Mittwoch, November 27, 2024
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Aufstehen, Staub abklopfen, weitermachen und aus den Fehlern lernen

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4billion – years of sunlight Solarstrom für dein Event

Stellen Sie sich und das Startup 4billion kurz unseren Lesern vor!

ich bin Ken Richards, 31 Jahre alt, Vater einer 8 Monate alten Tochter und Mitgründer von 4billion – years of sunlight. Zu Beginn waren wir ein Team von 3 Gründern und mittlerweile sind wir zu fünft. Vor der Gründung von 4billion haben wir in der Erneuerbaren Energien Branche gearbeitet und haben typische Schwierigkeiten und Probleme mitbekommen, die sich durch alle Bereiche der Energieversorgung ziehen.

Als Selbstständige in der EE Branche haben wir vieles gelernt und gesehen, wie und wo Erneuerbare Energien erfolgreich sein können und wo sie eben nicht erfolgreich sind. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

An genau diesem Punkt wollten wir ansetzen. Es gab damals, also vor 2-3 Jahren, nämlich so gut wie keine mobilen Solarsysteme, die schnell an einem beliebigen Ort errichtet werden können. Außerdem musste bis dato jedes System von einem Profi aufgebaut werden oder es mussten Profis über einen langen Zeitraum ausgebildet werden, um Solaranlagen zu errichten und in Betrieb zu nehmen.

Welche Vision steckt hinter 4billion?

4billion verfolgt die Vision von der Bereitstellung eines mobilen, smarten, leistungsstarken Plug&Play Solarsystemes, welches von jedermann errichtet und betrieben werden kann. Das Ganze zu einem bezahlbaren und wettbewerbsfähigen Preis.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größten Herausforderungen waren bisher die Unsicherheit darüber, wie es finanziell weitergeht und ob alles so laufen wird, wie wir es geplant hab. Jedes Geschäft beinhaltet finanzielle Unsicherheit und Risiken. Unser erstes Jahr haben wir durch das Berliner Startup Stipendium der HTW Berlin finanzieren können. Im Gründerzentrum konnten wir ein Büro und eine Werkstatt beziehen, was uns sehr viel Sicherheit für den Start gab. Allerdings ist unsere Produktentwicklung mit hohen Investitionskosten verbunden und selbst das Geld aus dem Stipendium war sehr schnell aufgebraucht, sodass wir die Produktentwicklung mit begrenzten Mitteln fortsetzen mussten. 

Die größten Herausforderungen sind, meiner Meinung nach knappen Finanzen und der Teamspirit. Mit diesen beiden Faktoren steht oder fällt ein Startup. Mit schlechten finanziellen Situationen kann man auf verschiedene Weise umgehen, aber es ist noch lange nichts „vorbei“ oder „am Ende“, solange der Teamspirit noch da ist und gemeinsam Lösungen gesucht werden können.

Wer ist die Zielgruppe von 4billion?

Die Zielgruppe von 4billon sind alle, die im Off-Grid Strom benötigen. Also dort, wo es kein oder nur ein unzureichendes Stromnetz gibt. Daraus ergeben sich diverse Kundengruppen. Veranstalter, Eventagenturen und Veranstaltungstechniker lagen und liegen bei uns aktuell verstärkt im Fokus. Sobald wir in Deutschland eine für uns akzeptable Marktdurchdringung mit der Vermietung unserer Solarsysteme erreicht haben, möchten wir den nächsten Schritt in Richtung Verkauf machen.

Beim Verkauf fokussieren wir uns im Veranstaltungsmarkt auf die Eventagenturen. Beim Verkauf im Markt für Off-Grid Stromerzeuger fokussieren wir uns auf NGOs und staatliche Institutionen im Bereich Katastrophenschutz/-hilfe und Flüchtlingshilfe. 

Wie funktioniert 4billion? Wo liegen die Vorteile?  Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Plug & Play – Das SunSet kann durch eine Person ohne Vorkenntnisse von Solaranlagen binnen 10 Minuten aufgebaut werden. Jeder kann dadurch zum SolarinstallateurIn werden.

Smart – Ein Alleinstellungsmerkmal des SunSets ist seine cloudbasierte smarte Benutzeroberfläche. Hierdurch wird eine sehr nutzerfreundliche Kommunikation des Gerätes mit dem Anwender möglich. Zusätzlich lässt sich z. B. eine Energieeffizienzsteigerung erreichen, aber auch das frühzeitige Erkennen von Fehlern im System ist auf diese Weise möglich, sodass es gar nicht erst zu einem Ausfall kommen kann. Sollte es zu Störungen kommen, wird dem Anwender angezeigt, welche Komponente defekt ist.

Modular – Die Modularität erleichtert es, defekte Komponenten ohne Fachwissen oder Fachpersonal austauschen zu können. Außerdem kann das System in seinen Einzelkomponenten sehr leicht und sicher auch an schwer zugängliche Orte transportiert werden.

Stark & Ausdauernd – Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die hohe Leistung bei vergleichsweise geringem Gewicht. Mit 2,4 kW Leistung, 7,2 kWh Speicherkapazität und bis zu 0,8 kWp solarer Wiederaufladung erhält man ein System, das für die Autarkie und Netzunabhängigkeit designed ist.

Wie ist das Feedback?

Das Feedback beim UX Testing im Veranstaltungsmarkt war sehr positiv. Allerdings sind die Mietpreise für einige gemeinnützige Veranstaltungsgruppen noch zu hoch. Daher suchen wir zur weiteren Mietpreisreduzierung nach Werbe-Partnern, die mit einem Produktbranding auf den Solarmodulen, weit sichtbar auf den Events, mit Verbindung zu einer nachhaltigen Stromquelle werben möchten. Unsere bisherigen Testpartner (überwiegend Musikfestivals) waren begeistert von der Leistung und Laufzeit der Geräte und haben großes Interesse für die Saison 2020 in Form von LoIs und Vorbestellungen angekündigt.

Auch die ersten Veranstaltungstechniker wagen sich an unsere Marktneuheit und haben eine Zusammenarbeit für die Saison 2020 angekündigt. Wir werten derzeit das Feedback und die Messdaten der Saison 2019 aus und lassen diese in die Weiterentwicklung der Komponenten einfließen. Auch die Entwicklung der Software wurde durch unsere erste Testsaison konkretisiert. Ein vierköpfiges Programmiererteam sitzt bereits an der Umsetzung der ersten Anforderungen. Das Feedback vom Markt war teilweise so groß, dass wir in Stoßzeiten die zehnfache Kapazität benötigt hätten.

Zusätzlich waren einige Testpartner viel zu groß für den Anfang. So gab es Anfragen vom Karneval der Kulturen in Berlin, alle Umzugswagen auf Solarbatteriesysteme umzustellen. Da wir nur 3 Prototypen für die Testsaison finanzieren konnten, war eine Anfrage über 50 Systeme viel zu groß und wir mussten mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge absagen.

4billion, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren gehört Solarstrom für Off-Grid-Events zum Standard und ist allgegenwärtig. 4billion gehört in 5 Jahren auf dem Veranstaltungsmarkt zu den wichtigsten Playern im Bereich Solarstromversorgung. In diesem Stadium kann der europaweite Eventmarkt via Vertriebspartner (Technikvermieter und Agenturen) penetriert werden. Im Bereich der konventionellen Stromversorgung auf dem Veranstaltungsmarkt sehen wir einen Marktanteil von ca. 20% bei Off-Grid-Events, der mit Solarstrom versorgt wird.

In 5 Jahren werden Erfahrungen und Feedback aus dem Verkauf und der Zusammenarbeit mit NGOs und staatlichen Institutionen einen weiteren Entwicklungsschub liefern. Der Umsatz wird entsprechend sprunghaft ansteigen und die ersten Investoren aus der Frühphase werden ihre Gewinnerwartungen erneut bestätigt bekommen. In 5 Jahren befinden sich 400 Systeme in der Vermietung, sowie 5.000 Geräte für den Off-Grid Einsatz in Schwellen- und Entwicklungsländern verkauft werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

3 Tipps an Gründer – Einfach Anfangen und mutig sein, auch mal Fehler machen zu dürfen. Aufstehen, Staub abklopfen, weitermachen und aus den Fehlern lernen, sowohl aus den eigenen, als auch von denen anderer Gründer. Sprecht mit anderen Gründern, sucht ihre Gegenwart. Lest Bücher von erfahrenen Gründern. Je öfter ein Austausch stattfindet, desto höher ist der Lernerfolg und die Aussicht auf eine erfolgreiche geschäftliche und persönliche Weiterentwicklung.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Ken Richards für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Offen sein für Neues

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sinfosy industrie 4.0

Sinfosy Indoor Tracking mittels Bluetooth Low Energy

Stellen Sie sich und das Startup Sinfosy kurz unseren Lesern vor!

Sinfosy wurde im Jahr 2015 von Dr. Karsten Königstein gegründet. Das 20 Mitarbeiter umfassende, junge Unternehmen versteht sich als Systemanbieter und hat sich in Wildau niedergelassen, vor den Toren Berlins. Die Sinfosy GmbH ermöglicht Anwendern ihrer Technologie einen unkomplizierten Einstieg in die Industrie 4.0 – ohne Vorabinvestitionen oder Entwicklungskosten. Denn die zum Einsatz kommende Hardware wird speziell für die Bedürfnisse der Kunden vorkonfiguriert und kann mitsamt der zugehörigen Software zu einem attraktiven Mietpreis angeschafft werden, inklusive Support.

Dieses Leistungspaket ermöglicht die komplette Digitalisierung firmeninterner Prozesse an nur einem Tag. An Erfahrung mangelt es dem Start-up nicht, denn Firmengründer Dr. Königstein war viele Jahre als Manager bei BOSCH und anderen internationalen Konzernen tätig. Gemeinsam mit seinem Team aus Ingenieuren und Entwicklern konnte er bereits dreimal in Folge den Brandenburger Innovationspreis nach Wildau holen. Diesen gab es jeweils für die Produkte SINTRA (präzise Indoor Lokalisierung mittels Bluetooth und komplettem Buchungssystem für die Fertigung), SILVA (Maschinenüberwachung mit Smartphone-Sensoren) und SCIP (eine App für die digitale Unternehmenskommunikation).

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Viele Unternehmen haben dieselben oder sehr ähnliche Probleme, wenn es ums Thema Digitalisierung geht. In vielen Fällen ist es sogar so, dass Probleme gar nicht als solche wahr genommen werden, weil das Problem ja jeder hat und es damit keine Lösung zu geben scheint. Wir greifen solche Themen auf und bieten dafür smarte Technologien an, die es den Unternehmen ermöglichen, sich im Wettbewerb neu zu positionieren.

Welche Vision steckt hinter Sinfosy?

Sinfosy hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen jeder Größe und Branche weltweit mit sofort einsatzbereiten Industrie 4.0 Standardlösungen zu versorgen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Gerade im B2B-Umfeld braucht man einen langen Atem. Einen Kunden zu gewinnen, diesen zur Referenz auszubauen und dann weitere Kunden zu diesem einzuladen, braucht Zeit und kostet einiges an Geld. Hier muss man starke Nerven, Durchhaltevermögen und auch das notwendige Kleingeld haben, um die Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Wir haben gerade die Investoren wieder herausgekauft, um auf dem Weg in die Zukunft besser gerüstet zu sein.

Wer ist die Zielgruppe von Sinfosy?

Sinfosys Zielgruppe beschränkt sich nicht auf Unternehmen der industriellen Branche. Denn schnell hat sich herausgestellt, dass unsere Lösungen auch für den Gesundheitssektor (z.B. in Krankenhäusern) und bei der Nutztierhaltung (Viehzucht) interessant sind. Verschiedene Anwendungsfälle konnten zeigen, wie auch solche Betriebe außerhalb der Industrie von unserer Technologie profitieren können.

Wie funktioniert Sinfosy? Wo liegen die Vorteile?  Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Zum einen ist Sinfosy derzeit das einzige Unternehmen, welches zentimetergenaues Indoor Tracking mittels Bluetooth Low Energy möglich macht. Die Genauigkeit bei der Positionsbestimmung wird üblicherweise mit bis zu 1 Meter angegeben. Zum anderen bieten wir besonders nutzerfreundliche Technologie an, die durch handelsübliche Hardware (Smartphones und Tablets) sowie eigens programmierte Software intuitiv bedienbar und leicht verständlich ist.

Damit gibt es so gut wie keinen Schulungsaufwand. Personal und Management können nach Anschaffung sofort mit der Benutzung starten und Ergebnisse sehen. Wir optimieren den Workflow im Betrieb nicht nur, sondern machen ihn auch transparent. Das schafft vor allem den Anreiz, noch einen Schritt weiter zu gehen: Wer mehrere Lösungen aus dem Hause Sinfosy nutzt, profitiert doppelt. Denn alle Anwendungen von uns sind miteinander kompatibel und bilden starken Synergien. 

Wie ist das Feedback?

Kunden, die bisher viel Zeit und Arbeitskraft in die physische Suche nach Produktionsgütern investiert haben und dann plötzlich die Mitarbeiter wertschöpfend einsetzen können, sind völlig konsterniert, dass es vorher noch keine solche Lösung gab.

Viele Unternehmen nehmen es auch als gegeben hin, dass es in der Fertigung viel Papier gibt. Das muss aber nicht sein. Wir können die Produktion eines Unternehmens papierfrei bekommen und damit einen Schritt Richtung Nachhaltigkeit gehen.

Sinfosy, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Bosch, Continental, Daimler und viele andere Großkonzerne vertrauen uns schon regional. Einige Pilotprojekte sind bereits erfolgreich abgeschlossen und dann geht es in die Internationalisierung. Diese wird von den Großkonzernen getrieben, denn wenn Sie in einem Unternehmensteil etwas Gutes implementieren, spricht sich das schnell herum.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Man muss das Problem erkennen. Wie schon Einstein sagte, ist man mit der Kenntnis des Problems bereits bei 80% der Problemlösung.

Im B2B-Bereich muss man einen langen Atem haben. Nichts geht über Nacht. Um bei einem Großkonzern ein Pilotprojekt starten zu können, kann es schon mal 18 Monate dauern.

Offen sein für Neues. Die Technologie ist so schnelllebig, dass das, was heute Top ist, morgen vielleicht nur noch eine drittrangige Lösung darstellt.

Bildquelle: Süddeutscher Verlag Veranstaltungen GmbH

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dr. Karsten Königstein für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bio-Lebensmittel direkt beim Erzeuger kaufen!

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Biolandhof Hundbiozyklisch-vegane

Biolandhof Hund biozyklisch-vegane Landwirtschaft

Stellen Sie sich und den Biolandhof Hund kurz unseren Leserinnen und Lesern vor!

Den Biolandhof Hund gibt es seit fast hundert Jahren. Auf 16 Hektar baue ich verschiedene Früchte an, das meiste sind Äpfel, aber auch Zwetschgen, Kirschen, Tafeltrauben, Haselnüsse und Walnüsse. Schon mein Vater hat den Betrieb innovativ geführt und war einer der ersten in der Region, der seinen Betrieb auf den reinen Obstbau spezialisiert hat. Nach der Übernahme des Hofes von meinem Vater vor 20 Jahren habe ich auf den biologischen Anbau umgestellt, da ich nicht mit den Mitteln der konventionellen Landwirtschaft weiter arbeiten wollte. Der Biohof Hund ist damit kein klassisches StartUp im herkömmlichen Sinne. Durch die Umstellung auf biozyklisch-vegane Landwirtschaft steht mein Betrieb jedoch vor ähnlichen Herausforderungen. Eine Innovation, die sich auf dem Markt etablieren muss. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Der biozyklisch-vegane Anbau ist ökologischer Landbau auf rein pflanzlicher Grundlage. Diese Anbauform schließt jegliche kommerzielle Nutz- und Schlachttierhaltung aus und verwendet keinerlei Betriebsmittel tierischen Ursprungs wie z.B. Tierkörpermehle. Besonderer Wert wird dabei auf die Förderung der Artenvielfalt und eines gesunden Bodenlebens, auf die Schließung organischer Stoffkreisläufe sowie auf einen gezielten Humusaufbau gelegt. Für den bio-veganen Anbau habe ich mich im Jahr 2011 entschieden. Bis zu diesem Zeitpunkt verwendete ich tierische Düngemittel, wie sie in vielen Bio-Betrieben verwendet werden: Hornspäne aus Indien.

Doch ich wurde mehr und mehr unzufrieden damit, der Abfallentsorger der industriellen Tierhaltung zu sein, wo ich mich vor vielen Jahren bewusst für einen nachhaltigen und biologischen Anbau entschieden hatte. Nach einer weiteren schlechten Erfahrung mit Düngemitteln aus Asien entschied ich mich, nur noch pflanzliche Dünger zu verwenden. Und diese, wenn möglich, aus Europa. Die pflanzliche Düngung besteht dabei unter anderem aus pflanzlichem Kompost, Braunalgen, Pellets aus Brauabfall oder Gesteinsmehlen. Damit ist der Biohof Hund der erste biozyklisch-vegan zertifizierte Obstbaubetrieb Deutschlands!

Welche Vision steckt hinter dem Biolandhof Hund?

Als Biobauer spüre ich die Auswirkungen des Klimawandels jeden Tag: Spätfrost, starke Gewitter mit Hagel und extrem trockene Perioden häufen sich. Diese bedrohen nicht nur meine und unsere Arbeitsgrundlage, indem sie die Ernte zerstören. Als Landwirte sind wir Teil des Problems – wir können aber auch Teil der Lösung sein! Die Landwirtschaft und die Tierhaltung tragen erheblich zum Klimawandel bei; durch den Ausstoß von CO2, Überdüngung und Auswaschungen von Nitrat, Monokulturen, Erosionen oder Austrocknung und vielem mehr. Die Idee ist des Biolandhof Hund ist es daher, den biologischen Anbau weiter zu entwickeln. Der biozyklisch-vegane Anbau ist eine Möglichkeit, ohne dabei Kompromisse im Ertrag zu haben. Darüber hinaus versuche ich, mit so wenig Kupfer wie nötig als Spritzmittel zu arbeiten und lasse meine Bäume höher wachsen, um so die eng bebaute Landschaft am Bodensee optimal zu nutzen. 

Besonders wichtig ist es mir, gesunde Böden zu erhalten, auf denen gesunde Nahrungsmittel erzeugt werden. Und zwar so, dass meine Nachfolger und Nachkommen gut weiterarbeiten können. Ein guter, humusreicher Boden ist die Basis für jegliche Nahrungsmittelproduktion – er ist wasserhaltefähig und beinhaltet ein reiches Bodenleben mit vielen Nährstoffen im harmonischen Verhältnis. Das geschieht durch die regelmäßige Gabe von Kompost, mulchen und ein stets aufmerksames Auge für die Veränderungen. Der stetige Aufbau von Humuserde ist ein wichtiger Baustein zum Klimaschutz, denn dort wird CO2 gespeichert. So können wir optimal für die Zukunft arbeiten und als Landwirte Teil der Lösung sein. 

Der Biohof Hund ist auch ein Biotop für Wildtiere. Ich achte darauf, verschiedene Pflanzen und Sorten anzubauen und die einzelnen Parzellen nicht zu groß zu gestalten. Durch die Nähe zum betriebseigenen Wald mit kleinem Weiher und das anpflanzen von Hecken fühlen sich viele Wildtiere hier wohl: Rehe, eine Dachsfamilie, eine Fuchsfamilie, Schlangen oder Greifvögel. Letztere dienen auch – ganz freiwillig – als natürliche Schädlingsbekämpfung von Wühlmäusen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als ich den Hof übernommen habe, war es zunächst eine große Herausforderung, auf den biologischen Anbau umzustellen. Pflanzen, die über Jahrzehnte mit chemischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln behandelt worden sind, müssen sich zunächst an natürliche Mittel gewöhnen. Der Schritt zum biologischen Anbau soll schließlich kein Nachteil für die Pflanzen sein. Auch bei Schädlingsbefall ist die chemische Keule eine einfache Methode. Als Bio-Obstbauer muss ich dabei viel stärker beobachten, durch ein stabiles Gleichgewicht einem einseitigen Befall vorbeugen und wenn nötig zum richtigen Zeitpunkt mit natürlichen Mitteln eingreifen. 

Nach der Umstellung auf den biologischen Anbau war die Umstellung auf den biozyklisch-veganen Anbau keine große Herausforderung, ich musste mir aber vieles neu aneignen. Die Mehrkosten für pflanzlichen Dünge- und Spritzmittel werden aus den Betriebsmitteln gestemmt. Eigentlich wäre ein Zuschlag für den nachhaltigen Anbau das richtige. Aktuell ist das noch nicht der Fall, aber manchmal muss man eben Idealist und Pionier sein.

Wer ist deine Zielgruppe?

Alle Verbraucherinnen und Verbraucher, denen eine nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel wichtig sind. Der Verkauf geschieht über den Großhandel und meine biozyklisch-veganen Äpfel sind in vielen Bioläden, aber auch in Supermärkten zu finden. Leider noch nicht als explizit biozyklisch-vegan gekennzeichnet. Das ist momentan eine der großen Aufgaben, die Einkäufer im Einzelhandel auf diese Besonderheit aufmerksam zu machen. Dazu führe ich mit meinem Team und in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. viele Gespräche und wir sind auch auf Messen wie der BIOFACH oder dem Heldenmarkt vertreten. 

Wichtig ist mir zu sagen, dass ich nicht vegan anbaue, um Veganer glücklich zu machen oder einem Trend zu folgen. Mit dem biozyklisch-veganen Anbau möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, die Welt zu verbessern!

Was unterscheidet Sie von anderen Biolandhöfen? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wie schon beschrieben, ist der Biolandhof Hund der erste biozyklisch-vegan zertifizierte Obstbaubetrieb in Deutschland. Seit 2011 wird bei mir bio-vegan angebaut, seit 2017 ist mein Betrieb biozyklisch-vegan zertifiziert. Diese Richtlinien dieser Zertifizierung hat unter anderem der Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. erstellt und diese werden jährlich von einer unabhängigen Kontrollstelle überprüft. Mein Ziel ist es aber nicht, besonders zu bleiben. Ich freue mich über jeden weiteren biozyklisch-veganen Betrieb und habe auch schon zwei Obstbau-Kollegen am Bodensee davon überzeugt, ihren Anbau auf biozyklisch-vegan umzustellen. Nur wenn viele Betriebe umstellen, gibt es eine Chance, den biozyklisch-veganen Anbau flächendeckend im Lebensmitteleinzelhandel zu platzieren. Wir sind eben kein “Höhle der Löwen” Produkt, frische Lebensmittel sind viel schwieriger zu vermarkten.

Wie ist das Feedback?

Wenn ich vom biozyklisch-veganen Anbau erzähle, sind die Reaktionen sehr unterschiedlich. Es gibt viele Menschen, die diesen Anbau toll finden. Den meisten Verbraucherinnen und Verbrauchern ist bis dahin nicht bewusst, wie viele Schlachtabfälle um den Globus geschifft werden, nur um sie hier in Deutschland als Dünger zu “entsorgen”. Sie freuen sich darüber, auf die Thematik aufmerksam gemacht zu werden. Es gibt natürlich auch Menschen, besonders in Demeter-Kreisen, für die Tiere zu einem ganzheitlichen Konzept dazu gehören. Für mich ist das nicht stimmig; Pflanzen können ohne den tierischen Dünger gut leben, das zeigen meine Erfahrung und auch die von 60 Betrieben in Griechenland, die teilweise seit 30 Jahren biozyklisch-vegan anbauen.

Clemens Hund, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In meiner Erfahrung sind es kleine Familienbetriebe, die sich am längsten behaupten. In kleineren Betrieben kann wirklich auf das geachtet werden, was wichtig ist: den gesunden Umgang mit Boden, Pflanzen und Menschen. Ich bin ein Freund von langsamem, organischem Wachstum – wie auch bei meinen Pflanzen. Daher ist es mein Ziel, den Betrieb zunächst so weiter zu führen, wie er ist und den biozyklisch-veganen Anbau bekannter zu machen. Ich freue mich, wenn sich dadurch die Möglichkeit ergibt, dass der Betrieb für weitere Menschen eine Arbeitsgrundlage bietet.

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Mein Tipp an alle Landwirte: Die Umstellung auf biozyklisch-vegan lohnt sich und ist dringend notwendig! 

Mein Tipp an alle Verbraucher: Ein Drittel der Lebensmittel wird wegen des “unperfekten” Aussehens in der Produktion weggeworfen. Gleichzeitig zahlen Verbraucher gutes Geld für Bio-Ware. Das Geld kommt aber nur zu einem Bruchteil bei uns Erzeugern an. Je weniger weggeworfen werden muss, desto günstiger kann “Bio für jeden” sein. Kauft Bio-Lebensmittel direkt beim Erzeuger, kauft auch die kleinen Äpfel und die weniger hübschen! Dann ist irgendwann auch Bio für alle möglich!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Clemens Hund für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Eigenen Ängste akzeptieren und überwinden

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travellair Reiseportal für klimaneutrales Reisen CO2-neutral

travellair Reiseportal für klimaneutrales Reisen

Stellen Sie sich und das Startup travellair kurz unseren Lesern vor! 

Mein Name ist Johannes, 35 Jahre, Hamburger, Ehemann, Vater, Läufer und Gründer von travellair, einem Reiseportal für klimaneutrales Reisen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich wusste schon früh, dass ich mich einmal gründen will. Das fing schon in der Ausbildung an. Mit Mitte 20 wagte ich dann den Schritt und bin krachend gescheitert. Dabei verlor ich viel Geld. Trotzdem habe ich in dieser Zeit sehr viel gelernt. Als ich nach zwei Jahren zurück in die Festanstellung gehen musste und die dortige Fremdbestimmung erlebte, war ich mir sicher: Ich bin für die Selbstständigkeit gemacht. Es fehlte nur noch die richtige Idee.

Welche Vision steckt hinter travellair? 

Es geht letzten Endes darum, unseren Kindern und Enkelkindern und allen nachfolgenden Generationen eine Welt zu hinterlassen, die nicht vollkommen im Arsch ist. Ich will nicht, dass meine Tochter Schnee nur aus den Erzählungen ihrer Großeltern kennt. 

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Die größte Herausforderung war es mit Sicherheit, den richtigen Partner mit der richtigen Software für die Buchungsabwicklung zu finden. Da ich nicht aus der Reisebranche komme, musste mir viele Dinge selbst aneignen und anlesen

Finanziert habe ich die Gründung bisher komplett mit Eigenkapital. Ich sehe travelllair auch eher als social StartUp, bei dem es in erster Linie um die gute Sache und zweitrangig ums große Geld geht. Das klingt in den Ohren der meisten Investoren wenig attraktiv. Diese Unabhängigkeit von Fremdkapital macht vieles einfacher, weil ich niemandem außer mir selbst Rechenschaft schuldig bin; stellt einen aber auch vor viele Herausforderungen, weil zum Beispiel am Anfang das Kapital fehlt, um das ganz große Marketing-Rad zu drehen und Menschen auf das Portal aufmerksam zu machen. Das zwingt einen dazu, kreativ zu werden. 

Wer ist die Zielgruppe von travellair? 

Im Prinzip jeder, der eine Reise, einen Flug oder ein Hotel buchen will und dem es wichtig ist, dass die entstandene Emission kompensiert wird, der dafür aber nicht extra bezahlen möchte. Ich würde also behaupten, zwischen 16 und 99 gibt es nur sehr wenige Menschen, für die das Angebot uninteressant ist.

Wie funktioniert travellair? Wo liegen die Vorteile?  Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

travellair ist ein Reisesuchmaschine, über die man Millionen Reiseangebote, Flüge und Hotels auf der ganzen Welt suchen und direkt buchen kann. Das Besondere: 50 Prozent der Umsätze werden in die weltweite Aufforstung investiert. Die gepflanzten Bäume entziehen der Atmosphäre über die Jahre mehrere Tonnen CO2, so dass die reisebedingte Emission mittelfristig überkompensiert wird.

Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen den Sinn und die Wichtigkeit von CO2-Kompensation durchaus einsehen, in der Regel aber nicht bereit sind, zusätzlich zur Reise einen Beitrag für die Kompensation zu bezahlen. Im Gegensatz zu anderen Kompensations-Anbietern entstehen dem Kunden bei travellair keine zusätzlichen Kosten. Die Kompensation ist zu 100 Prozent im Reisepreis enthalten. Der Kunde zahlt den gleichen Preis, den er bei anderen Anbietern auch zahlen würde.

Wie ist das Feedback? 

Durchweg positiv. Die allermeisten wissen das Angebot sehr gut einzuordnen. Natürlich wäre es das Beste, ganz auf das Fliegen zu verzichten. Aber ich denke, dass ist in der aktuellen Zeit, in der Urlaubsreise auch Statussymbole sind, ein sehr unrealistischer Wunsch. Wenn man also unbedingt in den Urlaub fliegen möchte, dann ist es doch perfekt, dass ohne zusätzliche Kosten noch ein paar Bäume gepflanzt und die Emissionen dadurch kompensiert werden.

travellair, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Im ersten Schritt geht es jetzt darum, travellair in der DACH-Region bekannt zu machen und als relevanten Anbieter auf dem Reisemarkt zu etablieren. Der Sprung ins fremdsprachige Ausland soll dann schnellstmöglich folgen. Das Geschäftsmodell lässt wenig finanzielle Spielräume, so dass eine schnelle Expansion extrem wichtig ist, um in einem umkämpften Markt bestehen zu können.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Vor allem ist es wichtig, an sich und seine Idee zu glauben. Man begegnet vielen Zweifeln, von denen man sich nicht beeinflussen lassen darf. Dennoch ist es wichtig, seine Familie frühzeitig zu involvieren. Ohne einen Partner oder eine Partnerin, die hinter der Idee steht, wird es schwer. Und: Man sollte Ängste zulassen und als etwas vollkommen Natürliches akzeptieren, sich von ihnen aber nicht beherrschen lassen. Angst kann etwas sehr Positives sein, weil sie die Sinne schärft. Seine eigenen Ängste zu akzeptieren und zu überwinden ist meiner Meinung nach essentiell während der Gründung und im gesamten Lebenszyklus des Unternehmens.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Johannes Kröger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Nach dem Hinfallen wieder Aufstehen!

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IS Predict KI Industrie KI-Lösungen

IS Predict realisiert KI- Lösungen für die Industrie

Stellen Sie sich und das Startup IS Predict kurz unseren Lesern vor!

IS Predict realisiert Künstliche Intelligenz-Lösungen (KI) für die Industrie. Hier geht es bspw. darum, dass man zukünftige Maschinenausfälle aufgrund von Veränderungen in den Daten erkennt, bevor der Schweißroboter oder die Lokomotive wirklich kaputt gehen. Oder mit Hilfe von selbstlernender KI-Analysen die Qualität in der Produktion erhöhen, in dem die Qualität von kritischen Produktionsschritten prognostiziert wird, Ursachen im komplexen Ende-zu-Ende-Produktionsprozess aufgedeckt werden, warum das Produkt immer in Spezifikation war, aber dann am Ende doch die Funktionsprüfungen nicht besteht. Oder es werden Empfehlungen für den Maschinenführer generiert, wie die Maschinen einzustellen oder im operativen Betrieb zu steuern sind.

Dies sind nur einige Themen, die unsere Kunden bewegen. Es geht immer um selbstlernende KI-Lösungen, die sogar teilautomatisiert realisiert werden, also automatisierte Künstliche Intelligenz.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Mein Mitbegründer und ich waren schon über 10 Jahre im Beratungs- bzw. Entwicklungsgeschäft und hatten entsprechend Berufserfahrung gesammelt.

Wir sahen das Thema vorausschauende Datenanalysen als sehr spannend an und haben daran geglaubt, dass wir mit Künstlicher Intelligenz was schaffen können, das es auf dem Markt so noch nicht gibt. Das Thema passte jedoch nicht zu der Firma, in der wir beide damals arbeiteten.

So haben wir uns im Endeffekt für die Gründung eines eigenen Unternehmens entschieden – und das war gut so!

Welche Vision steckt hinter IS Predict?

In der Industrie fallen viele Daten an, die im Rahmen von Industrie 4.0 oder Internet der Dinge gesammelt werden. Einige ziehen wirklich Mehrwert aus diesen Daten und verbessern die Produktionsprozesse, andere wissen nicht recht, was sie damit tun sollen und wieder andere würden gerne vorausschauend analysieren, aber bekommen die Leute dafür nicht. Denn das Thema Industrie 4.0 hat den Bedarf nach komplexen Datenanalysen extrem steigen lassen, aber die Leute, die das machen können, die Data Scientists, sind Mangelware.

Unsere Vision ist, dass mit Hilfe unserer selbstlernenden KI-Softwarelösung – jeder – sich intelligente Datenanalysen leisten kann, um somit die Prozesse zu verbessern und die Arbeitsplätze zu sichern.

Unsere KI-Algorithmen automatisieren KI-Analysen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben den Firmengründer unseres damaligen Arbeitgebers, Herrn Prof. August-Wilhelm Scheer, angesprochen für eine Startfinanzierung.

Die größte Herausforderung war für uns einerseits, dass wir vor dem Markt waren. Aber wir haben trotzdem ein paar Nadeln im Heuhaufen gefunden, so dass wir dann schon gute Referenzen hatten, als der Markt langsam anzog. Und dann ist es natürlich die analytische Herausforderung, hochkomplexe analytische Fragestellungen zu realisieren.

Wer ist die Zielgruppe von IS Predict?

Das produzierende Gewerbe, Großkonzerne oder gehobener Mittelstand. Aber auch Logistikunternehmen und Betreiber von Anlagen wie bspw. Rechenzentren, Gebäude, …

Wie funktioniert IS Predict? Wo liegen die Vorteile?  Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir liefern selbstlernende KI-Lösungen an unsere Kunden. Der Unterschied liegt darin, dass wir automatiserte Data Science haben, so dass wir „die Mangelware Data Scientist“ ausgleichen können. Die Lösungen werden schneller und kostengünstiger in den Werkshallen operativ geschaltet.

Wie ist das Feedback?

Das Kundenfeedback ist sehr positive. Wir sind sehr stolz, dass wir Referenzen aufweisen können wie Siemens, Bosch, Daimler, Opel, BASF, …

IS Predict, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir glauben fest daran, dass nur solche KI-Lösungen sich auf dem Markt durchsetzen werden, wenn diese adaptiv sind. Daher steht unsere Selbstlernalgorithmik im Mittelpunkt. Diese wollen wir weiter ausbauen, dass ein Werker, der auf ein Problem in der Produktion oder Logistikkette stößt, zukünftig vielleicht nur mit Siri oder Cortana redet und die KI-Lösung wir von vorne bis hinten automatisch generiert, so dass er den Prozess direkt verbessern kann.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Seid kreativ! (… denkt quer, auch unkonventionelle Wege; dann kommt ihr auf ein Geschäftsmodell, das vielleicht wirklich außergewöhnlich ist.)

Nach dem Hinfallen wieder Aufstehen! (… denn es kommt immer anders als man denkt; und davon darf man sich nicht unterkriegen lassen)

Spaß bei der Arbeit muss sein! (… denn es geht viel Lebenszeit drauf; und das geht nur, wenn es auch Spaß macht.)

Bild: Axl Klein Fotografie

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Nicht abschrecken lassen!

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ella: Texte mit KIT und Datenanalyse automatisch schreiben

ella: Texte mit KI und Datenanalyse automatisch schreiben

Stellen Sie sich und das Startup ella kurz unseren Lesern vor!

Michael: ella ist ein aufstrebendes Mediatech mit dem Ziel digitales Entertainment für verschiedenste Kanäle anzubieten. Unser Konzept ist die KI-gestützte Texterstellung für die gesamte digitale Unterhaltungsbranche. Das heißt: Die Software, die wir entwickeln, kann anhand von Künstlicher Intelligenz (KI) und Datenanalyse automatisch unterhaltende Geschichten mit Einleitung, Schluss, Spannungsbogen und Protagonisten schreiben. Es entstehen mit Hilfe der ella-KI unendlich viele und unterschiedliche Texte, die auch dafür verwendet werden können, um Bücher oder Hörbücher zu erstellen, Filme oder Serien zu drehen und sogar Computerspiele zu entwickeln (sogenannte text-to-text, text-to-speech, text-to-video und text-to-play). Für jeden ist damit etwas dabei. Diese Inhalte können schließlich auf dem Handy, auf dem Computer oder anderen mobilen Geräten an jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt abgespielt werden.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Daniel: Deutschland hinkt bei der Digitalisierung in vielen Bereichen hinterher, vor allem wenn es um KI und deren praxisnahen Einsatz geht. Und genau da setzen wir an: Wir haben ein Konzept auf die Beine gestellt, was es so bisher noch nicht auf dem Markt gibt. Denn unsere KI erstellt sinnvolle und spannende Texte. Der Text ist nun mal Basis für alle Medienformate und damit ist das Anwendungspotential überaus groß. Eine KI, die so einen Text schlüssig schreiben kann, ist äußerst kompliziert. Und da es so etwas noch nicht gibt, haben wir uns vorgenommen: Wir machen es!

Welche Vision steckt hinter ella?


Michael: Unsere Vision ist es mit der ella-KI voll-automatisiert und individualisiert Geschichten und hochwertigen Content zu produzieren. Unser Startup hat das Potenzial, die gesamte Branche weltweit nachhaltig zu verändern. Es eröffnen sich auf der einen Seite Möglichkeiten, die Unterhaltung für Endkunden zu personalisieren und ihre individuellen Vorlieben für Entertainment einzubeziehen. Auf der anderen Seite sind die Anwendungsfelder für diese automatische Textproduktion unendlich groß und reichen vom SEO-Text über Audios bis zu Unterhaltungsstories und Drehbüchern. Damit ist unser Geschäftsmodell überaus breit aufgestellt. Derzeit läuft unsere KI auf englisch, aber sobald wir weitere Sprachen und mehrsprachige Texte in unsere Software programmiert haben, ist der Weg frei für eine Plattform, die international in allen möglichen Sprachen und interkulturell je nach Konsumentenbedürfnis funktioniert.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Daniel: Die Herausforderungen beginnen bei ganz banalen Dingen: Es war für uns äußerst mühsam, bezahlbare Büroräume in Köln zu finden. Gerade in Großstädten ist es für Startups sehr schwer geworden, mit einem geringen Budget Fuß zu fassen, vor allem wenn sie planen, in nächster Zeit noch zu wachsen.

Das Budget ist für Startups insgesamt die Schlüsselherausforderung: denn damit hängt natürlich auch das Einstellen von Fachpersonal zusammen. Das ist bis heute ein entscheidender Faktor bei uns. Wir würden gerne noch mehr Programmierer oder Data Analysts einstellen, die uns dabei unterstützen, unsere KI noch schneller und besser weiterzuentwickeln. Daher unser jetziges Ziel: Weitere Investoren zur Finanzierung zu finden. Bisher haben wir Privatinvestoren inklusive unserer Gründer an Boot. Natürlich wünschen wir uns aber noch mehr Investoren, die die Relevanz unseres Mediatechs erkennen und offen gegenüber KI sind.

Wer ist die Zielgruppe von ella?

Michael: Unsere Zielgruppe im B2C Bereich sind alle Menschen, die Entertainment lieben, die individuelle und digitale Inhalte erwarten und auch aktuelle Trends nicht verpassen wollen. Denn genau das bieten wir: Durch Markt- und Trendanalysen kann unsere KI automatisch Inhalte generieren, die aktuell und gesellschaftlich relevant sind. Und sobald unsere KI mehrsprachig läuft, ist sie Allround-Anbieter weltweit, individuell auf die jeweiligen Märkte und die Gesellschaft abgestimmt sowie mit jedem Entertainment-Format vorhanden. Aber natürlich sind wir auch für viele B2B-Kunden interessant. Insbesondere solche, die große Mengen hochwertigen Contents heute noch aufwändig mit Autoren und Redaktionen erstellen müssen. Denken Sie beispielsweise an SEO-Optimierungen.

Wie funktioniert ella? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? Wie ist das Feedback?


Daniel: Unsere ella-KI kann bereits automatisch Texte generieren, die grammatikalisch richtig sind und Sinn ergeben. Andere Anbieter, die eine KI-gestützte Texterstellung für den digitalen Entertainment-Bereich entwickeln, sind uns bisher nicht bekannt. Mit anderen Worten: Wir gehen aktuell davon aus, dass wir ein ziemlich einzigartiges Produkt mit hohem Innovationsgrad und USP haben, dass in vielen Bereichen ein digitaler Problemlöser sein kann. Natürlich gibt es bereits KIs, die kleinere Texte, beispielsweise Wetterberichte oder kurze News generieren können. Doch eine vollumfassende Story mit Spannungsbogen, Protagonisten, rotem Faden sowie Einleitung und Schluss – das gibt es noch nicht. Und das unterscheidet uns auch von anderen Anbietern: Wir trauen uns mit unserer Expertise und unserer Vision zu, diese äußerst komplexe KI anzugehen.

ella, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Michael: Unser Ziel ist es, in kürzester Zeit unsere KI und das Wissen über den Markt und den Kunden bereits so perfektioniert zu haben, dass keiner mehr an unseren Inhalten vorbeikommt. Wir haben in fünf Jahren also ein breites Angebot an digitalen Inhalten in unserem Produktportfolio und sind dann Weltmarktführer für automatisierte Texte für digitales Entertainment – Audio, Schrifttext  oder auch Videoumsetzungen wie Drehbücher etc. Dementsprechend haben wir auch unsere Mitarbeiterzahl dann beträchtlich erhöht und natürlich werden wir auch dann weiterhin in Köln ansässig sein – unserem Gründungsort.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Daniel: Erstens: Nicht abschrecken lassen! Gerade wenn es eure Business-Idee noch nicht gibt, kommen viele Unsicherheiten auf. Ist diese Idee nicht umzusetzen, zu kompliziert oder nicht lohnenswert? Das sind berechtigte Sorgen, die auch wir uns stellen mussten. Doch: Wenn wir die Fortschritte unserer KI sehen, sind wir überzeugt, dass es die Mühe und Zeit wert ist.

Zweitens: Finanzierung, Finanzierung, Finanzierung! Für die Anfangs- und Wachstumsfinanzierung sind Investoren nicht wegzudenken. Daher plant auch genug Investorengespräche und –veranstaltungen mit ein.

Und drittens: Dranbleiben! Es gibt unglaublich viele Herausforderungen, wenn ihr in Deutschland gründen wollt, von der Bürokratie über Fördermittel bis hin zu vorgegebenen Regularien. Doch das gehört nun mal dazu! Also lasst euch nicht entmutigen!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Michael Keusgen und Daniel T. Hoffmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mut beweisen – sich nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen lassen

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alvego algen gesund bio vegan

alvego Nahrungsmittel aus Algen- gesund, BIO und vegan

Stellen Sie sich und das Startup alvego kurz unseren Lesern vor!

Das Berliner start-up alvego setzt sich für nachhaltige und leckere Optionen für deinen Esstisch ein. Alvego produziert Algen-basierte, gesunde und leckere Nahrungsmittel als Alternative zum traditionellen Nahrungsangebot. Unser Pilotprodukt ist ein veganes Algen Jerky, dass inspiriert ist von klassischem Rind Jerky – das perfekte to-go Produkt. Ebenso bieten wir leckere Algensalate an, die z.B. aus roter Bete und Rotalge bestehen und weitestgehend allergenfrei sind. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

2050 werden 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben, die bekommen wir nicht satt mit traditionellen Lebensmitteln. Deswegen haben wir entschieden – nicht darauf warten, sondern selber machen! Die alvego UG (haftungsbeschränkt) setzt sich dafür ein wirklich nachhaltige Lebensmittel herzustellen, die dem Konsumenten Lust auf Meer machen.

Welche Vision steckt hinter alvego?

Die alvego Idee wurde 2017 von zwei jungen Studenten geboren bei einem Besuch im Hamburger Museum für Kunst & Gewerbe zum Thema „Food 5.0“. Dort stellte eine ambitionierte Architektin Fleischstrukturen mit Hilfe der Makroalge Palmaria Palmata dar. Die Rotalge ist charakterisiert durch Protein, Spurenelemente, Jod und Vitamin B12. Makroalgen sind essentiell für eine komplette Ernährung und können benutzt werden in verschiedenen Wegen, wie z.B. als Alternative zu Fisch und Fleisch. Philipp Götz und Friedrich Schneider haben seitdem ihre Vision weiterentwickelt und aus dem Rohstoff Rotalge neue Produkte designt.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir sind Teil des Berliner Start-up Stipendiums (BSS) und haben somit uns für 2019 finanziert. Unsere größten Herausforderungen lagen bisher in der Regulatorik im Lebensmittelbereich sowie die Komplexität neuer Produkte in die Masse zu tragen.

Wer ist die Zielgruppe von alvego?

Unsere Zielgruppe sind Hipster, Flexitarier und Veganer. Wir bieten einerseits komplett neue und somit „hippe“ Produkte und auf der anderen Seite eben auch nachhaltige und nährstoffhaltige Alternativen für Menschen, die auf Fisch und Fleisch verzichten wollen.

Was ist das Besondere an den Snacks?  Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Snacks sind allergenfrei, vegan, EU-BIO (alle Rohstoffe kommen aus der EU und werden möglichst regional eingekauft) sowie sehr Jod-haltig (optimal z.B. für Schwangere und Veganer). alvego unterscheidet sich vor allem von anderen Anbietern, da wir möglichst allergenfrei produzieren sowie versuchen einen sehr geringen CO² Footprint mit der Herstellung unserer Produkte zu erreichen.

Wie ist das Feedback?

Wir haben bisher sehr viel positives Feedback bei Messen wie der HEUREKA, StartUpNight2019, Food Innovation Camp usw. bekommen – nun gilt es das Ganze in die Tat umzusetzen und zu skalieren.

alvego, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir sehen uns als DER Anbieter für ein großes Produktportfolio an Makroalgenprodukten. In fünf Jahren wollen wir in möglichst vielen Supermärkten vertreten sein in ganz Europa um unsere nachhaltige alvego Idee auf die Tische zu bringen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Aus Fehlern lernen – klingt einfach, ist es aber nicht.

Mut beweisen – sich nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen lassen (wenn die Motivation stimmt).

Netzwerk schlägt Geld – vernetzt euch, denn wer bei 0 steht wird überrascht sein, wie viel persönliche Kontakte wert sind.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Philipp Götz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kantwert: Per Datenanalyse das unternehmenseigene Netzwerk nutzbar machen

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Kantwert Datenanalyse Netzwerk

Geschäftspartner, Institutionen und Entscheider – wer ist Teil meines Unternehmensnetzwerks? Mittels Datenanalyse ermittelt das Startup Kantwert diese Beziehungen. Es entsteht ein Netzwerk, das die Beziehungen zu Geschäftspartnern, Influencern und Multiplikatoren visualisiert und nutzbar werden lässt.

Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Tilo Walter, 45 Jahre alt und Mitgründer und Geschäftsführer von Kantwert. Nach einer Lehre zum Bankkaufmann habe ich einen Abschluss als Wirtschaftsingenieur und den MBA gemacht. Als Berufseinstieg hatte ich mich für eine Unternehmensberatung entschieden und anschließend 12 Jahre lang bei einer großen Auskunftei gearbeitet, zuletzt als Bereichsleiter Produktmanagement.

Welche Idee steckt hinter Kantwert?

Wir ermöglichen Unternehmen mittels Datenanalyse, ihre Geschäftspartner als Teil eines Netzwerks zu betrachten und nicht wie bisher als einzelne, isolierte Datensätze. Dieses strukturierte Wissen über ihre Beziehungen zu anderen Unternehmen beschleunigt die Prozesse und verbessert die Entscheidungen im gesamten Unternehmen. Ganz konkret können Kunden beispielsweise Leads und andere Geschäftspartner herausfiltern, die viele Insolvenzen zu verantworten haben. Oder sie stöbern mithilfe von Kantwert mögliche Neukunden auf, die über eigene Kontakte gut erreichbar sind, sowie die wichtigsten Multiplikatoren im eigenen Netzwerk. Hierfür erstellen wir aus öffentlich verfügbaren Daten zunächst ein Basisnetzwerk. Unsere Kunden markieren ihre Partner in diesem Netzwerk und entdecken so oft unbekannte Zusammenhänge. Für die Analyse haben wir spezielle Algorithmen und Tools entwickelt.

Für welche Unternehmen ist Ihre Lösung interessant?

Die Analyse per Netzwerk lohnt sich besonders für größere Unternehmen. Je mehr Daten einbezogen sind, umso besser. Im Moment unterstützen wir vor allem Banken und Versicherungen. Hier hilft die Datenanalyse von Kantwert speziell in den Bereichen Sales, Compliance/KYC (Know your Customer) und beim Risikomanagement. Der Branchenschwerpunkt hat sich aus Empfehlungen und unserer Lage im Frankfurter Umland ergeben, aber wir streben einen breiteren Branchenmix an.

Wie hat sich die Startup-Szene in den letzten Jahren verändert?

Das Interesse an Innovationen in Wirtschaft und Öffentlichkeit ist enorm gewachsen. Das bringt eine positive Grundstimmung und beschert uns einen einfacheren Zugang zu Terminen und Budgets der Geschäftspartner. Auch politisch spüre ich ernstes Interesse an Startups, auch wenn hier noch viel zu tun wäre.

Welches sind die größten Fehler junger Gründer?

Jeder Gründer braucht eine gewisse Demut gegenüber dem Fakt, dass Fehler nicht zu vermeiden sind. Sie sind im Grunde einfach neu bewertete Entscheidungen aus der Vergangenheit – also kein Grund, sich im Nachhinein lange zu zerfleischen. Passiert, gelernt, abgehakt. Der einzige unverzeihliche Fehler ist ein Produkt, das niemand braucht oder bezahlen will. Mein Tipp: Die Geschäftsidee vor der Gründung mit der Zielgruppe diskutieren und an deren Bedürfnissen entlang weiterentwickeln.

Sie sind Teil von TechBoost, dem Startup-Programm der Telekom. Was gefällt Ihnen besonders?

Die Performanz und Sicherheit der Open Telekom Cloud sind für unser Geschäftsmodell der Datenanalyse essenziell. Wir schätzen zudem die persönliche Förderung und Betreuung – vielen Dank an das großartige Team! Schon der Sieg im TechBoost-Pitch im Januar hat uns einige Türen geöffnet. Seit kurzem unterstützt das Förderprogramm uns mit unserer Idee auch bei Vertrieb und Marketing. Wir haben auf den zahlreichen Events der Telekom viele interessante Leute kennengelernt und freuen uns schon auf das Finale der DigitalX in Köln.

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?

Wir arbeiten im Moment sehr engagiert daran, uns zu internationalisieren, sowohl was unsere Datenbasis als auch unseren Vertrieb angeht. Hier bauen wir massiv Infrastruktur auf. In fünf Jahren werden wir sehr viele Länder der Welt erschlossen haben und mithilfe unserer Datenanalyse eine Reihe großer Unternehmen tiefgreifend verändert haben.

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?

Jedi-Meister Yoda aus Star Wars sagte: „Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.“ Gründen muss man immer mit vollem Herzen, sonst hält man das Pensum an täglichen Herausforderungen nicht lange durch. Trotzdem sollte man Familie und Freunde nicht vergessen, denn die müssen vieles mittragen. Und mein letzter Tipp: Traut euch euren eigenen Weg zu gehen! Aber geht ihn nicht allein: Gründen heißt auch immer, ein gutes, belastbares Netzwerk aus Partnern, Kollegen und Kunden aufzubauen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Tilo Walter für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sei mutig und offen gegenüber Veränderungen.

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SHIPSTA Logostik Machine Learning

SHIPSTA bringt die Logistik in die digitale Zukunft

Stellen Sie sich und das Start-up SHIPSTA kurz unseren Lesern vor! 

Ich bin Christian, der Gründer und CEO von SHIPSTA. Wir bei SHIPSTA möchten jedermann die Möglichkeit geben, Frachtraten digital einzukaufen. Uns ist wichtig, unseren Kunden stets die neueste Technologie anzubieten. Dafür müssen wir uns stetig weiterentwickeln und investieren dementsprechend jedes Jahr viel in Research und Development.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Während meiner Arbeit bei Kühne + Nagel habe ich mich immer wieder gefragt: Warum geht die Digitalisierungswelle an einem Großteil der Logistikbranche vorbei? Vor allem große Ausschreibungen zur Beschaffung von Logistik waren immer noch ein zeitintensiver Prozess. Marktlücke gesehen – Idee entwickelt. Mit SHIPSTA haben wir einen digitalen Marktplatz geschaffen, der mit moderner Technologie neue Maßstäbe im Logistik-Procurement setzt. 

Welche Vision steckt hinter SHIPSTA? 

SHIPSTA wird die Transportbranche in eine digitale Zukunft führen. Unsere Vision ist der autonome Einkauf von Logistik, basierend auf Machine Learning.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

In unseren Anfängen 2015 wollten wir alles auf einmal, und das am besten sofort. Daraus haben wir unsere Learnings gezogen und sind daran gewachsen. Gutes Projektmanagement ist besonders für junge, schnell wachsende Unternehmen wichtig. Unterstützt wurde dieses Wachstum zum Beispiel gerade erst mit einem Millionen-Funding durch RTP Global Investments und Mangrove Capital Partners.

Wer ist die Zielgruppe von SHIPSTA? 

Zu unserer Zielgruppe gehören sowohl Verlader (Shipper) als auch Beförderer (Carrier/Dienstleister). 

Wie funktioniert SHIPSTA? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Wir haben die flexibelste E-Procurement-Plattform am Markt. Darüber kann der komplette Logistikeinkauf eines Unternehmens abgewickelt werden. Das heißt, dass sowohl der kurzfristige als auch der langfristige Einkauf in Form von Ausschreibungen über unsere Lösung stattfinden kann. Dabei findet kein Medienbruch statt. Unsere E-Procurement-Plattform ermöglicht also einen hohen Grad an Automatisierung, Vernetzung und Digitalisierung, sodass unsere Kunden volle Visibilität über ihre Supply Chain erhalten. 

Wie ist das Feedback? 

SHIPSTA findet großen Anklang und erhält sehr positives Feedback von unseren Kunden. Speditionen und Frachtführer sehen uns als die Zukunft. Seit der Gründung wachsen wir konstant und erleben rasante Entwicklungen auf dem Markt. Die Logistikbranche war im Dornröschenschlaf, aus dem sie langsam erwacht. Sie ist bereit für digitale Lösungen und empfängt SHIPSTA mit offenen Armen.

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Mache keine Abstriche bei den Mitarbeitern, denn sie stellen den Wert des Unternehmens da.

Habe stets deine Vision im Blick.

Sei mutig und offen gegenüber Veränderungen. 

Kenne den Pain vom Kunden, und du wirst erfolgreich sein.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christian Wilhelm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder