Donnerstag, Juli 3, 2025
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Könnte dieses Startup Ihre Immobilienprobleme lösen?

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Optiml entwickelt innovative Softwarelösungen zur Optimierung der Dekarbonisierungs- und Sanierungsstrategien von Immobilien

Können Sie uns die Gründungsgeschichte von Optiml erzählen und wie sich die Idee dazu entwickelt hat?

Die Idee für Optiml entwickelte sich während meines PhDs an der ETH Zürich, genauer gesagt am “SusTec”, der Gruppe für Nachhaltigkeit und Technologie an der Hochschule. Das Thema meines PhDs war Optimal decarbonization conditions for buildings & districts. Wir stellten damals einen neuen PostDoc namens George ein und arbeiteten sehr gut zusammen als Team von vier Personen, einschließlich Christof (PostDoc) und Prof. Hoffmann.

Basierend auf unserem Projekt des Schweizerischen Bundesamtes für Energie, das sich auf Sanierungsentscheidungen für Immobilien konzentrierte, entwickelten wir Modelle und erhielten in Umfragen erstklassiges Feedback von potenziellen Immobilienbesitzer:innen und Beratungsklient:innen. Danach und nach der Veröffentlichung von mehreren Papern zu dem Thema erkannten wir, dass wir da an etwas Kommerzialisierbarem arbeiteten, wofür es bisher keine wirkliche Lösung im Markt gab.

Wie hat Ihre akademische Laufbahn, insbesondere Ihre Zeit an der ETH Zürich, die Gründung von Optiml beeinflusst?

Mein Professor von der ETH, Volker Hoffmann, ist ein ehemaliger McKinsey-Mitarbeiter und stellt „Ingenieure ein, um Geschäftsprobleme zu lösen“. Meine Promotion war immer am nächsten an seinen Themen der Modellierung komplexer Entscheidungen unter Unsicherheit. Unter anderem ihm ist zu verdanken, dass Optiml ist ein praxiserprobtes Universitäts-Spin-off mit etlichen akademischen Publikationen ist, die sich beispielsweise mit Energie- und Gebäudetechnik und dem Entscheidungsproblem bei energetischen Sanierungen befassen.

Neben dem nerdigen Zeug brachte ich eine starke unternehmerische Einstellung aus dem Silicon Valley und meinem Studium in Stanford mit in die Gruppe, die eine starke Grundlage in Management und Nachhaltigkeit hatte.

Welche spezifischen Herausforderungen im Bereich der Immobilien- Dekarbonisierung adressiert Ihre Software?

Das Hauptproblem, das wir heute für Manager:innen und Berater:innen von Immobilienportfolios lösen, ist „was im Sinne der energetischen Sanierung zu tun ist, wann und wo“. Stellen Sie sich vor, Sie besitzen 100 Gebäude und versuchen herauszufinden, wie Sie ihre Sanierungs-Investitionen planen sollen. Gleichzeitig müssen Sie die CO2-Emissionen der Gebäude reduzieren und aktuelle Richtlinien einhalten, aber wollen auch Ihre Unternehmensziele wie z.B. Rendite usw. sicherstellen.

Wir helfen, diese Herausforderung zu meistern, indem wir Kosten, Energie, CO2-Äquivalente, Ertrags- und politische Aspekte auf einer Plattform kombinieren, um über die heute noch weitgehend Excel-basierten Arbeitsabläufe und vor-Ort Gebäudeanalysen hinauszugehen. Wir decken dabei Anwendungsfälle für verschiedenste Arten von Immobilienmanager:innen (Portfolio, Asset, ESG, Bau, Akquisitionen) und Berater:innen ab.

Inwieweit berücksichtigt Ihre Software die individuellen Anforderungen und Ziele jedes Kunden?

Das Besondere der Optiml-Software ist, dass sie die finanziellen, technischen und politischen Aspekte von Dekarbonisierungs- und Sanierungsentscheidungen kombinieren kann. Der Kunde oder die Kundin kann seine Ziele nach Belieben eingeben. Die Ziele können finanziell sein (ROI, Portfoliowert usw.), umweltbezogen (Netto-Null 2050, EPC-Level B) oder auch regulierungsbezogen (z.B. EU-Taxonomie).

Die Strategie und Sanierungspläne werden dahingehend optimiert, und wir zeigen noch zusätzliche Potenziale auf. Wir helfen den Kund:innen also, eine schnelle und genaue Due Diligence ihrer Vermögenswerte durchzuführen und dabei so tief in die Planung einzusteigen, dass sowohl Kosten als auch CO2-Äquivalente signifikant reduziert werden können.

Inwiefern unterscheidet sich die von Optiml angebotene Lösung von anderen Produkten auf dem Markt?

Optimls USP ist die Bereitstellung einer einfach zu bedienenden Immobiliensoftware, die alle Dekarbonisierungs- und Sanierungsüberlegungen zwischen Finanzen, Technologie und Regulierung – also wie eben beschrieben: Kosten, Energie, CO2-Äquivalenten und Regulierung – berücksichtigt. Die Software ist in der Lage, Entscheidungsprozesse bei Immobilien auf ein datengesteuertes Netto-Null-Ziel zu lenken.

Wir können nahezu jeden Gebäudetyp (Wohn-, Gewerbe- und Leichtindustriegebäude) in jedem Land abdecken, und zwar mit einer intuitiven Entscheidungsfindung dank eigens entwickelten Optimierungsmodellen, die 2024 nach unserem Launch im April erstmals im Immobilienbereich eingesetzt werden können. Die Optimierungs-Algorithmen haben wir lizenzieren lassen, da sie auf über 10 Jahren Forschungsarbeit der ETH basieren und entsprechend wertvoll für uns sind.

Können Sie detaillierter beschreiben, wie die Algorithmen von Optiml aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen voraus sind?

Die Kerntechnologie basiert auf Daten- und Modellierungsprozessen aus verschiedenen Bereichen. Wir haben langfristige Optimierungsmodelle entwickelt, die Gebäudeinvestitionen und Einflussparameter (wie z.B. Wetter- und Temperaturentwicklungen) bis 2050 berücksichtigen. Wir verwenden eine Energiesimulationstechnologie auf Ingenieursniveau, kombiniert mit 3D Digital Twins der Gebäude und KI-gestützter Datenanreicherung. Das hilft uns, genaue Bewertungen und sehr schnelle Einschätzungen in Richtung Netto-Null-Entscheidungen abzugeben. Wir sind mit akademischen Berater:innen von verschiedenen Institutionen sehr nah an der Forschung, um ständig alles auf dem modernsten Stand zu halten und neue, innovative Produktfeatures zu entwickeln.

Wie tragen die von Optiml entwickelten Digital Twins und Energie-Simulationen zur Entscheidungsfindung bei?

Mit nur einer Adresse und Satellitenbildern können wir fast jedes Gebäude bewerten. Aber bei unseren Anwendungsfällen in der Immobilienbranche geht es um Millionen-Summen. Deshalb arbeiten wir bewusst akkurater: Für eine höhere Bewertungs- und Entscheidungs-Genauigkeit entwickeln wir – ähnlich wie andere Architekten und Ingenieure auch – Digital Twins in 3D halbautomatisiert und kombinieren diese mit Multizonen-Energiesimulationen für jeden Gebäudetyp. Dies macht unsere Software „ingenieurstauglich“ und ist für Vermögensverwalter:innen und Berater:innen wichtig, um zu wissen, dass ihre Investitionen solide sind.

Welche Rolle spielen KI-gestützte Optimierungs-Algorithmen in Ihrer Software, und wie verbessern diese die Effizienz von Sanierungsstrategien?

Heutzutage wird auf so Vieles das Label Künstliche Intelligenz gesetzt. Optiml aber ist defacto ein KI-Unternehmen, weil wir mit Optimierungen arbeiten – eine Form des unüberwachten maschinellen Lernens (ML) – also eine Art von KI. Die Stärke der Software besteht darin, dass sie Millionen von Entscheidungen gleichzeitig, von heute bis 2050, berücksichtigen und einen Weg finden kann, Kosten sowie CO2 zu minimieren. Dies ermöglicht es uns, die besten Sanierungsstrategien in Bezug auf Kosten, Energie, CO2-Äquivalente, Erträge und zu finden. Menschen oder heute verwendete Tools wären nicht in der Lage, solche Strategien zu finden, insbesondere in komplexen Gebäuden, bei ständig wechselndem regulatorischem Marktumfeld.

Wie sieht der typische Prozess aus, wenn ein Unternehmen beginnt, mit Ihrer Plattform zu arbeiten?

Die Kunden sind auf ihrer digitalen Reise unterschiedlich weit. Es kann vorkommen, dass sie uns nur die Adressdaten der Immobilien geben oder eine große Menge unstrukturierter Daten teilweise sehr komplexer Gebäude – denken Sie an Energieabrechnungen, Grundrisse usw.. Wir versuchen dies für den Kunden so einfach wie möglich zu gestalten, erproben den Einsatz von KI und entwickeln Schnittstellen zu bestehenden Tools. Nichtsdestotrotz ist die Immobilienbranche eine der am wenigsten digitalisierten Branchen. 

Wenn die Gebäude erstmal eingepflegt sind, können die Kunden mit unserem Strategy Designer ihre eigenen Strategien entwickeln oder sich auch auf die ausgefeilten Optiml-Strategien verlassen, um ihre Investitions- und Sanierungsstrategien zu entwickeln.

Können Sie ein Erfolgsbeispiel teilen, bei dem Optiml einem Kunden geholfen hat, seine Dekarbonisierungsziele zu erreichen?

Das ist meine Lieblingsfrage – sie zeigt die Macht der Optiml-Entscheidungen! Wir haben kürzlich ein großes Schweizer Portfolio komplexer Wohn- und Gewerbegebäude analysiert und in nur wenigen Wochen (im Vergleich zu einem halben Jahr mit Berater:innen) eine Kosteneinsparung von 15 Prozent bei den Sanierungsarbeiten nachgewiesen (was über 10 Millionen Dollar Capex-Kosten entspricht). Außerdem haben wir sichergestellt, dass die Gebäude Netto-Null 2040 erreichen. Das ist wirklich fantastisch.

Wie hat sich die jüngste Pre-Seed-Finanzierungsrunde auf die Entwicklung und Expansion von Optiml ausgewirkt?

Wir haben unsere Pre-Seed-Runde Anfang 2023 abgeschlossen. Mit dabei waren Innovation Endeavors – der Fonds des ehemaligen Google-CEO Eric Schmidt – mit Optiml als erste Schweizer Investition –, Planet A mit einem ClimateTech-Fokus aus Deutschland, und der Schweizer Immobilienentwickler WSG AG. Mit der Investition konnten wir neben der Softwareentwicklung vor allem ein klasse Team aufbauen und unter anderem unseren Co-Founder und CCO Nico Dehnert mit an Bord holen. Er war vorher lange bei BCG mit einem Fokus auf PE/VC-Investoren und Venturing für den EMEA-Markt, insbesondere im Bereich ClimateTech und Technologie, z.B. B2B-SaaS, unterwegs.

Welche Ziele hat Optiml für die Zukunft, insbesondere in Bezug auf die Expansion in europäische Märkte?

Bis Ende 2024 möchten wir Kunden in den meisten wichtigen europäischen Immobilienmärkten sowie darüber hinaus gewinnen, Teile der USA und Asien. Mit unseren Daten- und Analysefähigkeiten stellen wir uns sowohl geografische als auch produktspezifische Expansionen vor. Wir möchten noch tiefer in Unternehmenssoftware für große multinationale Immobilienunternehmen einsteigen, um einen noch größeren Einfluss auf die Nachhaltigkeit im Gebäudesektor haben zu können.

Wir bedanken uns bei Dr. Evan Petkov für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sind grüne Start-ups die Zukunft der Wirtschaft?

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Die Auswirkungen des Klimawandels auf Start-ups

Der Klimawandel stellt eine globale Herausforderung dar, die alle Sektoren der Wirtschaft betrifft, einschließlich der dynamischen Welt der Start-ups. Diese jungen Unternehmen, die oft an der Spitze der Innovation stehen, müssen sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen und gleichzeitig Lösungen für eine nachhaltige Zukunft finden. In einer Welt, in der Umweltfragen immer dringlicher werden, müssen Start-ups nicht nur ihre Geschäftsmodelle und -praktiken überdenken, sondern auch ihre Rolle in der Gesellschaft neu definieren.

In dieser sich schnell verändernden Landschaft sind Start-ups aufgrund ihrer Größe, Flexibilität und Innovationsfähigkeit sowohl besonders exponiert als auch potenziell einflussreich. Sie stehen vor der doppelten Herausforderung, ihre eigene Zukunftsfähigkeit in einem sich wandelnden Klima zu sichern und gleichzeitig Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die zur Minderung der Klimaauswirkungen beitragen. Diese Situation erfordert ein tiefes Verständnis der sich wandelnden Marktbedingungen, der Kundenerwartungen und der regulatorischen Landschaft, ebenso wie ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit und Innovation.

Herausforderungen und Chancen

Start-ups sind in einer einzigartigen Position, wenn es um den Klimawandel geht. Ihre Agilität und Innovationskraft ermöglichen es ihnen, schnell auf veränderte Umstände zu reagieren. Gleichzeitig sind sie jedoch anfällig für die durch den Klimawandel verursachten wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen. Die Ressourcenknappheit, sich wandelnde Konsumgewohnheiten und neue gesetzliche Regelungen stellen signifikante Herausforderungen dar, die Start-ups bewältigen müssen.

Anpassung an den Klimawandel

Die Fähigkeit zur schnellen Anpassung ist für Start-ups in der Ära des Klimawandels entscheidend. Diese Anpassung kann vielfältig sein, von der Änderung des Geschäftsmodells bis zur Einführung nachhaltiger Praktiken. Start-ups, die proaktiv handeln, können Risiken minimieren und neue Geschäftsmöglichkeiten entdecken. Die Entwicklung von Strategien zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks ist dabei ein zentraler Aspekt.

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Die Betonung der Nachhaltigkeit bietet Start-ups einen klaren Wettbewerbsvorteil. Verbraucher und Unternehmen sind zunehmend bereit, für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen mehr zu bezahlen. Durch die Integration von Nachhaltigkeit in ihre Markenidentität können Start-ups eine treue Kundenbasis aufbauen und Investoren anziehen, die Wert auf ESG-Kriterien legen.

Innovation als Schlüssel

Innovation ermöglicht es Start-ups, die Herausforderungen des Klimawandels in Chancen zu verwandeln. Die Entwicklung neuer Technologien zur Emissionsreduzierung oder effizientere Produktionsverfahren sind Beispiele, wie Start-ups zum Umweltschutz beitragen können. Diese Innovationen eröffnen neue Märkte und Wachstumsmöglichkeiten.

Grüne Technologien und Start-ups

Die Entwicklung und Implementierung grüner Technologien ist ein Bereich, in dem Start-ups eine führende Rolle einnehmen können. Von erneuerbaren Energien bis hin zu nachhaltigen Materialien bieten sich vielfältige Möglichkeiten für Innovationen. Start-ups, die in diesen Bereichen tätig sind, tragen nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern positionieren sich auch in schnell wachsenden Märkten.

Netzwerke und Kooperationen

Die Bildung von Netzwerken und Kooperationen zwischen Start-ups, etablierten Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und Regierungsstellen kann die Entwicklung nachhaltiger Lösungen beschleunigen. Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen können Start-ups ihre Reichweite und ihren Einfluss vergrößern.

Bildung und Bewusstsein

Die Förderung von Bildung und Bewusstsein in Bezug auf Klimawandel und Nachhaltigkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Start-ups können durch Workshops, Schulungen und Kampagnen ihr Wissen teilen und das Bewusstsein für Klimafragen in der Gesellschaft schärfen.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf Start-ups sind vielschichtig und komplex. Der Klimawandel bringt unbestreitbar Herausforderungen mit sich, eröffnet aber auch zahlreiche Chancen für Start-ups, die bereit sind, sich anzupassen und innovativ zu sein. Die Integration von Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsmodelle ermöglicht es Start-ups, nicht nur zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen, sondern auch nachhaltiges Wachstum und langfristigen Erfolg zu sichern.

In der heutigen Welt, in der Nachhaltigkeit zunehmend im Mittelpunkt steht, können Start-ups, die innovative Lösungen für umweltbezogene Herausforderungen entwickeln, eine führende Rolle einnehmen. Sie haben die Möglichkeit, Standards für umweltbewusstes Wirtschaften zu setzen und so die Wirtschaft insgesamt in Richtung größerer Nachhaltigkeit zu lenken.

Darüber hinaus ist die Reaktion der Start-up-Community auf den Klimawandel nicht nur eine Frage der Unternehmensstrategie, sondern auch eine der sozialen Verantwortung. Start-ups, die sich für den Umweltschutz einsetzen, tragen dazu bei, eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Sie zeigen, dass Wirtschaftswachstum und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.

Letztendlich ist der proaktive Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels eine Investition in die Zukunft. Für Start-ups bietet dies die Chance, an der Spitze einer Bewegung zu stehen, die nicht nur nach Profit strebt, sondern auch nach positiven Veränderungen für den Planeten und seine Bewohner. In einer Zeit, in der die Auswirkungen des Klimawandels immer offensichtlicher werden, könnten Start-ups, die Nachhaltigkeit und Innovation in den Vordergrund stellen, nicht nur überleben, sondern auch prosperieren und dabei helfen, den Weg zu einer nachhaltigeren Welt zu ebnen

Foto/Quelle/ Credits: stock.adobe.com –adam121

E-COMMERCE HORIZON Innovate. Network. Succeed

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E-COMMERCE HORIZON Innovate. Network. Succeed

Geballtes E-Commerce Wissen die Dritte: E-Commerce Horizon geht weiter – in neuer Location und mit spannenden Updates

Die E-Commerce Horizon, das beliebte Event für E-Commerce-Enthusiasten, kehrt am 05. Juni 2024 zurück und bringt spannende Neuerungen mit sich. Veranstalterinnen Melanie Prange und Cindy Kroszewski haben ein besonderes Programm zusammengestellt, das sowohl alte als auch neue Teilnehmer begeistern wird.

Unterstützung beim Netzwerken

Viele Teilnehmende haben bei den ersten beiden Veranstaltungen berichtet, dass es ihnen schwerfällt, mit Fremden ins Gespräch zu kommen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, wurde ein neues Konzept entwickelt, das Networking zu einem unterhaltsamen und angenehmen Erlebnis für alle macht – auch jene, die sich sonst schwer tun. Die Details werden am 05. Juni enthüllt – lassen Sie sich überraschen!

Neue Location mit Panoramablick über Pforzheim

Stuttgart oder Karlsruhe wären mögliche Alternativen gewesen, doch die Wahl des Veranstaltungsortes fiel bewusst auf Pforzheim, eine Stadt, die den Veranstalterinnen besonders am Herzen liegt. Nachdem die ursprüngliche Location geschlossen wurde und im Februar eine kurzfristige Ausweichlocation gefunden werden konnte, gibt es nun eine langfristige und ideale Location für die E-Commerce Horizon: das TurmQuartier! Die neue Location bietet nicht nur einen beeindruckenden Ausblick über die gesamte Stadt, sondern auch eine wunderschöne Dachterrasse, auf der die kostenlosen Drinks gleich doppelt so gut schmecken. Ein weiterer Pluspunkt: kostenfreies Parken und eine perfekte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Mehr Vorträge, mehr Input, mehr Pausen

Aufgrund des großen Erfolgs der vergangenen Veranstaltungen wurde beschlossen, das Programm zu erweitern. Es wird wieder vier Vorträge geben, die den Teilnehmenden noch mehr wertvolle Einblicke und Informationen bieten. Um die Konzentration hoch zu halten und bereits während der Vorträge einen regen Austausch zu ermöglichen, gibt es nach zwei Vorträgen eine kurze Pause, in der Zeit für Snacks, Drinks und Erholung bleibt.

Am 05. Juni werden MOROTAI-Gründer Rafy Ahmed, KI Experte und Dozent am AI-Institut Paul Krauss, der Pforzheimer Start-Up Gründer Rudolf Siegle und Marcel Ihle, Geschäftsführer der Unit08 auf der Bühne stehen. Die E-Commerce Experten werden in Ihren Vorträgen über Learnings aus einer Unternehmensinsolvenz, neue Anwendungsmöglichkeiten für KI-Technologien, ökologisch nachhaltige Verpackungslogistik und Möglichkeiten, Nutzer auch online zu begeistern, sprechen.

Nächster Termin: 05. Juni 2024 im TurmQuartier Pforzheim

Das wollen Sie nicht verpassen? Seien Sie dabei und erleben Sie einen Abend voller Inspiration, Wissen und Networking in einer atemberaubenden Umgebung. Weitere Informationen und Anmeldung unter https://ecommerce-horizon.io

Quelle E-COMMERCE HORIZON MSTAGE GmbH

Die Innovation, die jede Glatze braucht!

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better be bold

BETTER BE BOLD stellt am 27. Mai in der Höhle der Löwen ihre hochwertigen Glatzenpflegeprodukte vor

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?

Wir von BETTER BE BOLD sind die erste Premium Marke für Glatzenpflege. Ich bin Dennis, Gründer und Geschäftsführer und habe gemeinsam mit meinem Sandkasten-Kumpel Roberto unser Startup im wunderschönen Iserlohn gegründet. 

Während Dennis ca. zehn Jahre lang bei mymuesli den deutschen Handel mit Müsli versorgt hat und Roberto bei Thalia Bücher die Systeme am Laufen gehalten hat, wurde es dann mit BETTER BE BOLD ein cooles Glatzen-Startup.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt ?

Mit BETTER BE BOLD kümmern wir uns um die wahrscheinlich sensibelste Stelle des gesamten Körpers – die Glatze. Durch Probleme wie trockene Kopfhaut, Hautirritationen nach der Rasur und einer fettigen Glatze, bieten wir Lösungen für gesunde, gepflegte und glückliche Glatzen.

Mit Produkten wie unserem milden Glatzenshampoo, unsere mattierende Glatzencreme bis zum Sonnenschutz mit LSF 50 haben wir alles, was ein Glatzenträger zur Pflege gebraucht und lösen damit konkrete Probleme und bringen (nach dem Haarverlust und Verlust des Hairstyling) wieder eine echte Routine in die Badezimmer unserer kahlköpfigen Kunden. Neben den Produkten haben wir mit BBB die Mission, Menschen für das Thema Glatze zu ermutigen und ihnen das Selbstbewusstsein zu geben, ihre Glatze mit Stolz zu tragen.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

2016 waren Roberto und ich auf einem Männertrip auf Bali und dort entstand ein Foto von mir am Strand, bei dem ich zum ersten Mal realisierte, dass ich unter Haarausfall leider. Vier Jahre voller Unsicherheit und diversen Experimenten mit Haarwuchsmitteln (erfolgreich, wie man heute sieht), entschied ich mich 2020 für eine Glatze (in einem Barbershop im Urlaub in Alicante).

Das war ein super befreiendes Gefühl, aber ich merkte schnell, dass Probleme wie Sonnenbrand, trockene und gereizte Kopfhaut ein echtes Problem sind mit Glatze (schließlich fehlt der Schutz des Haupthaars). So beschloss ich 2021: Wir machen die erste und beste Glatzenpflege der Welt. Damit war mein Problem gelöst und hiermit haben wir bereits über 70.000 Glatzenträger glücklich gemacht.

Was macht euer Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Alle unsere Produkte sind selbst entwickelte Rezepturen, die speziell für die sensible Kopfhaut abgestimmt sind. Hervorzuheben ist dabei z.B. unser eigens entwickelter Matt-Komplex, der die Glatze auf natürliche Art und Weise mattiert (was Glatzenträger sehr mögen, denn wir alle kennen diese fettigen Glatzen, die man aus 3km Entfernung erkennt).

Generell setzen wir hierbei auf ausschließlich natürliche und vegane Inhaltsstoffe, die extrem hochwertig und zugleich funktional sind (wie z.B. Magnolienextrakt gegen Hautirritationen nach der Rasur oder Hyaluron gegen Falten und für die Wundheilung nach Cuts)

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Wir sind mit BETTER BE BOLD natürlich in einer gewissen Nische unterwegs und haben uns zum Ziel gesetzt diese Nische weltweit als Marktführer zu besetzen – quasi das “Tempo” der Glatzenpflege zu werden. Mit unseren ersten kleinen erfolgreichen Schritten in andere europäische Länder sind wir hier auf einem guten Weg.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

DHDL ist natürlich generell eine unfassbar spannende Erfahrung und dazu gehört natürlich auch das eigene Geschäftsmodell von so professionellen und erfahrenen Investoren auf den Prüfstand zu stellen und selbst herauszufinden, wo man gerade steht. Und wenn alles passt, wäre ein Deal natürlich toll. Vor allem mit einer Person, die uns v.a. vertrieblich neue Türe öffnen kann.

Mit BETTER BE BOLD haben wir eine sehr emotionale Marke geschaffen und mit den Produkten ein extrem innovatives Konzept mit einer völlig neuen Zielgruppe, die es zuvor nicht gab – wir haben eine starke Basis geschaffen und sind zuversichtlich, dass auch die Löwen unser Konzept für ein Investment spannend findet.

Welche Art von Unterstützung oder Investition erhofft ihr euch durch die Show? Wie plant ihr, die Investition oder die Expertise der Löwen zu nutzen?

In erster Linie stünde für uns ein starkes Netzwerk im Vordergrund: Neue Sichtweisen, enges Sparring mit einem erfahrenen Löwen, neue Vertriebs- und Marketingkanäle. Das Investment wollen wir selbst vor allem dafür nutzen, um unser B2C Geschäft zu skalieren und die Marke zu stärken.

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?

Natürlich hängen der Fahrplan und die Geschwindigkeit ein wenig davon ab, ob wir einen Deal machen oder nicht. Weitere Produkte stehen bereits in der Pipeline wie unser Blood Stopper for bald heads oder unser Anti-Pigment Glatzenserum, was künftig dafür sorgt, dass Glatzenträger keine Altersflecken mehr haben.

Wir haben noch eine Menge mit der Marke vor. An weiteren Ländern auch außerhalb von Europa sind wir bereits dran und werden dort die nächsten Schritte in Richtung Internationalisierung machen.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Zu Beginn haben wir direkt drei Praktikanten eingestellt und es hat sich super cool angefühlt, plötzlich direkt ein Team aus fünf bis sechs Leuten zu sein. Ich habe jedoch gelernt, dass man manchmal mit weniger Menschen doch gerade zu Beginn teilweise effizienter ist (gerade, wenn man sehr junge Menschen ins Team holt) – man unterschätzt sehr wie viel Zeit es einnimmt, die Kollegen zu betreuen.

Daher haben wir den Fokus schnell gewechselt zu: Bessere Prozesse und weniger Menschen.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Gerade die ersten ein, zwei Jahre sind extrem hart und es bestehen immer wieder kurze Momente der Zweifelns und man weiß nie wie viele Wände man noch durchbrechen muss bis zum “Durchbruch” – daher sage ich mir jeden Tag: Die nächste Wand wirds sein

Bild: v.l.: Roberto Bianco, Dennis Baltzer und Henning Jahnke präsentieren mit „Better Be Bold“ natürliche Glatzenpflege-Produkte. Sie erhoffen sich ein Investment von 400.000 Euro für 15 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie BETTER BE BOLD am 27. Mai 2024 in Die Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Henning und Dennis für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wissenschaftlich fundierte Unterstützung für Frauen in jeder Lebensphase

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fembites wird am 27. Mai in der Höhle der Löwen ihr Startup vorstellen. Das Unternehmen entwickelt wissenschaftlich fundierte Nahrungsergänzungsmittel, um Frauen in jeder Lebensphase optimal zu unterstützen

Kannst du uns eine kurze Einführung in dein Startup geben? Wer seid ihr als Gründer?

Sehr gerne: Mit fembites entwickeln wir datenbasierte, wissenschaftlich fundierte Nahrungsergänzungsmittel für Frauen, um sie in jeder Lebensphase so zu unterstützen, wie sie es verdient haben. Jana Deckelmann ist studierte Biologin und Ernährungsökonomin und zudem ausgebildete Hormon Coachin. Angelica Conraths ist studierte Unternehmerin und litt lange Jahre an den Folgen des Post Pill Syndroms.

In welcher Branche ist euer Startup tätig und was ist euer Kernprodukt?

Mit fembites agieren wir im Bereich “Nutraceuticals” – unsere Produkte sind hauptsächlich wissenschaftlich formulierte Nahrungsergänzungsmittel in Form von Gummibärchen, Kakaopulver und Kapseln. Zudem haben wir mit “femchoc” die erste vitaminisierte, glutenfreie & vegane Schokolade mit Pflanzenpulvern und Vitamin B6 auf den Markt gebracht, um auf die speziellen Bedürfnisse des weiblichen Körpers vor und während der Menstruation aufmerksam zu machen.

Wie und wann ist die Idee für euer Startup entstanden? Gab es ein spezifisches Problem oder eine Marktlücke, die ihr adressieren wolltet?

Ich (Angelica) setzte nach 14 Jahren die Antibabypille ab und litt 2 Jahre unter starker Akne, Haarausfall, Darmproblemen, Immunschwäche, Kopfschmerzen, PMS, Periodenschmerzen u.v.m. ohne zu wissen, dass diese Symptome hormonell bedingt waren und vom Absetzen der Pille entstanden. Ich litt unter dem sogenannten “Post Pill Syndrom”, eine Konstellation von ca. 80 physischen und psychischen Symptomen wie Haarausfall, Akne, Verstimmungen, Immunschwäche und Unterleibsschmerzen – um nur einige einer langen Liste zu nennen – die als Folge des Absetzens eines hormonellen Verhütungsmittels auftreten können.

Ich galt als diagnostisch gesund und bin von Arzt zu Arzt gelaufen, niemand konnte mir helfen. Als ich Jana kennenlernte und ihr davon erzählte, wusste sie sofort, was los war, denn sie beschäftigte sich durch ihren Hintergrund und ihre Arbeit im Labor schon lange mit dem Thema Frauengesundheit, speziell hormonelle Gesundheit. Zusammen sprachen wir dann mit Expertinnen und wälzten uns durch unzählige Studien und konnten es nicht glauben, dass das Wissen, was wir besaßen, so wenig in der Gesellschaft verbreitet war und es keine Lösungen zu dem Zeitpunkt gab. Das wollten wir ändern. Mittlerweile geht man übrigens davon aus, dass mindestens 80% derjenigen, die die Pille gerade einnehmen oder sie gerade absetzen, dadurch Beschwerden haben. Und das ist mehr als jede zweite.

Was macht euer Produkt im Vergleich zu bestehenden Lösungen einzigartig? Welche innovativen Technologien oder Ansätze verwendet ihr?

Im Gegensatz zu herkömmlichen Nahrungsergänzungsmitteln, entwickeln wir unsere Lösungen auf Grundlage der aktuellsten Daten & Studien auf dem jeweiligen Gebiet und vereinen zusätzlich das geballte Wissen von Expertinnen. Wir kreieren damit All-in-One Produkte, die genau die richtige Zusammensetzung der jeweiligen Mikro-und Makronährstoffe aufweisen, die wissenschaftlich geprüft und genau abgestimmt auf die spezifischen Bedürfnisse des weiblichen Körpers wurden. Zudem produzieren wir alle unsere Produkte hier in Deutschland nach höchsten Qualitätsstandards und viele unserer Inhaltsstoffe sind außerdem BIO. Auf dem Nahrungsergänzungsmarkt findet man leider oftmals auch Produkte, die weder für die speziellen Bedürfnisse des weiblichen Körpers noch unter Qualitätsstandards entwickelt wurden, die genügen. Auch hier setzen wir neue Maßstäbe.

Was ist die langfristige Vision eures Startups? Welche spezifischen Ziele wollt ihr in den nächsten 1-5 Jahren erreichen?

Unser langfristiges Ziel ist es, die größte Anlaufstelle für Frauengesundheit in Europa zu werden – ein Safe Space, an dem man sich sicher fühlen kann. Wir möchten Aufklärung und die richtigen Lösungen für jede Lebensphase einer Frau anbieten, sodass niemand mehr im Dunklen tappen, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Angelica setzt sich aktiv weltweit bereits ein, um die Gender Data Gap in der Gesundheitsforschung zu schließen. Das ist uns ein riesen Anliegen, denn je mehr wir über den weiblichen Körper wissen, desto besser können wir ihn versorgen.

Warum habt ihr euch entschieden, bei „Die Höhle der Löwen“ zu pitchen? Welche Aspekte eures Startups möchtet ihr besonders hervorheben, um die Investoren zu überzeugen?

Wir haben uns bei “Die Höhle der Löwen” beworben, um das geballte Know-How der Löwen und Löwinnen für unser weiteres Vorhaben an Board zu holen. Wissenschaftlich formulierte “Nutraceuticals” , also Nahrungsergänzungsmittel die wirklich einen Unterschied machen können, werden immer wichtiger in der Gesellschaft, vor allem wenn es um die weibliche hormonelle Gesundheit geht. Deswegen ist es uns ein großes Anliegen, Frauengesundheit und die Gender Data Gap in die Höhle zu bringen – ein Thema was gesellschaftlich zu wichtig ist, um es unter den Teppich zu kehren. Unser Ziel: Female Empowerment!

Wie sieht euer Fahrplan für die Entwicklung des Startups nach „Die Höhle der Löwen“ aus? Gibt es bereits konkrete Pläne für Expansion, Skalierung oder neue Produkte?
Wir sind bisher aus den Erlösen des Startups gewachsen und zusammen mit unserer unglaublich tollen Community. Wir möchten in Zukunft weitere Produkte entwickeln, die unserer Community helfen sich jeden Tag wohler in ihrer Haut zu fühlen und unser Startup Schritt für Schritt aufbauen.

Was sind die wichtigsten Lektionen, die ihr auf eurem Weg als Gründer gelernt habt?

Niemals aufgeben! Wir sind schon so weit gekommen und wir werden auch weiter unseren Weg gehen. Jeder Tag birgt eine unglaubliche Chance einfach großartig zu werden und wir sehen es anhand unserer Nachrichten und Emails, wie sehr fembites Einfluss auf das Leben der Frauen in unserer Community hat und das treibt uns unglaublich an.

Welche Tipps würdet ihr anderen Gründern geben, die in der Startup-Welt Fuß fassen möchten?

Wenn man seine Passion gefunden hat, sollte man dieser unbedingt nachgehen. Aber: Mache deine Hausaufgaben! Verstehe den Markt und deine Zielgruppe. Analysiere, welche Bedürfnisse und Schmerzpunkte vorhanden sind und wie dein Produkt diese wirklich lösen kann, höre auf das Feedback deiner Kunden und sei bereit, deine Idee anzupassen oder zu pivotieren, wenn nötig.

Bild: Jana Deckelmann (l.) und Angelica Conraths präsentieren mit „fembites“ Vitaminisierte Produkte für Frauengesundheit. Sie erhoffen sich ein Investment von 300.000 Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Sehen Sie fembites am 27. Mai 2024 in Die Höhle der Löwen

Wir bedanken uns bei Angelica Conraths und Jana Deckelmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ist dies das ideale Frühstück für Outdoor-Fans?

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muesligo

muesligo bietet innovative, nachhaltige Müslis mit integriertem Löffel für ein einfaches und köstliches Frühstück unterwegs

Erzählen Sie uns bitte ein wenig über Ihr Unternehmen und die Gründer. Wie kam es zur Idee für das Startup und welche Hintergründe haben Sie?

Wir sind Fabian Klodner (24) und Tobias Titze (24) aus Nürnberg und hatten die Idee für unser Unternehmen muesligo bereits 2017 zu Schulzeiten. Nach vielen Jahren im kleinen Stil (Müslis per Hand im Startup-Keller abfüllen, bekleben, …) und unterschiedlichsten Mitgründern starten wir aktuell die erste professionelle Produktion unserer Müslibecher. 

Sämtliches Wissen, welches wir über die Jahre gesammelt haben, ist selbst erarbeitet. Fabi studiert aktuell noch Medizin und Tobi hat ein abgeschlossenes Marketing & BWL-Studium, also haben wir mit der Lebensmittelindustrie eigentlich nichts am Hut (gehabt).

Wie sieht die Vision von muesligo aus und welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?

Unsere Vision ist es, nachhaltigen Konsum zu einem positiven Erlebnis zu machen und damit langfristig zu etablieren. Wir wollen, dass Nachhaltigkeit locker und spaßig ist und alle an unserem Produkt profitieren. Dafür bemühen wir uns um nachhaltige Lösungen und versuchen diese auf eine fröhliche und lockere Art zu vermitteln.

Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte deren Bedürfnisse und Erwartungen erfüllen?

Unsere Zielgruppe befindet sich vor allem draußen, in der Natur. Alle, die Outdoor-Übernachten und ein vollwertiges Frühstück oder einen Snack genießen möchten, zählen wir dazu. Vom Campingplatz über Radtouren, Wanderungen, Familienausflüge und Festival-Camper. Ein vollwertiges und fertiges Frühstück, welches nur Wasser benötigt, hilft hier immer.

Welche besonderen Herausforderungen haben Sie auf Ihrem Weg bisher gemeistert und wie haben Sie diese bewältigt?

Aktuell läuft unsere Crowdfunding-Kampagne, um unsere erste professionelle Produktion zu finanzieren. Dies ist das erste Mal, dass wir extern Kapital in unser Vorhaben holen. Bis jetzt haben wir alles selbst finanziert und gestemmt und so durch viele Erlebnisse an Wissen und Erfahrung gesammelt. Seit vielen Jahren gehen wir stetig immer weiter, auch wenn die Schritte sehr klein sind, haben wir nie aufgegeben. 

Was macht muesligo und Ihr Produkt einzigartig im Vergleich zu anderen Anbietern auf dem Markt?

Es gibt keine anderen Anbieter auf dem Markt. 

Natürlich gibt es unzählige to go Müslis, jedoch keines wie unseres. Durch das Haferpulver in unserem Becher benötigt man nur Wasser und das Haferpulver verwandelt sich in Hafermilch. So spart man sich das nervige Schleppen & Kühlen von Milch. Dazu gibt es einen kompostierbaren Löffel, man braucht also tatsächlich einzig und allein Wasser und hat ein fertiges Frühstück für unterwegs. Das Ganze ist bio & vegan. Klingt simpel, aber gibt es so noch nicht.

Welche zukünftigen Entwicklungen und Erweiterungen planen Sie für Ihr Unternehmen und Ihre Produktpalette?

Um unsere erste richtige Sorte fokussiert zu etablieren, starten wir aktuell nur mit der Sorte Schoko-Hanf. In naher Zukunft werden jedoch weitere Sorten folgen, die spezifisch auf bestimmte Bedarfe angepasst werden.

Welche Erfahrungen haben Sie im Bereich Nachhaltigkeit gemacht und wie integrieren Sie diese in Ihr Geschäftsmodell?

Im Laufe der Jahre haben wir gelernt, dass Nachhaltigkeit immer wichtiger und vom Kunden geschätzt wird. Was jedoch entscheidend ist: Nachhaltigkeit ist wichtig, jedoch sind Qualität und Preis die zwei Faktoren, die bei den allermeisten Menschen noch immer davor kommen. Stimmt einer der zwei Punkte nicht, ist Nachhaltigkeit „egal“.

Können Sie uns mehr über die Produktion Ihres Müslis erzählen und wie Sie sicherstellen, dass es den hohen Qualitätsstandards entspricht?

Bereits weiter oben haben wir erwähnt, dass gerade die erste professionelle Produktion anläuft. Diese wird von uns gemeinsam mit einem zertifizierten Partner in der Nähe von Stuttgart abgewickelt. Selbstredend halten wir uns an geltende Qualitätsstandards und durch Zertifizierungen wie beispielsweise die Bio-Zertifizierung werden diese auch entsprechend kontrolliert.

Wie wichtig ist Ihnen das Thema Kundenfeedback und wie gehen Sie auf die Wünsche und Anregungen Ihrer Kunden ein?

Um hier keine 0815 Antwort wie „natürlich sehr wichtig, wir gehen auf alles ein“ zu geben: Da sich unser Kundenstamm noch in Grenzen hält, haben wir die Möglichkeit, häufig in engen und persönlichen Austausch zu gehen und alle Anregungen wahrzunehmen. Wir freuen uns über jede Nachricht und schätzen den engen und ehrlichen Austausch sehr.

Wie haben Sie die Resonanz auf Ihre Crowdfunding-Kampagne erlebt und welche Lehren haben Sie daraus gezogen?

Mehr ist mehr. Das ist die wohl größte Lehre. 

Wir haben uns im Vorhinein mit einer anderen Gründerin über ihre erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne ausgetauscht und als wichtigsten Tipp mit an die Hand bekommen: Wenn du das Gefühl hast, du nervst (deine Community), dann mach noch mehr!

Das können wir vollkommen bestätigen, je mehr man macht, desto mehr kommt dabei rum. Außerdem: Man braucht Geduld, Selbstvertrauen und die richtigen Leute (Zielgruppe) müssen die Kampagne zu sehen bekommen.

Das Feedback war bis jetzt durchweg positiv.

Welchen Einfluss hat die wachsende Nachfrage nach veganen und nachhaltigen Produkten auf Ihre Unternehmensstrategie?

Wir haben uns vor über zwei Jahren dazu entschieden, von Milchpulver auf Haferpulver zu wechseln und seit diesem Frühjahr ist bei uns jedes Produkt bio und vegan. Wir sind selbst keine Veganer aber der Meinung, bei manchen Produkten ist es so einfach, komplett auf tierische Zutaten zu verzichten, z.B. bei unserem Müsli.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ebenfalls ein Startup aufbauen möchten?

Die Frage ist spannend und man kann bestimmt einiges aus unserer Geschichte lernen. Dennoch möchten wir betonen, dass wir noch keine Experten sind und dass nur unsere eigene Erfahrung ist.

Erstens: Der allerwichtigste Punkt zuerst: Habt Spaß. Ein Startup zu gründen, viel Arbeit und Leidenschaft reinzustecken funktioniert nur, wenn man Spaß an dem hat, was man macht. Wenn du deine Aufgaben gerne machst und nicht als Arbeit siehst, wenn du manchmal nicht ins Bett willst, weil du noch was fertig machen möchtest oder wenn du gerne auch mal ein ganzes Wochenende durcharbeitest, dann ist das genau richtig.

Zweitens: Das Gründerteam muss passen. Hier gibt’s keine universelle Regel, es muss einfach passen. Ob es passt oder nicht, merkt man manchmal früher, manchmal später. Aber wenn man ehrlich zu sich ist, trifft man hier die richtigen Entscheidungen.

Drittens: Niemals aufgeben. Klingt platt, ist aber der Schlüssel. Es wird so viele Rückschläge und schwierige Situationen geben und wenn man dann aufgibt, ist es vorbei. Weitermachen, optimieren, tüfteln, verfeinern und hart arbeiten, bis es funktioniert!

Wir bedanken uns bei Fabian Klodner und Tobias Titze für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Kann diese Innovation unsere Städte nachhaltig verändern?

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kamsteel

KamSteel GmbH entwickelt solargetriebene Möbel, die Funktionalität und Nachhaltigkeit vereinen, wie Solarsitzbänke mit Ladestationen und Beleuchtung

Stell dich und dein Startup KamSteel doch kurz unseren Lesern vor.

Mein Name ist Katarzyna Kamrowski und ich bin die Gründerin der Firma KamSteel GmbH mit Sitz in Oldenburg.

KamSteel ist ein Start-up, das sich auf solargetriebene Möbel spezialisiert hat. Unser Sortiment umfasst innovative Solarprodukte, die Funktionalität und Nachhaltigkeit vereinen. Zu den angebotenen Produkten gehören Solarsitzbänke und Stationen für Außenbereiche, die nicht nur Sitzgelegenheiten bieten, sondern auch praktische Funktionen wie Ladestationen für Mobiltelefone, Beleuchtung, Sound und WLAN-Konnektivität integrieren.

Durch unsere Innovation schaffen wir eine umweltfreundliche Lösung für den modernen Lebensstil, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch praktisch ist. Neben den smarten Möbeln haben wir über 500 einzigartige Produkte, die auf Kundenbestellung hergestellt werden. Wir streben danach, den öffentlichen Raum zu verbessern, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und gleichzeitig das Wohlbefinden und den Gemeinschaftssinn zu stärken. 

Warum hast du dich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Es gibt mehrere Gründe, warum ich mich entschieden habe, ein Unternehmen zu gründen. Der wichtigste ist mein Wunsch, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft beizutragen, besonders im Bereich Nachhaltigkeit. Meine Mission ist es, Außenräume attraktiver zu gestalten und Treffpunkte für den sozialen Austausch zu schaffen. Die rasante Digitalisierung bereitet mir Sorgen, da die menschliche Face to Face Kommunikation abnimmt und reale Beziehungen komplizierter werden. 

Ein weiterer Grund ist die persönliche Herausforderung. Die Gründung und Führung eines Unternehmens stellen für mich eine spannende und aufregende Erfahrung dar. 

Was war bei der Gründung von KamSteel die größte Herausforderung?

Für mich war die Finanzierung die größte Herausforderung. Als Start-up ist man auf eine Finanzierung angewiesen, um seine Geschäftsidee auch umsetzen zu können. Für mich stand fest, dass ich dafür zu Beginn auf Eigenkapital setze, da der Umgang mit eigenen Mitteln ein anderer ist als mit Fremdkapital. Für mich war dies genau die richtige Entscheidung, weil ich dadurch lernen konnte, mit einem bestimmten Budget das Bestmögliche für mein Start-up herauszuholen. So bin ich jetzt sehr sicher im Umgang mit Kapital und weiß für eine eventuelle Fremdkapitalfinanzierung genau, wie ich mit dem Geld arbeiten muss.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist? 

Wenn man darauf wartet, bis eine Idee perfekt ist, würde man als Start-up nie starten. Das „perfekt“ gibt es nicht. Man muss also einen Punkt für sich finden, an dem die Idee so weit fortgeschritten ist, dass sie am Markt bestehen kann aber auch nicht zu lange warten, bis man beispielsweise von Wettbewerbern überholt wird. Die Selbstständigkeit bringt jeden Tag neue Herausforderungen, denen man sich stellen muss, aber ich stelle immer wieder fest, dass jede Aufgabe lösbar ist. 

Welche Vision steckt hinter KamSteel?

Die Vision von KamSteel ist es, durch innovative Solarsitzbänke und solarbetriebene Möbel öffentliche Räume nachhaltiger und attraktiver zu gestalten, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und das Bewusstsein für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit zu schärfen, um die Lebensqualität in Städten zu verbessern und ein Umdenken in der Gesellschaft zu fördern. Dabei kann die Vision der Firma in folgende fünf Aspekte aufgeteilt werden: 

Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Unsere Kernvision ist die Förderung der Nachhaltigkeit. Wir wollen zur Reduktion des CO2 – Fußabdrucks beitragen, indem wir erneuerbare Energie produzieren und Impulse für Investitionen in diese Technologie setzen, die zur Energiewende beiträgt. 

Innovative Technologie: Unsere Solarsitzbänke sind ein innovatives Produkt. Sie kombinieren fortschrittliche Solartechnologie mit funktionalem Design, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch technisch fortschrittlich sind. 

Verbesserung öffentlicher Räume: Eine weitere Vision ist die Aufwertung öffentlicher Räume durch die intelligenten, solarbetriebenen Möbel. Ziel ist es, öffentliche Plätze sicher, komfortabler und attraktiver zu gestalten.

Gesellschaftlicher Nutzen: Die Solarmöbel tragen zur Verbesserung der Lebensqualität in den Städten oder stark frequentierten Wohngebieten bei. 

Bildung und Bewusstsein: Mit unseren Produkten möchten wir das Bewusstsein für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit schärfen. Wir hoffen, durch den alltäglichen Gebrauch von Solarmöbeln ein Umdenken in der Gesellschaft zu fördern und die Akzeptanz und das Verständnis für nachhaltige Technologien zu erhöhen.    

Wer ist die Zielgruppe von KamSteel?

Unsere Zielgruppe ist vielfältig und umfasst verschiedene Segmente, die von den nachhaltigen und innovativen Lösungen profitieren können. Dabei beziehen wir uns auf den B2B-Bereich und zählen vor allem öffentliche und private Institutionen und Unternehmen zu unserer Zielgruppe:

  • Öffentliche Verwaltungen und Gemeinden: Parks, Bushaltestellen uvm. 
  • Bildungseinrichtungen: Schulen, Universitäten, Vereine uvm.
  • Unternehmen und Gewerbegebiete 
  • Freizeit und Tourismuseinrichtungen: Freizeitparks, Hotels, Resorts uvm. 
  • Wohnungsbaugesellschaften 
  • Messe– und Veranstaltungsorganisationen  
  • Umweltbewusste Verbraucher 

Wie funktioniert KamSteel? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet dich von anderen Anbietern?

KamSteel zeichnet sich durch hochwertige, langlebige Produkte aus, die in puncto Qualität und Beständigkeit Maßstäbe setzen. Unsere breite Palette an einzigartigen Designs ermöglicht es unseren Kunden, genau das Möbelstück zu finden, das perfekt zu ihrem Stil und Bedarf passt. Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, unsere Möbelstücke individuell zu personalisieren – sei es durch eine Gravur des Firmenlogos oder eines persönlichen Spruchs.

Wir gehen jedoch über die reine Produktqualität hinaus: Unsere Kunden profitieren von umfassender Unterstützung durch Pflege-Tipps, die die Langlebigkeit der Möbel noch weiter erhöhen. Darüber hinaus bieten wir eine maßgeschneiderte Beratung und erstellen individuelle Gestaltungskonzepte, um sicherzustellen, dass unsere Produkte optimal in ihre Umgebung passen.

Was KamSteel von anderen Anbietern unterscheidet, ist unser ganzheitlicher Ansatz. Neben der Produkt- und Designqualität bieten wir eine Rundum-Betreuung, die von der Beratung bis hin zur Pflege reicht. So verbinden wir hochwertige Handwerkskunst mit exzellentem Kundenservice.

Wo geht der Weg hin? Wo siehst du dich und KamSteel in fünf Jahren?

KamSteel möchte in fünf Jahren eine führende Rolle im Bereich nachhaltiger und innovativer Möbeltechnologien für Außenbereiche einnehmen. Dafür werden wir mit einem starken Marktauftritt in Deutschland, einem erweiterten Produktportfolio und einem tiefgreifenden Engagement für ökologische und soziale Verantwortung sorgen.   

Welche Tipps würdest du angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Lege dir ein richtiges Mindset an. Meiner Meinung nach ist das Wichtigste ein richtiges Mindset zu haben und daran festzuhalten. Ein gutes Mindset hilft dabei, die Herausforderungen des Unternehmenswachstums zu meistern, um langfristig erfolgreich zu sein und durchzuhalten. 

Finde den für dich richtigen Mentor. Ein guter Mentor kann dir bei den unterschiedlichsten Problemen helfen. Deswegen versuche schon gleich zu Beginn einen zu finden, der dir bei den Punkten helfen kann, in denen du selbst nicht so stark bist.

An dieser Stelle möchte ich ein großes Dankeschön aussprechen für alle, die an mich glauben und auf dem Weg begleiten und unterstützen!

Wir bedanken uns bei Katarzyna Kamrowski für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Innovative Ideen in der siebten Folge von Die Höhle der Löwen

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27. mai 2024

In der siebten Folge der beliebten Gründershow „Die Höhle der Löwen“, ausgestrahlt am 27. Mai um 20:15 Uhr auf VOX, präsentieren sechs Start-ups ihre innovativen Ideen. Von wasserbetriebenen Fahrrädern und revolutionären Nudeln über spezielle Pflegeprodukte für Glatzenträger bis hin zu intelligenten Montagesystemen und Nahrungsergänzungsmitteln für Frauen – die Gründer hoffen auf einen Deal, der ihre Geschäftsideen in die Zukunft katapultieren könnte.

eWater.Bike – 27. Mai, 20:15 Uhr bei VOX

In der siebten Folge von „Die Höhle der Löwen“ stechen die Investor:innen wortwörtlich in See. Alexander Dudin (40), Tanja Himmelreich (37) und Johannes Gärtner (39) aus Immenstadt präsentieren das eWater.Bike, ein innovatives Wasserfahrrad mit E-Motor. Der Akku des Bikes hält bis zu acht Stunden, was einer Reichweite von etwa 60 Kilometern auf dem Wasser entspricht. Über das integrierte Display können Nutzer:innen alle wichtigen Informationen abrufen und die elektrische Tretunterstützung einstellen. Das eWater.Bike ist in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich: eSingle, eTandem und eChillout, wobei Letzteres eine drei Quadratmeter große Fläche bietet, auf der zwei Personen Platz finden. Nils Glagau testet das Bike kräftig auf dem Wasser, während Tillman Schulz und Dagmar Wöhrl den Ausflug auf dem integrierten Floß genießen. Die Gründer bieten 20 Prozent ihrer Firmenanteile für 350.000 Euro an.

Crunchy Padella – 27. Mai, 20:15 Uhr bei VOX

Robert Kaiser (40) und Christian Zippel (39) aus Donaustauf präsentieren mit Crunchy Padella eine revolutionäre Nudel, die nicht mehr in Wasser gekocht werden muss. Das Geheimnis liegt in einem patentierten Röstverfahren, das den Nudeln den besonderen Crunch, Geschmack und Biss verleiht. Die Nudeln bestehen zu 100 Prozent aus Hartweizengrieß und können einfach zwei Minuten in einer Soße erwärmt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Zeitersparnis, Energieersparnis und eine erhebliche Wasserersparnis pro Kochvorgang. Ob die Crunchy Padella den Geschmackstest der Löwen besteht, bleibt abzuwarten. Das Angebot der Gründer lautet: 100.000 Euro für 15 Prozent Firmenanteile.

Wiederbesuch mit ImagiNew Playhome – 27. Mai, 20:15 Uhr bei VOX

Roman Römmich kehrt in „Die Höhle der Löwen“ zurück, nachdem er in der 11. Staffel mit seinen bemal- und abwaschbaren Spielhäusern überzeugen konnte. Trotz Herausforderungen wie steigenden Rohstoffpreisen und Frachtkosten hat sich das Unternehmen auf den Online-Verkauf konzentriert und Erfolgsgeschichten geschrieben. Nun stellt Römmich mit ImagiNew Wasserballons ein neues Produkt vor: wiederverwendbare Wasserballons ohne lästiges Verknoten.

BETTER BE BOLD – 27. Mai, 20:15 Uhr bei VOX

Dennis Baltzer (35), Henning Jahnke (27) und Roberto Bianco (35) präsentieren BETTER BE BOLD, eine Pflegelinie speziell für Glatzenträger. In Europa gibt es rund 41 Millionen Männer mit Glatze, die häufig unter trockener Kopfhaut, Hautirritationen und Sonnenbrand leiden. Die Produkte von BETTER BE BOLD, darunter mattierende Glatzencreme, spezieller Sonnenschutz und ein 2in1 After-Shave-Balm, sind darauf ausgelegt, diese Probleme zu lösen. Prominenter Produkttester ist Moderator Amiaz Habtu. Die Gründer bieten 15 Prozent ihrer Firmenanteile für 400.000 Euro an.

fembites – 27. Mai, 20:15 Uhr bei VOX

Angelica Conraths (33) und Jana Deckelmann (32) aus Berlin wollen mit fembites hormonelle Beschwerden bei Frauen lindern. Ihre Nahrungsergänzungsmittel, wie die femgums aus Fruchtpüree und fempow mit Kakaopulver, basieren auf reinen BIO-Inhaltsstoffen und sind in Deutschland produziert. Sie sollen den hormonellen Haushalt unterstützen und Symptome wie Akne, Haarausfall, starke Periodenschmerzen und Stimmungsschwankungen verringern. Die Gründerinnen bieten 10 Prozent ihrer Firmenanteile für 300.000 Euro.

Plux – 27. Mai, 20:15 Uhr bei VOX

Christian Dinow (48) und Kai Steffens (47) aus Köln präsentieren Plux, ein System zur sicheren und einfachen Montage elektrischer Geräte, insbesondere Lampen, an der Decke. Die Installation erfolgt durch eine Adapterplatte und eine Klickvorrichtung, die das mühselige Einführen von Kabeln in Lüsterklemmen überflüssig macht. Das patentierte KlickSystem ermöglicht eine einfache Handhabung und erhöhte Sicherheit. Die Gründer bieten 20 Prozent ihrer Firmenanteile für 150.000 Euro an.

In dieser spannenden Folge von „Die Höhle der Löwen“ stellen sechs innovative Start-ups ihre Ideen vor und hoffen auf ein Investment, das ihnen den Weg zum Erfolg ebnet.

Bild: Investorin Janna Ensthaler nimmt die Produkte von „fembites“ genau unter die Lupe.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Ist Ihr Start-up bereit für den Markt von morgen?

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agiles Projektmanagement

Agiles Projektmanagement: Warum es für Start-ups unverzichtbar ist

In einer Ära, in der Marktbedingungen und Technologien sich rasant verändern, ist Agilität kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit. Start-ups, die in diesem turbulenten Umfeld bestehen wollen, müssen nicht nur innovativ, sondern auch extrem anpassungsfähig sein. Agiles Projektmanagement bietet genau diese Flexibilität und Schnelligkeit, die junge Unternehmen benötigen, um auf Veränderungen reagieren zu können, Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.

Agiles Projektmanagement unterscheidet sich grundlegend von traditionellen Ansätzen. Es legt den Fokus auf Anpassungsfähigkeit, Kundeneinbindung und kontinuierliche Verbesserung. Durch die Aufteilung von Projekten in kleinere, überschaubare Teile, sogenannte Sprints oder Iterationen, ermöglicht es eine flexible Planung und schnelle Reaktion auf neue Erkenntnisse oder Marktveränderungen. Diese Methode passt perfekt zu der dynamischen Natur von Start-ups, wo sich Anforderungen schnell ändern können und der direkte Kontakt zum Kunden zentral ist.

Durch die Implementierung agiler Methoden können Start-ups nicht nur ihre Produkte und Dienstleistungen schneller entwickeln und verbessern, sondern auch eine Kultur der Transparenz und des kontinuierlichen Lernens fördern. Teammitglieder werden ermutigt, eng zusammenzuarbeiten, regelmäßig Feedback zu geben und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Diese Art der Zusammenarbeit und Flexibilität ist entscheidend für Start-ups, die sich in den frühen Phasen ihrer Entwicklung befinden und schnell auf dem Markt Fuß fassen möchten.

In der folgenden Betrachtung werden wir die Schlüsselelemente des agilen Projektmanagements erkunden, seine Vorteile für Start-ups beleuchten und erörtern, wie diese revolutionäre Methode die Landschaft der modernen Geschäftswelt verändert.

Von traditionellen zu agilen Methoden: Ein Paradigmenwechsel

Traditionelles Projektmanagement folgt einem sequenziellen Muster, das wenig Spielraum für Veränderungen lässt. Im Gegensatz dazu basiert agiles Projektmanagement auf Flexibilität und Anpassung. Start-ups profitieren von dieser Anpassungsfähigkeit, indem sie ihre Strategien und Produkte kontinuierlich optimieren können.

Die Vorteile von agilem Projektmanagement für Start-ups

Durch Agilität können Start-ups schnell auf Marktveränderungen reagieren und Produkte zügig anpassen oder neu ausrichten. Diese Dynamik ist entscheidend für den Erfolg in einer schnelllebigen Wirtschaft. Zudem fördert agiles Management die Kundenzufriedenheit, da Feedback unmittelbar in die Produktentwicklung einfließt.

Implementierung agiler Methoden: Schritte zum Erfolg

Die Einführung agiler Methoden erfordert Commitment im gesamten Unternehmen. Es beginnt mit der Ausbildung des Teams in agilen Praktiken und der Etablierung einer Kultur, die Flexibilität und kontinuierliches Lernen fördert. Entscheidend ist die Auswahl der Methodik, die am besten zum Unternehmen passt, sei es Scrum, Kanban oder eine andere agile Praxis.

Agilität fördert Innovation und Kreativität

In einem agilen Umfeld werden Teammitglieder ermutigt, innovativ zu denken und kreative Lösungen zu entwickeln. Diese offene Atmosphäre trägt dazu bei, dass Start-ups neue Produkte und Services entwickeln, die wirklich marktführend sind.

Kontinuierliches Lernen und Verbessern

Agiles Projektmanagement betont die Bedeutung von Retrospektiven und kontinuierlichem Feedback. Diese Elemente helfen Start-ups, aus Erfahrungen zu lernen und Prozesse stetig zu verbessern.

Stärkung der Teamdynamik und Kommunikation

Agiles Management fördert die Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb des Teams. Regelmäßige Meetings und der Austausch von Feedback sorgen für eine starke Teamdynamik und eine klare Ausrichtung auf gemeinsame Ziele.

Flexibilität in der Produktentwicklung

Durch den iterativen Ansatz des agilen Managements können Start-ups ihre Produkte schrittweise entwickeln und verbessern. Diese Flexibilität ermöglicht es, neue Erkenntnisse und Kundenfeedback schnell zu integrieren.

Risikomanagement und Anpassungsfähigkeit

Agiles Projektmanagement ermöglicht es Start-ups, Risiken effektiver zu managen. Durch die kontinuierliche Bewertung und Anpassung von Projektplänen können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden.

Der Wegbereiter für nachhaltigen Erfolg in der Start-up-Welt

Agiles Projektmanagement ist weit mehr als nur eine Reihe von Methoden und Werkzeugen; es ist eine Philosophie, die Start-ups ermöglicht, sich in der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt zu behaupten. Durch die Implementierung agiler Praktiken können Start-ups eine dynamische und reaktionsfähige Unternehmenskultur schaffen, die Innovation fördert, die Teamarbeit stärkt und eine tiefe Verbindung zum Kunden herstellt.

Die Agilität ermöglicht es Start-ups, Produkte und Dienstleistungen schnell zu iterieren, basierend auf echtem Kundenfeedback und sich verändernden Marktbedingungen. Diese Anpassungsfähigkeit ist entscheidend, um nicht nur zu überleben, sondern auch zu florieren, da sie Start-ups erlaubt, Chancen zu ergreifen, während sie entstehen, und Risiken zu minimieren, bevor sie zu ernsthaften Problemen werden.

Darüber hinaus stärkt agiles Projektmanagement die interne Kommunikation und Kollaboration, indem es Barrieren abbaut und ein Umfeld schafft, in dem jedes Teammitglied seinen Beitrag leisten und Einfluss nehmen kann. Diese offene und inklusive Arbeitsweise fördert nicht nur die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter, sondern trägt auch dazu bei, die kollektive Intelligenz des Teams zu nutzen, was wiederum zu besseren Ergebnissen führt.

In einer Zeit, in der die Fähigkeit, schnell und effektiv auf Veränderungen zu reagieren, über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden kann, bietet agiles Projektmanagement Start-ups einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Es ist ein Ansatz, der Flexibilität mit Struktur verbindet, Innovation fördert und eine enge Ausrichtung an den Kundenbedürfnissen sicherstellt.

Kurz gesagt, agiles Projektmanagement ist kein optionaler Luxus für Start-ups; es ist eine fundamentale Notwendigkeit, die den Grundstein für nachhaltigen Erfolg legt. Start-ups, die diese agilen Prinzipien verinnerlichen und anwenden, setzen sich in einer immer komplexer und wettbewerbsintensiver werdenden Welt durch und gestalten ihre Zukunft aktiv mit.

Foto/Quelle/ Credits: stock.adobe.com – fotoinfot

Ich empfehle, das Selbstwertgefühl divers aufzubauen

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julia tanck

In ihrem Buch “Unfiltered. Social Media und unser Körperbild” geht die Psychotherapeutin Dr. Julia Tanck den Auswirkungen auf den Grund, die Social Media auf unser Körperbild und Wohlbefinden haben kann. Im Interview erklärt sie, warum die Gründe für Essstörungen oft in der Familie liegen, warum Social Media das Problem des Fernsehens verschärft und wie es gelingt, mit sich ins Reine zu kommen.

„Schlanksein wird häufig mit Leistung, Anerkennung, Intelligenz, Selbstbewusstsein und Erfolg verknüpft“

herCAREER: Julia, du arbeitest als Psychotherapeutin und bist Expertin in Sachen Essstörungen und verzerrte Körperbilder – hat die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper nur etwas mit dem Äußeren eines Menschen zu tun?

Dr. Julia Tanck: Jein – die Unzufriedenheit mit dem Körper kann sich schon sehr früh im Alter von fünf bis sechs Jahren entwickeln.

herCAREER: Wie kann das sein?

Dr. Julia Tanck: Zum einen ist es das Elternhaus, zum anderen sind bereits kleine Kinder medialen Einflüssen ausgesetzt. Zuletzt spielen die Persönlichkeitsmerkmale eine Rolle. Körperunzufriedenheit kann die Manifestation eines geringen Selbstwerts oder schlicht schlechter Stimmung sein. Es muss nicht immer direkt etwas mit dem Äußeren zu tun haben.

herCAREER: Was kann im Elternhaus falsch laufen?

Dr. Julia Tanck: Es gibt viel Forschung zu Mütter-Töchter-Paaren. Wenn die Mutter negative Kommentare in Bezug auf ihren eigenen Körper äußert, andere Körper negativ kommentiert oder gar das Kind negativ kommentiert, dann überträgt sich diese Unzufriedenheit auf das Kind – selbst wenn das von der Mutter gar nicht gewollt ist.

herCAREER: Wie ist es mit Vätern und Söhnen?

Dr. Julia Tanck: Da ist es genauso. Wenn Väter zum Beispiel sehr exzessiv Sport treiben oder Muskelaufbau-Präparate nehmen, beeinflusst das die Söhne. Wir haben häufig gleichgeschlechtlichen Übertragungsprozesse, aber selbstverständlich kann auch ein Vater durch negative Kommentare Körperunzufriedenheit bei seiner Tochter auslösen.

herCAREER: Welche sind deiner Erfahrung nach die häufigsten tieferliegenden Gründe für Körperunzufriedenheit?

Dr. Julia Tanck: Es sind die familiären Prozesse, aber auch die Einflüsse innerhalb unserer Gesellschaft. Schlanksein wird häufig mit Leistung, Anerkennung, Intelligenz, Selbstbewusstsein, Erfolg etc. verknüpft. So lernen wir bereits früh, dass wir einen inneren Mangel im Außen – also an unserem Körper – kompensieren können. In meiner Praxis ist es fast die Regel, dass Patientinnen, die mit einer Essstörung in Therapie sind, berichten: Ich habe eigentlich von zu Hause schon immer ein gestörtes Essverhalten vorgelebt bekommen. Meine Mutter hat nur einmal am Tag gegessen oder mein Vater hat seinen Körper den ganzen Tag negativ bewertet. Daneben gibt es bei Essstörungen eine große genetische Komponente.

herCAREER: Wie sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede?

Dr. Julia Tanck: Frauen sind im direkten Vergleich mit Männern immer noch unzufriedener mit ihren Körpern – über alle Altersgruppen hinweg.

herCAREER: Aber eine Körperunzufriedenheit ist nicht gleich eine Essstörung, oder?

Dr. Julia Tanck: Nein, nicht jede Person mit einer Körperunzufriedenheit entwickelt eine Essstörung. Aber ein negatives Körperbild ist bei einer Essstörung fast immer vorhanden. Der Prozess ist plausibel: Ich bin mit meinem Körper unzufrieden und möchte das ändern, weil dieses Gefühl unangenehm ist. Es mag auf den ersten Blick um den Körper gehen, aber im Grunde geht es darum, die negativen Gefühle zu regulieren: Um dem niedrigen Selbstwert zu entkommen, will ich nach außen etwas verändern, um mich wertvoller zu fühlen.

herCAREER: Haben die Menschen, die zur Essstörung neigen, etwas gemeinsam?

Dr. Julia Tanck: Fast alle bringen ein hohes Level an Perfektionismus mit. Sie haben hohe Ansprüche, an ihren Körper und an ihre Leistung. Und sie haben ein großes Kontrollbedürfnis – wobei das Bedürfnis nach Kontrolle ein psychologisches Grundbedürfnis ist, das wir alle haben. Aber es ist eben unterschiedlich stark ausgeprägt.

herCAREER: Welche eigenen Erfahrungen hast du gemacht?

Dr. Julia Tanck: Ich kenne essgestörte Verhaltensmuster wie: Diäten machen, häufiges Wiegen, Kalorien zählen. Das Bedürfnis, gewissen Körperidealen zu entsprechen. Auch Körperkommentare seitens der Familie sind mir nicht fremd. Aber ich habe es immer geschafft, mich gut abzugrenzen. So hat sich die Körperunzufriedenheit nicht in einer Essstörung verfestigt.

herCAREER: Es gibt viele Übungen in deinem Buch – warum reicht es nicht, die Mechanismen zu “verstehen”? Wie kann man eine wertschätzende Haltung gegenüber seinem Körper trainieren?

Dr. Julia Tanck: Das Thema hatte ich gerade gestern in einer Therapiestunde! Die Mechanismen kognitiv zu verstehen ist wichtig und der erste Schritt, ein Bewusstsein zu entwickeln, dass es etwas gibt, an dem ich arbeiten darf oder wachsen kann. Der nächste wichtige Schritt ist dann, neue Erfahrungen zu machen, die unsere Gedanken und Gefühle auch wirklich nachhaltig verändern können. “Es stimmt nicht, dass ich nur wertvoll bin, wenn ich schlank bin”, ist leicht gesagt, aber schwer umgesetzt.

herCAREER: Wie setzt man so einen Satz um, so dass man ihn auch glaubt?

Dr. Julia Tanck: Das ist die Kunst. Über Verhaltensänderungen können wir positive Erlebnisse und neue Blickwinkel verinnerlichen. Durch Achtsamkeit, durch intuitive Ernährung, durch Freude an Bewegung, am Essen, am Genuss. Gestern in der Sitzung haben wir zum Thema Sinnlichkeit gesprochen, also auch positive Erfahrungen mit dem Körper zu erleben. Das heißt, die Gedanken und die Gefühle brauchen immer länger, um sich zu verändern. Das Verhalten können wir aber relativ schnell ändern.

herCAREER: Mit Essstörungen haben es westliche Gesellschaften erst nach dem Aufkommen des Fernsehens zu tun, richtig?

Dr. Julia Tanck: Man kann das nicht verallgemeinern, aber die bekannte Fidschi-Studie hat ergeben, dass sich erst nach der Einführung des Fernsehens 1995 Essstörungen auf den Fischi-Inseln ausbreiteten. Vorher waren sie dort nicht bekannt. Auch in den Neunzigerjahren bei uns, mit dem extremen Schlankheitsideal mit Models wie Kate Moss, nahmen die Essstörungen zu, hier gibt es einen Zusammenhang zwischen medialer Konfrontation und der tatsächlichen Fallzahl.

herCAREER: Wieso verschärft Social Media das Problem noch einmal mehr?

Dr. Julia Tanck: Auf Social Media kann im Unterschied zu den traditionellen Medien jede Person vertreten sein. Das macht es näher. Im Fernsehen sehen wir in der Regel Celebrities, Prominente oder Politiker:innen. Bildbearbeitung ist ein großes Thema. Mit einem Klick können die User:innen ihr Foto optimieren, so dass manche sich gar nicht mehr trauen, nicht retuschierte Bilder von sich hochzuladen. Und das verzerrt die Realität.

herCAREER: Würdest du zum kompletten Social-Media-Verzicht raten?

Dr. Julia Tanck: Das ist eine individuelle Entscheidung. Ich würde nicht sagen, dass ein kompletter Verzicht notwendig ist. Social Media hat viele Vorteile: Wir finden niedrigschwellig Wissen und Informationen zu Themen, die uns interessieren. Wenn ich mich beispielsweise vegetarisch ernähren will, aber nicht weiß, wie genau, finde ich bestimmt viel Inspiration. Es geht darum, in die Selbstverantwortung zu gehen und zu fragen: Welche Inhalte tun mir nicht gut? Wo gibt es einen Mehrwert für mich und was zieht mich runter? Und dann auch Konsequenzen zu ziehen und gewissen Accounts entfolgen.

herCAREER: Auch die noch so erfolgreiche, intelligente Frau ist nicht davor gefeit, ihr Leben lang mit ihrem Äußeren zu hadern. Welche Fähigkeit haben die Frauen, die mit sich im Reinen sind?

Dr. Julia Tanck: Ich beobachte, dass die Frauen, die mit sich im Reinen sind, eine gute, stabile innere Haltung haben, die nichts mit ihrem Gewicht zu tun hat. Ich habe auch beruflich erfolgreiche Frauen in der Therapie sitzen, die dem gängigen Schönheitsideal entsprechen und traurig und niedergeschlagen sind.

herCAREER: Was empfiehlst du diesen Frauen?

Dr. Julia Tanck: Ich empfehle generell, das Selbstwertgefühl divers aufzubauen – es auf ein Fundament zu stellen, dass größer ist als das reine Aussehen. Was zeichnet mich als Person aus? Für welche Werte stehe ich ein? Was schätzen Menschen an mir? Wofür möchte ich mich einsetzen? Welche Freundschaften tun mir gut? Will ich reisen? Ein Instrument lernen? Gute Gespräche führen? Wer sein Leben nach den eigenen Werten ausrichtet, ist automatisch glücklicher. Die Frauen, die mit sich im Reinen sind, gestalten ihr Leben nach ihren persönlichen Vorstellungen. Und das ist der Weg für uns alle – auch wenn er nicht immer einfach ist.

Am 29. Mai um 13 Uhr trägt Dr. Julia Tanck online und kostenfrei in der herCAREER Academy vor: “Abseits des Perfektionismus für mehr Körperakzeptanz”.

https://www.her-career.com/abseits-des-perfektionismus-fuer-mehr-koerperakzeptanz/

Das Interview führte herCAREER-Chefredakteurin Julia Hägele

Bild: Dr. Julia Tanck Psychologische Psychotherapeutin, Wissenschaftlerin, Autorin © Constanze Wenig

Quelle messe. rocks GmbH

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