Mittwoch, November 26, 2025
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Nervenkitzel, Innovation und Emotionen

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06. Mai 2025 2 Minuten 2 Millionen Simbly.ai © ProsiebenSat1Puls4

Die neue Folge von Österreichs erfolgreichster Gründershow

Am 06. Mai 2025 2 Minuten 2 Millionen erwartet die Zuschauer:innen ein Abend voller Innovationen, Emotionen und mutiger Gründer:innen auf JOYN & PULS 4.

Wenn die Lichter im Studio angehen und die Unternehmer:innen ihre Ideen präsentieren, schlägt das Herz der Startup-Welt schneller. Auch am 06. Mai 2025 2 Minuten 2 Millionen dürfen sich die Zuschauer:innen auf Nervenkitzel, große Emotionen und beeindruckende Innovationen freuen. Auf JOYN & PULS 4 warten für die Zuschauer wieder spannende Pitches und mutige Gründer auf die Chance ihres Lebens.

„Wahrscheinlich meine letzte Aufzeichnung“: Mathias Muther testet SimVenture live

Ein echtes Highlight am 06. Mai 2025 2 Minuten 2 Millionen: Mathias Muther selbst wird Teil eines Pitches. Das Start-up SimVenture aus Oberösterreich, gegründet von Georg Schmiedl und Norman Eisenköck, präsentiert eine revolutionäre Virtual-Reality-Erfahrung. Die Nutzer:innen schlüpfen dabei in die Rolle eines Wingsuit-Piloten und erleben den Traum vom Fliegen – sicher, wetterunabhängig und ohne Motion Sickness.

Mathias Muther wagt den Selbstversuch. Mit einem Augenzwinkern kündigt er an: „Wahrscheinlich meine letzte Aufzeichnung.“ Trotz Adrenalin-Kick und Nervosität bleibt alles unter Kontrolle. Die spannende Frage: Wird SimVenture die Investor:innen überzeugen und ein Investment an Land ziehen?

Ein Herzensprojekt: Der Therapiehof Regenbogental berührt die Investor:innen

Neben technischen Innovationen bietet der 06. Mai 2025 2 Minuten 2 Millionen auch Raum für Menschlichkeit. Margarethe Weiss-Beck und ihr Team vom Therapiehof Regenbogental in Niederösterreich stellen ihre berührende Arbeit vor. Mehr als 50 Ehrenamtliche begleiten Kinder und Familien, die schwere Schicksalsschläge erlitten haben. Tierische Co-Therapeuten – darunter Pferde, Ziegen und Lamas – helfen dabei, neue Hoffnung zu schöpfen.

Mit der Initiative Das trostspendende Einhorn haben die Gründerinnen eine innovative Spendenform entwickelt: 100 % der Spenden kommen direkt den betroffenen Familien zugute. Die Investor:innen sind tief bewegt. Alexander Schütz bringt es auf den Punkt: „Vielleicht sogar unser bestes Investment?“

Praktisch und clever: Einfall für Zwei bringt Ordnung in die Hausapotheke

Am 06. Mai 2025 2 Minuten 2 Millionen wird auch Alltagstauglichkeit großgeschrieben. Monika Wohlmuth-Schweizer und Natascha Woschnagg-Kloser aus Vorarlberg präsentieren mit Einfall für Zwei eine durchdachte Tasche, die Ordnung in jede Haus- oder Reiseapotheke bringt. Klar beschriftet, logisch sortiert und sofort griffbereit – so geht smarte Organisation.

Hightech-Schutz für Motorroller: Secubix aus Wien

Die Sicherheitstechnologie darf ebenfalls nicht fehlen. Das Wiener Start-up Secubix, gegründet von Florian Gebauer und Elmas Libohova, hat das erste smarte Überwachungssystem speziell für Vespas entwickelt. Mit Bewegungssensoren und zwei Weitwinkelkameras erkennen sie Annäherungen von Autos und speichern im Falle eines Schadens das Kennzeichen des Verursachers.

Secubix verspricht mehr Sicherheit für Rollerfahrer:innen und könnte am 06. Mai 2025 2 Minuten 2 Millionen für Furore sorgen.

simbly.ai: Businesspläne in Minuten

Dragan Komsic aus Wien bringt mit simbly.ai die Digitalisierung des Gründens auf die nächste Stufe. Seine Plattform erstellt mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz vollautomatisch professionelle Businesspläne. In nur wenigen Klicks sparen Gründer:innen bis zu 90 % der üblichen Zeit und Kosten. Auch dieser Pitch am 06. Mai 2025 um 20:15 Uhr in 2 Minuten 2 Millionen verspricht großes Potenzial.

Wer überzeugt die Investor:innen?

Investor:innen-Runde – Katharina Schneider, Eveline Steinberger, Christian Jäger, Erich Falkensteiner, Alexander Schütz, Mathias Muther und Charlotte Braunstorfer – wird es den Gründer:innen nicht leicht machen. Nur die überzeugendsten Ideen und leidenschaftlichsten Teams haben eine Chance auf ein Investment.

2 Minuten 2 Millionen wird um 20:15 Uhr zeigen, wie vielseitig und beeindruckend die österreichische Startup-Szene ist.

Bild simbly.ai Pitch in 2 Minuten 2 Millionen © ProsiebenSat1Puls4

Wie viel einfacher könnte der erste Schritt sein?

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It’s Complicated Teambild Johanne Schwensen und Jakob Lusensky

It’s Complicated ist eine digitale Plattform, die Menschen mit passenden Therapeut:innen verbindet – einfühlsam, sicher und leicht zugänglich.

Wie ist die Idee zu It’s Complicated entstanden – gab es einen persönlichen Auslöser oder eine Marktlücke?

Es war eher eine Mischung aus beidem. Als Therapeut:innen haben wir immer wieder gesehen, wie schwierig es für viele Menschen ist, Unterstützung zu finden – sei es wegen unklarer Informationen, langer Wartelisten oder einfach, weil sie nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Gleichzeitig haben wir erlebt, wie schwierig es für Therapeut:innen ist, genau die Menschen zu erreichen, die ihre Hilfe am dringendsten brauchen. Die Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit schien in gewisser Weise fragmentiert zu sein – und wir wollten einen Raum schaffen, in dem beide Seiten leichter zueinander finden können.

Im Moment ist es so schwierig, über das reguläre Gesundheitssystem passende Therapeut:innen zu finden, dass viele einfach bei der ersten Person bleiben, bei der sie einen Platz bekommen – unabhängig davon, ob es wirklich passt. Das birgt die Gefahr, jahrelang in einer Therapie zu bleiben, die nicht wirklich hilft. Unser Ziel ist es nicht, die Therapie neu zu erfinden, sondern diese Hürden abzubauen – damit Menschen von Anfang an die passende Unterstützung finden. 

Was unterscheidet It’s Complicated von anderen Plattformen oder Verzeichnissen im Mental Health Bereich?

Wir konzentrieren uns nicht nur auf Listen von Therapeut:innen – wir setzen auf sinnvolle Matches, indem wir sicherstellen, dass Therapeut:innen die richtigen Mittel haben, um ihr volles Potenzial zu zeigen. Viele Verzeichnisse funktionieren wie ein Telefonbuch – wir dagegen haben It’s Complicated entwickelt, um Therapiesuchenden zu helfen, eine Person zu finden, die wirklich zu ihren Bedürfnissen, Werten und ihrer Persönlichkeit passt.

Unser Ansatz ist in der therapeutischen Beziehung selbst verankert. Wir wissen, dass es bei der Suche nach therapeutischer Begleitung nicht nur um Verfügbarkeit, sondern auch um Verbindung geht. Deshalb geben wir Therapeut:innen die Möglichkeit, ausführliche Informationen, Fotos und – wenn gewünscht – sogar ein Vorstellungsvideo bereitzustellen. Gleichzeitig unterstützen wir Therapiesuchende mit einem umfassenden Matching-Service.

Wie funktioniert der Matching-Prozess zwischen Therapiesuchenden und Therapeut:innen auf eurer Plattform?

Er basiert auf einer Balance zwischen gezielter Unterstützung und persönlicher Entscheidungsfreiheit. Therapiesuchende können entweder die praktischen Filter auf unserer Homepage nutzen oder ein Formular ausfüllen, das ihnen hilft, ihre Bedürfnisse zu reflektieren – sowohl in Bezug auf praktische Aspekte der Therapie als auch auf den therapeutischen Stil und persönliche Präferenzen. Wir schlagen dann Therapeut:innen vor, die zu diesen Anforderungen passen, doch letztlich entscheiden die Nutzer:innen, mit wem sie in Kontakt treten möchten. Wir sind überzeugt, dass das Gefühl, bei der Auswahl der Therapeut:innen selbstbestimmt zu handeln, entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist.

Welche Rolle spielt Technologie dabei, psychische Gesundheitsversorgung zugänglicher zu machen?

Technologie kann eine Brücke oder ein Hindernis sein, je nachdem, wie sie eingesetzt wird. Unser Ziel war es immer, die Technologie zu nutzen, um den Zugang zur Therapie zu erleichtern und nicht zu erschweren. Indem wir es einfacher machen, Therapeut:innen zu suchen, zu filtern und mit ihnen in Kontakt zu treten, bauen wir Hürden ab, die Menschen davon abhalten können, Hilfe zu suchen. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass dabei der menschliche Kontakt immer im Mittelpunkt steht. 

Wie begegnet ihr dem Vertrauensbedürfnis von Nutzer:innen – insbesondere bei einem so sensiblen Thema?

Vertrauen ist das A und O in der Therapie und es beginnt schon vor der ersten Sitzung. Wir sorgen für Transparenz, indem wir es Therapeut:innen ermöglichen, sich authentisch vorzustellen – mit detaillierten Profilen, die über Qualifikationen hinausgehen und zeigen, wer sie als Menschen sind. Wir ermutigen Therapiesuchenden auch, sich Zeit bei der Auswahl zu nehmen und stellen Ressourcen zur Verfügung, die ihnen helfen zu verstehen, worauf sie bei einem oder einer Therapeut:in achten sollten. Und natürlich stehen Datensicherheit und Datenschutz an erster Stelle. Unsere Plattform ist vollständig DSGVO-konform, und dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt die Kommunikation zwischen Therapeut:in und Klient:in privat und geschützt. Wir behandeln die Suche nach Unterstützung mit der Sorgfalt, die sie verdient.

Welche Herausforderungen begegnen euch bei der Zusammenarbeit mit Therapeut:innen und im regulatorischen Umfeld?

Eine der größten Herausforderungen besteht darin, dass die Vorschriften für die Therapie von Land zu Land sehr unterschiedlich sind. Wir müssen uns durch unterschiedliche Zulassungsbestimmungen und ethische Überlegungen navigieren und dabei zugleich einen hohen Standard auf der gesamten Plattform sicherstellen. Gleichzeitig sind die Therapeut:innen darauf trainiert, sich auf ihre klinische Arbeit zu konzentrieren und nicht auf Marketing oder Technologie. Deshalb arbeiten wir auch daran, unsere Plattform so intuitiv und unterstützend wie möglich zu gestalten.

Was bedeutet euer Slogan „Life is complicated – finding a Therapist shouldn’t be“ konkret im Alltag?

Das bedeutet, dass die Suche nach Hilfe nicht als eine weitere komplizierte Aufgabe erscheinen darf. Wenn jemand in Not ist, ist das Letzte, was er braucht, endlose Suchergebnisse, unklare Qualifikationen oder Sackgassen. Wir vereinfachen den Prozess, so dass sich die Suche nach einer oder einem Therapeuten:in wie ein ermutigender Schritt nach vorne anfühlt und nicht wie eine zusätzliche Belastung.

Wie wird die Plattform aktuell genutzt – und wer gehört zu eurer wichtigsten Zielgruppe?

Unsere Plattform wird von Menschen in allen Lebensphasen genutzt – manche sind in akuter Not, andere suchen einfach Unterstützung bei der Bewältigung der Herausforderungen des Lebens. Obwohl wir ein breites Publikum ansprechen, sehen wir besonders viele Interaktionen bei Menschen zwischen 20 und 40, die aktiv nach persönlichem Wachstum streben, sowie bei Expats, die eine Therapie in einer Sprache suchen, mit der sie sich wohl fühlen.

Auch viele gesetzlich Versicherte entscheiden sich für unser privat finanziertes Angebot. Für sie hat die Suche nach dem oder der richtigen Therapeuten:in hohe Priorität – sei es, weil sie einen besonderen Ansatz suchen, der von der Krankenkasse nicht übernommen wird, wie z.B. Somatic Experiencing, oder weil sie die Wartezeit überbrücken wollen, bis sie über ihre Krankenkasse Zugang zu einer Therapie erhalten.

Inwiefern wollt ihr die klassische Psychotherapie ergänzen oder sogar verändern?

Wir wollen die traditionelle Psychotherapie nicht ersetzen – wir glauben fest an ihre Wirksamkeit. Was wir tun, ist, sie zugänglicher, transparenter und benutzerfreundlicher zu machen. Therapie war schon immer eine Frage der menschlichen Beziehung, aber diese Beziehung zu finden, ist oft schwieriger, als es sein müsste. Das wollen wir ändern.

Gerade in akuten Krisen ist ein frühzeitiger Zugang zur Therapie entscheidend, um das Risiko einer Chronifizierung zu minimieren. Das Gesundheitssystem bietet jedoch oft keine ausreichenden Lösungen für eine zeitnahe Unterstützung, so dass viele Menschen ohne die Hilfe bleiben, die sie in diesem Moment am dringendsten benötigen. Diese Lücke wollen wir schließen.

Welche Vision verfolgt It’s Complicated für die kommenden Jahre?

Wir wollen den Zugang zu Therapie weiter ausbauen, sowohl geografisch als auch in Bezug auf Inklusivität. Das bedeutet, es Menschen leichter zu machen, Therapeut:innen in verschiedenen Ländern, Sprachen und mit unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten zu finden. Außerdem möchten wir weiterhin eine Gemeinschaft aufbauen, in der Therapeut:innen in ihrer Arbeit unterstützt werden, sodass die Betreuung auf beiden Seiten gewährleistet ist.

Um dies zu erreichen, planen wir, mehr Community-Events für Therapeut:innen zu organisieren, Konferenzen zum Wissensaustausch zu veranstalten und noch mehr Bildungsressourcen zur Psychotherapie bereitzustellen. Durch die Verbesserung der psychischen Gesundheitskompetenz wollen wir die Menschen in die Lage versetzen, ihre Optionen besser zu verstehen und schneller die richtige Unterstützung zu finden – ein entscheidender Faktor für effektive Hilfe.

Wie geht ihr mit dem wachsenden Wettbewerb im digitalen Mental-Health-Markt um?

Das begrüßen wir. Mehr Bewusstsein für psychische Gesundheit ist gut, und Wettbewerb spornt alle an, besser zu werden. Was uns auszeichnet, ist unser Fokus auf Tiefe statt auf Masse. Wir setzen nicht auf schnelle Lösungen – wir setzen auf echte, nachhaltige Verbindungen zwischen Therapeut:innen und Klient:innen.

Im Gegensatz zu vielen Plattformen, die auf Geschwindigkeit und Automatisierung setzen, legen wir großen Wert auf persönliche Auswahl und informierte Entscheidungsfindung. Unser Ansatz gibt Therapeut:innen den Raum, sich authentisch zu präsentieren, während Menschen auf der Suche nach Therapie die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um passende Therapeut:innen zu finden. Wir glauben, dass nachhaltige Unterstützung im Bereich der psychischen Gesundheit mit einer starken therapeutischen Beziehung beginnt.

Welche drei Dinge würdet ihr Gründer:innen mitgeben, die in einem gesellschaftlich sensiblen Bereich starten wollen?

Höre genau zu. Die besten Lösungen entstehen nicht nur durch das Verstehen des Problems aus geschäftlicher Sicht, sondern vor allem aus menschlicher Sicht. Baue auf Vertrauen. Wenn du in einem sensiblen Bereich arbeitest, sind Transparenz und Integrität keine Optionen, sondern die Grundlage. Sei geduldig. Die Art und Weise, wie Menschen mit einem so persönlichen Thema wie psychischer Gesundheit umgehen, zu verändern, braucht Zeit. Der Fortschritt mag langsam erscheinen, aber wenn du wirklich einen Unterschied machst, ist es das wert.

Bild: Teambild © It’s Complicated

Wir bedanken uns bei Johanne Schwensen und Jakob Lusensky für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: It´s Complicated

Kontakt:

It’s Complicated
Mittelweg 50
12053 Berlin
Deutschland

https://complicated.life/de
jakob@complicated.life

Ansprechpartner: Jakob Lusensky

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Ein Startup setzt neue Maßstäbe in der Solarbranche

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mo energy fassaden Alexander Moosbrugger (l.) und Manuel Hehle präsentieren mit „mo energy systems“ ein Photovoltaik Fassadensystem Plug & Play. Sie erhoffen sich ein Investment von 800.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

mo energy systems präsentiert heute, am 5. Mai, seine innovative Lösung für PV-Fassaden in der Sendung Die Höhle der Löwen und stellt sich den Investoren.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

mo energy systems wurde von Alexander Moosbrugger und Manuel Hehle gegründet – zwei Gründer mit völlig unterschiedlichen Hintergründen, aber einer gemeinsamen Mission: Solarenergie endlich intuitiv, mobil und massentauglich zu machen.
Alexander bringt als Techniker, Tüftler und Forscher die Vision für die technologische Lösung mit – mit jahrelanger Erfahrung aus Energietechnik und Immobilienentwicklung. Manuel ist der Marketing- und Vertriebsexperte mit einem feinen Gespür für Markenaufbau, Nutzerbedürfnisse und skalierbare Strategien. Gemeinsam entwickeln sie eine Lösung, die Technik, Design und echten Nutzen vereint.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

mo energy systems ist in der Solarbranche tätig – konkret im Bereich Photovoltaik an Fassaden. Wir sind ein Systemlieferant und verkaufen B2B an Solarteure, Handwerksbetriebe und Projektentwickler.
Unser Geschäftsmodell beruht auf zwei Säulen:
Hardware: Wir entwickeln und vertreiben eine eigene PV-Unterkonstruktion für Fassaden, die einfach zu montieren, flexibel einsetzbar und optisch ansprechend ist.
Software: Unsere App ermöglicht mittels KI und Augmented Reality die schnelle und präzise Planung von PV-Fassaden direkt am Smartphone – inklusive Modulplatzierung, Ertragsvorschau und Angebotsgenerierung.
Wir liefern also das komplette System – von der Unterkonstruktion bis zur digitalen Planungslösung – und machen es einfacher denn je, PV-Fassaden wirtschaftlich und professionell umzusetzen.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Der Ausgangspunkt war klar: Gebäudefassaden sind riesige, ungenutzte Flächen für Solarstrom – besonders wertvoll im Winter, wenn die Sonne tief steht. Trotzdem finden PV-Fassaden in der Praxis kaum statt. Warum?
Weil es keine standardisierten Montagesysteme, keine einfachen Planungstools und keine skalierbaren Prozesse gibt.
Wir haben diese Lücke geschlossen – mit einer Kombination aus:
Eigener Hardware: Eine flexible, ästhetisch integrierbare Unterkonstruktion speziell für PV-Fassaden
Eigener Software: Eine App, die per KI und AR eine vollständige Fassadenplanung in wenigen Minuten ermöglicht.
Unsere Mission: PV-Fassaden massentauglich machen – und Handwerksbetriebe dazu befähigen, sie zu planen, zu kalkulieren und mit minimalem Aufwand zu montieren. Wir wollen den PV-Fassadenmarkt digitalisieren, vereinfachen und skalieren – für mehr erneuerbare Energie an der Gebäudehülle.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Unsere App ist die erste mobile Lösung weltweit für PV-Fassadenplanung, die Computer Vision, Augmented Reality und automatisierte Ertragsberechnung miteinander kombiniert.
Sie erkennt Orientierung, Schatten und Fläche – analysiert die Fassade in Echtzeit und zeigt den Nutzer:innen direkt passende PV-Module, Erträge und eine Wirtschaftlichkeitsvorschau.
Das Ergebnis: Ein intuitives Planungstool, das aus komplexer Technik ein verständliches Nutzererlebnis macht.

Welche Vision verfolgt mo energy systems? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Unsere Vision ist es, PV-Fassaden zu einem selbstverständlichen Teil der Energiewende zu machen.
Wir wollen erreichen, dass Millionen von Fassaden, die heute ungenutzt sind, aktiv zur Stromversorgung beitragen – insbesondere auch im Winter, wenn andere Quellen schwächeln.

Unsere nächsten Meilensteine:

  • Beta-Rollout mit ersten 100 Nutzer:innen im Mai 2025
  • Aufbau eines Handwerker:innen- und Vertriebspartner:innen-Netzwerks in DACH
  • Internationalisierung ab 2026
  • EUR 3 Mio. Umsatz im Jahr 2025
  • Investitionsrunde mit strategischem Investor im Sommer 2025
  • Integration von Förderprogrammen, Energiespeichern und Smart-Home-Systemen in die App

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Für uns war schnell klar: Die Energiewende braucht nicht nur Innovation, sondern auch Sichtbarkeit.
Mit mo energy systems bieten wir eine Lösung, die nicht im Labor, sondern an echten Gebäuden funktioniert – und deshalb wollten wir raus aus der Branche und hinein in die Öffentlichkeit.

Die Höhle der Löwen“ ist die perfekte Bühne, um:

  • PV-Fassaden als echte Zukunftstechnologie sichtbar zu machen
  • Handwerksbetriebe und Immobilieneigentümer:innen zu inspirieren, aktiv zu werden
  • Reichweite für unsere App & Hardware-Lösung aufzubauen
  • Investoren, Industriepartner und Installationsnetzwerke auf uns aufmerksam zu machen

Wir sehen die Show nicht nur als Pitch – sondern als Startschuss für die Skalierung. PV-Fassaden gehören in die Mitte der Gesellschaft, und genau dafür nutzen wir die Strahlkraft dieser Plattform.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Wir suchen strategische Partner:innen und Investor:innen, die gemeinsam mit uns Skalierung, Vertriebsausbau und Produktweiterentwicklung vorantreiben.

Eine Investition würden wir gezielt einsetzen für:

  • den Ausbau der App-Funktionalität, z. B. Förderabfragen, Speicherintegration, smarte Planungstools
  • Reichweitenaufbau durch gezieltes Marketing, um PV-Fassaden in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen
  • die Aktivierung und Schulung von Handwerksbetrieben, damit sie mit unserer Lösung neue Geschäftsfelder erschließen können

Unser übergeordnetes Ziel: Nachfrage für PV-Fassaden erzeugen, das Thema emotional aufladen und zeigen, wie einfach es mit mo energy systems umzusetzen ist.
Wir wollen, dass Handwerksbetriebe erkennen, wie cool, lukrativ und technisch machbar dieses Thema ist – und dass sie es für sich entdecken und ins eigene Portfolio aufnehmen.
Denn: Die nächste Solarwelle findet nicht nur auf dem Dach, sondern an der Wand statt – und wir liefern das passende System dafür.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Ab dem Tag der Ausstrahlung starten wir direkt mit der Beta-Phase für die ersten 100 Nutzer:innen – mit lebenslang kostenlosem Zugang zur App.
Gleichzeitig beginnen wir mit dem systematischen Rollout an Handwerksbetriebe, Energieberater:innen und Planungsbüros im gesamten DACH-Raum.

Im Mittelpunkt stehen drei zentrale Wachstumsfelder:

  • Onboarding neuer Partner:innen aus Handwerk und Solarbranche, die PV-Fassaden aktiv anbieten und umsetzen möchten
  • Zielgerichtete Marketingkampagnen zur Steigerung von Sichtbarkeit, Nachfrage und qualifizierten Leads
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung der App, insbesondere im Bereich Fördermittelintegration, Eigenverbrauchsoptimierung und Hardware-Anbindung

Unser Ziel: PV-Fassaden in der Breite etablieren, ein starkes Partnernetzwerk aufbauen – und gemeinsam mit unseren Nutzer:innen die Energiewende vertikal denken.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Was wir früh gelernt haben: Hardware und Software müssen nahtlos zusammenspielen. Die beste Unterkonstruktion bringt nichts, wenn die Planung kompliziert ist – und die beste App scheitert, wenn die Montage nicht durchdacht ist.

Unsere drei zentralen Learnings:

  • Technologie muss sofort verständlich und praxistauglich sein. Unsere Nutzer:innen – besonders im Handwerk – wollen kein Handbuch, sondern ein Ergebnis in wenigen Minuten.
  • Ein gutes System denkt von der Baustelle aus. Unsere Unterkonstruktion ist so entwickelt, dass sie einfach montiert, flexibel angepasst und effizient verbaut werden kann – ohne Speziallösungen oder Schulungen.
  • Radikale Vereinfachung schlägt technisches Over-Engineering. Weniger ist mehr – solange es durchdacht ist. Das gilt für die App genauso wie für unsere Hardware.

Und: Partnerschaften machen den Unterschied. Die Zusammenarbeit mit Solarteuren, Modulherstellern und Energieberater:innen hat uns gezeigt, wie wichtig echtes Feedback ist – und wie schnell man damit besser wird.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Mach’s einfach. Dann mach’s einfacher.
Erfolg hat 3 Buchstaben: TUN.
Kenne dein Problem besser als deine Lösung. Nur wer den Nutzer:innen wirklich zuhört, baut ein gutes Produkt.
Finde Mitgründer:innen, die dich herausfordern, nicht bestätigen.
Und: Du brauchst kein perfektes Produkt – du brauchst ein echtes Problem und eine erste Lösung.

Bild: Alexander Moosbrugger (l.) und Manuel Hehle präsentieren mit „mo energy systems“ ein Photovoltaik Fassadensystem Plug & Play. Sie erhoffen sich ein Investment von 800.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. 
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Alexander Moosbrugger und Manuel Hehle für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Mit 17 zur eigenen Finanzbildungs-App

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fintelify finanzbildung app gründer mattia freund

Fintelify ist eine spielerische Finanzbildungs-App, die jungen Menschen einfach und unterhaltsam finanzielles Wissen vermittelt.

Was hat dich mit 17 Jahren dazu bewegt, Fintelify zu gründen – und wie bist du auf die Idee gekommen?

Finanzbildung war ein Thema, das mich schon früh begeistert und meine Freizeit stark geprägt hat. Seit ich 12 war, wusste ich, dass ich ins Investment Banking möchte, woraufhin ich diverse Finanz-Praktika absolvierte, die meine Leidenschaft weiter stärkten. Als ich schließlich nach einer spielerischen Finanzbildungs-App suchte, da Finanzbildung in der Schule nicht ausreichend behandelt wurde, und nichts Passendes fand, war das der Auslöser für die Gründung von Fintelify.

Wie verlief der Weg zur offiziellen Gründung, besonders mit Blick auf die familiengerichtliche Genehmigung?

Es war schlimm. Den Antrag zur Gründung von Fintelify habe ich im März vergangenen Jahres gestellt. Darauf folgten ein verpflichtendes Gründerseminar, Gutachten von Lehrern und Eltern, ein umfangreicher Businessplan zur Prüfung durch die IHK und das alles postalisch. Nach rund neun Monaten Schriftverkehr wurde ich zu einem persönlichen Gespräch zum Amtsgericht Münster eingeladen, welches etwa 30 Minuten dauerte. Im Anschluss erhielt ich die Genehmigung, ein Erwerbsgeschäft zu führen. Danach hieß es erneut warten auf die Steuernummer und die Umsatzsteuer-ID. Am 1. März dieses Jahres, fast genau ein Jahr nach Antragstellung, ging die App schließlich auf den Markt.

Was unterscheidet Fintelify von klassischen Angeboten zur Finanzbildung?

Fintelify unterscheidet sich vor allem in drei Punkten von klassischen Finanzbildungsangeboten. Zum einen durch die Zugänglichkeit und Einfachheit der Lerninhalte, die step-by-step aufgebaut und leicht verständlich sind. Zum anderen durch die eingebauten spielerischen Elemente, die Finanzbildung, die oft als trocken empfunden wird, gerade für junge Menschen unterhaltsam machen. Zudem schließt Fintelify eine enorme Lücke im App-Sektor, in dem es kaum attraktive Angebote zu zugänglicher Finanzbildung gibt.

Wie funktioniert das Prinzip der Gamifizierung in deiner App konkret?

Fintelify ist in viele Mini-Lektionen unterteilt. Nutzer lernen neue Finanzthemen über sehr kurze, WhatsApp-ähnliche Texte. Anschließend folgt ein Quiz, das durch einen Fortschrittsbalken den Lernstand visualisiert. Für das erfolgreiche Absolvieren dieser Lektionen gibt es Punkte, mit denen weitere Lektionen freigeschaltet werden können. Zusätzlich motivieren tägliche Lern-Streaks: Wer regelmäßig lernt, steigert seine Streak, wer einen Tag pausiert, verliert sie wieder. So bleibt das Lernen spielerisch und belohnend.

Was war dir bei der Gestaltung der Lerninhalte besonders wichtig?

Mir war besonders wichtig, dass die Inhalte leicht verständlich und trotzdem spannend sind, damit man gut ins Thema reinkommt und motiviert bleibt, ohne überfordert zu werden.

Welche Rückmeldungen hast du seit dem Silent Launch am 1. März erhalten?

Seit dem Silent Launch habe ich neben viel positiver Rückmeldung auch eine ganze Menge wertvolles Nutzerfeedback erhalten. Dafür bin ich sehr dankbar, denn genau dadurch kann ich Fintelify kontinuierlich verbessern und noch gezielter an den Bedürfnissen der Nutzer ausrichten.

Warum ist es dir ein Anliegen, finanzielle Bildung unabhängig und niedrigschwellig zugänglich zu machen?

Finanzielle Bildung ist heute wichtiger denn je, besonders in einer Zeit, in der junge Menschen mit immer komplexeren finanziellen Herausforderungen konfrontiert werden. Und leider kommt finanzielle Bildung in der Schule immer noch viel zu kurz, was ich bis heute nicht ganz nachvollziehen kann. Deshalb dachte ich mir, dass es doch viel einfacher sein müsste, jungen Menschen das nötige Wissen zu vermitteln. Dieser Gedanke war auch der Auslöser für die Gründung meiner schulischen Börsen-AG und mein politisches Engagement. Dabei wurde mir schnell klar, dass junge Menschen kein Interesse an langweiligen und schwer verständlichen Inhalten haben. Sie möchten Spaß am Lernen haben. Mit Fintelify schließe ich diese wichtige Lücke und ermögliche es jungen Menschen, sich frühzeitig auf mögliche finanzielle Herausforderungen vorzubereiten.

Wie erreichst du deine Zielgruppe – und wie bleibst du für junge Menschen relevant?

Um meine Zielgruppe gut zu erreichen, setze ich auf Social Media Marketing über Plattformen wie Instagram und TikTok. Zusätzlich optimiere ich die App-Store-Präsenz von Fintelify, damit die App leicht gefunden und ansprechend präsentiert wird. Ergänzend dazu veröffentlicht Fintelify regelmäßig umfassende Updates mit zusätzlichen Gamification-Elementen und vertieften Inhalten, um die Nutzerbindung zu stärken und das Angebot noch besser zu gestalten.

Mit welchen Herausforderungen hattest du als junger Gründer bisher zu kämpfen?

Neben der erforderlichen familiengerichtlichen Genehmigung gab es weitere Hürden, etwa beim Zugang zu bestimmten Finanzdienstleistungen. Da ich in einigen Bereichen noch nicht voll geschäftsfähig bin, müssen meine Eltern Verträge mitunter in meinem Namen unterzeichnen, was Prozesse deutlich verlangsamt.

Wie sehen die nächsten Schritte für Fintelify aus – was ist als Nächstes geplant?

Im Vordergrund steht die kontinuierliche Optimierung der App, insbesondere durch die Erweiterung der Gamification-Elemente und die Vertiefung der Inhalte. Zudem ist es mir wichtig, die Sichtbarkeit der App zu erhöhen, um Finanzbildung noch mehr Menschen zugänglich zu machen.

Was motiviert dich persönlich, dich so intensiv mit dem Thema Finanzbildung auseinanderzusetzen?

Dank meines familiären Backgrounds motiviert mich vor allem das Unternehmertum, mich intensiv mit Finanzbildung auseinanderzusetzen. Ich finde den gesamten Prozess von der Gründung über die Wirtschaftszyklen bis hin zu möglichen Börsengängen äußerst spannend und sehe Finanzbildung als essenzielle Grundlage dafür.

Welche Tipps würdest du anderen Jugendlichen geben, die mit einer eigenen Idee durchstarten wollen?

Eine wirkliche Empfehlung ist, nicht zu sehr auf die Meinungen von anderen zu hören, sondern erstmal etwas aufzubauen, auf den Markt zu bringen und sich Feedback einzuholen. Die Lernkurve dabei ist so enorm hoch, dass es sich im Umkehrschluss nur lohnen kann, selbst wenn nicht alles direkt funktioniert. Daneben sollte es unbedingt etwas sein, was einem selbst Spaß macht und wovon man wirklich Ahnung hat, sonst verfliegt die anfängliche Motivation sehr schnell.

Bild: Mattia Freund © privat

Wir bedanken uns bei Mattia Freund für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wenn dich ein Chatbot coacht, brauchst du kein Wachstum – sondern Hilfe

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coaching chatbot Ki Autor slatco sterzenbach sitzend

Coaching ist heute nur einen Klick entfernt. KI-basierte Tools versprechen persönliche Entwicklung, mentale Stärke und Zielerreichung auf Knopfdruck. Der digitale Coach ist rund um die Uhr verfügbar, kennt jede Methode, jedes Modell – und stellt nie unangenehme Fragen. Klingt perfekt? Ist es nicht.

Wer glaubt, ein Chatbot könne echte Transformation ermöglichen, hat das Wesen von persönlicher Entwicklung nie verstanden. Denn wahres Wachstum beginnt dort, wo es wehtut – wo Konfrontation, Emotion und Spiegelung durch einen echten Menschen stattfinden. Ein Chatbot kann dir vielleicht sagen, was du tun solltest. Aber er wird dich nie spüren lassen, warum du es immer noch nicht tust.

Wachstum beginnt mit Reibung – nicht mit Bequemlichkeit

Wirkliches Wachstum fühlt sich selten bequem an. Es ist der Moment, in dem dein Selbstbild zerbröckelt, weil du erkennst: Du hast dich jahrelang selbst belogen. Es ist der Moment, in dem dir dein Coach einen Spiegel vorhält, der schonungslos ehrlich ist – und gleichzeitig voller Mitgefühl.
Ein echter Coach nimmt dich nicht an der Hand, um dich zu führen. Sondern um dir Halt zu geben, während du selbst deinen Weg findest – mit Rückschritten, Zweifeln und neuen Fragen.
Ein Chatbot hingegen ist immer angenehm. Er bestätigt dein Weltbild, analysiert deine Antworten, bleibt freundlich. Aber er wird dich nie dazu bringen, dein inneres Fundament zu hinterfragen. Er spürt keine Widerstände. Und damit auch keinen Durchbruch.

Beziehung ist Biologie – nicht nur Interaktion

Zwischen zwei Menschen geschieht im Coaching mehr als Austausch. Es ist ein neurobiologischer Prozess, in dem Sicherheit durch Präsenz entsteht. Studien belegen: Wenn Menschen sich wirklich verbunden fühlen, synchronisieren sich Herzraten, Gehirnströme, sogar Atemmuster. Das ist kein spiritueller Hokuspokus – sondern messbare Co-Regulation. Sie beruhigt das Nervensystem, öffnet emotionale Räume, macht Lernen und Verändern erst möglich.
KI kann mit dir sprechen. Aber sie wird dich nie spüren. Sie erkennt Muster, aber keine Schwingungen. Sie analysiert Worte, aber keine Tränen. Und sie sendet keine menschliche Energie – obwohl genau diese Energie der Nährboden für echte Transformation ist.

Transformation braucht Tiefe – nicht nur Tools

Gute Coaches kennen viele Werkzeuge. Aber sie wissen auch, wann es Zeit ist, sie wegzulegen. Sie folgen nicht stur einer Methode – sie folgen dir. Deiner Energie. Deinem Tempo. Denn Coaching ist ein Tanz – kein Handbuch. Ein Algorithmus kann diesen Tanz nicht tanzen. Er kennt nur Schritte, keine Musik. Keine Intuition. Kein Gefühl für das, was jetztgebraucht wird. Manchmal ist das Stille. Manchmal ist es Provokation. Und manchmal ist es die Entscheidung, eine Session komplett anders zu gestalten, weil das Leben es gerade fordert. Kein Bot der Welt wird diesen Moment erkennen. Und genau deshalb wird er auch nie der Hebel für tiefgreifende, nachhaltige Veränderung sein.

Emotionale Tiefe ist nicht programmierbar

Ein Mensch, der mit dir fühlt, dich hält und deine innere Welt mitschwingen lässt – ist mehr als ein Coach. Er ist ein Resonanzraum für deine eigene Tiefe. Er tröstet nicht mit Phrasen. Sondern mit echter Präsenz. Mit einer Haltung, die sagt: „Ich bin da – auch wenn du gerade nicht weißt, wie es weitergeht.“ Das kann kein Chatbot. Weil es kein Algorithmus der Welt schafft, eine Träne in Bedeutung zu verwandeln, ein Zögern als Angst zu erkennen, ein stilles Nicken als Wendepunkt zu begreifen.


Wir Menschen entwickeln uns nicht durch Information – sondern durch Beziehung. Und die ist nicht berechenbar. Sie ist lebendig. Unperfekt. Und gerade deshalb so heilsam.

Fazit: Coaching ist Beziehung – kein Produkt

Künstliche Intelligenz hat ihren Platz. Sie kann dich erinnern, reflektieren lassen, strukturieren helfen. Aber sie kann dich nicht berühren. Weil Berührung nicht in Codezeilen steckt. Sondern in der Echtheit eines anderen Menschen, der dir gegenübertritt – klar, offen, verletzlich. Wachstum beginnt nicht in einer App. Es beginnt in der Begegnung. Wenn du wirklich etwas verändern willst, brauchst du mehr als ein digitales Toolset. Du brauchst jemanden, der dich sieht – nicht weil er deine Antworten analysiert hat, sondern weil er dich wirklich fühlt. Der mit dir durch den Nebel geht, ohne dir die Abkürzung zu zeigen. Weil er weiß: Der Weg ist Teil der Transformation.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Diese Mutter-Tochter-Idee könnte den Frühstücksmarkt revolutionieren!

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corridge porridge kollagen Mirjam (l.) und Ellen Spinnenhirn präsentieren mit „Corridge“ Porridge mit Collagen. Sie erhoffen sich ein Investment von 50.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile.  Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer RTL / Bernd-Michael Maurer

Das Startup Corridge wird am 5. Mai in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ von den Gründerinnen Mirjam und Ellen präsentiert. Sie stellen ihr funktionales Porridge mit hochwertigem Kollagen vor, das gesunde Ernährung alltagstauglich macht.

Wie ist Corridge entstanden – und wer steckt dahinter?

Corridge ist ein Herzensprojekt, das wir, Mirjam und Ellen, als Mutter-Tochter-Team ins Leben gerufen haben. Die Idee entstand aus unserem persönlichen Wunsch heraus, gesunde und hochwertige Produkte zu entwickeln, die wirklich nähren, gut schmecken und gleichzeitig funktional sind. Was als Gespräch am Küchentisch begann, wurde schnell zu einem gemeinsamen Ziel: ein ehrliches Produkt zu schaffen, das Menschen im Alltag wirklich unterstützt. Wir beide stehen mit voller Leidenschaft hinter Corridge – in Produktentwicklung, Markenaufbau und Kommunikation.

In welchem Bereich seid ihr mit Corridge tätig – und was macht euer Geschäftsmodell besonders?

Corridge bewegt sich im Bereich Health Food & Functional Nutrition. Unser Fokus liegt auf ehrlichen, cleanen Produkten mit echtem Nutzen aus regionaler Produktion. Wir verbinden hochwertiges, proteinreiches Kollagenpulver mit glutenfreiem, ballaststoffreichem Porridge – ohne Zuckerzusatz, ohne Füllstoffe, ohne Aromen. Diese Kombination ist einzigartig auf dem deutschen Markt. Qualität, Reinheit und Transparenz stehen bei uns im Vordergrund und sind nicht verhandelbar.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang eurer Gründung?

Aufgrund zweier Autoimmunerkrankungen sind die Themen gesunde Ernährung, Nahrungsergänzung und Well-Aging für Mirjam schon immer präsent. Viele im Handel angebotenen Frühstücksvarianten enthalten Gluten, Aromen, viel Zucker und unnötige Füllstoffe. Deshalb entschlossen wir uns, ein Porridge nach unseren Wünschen und Ansprüchen zu kreieren. Seit vielen Jahren ergänzt Mirjam ihr Porridge mit Kollagenpulver. Kollagen ist ein wichtiges Strukturprotein im Körper und unterstützt unter anderem Haut, Gelenke, Bindegewebe und Knochen. Die körpereigene Produktion nimmt jedoch mit dem Alter deutlich ab – und genau hier setzt Corridge an: ein alltagstaugliches und nahrhaftes Frühstück, das dir zu einem guten Start in den Tag verhilft, denn in unserem modernen und hektischen Alltag bleibt gesunde Ernährung oftmals auf der Strecke.

Was macht Corridge Collagen einzigartig?

Wir verwenden LIAF-zertifiziertes Kollagenpulver vom Rind aus kontrollierter Weidehaltung und Grasfütterung. Die Zertifizierung stellt die höchsten Ansprüche an Aufzucht, Haltung und Tierwohl. Weder Antibiotika, Steroidhormone oder Pestizide kommen zum Einsatz. Das Ergebnis ist ein reines, geschmacksneutrales und hoch bioverfügbares Kollagen Typ I und Typ III, das sich super leicht auflöst und hitzestabil ist – es lässt sich problemlos in jede Alltagsroutine integrieren.

Welche Vision verfolgt ihr mit Corridge – wo wollt ihr in den nächsten Jahren hin?

Unsere Vision ist es, Corridge als vertrauenswürdige Marke für hochwertige Health-Food-Produkte zu etablieren. Wir wollen Menschen dabei unterstützen, bewusste Ernährung einfach in ihren Alltag zu integrieren – ohne Verzicht, ohne Kompromisse. In den nächsten Jahren möchten wir unsere Produktpalette ausbauen und verstärkt im Handel präsent sein.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ mitzumachen?

Wir sind seit Beginn der Sendung große Fans und es wurde zur Tradition, jede Woche gemeinsam mit der Familie „Die Höhle der Löwen“ zu schauen. Ellen hatte schon immer den Traum, eines Tages selbst vor den Löwen zu pitchen. Als Corridge gegründet wurde, war deshalb sofort klar: Wir werden uns auf jeden Fall bewerben. „Die Höhle der Löwen“ ist für uns eine große Chance, unsere Geschichte und unsere Produkte einem breiten Publikum vorzustellen. Als junges Unternehmen ist Sichtbarkeit ein enorm wichtiger Hebel. Gleichzeitig reizt uns die Möglichkeit, durch einen der Löwen nicht nur finanzielle, sondern auch strategische Unterstützung zu bekommen.

Welche Art von Unterstützung wünscht ihr euch konkret durch die Teilnahme an der Show?

Wir suchen eine:n Partner:in, der oder die nicht nur investiert, sondern Corridge aktiv begleitet. Ob im Bereich Skalierung, Vertriebsaufbau oder strategische Markenentwicklung – wir wünschen uns Austausch auf Augenhöhe und echtes Interesse am Produkt.

Welche Schritte plant ihr direkt nach der Ausstrahlung?

Wir bereiten uns intensiv auf den Ansturm vor, den eine TV-Ausstrahlung mit sich bringen kann. Gleichzeitig arbeiten wir bereits an neuen Produktideen, die das bestehende Sortiment sinnvoll ergänzen. Zwei davon werden bereits wenige Wochen nach der TV-Ausstrahlung gelauncht. Besonders wichtig ist für uns, dass wir schnell genug nachproduzieren können, um der Nachfrage gerecht zu werden – ohne Kompromisse bei der Qualität.

Was waren eure wichtigsten Learnings auf eurem bisherigen Weg?

Gründen bedeutet ständiges Lernen und jeden Tag warten neue Herausforderungen. Große Learnings für uns: Erstens – alles dauert länger und kostet mehr, als man denkt. Zweitens – Durchhaltevermögen ist alles. Und: Du brauchst eine Community, nicht nur Kund:innen. Authentizität, Kommunikation und Nahbarkeit sind essenziell.

Welchen Ratschlag würdet ihr anderen Gründer:innen mitgeben?

Einfach starten und zwar früher als perfekt. Wichtig ist, rauszugehen, sich Feedback zu holen und Schritt für Schritt besser zu werden. Von Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Und: Umgebt euch mit Menschen, die an eure Idee glauben, aber auch ehrlich mit euch sind. Das macht den Unterschied

Bild: Mirjam (l.) und Ellen Spinnenhirn präsentieren mit „Corridge“ Porridge mit Collagen. Sie erhoffen sich ein Investment von 50.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile. 
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Mirjam Spinnenhirn und Ellen Spinnenhirn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Diese ungewöhnliche Idee könnte das Bildungssystem verändern!

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M&A Lernsoftware Innovative Lernsoftware Unterricht Andrea Gößlinghoff und Matthias Geenen präsentieren mit „Sag es auf Deutsch“ eine Lernsoftware für die Alphabetisierung. Sie erhoffen sich ein Investment von 70.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Das Startup M&A Lernsoftware wird am 5. Mai in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ von den Gründern Andrea und Matthias Geenen präsentiert. Sie stellen ihre Lernsoftware für den Deutschunterricht vor, die speziell für Kinder ohne Deutschkenntnisse entwickelt wurde

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Andrea: Ich bin Grundschullehrerin und arbeite an einer Schule mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. Dabei musste ich regelmäßig Kinder ohne Deutschkenntnisse in den laufenden Unterricht integrieren. Da ich diesen aber nicht Wörter beibringen konnte, während ich mit dem Rest der Klasse den normalen Unterrichtsstoff bearbeitete, kam mir die Idee zu einer Lernsoftware, die mich entlasten sollte. 2016 lernte ich über eine Freundin Matthias Geenen (Informatiker) kennen. Er war von meiner Idee direkt begeistert und so gründeten wir das Startup M&A Lernsoftware.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus?

Matthias: M&A Lernsoftware ist ein Bildungs-Startup, das sich auf die Entwicklung praxisnaher Lernmaterialien für den Deutschunterricht spezialisiert hat. Die Kombination aus pädagogischer Erfahrung von Andrea und technischer Expertise von mir ermöglicht die Erstellung von Lernsoftware, die speziell auf die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern ohne Deutschkenntnisse zugeschnitten ist.

Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Andrea: Ich habe nach einer Lösung gesucht, um allen Kindern in der Klasse gleichzeitig gerecht werden zu können. Hierbei entstand die Idee zu einer Lernsoftware, mit der die Kinder ganz selbstständig arbeiten können. Natürlich hatte ich zunächst die auf dem Markt vorhandenen Programme ausprobiert. Aber diese schafften keine Abhilfe. Ich musste immer neben den Kindern stehen und erklären, was sie zu tun haben. Hierbei entstand der Gedanke, dass es eben auch anders gehen muss.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Matthias: Die Lernsoftware zeichnet sich durch eine benutzerfreundliche Struktur und eine klare didaktische Ausrichtung aus. Sie basiert auf realen Unterrichtserfahrungen und wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden. Die Kombination aus digitalen und analogen Materialien ermöglicht ein flexibles Lernen. Hierdurch profitieren besonders auch die Lehrkräfte, da sie dadurch entlastet werden.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Andrea: M&A Lernsoftware verfolgt das Ziel, qualitativ hochwertige Lernmaterialien bereitzustellen, die den Spracherwerb von Kindern effektiv unterstützen. Zukünftige Meilensteine umfassen die Erweiterung des Angebots, beispielsweise durch neue Module für Mathematik. Für Klasse 1 sind bereits die Lernsoftware und Arbeitshefte fertig. Die weiteren Jahrgangsstufen für die Grundschule folgen.

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Matthias: Wir haben vor allem nach Unterstützung im Bereich Marketing und Vertrieb gesucht. Die Lernsoftware kommt bei allen, die sie kennenlernen, super an und wird dann auch oft gekauft – die Herausforderung ist hier: Wir müssen Lehrkräfte erreichen, die ja ohnehin bereits unter hohem Stress stehen und eben oft keine Zeit haben, sich nach entlastenden Materialien umzusehen. Hierfür erhoffen wir uns auch ein Stück weit mediale Präsenz, um auf unsere Mission aufmerksam zu machen. Bildung geht uns alle an und sie ist aus unserer Sicht die wichtigste Weichenstellung für die Zukunft.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Matthias: Wir hätten gerne jemanden, der uns im Vertrieb und Marketing unter die Arme greift und der uns noch in weitere Bereiche abseits von Social Media einführen kann. Geld benötigen wir nicht so dringend: Die Lernsoftware und auch die dazu passenden Arbeitshefte entwickeln wir alle selbst und diese sind bereits jahrelang am Markt erprobt und funktionieren.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Andrea: Wir setzen auf organisches Wachstum. Es gibt zahlreiche Ideen für weitere Produkte, aber es sind keine konkreten Deadlines gesetzt. Getreu dem Motto: It’s done, when it’s done. Nur so entstehen praxisnahe Lösungen. Ich teste alle Materialien auch immer in meinem Unterricht und in Zusammenarbeit mit anderen Schulen, um eine wirklich funktionierende Lösung zu erhalten.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen?

Matthias: Wir verfolgen die Philosophie, dass ein Produkt erst fertig ist, wenn wir beide wirklich zufrieden damit sind. Wir wollen nicht, dass die Qualität unter fixen Deadlines leidet. Dazu sind wir stets mit den Kunden im Austausch, um uns weiter zu verbessern. Die direkte Anwendung der Software im Unterricht ermöglicht es, Feedback schnell zu integrieren und die Materialien praxisnah zu gestalten.

Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Andrea: Ein wichtiger Ratschlag ist, Produkte in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe zu entwickeln und kontinuierlich zu testen. Die Kombination von Fachwissen aus verschiedenen Bereichen kann innovative Lösungen hervorbringen, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.

Bild: Andrea Gößlinghoff und Matthias Geenen präsentieren mit „Sag es auf Deutsch“ eine Lernsoftware für die Alphabetisierung. Sie erhoffen sich ein Investment von 70.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.  Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Wir bedanken uns bei Andrea Gößlinghoff und Matthias Geenen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Vom Lockdown-Frust zum Feinkost-Hit

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biersirup bier feinkost höhle der löwen-Heidrun Bollinger und Christian Joachim präsentieren mit „Biersirup“ ein Sirup aus echtem Bier. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Das Startup Biersirup wird am 5. Mai in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ seine innovative Produktlinie präsentieren und um ein Investment pitchen.

Wie ist das Startup entstanden und welche Personen stehen dahinter?

Während der Corona-Pandemie musste Herr Joachim seine beiden Cafés und seine Bierothek in Regensburg schließen. Er hatte etwa 2.000 Liter Bier übrig – wegschütten war dabei keine Option. Herr Joachim überlegte und forschte, was man aus dem Bier machen könnte. So entstand die Idee zum Biersirup. Schließlich tat er sich mit seiner Geschäftspartnerin Heidrun Bollinger zusammen, die nicht nur eine Freundin und Kundin von ihm war, sondern auch ein Juweliergeschäft in der Regensburger Altstadt besitzt. Frau Bollinger ist ursprünglich gelernte Werbe- und Kommunikationsgrafikerin, zog jedoch mit ihrem Mann und ihren Kindern von München nach Regensburg, um das familiengeführte Juweliergeschäft Egretzberger in zweiter Generation fortzuführen. Ihre gesammelten Erfahrungen konnte Frau Bollinger hervorragend in das Start-up einfließen lassen. Sie und Herr Joachim bilden ein sehr gutes Duo, um die Unternehmung „Biersirup“ voran zu bringen.

In welcher Branche ist das Unternehmen tätig und was zeichnet das Geschäftsmodell aus? Welche Idee oder welches Problem stand am Anfang der Gründung? Gab es eine Marktlücke oder eine besondere Inspiration?

Gerne hätte Herr Joachim während der Corona-Pandemie Speisen und Getränke zum Mitnehmen angeboten – zu der Zeit die einzige Möglichkeit, ein wenig Umsatz zu generieren. Und seinen Bierbestand zu reduzieren. Dabei fand er schnell heraus, dass die Weiterverarbeitung mit normalem Bier gar nicht möglich ist. Speisen und Getränke verwässern, werden schnell bitter und vom Biergeschmack bleibt nach längeren Kochzeiten auch nicht mehr viel übrig. Genau hier kommt der Biersirup zum Einsatz: ob in der eigenen Küche, in der Gastronomie oder in der Weiterverarbeitung, mit dem Biersirup lassen sich ganz einfach Cocktails mixen, Cookies und Kuchen backen, Salatsoßen zubereiten oder Schokoladendesserts verfeinern. Und es gibt immer mehr Rezepte, die mit dem Biersirup noch besser schmecken! Letzte Entdeckung war ein Glas Eierlikör mit einem Teelöffel Biersirup. Ein tolles Geschmackserlebnis.

Was macht das Konzept oder die Technologie besonders? Welche innovativen Ansätze kommen zum Einsatz?

Die beiden Gründer brauten zunächst in Regensburg ihr eigenes Bier selbst und stellten daraus den Biersirup her. Es ist der einzige Biersirup weltweit, der nur mit natürlichen Zutaten hergestellt ist, mit eigenem Bier aus eigener Herstellung gebraut ist und das ganz ohne Chemie. Darüber hinaus war es Herrn Joachim und Frau Bollinger wichtig, dass die Zutaten in Bioqualität verwendet werden. Deshalb trägt der Biersirup das Biosiegel und ist außerdem vegan. Das spricht eine breite Zielgruppe an. Ein konkurrierendes Produkt ist den beiden Gründern nicht bekannt. Inzwischen ist die Herstellung an einen anderen Ort verlegt worden, die Nachfrage ist bereits groß und lässt sich in der Brauerei in Regensburg nicht mehr bewältigen. Doch die Produktion bleibt komplett in Bayern, darauf legen Herr Joachim und Frau Bollinger wert.

Welche Vision verfolgt das Unternehmen? Welche Meilensteine sollen in den nächsten Jahren erreicht werden?

Gerne möchten die beiden Geschäftspartner den Biersirup weltweit bekannt machen. Der Sirup ist einzigartig und bringt viel Potential mit sich. Dabei muss man nicht einmal ein echter Bierliebhaber sein, um das Produkt lecker zu finden! In den eigenen Cafés in Regensburg beobachten Herr Joachim und Frau Bollinger, wie die Kunden reagieren: gerade auch Frauen, die sonst kein Bier trinken, bestellen einen Bier-Royal, welcher übrigens dort nach eigenem Rezept zubereitet wird, und finden den Cocktail geschmacklich klasse!

Warum fiel die Entscheidung, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu präsentieren? Welche Aspekte stehen dabei im Vordergrund?

Herr Joachim und Frau Bollinger haben den Biersirup erfunden und auf den Markt gebracht. Doch beide sind jeweils doppelt selbstständig und haben Familien. Um das Produkt schneller bekannt zu machen, entschieden sich die beiden, sich bei „Die Höhle der Löwen“ zu bewerben. Die Sendung ist eine optimale Plattform, gerade für ausgefallene Produkte wie den Biersirup, Bekanntheit zu erlangen und viele Menschen zu erreichen.

Welche Form der Unterstützung wird durch die Teilnahme an der Show angestrebt? Wie soll eine mögliche Investition oder Zusammenarbeit genutzt werden?

Die beiden Gründer wünschen sich einen Investor, der sie in ihrem Vorhaben nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch Erfahrung im Vertrieb mit einbringen kann. Ein bestehendes Netzwerk und eine gute Produktplatzierung zum richtigen Zeitpunkt sind von großem Vorteil, der den Biersirup aus seiner Nische herauskatapultieren kann.

Welche nächsten Schritte sind nach der Show geplant? Gibt es konkrete Pläne für Wachstum, Skalierung oder neue Entwicklungen?

Herr Joachim und Frau Bollinger haben bereits sehr viel Herzblut in ihre Sache gesteckt. Für sie wäre es eine große Freude, die Produktfamilie um den Biersirup herum weiter wachsen zu sehen. Beide haben zwischenzeitlich weitere Feinkost entwickelt, die alle mit dem Biersirup hergestellt werden: vegane Biernudeln, Biernudeln mit Frischei, verschiedene Sorten an Biersalami in mild, würzig und scharf. Ganz neu dabei sind der Bierlikör, der Bieressig und ein Bierbalsamico. Alle Produkte werden in Deutschland hergestellt. Das Duo kann sich vorstellen, die Feinkost weiter zu vergrößern, doch das Haupt Augenmerkmal liegt weiterhin auf dem Biersirup.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse haben sich auf dem bisherigen Weg als besonders wertvoll erwiesen? Welche Ratschläge lassen sich aus diesen Erfahrungen ableiten, die für andere Gründerinnen und Gründer hilfreich sein könnten?

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort – viele Dinge lassen sich nicht planen, sondern haben einfach mit ein Quäntchen Glück zu tun. Herr Joachim und Frau Bollinger wünschen allen Gründern alles Gute und viel Glück auf ihrem persönlichen Weg. Nur nicht von negativen Einflüssen vom Ziel abbringen lassen, sich auf das fokussieren was wichtig ist, dann wird sich Erfolg einstellen.

Bild Heidrun Bollinger und Christian Joachim präsentieren mit „Biersirup“ ein Sirup aus echtem Bier. Sie erhoffen sich ein Investment von 100.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. 
Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Wir bedanken uns bei Heidrun Bollinger und Christian Joachim für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wie ein Container die Welt retten will

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Zellstrom Team Bild mit Hund

ZELLSTROM denkt Entsorgung und Versorgung neu: Mit einer mobilen Anlage verwandelt das Startup Abfall und Abwasser in sauberes Wasser, Alkohol und Sauerstoff – CO₂-neutral und dezentral. Im Interview erklären die Gründer, wie ihre Technologie Leben retten kann.

Was ist die Gründungsgeschichte von ZELLSTROM und wer sind die Köpfe hinter der Technologie?

Zellstrom entstand durch eine Idee von Hardy, dem „Daniel Düsentrieb“ der Versorgungs- und Entsorgungsindustrie und Michael, einem technikbegeisterten Projektentwickler. Hardy war als Ingenieur für Verfahrenstechnik jahrelang in Korea und bekam dort die Überforderung von Großstädten im Bereich der Abfallwirtschaft täglich vor Augen geführt. Michael war durch seine zahlreichen Reisen in Entwicklungsländern schon früh für ihre umweltpolitischen Sorgen sensibilisiert und suchte nach niedrigschwelligen Lösungen, um die Lebensgrundlage der Menschen dort verbessern zu können. 

Welche Vision verfolgt ZELLSTROM – und wie nah sind Sie dieser heute schon?

Eine saubere Welt – sauberes Wasser, saubere Energie – Jederzeit und überall. Das ist unsere Vision. Millionen Menschen weltweit leiden an den Folgen verschmutzten Wassers, fehlender Energie und einer stetig wachsenden Müllkrise. Flüsse werden zu Abfalldeponien, Grundwasser ist kontaminiert, und ganze Regionen verlieren ihre Lebensgrundlage. Während die Industrieländer noch Wege suchen, den ökologischen Wandel zu meistern, fehlt vielen Entwicklungsländern selbst die einfachste Infrastruktur zur Abfallentsorgung oder Wasserversorgung. Technisch sind wir bereit, diese Probleme anzugehen – nun brauchen wir Partner, die uns dabei unterstützen. 

Inwiefern unterscheidet sich Ihre containerbasierte Anlage grundlegend von klassischen Entsorgungs- oder Klärsystemen? 

„Technik neu gedacht“ – schnelle Umsetzung, deutlich geringere Kosten und rasant sichtbare Erfolge. Unser System basiert im Gegensatz zu klassischen zentralen Großanlagen auf der Idee der dezentralen Ver- und Entsorgung durch skalierbare Maschinen vor Ort. Man spart sich die Zeit und die Kosten für 15-jährige Plan- und Bauphasen, die Kosten für lange Versorgungsleitungen und riesige Stromtrassen. Eine oder mehrere ‚Ecolyd71.‘ – so haben wir unsere Maschine getauft – hinstellen und los geht’s. Der Vergleich mit einem Heizwerk und einer Heizung im Keller eines Hauses passt ganz gut. Eine Heizung kostet ein paar Tausend Euro, rasch eingebaut und ein paar Tage später ist das Haus warm. Ein großes Heizwerk – 15 Jahre und hunderte Millionen später geht’s erst los. Das ist der erste Unterschied. 

Hinzu kommt, dass wir verschiedene umweltrelevante Prozesse in einer Maschine und in einem einzigen Vorgang durchführen können. Salopp gesagt: Wir können fast alles im Ecolyd7.1 verarbeiten. Es ist quasi eine ‚eierlegenden Wollmilchsau‘: Wir führen Klärwasser, Salzwasser oder auch Altöl ein, fügen zerhäckselten Plastikmüll, Abfall, Bioreste oder alte Reifen dazu und wandeln diesen Brei in reinen Sauerstoff, reinen Alkohol und reines Wasser um. 

Für welche Regionen oder Einsatzorte sehen Sie aktuell den größten Bedarf für Ihre Lösung?

Eingesetzt werden kann Ecolyd7.1 auf der ganzen Welt. Am meisten hilft das System aber derzeit, wo die Not am größten ist. In Entwicklungsländern leben bis zu drei Milliarden Menschen teilweise unter katastrophalen Bedingungen, 25.000 Menschen sterben täglich durch Umweltverschmutzung oder fehlende Versorgung, z.B. mit sauberem Wasser.  Diese Menschen brauchen simple und vor allem schnelle Lösungen.

Wie gelingt es ZELLSTROM, technologische Komplexität mit praktischer Anwendbarkeit zu verbinden?

Wenn man sich ein riesiges Kraftwerk anschaut und im Gegensatz ein kleines Notstromaggregat anschaut, hat man die Erklärung vor Augen. Beides produziert Strom, das eine ist hochkompliziert und individuell erstellt worden, das andere besteht aus simplen Großserienteilen und lässt sich von jedem Laien bedienen. Knopf drücken – los geht’s. Wir haben einfach alles so konstruiert, dass es in einen Container passt und im Prinzip von jedem, der etwas technisch interessiert ist, nach einer kurzen Anweisung in Betrieb genommen werden kann. 

Was war bisher die größte Herausforderung auf dem Weg zur Marktreife – und wie haben Sie sie gemeistert?

Die größte Herausforderung ist die Frage zu beantworten: „Ja, wenn das so genial ist, wieso machen das andere nicht?“ Die Frage haben wir uns auch gestellt und dann die Antwort gefunden. Geforscht und entwickelt wird, was gefördert wird, und das war die letzten Jahre Wasserstoff. Wir haben bisher ohne Förderung gearbeitet, deswegen sind wir auf einem anderen Weg als andere. Und – was für alle Innovationen gilt: Man darf nicht aufgeben, wenn man auf Hindernisse stößt. 

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Technologie auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktioniert?

Bei der Vorbereitung zur Serienreife ziehen wir weitere Experten heran, um mögliche technische Eventualitäten ausschließen zu können. Bislang zeigt sich unsere Technik aber auch unter Extremsituationen als robust. 

Wer sind Ihre Zielgruppen – und wie holen Sie sie dort ab, wo sie stehen?

Umweltverschmutzung zu reduzieren ist inzwischen ein Ziel, dem sich Politik und Wirtschaft gleichermaßen verschrieben haben – um Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen, um dem Klimawandel entgegenzutreten und aus ökonomischen Gründen. Vom Politiker bis zum CEO – alle wollen die Ecolyd7.1 haben.  Nun müssen wir den Schritt von den Berechnungen und Simulationen zur Serienproduktion vollziehen, und dazu braucht es Kapital. Sobald wir dieses akquiriert haben, geht es los – der Absatzmarkt ist riesig.

Michael Hahn Zellstrom Interviewpartner

Was macht das Geschäftsmodell von ZELLSTROM besonders wirtschaftlich?

Eine Ecolyd7.1 ist zeit- und kostensparend. Das macht sie schon wirtschaftlich hoch attraktiv. Betreibt man sie zusammen mit einem eigenen Windkraftrad, dann ist das System sogar noch C02-neutral und somit wirtschaftlich noch rentabler. „Tue Gutes und verdiene dabei“ – das ist unser Ziel. Bisher hat Umweltschutz Milliarden verschlungen, jetzt wird Umweltschutz das erste Mal wirtschaftlich attraktiv

Welche Entwicklungen oder Partnerschaften planen Sie für die nächsten Jahre?

Geplant ist für die nächsten 2 Jahre eine Serienproduktion aufzubauen. Das ist ambitioniert, aber machbar. Wir stehen dabei mit Ländern genauso in Kontakt wie mit großen Firmen. Wir stehen zu 100 Prozent hinter unserem Produkt und sind daher bereit, so viele Menschen wie möglich davon profitieren zu lassen.

Wo sehen Sie ZELLSTROM in fünf Jahren – technologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich?

Technologisch sollten wir in fünf Jahren zwei Linien haben. Einmal die „Standard Ecolyd7.1“ im eigenen Betrieb und dann die daraus abgeleiteten Kompaktmaschinen im Eigenbetrieb z.B. für den Betrieb in Krankenhäusern, auf Kreuzfahrtschiffen oder in großen Ferien Resorts. 

Wirtschaftlich ist Zellstrom in 5 Jahren in den schwarzen Zahlen.

Gesellschaftlich erhoffen wir uns, dass man die Ecolyd71. an allen Ecken der Erde finden wird und wir dadurch täglich Menschenleben retten. 

Welche drei Ratschläge würden Sie Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben, die ebenfalls ein technologiegetriebenes Unternehmen starten möchten?

Tut es nicht! Nein, Scherz beiseite. Die meisten haben ja – so wie wir – erstmal nur eine Idee und Vision – aber weder viel Geld noch passende Verbindungen; einigen mangelt es auch an unternehmerischer Erfahrung. Aber wenn ihr eine gute Idee habt, an die ihr glaubt und bereit seid, euch die kaufmännischen Grundlagen anzueignen, dann legt los. Deutschland und Europa brauchen mehr gute und innovative Ideen. 

Bild: Teambild © privat

Wir bedanken uns bei Michael Hahn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Zellstrom

Zellstrom logo schwarz weiss

Kontakt:

Zellstrom GmbH
Zülowstraße 16
D-15827 Blankenfelde-Mahlow

www.ecolyd.com
www.zellstrom.com
th@zellstrom.com

Ansprechpartner:
Thorsten Haas und Daniel Stein

Wie digitales Gärtnern Wissen, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit neu verbindet

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Fryd community app Founder Team Bild stehend im Freien Steffen Abel, Anne Beuttenmüller und Florian Haßler @ Fryd

Fryd ist eine Gartenplanungs-App, die Hobbygärtner:innen mit personalisierter Beetplanung, Pflegeanleitungen und einer aktiven Community beim ökologischen Gemüseanbau unterstützt

Wie ist die Idee zur Gartenplanungs-App Fryd entstanden und wer steht hinter dem Unternehmen?

Fryd wurde 2019 von meinen Mitgründern Steffen Abel, Jens Schmelzle und mir gegründet. Die Idee entstand aus unserer Beobachtung, dass viele Menschen wieder eine tiefere Verbindung zur Natur und zu ihrer Nahrung suchen, aber der Einstieg ins Gärtnern oft schwierig ist. Traditionelles Gartenwissen wird heute kaum noch von Generation zu Generation weitergegeben, und klassische Gartenbücher berücksichtigen selten die veränderten klimatischen Bedingungen. Fryd ist als digitaler Begleiter konzipiert, der bewährtes Wissen mit aktuellen, wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen verbindet. Wir sind werteorientiert und haben uns entsprechend auch als Sozialunternehmen in Verantwortungseigentum organisiert.

Was genau bietet Fryd Hobbygärtner:innen und wie hebt sich die App von anderen Garten-Tools ab?

Fryd bietet personalisierte Beetplanung, praktische Pflegeanleitungen und eine aktive Community. Die App unterstützt Nutzer:innen bei der Planung und Pflege ihrer Beete mit standortspezifischen Empfehlungen, basierend auf Wetterdaten und der eigenen Klimazone. Anders als klassische Gartenratgeber oder statische Apps schaffen wir eine dynamische, lernende Plattform, die Erfahrungen der Community integriert. Wir vereinen dabei bewährte Gartenprinzipien wie Mischkultur und Fruchtfolge mit modernen digitalen Möglichkeiten. Eine Umfrage unter unseren Nutzer zeigt, dass 87 Prozent ihr Gartenwissen mithilfe der App erweitern konnten und 80 Prozent von gesteigerter Motivation zum Gemüseanbau berichten.

Was ist das langfristige Ziel von Fryd und wie soll die Crowdinvesting-Kampagne dazu beitragen?

Unser langfristiges Ziel ist es, ‘Digitales Gärtnern’ als neue Kategorie zu etablieren und möglichst vielen Menschen beim erfolgreichen ökologischen Gemüseanbau zu helfen. Damit wollen wir aktiv zu Klimaschutz und Artenvielfalt beitragen. Mit den eingeworbenen Mitteln aus der Crowdinvesting-Kampagne wollen wir unsere App weiterentwickeln, die Technologie verbessern und zukunftsweisende Funktionen implementieren. Konkret planen wir Verbesserungen in der Benutzerführung und ein Citizen-Science-Projekt zur Verbesserung der Datenbasis, um dynamische Pflanzdaten für jeden Standort zu liefern, die klimawandelbedingte Anpassungen ermöglichen.

Wie haben sich Ihre Nutzerzahlen und die Community seit dem Start entwickelt?

Seit der Gründung 2019 ist unsere internationale Fryd-Gemeinschaft auf über 350.000 Nutzer:innen angewachsen. Gemeinsam haben sie über 134.400 Gartenpläne auf einer Fläche von fast zwei Millionen Quadratmetern angelegt und mehr als 11.500 Tonnen Ernte eingebracht. Die Community wächst kontinuierlich und hat sich zu einer wichtigen Wissensplattform entwickelt, auf der sich Gleichgesinnte austauschen können.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Fryd – sowohl im Produkt als auch im Unternehmen?

Nachhaltigkeit ist bei uns fest in der DNA verankert. Als Purpose-Unternehmen in Verantwortungseigentum verfolgen wir einen ganz anderen Ansatz als gewöhnliche Startups – wir haben Fryd nicht gegründet, um es eines Tages zu verkaufen. Unser Antrieb liegt darin, Menschen beim ökologischen Gemüseanbau zu helfen und einen Beitrag zu Klimaschutz und Artenvielfalt zu leisten. Die App selbst fördert nachhaltige Anbaumethoden wie Mischkultur und Fruchtfolge und gibt Empfehlungen für klimaangepasstes Gärtnern. Laut unserer Umfrage berichten 75 Prozent der Nutzer:innen, dass sie durch Fryd bewusster und nachhaltiger konsumieren.

Was motiviert Sie, gerade jetzt den Schritt zum Crowdinvesting zu gehen?

Wir setzen seit Gründung auf den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur. Mit dem Crowdinvesting bleiben wir diesem gemeinschaftsorientierten Ansatz treu. Wir geben allen, die an nachhaltiges Gärtnern glauben, die Möglichkeit, Teil unserer Erfolgsgeschichte zu werden. Zudem haben wir jetzt einen Punkt erreicht, an dem wir durch zusätzliche Investitionen unsere Technologie weiterentwickeln und neue Kooperationen – beispielsweise mit Forschungseinrichtungen – implementieren können, um noch mehr Menschen beim nachhaltigen Gärtnern zu unterstützen.

Was macht Ihre App besonders attraktiv für Anleger mit grünem Bewusstsein?

Fryd vereint zwei wichtige Trends: Nachhaltigkeit und digitale Innovation. Als impact-orientiertes Unternehmen verbinden wir echte gesellschaftliche Wirkung mit wirtschaftlichem Erfolg – Rendite mit Sinn. Unsere Unternehmensstruktur als Purpose-Unternehmen in Verantwortungseigentum garantiert zudem, dass die Mission langfristig gesichert ist. Wir bieten attraktive Konditionen: Frühentschlossene erhalten einen Early-Bird-Zinssatz von 9,5 Prozent pro Jahr, danach beträgt der reguläre Zinssatz 8,75 Prozent p.a. bei einer Laufzeit von rund fünf Jahren.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich aktuell am Markt konfrontiert?

Eine unserer größten Herausforderungen ist es, die Kategorie „Digitales Gärtnern“ zu etablieren und zu definieren. Als Pionier:innen auf diesem Gebiet müssen wir nicht nur ein Produkt entwickeln, sondern gleichzeitig den Markt dafür schaffen. Das erfordert erhebliche Ressourcen für Bildungs- und Überzeugungsarbeit, bietet uns aber auch die einmalige Chance, diese neue Kategorie langfristig zu dominieren. Die gute Nachricht ist: Wer erfolgreich eine Kategorie kreiert, bleibt oft dauerhaft Marktführer.

Eine weitere Herausforderung liegt in der Balance zwischen Produkt und Community. Anders als reine Software-Tools basiert unser Wertversprechen stark auf Gemeinschaftsintelligenz und kollektivem Wissen – das erfordert eine kritische Masse an aktiven Nutzer:innen. Der Klimawandel verstärkt dabei unsere Marktrelevanz; wir müssen kontinuierlich unsere Daten und Empfehlungen anpassen, um für unsere wachsende Community einen echten Mehrwert zu bieten.

Wie sieht die Weiterentwicklung von Fryd in den kommenden Monaten aus? Welche Funktionen oder Innovationen dürfen die Nutzer:innen in Zukunft erwarten?

Wir werden unsere App kontinuierlich verbessern und neue Funktionen entwickeln. Ein Fokus liegt auf dem Ausbau des bereits eingeführten Klimazonen-Updates, das standortspezifische Wetterdaten berücksichtigt und entsprechende Pflanzempfehlungen gibt. Wir planen außerdem ein Citizen-Science-Projekt, das unsere Datenbasis erweitern und dynamische Pflanzdaten für jeden Standort liefern soll. Zudem arbeiten wir an einer intuitiveren Benutzerführung. Ein weiterer Schwerpunkt wird die Förderung von Kooperationen mit sozialen Unternehmen, Bildungsträgern und wissenschaftlichen Einrichtungen sein, um traditionelles Gartenwissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden.

Welche Learnings aus Ihrer bisherigen Gründerreise würden Sie anderen Startups mit auf den Weg geben?

Mein Mitgründer Steffen hat irgendwann einen Ratschlag aufgeschnappt, der richtiger nicht sein könnte: „Don’t fuck up.”. Das ist für mich der wichtigste Ratschlag überhaupt. Keine groben Fehler machen, jeden Tag motiviert bei der Arbeit aufkreuzen und auf die eigene Gesundheit achten. Darüber hinaus hilft es natürlich, sich ein Netzwerk aus exzellenten Mentor:innen aufzubauen und, so banal es klingt, ist es einfach unheimlich wichtig, immer wieder mit den eigenen Kund:innen zu sprechen.

Was wünschen Sie sich von Ihrer Community – als Gärtner:innen, aber auch als Investor:innen?

Wir wünschen uns, dass unsere Community weiterhin so aktiv ihre Erfahrungen teilt, denn das kollektive Wissen ist unser größter Schatz. Je mehr Menschen ihre Erfahrungen teilen, desto besser verstehen wir, was wo wirklich funktioniert. Diese Daten helfen uns, unsere Empfehlungen kontinuierlich zu verbessern und an die Klimaveränderungen anzupassen. Von unseren Investor:innen wünschen wir uns, dass sie unsere Vision eines nachhaltigen, gemeinschaftsorientierten Unternehmens teilen und uns dabei unterstützen, unser Wachstum und so die Etablierung eines neuen, besseren Wirtschaftssystem voranzutreiben, ohne unsere Werte zu kompromittieren.

Bild: Steffen Abel, Anne Beuttenmüller und Florian Haßler @ Fryd

Wir bedanken uns bei Florian Haßler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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