Samstag, Dezember 13, 2025
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Warum Content allein heute nicht mehr reicht

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Cevahir Ejder ©publuence

Publuence ist eine technologiegetriebene Plattform, die Advertorials effizient, planbar und transparent buchbar macht – inklusive Self- und Managed Service für Marken, Agenturen und Verlage

Was war deine persönliche Motivation, nach erfolgreichen Stationen bei rankseller und Seeding Alliance mit publuence noch einmal ganz neu zu gründen?

Nach der erfolgreichen Gründung und dem Aufbau von Seeding Alliance – einem Unternehmen, das sich bis heute als führender True Native Advertising Vermarkter im deutschsprachigen Raum behauptet – und dem späteren Exit an Ströer, stand ich vor der Frage: Gehe ich den sicheren Weg in ein etabliertes Unternehmen oder wage ich noch einmal den Schritt „Back to the roots“?

Ganz bewusst habe ich mich für Letzteres entschieden. Ich wollte noch einmal ein neues Startup mit allem, was dazugehört, aufbauen: ein neues Team, neue Technologie, neue Märkte. Startups zu skalieren, technologische Plattformen weiterzuentwickeln und in stressigen Situationen kreative Lösungen zu finden, ist genau das, was mich antreibt.

Mit publuence schlage ich ein neues Kapitel auf und schaffe eine Plattform, die Advertorials den Stellenwert und die Infrastruktur gibt, die sie verdienen. Obwohl ich den Native-Advertising-Markt von Anfang an mitgestalten durfte und mit rankseller bzw. später blogmission im Blog-Marketing war für mich immer klar, dass Advertorials mehr sind als nur ein Format. Sie brauchen ihren eigenen Plattformansatz. Das ist jetzt mein neues „Baby“, das Stück für Stück wächst.

Wie hebt sich publuence in einem oft unübersichtlichen Advertorial-Markt durch Technologie und Plattformlogik von bisherigen Lösungen ab?

Wir sehen uns nicht als klassische Agentur oder reinen Marktplatz, sondern als technologiegetriebene Plattform. Bei publuence bündeln wir die Angebote von Publishern mit festen Preisen, buchbaren Zusatzleistungen und Zielgruppeninformationen – alles direkt filter- und buchbar. Unsere Plattform bildet den gesamten Kampagnenprozess von der Mediensuche bis zur finalen Buchung und Veröffentlichung digital ab. Kein Ping-Pong per E-Mail, kein Preisverhandeln, sondern planbare Prozesse für beide Seiten.

Welche konkreten Probleme löst publuence für Marketingverantwortliche im Vergleich zur klassischen Content-Kampagnen-Planung?

Transparenz, Effizienz und Skalierbarkeit. Klassische Content-Kampagnen sind oft zeitaufwendig, intransparent und schwer vergleichbar. Mit publuence reduzieren wir den Planungs- und Abstimmungsaufwand massiv, ohne dabei auf Qualität zu verzichten. Werbekunden sehen sofort, welche Medien welche Leistungen bieten und buchen dann direkt. Auch das Briefing, das Content Handling und die Erfolgskontrolle laufen zentral über die Plattform.

Gleichzeitig bieten wir neben dem Self-Service auch einen Managed Service an, der vor allem für Media- und PR-Agenturen interessant ist. Wir übernehmen nicht nur die komplette operative Abwicklung, sondern entwickeln gemeinsam mit den Agenturen maßgeschneiderte Advertorial-Produkte – inklusive Zusatzreichweiten, abgestimmtem Targeting und einheitlichem Storytelling über mehrere Medien hinweg. So wird aus einzelnen Advertorials eine schlüssige Kampagne mit messbarem Impact.

Du sprichst davon, dass Advertorials einen eigenen Plattformansatz verdienen. Was macht sie so besonders – und wie spiegelt sich das bei publuence wider?

Advertorials sind kein klassisches Werbeformat, sie verbinden redaktionelle Glaubwürdigkeit mit klaren Kommunikationszielen. Diese Kombination macht sie besonders wirkungsvoll, aber auch komplex in der Umsetzung. Deshalb brauchen sie eine eigene Plattformlogik und keine Behandlung nach dem Muster von Display, Programmatic oder Social Ads.

Bislang prägen fast ausschließlich Agenturen und Reseller den Markt. Es fehlte eine zentrale Infrastruktur, die die wichtigsten Medienhäuser bündelt, vergleichbar macht und effizient buchbar macht. Unsere Plattform wurde speziell für Advertorials mit Fokus auf redaktionelle Umfelder, individuelle Inhalte und verlagsübergreifende Planung entwickelt. Gleichzeitig ermöglichen wir eine skalierbare und automatisierbare Abwicklung. Advertorials werden erstmals systematisch planbar, ohne auf die redaktionelle Qualität zu verzichten.

Wie profitieren lokale Tageszeitungen und kleinere Verlage vom publuence-Netzwerk?

Gerade kleinere Medienhäuser profitieren enorm: Sie werden sichtbar für Agenturen und Werbekunden, ohne in Akquise oder Angebotslogik investieren zu müssen. Gleichzeitig behalten sie die volle Kontrolle über Preise, Buchungsbedingungen und Inhalte. So entsteht eine Win-win-Situation: Werbekunden bekommen hochwertige, glaubwürdige Umfelder und Verlage erschließen neue Erlösquellen.

Wie sieht die typische Zielgruppe von publuence aus, und was schätzt sie besonders an der Plattform?

Zu unseren Zielgruppen gehören Brands, Mediaagenturen, PR- und Kommunikationsagenturen sowie alle Unternehmen, die redaktionelle Platzierungen strategisch einsetzen wollen. Sie profitieren vor allem von dem unkomplizierten und zentralen Zugang zu den wichtigsten Verlagsmedien und sparen sich den sonst üblichen manuellen Abstimmungsaufwand. Ein wesentlicher Vorteil: Wir agieren bewusst nicht als Agentur, sondern als unabhängige Einkaufsplattform. Das schafft Transparenz, verhindert künstlich aufgeblähte Preise und erlaubt es Agenturen, ihren Kunden echte Mehrwerte zu bieten.

Besonders attraktiv ist unser Managed Service für Agenturen, die ihren Kunden mehr als nur eine klassische Advertorial-Platzierung bieten wollen. Durch garantierte Sichtkontakte (Views) und eigenes Tracking machen wir Kampagnen messbar und vergleichbar und nutzen Advertorials gezielt als Performance-Kanal für Sichtbarkeit, Leads und/oder SEO-Effekte.

Welche Rolle spielt das Vertrauen der Verlagswelt in dich persönlich für den Aufbau des Netzwerks?

Viele Medienhäuser kennen mich noch aus der Seeding-Alliance-Zeit. Sie wissen, dass ich langfristige Partnerschaften aufbauen will und keinen schnellen Marktplatz-Gedanken verfolge. Vertrauen, Transparenz und Fairness gegenüber Publishern sind zentrale Säulen unseres Modells, was sich auch darin zeigt, dass wir Verlage nicht zu Dumpingpreisen drängen. Von uns bekommen sie Advertorials zu fairen Konditionen.

Was waren bisher die größten Herausforderungen beim Aufbau von publuence – und wie seid ihr damit umgegangen?

Da ich bereits mehrere Startups gegründet und skaliert habe, war mir der Weg des Unternehmensaufbaus sehr vertraut. Was bei jeder Neugründung entscheidend ist, ist im Markt wahrgenommen zu werden und sich bei der Zielgruppe zu positionieren.

Natürlich hilft mir mein gewachsenes Netzwerk dabei, schneller an Gespräche, Termine und Kooperationen heranzukommen. Aber auch das ist kein Selbstläufer. Sichtbarkeit, Vertrauen und Relevanz muss man sich jedes Mal aufs Neue erarbeiten.

Gerade in der frühen Phase geht es nicht nur um das Produkt, sondern vor allem um gezieltes Netzwerken und den Aufbau starker Partnerschaften. Immerhin wird ein Geschäftsmodell erst dann wirklich skalierbar, wenn es von relevanten Marktakteuren getragen und mitentwickelt wird.

Mit CoreAd, ViewAd und ReachAd bietet ihr verschiedene Formate an. Wie helfen diese Unternehmen dabei, unterschiedliche Marketingziele zu erreichen?

Wir stehen aktuell vor einem spannenden Relaunch unserer Werbeformate. In Gesprächen mit Agenturen haben wir festgestellt, dass unsere bisherigen Produktnamen zwar für uns intern logisch waren, aber im Markt nicht immer sofort verstanden wurden. Deshalb erarbeiten wir aktuell fünf klar definierte Content-Werbeformate.

Unser Ziel ist es, Werbekunden und Agenturen fertige Pakete an die Hand zu geben, die sofort verständlich und buchbar sind. Wir denken Advertorials als strukturiertes Media-Produkt, das sich perfekt in Media- oder PR-Pläne integrieren lässt. So ermöglichen wir es Mediaentscheidern und Planer:innen, mit klaren Argumenten und messbaren Leistungen in Kundengespräche zu gehen.

Wichtig: Die neuen Werbeformate sind exklusiv über unseren Managed Service buchbar. So stellen wir sicher, dass jedes Paket individuell angepasst, qualitativ hochwertig umgesetzt und inhaltlich wie auch technisch perfekt betreut wird.

Wie siehst du die Entwicklung des Marktes für High-Impact Advertorials in den nächsten Jahren?

Wir stehen noch ganz am Anfang. Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sie nicht nur kurzfristige Sichtbarkeit brauchen, sondern langfristiges Vertrauen aufbauen müssen. Nutzer:innen werden tagtäglich mit massenhaft Content überflutet. Da gewinnen glaubwürdige Formate wie Advertorials massiv an Relevanz – gerade, wenn sie im redaktionellen Umfeld hochwertiger Medien erscheinen.

Gleichzeitig steigen die technologischen Anforderungen. Unternehmen wollen zielgruppenspezifisch ausspielen, Reichweiten steuern, Erfolge messen. Darauf zugeschnitten, haben wir mit publuence eine Plattform geschaffen, die Inhalte, Zielgruppen und Performance effizient miteinander verbindet.

Darüber hinaus glauben wir, dass sich in den nächsten Jahren weitere innovative Contentformate jenseits des klassischen Advertorials herausbilden werden. Bei dieser Entwicklung wollen wir aktiv neue Standards setzen.

Was können andere Gründerinnen und Gründer aus deinem bisherigen Weg mitnehmen?

Hört auf, nur auf Trends zu REAGIEREN – gestaltet sie lieber selbst. Wer wartet, bis der Markt „bereit“ ist, hat schon verloren. Ich habe gelernt: Es geht nicht darum, das lauteste Startup zu sein, sondern das relevanteste. Kein Pitchdeck der Welt ersetzt ein echtes Problem, das du löst und keine noch so teure Kampagne ersetzt Glaubwürdigkeit, die du dir über Jahre erarbeitet hast. Wer denkt, man könne im Mediengeschäft erfolgreich sein, ohne starke Partner und belastbare Beziehungen, unterschätzt die Spielregeln des Marktes. Kurz gesagt: Lieber ein Produkt mit echtem Mehrwert bauen als der hundertste AI-Slideshow-Klon im App Store sein.

Wie groß ist das Potenzial für eine Internationalisierung von publuence – oder liegt der Fokus klar auf der DACH-Region?

Kurzfristig liegt unser Fokus klar auf der DACH-Region. Hier kennen wir die Publisher-Landschaft und Marktmechaniken sehr gut. Mittelfristig sehen wir aber großes Potenzial, das Modell zu internationalisieren. Der Bedarf an hochwertigen, planbaren Advertorials ist überall gegeben, nur fehlt bisher oft die passende Infrastruktur. publuence hat das Potenzial, diese Lücke auch international zu schließen.

Bild: Cevahir Ejder ©publuence

Wir bedanken uns bei Cevahir Ejder für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Was steckt hinter moderner Zahnpflege?

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zahnheld zahnpflegeprodukte die gründer Fabian bentz und thilo gemmer

Zahnheld bietet nachhaltige und funktionale Zahnpflegeprodukte für alle Altersgruppen

Könnten Sie uns die Gründungsgeschichte von Zahnheld erläutern und welche Personen hinter dem Unternehmen stehen?

Zahnheld wurde mit dem Ziel gegründet, qualitativ hochwertige Zahnpflegeprodukte mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit und Benutzerfreundlichkeit anzubieten. Die Gründungsidee entstand aus dem Bedürfnis, eine gleichzeitig wirksame und umweltbewusste Alternative zu konventionellen Zahnpflegeprodukten zu schaffen und dabei auf moderne Materialien sowie ein funktionales Design zu setzen.

Hinter dem Unternehmen steht ein interdisziplinäres Team mit Erfahrung in den Bereichen Produktentwicklung, Nachhaltigkeit und Onlinehandel. Gemeinsam verfolgt das Team die Mission, Zahnpflegeprodukte zu entwickeln, die sowohl dem hohen Anspruch an Qualität gerecht werden als auch einen Beitrag zur Reduzierung von Plastik und Abfall leisten.

Was ist die Vision von Zahnheld und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu realisieren?

Die Vision von Zahnheld ist es, nachhaltige und qualitativ hochwertige Zahnpflegeprodukte zu entwickeln, die umweltfreundlich, funktional und für jeden zugänglich sind. Um diese Vision umzusetzen, setzen wir auf innovative Materialien, ein durchdachtes Produktdesign und eine kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Sortiments – immer mit dem Fokus auf Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Kundenzufriedenheit.

Welche Zielgruppe spricht Zahnheld mit seinen Produkten an und wie erfüllen Sie deren spezifische Bedürfnisse?

Zahnheld positioniert sich als moderne, familienfreundliche Marke für hochwertige Mundpflege. Mit differenzierten Produkten – von weichen bis intensiven Bürstenköpfen – deckt das Sortiment spezifische Bedürfnisse von Kindern, Senioren, sensiblen Anwender:innen und technologiebegeisterten Erwachsenen ab. Damit bietet Zahnheld für jede Lebenslage eine passende Lösung. Unsere Elektroprodukte kombinieren wir mit kosmetischen Lösungen wie Zahnpasta und Mundspülung für eine umfassende und natürliche Mundpflege.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich als Anbieter von Zahnpflegeprodukten konfrontiert und wie gehen Sie damit um?

Eine der größten Herausforderungen ist die starke Marktkonkurrenz und die schnelle Veränderung von Kundenbedürfnissen. Wir reagieren darauf mit klarer Markenpositionierung, kontinuierlicher Produktentwicklung und einem engen Austausch mit unserer Zielgruppe, um flexibel und kundenorientiert agieren zu können.

Was unterscheidet Zahnheld von anderen Zahnpflegeanbietern auf dem Markt?

Zahnheld unterscheidet sich durch die Kombination aus durchdachtem Produktdesign, hoher Funktionalität und einem klaren Markenauftritt. Wir setzen auf Qualität, einfache Anwendung und eine konsequente Kundenorientierung, die sich in jedem Detail unserer Produkte widerspiegelt. Außerdem ist die Kombination aus selbst entwickelten und aufeinander abgestimmten Elektro- und Kosmetikprodukten ein Garant für eine perfekte Mundpflege.

Welche zukünftigen Entwicklungen und Expansionen sind für Zahnheld geplant?

Zukünftig planen wir die Erweiterung unseres Sortiments um neue Zahnpflegeprodukte sowie den Ausbau unserer Präsenz in weiteren europäischen Märkten. Dabei stehen Innovation und Kundennähe weiterhin im Fokus unserer Entwicklungsstrategie.

Wie gewährleisten Sie die Qualität und Sicherheit Ihrer Produkte?

Wir stellen die Qualität und Sicherheit unserer Produkte durch sorgfältig ausgewählte Materialien, strenge Qualitätskontrollen und die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Herstellern und Experten sicher. Alle Produkte werden regelmäßig geprüft und weiterentwickelt.

Welches Feedback haben Sie bisher von Kunden zu Ihren Zahnpflegeprodukten erhalten?

Das Feedback unserer Kunden ist überwiegend positiv. Sie schätzen besonders die hohe Qualität, die Benutzerfreundlichkeit und das durchdachte Design unserer Produkte. Viele heben auch die Wirksamkeit und den angenehmen Gebrauch hervor, was uns in unserer Arbeit bestärkt.

Warum haben Sie sich für die Entwicklung von Schallzahnbürsten entschieden und welchen Mehrwert bieten diese den Nutzern?

Wir haben uns für die Entwicklung von Schallzahnbürsten entschieden, weil sie eine effektive und schonende Reinigung bieten. Durch die hohe Bürstkopfgeschwindigkeit entfernen sie Plaque besonders gründlich und fördern eine hohe Mundgesundheit. Der Mehrwert für die Nutzer liegt in einer effizienten, komfortablen Zahnpflege, die gleichzeitig das Zahnfleisch schont.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern im Bereich E-Commerce geben?

Fokussiere dich auf eine klare Markenidentität und ein einzigartiges Wertversprechen

Höre aktiv auf das Feedback deiner Kunden und passen dein Angebot kontinuierlich daraufhin an

Setze auf eine effiziente Logistik und exzellenten Kundenservice, um langfristige Beziehungen aufzubauen

Wie sehen Sie die Zukunft des Marktes für Zahnpflegeprodukte und welche Rolle möchte Zahnheld darin spielen?

Die Zukunft des Marktes für Zahnpflegeprodukte wird zunehmend von Innovationen, Digitalisierung und einem wachsenden Bewusstsein für nachhaltige Optionen geprägt sein. Zahnheld möchte eine führende Rolle in der Entwicklung hochwertiger, funktionaler Produkte spielen, die den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden und gleichzeitig den neuesten technologischen Standards entsprechen.

Bild: Fabian Bentz und Thilo Gemmer @ Lightly

Wir bedanken uns bei Fabian Bentz und Thilo Gemmer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Zahnheld

Zahnheld logo schwarz weiss

Kontakt:

VIVIENDO GmbH
Zahnheld
Steigmühlstraße 39
D-88400 Biberach an der Riß

hallo@zahnheld.de
https://zahnheld.de/

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Wie oft darf Planung scheitern, bevor man neu denkt?

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akeno produktionsplanung lösung Bild: links nach rechts Dmitrij Direktor, Steffen Ramm und Alexander Ebbrecht © akeno

akeno wurde von Dmitrij Direktor, Steffen Ramm und Alexander Ebbrecht gegründet. Uns vereint die Überzeugung, dass Produktionsplanung in der Prozessindustrie grundlegend neu gedacht werden muss – weg von starren Plänen, hin zu einem dynamischen, datengetriebenen Ansatz.

Wer steckt hinter akeno und wie kam es zur Gründung des Unternehmens?

akeno wurde von Dmitrij Direktor, Steffen Ramm und Alexander Ebbrecht gegründet. Uns vereint die Überzeugung, dass Produktionsplanung in der Prozessindustrie grundlegend neu gedacht werden muss – weg von starren Plänen, hin zu einem dynamischen, datengetriebenen Ansatz.

Die Idee zu akeno entstand 2019/ 2020 im Rahmen eines Innovationsprojektes, bei dem wir unmittelbar erlebten, wie ineffizient und frustrierend klassische Planungssysteme in der Praxis sein können. Trotz hoher Datenverfügbarkeit scheiterten viele Lösungen an ihrer Starrheit und fehlenden Reaktionsfähigkeit.

Diese Erfahrung war der Auslöser für die Gründung von akeno: einer KI-gestützten Planungslösung, die Echtzeitdaten aus der Produktion nutzt, sich laufend an Veränderungen anpasst und sowohl operative als auch strategische Entscheidungen unterstützt. Heute arbeiten wir von Hamburg aus mit führenden Industrieunternehmen wie BASF Coatings und Sun Chemical zusammen, um genau das zu realisieren.

Was ist die übergeordnete Vision von akeno und wie arbeiten Sie konkret daran, diese Realität werden zu lassen?

Unsere Vision ist es, die führende Lösung für Produktionsplanung in der Prozessindustrie zu werden und damit einen direkten Impact auf Effizienz und Nachhaltigkeit von Prozessmanufakturen zu erzielen.

Wir verfolgen dafür eine klare Product-First-Strategie: Anstatt auf Buzzwords oder Hype zu setzen, liefern wir konkrete Resultate. Denn wir wissen: In dieser Branche zählen messbare Verbesserungen – und genau das liefert akeno.

Welche konkreten Probleme oder Bedürfnisse adressieren Sie mit Ihrer Lösung bei akeno?

Produktionsplanung ist heute oft statisch, basierend auf Durchschnittswerten und manuellen Eingriffen – zu langsam und zu unflexibel für moderne Anforderungen.
Unvorhergesehene Störungen erfordern ständige manuelle Nachjustierungen, was zu Ineffizienz, Verzögerungen und steigenden Kosten führt.
Trotz der Verfügbarkeit von Produktionsdaten schöpfen heutige Systeme dieses Potenzial kaum aus.
akeno setzt genau hier an: Wir verbinden uns direkt mit Maschinen und Lieferketten, verarbeiten Live-Daten mit hybrider Optimierung und KI – und liefern präzise, anpassungsfähige Pläne in Echtzeit.

An welche Zielgruppen richtet sich Ihre KI-Plattform und wie stellen Sie sicher, dass deren Anforderungen erfüllt werden?

Unsere Lösung richtet sich an Unternehmen der Prozessindustrie – dazu zählen insbesondere Chemie-, Pharmaunternehmen, sowie Metall-, Lebensmittel- und Getränkehersteller.
Wir stellen die Relevanz unserer Lösung sicher durch frühzeitige Co-Creation mit Industriepartnern: Schon vor der Gründung arbeiteten wir mit Kunden zusammen, analysierten echte Produktionsdaten, verstanden reale Prozesse und entwickelten eine Lösung, die sich an tatsächlichen Anforderungen orientiert – nicht an theoretischen Modellen.

Was unterscheidet akeno von anderen Anbietern im Bereich künstlicher Intelligenz?

akeno adressiert eine spezifische Nische mit hohem wirtschaftlichen Hebel: Produktionsplanung in der Prozessindustrie.
Unsere Modelle basieren nicht auf vereinfachten Annahmen, sondern auf realen Produktionsdaten.
Wir kombinieren automatisierte probabilistische Modellierung, Multi-Objective-Optimierung und kontinuierliche Echtzeit-Anpassung – eingebettet in eine intuitive Benutzeroberfläche.
Ein derart tiefes technisches und operatives Verständnis in Kombination mit echter Kundennähe ist in unserer Nische bisher einzigartig.

Gab es Hürden oder Rückschläge in der Entwicklung Ihres Produkts und wie sind Sie damit umgegangen?

Ja – besonders herausfordernd war die Integration unserer Lösung in bestehende Systemlandschaften, da viele Produktions-IT-Systeme veraltet oder uneinheitlich sind.

Wir haben gelernt, unsere Architektur modular und flexibel zu gestalten, um selbst in stark fragmentierten Infrastrukturen schnell einsatzfähig zu sein. Außerdem setzen wir auf starke Partnerschaften mit unserer Kunden, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln – nicht gegen bestehende Strukturen.

Wie sieht der typische Anwendungsfall Ihrer Lösung in der Praxis aus?

akeno optimiert die Produktionsplanung auf Basis individueller Geschäftsziele – z. B. maximale Auslastung, Liefertreue oder Kostensenkung.

Ein konkreter Anwendungsfall:
Ein Kunde stand vor der Entscheidung, eine neue Fabrik zu bauen, da die bestehenden Kapazitäten angeblich nicht ausreichten. Durch den Einsatz von akeno.ai konnte die bestehenden Anlagen so effizient beplant werden, dass die Investition in einen Neubau eingespart werden konnte – eine Entscheidung mit Millionenwert.

akeno hatte also direkten Einfluss auf die strategische Entscheidung und verbesserte zugleich die tägliche operative Planung signifikant.

Was sind Ihre nächsten Meilensteine – wohin soll sich akeno in den kommenden 12 Monaten entwickeln?

Team-Ausbau: Wir möchten unser Team gezielt in den Bereichen Produktentwicklung und Kundenbetreuung erweitern.
Internationale Skalierung: Weitere Werke außerhalb Europas sind bereits in Planung.
Technologische Weiterentwicklung: Fokus auf das Zusammenspiel aus Echtzeitdaten, KI und User Experience – mit besonderem Augenmerk auf Selbstlernmechanismen und Planungsrobustheit.

Gibt es technologische oder regulatorische Herausforderungen, die Ihre Arbeit beeinflussen?

KI ist stark in gewissen Bereichen – die direkte Nutzung in kombinatorischer Optimierung ist aber nicht sinnvoll. Daher musste eine hybride Variante aus klassischen mathematischen Verfahren mit modernen KI-Ansätzen verbunden werden.

Regulatorisch achten wir auf Compliance mit Datenschutzvorgaben (z. B. DSGVO) sowie branchenspezifischen Standards, insbesondere in der Chemie- und Pharmabranche.

Was war bislang der wichtigste Moment in Ihrer unternehmerischen Reise?

Der erste Proof-of-Concept mit einem führenden Chemieunternehmen war ein Meilenstein: Wir konnten zeigen, dass unsere Lösung unter realen Bedingungen messbaren Mehrwert liefert – mit einem direkten ROI. Dieser Moment hat nicht nur unser Selbstbewusstsein gestärkt, sondern auch den Grundstein für unser Kundenwachstum gelegt.

Welchen Rat würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern geben, die gerade erst starten?

Sprecht so früh wie möglich mit echten Kunden – und hört zu. Keine Präsentation ersetzt das Verständnis, das man durch reale Probleme, echte Prozesse und konkrete Zahlen gewinnt.

Und: Technologie ist kein Selbstzweck. Nur wenn sie ein echtes Problem löst, wird sie langfristig bestehen.

Was motiviert Sie täglich weiterzumachen – auch wenn es mal nicht rund läuft?

Unsere Motivation ist klar: Wir sehen, dass unsere Lösung einen echten Unterschied macht – durch messbare Effizienzgewinne, bessere Entscheidungen und geringeren Ressourceneinsatz. Dieses direkte Feedback von Kunden motiviert ungemein.

Hinzu kommt ein fokussiertes Team, das pragmatisch denkt, Verantwortung übernimmt und konsequent an klaren Zielen arbeitet – auch wenn es mal schwierig wird.

Bild: links nach rechts Dmitrij Direktor, Steffen Ramm und Alexander Ebbrecht © akeno

Wir bedanken uns bei Alexander Ebbrecht für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann diese Technologie unsere Ressourcenprobleme lösen?

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enamentis zirkuläre Prozesse founder team bild ole kröger marian schlüter jan lehr und clemens briese

enamentis bringt KI in die Kreislaufwirtschaft – modular, effizient und praxisnah

Was genau macht enamentis und wer steckt hinter dem Unternehmen?

enamentis entwickelt intelligente Hard- und Softwarelösungen für die Kreislaufwirtschaft – mit dem Ziel, Prozesse effizienter, präziser und nachhaltiger zu gestalten. Unser erstes Produkt, Cir.Log®, ist eine modulare Bildsensor- und Embedded-AI-Plattform, die KI-basierte Prozessoptimierung in der Circular Economy und Sterilgut-Logistik erstmals einfach und skalierbar macht. Hinter enamentis stehen wir vier Gründer – Ole Kröger, Marian Schlüter, Jan Lehr und Clemens Briese – mit einem gemeinsamen Hintergrund in Maschinellem Sehen, KI und Robotik.

Wie kam es zur Idee von Cir.Log und welchem Problem wolltet ihr damit begegnen?

Die Idee entstand im Forschungsumfeld, wir sind ein Spin-off des Fraunhofer IPK in Berlin: Mit Cir.Log wollten wir eine Lösung schaffen, die einfach integrierbar ist, mitdenkt und dort funktioniert, wo klassische Sortierlösungen an ihre Grenzen stoßen – zum Beispiel bei gebrauchten oder beschädigten Objekten. Immer wieder haben wir außerdem gesehen, wie unflexibel, teuer und aufwändig KI-gestützte Automatisierung in der Praxis noch ist – vor allem im medizinischen Bereich. Dem begegnen wir mit unserer intelligenten Hard- und Softwarelösung.

Welche Vision verfolgt ihr mit enamentis – und welche Schritte unternehmt ihr, um diese Wirklichkeit werden zu lassen?

Wir wollen zirkuläre Prozesse intelligent automatisieren – mit Technologie, die Ressourcen schont und gleichzeitig Qualität, Sicherheit und Effizienz erhöht. Um diese Vision Realität werden zu lassen, setzen wir auf eine enge Verbindung aus angewandter Forschung und industrieller Praxis. Wir entwickeln Produkte mit hoher technologischer Tiefe, arbeiten eng mit Kund:innen zusammen und bauen unser Portfolio schrittweise um robotische Systeme aus, die zirkuläre Prozesse auf ein neues Level heben.

Wer ist eure Zielgruppe und wie stellt ihr sicher, dass eure Lösung deren Bedürfnisse wirklich trifft?

Unsere Zielgruppen sind vorrangig Krankenhäuser, Dienstleister sowie Hersteller von chirurgischen Instrumenten, aber auch beispielsweise Unternehmen der Rückwärtslogistik. Um wirklich relevante Lösungen zu entwickeln, arbeiten wir sehr früh mit Pilotkunden zusammen, etwa mit der Charité CFM oder Partnern aus der Automobilindustrie. Wir testen direkt in realen Umgebungen, holen Feedback ein und passen unsere Plattform flexibel an die Anforderungen an.

Was unterscheidet euch von anderen Playern im Bereich Kreislaufwirtschaft?

Viele Anbieter bieten entweder klassische Sortiertechnologie oder sehr spezialisierte KI-Lösungen an. Unser Ansatz ist modular, robust und skalierbar: Cir.Log vereint High-End-Bildverarbeitung mit Embedded-AI in einer kompakten, flexibel einsetzbaren Plattform – ohne große Infrastrukturprojekte. So bringen wir intelligente Automatisierung dorthin, wo sie bislang kaum möglich war.

Gab es einen Moment, in dem ihr an eurer Idee gezweifelt habt? Wie seid ihr damit umgegangen?

Zweifel gehören zum Gründen dazu. Gerade, als wir vor der Herausforderung standen, eine so komplexe Technologie wie Cir.Log in ein marktfähiges Produkt zu überführen. Wir haben gelernt: Radikale Nutzerzentrierung und pragmatisches Prototyping sind die besten Mittel gegen Zweifel. Und natürlich ein Team, das sich gegenseitig den Rücken stärkt, sowie ein breites Netzwerk.

Außerdem haben wir enorm von der Teilnahme am Accelerator-Programm vom K.I.E.Z. in Berlin profitiert. Dort wird der Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft befeuert, indem forschungsnahe Startups wie unseres mit Know-how und Netzwerk gefördert werden.

Wie begegnet enamentis aktuellen Herausforderungen rund um Materialbeschaffung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung?

Unsere gesamte Technologie zielt darauf ab, nachhaltige Prozesse zu ermöglichen und dank des Wissenstransfers in die KI diese resilient, skalierbar und unabhängig von Experten zu gestalten. Gleichzeitig achten wir bei unserer eigenen Entwicklung auf Langlebigkeit, Wiederverwendbarkeit und Energieeffizienz. Und unsere Lösungen digitalisieren nicht nur Prozesse, sie erschließen auch neue Datenräume für Steuerung und Optimierung.

Welche Entwicklungen oder Erweiterungen sind bei enamentis in nächster Zeit geplant?

In der nächsten Phase arbeiten wir an einer robotischen Erweiterung von Cir.Log, die die automatische Erkennung direkt mit Greif- und Sortieraktionen verbindet – ein logischer nächster Schritt für viele Anwendungen. Außerdem bereiten wir die Skalierung unserer Plattform für weitere Branchen vor und treiben die Industrialisierung unserer Hardwarekomponenten weiter voran.

Was war bisher euer größter Meilenstein – und was habt ihr daraus gelernt?

Ein großer Meilenstein ist der Start des ersten Pilotprojekts, in dem wir Cir.Log in einem realen Krankenhausbetrieb testen – bei der Charité CFM am Campus Benjamin Franklin. Hier haben wir gesehen, dass unsere Technologie nicht nur im Labor, sondern auch im komplexen Alltag funktioniert. Gelernt haben wir dabei: Geschwindigkeit entsteht nicht nur durch Technik, sondern durch Kommunikation, Vertrauen und klare Ziele mit den Partnern.

Wie erlebt ihr den Markt für zirkuläre Lösungen in Deutschland gerade?

Der Markt ist in Bewegung – viele Unternehmen wissen, dass sie zirkulär denken müssen, aber es fehlt oft an konkreten Lösungen, wie das in der Praxis gelingen kann. Genau da setzen wir an: Wir bringen Technologie und Umsetzbarkeit zusammen. Der Druck zu mehr Nachhaltigkeit ist da – jetzt braucht es Werkzeuge, um ins Handeln zu kommen.

Welche drei Ratschläge würdet ihr Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Redet früh mit echten Nutzer:innen.
Baut ein Team, das sich vertraut – fachlich und menschlich.
Behaltet die Vision im Blick, aber bleibt kompromisslos pragmatisch im Alltag und fokussiert Euch darauf, den Kund:innen echten Nutzen zu bringen.

Was wünscht ihr euch für die Zukunft – für enamentis, aber auch für die Branche insgesamt?

Für enamentis wünschen wir uns starke Partnerschaften, mit denen wir unsere Lösungen weiter in die Breite bringen können. Für die Branche insgesamt wünschen wir uns mehr Mut, Mut zur Integration von KI – denn die Technologien sind da, aber es braucht Entscheider:innen, die bereit sind, Prozesse anders zu denken, um die Potenziale einer Kreislaufwirtschaft effizient heben zu können. Bislang wird, insbesondere in eher konservativen Branchen wird oft nur über Potenziale von Künstlicher Intelligenz geredet, ohne diese wirklich in die eigenen Produkte oder Dienste einzubauen.

Bild:  v.l.n.r. Ole Kröger, Marian Schlüter (CEO), Jan Lehr und Clemens Briese@ enamentis

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ist das der Beginn eines völlig neuen Erlebnisses?

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SimVenture wingSim körper teambild

SimVenture macht Extremsport virtuell erlebbar und risikolos zugänglich. Im Interview erzählen die Gründer Georg Schmiedl und Norman Eisenköck, wie alles begann, was ihr System einzigartig macht und wohin die Reise geht.

Wie kam es zur Gründung von SimVenture und welche persönlichen Erfahrungen haben Georg Schmiedl und Norman Eisenköck dazu inspiriert

Norman hatte die Idee die ihm bestens bekannte professionelle Simulatortechnologie für Anwendungen in den Bereichen Sport, Reha und Gaming zu nutzen. Er sammelte diese Kenntnisse während seiner langjährigen Tätigkeit bei einem Hersteller von Trainingsgeräten für militärische Jet- und Helikopterpiloten. So soll diese Technologie und auch die Möglichkeit risikolos Extremsportarten ausüben zu können einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden.

Was genau erleben Nutzerinnen und Nutzer, wenn sie mit SimVenture abheben. Wie unterscheidet sich euer VR-System von anderen Angeboten auf dem Markt

Die Nutzer der Produkte von SimVenture können gefahrlos authentische Sporterlebnisse genießen. Das Erlebnis z.B. im WingSim, der als Wingsuitsimulator genutzt wird, ist so echt, dass höchst reale Emotionen erlebt werden. Im WingSim kann aber ganz allgemein mit dem eigenen Körper geflogen werden, also auch in beliebigen Umgebungen wie Städten oder anderen touristischen Orten oder in Fantasiewelten. Durch die vollständige Berücksichtigung des menschlichen Körpers in der Simulation und der Einhaltung ganz bestimmter Regeln wird das Erlebnis sehr echt und Motion Sickness wird völlig vermieden.

Die Vision von SimVenture ist es, Extremsport realistisch und gleichzeitig sicher erlebbar zu machen. Wie setzt ihr diese ambitionierte Idee konkret um

Technisch werden dazu verschiedene Bewegungsplattformen gebaut, die die jeweiligen Bewegungen des Körpers abbilden und die Umgebung sowie der Körper mathematisch physikalisch modelliert. Z.B. wurde für den WingSim ein aerodynamisches Modell entwickelt, das online die Steuerbewegungen in Flugverhalten umrechnet. Dies illustriert auch ein weiteres Grundprinzip: unsere Simulatoren sind interaktiv, d.h. man steuert mit dem Körper und bekommt das Bewegungsfeedback direkt auf den Körper zurück.

Für wen ist SimVenture besonders interessant. Welche Zielgruppen sprecht ihr an und wie holt ihr diese ab

Unsere Technologie öffnet den gesamten VR-Markt um ein vielfaches, weil jede beliebige Bewegung mit dem eigenen Körper in der virtuellen Welt ohne Motion Sickness möglich wird. Wir ermöglichen der gesamten Bevölkerung diese Sportarten auszuüben. Konkret gibt es die Zielgruppe der sogenannten High Sensation Seeker (HSS), die etwa ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. Die HSS würden einen Extremsport gerne ausüben werden aber von einer gesunden Risikowahrnehmung daran gehindert (nicht viele springen mit dem Wingsuit tatsächlich eine Felswand hinunter – nur etwa 1%). Diese Gruppe kann nun im Simulator sehr echt diese extremen Erlebnisse spüren.
Auf der anderen Seite können die Parameter des WingSim aber auch so eingestellt werden, dass jeder und jede unabhängig von Sportlichkeit, Fitness oder Alter diesen Sport ausüben kann.

Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für SimVenture und welche Rolle spielt der CO₂-Aspekt in eurem Geschäftsmodell

Der ökologische Aspekt ist im Kern enthalten. Der WingSim braucht soviel Strom wie ein Fön. Verglichen mit der realen Sportausübung oder einem Windkanal ist der CO2 Fußabdruck vernachlässigbar.

Ihr kombiniert echte Körperbewegung mit multisensorischer Technik. Welche technischen Herausforderungen musstet ihr auf dem Weg dorthin meistern

Im ersten Ansatz hatten wir den Anspruch den Wingsuitflug so echt wie möglich zu machen. Leider mussten wir feststellen, dass der hyperrealistische Flug für die meisten Menschen zu anstrengend und zu schwierig ist. Daher mussten wir die Flug- und Steuerparameter zu variieren, dass jeder seinen Spaß hat. Eine andere Herausforderung war herauszufinden wie die Profis eigentlich steuern. Erst Testflüge im Windkanal und Messsprünge aus dem Helikopter mit vielen Sensoren am Körper gaben Hinweise darauf, die dann im Steuermodell umgesetzt wurden.

Viele VR-Systeme kämpfen mit dem Problem der Motion Sickness. Wie schafft es SimVenture, dieses Hindernis zu umgehen

Je nachdem wieviel Bewegung im Spiel ist zeigen uns Studien, dass die Quote bei 20%-80% liegt. Wir haben eine Studie in zwei Kampagnen mit rd. 100 Leuten gemacht und zwei litten und Motion Sickness. Die Bewegung des Körpers muss optimal auf die visuellen Eindrücke abgestimmt sein. Und natürlich spielt die Latenz, also gewissermaßen die Reaktionszeit des Systems eine Rolle. Unsere Systeme kommunizieren in einem Takt von 2ms und wir erreichen damit eine Latenz unter 10 ms.

Was bedeutet der Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen für euch persönlich und für die weitere Entwicklung von SimVenture

Das war ein echtes Abenteuer und auch interessant zu sehen wie Fernsehen gemacht wird. Wir hatten ziemlichen Druck den Sim fertigzustellen und nach Wien ins Studio zu transportieren. Daher waren wir alle sehr froh, dass alles zu gut geklappt hat und die gesamte Show super funktioniert hat. Die Finanzierung des Markteintrittes ist nach der Phase der Entwicklung nun essenziell. Daher streben wir optimale Bedingungen an wobei uns die 2M2M Show sehr geholfen hat.

Wie sieht die Zukunft von SimVenture aus. Gibt es bereits Pläne für weitere Sportarten oder erweiterte Features

Wir bereiten aktuell eine größere Verkaufsaktion in Saudi Arabien und den arabischen Emiraten vor. D.h. voller Fokus auf Verkauf. Sobald wir ausreichend Umsätze machen werden wir auch wieder daran denken weitere Sims zu entwickeln. Auf der Liste stehen ein Mountainbike Downhill Sim, ein Ski Sim, Ski Jump, Wildwasser-Kajak, Snow Board, Wellenreiten und Tauchen. Kunden interessieren sich auch für Schwerelosigkeit bzw. Gravitation auf anderen Planeten.

Was unterscheidet euch als Gründerteam und wie ergänzt ihr euch in der täglichen Arbeit

Mein Team ist handverlesen und wir profitieren aktuell noch sehr von der Schnelligkeit und Flexibilität des kleinen Teams und der Garagen-Mentalität. Jede:r Einzelne ist begeistert von der Idee und bereit weit über den eigenen Aufgabenbereich mitzuarbeiten.

Welche drei Tipps würdet ihr anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ebenfalls innovative Erlebnisse schaffen wollen

Ich glaube, dass jedes Projekt und jede Unternehmung seine individuellen Herausforderungen hat. Die allgemein gültigen Tipps sind hinlänglich bekannt: zuerst das Ohr beim Kunden, dann entwickeln, gute ausreichende Finanzierung. Ich habe ganz am Anfang mit Interviews bei potentiellen Kunden begonnen, ohne Verkaufsdruck. Das ermöglich tolle Kontakte weil alle gerne über Ihre Probleme reden und dabei viel erzählen. Später kann man diese Kontakte die man am Anfang sehr niederschwellig bekommt für den Verkauf nutzen.

Bild: Teambild SimVenture WingSim © SimVenture

Wir bedanken uns bei Norman Eisenköck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


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Was, wenn die Antwort auf Haarausfall ganz woanders liegt?

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niostem haarausfall gründer carlos

niostem nutzt die Kraft der Stammzellen zur Haarregeneration

Könnten Sie uns einen Einblick in die Entstehungsgeschichte von niostem geben und welche Vision Sie mit Ihrer innovativen Lösung gegen Haarausfall verfolgen? Was hat Sie dazu inspiriert, dieses Startup zu gründen?

Schon während meines Mikrobiologie-Studiums hat mich ein tiefer Sinn für Zweck und Nutzen angetrieben. Damals wollte ich Biotechnologie nutzen, um wissenschaftliche Erkenntnisse in echte Lösungen für Gesundheitsprobleme zu verwandeln – zum Beispiel Impfstoffe oder Medikamente.

Später, als Postdoc am Max-Planck-Institut, habe ich an Haar-Stammzellen geforscht und gesehen, wie ich diesen Antrieb konkret umsetzen kann: Menschen mit Haarausfall mit wissenschaftlichen Methoden helfen. Daraus ist niostem entstanden.

Bei niostem nutzen wir die natürliche Fähigkeit des Körpers, Haare zu regenerieren – ein Prozess, der mit dem Alter und bei erblich bedingtem Haarausfall nachlässt. Unsere Vision ist, die Selbstheilungskraft des Körpers durch intelligente Technologien für alle zugänglich zu machen – bequem von zu Hause aus. Haarausfall ist nur der Anfang. Wir wollen unseren Ansatz auf viele weitere Gesundheits- und Lifestyle-Bereiche ausweiten. Wir glauben, die Zukunft liegt in Technologien, die mit den „Superkräften“ des Körpers wie Regeneration arbeiten, nicht dagegen.

Die Stem Cell Reactivation Technology (SCRT) von niostem verspricht eine Revolution in der Haarregeneration. Wie genau funktioniert diese Technologie und was macht sie einzigartig?

Der häufigste Grund für Haarausfall bei Männern ist erblich bedingter Haarausfall. Üblicherweise wird das mit Medikamenten, regenerativen Therapien oder Transplantationen behandelt.

niostem bringt eine völlig neue Technologie auf den Markt, die auf bioelektrischer Stimulation basiert und über Jahre am Max-Planck-Institut entwickelt und getestet wurde. Unsere Methode, die Low Level Electrical Stimulation (LLES), nutzt fein abgestimmte elektrische Impulse, um ruhende Stammzellen in den Haarfollikeln zu reaktivieren. So teilen sich die Zellen wieder und neues Haar wächst.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Behandlungen, die Hormone beeinflussen oder Medikamente einsetzen, stellt LLES die natürliche Regenerationskraft der Follikel wieder her. Das stoppt die Verkleinerung der Follikel und sorgt für dichteres, gesünderes Haar – ganz ohne Medikamente oder Operationen.

Klinische Studien zeigen beeindruckende Ergebnisse. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse haben zur Entwicklung Ihrer Methode beigetragen und wie unterscheiden sich Ihre Ergebnisse von anderen Lösungen auf dem Markt?

niostem hat in klinischen Studien herausragende Ergebnisse erzielt. In einer randomisierten, doppelblinden Studie 2025 mit 100 Teilnehmern konnten wir nach sechs Monaten eine Steigerung der Haardichte um 20,8 % beobachten. In der Placebo-Gruppe ging die Haardichte dagegen um 2,2 % zurück.

Und in einer früheren Pilotstudie (2020) konnte niostem bei 100 % der Teilnehmer den Haarausfall stoppen und die Haardichte um 19,3 % verbessern. Im Vergleich zu Finasterid ist niostem bis zu sechsmal so wirksam und das in der halben Zeit – ohne Nebenwirkungen von Medikamenten. Anders als eine Haartransplantation ist unsere Methode nicht-invasiv und für den täglichen Gebrauch geeignet. Diese Kombination aus Wirksamkeit, Sicherheit und Komfort macht niostem einzigartig.

Ihre Methode ist CE-zertifiziert, schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen. Welche Bedeutung hat diese Zertifizierung für Ihre Marktakzeptanz und wie war der Weg dorthin?

Die CE-Zertifizierung ist ein wichtiger Meilenstein. Sie bestätigt, dass unser Produkt die strengen EU-Standards für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz erfüllt. Für unsere Nutzer bedeutet das Vertrauen und Sicherheit – sie wissen, dass niostem sicher und wirksam ist.

Wer ist Ihre Hauptzielgruppe, und wie stellen Sie sicher, dass sowohl Männer als auch Frauen von Ihrer Technologie profitieren können?

Unsere Hauptzielgruppe sind Menschen in den frühen bis mittleren Stadien des erblich bedingten Haarausfalls – konkret die Norwood-Stadien 1 bis 5. Das betrifft etwa 90 % der Männer mit Haarausfall und rund 30 % der Frauen.

Bei Frauen verläuft Haarausfall meist anders und wird nach der Ludwig-Skala eingeteilt, von Stadium I (leichte Ausdünnung) bis Stadium III (starke Ausdünnung mit sichtbarer Kopfhaut). Unsere Lösung eignet sich am besten für Ludwig I bis II, wo frühes Eingreifen besonders wirksam ist.

Die Stammzellen der Haarfollikel reagieren bei Männern und Frauen ähnlich. Damit beide Gruppen gleichermaßen profitieren, bereiten wir gerade eine große klinische Studie speziell für Frauen vor – die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen aktuell im Markt, insbesondere in einem Bereich, in dem viele skeptisch gegenüber neuen Haarwuchs-Technologien sind? Wie begegnen Sie möglichen Zweifeln?

Skepsis ist in der Branche berechtigt – viele Produkte halten nicht, was sie versprechen. Deshalb setzen wir auf Transparenz und wissenschaftliche Nachweise.

Wir veröffentlichen unsere klinischen Ergebnisse, die zeigen, dass die Haardichte in nur sechs Monaten im Schnitt um über 20 % steigt. Außerdem arbeiten wir mit unabhängigen Instituten wie Dermatest zusammen, die unsere Aussagen prüfen. Am wichtigsten ist aber, dass unsere Nutzer selbst von ihren Erfahrungen berichten – das schafft mehr Vertrauen als jede Werbebotschaft.

Die Anwendung von niostem ist denkbar einfach – 30 Minuten täglich, zu Hause oder im Büro. Welche Rolle spielt Convenience für den Erfolg Ihrer Lösung?

Komfort ist entscheidend. Unser Wearable ist für den täglichen Gebrauch entwickelt – kabellos, tragbar und leicht zu bedienen. Egal ob zu Hause oder im Büro, 30 Minuten am Tag reichen – ohne Termine, ohne Ausfallzeiten.

Wir sind überzeugt: Je einfacher die Anwendung, desto mehr Menschen nutzen das Produkt. Deshalb ist Benutzerfreundlichkeit von Anfang an Teil unserer Produktphilosophie.

Sie positionieren sich als wegweisende Lösung im Bereich der Haarregeneration. Wo sehen Sie die größten Potenziale für Investoren und Partnerschaften?

niostem ist ein wissenschaftlich fundiertes, nicht-invasives Wearable für einen globalen Markt von 90 Milliarden Dollar rund um Haarausfall, Beauty und Anti-Aging. Die größten Chancen sehen wir in Partnerschaften mit internationalen Wellness- und Kosmetikmarken sowie im Ausbau über medizinische und Einzelhandelskanäle.

Wir bieten eine überzeugende Alternative zu Operationen und Medikamenten und sind Vorreiter bei natürlichen, regenerativen Gesundheitstechnologien.

Das Gründerteam vereint wissenschaftliche Expertise mit wirtschaftlichem Know-how. Wie ergänzen sich Ihre Hintergründe, und welche Rolle spielt diese Kombination für den Erfolg von niostem?

Unser Gründerteam ist bewusst interdisziplinär aufgestellt. Wir sind überzeugt, dass die Kombination aus tiefem wissenschaftlichem Wissen und unternehmerischer Erfahrung der Schlüssel zum Erfolg von niostem ist.

Dr. Carlos Chacón-Martinez, Zellbiologe und Experte für regenerative Medizin, bringt jahrzehntelange Forschungserfahrung mit, besonders im Bereich Haarfollikel-Stammzellen. Seine wissenschaftliche Kompetenz ist das Rückgrat unserer Technologie.

Christophe Ramstein steuert seine umfassende Erfahrung in Produktentwicklung und Vermarktung bei. Er versteht es, komplexe wissenschaftliche Innovationen in marktreife Lösungen zu übersetzen – immer mit Fokus auf den Nutzer.

Gemeinsam haben wir eine perfekte Verbindung aus Forschung und Marktstrategie geschaffen – das hilft uns, unsere Vision umzusetzen und sorgt für nachhaltiges Wachstum und Skalierbarkeit.

Wie sieht die Zukunft von niostem aus? Gibt es bereits Pläne für weitere Innovationen oder neue Produktentwicklungen?

Wir erweitern unsere Plattform in Richtung personalisierte Haarregeneration – mit KI-gestützter Kopfhautdiagnostik und Gesundheitstracking für individuelle Behandlungen. Außerdem entwickeln wir die nächste Generation von Wearables und ergänzende Produkte für die allgemeine Kopfhautgesundheit und regenerative Ästhetik – alles datenbasiert und klinisch geprüft.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die eine wissenschaftlich basierte Innovation auf den Markt bringen möchten? Welche Learnings haben Sie auf Ihrem Weg gemacht?

Umgebt euch mit Menschen, die sowohl im Business als auch in der Wissenschaft stark sind – ihr braucht beide Perspektiven auf dem ganzen Weg.

Bringt eure Technologie so früh wie möglich zu echten Nutzern, denn was im Labor funktioniert, klappt nicht immer eins zu eins im Alltag.

Seid auf viele unerwartete Wendungen gefasst – eine wissenschaftliche Innovation auf den Markt zu bringen, ist ein Marathon voller Überraschungen. Aber genau das macht die Reise auch so spannend und lohnend. Und das Wichtigste: Feiert auch kleine Erfolge und behaltet den Spaß, egal wie holprig es wird.

Bild: Dr. Carlos Chacón-Martínez @niostem

Wir bedanken uns bei Dr. Carlos Chacón-Martínez für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Große Ideen voller Emotionen

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26, Mai 2025 Höhle der Löwen Die „Löwen“ (v.l.) Carsten Maschmeyer, Tijen Onaran, Nils Glagau, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel unterziehen den Unterarm- und Handgelenktrainer „Reflexit“ direkt dem Praxistest. Rechts Gründer Fovad Karimi. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Was Zuschauer am 26. Mai 2025 bei Die Höhle der Löwen erwartet

Am 26. Mai 2025 dürfen sich Fans der Gründershow auf eine besonders emotionale und vielseitige Folge von Die Höhle der Löwen freuen. Um 20:15 Uhr auf VOX sowie bereits ab dem 19. Mai 2025 auf RTL+ treten fünf spannende Teams vor die Investorinnen und Investoren, um mit innovativen Ideen, persönlichen Geschichten und großen Visionen zu überzeugen. Die Show kombiniert wirtschaftlichen Ehrgeiz mit tiefen menschlichen Einblicken und liefert damit beste Primetime-Unterhaltung.

meinmaikämpfer rührt die Löwen zu Tränen

Jennifer und Oliver Tlusteck aus Waltershausen stellen mit meinmaikämpfer ein Herzensprojekt vor, das aus der Frühgeburt ihres Sohnes entstand. Kleidung für Frühchen mit medizinischen Besonderheiten steht im Fokus – darunter winzige Mützchen und praktische Bodys. Das Gründerpaar bittet um 120.000 Euro für 20 Prozent ihrer Firmenanteile. Janna Ensthaler ist sichtlich bewegt, da sie selbst persönliche Erfahrungen mit einem Kind im Inkubator gemacht hat.

Die besondere Stärke von meinmaikämpfer liegt in der Kombination aus Funktionalität und Einfühlungsvermögen. Die Kleidung ist nicht nur praktisch, sondern gibt betroffenen Familien ein Gefühl der Unterstützung und des Verständnisses. Genau dieser emotionale Faktor ist es, der viele Löwen ins Grübeln bringt: Lohnt sich ein Investment, wenn Herz und Markt aufeinanderprallen?

Reflexit und der Pitch am 26. Mai 2025 Höhle der Löwen

Fovad Karimi und Adrian Göldner präsentieren mit Reflexit ein kompaktes Trainingsgerät zur Vorbeugung von Handgelenksschmerzen und Muskelproblemen. Die clevere Lösung soll Sportler, Büroangestellte und Gamer bei der Linderung von Beschwerden unterstützen. Für 150.000 Euro möchten die Gründer 12,5 Prozent ihres Unternehmens abgeben. Die Löwen testen das Gerät direkt vor Ort und zeigen großes Interesse.

Besonders überzeugend ist die professionelle Entwicklung in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten. Durch das Feedback medizinischer Fachleute wurde das Gerät mehrfach optimiert und an verschiedene Anwendungsgruppen angepasst. Mit dieser fundierten Basis soll Reflexit nun auch in Apotheken, Sanitätshäusern und im Teleshopping Fuß fassen.

Patron überzeugt mit Umweltschutz und Design

Raphael Vogler und Martin Säckl möchten mit ihrer Edelstahl-Lunchbox Patron Naturerlebnisse ohne Müll ermöglichen. Die Box wird bei Bedarf zum Mini-Grill und unterstützt eine deutschlandweite Aufräumbewegung. Mit über einer Million Euro Umsatz haben die Gründer bereits bewiesen, dass ihre Idee Potenzial hat. Sie bieten sieben Prozent ihres Unternehmens für eine Investition von 100.000 Euro an.

Die Kombination aus Outdoor-Nutzwert und ökologischem Engagement macht Patron einzigartig. Die Gründer organisieren regelmäßig Cleanup-Events und haben eine wachsende Community aufgebaut. Dieser gesellschaftliche Impact beeindruckt die Löwen – und könnte auch für CSR-orientierte Kooperationen interessant sein.

KRAFTFUTTER bringt 80er-Flair und vegane Power

Steve Windolf und Konrad Geiger setzen auf Spaß, Style und gesunde Ernährung. Mit ihren veganen High-Protein-Gerichten wie Chicky Ricky und Chili Billy verbinden sie effektiven Muskelaufbau mit der Kraft pflanzlicher Zutaten. Sie fordern 150.000 Euro für zehn Prozent Beteiligung. Trotz Showelementen wird der Pitch zur strategischen Herausforderung für das Duo.

Die Gerichte sollen vor allem Männer ansprechen, die Kraftsport betreiben, aber Wert auf nachhaltige Ernährung legen. Auch der Vertrieb über den Tiefkühlbereich im Supermarkt ist ein mutiger Schritt. Ob die Marke sich dort gegen etablierte Konkurrenz durchsetzen kann, ist eine Frage, die bei der Bewertung eine große Rolle spielt.

Sicherheit als Mission bei der Eve App

Nicola Bück und Philippe Orner aus Stuttgart haben mit Eve eine App entwickelt, die Frauen sicherer durchs Nachtleben begleiten soll. Mit Bewegungserkennung, Notfallalarm und der Anzeige von sicheren Orten möchten sie Angsträume reduzieren. Sie bieten zehn Prozent für 40.000 Euro und hoffen auf ein Investment zur bundesweiten Skalierung.

Zusätzlich plant das Gründerteam Kooperationen mit Gastronomiebetrieben und Kommunen, um das Sicherheitsnetz für Nutzerinnen weiter auszubauen. Die App trifft den Nerv der Zeit und beweist, dass technologische Innovation auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen kann.

Patron, Reflexit und meinmaikämpfer beim Pitch am 26. Mai 2025 Höhle der Löwen

Drei der präsentierten Startups unterscheiden sich in ihren Ansätzen deutlich, vereint sind sie jedoch durch eines: Sie begegnen realen Herausforderungen mit durchdachten Ideen und persönlichem Engagement. Ob es um Frühchen geht, um Gelenkschmerzen oder um Umweltbewusstsein – am 26. Mai 2025 treffen Herzblut und Unternehmergeist auf Investorinnen und Investoren, die sowohl das Geschäftsmodell als auch die Geschichte dahinter verstehen wollen.

Fazit

Die Folge am 26. Mai 2025 Höhle der Löwen bietet emotionale Geschichten, starke Visionen und marktreife Produkte. Frühchenkleidung, Trainingsgeräte, Umweltlösungen, vegane Ernährung und Sicherheits-Apps zeigen, wie vielfältig die Gründerszene ist. Welche Deals zustande kommen, entscheidet sich ab 20:15 Uhr bei VOX oder vorab im Stream auf RTL+. Ein Fernsehabend, der bewegt, motiviert und zum Weiterdenken einlädt.

Bild: Die „Löwen“ (v.l.) Carsten Maschmeyer, Tijen Onaran, Nils Glagau, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel unterziehen den Unterarm- und Handgelenktrainer „Reflexit“ direkt dem Praxistest. Rechts Gründer Fovad Karimi. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Demokratie neu denken: Sonst steigen uns die Jungen aufs Dach – und das zu Recht!

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Prof. Dr. Andrea Römmele demokratie generation hercareer Professorin für Politische Kommunikation und Vizepräsidentin an der Hertie School in Berlin © M. Knickriem

„Dass wir die Zukunft gemeinsam gestalten können, macht die Demokratie zur Demokratie“, schreibt Prof. Dr. Andrea Römmele in ihrem aktuellen Buch. „Demokratie neu denken“ ist teils Analyse, teils Denkfabrik. Die Vize-Direktorin der Hertie School stellt darin viele elementare Fragen, auf die wir dringend Antworten finden müssen. Im Gespräch mit herCAREER-Redakteurin Kristina Appel macht sie deutlich: Die Gefahren für die Demokratie sind groß, aber verloren ist sie deshalb noch nicht. Wir haben die Wahl.   

Prof. Dr. Andrea Römmele: „Egal, welche der Megatrends wir uns anschauen: ohne aktive Steuerung und Gestaltung ist eine noch stärker polarisierte Gesellschaft, eine noch weiter wachsende soziale Ungleichheit die Folge.“

herCAREER: Frau Römmele, in Ihrem Vorwort schreiben Sie: „Mir ist um unsere Demokratie nicht bange.“ Was stimmt Sie so positiv, bei all den aktuellen anti-demokratischen Entwicklungen?

Andrea Römmele: Meinen Optimismus schöpfe ich aus dem Austausch mit der jungen Generation, seien es meine Studierenden oder meine eigene Familie. Dabei fallen mir zwei Dinge auf: Erstens sind fast alle jungen Menschen, mit denen ich zu tun habe, in irgendeiner Form zivilgesellschaftlich organisiert. Das ist nicht immer auf den ersten Blick politisch, das kann im Fußballverein sein, im Chor, also im vorpolitischen Raum. Hier sammeln sie zentrale Erfahrungen für die Demokratie!

herCAREER: Und zweitens?

Andrea Römmele: Die junge Generation hat Disruption in der DNA. In meiner Generation hat sich (im Westen der Republik) zumindest gefühlt immer alles linear in Richtung „besser, höher, schneller, weiter“ entwickelt. Spätestens 1989 „siegte“ die liberale Demokratie, so hat es der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama in seinem Essay „The End of History and the Last Man“ beschrieben. Mehr Chancen, mehr Freiheit, mehr Wohlstand. Die heutige Jugend ist zum Teil nach 9/11 geboren, ein großes Krisenereignis. Dann kamen die Finanz-, die Immobilien- und die Eurokrise. Schließlich der Flüchtlingssommer, der Brexit und die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten 2016. Corona und Russlands Invasion in der Ukraine. Für die Jungen ist das Chaos die Norm, weil sie nie eine Ordnung kannten wie wir. Deshalb bin ich optimistisch. Solange – und davon wird alles abhängen – sie jetzt auch schnell Verantwortung übernehmen können und wollen.

herCAREER: Ist das Ihr Appell – der jungen Nachfolge die Türen öffnen?

Andrea Römmele: Ja. Die Bundesregierung und die Parteien sind hoffnungslos überaltert und der Osten ist hoffnungslos unterrepräsentiert. Wir müssen es schaffen, attraktive Wege für die Beteiligung der kommenden Generationen zu ermöglichen – auch jenseits der Parteien.

herCAREER: Wie das gelingen könnte, skizzieren Sie in Ihrem Buch „Demokratie neu denken“. Sie zeichnen dort fiktive Zukunftsszenarien. Sind das fantastische Utopien oder basieren diese Szenarien auch auf aktueller Forschung?

Andrea Römmele: Beides. Sie sind das Ergebnis einer Denkfabrik, aber sie basieren auf Forschung. Es braucht nicht viel, um diese positiven Szenarien zum Leben zu erwecken. Meine fiktiven Szenarien sollen dies veranschaulichen.

herCAREER: Sie umreißen die Dringlichkeit eines neuen Demokratieverständnisses anhand von fünf Megatrends: Digitalisierung, Urbanisierung, demografischer Wandel und Migration, Klimawandel und Globalisierung. Warum?

Andrea Römmele: Diese Megatrends sind Entwicklungen, die die globale Gesellschaft ganzheitlich erfassen. Lawinen in Zeitlupe: Sie erfassen uns politisch, wirtschaftlich, sozial und kulturell: Es führt kein Weg an ihnen vorbei. Wir werden die Konsequenzen spüren – an vielen Stellen spüren wir sie längst. Wir werden diese Entwicklungen also nicht verhindern, aber wir müssen ihre Konsequenzen aktiv gestalten. Das ist mein zentraler Appell im Buch.

herCAREER: Was sind das für Konsequenzen, insbesondere für unsere Demokratie?

Andrea Römmele: Wenn wir diese Trends jetzt nicht konstruktiv mitgestalten, werden wir sehr schnell Wende- und Kipppunkte erreichen, wie wir sie aus dem Klimadiskurs kennen. Egal, welche der Megatrends wir uns anschauen: ohne aktive Steuerung und Gestaltung ist eine noch stärker polarisierte Gesellschaft, eine noch weiter wachsende soziale Ungleichheit die Folge. Und dies würde zu einem weiteren Erstarken der AfD führen.

herCAREER: Sie beginnen das Buch mit der Digitalisierung. Sie sollte demokratischen Diskurs fördern – mittlerweile tut sie das Gegenteil…

Andrea Römmele: Das ist eine der ganz großen Herausforderungen: Im Netz kursieren Fake News, Propaganda, Desinformation. Warum ist das eine Gefahr für die Demokratie? Weil Demokratie darauf beruht, dass wir uns auf der Basis von Fakten miteinander auseinandersetzen. Wir können in einer Demokratie unterschiedlicher Meinung sein, wir können auch emotional debattieren, aber für konstruktive Debatten muss die Grundlage der Auseinandersetzung auf Fakten beruhen.

herCAREER: Ein Fakt ist, dass unsere Bevölkerungspyramide auf dem Kopf steht. Welche Gefahr birgt der demografische Wandel für die Demokratie?

Andrea Römmele: Der Gesellschaftsvertrag und unsere sozialen Sicherungssysteme basieren auf vielen Jungen und wenigen Alten. Diesen Umstand haben wir aber seit Jahrzehnten nicht mehr. Denkt man dies zu Ende, müssen immer weniger junge Menschen für immer mehr Ältere aufkommen (Rente, Kranken- und Pflegeversicherung). Wie soll das funktionieren? Gerhard Schröder hat mit der Agenda 2010 versucht nachzusteuern, aber es muss dringend weiter nachgebessert werden, sonst steigen uns die Jungen aufs Dach – und das zu Recht.

herCAREER: Sie meinen also, der Generationenvertrag muss neu geschrieben und die Sozialversicherung neu aufgestellt werden?

Andrea Römmele: Ja. Natürlich könnte man den Personalmangel durch Migration ausgleichen, was wir ja auch mit jungen Facharbeiter:innen erfolgreich versuchen. Aber wenn wir über Migration reden, dürfen wir die Integration nicht vergessen. Wie integrieren wir diese Facharbeiter:innen? Wann bekommen sie die deutsche Staatsbürgerschaft, wann sind sie Teil des Systems und dürfen wählen? Wenn diese Menschen nicht in den demokratischen Prozess einbezogen werden, dann haben wir sie auch nicht ehrlich und konsequent integriert.

herCAREER: Weniger Jugend, aber immer noch zu wenig Wohnraum in den Städten: Wie gefährdet die Urbanisierung unsere Demokratie?

Andrea Römmele: Wohnen ist für mich die neue soziale Frage! Wohnungsnot verursacht soziale Spannungen und führt zu einer Überlastung der städtischen Infrastruktur. Die Welt braucht nachhaltige Stadtplanungskonzepte, die soziale Integration fördern. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Mangel an Wohnraum in den Städten einer der Gründe ist, warum Die Linke bei dieser Bundestagswahl so stark zugelegt hat. Sie ist die einzige Partei, die diesen Mangel wirklich ernst nimmt.

herCAREER: Wo die Menschen in die Städte ziehen, verlieren die Gemeinden auf dem Land an Attraktivität und Lebensgrundlage. Dennoch liegen Ihrer Meinung nach die großen Chancen für demokratische Teilhabe auf dem Land. Warum?

Andrea Römmele: Vor Ort, in der Gemeinde, kann man schnell etwas verändern. Man hat mehr Kontakt, erlebt Demokratie hautnah und sieht die Auswirkungen demokratischen Engagements. Und es ist wichtig, dass wir einem wachsenden Stadt-Land-Gefälle entgegenwirken. Welche Auswirkungen diese wachsende Kluft haben kann, sehen wir in Ostdeutschland und noch stärker in den USA.

herCAREER: Diese Aussicht allein wird keine „Stadtflucht“ anstoßen. Was braucht es, damit die Menschen wieder gerne auf dem Land leben?

Andrea Römmele: Wir brauchen Investitionen in die gesamte Infrastruktur. Nicht nur Züge und S-Bahnen mit guten Anbindungen, sondern eben auch Ärzt:innen, Kindergärten und Schulen. Das Stadt-Land-Gefälle muss sich entspannen, denn wir sehen deutlich, dass gerade die Menschen, die AfD wählen, oft auf dem Land leben und sich die Gefühle des Abgehängtseins und der Unzufriedenheit in der Zustimmung zu den Narrativen der AfD widerspiegeln.

herCAREER: Sprechen wir über das Klima. Es gibt Städte, in denen schon heute Temperaturen um die 50 Grad gemessen werden. Sturmfluten bedrohen Wohnviertel am Meer und an Flussmündungen. Wie und warum bedroht der Klimawandel Demokratien?

Andrea Römmele: Indem er die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert. Sozial Schwächere spüren die klimatischen Veränderungen stärker: Sie leben zum Beispiel auf engerem Raum, mit weniger Grünflächen, in schlechter gedämmten Häusern. Sie und ich, wir können in den Park gehen und uns zu Hause die klimafreundlichste Klimaanlage einbauen lassen, die wir finden können. Und – in der Klimafrage wird besonders deutlich, dass wir uns von unserem sehr (neo)liberalen Demokratieverständnis verabschieden müssen.

herCAREER: Was meinen Sie damit?

Andrea Römmele: Wir haben lange mit einer Demokratievorstellung gelebt, in der es um die Maximierung der eigenen Interessen ging. Von dieser Idee müssen wir uns verabschieden und stattdessen mehr an das Kollektiv und an langfristige Nachhaltigkeit denken. Wenn wir unser Grundgesetz genauer studieren, sehen wir, dass das Individuum immer in die Gemeinschaft eingebettet ist und aus dem Blickwinkel der Gemeinschaft gedacht wird. Wir als Wohlhabende müssen auf bestimmte Privilegien verzichten – weniger Luxusgüter wie Privatflugzeuge und große Autos. Auch die Unternehmen, die einen sehr hohen CO2-Verbrauch haben, müssen auf nachhaltigere Prozesse umstellen, denn wir kommen sonst in große Schwierigkeiten. Aber ich glaube, das ist möglich!

herCAREER: Da entsteht die Frage: Ist es noch demokratisch, wenn der Staat uns bestimmte Regeln oder einen Verzicht für mehr Nachhaltigkeit auferlegt?

Andrea Römmele: Ja, das ist es. Wir brauchen ein politisches System, das besser und schneller auf Veränderungen reagiert und sich selbst schneller verändern kann. Ein System, das Neuanfänge fördert.

herCAREER: Wie können wie das begünstigen?

Andrea Römmele: Die Megatrends werden weiter voranschreiten, das ist sicher. Unsere Aufgabe ist es, sie politisch so zu steuern, dass Ungleichheiten ausgeglichen werden. Und da sind wir wieder am Anfang unseres Gesprächs: Ich glaube, wir müssen das disruptive Denken, das in der Wirtschaft so positiv besetzt ist, auch in die Politik bringen. Dort bedeutet Disruption Innovation – sie bringt Fortschritt und Veränderung. Die Frage ist: Wie kann Demokratie konstruktiv mit Disruption umgehen?

herCAREER: Und was hindert uns derzeit daran?

Andrea Römmele: Wir haben über Jahrzehnte ein System aufgebaut, das uns Stabilität und Verlässlichkeit gebracht hat. Jetzt brauchen wir ein System, das flexibel und reaktionsfähig ist, aber natürlich nichts an Stabilität und Verlässlichkeit einbüßt. Das eine schließt das andere nicht aus! Um dieses Denkmuster zu verändern, brauchen wir klare und gute Führung, die nicht reaktiv, sondern visionär ist. Transparente und konsequente Kommunikation. Und: junge Menschen in der Politik.

herCAREER: Ein Aspekt, der all dem zugrunde liegt, ist Vertrauen. Wir wissen, dass ein signifikanter Teil der Bevölkerung das Vertrauen in die politischen Akteur:innen und sogar in die Demokratie verloren hat. Wie bekommen wir das zurück?

Andrea Römmele: Ich glaube, dass wir alle, und so eben auch die politischen Akteur:innen, neuen Mut brauchen. Einen Zukunftsmut-Modus, in dem wir uns auf das konzentrieren, was uns wirklich gelingt. Denn uns gelingt schon sehr viel, aber wir reden nur über das, was schiefläuft. Ich wünsche mir, dass wir dieses Narrativ ändern und anfangen, Demokratie neu zu denken.

Bild: Prof. Dr. Andrea Römmele Professorin für Politische Kommunikation und Vizepräsidentin an der Hertie School in Berlin © M. Knickriem

Das Interview führte herCAREER-Redakteurin Kristina Appel.

Auf der diesjährigen herCAREER Expo wird Prof. Dr. Andrea Römmele am Freitag, den 10. Oktober im Münchener MOC beim Authors-MeetUp über ihr Buch „Demokratie neu denken“ sprechen. 

Manchmal wäre ich gerne Vater

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anna Clauß hercareer frauen- Leiterin des Ressorts Meinung und Debatte beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL © Julia Rebecca Rotter

In ihrem Buch „Mein Mann ist die bessere Mutter“ beschreibt Anna Clauß, wie ihr Mann streifenfreier putzt als sie und als Selbstständiger den gemeinsamen Sohn nachmittags von der Schulfreizeit abholt, während sie an Redaktions-Deadlines und -konferenzen gebunden ist und manchmal aus Zeitmangel Fischstäbchen serviert. Eigentlich geben die beiden damit ein perfektes Beispiel für moderne Elternschaft ab. Warum hadert sie trotzdem immer wieder mit sich?

Anna Clauß: „Wer von Frauen mehr politisches Engagement fordert, muss im Umkehrschluss von Männern mehr Engagement zu Hause fordern.“

herCAREER: Anna, du bist berufstätige Mutter. Im Buch bezeichnest du diese Situation als Doppelleben. Wie sieht dieses Doppelleben aus?

Anna Clauß: Der Begriff beschreibt für mich, dass ich zwei Rollen voll ausfülle. Dadurch entsteht ein permanenter Zeitmangel. Ich habe immer das Gefühl, dass ein Teil meines Lebens zu kurz kommt. Denn natürlich könnte ich immer noch mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Wenn ich von einem Doppelleben spreche, klingt das nach Problemen und Stress. Aber ich will nicht jammern. Ich liebe meine Arbeit. Und ich liebe mein Kind.

herCAREER: Glaubst du, dass dieser Spagat, eine gute Mutter zu sein und gleichzeitig eine gute Journalistin, eine gute Vorgesetzte zu sein, für Frauen jemals zufriedenstellend bewältigt werden kann?

Anna Clauß: Jetzt muss ich doch ein bisschen jammern – denn ich glaube: Nein. Solange die Mutterrolle gesellschaftlich so mit Erwartungen aufgeladen ist, hat man als berufstätige Frau keine Chance, diese Erwartungen zu erfüllen.

herCAREER: Im Buch schreibst du den starken Satz: „Manchmal wäre ich gerne Vater.“ Was steckt für dich alles drin in diesem Satz?

Anna Clauß: Schon die Natur des Kinderkriegens ist sehr ungerecht verteilt: Männer haben den ganzen Spaß, Frauen haben die ganze Arbeit und tragen das ganze Risiko. Und dann die Privilegien: Ich habe Kollegen mit bis zu vier Kindern und sie haben trotzdem problemlos Karriere gemacht. Man kann ruhig ein wenig neidisch darauf sein, dass Männer bis ins hohe Alter Väter werden können und Kinder zudem als „nice to have“ betrachten können. Für Frauen bedeuten Kinder laut gesellschaftlicher Rollenzuschreibung Zuständigkeit und Verpflichtung, Männer dagegen haben die Wahl, ob und wie stark sie sich als Väter einbringen wollen.

herCAREER: Was stört dich daran besonders?

Anna Clauß: Dass es keine biologische Zwangsläufigkeit ist, sondern ein soziales Konstrukt. Wir könnten es also ändern.

herCAREER: Was wünschst du dir von der Politik? Was fehlt?

Anna Clauß: Mir fehlt grundsätzlich die Bereitschaft, Macht und Privilegien abzugeben. Politiker setzen sich zu 150 Prozent für ihre Karriere ein. Und das ist auch gut so, aber niemand wird von Markus Söder erwarten, dass er mit einem seiner vier Kinder darüber hinaus noch Hausaufgaben macht. Er soll damit angegeben haben, dass er noch nie in seinem Leben einen Kinderwagen geschoben hat. Er war offenbar nach dem Akt der Zeugung fein raus. Ich sehe in der Politik zu wenig Bereitschaft, Macht abzugeben, Karrieren organisch wachsen zu lassen und Care-Arbeit zu teilen – und das sogar als Bereicherung zu empfinden.

herCAREER: Hast du eine Idee, wie man diese Bereitschaft schaffen könnte?

Anna Clauß: Quoten sind sicher ein Weg. Und wir reden immer wieder über paritätische Wahlgesetze. Das hätten wir gerade mit der Wahlrechtsreform angehen können – stattdessen haben wir jetzt einen historisch niedrigen Frauenanteil im Bundestag. Und dann heißt es wieder, es kandidieren keine Frauen!

herCAREER: Wie auch, wenn die Strukturen es nicht zulassen …?!

Anna Clauß: Genau. Weil die meisten Mütter eben nicht die Zeit haben, mit Mitte 30 nachmittags auf einem CSU-Kreisverbandstag im Gemeinderat zu sitzen. Wenn überhaupt, sitzen sie im Elternbeirat der Schule oder der Kita – und das ist auch wichtig, aber dort ändern sie eben nicht das System. Wer von Frauen mehr politisches Engagement fordert, muss im Umkehrschluss von Männern mehr Engagement zu Hause fordern. Denn alles andere läuft auf dieses Doppelleben hinaus.

herCAREER: Es gibt das Phänomen – und das ist auch wissenschaftlich belegt –, dass Paare, die sich bis zur Elternschaft Karriere und Haushalt gleichberechtigt geteilt haben, mit der Geburt eines Kindes in ein traditionelles Rollenverständnis zurückfallen. Wie war das bei euch?

Anna Clauß: Bis zur Geburt meines Kindes war ich überzeugt, dass wir alle längst gleichberechtigt sind, ich dachte, Quoten seien überflüssig. Ich war nicht darauf vorbereitet, wie patriarchal die ganze Gesellschaft ist und wie viel Energie diese ganzen Aushandlungsprozesse fressen würden. Ich dachte, Liebe und Vertrauen und ein bisschen Abenteuerlust reichen aus, um die Betreuung unseres Sohnes gleichberechtigt aufzuteilen.

herCAREER: Wenn du noch einmal zum ersten Mal Mutter werden könntest, welche Gespräche würdest du mit deinem Mann führen?

Anna Clauß: Viele! Eine der Geschichten in meinem Buch beschreibt ja, wie ich mit meinem Mann immer wieder darüber diskutiert habe, welchen Nachnamen unser Sohn tragen soll. Das war eigentlich das einzige Thema vor der Geburt, bei dem wir eine Du-oder-Ich-Diskussion geführt haben. Es hätte uns nicht geschadet, wenn wir uns zumindest spielerisch auch mit anderen Fragen auseinandergesetzt hätten.

herCAREER: Adoptiveltern werden während des Adoptionsprozesses gezwungen, sich diese Fragen zu stellen: Wer übernimmt, wenn das Kind krank ist? Wer kümmert sich während der Schließzeiten des Kindergartens und der Schulferien usw.? Eine gute Idee für alle?

Anna Clauß: Ja, ich stelle mir das ganz fröhlich vor, so ein paar Fragebögen auszufüllen.

herCAREER: Was sagst du den Frauen, die behaupten, man könne Kinder und Karriere unter einen Hut bringen?

Anna Clauß: Ich finde es gut, anderen Frauen mit solchen Aussagen Mut zu machen. Aber letztlich geht es nur, wenn man sich Hilfe leisten kann oder Eltern hat, die fit sind und in der Nähe wohnen. Für die meisten Frauen ist das im jetzigen System nicht möglich – schon gar nicht, wenn man mehr als ein Kind hat. Kinder sind ein Vollzeitjob.

herCAREER: Was wolltest du mit dem Buch erreichen? Welche Botschaft senden?

Anna Clauß: Ich hatte mir vor allem Männer als Adressaten für das Buch vorgestellt. Denn das ist ja ein Teil des Problems: Wir Frauen tauschen uns ständig aus und fragen: „Wie machst du das?“ Und die Väter bleiben währenddessen schön außen vor. Oder sie werden angeprangert und man zeigt mit dem Finger auf sie und das böse Patriarchat. Ich wollte eigentlich mehr auf die Männer zeigen und sagen: „Hey, ihr könnt das! Warum seid ihr nicht alle die besseren Mütter?“

herCAREER: Du gehst im Buch manchmal sehr hart mit dir ins Gericht, sprichst von Momenten des Scheiterns als Mutter. Dabei sind du und dein Mann doch eigentlich ein modernes Modell von Elternschaft – beide voll berufstätig, eine pragmatische und geschlechtsunabhängige Rollenverteilung. Kannst du das für dich anerkennen?

Anna Clauß: Ich frage mich, wenn unser Sohn mal 18 oder älter ist, ob er sich eine:n Partner:in sucht, der:die so unabhängig ist wie seine Mutter. Oder ob er denkt: Das war blöd, dass meine Mama so viel unterwegs war, ich suche eine:n Partner:in, die sich um mich und unsere Familie kümmert.

herCAREER: Liegt das daran, dass du eine Mutter hattest, die selbst Müsliriegel gebacken und Spiele für die ganze Nachbarschaft organisiert hat?

Anna Clauß: Ja, ich fand es toll, eine Mutter zu haben, die so präsent war und mit uns und den Nachbarskindern auf der Straße Völkerball und Gummihüpfen gespielt hat.

herCAREER: Dabei ist erwiesen, dass der Mutterinstinkt nur ein soziales Konstrukt ist, eine Erzählung. Könnten wir das Doppelleben der Mütter entspannen, wenn wir den Elternbegriff entgendern würden? Oder ist das zu viel verlangt?

Anna Clauß: Vor ein paar Jahren gab es einen Aufschrei, als eine Behörde auf einem Formular nicht mehr Vater und Mutter schrieb, sondern Elternteil 1 und Elternteil 2. Die konservative Politik war sofort auf Zinne: „Die Stadt München will Vater und Mutter abschaffen.“ Ich finde auch, Elternteil 1 und Elternteil 2, das klingt sehr technisch. Aber eigentlich ist das die Zukunft. Schließlich gibt es auch Oma 1 und 2. Und wenn du in einer Patchworkfamilie lebst, bist du vielleicht ein Elternteil 3. Früher war es doch auch ganz normal, dass Kinder mit verschiedenen Bezugspersonen aufwachsen.

herCAREER: Hast du eine Vision für die Zukunft? Wie kann Elternschaft gleichberechtigter werden?

Anna Clauß: Ich träume davon, dass sich Gesellschaft und Wirtschaft irgendwann auf die Vier-Tage-Woche einigen. Denn dann hätten auch zwei Elternteile, die Vollzeit arbeiten, insgesamt sechs Tage in der Woche frei, um sich um ihre Angehörigen zu kümmern. Wir müssen ein neues Zeitmanagement entwickeln – und für mehr Gleichberechtigung wäre die Vier-Tage-Woche ein idealer Start.

Das Interview führte herCAREER-Redakteurin Kristina Appel.

Bild: Leiterin des Ressorts Meinung und Debatte beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL © Julia Rebecca Rotter

Auf der diesjährigen herCAREER Expo am 10. Oktober im Münchener MOC wird Anna Clauß ihr Buch „Mein Mann ist die bessere Mutter“ beim Author’s-MeetUp vorstellen.

Wie können Daten schon beim Sammeln klüger werden?

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lightly edge daten founderteam bild sitzend Matthias Heller und Igor Susmelj @ Lightly

Lightly entwickelt Lösungen zur intelligenten Datenfilterung direkt auf Geräten und unterstützt Unternehmen dabei, effizientere KI-Modelle zu trainieren.

Was genau ist Lightly Edge und welche Probleme möchten Sie damit lösen?

Lightly Edge ist ein intelligentes, Edge-basiertes Datenerfassungssystem, das direkt auf Geräten, wie zum Beispiel Autos, Roboter oder Kameras läuft. Es schaut dabei in Echtzeit Sensordatenströme wie bspw. Videofeeds an und filtert diese. Dadurch adressiert Lightly zwei große Herausforderungen in der KI-Entwicklung:

Training mit den richtigen Daten – Viele Datensätze sind mit redundanten Informationen gefüllt, die nicht zur Verbesserung der Modellleistung beitragen.

Kostspielige Nachbearbeitung – Traditionell werden Daten kuratiert, nachdem sie gespeichert worden sind, oft in der Cloud. Dies führt zu hohen Speicher- und Bandbreitenkosten, insbesondere bei Videodaten. Durch die Filterung der Daten zum Zeitpunkt der Erfassung trägt Lightly Edge dazu bei, unnötige Datenerfassung zu reduzieren und diese Kosten erheblich zu senken.

Wie kam es zur Idee, mit Lightly eine datenorientierte Lösung für maschinelles Lernen zu entwickeln?

Lightly wurde von mir, Matthias Heller, zusammen mit Igor Susmelj gegründet. Wir haben an der ETH und in Harvard studiert, wobei Igor einen Hintergrund in Computer Vision und Deep Learning hat. Die Idee entstand aus Igors Erfahrung mit dem Training von KI-Modellen mit riesigen Mengen ungefilterter Daten – es wurde klar, dass mehr Daten nicht unbedingt besser sind.

Diese Erkenntnis bildete die Grundlage für unser erstes Produkt, LightlyOne. Seitdem hat sich die Branche in dieselbe Richtung entwickelt und konzentriert sich zunehmend auf die Qualität der Daten und nicht nur auf die Menge. Lightly Edge ist eine natürliche Weiterentwicklung dieser Idee und überträgt dieselben Prinzipien auf Edge-Geräte.

Was ist die Vision hinter Lightly und wie fügt sich Lightly Edge in diese ein?

Unsere Aufgabe bei Lightly ist es, Ingenieuren für maschinelles Lernen dabei zu helfen, leistungsfähigere Computer-Vision-Modelle zu entwickeln, indem wir ihnen die richtigen Werkzeuge für die Arbeit mit den richtigen Daten an die Hand geben.

Die Qualität eines Modells ist eng mit der Qualität der Daten verbunden, aus denen es lernt. Die Daten sind sozusagen die Nahrung für KI-Modelle und wie beim Menschen kommt es auch hier auf die Qualität an. Lightly Edge hilft dabei nur die Daten zu sammeln, welche man auch wirklich fürs Training braucht und das direkt im Moment der Datenerfassung. Es geht darum, Teams dabei zu unterstützen, früher intelligente Entscheidungen zu treffen, damit sie schneller und mit mehr Vertrauen handeln können.

Wie profitieren Unternehmen konkret von der Verarbeitung direkt an der Edge statt in der Cloud?

Die Verarbeitung von Daten an der Schnittstelle bietet mehrere Vorteile:

„Collection Cars“ sind speicherlimitiert, was die Reichweite der Datensammlung stark einschränkt. Besonders für seltene Szenarien sind daher viele Fahrten nötig. Mit Lightly Edge werden nur relevante und wertvolle Daten übertragen, wodurch Speicher und Bandbreite effizient genutzt werden. Das spart nicht nur Kosten, sondern auch Energie und CO2-Emissionen.

Schnellere Iteration, da Teams in Echtzeit Einblicke in die gesammelten Daten erhalten.

Bessere Kontrolle, da Unternehmen mit Hilfe unseres Vision Language Models Erfassungsstrategien gezielt auf ihre spezifischen Ziele und Szenarien ausrichten können. So wird bereits während der Datensammlung erkannt, welche Inhalte relevant sind.

All dies führt zu einem effizienteren und gezielteren Ansatz bei der Modellentwicklung.

Welche Zielgruppe spricht Lightly Edge besonders an und mit welchen Anwendungsfällen?

Wir haben Lightly Edge ursprünglich für Automobilhersteller entwickelt, insbesondere für diejenigen, die an autonomen Fahrsystemen und ADAS arbeiten.

Es löst zwei entscheidende Probleme für sie:

Es erfasst selektiv Randfälle – wie ein Kind, das eine Straße überquert, oder komplexe Fahrbedingungen –, die die Trainingsdatensätze tatsächlich verbessern.

Und es bietet eine dringend benötigte Alternative zu dem oft manuellen und fehleranfälligen Datenerfassungsprozess.

Die potenziellen Anwendungen reichen jedoch weit über die Automobilindustrie hinaus, von der Landwirtschaft bis zum Einzelhandel und darüber.

Was unterscheidet Lightly Edge von klassischen Lösungen zur Datenvorverarbeitung im KI-Kontext?

Bei den meisten herkömmlichen Lösungen wird erst alles gesammelt und gespeichert und dann versucht, den ganzen Datenpool zu bereinigen. Das ist ineffizient und teuer – vor allem bei großen Datenmengen wie Video.

Lightly Edge kehrt dieses Modell um. Indem es Daten in Echtzeit auswertet und direkt auf dem Gerät filtert, ermöglicht es intelligentere Entscheidungen direkt am Anfang der Pipeline. Es handelt sich nicht nur um eine Vorverarbeitung, sondern um eine intelligente Erfassung.

Welche technischen Herausforderungen mussten Sie beim Aufbau von Lightly Edge überwinden?

Die größte Herausforderung bestand darin, die Echtzeitverarbeitung auf Geräten mit begrenzter Rechenleistung zu ermöglichen. Wir mussten das richtige Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit finden und sicherstellen, dass unsere Modelle eine qualitativ hochwertige Datenselektion ohne Latenzzeiten liefern konnten.

Dies bedeutete eine tiefgreifende Optimierung und eine Menge Arbeit, um die Robustheit in verschiedenen Anwendungsfällen zu gewährleisten – und gleichzeitig eine einfache Bedienung des Systems zu gewährleisten.

Wie wichtig ist das Thema Datenschutz für Ihre Kunden und wie begegnet Lightly Edge diesen Anforderungen?

Datenschutz hat höchste Priorität, insbesondere in Regionen wie Europa, wo Vorschriften wie die DSGVO hohe Anforderungen stellen.
Mit Lightly Edge erfolgt die Datenauswahl direkt lokal auf dem Gerät. Dadurch werden weniger Rohdaten übertragen oder gespeichert, was das Risiko von Datenlecks erheblich reduziert. Wie bei all unseren Produkten behalten unsere Kunden stets die volle Kontrolle über ihre Datenpipelines.

Wie sehen die nächsten Entwicklungsschritte für Lightly Edge und Lightly allgemein aus?

Wir konzentrieren uns auf die Ausweitung von Lightly Edge auf neue Plattformen und Branchen, wie z. B. Drohnen, industrielle Automatisierung und mehr.

Gleichzeitig haben wir gerade zwei aufregende neue Produkte auf den Markt gebracht, die gerade an Dynamik gewinnen. Wir wollen die Integration in unserem gesamten Ökosystem vertiefen und in Bereichen mit starken Synergien wachsen, um die Erfassung und Nutzung von Daten in visuellen KI-Workflows weiter zu verbessern.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Industriepartnern, etwa im Automotive- oder Robotics-Bereich?

Wir arbeiten eng mit mehreren großen Industrieunternehmen zusammen. In der Automobilindustrie gehören Unternehmen wie Bosch zu unseren Partnern. In der Landwirtschaft kooperieren wir mit Unternehmen wie John Deere und Syngenta. Wir sind sogar in den Einzelhandel eingestiegen und arbeiten mit Walmart zusammen.

Man merkt, dass sich der Fokus von „Wir sammeln alle Daten“ hin zu „Wir wollen die richtigen Daten sammeln“ verschoben hat. Es ist spannend zu sehen, wie sich große, etablierte Unternehmen zunehmend der datenzentrierten KI-Entwicklung zuwenden. In der Industrie wurde erkannt, dass echte Durchbrüche nur mit den richtigen Daten möglich sind.

Was würden Sie Gründern raten, die ebenfalls ein KI-Produkt für datenintensive Anwendungen entwickeln möchten?

Man muss reale Probleme lösen und messbaren Mehrwert schaffen. Von Anfang an haben wir in Benutzerfreundlichkeit und eine einfache Bereitstellung investiert. Genauso wichtig ist es, anpassungsfähig zu bleiben – was heute in der Wachstumsphase funktioniert, kann morgen schon überholt sein. Entscheidend ist, stets nah an den Nutzern zu bleiben, denn die besten Ideen entstehen, wenn man ihre schwierigsten Herausforderungen versteht und löst.

Was treibt Ihr Team an, die Datenpipeline für visuelle KI so radikal neu zu denken?

Wir glauben, dass die Zukunft der KI nicht nur in besseren Modellen, sondern auch in besseren Daten liegt. Der nächste Leistungssprung wird sich aus der intelligenten Erfassung und Nutzung von Daten ergeben, da der Zugang zu Daten immer leichter wird.

Diese Überzeugung treibt unser Team jeden Tag an. Unsere Leidenschaft ist es, Entwicklern dabei zu helfen, schnellere, intelligentere und robustere Systeme zu entwickeln – vor allem in Bereichen, in denen viel auf dem Spiel steht, wie autonomes Fahren und Robotik.

Bild: Matthias Heller und Igor Susmelj @ Lightly

Wir bedanken uns bei Matthias Heller für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Lightly

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