Sonntag, November 24, 2024
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An seine Idee glauben und diese auch umzusetzen

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ARTLOVIN hochwertige Poster und Fine Art Prints zu fairen Preisen

Stellen Sie sich und das Startup ARTLOVIN doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Tiana Pongs, Model und Schauspielerin, und Gründerin von ARTLOVIN. Mein Name ist Sebastian Brüll, People, Fashion und Werbefotograf, und Partner bei ARTLOVIN. Wir kreieren Kunstdrucke. Bei ARTLOVIN findet man ein großes Sortiment an hochwertigen Postern und Fine Art Prints zu fairen Preisen.
Unser Sortiment umfasst Statement Prints, Kinderposter, Schwarz-Weiß-Fotografien, Illustrationen, Architektur Fotografien, und vieles mehr mit dem man sein Zuhause, sein Büro, sein Studio oder Atelier verschönern kann. Wir erweitern unser Sortiment ständig mit neuen Motiven und Produkten.

Bei uns findet man auch die eine oder andere Blogger – Edition.

Wie ist die Idee zu ARTLOVIN entstanden?
Tiana: Ich liebe schöne Sprüche. Egal ob Lebensweisheiten, oder welche, über die man lachen oder schmunzeln kann. Welche, die Dich motivieren, inspirieren oder berühren. Ich habe sie gesammelt, aufgehangen und geklebt. Überall. Natürlich auf den Wänden, auf den Kühlschrank, phasenweise sogar auf meinem Rechner. Meine Freunde und Familie zeigten Interesse an den Bildern, parallel gab es einen regelrechten QUOTES-Trend auf Social Media und so ist die Idee zu ARTLOVIN entstanden. Sebastian hat mich zu Beginn beim Design unterstützt und ist später dann mit eingestiegen. Er macht zudem tolle Fotos, mit denen wir das ARTLOVIN Sortiment erweitern konnten.

Welche Vision steckt hinter ARTLOVIN?
Unser Ziel ist es eine bezahlbare „Kunst an den Wänden“- Alternative zu bieten und als Shop natürlich stetig zu wachsen. Sebastian als auch ich arbeiten beide schon lange kreativ und in einer von Lifestyle umgebenen Branche. Schöne Bilder bereichern unser Leben. Ein schönes Zuhause sorgt für ein gutes Wohngefühl. Kunst an den Wänden ist nicht nur schöne Dekoration, sondern auch eine emotionale Angelegenheit. Ein Bild kann täglich inspirieren, motivieren und bewegen. Und es kann auch ein Statement der eigenen Persönlichkeit sein.

Wir möchten es Menschen möglich machen, sich über Bilder Ausdruck zu verleihen und ihr zuhause kostengünstig und individuell zu verschönern und zu gestalten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Für mich war die erste große Hürde den richtigen Geschäftspartner zu finden. Das war ehrlich gesagt, nicht leicht, denn man braucht einen Partner auf Augenhöhe, der genauso selbstständig arbeitet, wie man selbst und dem man zudem zu 100% vertrauen kann. Sebastian und ich haben nach dem ersten Jahr der Zusammenarbeit festgestellt, dass wir uns auch sehr gut ergänzen. Und so sind wir ein Team geworden. An der Kreation und an neuen Layouts arbeiten wir immer gemeinsam.

Ansonsten haben wir eine klare Aufgabenteilung. Ich bin der eher kommunikative Part – von daher auch mehr für Vertrieb, Kooperationen und Marketing zuständig, und Sebastian ist eher für die technischen Feinheiten, die Website und die Buchhaltung verantwortlich. Finanziert hat sich das Unternehmen von der ersten Minute an von allein, beide Partner haben das Startkapital mit eingebracht. Wir machen bis dato alles Inhouse. Von der Website über die Kreation bis zum Druck und Versand.

Dafür mussten wir natürlich sehr viel Eigeninitiative und Zeit mitbringen.

Wer ist die Zielgruppe von ArtLovin?
Ich würde sagen ARTLOVIN hat eine sehr breite Zielgruppe im Alter von 18 bis 60 Jahren. Aber im Kern sind es natürlich online-affine Menschen mit einem Interesse an Design, Quotes und Interior.

Wie funktioniert ArtLovin?
ARTLOVIN ist ein klassisches E-Commerce Start-Up.
Die Kunden können sich auf unserer Homepage oder in unseren Social-Media- Kanälen inspirieren lassen und dann online direkt einkaufen.

Die Ware wird dem Kunden binnen von 2-3 Werktagen zugesendet.

Welche Vorteile bietet ARTLOVIN?
Individuelle Kunst zu fairen Preisen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
In erster Linie das kreative Angebot. Und wir legen sehr viel Wert auf gute Papier -und Druck Qualität.

ARTLOVIN, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen natürlich beständig weiterwachsen. Das tun wir auch schon, aber langsam und bedacht. Sicherlich gibt es auch Überlegungen Investoren ins Boot zu holen, um das Ganze schneller voran zu treiben. Wir möchten unser Team, als auch unser Portfolio und Angebot erweitern und einer der führenden Anbieter für hochwertige Poster und Fine Art Prints auf dem deutschen Markt werden.

Zum Schluss:  Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Man sollte sich von dem Berg der Aufgaben, die sich zu Beginn vor einem auftürmen nicht entmutigen lassen. Einfach alles nach und nach abarbeiten.
2. An seine Idee glauben und diese auch umzusetzen. Wer nicht bereit ist, auch sein eigenes Geld und viel Zeit zu investieren, sollte sich nicht wundern, wenn Investoren dies auch nicht tun.
3. Die Wahl der Geschäftspartner und Mitarbeiter ist von immenser Bedeutung, Zuverlässigkeit und Vertrauen stehen hier an erster Stelle. Alle müssen Lust und Hunger haben, und gerade am Anfang nicht auf die Uhr schauen. Man arbeitet viel am Anfang, und das ganze sollte in erstere Linie Spaß machen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Tiana Pongs und Sebastian Brüll für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid mutig!

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neoFarms vollautomatisiertes Indoor-Gewächshaus

Stellen Sie sich und das Startup neoFarms doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Maximilian Richter, Geschäftsführer und Mitgründer von neoFarms. Während meines Studienabschlusses in Industriedesign habe ich zusammen mit meinem Kompagnon und damaligen Biotechnologiestudenten Henrik Jobczyk vor zwei Jahren die neoFarms GmbH gegründet.

neoFarms bietet den Anbau frischer Lebensmittel direkt in den eigenen vier Wänden. Dafür haben wir ein vollautomatisiertes Indoor-Gewächshaus im Kühlschrankformat entwickelt – mühelos bedienbar, hochproduktiv und passgenau für Küche und Wohnraum.

Unser Gewächsschrank ist eine wirkliche Alternative zum konventionellen Gärtnern, zu „Urban-Farming“ und zum intransparenten Gemüseeinkauf. Das Sortiment kann der Kunde dabei präzise auf seine individuellen Bedürfnisse aussuchen. Ob Salat, Kräuter oder Sprossen: Durch optimale Wachstumsbedingungen und das Ernten direkt vor dem Verzehr, sind die Pflanzen nährstoff- und vitaminreicher. So schaffen wir eine neue Grundlage für gesunde und nachhaltige Ernährung.

Die von der NASA entwickelte Anbaumethode „Aeroponik“ lässt die Pflanzenwurzeln in der neoFarm statt in Erde in einem feinen Nährstoffnebel gedeihen. Spezielles LED-Licht sorgt zudem für eine effiziente Lichtversorgung. Das selbsttätige Gerät ist von unterwegs aus per App steuerbar und lässt jeden mit Freude Selbstversorger sein, ohne sich die Hände schmutzig machen zu müssen.Grundsätzlich wollen wir den Garten in die Küche holen. Dorthin, wo Lebensmittel zubereitet werden. Keine langen Wege, kein Frischeverlust, kein Verlust von Vitaminen und Nährstoffen. Das Ganze im praktischen Kühlschrankformat.

Wir können so viele Lebensmittel wachsen lassen, wie sonst keiner.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?
Mit der neoFarm haben wir etwas völlig Neues und Sinnvolles entwickelt und sind davon überzeugt, den Lösungsansatz für eine Zukunftsproblematik gefunden zu haben. Dass man diese Idee nicht im Rahmen eines Hobbys verwirklichen kann, lag bald nahe. Ein eigenes Unternehmen fordert ein schnelles Arbeitstempo und viel Energie, bietet aber auch Entscheidungsfreiheiten und einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

Was war bei der Gründung ihres Unternehmens die größte Herausforderung?
Zunächst einmal war es wichtig, die komplexe Technologie, die hinter der neoFarm steckt, zu beherrschen und dann, sie zu vereinfachen. Das ist uns gut gelungen. Weiterhin eine Herausforderung bleibt es, ein innovatives Produkt ohne bestehenden Referenzmarkt bekannt zu machen und zu etablieren. Wobei es unser Erfahrung nach leicht ist, interessierte Kunden für unsere Lösung zu begeistern. Schwieriger ist es, Investoren zu finden, die Hardware-Entwicklung für einen neuen Markt finanzieren.

Welche Vision steckt hinter neoFarms?
Unsere Mission lautet: „Grow what you need. Know what you eat.” Heutzutage möchte der Verbraucher zunehmend wissen, was er isst und wo es herkommt – und wir von Neofarms wollen ihm das ermöglichen.

Wir wollen smartes Homefarming gesellschaftsfähig machen und somit den Garten in die Küche bringen.

Gemüse aus dem Supermarkt ist nicht frisch, Ressourcen sind knapp und Pestizide zerstören Ökosysteme. Wir haben die Anbautechnologie „Aeroponik“ und „Urban-Gardening“ kombiniert und so ein Indoor-Gewächshaus entwickelt, das frischen Gemüseanbau in der eigenen Küche ermöglicht. Unsere Vision ist es, Homefarming so einfach und alltäglich zu machen, wie es heute das Einkaufen im Supermarkt ist.

Wer ist die Zielgruppe von neoFarms?
Ernährungsbewusste, die viel Wert auf die Frische, die Reinheit und den Nährstoffgehalt der Lebensmittel legen. Für sich selbst, aber auch für ihre Kinder. Unser Kunde liebt gutes Essen, hat aber keinen Platz oder keine Zeit für den eigenen Garten, da er vorwiegend in stark urbanisierten Gebieten lebt. Angesprochen werden auch Gastronomie-Betriebe, die höchste Ansprüche an Lebensmittel stellen, beziehungsweise exotische Produkte heranziehen wollen, die in der gewünschten Qualität und Frische im Handel nur schwer zu beziehen sind.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
NeoFarms bietet die ständige Verfügbarkeit erntefrischer Lebensmittel – und das auf dem denkbar kürzesten Weg. Alle lästigen Aufwände werden abgenommen, sodass genussvoll und sorglos gekocht werden kann. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien kann durch ein abgestimmtes, individuelles Sortiment begegnet werden.

Einzigartig ist bei uns der Einsatz der Anbautechnologie „Aeroponik“.

Durch die Versorgung der Pflanzen mithilfe eines Nährstoffnebels bieten wir eine einzigartige Produktivität und einmalige Benutzerfreundlichkeit ohne den Bedarf an Erde oder stehendem Wasser. Die Zeiten schmutziger Hände und gebückter Rücken sind vorbei.

Unsere neoFarm entspricht dem Einbauformat für Großgeräte und biete bis zu sieben Wachstumsebenen, das entspricht einer Anbaufläche von über 1,5 m2. Während die Konkurrenz ein Lock-in-System mit limitiertem eigenen Pflanzensortiment bei begrenzter Wachstumshöhe anbietet, ermöglicht unser Produkt durch seine Flexibilität und das patentierte Stecksystem mit federleichten Ebenen die An- und Aufzucht von Saatgut und Jungpflanzen, eine freie Sortenauswahl und Pflanzenhöhen bis zu 1,50 m.

Sie sind für den WIWIN AWARD nominiert. Warum gerade der WIWIN AWARD? Was versprechen Sie sich davon?
Am WIWIN AWARD fasziniert uns der Ansatz, möglichst viele Menschen über Innovationen, die in Zukunft unser Leben gestalten können, mitbestimmen zu lassen.

Zudem ist es wichtig, nachhaltige Lösungen in den Fokus zu stellen und zu fördern, denn hier setzt die Politik oft zu wenig Anreize.

Der Gewinner bekommt 500.000 Euro, was werden Sie damit machen? Wie wichtig ist das für das Wachstum ihres Unternehmens?
Wir stecken noch in der Produktentwicklung, daher wäre eine solche Summe ein sehr wertvolles Kapital, um unserem Ziel näher zu kommen. Wir würden damit z.B. die nächsten Prototypenstände realisieren können.

NeoFarms, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren wollen wir Homefarming so einfach und alltäglich gemacht haben, wie das heutige Einkaufen im Supermarkt. Mit unseren zwölf Mitarbeitern wollen wir bis dahin mindestens 6.000 ernährungsbewusste Kunden von unserem Produkt überzeugt haben und mit erntefrischen und vielfältigen Lebensmitteln von zu Hause eine ernstzunehmende Alternative zu konventioneller Lebensmittelversorgung bieten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden GründerInnen mit auf den Weg geben?
1. Seid mutig! Es gibt viel zu viele, die vor Risiken zurückschrecken. Scheitern gehört immer wieder dazu – Weitermachen allerdings auch.
2. Überlege dir genau, mit wem du gründen willst. Und stelle Leute nicht wegen ihrer Skills ein, sondern wegen ihrer Einstellung. Es muss menschlich passen – sich weiterbilden können die meisten.
3. An Hardware Startups: Fertigt Prototypen – so schnell es geht!

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Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Christine Schnetzler: Daran glauben!

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Christine Schnetzler, ehemalige Vizedirektorin des Hotel Schweizerhof, wagte den Schritt in die Selbstständigkeit und kümmert sich heute um alles, was Hausfrau und Hausmann selbst zeitlich nicht hinbekommt.

Stellen Sie sich und ihr Unternehmen SCHNETZLERS HAUSHALTMANAGEMENT doch kurz unseren Lesern vor!
Family first. Der aktuelle Lifestyle erfordert Unterstützung und Entlastung. Die Vereinbarkeit
von beruflicher Karriere, Familiengründung und gleichzeitiger Betreuung betagter Eltern
sorgt dafür, dass manches Glücksversprechen zwischen Paaren zur logistischen Diskussion verkommt.

In dieser Lebensphase bietet das SCHNETZLERS HAUSHALTMANAGEMENT Hilfe 
an für Menschen, die punktuelle Hilfe brauchen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Christine Schnetzler: In meinem ehemaligen Beruf habe ich diese Nische in der Zusammenarbeit mit meinen Kollegen erkannt, welche sich oftmals fast ‚zerrissen‘ haben zwischen Familie und Beruf.

Was war bei der Gründung Ihres Unternehmens die grösste Herausforderung?
Anfangs die neue Einsamkeit, die unzureichende Office-Organisation, das leere Lohnkonto Ende Monat.
Gab es jemals einen Punkt, wo Sie dachten ich schaffe das nicht? Ja sicher, wenn die Energie zur Selbstmotivation fehlte und alles länger dauerte als gedacht, kommen die Selbstzweifel.

Muss man mit seinen Aufgaben wachsen?
Christine Schnetzler: Ist ein schönes Wort! Für diese Einstellung fehlte mir aber dann doch etwas der Nerv. Wenn der Mut und die Energie da sind für einen Neustart – dazu noch mit süssen 60ig – möchte man Ergebnisse sehen und keine Lyrik – oder dann bitte diese nur verhalten. Heute schaue ich auf gut zwei Jahre Aufbauphase zurück und freue mich ganz still und leise. Und nicht zuletzt bin ich dankbar! Und jetzt habe ich auch die Musse zu sagen: Ich bin wohl gewachsen – etwas wenigstens.

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Das, glaube ich, ist ein Schlüsselmoment. Man kann eine Idee auch bis zur Perfektion planen und schliesslich dann so zerreden, bis die Begeisterung verflogen ist.

Irgendwann sollte man springen – ins sprichwörtlich eisige Wasser.

Wer ist die Zielgruppe?
Berufstätige Paare oder Menschen die Verantwortung für andere tragen. Wir kümmern uns quasi um die Kümmerer. Gerne auch um Senioren.

Welche Vision steckt dahinter?
Das Potential und die Erfahrung der fitten älteren Generation mit der Energie und dem Taktfahrplan der jüngeren in Verbindung bringen. Jeder Einzelne kann vieles tun, um die neuen Gesellschaftsmodelle leben zu können. Also ein typisches Neustarterprojekt ww.neustarter.com

Wie ist das Feedback?
Christine Schnetzler: Diese von uns angebotene Dienstleitungskultur auf Augenhöhe und mit integrierter, voller Verantwortung wird heute sehr gut angenommen. Von der Kundenseite wie auch vom Team.

SCHNETZLERS HAUSHALTMANAGEMENT, wo geht der Weg hin? 

Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?
Weiterhin in der Führung, Ausbau und Pflege von SCHNETZLERS HAUSHALTMANAGEMENT, mit Erweiterung des Beratungszweiges für Menschen in schwierigen Lebensphasen mit Schwergewicht: Konflikte am Arbeitsplatz.



Welche Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Daran glauben! Wenn man mal angefangen hat, das Tempo auf jeden Fall hoch halten. Netzwerkpflege vorher, nachher, immer.
 Ideen von aussen positiv gegenüberstehen und prüfen. Wenn möglich, jemanden zur Unterstützung der ersten Phase dazu bitten. Sich finanziell vorbereiten.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christine Schnetzler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Jugend gründet – Start-up Ideen von Schülern #3

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#3 Mit dem Rucksack-Zelt als Stromlieferant auf Abenteuer

#3 ist der dritte Teil einer kleinen Interview-Serie mit außerordentlich erfolgreichen Teilnehmern beim Schülerwettbewerb Jugend gründet, dem bundesweiten Wettbewerb, der Gründergeist in die Schulen bringt. Jedes Schuljahr neu werden im Rahmen des Wettbewerbs von Schülern über 700 Businesspläne mit innovativen Geschäftsideen entwickelt. ‚ #3 ist das Interview mit Simon Baro, der mit seinem Team 2015 mit dem ersten Preis, einer geführten Rundreise mit Unternehmensbesichtigungen und Gründergesprächen, ausgezeichnet wurde.

Du bist als Schüler ins Silicon Valley gefahren, hast Start-up und große Unternehmen besucht. Was hat dich bei deinen Besuchen und Gründergesprächen im Silicon Valley am meisten überrascht?

Am meisten überrascht hat mich die Atmosphäre im Silicon Valley. Man hatte das Gefühl, dass die Menschen auf der Straße alle von ihrer Arbeit und ihren Ideen besessen sind. Da waren ein Feuer in den Augen und eine Zielstrebigkeit, die ich sonst nirgendwo auf der Welt so gesehen habe. In jedem Café, an jeder Straßenecke, sogar im Fast-Food-Restaurant konnte man sehen, wie grundlegend anders die Menschen hier denken, und mit welcher Leidenschaft und Energie diese Menschen das machen, was wir Alltag nennen.

Wann und wo hat dich das Gründerfieber gepackt?

Spätestens nach dem Gespräch mit Steli Efti hat mich das Gründerfieber so richtig gepackt. Er hatte sich zum Mittagessen mit uns getroffen um uns zu erzählen, was er so macht und wie er aus Deutschland ins Silicon Valley kam. Steli war so energiegeladen und begeisternd beim Erzählen, dass ich mehrere Minuten vergaß, dass ich eigentlich Hunger hatte und seit 20 Minuten einen köstlich dampfenden Teller vor mir stehen hatte. Ähnlich ging es auch Steli, der seinen Salat nach 45 Minuten Gespräch, oder sagen wir eher 45 Minuten durchgehender Rede, einpacken ließ, um ihn auf dem Weg zur Arbeit zu essen.

Die Begeisterung, die er versprühte, kannte ich bisher nur von einigen wenigen Erlebnissen in meinem Leben insbesondere einem Schlüsselereignis beim Jugend-gründet-Wettbewerb. Das ist der Moment, indem man eine geniale Idee hat, die auf fruchtbaren Boden fällt, die ein abgedroschenes Hirngespinst plötzlich zu einem realen Produkt macht, das noch besser ist, als man es sich in seinen kühnsten Fantasien ausgemalt hat. Plötzlich wird einem klar, was man zu tun hat, und dass es möglich ist, es auch zu tun. Ich glaube, dann hat man den Antrieb wirklich über sich hinauszuwachsen und so charismatisch und zielstrebig zu werden, wie es einige Leute im Silicon Valley sind. Und genau diesen Antrieb möchte auch ich in meinem Leben. Das Gefühl etwas Geniales zu schaffen, das von einem selbst stammt und alle Hindernisse zu überwinden, die sich einem in den Weg stellen.

War es für dich und dein Team schwierig, eine innovative Geschäftsidee zu entwickeln?

Ja, vor allem war es schwierig auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Wir hatten die verschiedensten Ideen, die wirklich nichts miteinander zu tun hatten. Es war nicht so, dass wir zufällig auf etwas gestoßen wären, das es noch nicht gibt und erfunden werden müsste, vielmehr suchten wir aktiv (und oft krampfhaft) nach einer Idee. Jeder konnte sich für etwas begeistern, das aber vom Rest der Gruppe für kompletten Schwachsinn erklärt wurde. So kam es zu einigen Konflikten in der Gruppe, und nach mehreren quälenden Wochen setzten unsere Lehrer uns ein Ultimatum, ansonsten würde sie unsere Gruppe teilen.

Eine Woche nach diesem Ultimatum kam uns dann der eben beschriebene Einfall, der die Ursprungsidee von meinem Freund Adrian, zu etwas ganz anderem werden ließ, das so genial war, dass wir doch vereint das Rennen machen konnten, nämlich ein mit Farbstoffzellen bestücktes Zelt. Stück für Stück kamen noch einige andere Einfälle dazu, die es dann zu dem Zelt machten,  mit dem wir den Wettbewerb sogar gewinnen sollten.

Welches Thema treibt dich gerade um?

Mich treibt nicht ein bestimmtes Thema um, sondern viele. Ich mache schon seit langem sehr viel Sport, und mich begeistert nicht nur der aktive Teil des Praktizierens verschiedener Sportarten, sondern auch die damit verbundenen theoretischen Teile wie Trainingswissenschaft und Ernährung seit Jahren. Seit dem ich die Schule letztes Jahr beendet habe und die Berufswahl ansteht, lese ich viele Sachbücher über Themen die mich gerade besonders interessieren. Ich probiere mich in verschiedenen Bereichen aus, versuche offen für Neues zu sein, und mich damit breit aufzustellen für das was noch kommt. Das beinhaltet das Ausprobieren von Berufen, Sportarten, Hobbies, Ernährungs- und Lebensweisen, und natürlich das Ausschau halten nach einer weiteren zündenden Idee.

 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Geduld haben und beharrlich seinen Weg gehen

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Maya Lörtscher machte sich mit 62 Jahren selbstständig und designt und produziert Taschen und Accessoires.

Stellen Sie sich und ihr Unternehmen ml-taschenshop doch kurz unseren Lesern vor!
Maya Lörtscher: Dass ich heute eine Manufaktur für Taschen und Accessoires betreibe, ist für mich die logische Entwicklung in meinem Berufsleben. Gestalten mit Textilien ist und war schon immer meine Leidenschaft. Bereits als 7-jähriges Kind bekam ich meine erste eigene Nähmaschine, somit war kein Stück Stoff in unserem Haushalt mehr sicher vor mir.

Mit 17 Jahren begann ich demzufolge meine Ausbildung als Textilgestalterin in der schweizerischen Frauenfachschule, der heutigen Modecco. Anschliessend wurde ich Handarbeitslehrerin, ein Beruf der leider vom Aussterben bedroht ist. Nach einigen Jahren in der Schule zog es mich zum Kinderzirkus Robinson, dem ich über 30 Jahre treu blieb. 300 Kostüme pro Jahr entstanden im Zirkusatelier unter meinen Händen.

Eine wunderbare Arbeitsstelle für meine Leidenschaft: dem Gestalten.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Maya Lörtscher: Mit 62 Jahren erlaubte es meine finanzielle Lage, dass ich mich pensionieren lassen konnte, und so begann mein nächster beruflicher Werdegang. Ich beschäftige mich intensiv mit der Machart von allerlei Taschenformen und Verarbeitungstechniken. Ich lernte Stück für Stück, wie eine Tasche entsteht. Auf der Suche nach einem einheitlichen Design erfand ich den Schieferdruck. Meine Taschenkollektion sollte eine klare Linie haben, eine grosse Wiedererkennung und Individualität vorweisen. Jede Schieferplatte ergibt andere Muster, und durch das Zuschneiden der Stücke kann ich zusätzlich Individualität herstellen.

Dass im Hintergrund auch die Geschichte des Schiefers «Urgestein wird sichtbar» eine Rolle beim Vermarkten spielt, ist klar.

ml-taschenshop Maya Lörtscher Taschen Accessoires Was war bei der Gründung Ihres Unternehmens die größte Herausforderung?
Maya Lörtscher: Die Frage, wie und wo ich mein Produkt verkaufen kann. Wie soll ich dies angehen? Was wollen Händler für eine Marge? Wie verhandle ich? Kann ich das überhaupt? Was für Listen, mit oder ohne Fotos, muss ich bereit haben? Plötzlich stand ich auf der anderen Seite, ich war nicht mehr die Lehrerin, die sagte wie ich es haben wollte, ich war nicht mehr die Direktorin, die entscheiden konnte, wie das Kostüm auszusehen hatte. Ich war quasi die Bittstellerin (so kam ich mir manchmal vor), die Ihr Produkt präsentieren musste, und die andere Seite entschied, ob sie kauft oder nicht.

Gab es jemals einen Punkt, wo Sie dachten ich schaffe das nicht?
Das ist wahrscheinlich eine Frage der Zielsetzung: In den ersten 3 Jahren suchte ich intensiv und finanziell aufwendig Händler und Boutiquen, die meine Produkte für den Wiederverkauf erwerben. Da habe ich bald gemerkt, dass dies nicht mein Weg ist, also änderte ich die Zielsetzung. Heute verkaufe ich 80% selber direkt in meinem Laden und an Ausstellungen und Märkten.

Manchmal passiert es auch, dass Händler auf mich zukommen, und dann bin ich auch bereit, meine Produkte zu einem guten Preis in den Wiederverkauf zu geben.

Muss man mit seinen Aufgaben wachsen?
Maya Lörtscher: Auf jeden Fall, es gibt keine fertigen Rezepte, man sollte stets flexibel und offen für andere Ideen und Wünsche sein. Trotzdem ist es wichtig, der eigenen Linie treu zu bleiben. Anfangs dachte ich oft, du musst alle Wünsche erfüllen, und das stresste mich dann auch.

Heute weiss ich ziemlich genau was geht, und wo ich klipp und klar nein sagen muss.

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Das finde ich ganz wichtig. Erst wenn man auf dem Markt ist, mit Kunden reden kann, merkt man welche Kundinnen und Kunden wichtig sind. Während eines Ausstellungstages höre ich sehr viele Feedbacks und nehme Inspirationen mit nach Hause.

Wer ist die Zielgruppe von ml-taschenshop ?
Maya Lörtscher: Vor allem Frauen ab 40 Jahren, die genau wissen, was sie wollen und die Individualität schätzen. Männern gefällt mein Design auch, allerdings ist mein Sortiment doch eher frauenlastig. Eine Besonderheit bei meinem Angebot hat sich in den letzten Jahren entwickelt. Bei mir können Frauen gegen einen Aufpreis ihre individuellen Wünsche in Form, Farbe, Trägerlänge und Innenleben einer Tasche wählen.

Das wird von vielen Frauen sehr geschätzt.

Welche Vision steckt hinter ml-taschenshop?
Für mich muss mein Geschäft selbsttragend sein und einen Gewinn abwerfen, obwohl ich als pensionierte Frau nicht mehr arbeiten und Geld verdienen müsste. Ich will in meinem Leben etwas Sinnvolles machen, das mir Freude bereitet, und das mich Tag für Tag herausfordert. Das Mass all dieser Dinge kann ich selber bestimmen, meinen Rhythmus leben. So lange dies alles für mich stimmt, ist es gut.

Wie ist das Feedback?
Dank der Schiefer-Geschichte, der hochwertigen Verarbeitung, des stilvollen Designs, des massvollen Preises und der Langlebigkeit meines Produktes ist das Feedback sehr gut.

ml-taschenshop,wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?
Das weiss ich nicht. Als man mich allerdings vor 5 Jahren fragte «wie lange willst du das machen?», antwortete ich «sicher noch 10 Jahre!». Wenn sie mich heute fragen, gebe ich die gleiche Antwort.

Welche Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Als Person hundertprozentig hinter dem Produkt stehen, Geduld haben, beharrlich seinen Weg gehen und was ich ganz wichtig finde: Aufgaben, die Ihnen nicht liegen, oder die Sie nicht besonders gerne machen oder können, dem Profi überlassen. Auch wenn es Geld kostet, am Ende wird sich dies auszahlen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Zu Maya’s Story auf neustarter

Wir bedanken uns bei Maya Lörtscher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Markenbildung als Schlüssel zum Erfolg – Vabali im Fokus

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Lieber Herr Riehm, mit dem vabali spa Berlin haben Sie eines der erfolgreichsten Spa-Konzepte in Deutschland etabliert.

Wie kam es zur Idee des vabali spa Berlin und warum gibt es dafür eine Nische?
Die Idee entstand aus dem Bedarf der Berliner für Entspannung und Ruhe. Kombiniert mit dem perfekten Platz in zentraler Lage, eingebettet in die Natur des alten Fritz-Schloss-Parks, wurde aus der Vision, eine Oase der Erholung in balinesischem Flair zu schaffen, in liebevoller Detailarbeit unser mittlerweile preisgekrönte Wellnessort – das vabali spa Berlin.

Welche Rolle hat Markenbildung Ihrer Meinung nach bei der Geschäftsentwicklung gespielt?
Im Fokus des vabali spa Berlin steht das Erlebnis der Gäste vor Ort, das rundum erholsam sein soll und so maximale Entspannung vom Großstadtalltag bietet. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen haben wir zuerst das Produkt geschaffen, hier Wert auf jedes kleine Detail gelegt, das den Aufenthalt perfekt macht und damit im zweiten Schritt erfolgreich als Marke etabliert, nicht andersherum.

Denn eine Wellnessoase funktioniert unserer Meinung nach nur über die persönliche Erfahrung der Gäste vor Ort.

Wir binden unsere Gäste nicht an eine Marke und ein Markenversprechen, sondern an das Gefühl eines Kurzurlaubs auf Bali, mit tollem Service, einem abwechslungsreichen Saunaprogramm, einladenden Ruhebereichen und einem umfassenden gastronomischen Angebot inmitten der Metropole Berlin. Langfristig verbinden sie dann mit diesem Gefühl natürlich unsere Marke.

Was unterscheidet das vabali von anderen Spas?
Das vabali spa ist einzigartig, dieses Feedback erhalten wir nahezu täglich von unseren Gästen. Auf 20.000 Quadratmetern bieten wir unseren Gästen nur 500 Meter vom Berliner Hauptbahnhof in die beruhigende Natur des angrenzenden Parks eingebettet maximale Entspannung. Es ist ein Ort der Ruhe und Entspannung, an dem Körper, Seele und Geist in Einklang kommen. Was das vabali spa Berlin so einzigartig macht ist die Weitläufigkeit der gesamten Anlage, die den Gästen viele Rückzugsmöglichkeiten, unter anderem ausgestattet mit Wasserbetten und gleichzeitig ein großes Angebot mit 10 Saunen, 3 Dampfbädern, Warm- und Kaltwasserbecken, Kaminzimmern, einem großen Restaurant und Behandlungszimmern für individuelle Anwendungen bietet.

Und das alles in balinesischer Architektur und Interieur, das aus erlesenen authentisch-balinesischen Materialien besteht.

Mit Fokus auf die ökologische Nachhaltigkeit wurden hierfür extra hochwertige, recycelte Hölzer von Bali wiederaufbereitet. Zusammen mit ausgesuchten balinesischen Kunstgegenständen, Buddha-Figuren und vielen traditionellen Elementen versprühen sie den paradiesischen Charme Balis auf dem eindrucksvoll weitläufigen Areal. Das ist unser Erfolgsrezept für einen magischen Ort.

Sie haben bereits in Düsseldorf einen weiteren Standort eröffnet. Was waren die Erfolgsfaktoren für diese Expansion und planen Sie weitere Standorte?
Das vabali spa Düsseldorf liegt direkt am Elbsee eingefasst in unberührter Natur. Entscheidend war auch hier die richtige Lage und die Gegebenheiten am Standort. Es hat gepasst und da wurde die Chance genutzt und das vabali spa Düsseldorf geplant und erfolgreich umgesetzt. Sicherlich könnte das Konzept auch in anderen Großstädten funktionieren. Wenn es nach unseren auswärtigen Gästen geht, sollten wir bitte schleunigst weitere „vabali spas“ in München, Hamburg, Frankfurt, und so weiter eröffnen. Allerdings erfordert dies gute Planung und auch Zeit – Expansion steht nicht im Fokus, sondern das hohe Niveau der bestehenden beiden vabali spa.

Wie lässt sich die (Kern-)Zielgruppe des vabali spas charakterisieren? Wie genau konnte Sie diese an sich binden?
Unsere Zielgruppe ist breit gefächert: Berufstätige, vor allem Personen in leitenden Positionen, die sich eine Auszeit vom stressigen Job genehmigen, Kreative, die die Ruhe und digital detox genießen, Papis und Mamis, die sich eine Kind-Auszeit gönnen, Jetsetter, die ihren Aufenthalt in Berlin nutzen, um sich gleich schon auf den Trip auf Bali einzustellen, Studenten, die sich einen wirklichen Bali-Urlaub nicht leisten können, Mütter mit ihren erwachsenen Töchtern, die beispielsweise zu Muttertag gemeinsam entspannen möchten, viele Paare. Die Liste ist endlos, aber das sind alles nur Beispiele, da wir keine Angaben über unsere Gäste führen.

Aus dem Feedback der Gäste geht hervor, dass wir sehr viele Stammgäste aus Berlin haben.

Geben Sie uns doch einen Ausblick. Wo steht das vabali spa in 5 Jahren?
Angesichts der Herausforderungen unserer modernen Zeit, die immer schneller und anspruchsvoller wird, sehen wir das vabali spa Berlin in 5 Jahren als noch gefragteren Rückzugsort als er es heute schon ist. Die Menschen sehnen sich, gerade in der Großstadt nach Entschleunigung, Natur und körperlichem Wohlbefinden.

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Wir bedanken uns bei Cornelius Riehm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Jugend gründet – Start-up ideen von Schülern #2

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#2 Spagat zwischen unternehmerischem Denken und sozialem Mehrwert

#2 ist der zweite Teil einer kleinen Interview-Serie mit außerordentlich erfolgreichen Teilnehmern beim Schülerwettbewerb „Jugend gründet“, dem bundesweiten Wettbewerb, der Gründergeist in die Schulen bringt. Jedes Schuljahr neu werden im Rahmen des Wettbewerbs über 700 Businesspläne mit innovativen Geschäftsideen von Schülern entwickelt. Vor zwei Jahren war das Thema Flüchtlinge in allen Medien präsent. Damals war Daniel Weiß Schüler. Er hat das Thema aufgegriffen und sich sehr erfolgreich mit einer Geschäftsidee im Bereich soziales Unternehmertum beim Wettbewerb „Jugend gründet“ beteiligt.

Er hat die Jury mit einer emotional geprägten und empathischen Präsentation seines projekt.amela beeindruckt. Es war die Idee für eine Internetplattform, die unter anderem durch die Vermittlung von Arbeiten an Flüchtlinge deren Integration fördern sollte. Social Start-ups schaffen den Spagat zwischen unternehmerischem Denken und sozialem Mehrwert, weil sie mit ihrer Geschäftsidee nicht in erster Linie eine Gewinnmaximierung anstreben, sondern die Lösung eines gesellschaftlichen Problems. Heute ist Daniel Weiss Teil des Health Departments einer NGO in Südafrika, wo versucht wird, mit evidenzbasierten Evaluationen herauszufinden, welche Interventionen besonders effektiv sind. Zum Beispiel im Kampf gegen HIV.

Du kommst aus Hamburg.  Dort gibt es die „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg e.V.“, eine wirtschaftsethische Vereinigung mit einer Tradition seit 1517, die an das traditionelle Bild des ehrbaren Kaufmanns anknüpft; des Kaufmanns, der nachhaltig wirtschaftet.  Hat dich das geprägt und reizt dich das Thema soziales Unternehmertum immer noch?

Daniel Weiß: Als der Verein gegründet wurde, da war die Seefahrt ein essentieller Teil des Kaufmannsdaseins. Hamburg, als Hansestadt und mit einem riesigen Hafen war da natürlich Hotspot. Wenn ich so drüber nachdenke, finde ich es beeindruckend, dass es vor 500 Jahren schon ein Netzwerk gab, was sich mit werteorientiertem Handeln beschäftigte. Heute nennt man sowas corporate social resposibility (CSR). Der Name hat sich zwar geändert, aber das Prinzip bleibt: Verantwortung übernehmen. Und ich glaube, dass es andere Menschen immer prägt, wenn man Verantwortung übernimmt – so auch mich.

Ich finde das soziale Unternehmertum ist heute interessanter als jemals zuvor, denn heute ist alles globaler als damals und du kannst etwas in Hamburg, genauso wie in Chile oder Kenia bewegen. Vor allem aber glaube ich die Beständigkeit – ob nun im 16. Jahrhundert in Hamburg, oder 2018 in Kenia – dieser Prinzipien zeigt, dass es sich auszahlt, wenn alle von etwas profitieren und nicht nur einer. Deswegen reizt mich das Thema noch heute.

Welchen Beitrag kann ein Social Start-up leisten, um gesellschaftliche Probleme zu lösen?

Daniel Weiß: Ein kurzes Beispiel zu Beginn: Der Klimawandel beschäftigt uns alle und so auch Elon Musk, als er Tesla gründet. Damals hat man ihn bei den großen Autokonzernen belächelt. Auch wenn Tesla vielleicht nicht die Nummer eins in der Automobilindustrie sein wird, haben sie doch gezeigt, dass es ästhetische und funktionale E-Autos geben kann und damit den Markt verändert. In diesem Beispiel war ein Start-up Pionier auf dem Weg ein gesellschaftliches Problem zu lösen. Genauso kann es vorkommen, dass die bürokratischen und zentralisierten Strukturen des Staates mit einem gesellschaftlichen Problem überfordert sind, wie zum Beispiel bei der Flüchtlingsthematik.

Start-ups sind einfach entscheidungsfreudiger und agiler und können so vor allem bei einem akuten und lokalen Problem reagieren. Wenn es um eine langfristige und globalere Lösung geht, ist die Kooperation mit der Regierung unumgänglich. Ich glaube daher, dass der Beitrag von Social Start-ups sehr wichtig ist und noch wichtiger wird. Durch sozioökonomische Trends wie der Globalisierung wird die Komplexität der Welt höher und es wird damit auch schwerer für eine Regierung allgemeingeltende Lösungen für ein ganzes Land zu finden – auch hier können Social Start-ups helfen.

Hat die Teilnahme am Ideenwettbewerb „Jugend gründet“ deine Sicht auf die Gründerwelt verändert?

Daniel Weiß: Definitiv, der Wettbewerb hat mir gezeigt, dass es viele andere junge Leute gibt, die ein Interesse an sozialen Problemen und deren Lösung haben. Es gab zum Beispiel eine Gruppe, die ein Maschine in Form eines Wals bauen wollte, der durch den Ozean schwimmt und diesen dabei reinigt. Zum anderen hat der Wettbewerb das ganze Thema Unternehmertum viel greifbarer gemacht. Man hat Gründer getroffen, die ihre Erfahrungen und Einblicke geteilt haben.

Welches Thema treibt dich gerade um?

Daniel Weiß: Im Wettbewerb haben meine Teampartnerin und ich uns mit der Flüchtlingskrise auseinandergesetzt. Der Fokus hat sich bei mir ein bisschen geshiftet. Momentan beschäftige ich mich mit dem Effektiven Altruismus – also wie man mit begrenzten Ressourcen das meiste Gute tun kann – und dessen praktischer Umsetzung. In dem Bereich unterstütze ich Kwilali (www.kwilali.de), ein NGO mit Sitz in Südafrika. Dort bin ich Teil eines Projektes, was sich mit Integration in den Arbeitsmarkt beschäftigt und versucht ein Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild zu schaffen. Da unser Projekt bei Jugend gründet einen ähnlichen Fokus hatte, hoffe ich Gelerntes bei dieser neuen Herausforderung anwenden zu können.

Der Name des NGO bedeutet so viel wie das „neue Dorf“, was man versucht in den Townships von Süd Afrika aufzubauen. Im Kern geht es darum die Menschen in den Townships dazu zu befähigen ihre Lebenslage zu verbessern. Kwilali schafft ein Ökosystem, in dem sich lokale Unternehmen gegenseitig unterstützen und nimmt in diesem Ökosystem ebenfalls die Rolle eines Dienstleisters ein. Neben der Vermittlung von Know-how rund um das Unternehmertum, bietet das NGO ebenfalls venture capital sowie services aus den Bereichen Gesundheit, Konstruktion und Umwelt. Am Ende zielt alles darauf den Township-Bewohnern die Möglichkeit zu geben sich ihr „neues Dorf“ selbst aufzubauen.

Bild: Daniel Weiß auf dem Campus der Nelson Mandela Universität in Südafrika

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Wandelbots entwickelt intelligente Kleidung, sogenannte Sensor-Jacken

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Christian Piechnick, CEO von Wandelbots, im Gespräch mit StartupValley über Industrie 4.0, die Bedeutung Künstlicher Intelligenz – und sein Produkt

Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz unseren Lesern vor!
Wandelbots ist ein Dresdner Unternehmen im Bereich der Robotik, dass im November 2017 gegründet wurde. Wir entwickeln intelligente Kleidung, sogenannte Sensor-Jacken, mit dessen Hilfe Roboter bestimmte Automatisierungsprozesse von Menschen lernen und anschließend selbstständig Aufgaben erledigen.

Unser Ziel: die Programmierung von Industrierobotern zu demokratisieren und damit in Zukunft jedem Menschen ermöglichen, Automatisierungsprozesse schneller und einfacher umsetzen zu können.

Was haben Sie zuvor gemacht und wie ist die Idee zu Wandelbots entstanden?
Ich bin Diplom-Ingenieur und habe zuvor an der Technischen Universität Dresden (TUD) Medieninformatik studiert. Seit meinem Abschluss im Jahr 2011 bin ich Wissenschaftler und Projektmanager an der TUD im Bereich Softwareentwicklung. Wandelbots war anfänglich nur ein Hobbyprojekt neben der Tätigkeit an der Uni. Nachdem das Feedback bei der Projektvorstellung beim Kuka Innovation Cup auf der Hannover Messe so positiv war, habe ich das Startup zusammen mit fünf weiteren Kollegen vom Lehrstuhl für Softwaretechnologie (Prof. Uwe Aßmann) und dem Lehrstuhl für Kommunikationsnetze (Prof. Frank Fitzek) gegründet.

Erklären Sie uns im konkreten, wie ihr Produkt funktioniert und welche Projekte Sie derzeit verfolgen?
Wie bereits eingangs erwähnt, sollen Industrieroboter schnell und mit Hilfe intelligenter Kleidung programmiert werden. In unseren Kleidungsstücken sind Sensoren eingebaut, die genau und in Echtzeit messen, welche Bewegungen durchgeführt werden. Übertragen werden die Daten drahtlos an eine Software, die auf Basis der Bewegungsdaten einen Roboter steuert. So kann einem Roboter eine bestimmte Aufgabe durch Vormachen gelernt – ohne dass ein IT-Experte sie programmieren muss.

Darüber hinaus generiert der Roboter durch eine künstliche Intelligenz nach mehreren Trainingsabläufen Automatisierungsprozesse.

In der Gläsernen Manufaktur Dresden kooperieren wir derzeit mit VW in einem Piloten zu Mensch-Roboter-Kollaboration zusammen. Gemeinsam arbeiten wir daran, in einer Mensch-Roboter-Kollaboration verschiedene Montageprozesse durch Roboter zu unterstützen. Von dieser Kooperation profitieren wir enorm, weil wir unsere Technologie in der Praxis ausprobieren können. Das gibt uns die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit unseres Produkts zu dokumentieren, zu analysieren und gegebenenfalls zu verbessern.

Wer ist die Zielgruppe von Wandelbots?
Derzeit ist unsere Zielgruppe noch hauptsächlich im Bereich der Industrie zu verorten. Unsere Technologie wird fortan in der Montage, Logistik sowie bei der Instandhaltung der Fertigung von Produkten zur Anwendung kommen. Sie findet sowohl Anwendung in der Automobilbranche, der Mikroelektronik und vielen anderen Bereichen. Neben der Industrie sehen wir für unsere innovative Technologie zukünftig auch ein großes Potential im sozialen Bereich wie der Pflege. Entscheidend ist aber, dass durch unsere Technologie technische Laien praktisch spielerisch das Programmieren von Robotern schnell und einfach erlernen. Insofern ist unsere Technologie nicht auf eine bestimmte Zielgruppe reduziert.

Welches konkrete Problem möchte Wandelbots lösen?
Wir befinden uns an einem Punkt, an dem die Digitalisierung der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken ist. Sie wird unsere Arbeitswelt verändern und der demographische Wandel macht es erforderlich, dass wir Lösungen finden, durch die der Industriestandort Deutschland wettbewerbsfähig bleibt. Laut Bitkom fehlen der deutschen Wirtschaft etwa 51.000 IT-Fachkräfte. Besonders hoch ist der Mangel an Informatikern. In diese Lücke springt Wandelbots, weil die Anwendung unserer Technologie nicht auf Programmierer und IT-Experten beschränkt ist. Mit unserer smarten Jacke kann jeder Werksarbeiter einen Programmierungsauftrag 20 Mal schneller und zehn Mal günstiger als bisher erledigen. Die Angst, dass Roboter den Menschen ablösen könnten, halte ich für unbegründet. In vielen Bereichen sind Roboter schlichtweg notwendig um einfache Tätigkeiten durchzuführen. Berufsbilder werden sich zwar stark verändern, dies bedeutet aber keinesfalls, dass Menschen dadurch arbeitslos werden.

Vielmehr werden Roboter die Zukunftsfähigkeit westlicher Firmen stärken.

Herr Piechnick, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie Wandelbots in fünf Jahren?
Wir werden als Unternehmen selbstverständlich wachsen und expandieren. Angefangen hab wir zu zweit. Mittlerweile sind wir schon 16 Mitarbeiter und im kommenden Jahr werden es vermutlich 50 sein. Wir sind auf großes Interesse in allen Bereichen der Industrie gestoßen. Wir werden unser Produkt stetig verbessern können, damit Kunden mit unserer Technologie Ihre Prozessabläufe optimieren können. Wenn alles gut läuft, werden wir in den kommenden Jahren Standorte in den USA und China aufmachen. Aber zunächst werden wir Ende des Jahres das erste Softwareprodukt auf den Markt bringen. In fünf Jahren werden wir hoffentlich die Plattform der Wahl sein, um Roboter schnell und einfach Aufgaben bewältigen zu lassen.

Fotograf Anne Schwerin

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christian Piechnick für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Tu es. Egal, was alle anderen sagen

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The Female Company Bio-Tampons im Abo-Modell

Stellen Sie sich und das Startup The Female Company doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier und haben gemeinsam The Female Company gegründet.
Aktuell bieten wir Bio-Tampons im Abo-Modell an, deren Bio-Baumwolle ohne Chemikalien und Pestizide angebaut und verarbeitet wird. Per Briefversand werden sie im individuellen Größenmix im gewählten Abstand an die Kundin versendet.

Und pro abgeschlossenem Abo werden Hygienemittel an Frauen gespendet, die sich keine leisten können.

Wie ist die Idee zu The Female Company entstanden?
Wir waren gemeinsam in Indien und haben realisiert, dass die Periode negative gesellschaftliche Auswirkungen haben kann.
Dann kamen wir zurück und merkten, dass auch in unserer modernen Gesellschaft noch ein großes Tabu herrscht.
Mit unseren Designboxen wollten wir endlich Moderne ins Tamponregal bringen. Dann stößt man auf Erkenntnisse, wie fehlende Deklarationspflichten und Intransparenz über die Inhaltsstoffe von Produkten, die Frauen regelmäßig an ihre absorbierendsten Körperstellen lassen… Und uns war klar: Wir möchten es anders machen und unseren Kundinnen ein Produkt bieten, dem sie vertrauen können.

Welche Vision steckt hinter The Female Company?
The Female Company ist ein Unternehmen, dass modernen Frauen den Service bietet, der zu ihrem Lebensstil passt
und dem sie vertrauen können.

Wir möchten das vertrauensvollste Unternehmen von Frauen für Frauen sein.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir sind 100% selbstfinanziert und genau darin lagen bisher auch die größten Herausforderungen. Es macht Händlerbeziehungen schwieriger und große Produktvorfinanzierungen risikoreicher. Gleichzeitig haben wir dadurch gelernt, uns nur auf das zu fokussieren und in die Kanäle, Personen und Innovationen zu investieren, die am erfolgsversprechendsten sind. Unser Geschäftsmodell konnten wir so sehr effizient durchdringen und verbessern.

Wer ist die Zielgruppe von The Female Company?
Letztendlich alle Personen, die ihre Periode haben. Unsere Kundinnen reichen von Mädchen ab 12 bis Frauen bis ca. 50 Jahren. Die Hauptzielgruppe ist 25 bis 35 Jahre alt.

Was ist das Besondere an den Tampons?
Wir stellen in jedem Schritt der Supply Chain sicher, dass unsere Produkte nicht mit Chemikalien behandelt werden und keine Rückstände davon enthalten bleiben können.

Das Material ist nachweislich hypoallergen, was dabei hilft, Allergien und Hautirritationen vorzubeugen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir bieten kein klassisches Hygieneprodukt. Wir bieten einen praktischen und individuellen Service um ein Produkt, das fast alle Frauen regelmäßig benötigen und das zu ihrem modernen Lebensstil passt.

Wie ist das Feedback?
Kürzlich sagte ein Business Angel zu uns „Hygiene ist aktuell das, was Food vor 3 Jahren war“. Ich hoffe, sie behält recht.
Das Feedback der Kundinnen ist klasse, das Wachstum ebenso und erst kürzlich konnten wir im Wettbewerb einen Regalplatz bei dm drogerie-markt sichern. Die Gespräche dafür werden bald beginnen.

Schließlich müssen wir auch dorthin, wo die Kundin ist.

The Female Company, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir haben uns mit Absicht nicht „Tampocery“ sondern The Female Company genannt. Entsprechend wird es in den nächsten Jahren noch viele Erweiterungen im Produktsortiment geben. Wir möchten die vertrauensvollste Marke von Frauen für Frauen werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Tu es. Egal, was alle anderen sagen. Sicherlich gab es auch bei uns anfangs einige Anti-Fans. Diejenigen, die nicht an die Idee geglaubt haben.
Wenn du jedoch überzeugt davon bist, dass dein Geschäftsmodell der Knaller ist: Teste es mit deinen potenziellen Kunden und setze es in Realität um!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Ann-Sophie Claus und Sinja Stadelmaier für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Glaubt an Eure Idee und traut Euch, eigene Wege zu gehen

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Start-up hilft Start-ups – Mit Software effizient die besten Fachkräfte erreichen

Stellen Sie sich und das Startup Instaffo doch kurz unseren Lesern vor!
Guten Tag, mein Name ist Daniel Schäfer, Gründer und CEO des HR-Tech-Unternehmens Instaffo aus Heidelberg. Um die Welt mit Jobs zu verbinden, entwickeln wir Software für die automatische Suche und Vorauswahl von Fachkräften. Mit diesen bieten wir Unternehmen effiziente Lösungen, die Herausforderungen des Wandels auf dem Personalmarkt zu bewältigen und Fachkräften einen anonymen Weg zu ihrem Traumjob.

Wie ist die Idee zu Instaffo entstanden?
Die Idee entstand aus der Erkenntnis heraus, dass die Digitalisierung in der HR-Branche noch nicht angekommen ist. Man arbeitet noch immer mit manuellen, aufwendigen und redundanten Prozessen, die auf Grund neuer Herausforderungen nicht mehr zielführend sind. Nicht mehr zielführend auch deshalb, weil Unternehmen inzwischen aktiv auf Kandidatensuche gehen müssen und dafür zusätzliche Zeit benötigen. “Post-and-pray-Ansätze” wie das reine Schalten von Stellenanzeigen sind kein Weg mehr, um qualifizierte Fachkräfte für sich zu gewinnen. Die Bewerbungen bleiben aus oder die Bewerber entsprechen nicht den qualitativen Anforderungen. Die viele Zeit, die Personalverantwortliche vor dem Computer verbringen, um manuell und redundant Plattformen nach Fachkräften zu durchsuchen, diese auszuwählen und zu kontaktieren, fehlt, um Kontakte zu pflegen und High-Value-Aufgaben nachzukommen, bei denen Personalverantwortliche Ihre Fähigkeiten voll einbringen können. Beispielsweise im Face-to-Face-Kontakt.

HR ist ein Peoplebusiness und das soll trotz des Marktwandels und der neuen Anforderungen auch weiterhin so bleiben.

Die Notwendigkeit, Fachkräfte aktiv auswählen und kontaktieren zu müssen, verhindert dies jedoch. Durch Digitalisierung konnten wir hier gemeinsam mit unseren Kunden einen großen Schritt in die Zukunft der HR-Branche gehen, da unsere Software für eine effiziente Suche und Vorauswahl hochqualifizierter Fachkräfte sorgt, ohne dass zeitfressende händische Prozesse notwendig sind. Zwar steht diese Effizienz und Treffsicherheit bei unseren Lösungen im Vordergrund, doch gerade für Start-ups und kleine Unternehmen ist die Kostenersparnis von bis zu 70 % gegenüber Personaldienstleistern ein hilfreicher Nebeneffekt, den die Digitalisierung mit sich bringt. Gerade beim Wachstum kann man sich keine personellen Fehlentscheidungen und lange unbesetzte Vakanzen erlauben.

Welche Vision steckt hinter Instaffo?
We’re connecting the world with jobs.
Diese Vision mag für Branchenaußenseiter weit gefasst klingen, aber ein Overstatement ist sie nicht. Der Wandel auf dem Personalmarkt ist ein globales Problem, das Unternehmen aller Größen betrifft. Fachkräfte, gerade aus der IT, künftig aus vielen anderen Bereichen, haben schriftliche Bewerbungen und lange Jobsuchen nicht nötig und wollen diese Zeit nicht mehr investieren, weshalb Maßnahmen zur Zielgruppenansprache immer häufiger ins Leere laufen. Auch und immer häufiger, weil das richtige Angebot nicht unterbreitet wird oder in der Masse der Angebote untergeht.
Unsere Vision verdeutlicht, dass wir dieses Problem lösen werden. Jobs ohne Bewerbung, genau die richtigen Jobangebote und dadurch genau die richtigen Fachkräfte in Unternehmen.

Wir sind bereits auf einem guten Weg, diese Vision zur Realität zu machen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Trotz unseres Businesshintergrunds haben ich und Christoph Zöller, Mitgründer und Co-CEO von Instaffo, es geschafft, ein Techunternehmen zu etablieren und erfolgreich wachsen zu lassen. Ein Umstand, der nicht automatisch gegeben sein musste und insofern eine Herausforderung hätte darstellen können. Das Potenzial unserer Idee und unsere Passion für das Thema haben Investoren, Entwickler und Kunden jedoch gleichermaßen überzeugt und uns den Weg geebnet, unsere Vision verwirklichen zu können.

Die Vereinbarkeit der Neuentwicklungen mit den neuen Anforderungen durch unser Wachstum und unsere Expansion gestalteten sich streckenweise zehrend, da gerade das schnelle Wachstum auf über 50 Mitarbeiter und 6 – inzwischen gut vernetzte – Abteilungen eine diffizile Herausforderung darstellte. Zu Beginn haben wir uns über Investoren finanziert, um unsere Software entwickeln zu können. Die Gewinne aus deren Vermarktung flossen wiederum in die Entwicklung unserer nächsten Softwarelösung, die noch 2018 auf den Markt kommt.

Wer ist die Zielgruppe von Instaffo?
Unsere Zielgruppen sind Unternehmen aller Größen und Branchen. Wir bieten zwei Softwarelösungen an. Eine für Unternehmen mit und eine für Unternehmen ohne eigene Recruitingkapazität. Dadurch können wir von Start-ups bis zu großen Konzernen allen eine ideale Lösung für das gleiche Problem bieten:

Effizient geeignete Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu gewinnen, ohne Zeit in Suche und Vorauswahl investieren zu müssen.

Wie funktioniert Instaffo?
Die Funktion hängt von der jeweiligen Softwarelösung ab. Select ist eine automatische Matchingplattform mit Hiringsupport für Unternehmen ohne eigene Recruitingkapazität. Vereinfacht gesagt werden hier die Anforderungen einer Stelle mit den Fähigkeiten und für den Wechselwillen relevante Faktoren abglichen. Die passendsten Fachkräfte werden Unternehmen angezeigt und können per Knopfdruck zum Interview eingeladen werden. So gelangen Fachkräfte ohne aktive Jobsuche zu ihrem Traumjob und Unternehmen ohne aktive Suche und Vorauswahl zur perfekten Fachkraft für ihre Vakanz.

Unser Recruiting-Autopilot, der Robocruiter, sorgt durch künstliche Intelligenz und semantische Suche für die simpelste Fachkraftsuche am Markt und zudem die präziseste Vorauswahl.

Der Robocruiter ist für Unternehmen mit eigener Recruitingkapazität. Boolesche Operatoren sind nicht mehr nötig. Es reicht, Stellentitel und Ort anzugeben. Die notwendigen Skills werden automatisch vorgeschlagen. Man wählt Sie aus und startet die plattformübergreifende Suche. Fertig. Eine aktive Bedienung ist nicht notwendig. Der Robocruiter läuft selbstständig im Hintergrund und die Treffer können regelmäßig als Mail ausgespielt oder direkt eingesehen werden.

Aus den plattformübergreifenden Informationen erstellt der Robocruiter jeweils ein ganzheitliches Profil der geeignetsten Fachkräfte, das dem Talentpool hinzugefügt und verwaltet werden kann.

Welche Vorteile bietet Instaffo? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Die beschriebene Einfachheit der Bedienung in Verbindung mit der Effizienz im Bereich der benötigten Zeit, Zielgenauigkeit und Kosten, sind die größten Vorteile und wichtigsten Alleinstellungsmerkmale von Instaffo. Die durch unsere Software vorausgewählten und verifizierten Fachkräfte passen fachlich perfekt auf die Stelle. Unternehmen ohne breit aufgestellte HR-Abteilung behalten ihr Recruiting, unterstützt durch unsere Software und Expertise, in der eigenen Hand, ohne auf Personaldienstleister angewiesen zu sein. Unternehmen mit eigener Recruitingkapazität werden effizienter, verschwenden weniger Zeit für wenig erfüllende und redundante Arbeit und können hocheffizient Ihre Talentpools füllen.

Je nach Lösung ermöglichen wir es Unternehmen somit, für aktive Kandidatensuche und Vorauswahl nicht mehr als 0,5-1h pro Woche zu benötigen.

Instaffo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In 5 Jahren werden wir unserer Vision ein großes Stück nähergekommen sein. Bis 2023 werden wir entsprechend weltweit Unternehmen mit unserer Software helfen, die aktuellen und künftigen Probleme des Jobmarkts zu lösen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Software werden die nächsten Schritte, die eingeleitet werden, den Jobmarkt völlig umgestalten. Antworten auf Fragen wie: “Welche Schritte sind nötig, um meine beruflichen Ziele zu erreichen?”, “Wie erhalte ich Kontrolle über meine Daten?”, “Wie verhindern mein Unternehmen, dass Vakanzen überhaupt entstehen?” haben wir bereits. 2023 werden wir diese Antworten der Welt in Form effizienter Lösungen bereitgestellt haben. Auch, wenn unsere Antworten viele überraschen dürften. Mehr dazu kann man auf unserer Seite erfahren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Teilt Euer Wissen und lernt aus Euren Fehlern.
Digitalisierung und Automatisierung bieten in jedem Bereich viele Chancen als Start-up ohne horrende Kosten wachsen zu können.
Glaubt an Eure Idee und traut Euch, eigene Wege zu gehen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Daniel Schäfer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.