus Horb-Nordstetten großes Potenzial bieten – zumal die Referentin die Beobachtung gemacht hat, dass viele Maschinenbauer „sich immer noch schwer tun damit, digital zu denken“.

Angetrieben von Sonnenenergie

In einer Zukunfts- und Wachstumsbranche mitwachsen möchte Christian Szittariu, der mit seinem Start-Up „Solex UG (haftungsbeschränkt)“ ganzheitliche und individuelle Betreuung bei der Umsetzung von Photovoltaik-Projekten anbietet. Mit ausgesuchten Partnern aus der Region bietet er gezielt regional beste Lösungen für PV-Anlagen auf Dächern von Wohnhäusern und Gewerbeimmobilien an. Sein Antrieb ist die Sonne oder vielmehr das Potenzial, das diese für die Energiewende, aber auch für wirtschaftlich zukunftsgerichtete Lösungen bietet.

Vernetztes IT-Know-How aus einer Hand

Sehr zur Freude von Dejan Micic und des Publikums entschlossen sich bei der 12. Start-Up Night des Ökosystems Nordschwarzwald zwei Gründer, spontan zu pitchen. Benjamin Paurevic (PaurTECH, Haiterbach) tritt mit seiner passgenauen IT-Betreuung mittels seines Netzwerks aus den Besten ihrer Disziplinen an, um im ausgedehnten Gebiet der IT immer ganzheitlicher sehr schnell und zielsicher richtige Antworten auf Herausforderungen anbieten zu können.

Lucky Punch zum Abschluss

Mit seinem spontan aus dem Auto herbeigeschleppten Equipment – insbesondere ein stattlicher Dummy in Kampfsport-Optik – landete Timo Martocchia aus Villingen-Schwenningen zum Abschluss den optischen Lucky Punch des Abends. Mit feinsensorischer Technik seines Start-Ups „TRIBESTRIKE“ lässt sich Kampfsporttraining auf ein höheres Level heben – und das mithilfe eines Computers statt eines Einzeltrainers. Die Technik, mit der sich bereits vorhandenes Trainingsequipment nachrüsten lässt, läutete nicht nur die Schlussrunde der Start-Up Night ein, sondern bildete den perfekten Übergang zum ausgiebigen Netzwerken.

Das Ziel, Gründungsinteressierte mit Gründern, Investoren und Unterstützern aus der Region Nordschwarzwald zusammen zu führen, wurde mit dieser Veranstaltung einmal mehr erreicht.

Fotograf:  Gerd Braun

Wie kann ein Familienunternehmen ein erfolgreiches Start-up abseits vom Kerngeschäft gründen?

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V.l.n.r.: Philip Paschen, COO/CDO von Witzenmann, Christoph Herricht und Marvin Tekautschitz, Geschäftsführer von PEDLAR, sowie Michael Schmid, VP Einkauf von Witzenmann.

PEDLAR – ein Start-up aus der Innovationsschmiede von Witzenmann – ist als digitaler Beschaffungsservice spezialisiert auf unplanbare und sehr spezifische Bedarfe

Stellt euch und euer Start-up PEDLAR doch kurz unseren Lesern vor.

Christoph und Marvin: Hallo und vielen Dank für die Einladung zum GründerTalk! Wir sind Christoph Herricht und Marvin Tekautschitz, die Geschäftsführer von PEDLAR. Wir freuen uns, gemeinsam mit Philip Paschen, dem COO/CDO von Witzenmann, unser Start-up stellvertretend für unser gesamtes Team und alle Beteiligten vorstellen zu dürfen. Kurz gesagt, hilft PEDLAR als digitaler Beschaffungsservice Kunden, zeitaufwändige Einmalbedarfsbestellungen einfach, schlank und kosteneffizient abzuwickeln.

Wie kam es zum Entschluss, ein Unternehmen zu gründen?

Philip: Uns ist bei Witzenmann bewusst, dass digitale Geschäftsmodelle ein wichtiger Teil der Zukunft sind und zunehmend zum Wettbewerbsfaktor werden. Sie ermöglichen Unternehmen, effizienter zu arbeiten, neue Märkte zu erschließen und kundenorientierte Produkte und Dienstleitungen anzubieten. Als weltweit führender Experte für sicheres und effizientes Leiten von Medien und Energie für Mobilität haben wir bei Witzenmann schon immer nach neuen Herausforderungen und innovativen Wegen gesucht. Innovation und Gründergeist sind Teil unserer DNA. Deshalb haben wir im Rahmen unserer Digitalstrategie 2025 unser eigenes Digital.Labor gegründet.

Dieses Lab ist unsere Innovationsschmiede – ein wichtiger Ort der Technologieerprobung und der Geschäftsmodellinnovation. Ein Team kreativer Köpfe arbeitet dort zusammen mit externen Beratungsunternehmen und nutzt moderne Methoden zur systematischen Entwicklung von Geschäftsmodellen. Die Ideen sind dabei nicht zwangsläufig an das Kerngeschäft von Witzenmann gebunden. So konnte auch die Idee für den digitalen Beschaffungsservice PEDLAR aus dem Beschaffungsprozess-Alltag bei Witzenmann entstehen.

Was war bei der Gründung von PEDLAR die größte Herausforderung?

Philip: Im ersten Schritt war es bei der Geschäftsmodellentwicklung wichtig zu erkennen, dass die innovative Idee allein nicht ausreicht, sondern es auch Gründungspersönlichkeiten bedarf, die PEDLAR als ihre Chance erkennen und mit der Idee loslegen wollen. Die Gründung eines Start-ups ist erst einmal ein neuer Prozess mit einigen Herausforderungen gewesen. Diese haben wir angenommen und gut gelöst. Dass die Kernidee von PEDLAR nicht direkt mit dem Kerngeschäft verbunden ist, hat uns dabei nie groß gestört. Diesen Mut muss man schon haben, wenn man ausgründen will. Wir haben uns für eine Minderheitsbeteiligung entschieden. Das bietet der Geschäftsführung von PEDLAR die notwendige unternehmerische Freiheit, die es braucht, wenn man durchstarten möchte.

Wir bringen also die Idee ein und geben als solider Investor mit guter Reputation Sicherheit in den frühen Phasen der Unternehmensentwicklung. Dadurch war es deutlich einfacher, Persönlichkeiten zu finden, die bereit sind, die unternehmerische Verantwortung für PEDLAR zu übernehmen – und das hat wirklich prima funktioniert.
Christoph und Marvin: Über die Zusammenarbeit von Witzenmann mit dem Gründerzentrum BRYCK sind wir beide als erfahrene Unternehmer dazugestoßen und führen PEDLAR seit dem 7. August 2023 als Geschäftsführer. Die Vorvalidierung, die Testphase und die aktuelle Geschäftsentwicklung zeigen, dass der Bedarf am Markt definitiv besteht. Wir sind sehr zuversichtlich, was die weitere Entwicklung angeht, denn selbst in der Sommerurlaubszeit hatten wir fast täglich Gespräche mit neuen, potenziellen Kunden. Aktuell beschäftigen wir vier weitere Mitarbeitende und streben auch die Ausweitung unserer Geschäftsaktivitäten in Europa an.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Philip: Eine Idee mit Substanz zu haben, die reale Kundenprobleme löst, ist am Anfang ja das Wesentliche. Dann müssen die PS auch auf die Straße kommen. Am Anfang darf der Anspruch, alles perfekt zu machen, daher gar nicht bestehen. Die Imperfektionen muss man aushalten, sonst bekommt das Geschäftsmodell keinen Wind unter die Flügel. Christoph und Marvin haben es aber schon angesprochen: Noch unter dem Dach von Witzenmann haben wir die Geschäftsidee zu PEDLAR sehr vielversprechend vorvalidiert.

Danach haben die beiden Geschäftsführer sie noch einmal intensiv getestet. Der Erfolg gibt den Gründern und der Geschäftsidee Recht. Am Anfang braucht man Unternehmer mit Mut und Vision. Manager können sich, wenn es einmal läuft, dann um die Perfektion kümmern.

Christoph und Marvin: Um die Erfolgsaussichten eines Start-ups zu maximieren, muss der Service ständig angepasst und ausgetestet werden. So passt sich das Start-up immer mehr den realen Kundenbedürfnissen an. Perfektion ist in dieser Phase eher ein Hemmschuh für Innovation. Fehler zu machen gehört eben dazu.

Welche Vision steckt hinter PEDLAR?

Christoph und Marvin: Unsere Vision mit PEDLAR ist es, den Prozess der Einmalbedarfsbestellungen in Unternehmen radikal zu vereinfachen und zu optimieren. Wir möchten die Beschaffung effizienter gestalten, indem wir die Abwicklung von der Angebotseinholung bis zur Lieferung digitalisieren und
automatisieren, sodass Unternehmen Zeit und Kosten sparen und sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.

Wer ist die Zielgruppe von PEDLAR?

Christoph und Marvin: Unsere Zielgruppe sind mittelständische und große Unternehmen, die regelmäßig Einmalbedarfsbestellungen tätigen. Diese Unternehmen haben oft mit ineffizienten und zeitaufwendigen Prozessen zu kämpfen und profitieren besonders von unserer Lösung, die ihnen eine schlankere und kosteneffizientere Beschaffung ermöglicht.

Wie funktioniert PEDLAR? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet PEDLAR von anderen Anbietern?

Christoph und Marvin: PEDLAR fungiert als digitaler Beschaffungsservice, der sich zwischen die Einkaufsabteilung und die Lieferanten schaltet. Dieser übernimmt die komplette Abwicklung der Bestellung von der Angebotseinholung über die Rechnung bis zur Lieferantenanlage – und das entsprechend der Einkaufsvorgaben des Unternehmens. Die Vorteile liegen in der Zeitersparnis, der Prozesskostenoptimierung und der Minimierung des administrativen Aufwands. So hat die Einkaufsabteilung des Unternehmens die volle Kontrolle bei minimalem Zeitinvestment.

Im Gegensatz zu traditionellen Beschaffungsplattformen, die planbare und unspezifische Bedarfe über Kataloge abdecken sowie eine geringe Bedarfsabdeckung erfordern, bietet PEDLAR eine flexible Lösung für unplanbare und spezifische Bedarfe. Es gibt keinen Implementierungsaufwand, und die Flexibilität bleibt erhalten. So kann PEDLAR die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen besser erfüllen.

Wo geht der Weg hin? Wo seht ihr euch und PEDLAR in fünf Jahren?

Philip: Die Entwicklung von PEDLAR macht allen bei uns im Haus Mut – mir ganz besonders. Es ist Witzenmann möglich, mit Ideen aus dem eigenen Konzern funktionsfähige Geschäftsmodelle am Markt zu etablieren. Das ist ein riesiger Erfolg für ein über 170 Jahre altes Unternehmen. Wir haben im Haus einen sehr schönen Prozess zur systematischen Entwicklung von digital gestützten Geschäftsmodellen etabliert. Das setzt unternehmerische Kräfte im Haus frei.

Warum zum Beispiel nicht auch die Perspektive des internen Kunden einnehmen? Derzeit sind zwei weitere digital gestützte Geschäftsmodelle in der Validierung. Vielleicht erleben wir 2025 eine weitere Gründung aus unserem Haus. Auf PEDLAR bezogen bin ich wirklich optimistisch. Die Geschäftsentwicklung ist dynamisch und Marvin und Christoph sind vollkommen engagiert – ein Bilderbuchprozess der Geschäftsmodellinnovation. Wir werden PEDLAR daher gerne weiterhin unterstützen und mit unserer ganzen Expertise begleiten.

Christoph und Marvin: PEDLAR möchten wir als führenden digitalen Beschaffungsservice für Einmalbedarfsbestellungen in Europa etablieren. Wir planen, unsere Dienstleistungen weiter auszubauen und zu internationalisieren. Dabei wollen wir kontinuierlich neue Funktionen und Services entwickeln, um den sich wandelnden Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden. Unser Ziel ist es, PEDLAR zum bevorzugten Partner für Unternehmen zu machen, die ihre Beschaffungsprozesse digitalisieren und optimieren möchten.

Welche drei Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Philip:Digitale Innovationskultur fördern: In unserem Digital.Labor spricht jeder offen mit jedem – alle unterstützen sich gegenseitig. Erfindergeist und Experimente sind dabei explizit gefordert und Fehler müssen gemacht werden. Im Digital.Labor sind Mitarbeitende aus allen Bereichen willkommen. So eine Möglichkeit muss aber auch finanziert sein. Als Unternehmen muss man daher den Willen und die Ausdauer aufbringen, entsprechende „upfront investments“ zu tätigen – ohne sofort einen ROI zu haben. Sonst wird das nichts mit der Innovation.

Eine Innovationsschmiede etablieren:

Wir haben 2019 mit unserem Digital.Labor ein Treibhaus für digitale Innovationen gegründet. Denn um Neues zu schaffen, um an digitalen Technologien forschen zu können und um experimentieren zu können, braucht es auch die richtige Räumlichkeit: Im Digital.Labor gibt es unter anderem eine 3D-Druckerfarm (Kunststoff und Metall), Mixed-Reality- und AR-Technologien, IoT-Test Cases, ein Robotik- Lab, einen Kreativraum für Geschäftsmodellinnovationen, ein Podcast Studio und eine eigene separierte IT-Umgebung zum Testen. So wird die Digitale Transformation für jeden greifbar – und das schafft Vertrauen.

Externe Kooperationen und Netzwerke nutzen:

Wir sind sehr, sehr offen für Kooperationen. Im Digital.Labor kooperieren wir mit mehr als 20 einschlägigen Lehrstühlen und Instituten. Dazu kommen noch etliche externe Unternehmenspartner. Wir haben permanent Studierende, Werksstudenten und Praktikanten vor Ort, die uns vielfältig unterstützen.

Die Mannschaft aus dem Digital.Labor selbst bringt sich in unserem Namen in einschlägigen Netzwerken wie dem CyberForum Karlsruhe ein. Wir sind aber auch selbst Veranstalter. Jedes Jahr richten wir unser eigenes Digital.Forum aus, sind Gastgeber von Hackathons und unterstützen „Jugend forscht“ sowie das Jugendforschungszentrum Pforzheim. Das sorgt für einen beständigen Zufluss an neuen Ideen und kreativen, begeisterten Köpfen für unser Haus.

Bild: V.l.n.r.: Philip Paschen, COO/CDO von Witzenmann, Christoph Herricht und Marvin Tekautschitz, Geschäftsführer von PEDLAR, sowie Michael Schmid, VP Einkauf von Witzenmann.

Wir bedanken uns bei Philip Paschen, Christoph Herricht und Marvin Tekautschitz für das
Interview.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: PEDLAR

Kontakt:

PEDLAR UG
Jakob-Funke-Platz 2
45127 Essen
Deutschland

www.pedlar.de
hallo@pedlar.de

Ansprechpartner: Christoph Herricht und Marvin Tekautschitz

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Wie schafft man es, IT-Sicherheitslücken effizient zu schließen?

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Mario Jandeck_CEO Enginsight_(c)Enginsight

Enginsight bietet eine umfassende All-in-one-Security-Plattform, die IT-Sicherheitslücken automatisch erkennt, schließt und Netzwerke kontinuierlich überwacht, um Unternehmen proaktiv vor Cyberangriffen zu schützen

Könnten Sie uns Enginsight kurz vorstellen und erläutern, wer die Gründer sind und wie das Unternehmen entstanden ist?

Als Antwort auf die täglichen Herausforderungen als IT-Verantwortliche bei einem mittelständischen Unternehmen gründeten Eric Range und ich im Jahr 2017 Enginsight. Enginsight ist sowohl der Name des Unternehmens als auch unserer All-in-one-Security-Plattform. Unser proaktiver Ansatz fokussiert sich auf das automatisierte Erkennen und Schließen von Sicherheitslücken sowie die kontinuierliche Überwachung des Netzwerks, einschließlich Angriffserkennung und -abwehr. Mit Enginsight gewinnen IT-Verantwortliche die Kontrolle und Transparenz über ihre Netzwerke zurück, ohne auf zahlreiche Einzeltools und Insellösungen angewiesen zu sein. Die Lösung, 100% gehostet und „Made in Germany“, ist speziell auf die Bedürfnisse des deutschen Mittelstands zugeschnitten und bezahlbar.

Welche Vision verfolgt Enginsight im Bereich IT-Sicherheit und Automatisierung, und wie möchten Sie diese in den nächsten Jahren erreichen?

Wir haben Enginsight gegründet, um die Welt ein Stück sicherer zu machen. In Zeiten digitaler Kriegsführung stehen wir an vorderster Front, um vor allem den deutschen Mittelstand und die kritische Infrastruktur vor Cyberangriffen zu schützen. Wir verfolgen dabei nicht nur ein rein technisches Ziel, sondern verstehen unsere Leistungen als Beitrag für den gesellschaftlichen Frieden und für jeden einzelnen Bürger. 

Wie unterstützt Enginsight Unternehmen dabei, ihre IT-Sicherheit zu stärken und gleichzeitig den administrativen Aufwand zu reduzieren?

Cybersecurity bleibt ein komplexes Thema: Die Anzahl der Angriffe, Opfer und gesetzlichen Vorschriften wächst stetig. IT-Security-Experten sind rar und teuer, Security-Tools oft ebenfalls. Für KMU sind viele dieser Lösungen zu komplex und erfordern einen hohen Verwaltungsaufwand. Oft führt das zu einem wachsenden, unübersichtlichen „Toolzoo“, was die Arbeit der IT-Sicherheitsverantwortlichen noch weiter erschwert. Kein Wunder, dass IT-Sicherheitsverantwortliche nur einen Schritt vom Burn-out entfernt sind. Wir wollen sie davor bewahren, indem wir Lösungen anbieten: Unsere Software (eine einfache, automatisierte, kosteneffiziente Komplettlösung zur Absicherung komplexer IT-Infrastrukturen), und für Unternehmen ohne eigene Experten, die Lösung als bequemen Managed Security Services (z. B. Incident Response, Security-Audit, Security Operations Center (SOC), KI-Abwehrzentrum unter Betreuung eines Enginsight-Partners.)

Details zur Unified Security Management Plattform:

All-in-one-Plattform: Eine einfache, automatisierte, kosteneffiziente Lösung zur Absicherung komplexer IT-Infrastrukturen.

Mit Enginsight haben Kunden alle relevanten Cybersicherheitsinformationen an einem Ort und behalten die Sicherheitszustand ihrer IT ständig im Blick – sie wissen jederzeit genau, wo und wie sie angegriffen werden bzw. werden könnten.  

Vorkonfiguriert und „Out-of-the-Box“ einsatzbereit, in der Regel innerhalb eines Tages installiert und einsatzbereit.

Erste Ergebnisse über den Sicherheitszustand der IT liegen sofort vor, in der Cloud-Version sogar ohne Konfiguration.

Automatische Angriffserkennung und Reaktionen entlasten die CISOs nachhaltig.

Alle technischen Anforderungen aus IT-Sicherheitsgesetzen, ISO27001, TISAX, NIS2 und anderen Regularien können erfüllt werden.

Drittanbieterdaten können ins SIEM-Modul integriert und mittels SOAR weiterverarbeitet werden.

Was unterscheidet Enginsight von anderen Anbietern im Bereich IT-Sicherheit, und was macht Ihre Lösung besonders innovativ?

Enginsight wurde aus dem Mittelstand für den Mittelstand entwickelt. Die Lösung ist 100% „Made in Germany“, frei von Backdoors und sowohl als On-premises- als auch als Cloud-Version verfügbar. Während viele andere Lösungen Wochen für die Implementierung benötigen, bietet Enginsight sofortige Transparenz über Sicherheitslücken und liefert konkrete Handlungsempfehlungen.
Unsere Kunden und Partner schätzen den direkten Support aus Deutschland und die schnelle Reaktionszeit auf Anfragen. Dank unserer Eigenentwicklung in Jena können wir unsere Lösung agil und kundenorientiert weiterentwickeln.

Welche Zielgruppe spricht Enginsight an, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte auf die spezifischen Bedürfnisse dieser Kunden zugeschnitten sind?

Enginsight ist ideal für den kleinen bis großen Mittelstand in der DACH-Region – vom Steuerberater bis hin zu Unternehmen mit tausenden von Usern. Ab 2025 werden wir unseren Vertrieb auf Europa ausweiten. Regelmäßiges Kundenfeedback und Featurewünsche fließen direkt in unsere Roadmap ein, sodass wir unsere Lösung stetig an die Bedürfnisse unserer Kunden anpassen können.

Mit welchen Herausforderungen war Enginsight in der IT-Sicherheitsbranche konfrontiert, und wie haben Sie diese gemeistert?


ls Underdog hatten wir es mitunter schwer, von Kunden als verlässlicher und langfristiger „Partner“ gesehen zu werden. Mit der Leidenschaft, die das gesamte Team an den Tag legt, überzeugen wir jedoch oft im persönlichen Gespräch und mit der Lösung sowieso. 😉

Wie gewährleistet Enginsight, auch bei neuen Bedrohungen im Bereich der Cybersecurity immer einen Schritt voraus zu bleiben?

Wir beobachten die Bedrohungslage und den Markt kontinuierlich. Unser Fokus liegt weiterhin darauf, unsere Lösung praxisnah und benutzerfreundlich zu gestalten. Um Sicherheitsverantwortliche zu entlasten, setzen wir verstärkt auf Automatisierung und KI-unterstützte Angriffserkennung.

Welche Technologien und Entwicklungen plant Enginsight für die Zukunft, um weiterhin auf dem neuesten Stand der IT-Sicherheit zu bleiben?

Neben dem Einsatz von Maschinellem Lernen und KI im SIEM, arbeiten wir gerade an der Entwicklung zum SOAR. Unser SIEM wird es zeitnah auch als separat buchbares Produkt geben.

Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner, der ASOFTNET aus Erfurt, entwickeln wir das KI-Abwehrzentrum weiter. Was heißt KI-Abwehrzentrum? – Es ist ein hochmodernes Security Operations Center (SOC), dass auf proaktive, KI-unterstützte Abwehrmechanismen setzt, um Cyberangriffe zu erkennen, vorherzusagen und so bereits im Vorfeld zu verhindern. Es ist als Service buchbar und kommt aktuell vor allem für Enterprise-Unternehmen in Frage.

Wie reagiert Enginsight auf Kundenfeedback, und welche Rolle spielt es bei der Weiterentwicklung Ihrer Lösungen?

Wir sind sehr dankbar für direktes Kundenfeedback und integrieren, wo möglich und sinnvoll, Featurewünsche in unsere Produkt-Roadmap.

In welchen Bereichen sehen Sie das größte Wachstumspotenzial für Enginsight, und wie möchten Sie diese Chancen nutzen?

Cybersecurity ist ein Wachstumsmarkt, in dem bisher kostenintensive (Enterprise) Lösungen aus Übersee und Israel dominieren. Mit Enginsight bieten wir hier eine bezahlbare, intelligente und handhabbare Alternative für alle, denen digitale Souveränität und Datenhaltung in gleichen Rechtsraum wichtig ist. Aus unserer Sicht gibt es keine vergleichbare Lösung in der EU mit gleichem Leistungsspektrum.

Potenziale sehen wir im Mittelstand in DACH und EU-weit. Genügend Studien zeigen, dass gerade KMU noch nicht ausreichend abgesichert sind. Sie konzentrieren sich leider immer noch auf Firewall und Endpointschutz. Dabei verlangt die aktuelle Bedrohungslage, aber auch diverse Regularien ein Aufrüsten.

Unsere kürzlich abgeschlossene Wachstumsfinanzierung ermöglicht es uns, weiter zu expandieren und unsere Marke bekannter zu machen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern im Bereich IT-Sicherheit und Automatisierung geben, um erfolgreich ein Startup aufzubauen?

  1. Glaube an die eigene Vision und den Mut, sie zu verwirklichen.
  2. Finde das richtige Team, das die Vision teilt und mit Engagement umsetzt.
  3. Scheue dich nicht, Risiken einzugehen, auch wenn es Rückschläge geben kann.

Was ist Ihrer Meinung nach der wichtigste Meilenstein, den Enginsight bisher erreicht hat, und wie wird er das Unternehmen langfristig beeinflussen?

Die grundlegend eigenentwickelte Technologieplattform war definitiv der erste wichtige Meilenstein und wird es fortlaufend bleiben, denn für uns ist klar: Stillstand ist fatal. An Ideen für weitere Features mangelt es uns nicht. 

Wir haben anfangs auf Direktvertrieb gesetzt, jedoch bald erkannt, dass wir über Channel Sales schneller und nachhaltig skalieren. Der dahingehende Strategiewechsel ist deshalb ein weiterer Meilenstein gewesen. Wir freuen uns über alle, die unsere Mission Cybersecurity unterstützen.

Eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Teammitgliedern stellte sich bei uns als sehr erfolgreich heraus. Dabei leben wir Hierarchien so gut wie nicht. Unser Board aus erfahrenen Cybersecurity-Experten bauen wir sukzessive aus und geben Wissen intern weiter, um eigene Nachwuchsexperten aufzubauen.

Bild Mario Jandeck CEO Enginsight (c)Enginsight

Wir bedanken uns bei Mario Jandeck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.