Samstag, April 20, 2024
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Den Aufwand für Recruiting und HR nicht unterschätzen

PayFit digitalisiert und vereinfacht die Lohnbuchhaltung und HR Prozesse

Stellen Sie sich und das Startup PayFit kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Firmin Zocchetto und ich bin Mitgründer und Geschäftsführer von PayFit.

Wir haben PayFit 2016 gegründet, um Unternehmen bei der Gehalts- und Lohnabrechnung zu unterstützen. Hierfür haben wir ein 100%ig digitales und nutzerfreundliches Lohnabrechnungs- und HR-Tool entwickelt, dank dem Arbeitgeber sich lästigen Papierkram und unnötige Zeitaufwände ersparen. Mittels einer intuitiven und übersichtlichen Nutzeroberfläche verwalten und bearbeiten Unternehmen beispielsweise Personaldaten, Sozialanmeldungen und Urlaubsplanungen. Mitarbeiter haben zudem über den Online-Bereich unkomplizierten Zugang zu den eigenen Lohnabrechnungen und Abwesenheitsanträgen. Wir haben Büros mit rund 250 Mitarbeitern in Paris, Berlin und Barcelona. Weltweit betreuen wir rund 2.500 Kunden. Seit unserem Deutschlandstart im Oktober 2018 konnten wir auch in diesem Markt bereits mehr als 190 Kunden gewinnen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Gründen wollte ich schon immer. Die Idee zu PayFit im Speziellen kam meinen zwei Mitgründern und mir, da in Frankreich die Lohnabrechnung und das Steuersystem so unglaublich komplex sind. Der Markt schrie förmlich nach einer einfachen und digitalen Lösung. Und aus Frankreich heraus war es dann nur ein kleiner Schritt in andere Märkte – denn das Problem komplizierter Lohnabrechnung existiert auch in anderen Ländern.

Welche Vision steckt hinter PayFit?

Wir wollen Unternehmer und Personaler dazu befähigen, sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist – ihr Team. Um dafür jedoch im stressigen Arbeitsalltag Zeit zu finden, ist es wichtig, nicht unendlich Zeit durch unnötige E-Mail-Kommunikation, komplizierte Excel-Tabellen oder Papierchaos zu verschwenden. Unsere Vision ist es daher, Unternehmen mit der besten Basis an Lohnabrechnung- und HR-Tools  zu versorgen, um die Arbeitswelt von morgen mitzugestalten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

2016 haben wir eine Finanzierungsrunde in Höhe von 5 Millionen Euro abgeschlossen, schon ein Jahr später haben wir weiteres Kapital in Höhe von 14 Millionen Euro erhalten – unter anderem von Accel, The Family und Otium Venture neben bekannten Business Angels.

Am Anfang bestand die größte Herausforderung für uns darin, eine großartige Lösung mit einem echten Mehrwert auf dem Markt zu schaffen. Die größte Herausforderung, die wir aktuell haben: Wir sind momentum rund 240 Mitarbeiter – Ziel ist es, Ende des Jahres den 400. Kollegen zu begrüßen. Die Einstellung der richtigen Mitarbeiter bei einem so hohen Volumen ist eine große Herausforderung, aber auch spannende Aufgabe.

Wer ist die Zielgruppe von PayFit?

PayFit richtet sich primär an kleine und mittelständische Unternehmen – diese profitieren besonders davon, wie das Tool ihren HR-Alltag erleichtert. Aber auch Steuerberater geben uns sehr positives Feedback, denn für sie ist die Lohnabrechnung häufig nur ein leidiges und wenig profitables Thema, das sie nur übernehmen, weil ihre Kunden dies erwarten. Neben Unternehmen, die diesen Teil mittels PayFit also selbst verwalten, helfen wir auch den Profis aus der Steuerberatung, indem wir ihnen administrative Arbeit abnehmen und sie sich in einen Teilbereich der Anwendung des Kunden einloggen, um unkompliziert alle Daten zu exportieren, die sie zur steuerlichen Beratung benötigen.

Wie funktioniert PayFit? Wo liegen die Vorteile?

PayFit macht die Lohnabrechnung so einfach wie möglich. Ob Laie oder HR-Experte – nach einer kurzen Einführung in das Tool kann bereits innerhalb weniger Minuten die erste Lohnabrechnung durchgeführt werden. Neben dieser Einfachheit profitieren unsere Nutzer von der Sorgenfreiheit und Anpassungsfähigkeit, die das Tool mit sich bringt. Bei Gesetzesanpassungen können wir sofort reagieren und neue Regulierungen in unserem Produkt abbilden – dank unserer unternehmenseigenen Programmiersprache JetLang können wir von heute auf morgen auf solche Änderungen reagieren und unsere Kunden automatisch updaten. 

Wie ist das Feedback?

Ausgesprochen gut, wie sich auch an unserem starken Wachstum seit Gründung in Frankreich oder dem Markteintritt in Deutschland zeigt. Unsere Kunden schätzen die einfache Bedienbarkeit der cloud-basierten Lösung und unseren/den freundlichen Kunden-Support. Wir nehmen das Feedback unserer Kunden sehr ernst. Haben Kunden spezielle Bedürfnisse bei ihrer Lohnabrechnung, zum Beispiel besondere Boni oder Provisionen, so setzen wir diese zügig in der Software um.

PayFit, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Auf der Viva Technology wurden wir gerade erst zum “Next European Unicorn” gewählt – genau da wollen wir auch hin. Wir wollen europaweit das Synonym für HR-Software und digitale Lohnabrechnung werden.

In Deutschland gibt es PayFit seit Oktober 2018. In diesem Markt wachsen wir stetig sowohl an Kunden als auch Mitarbeitern. Hier ist es unser Ziel, dass uns in den nächsten fünf Jahren jeder HR-Manager und Gründer kennt. Gleichzeitig wollen wir unseren Kunden innovative und umfassende Produkte anbieten, die ihren Arbeitsalltag erleichtern und ihre Mitarbeiter rundum sorglos verwalten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tipp Nummer 1 ist vielleicht nicht unbedingt neu, aber extrem wichtig: Viele Gründer basteln endlos an ihrem Produkt herum und schaffen den Sprung zum Launch nicht rechtzeitig. Klar ist ein hoher Anspruch an die eigene Arbeit gut, aber erst zu starten, wenn man nach den eigenen Ansprüchen Perfektion erreicht hat, ist oftmals zu spät. Statt alles 100% richtig zu machen, geht es erst einmal darum, das eigene Angebot zu testen und sich dann mit dem Feedback anderer schnell zu verbessern.

Darüber hinaus sollten Gründer den Aufwand für Recruiting und HR nicht unterschätzen beziehungsweise den Einstellungsprozess nicht zu spät starten. Nur wer sich ausreichend Zeit nimmt, die richtigen Mitarbeiter zu finden, hat auch das perfekte Team um Produkte zu entwickeln, die Kunden nachhaltig begeistern. Wachstum ohne die richtigen Leute ist so gut wie unmöglich. 

Gerade wenn Unternehmen wie wir ins Ausland expandieren, ist es zudem extrem wichtig, auch in neuen Märkten Mitarbeiter zu finden, denen man vollauf vertraut und Spielraum geben kann. Sie sollten die gleichen Werte leben und die Unternehmensvision mittragen. Nur so lässt sich eine neue Marke auch in einem neuen Land etablieren – indem die dortigen Mitarbeiter auch Markenbotschafter sind.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Firmin Zocchetto für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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