Samstag, April 20, 2024
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Lernt aus Euren Erfahrung und nehmt wenn nötig schnell Anpassungen vor!

Sprout stellt nachhaltig produzierte Stifte her, aus denen nach Gebrauch eine Pflanze wächst!

Stellen Sie sich und das Startup Sprout doch kurz unseren Lesern vor!
Sprout ist ein in Dänemark ansässiges Startup-Unternehmen. Das Produkt dahinter ist der weltweit einzige nachhaltige Stift, der sich in eine Pflanze verwandeln kann, wenn er zu kurz ist, um damit zu schreiben oder zu malen.

Der Blei- oder Buntstiftstummel wird einfach eingepflanzt und schon nach kurzer Zeit sprießen daraus Kräuter, Gemüse oder Blumen. Auf diese Weise wird neues Leben aus Abfall, den man sonst einfach wegwerfen würde, geschaffen.

Der Sprout-Stift ist zu einem weltweiten Erfolg geworden; Von unserem Hauptsitz in der Nähe von Kopenhagen verkaufen wir in über 60 Länder. Firmen erhalten ihr Logo eingraviert und verwenden den Stift als grünes Werbegeschenk und eine umweltfreundliche Alternative zu Plastikkugelschreibern. Der Stift wird schnell zum Gesprächsthema des Tages wenn er als Give-away ausgegeben wird, er ist somit ein idealer Gesprächsstarter. Wir haben seit dem Start von Sprout mehr als 10 Mio. Sprout-Stifte verkauft und erwarten in diesem Jahr einen Umsatz von rund 3 Mio. Euro.

Wie ist die Idee zu Sprout entstanden?
Eigentlich stammt die Idee des Sprout-Stifts von einer Gruppe von Studenten des MIT in Boston. Sie bekamen die Aufgabe, ein nachhaltiges Büroprodukt der Zukunft zu entwerfen und entwickelten den Pflanzenstift mit Samen. Ich habe den Sprout-Stift auf Kickstarter gesehen und gründete Sprout Europe im Jahr 2013, ich verkaufte und vertrieb den Sprout-Bleistift zunächst in Europa.

Ende 2014 kaufte ich den jungen Studenten die Rechte komplett ab, registrierte die globale Marke und meldete den Sprout-Stift zum Patent an.

Welche Vision steckt hinter Sprout?
Wir möchten Menschen und Unternehmen dazu inspirieren, umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen. Wir wollen, dass sie denken: Wenn ich einen Stift pflanzen kann, was kann ich noch tun, um mehr zu recyceln? Jeden Tag werden weltweit 135 Millionen Plastikkugelschreiber produziert! Wenn wir nur einen Teil davon durch Stifte ersetzen können, die zu Pflanzen werden können, sind wir sehr glücklich, dazu beizutragen, dass die Welt ein bisschen grüner wird. Es geht darum, den Menschen zu zeigen, dass selbst kleine Veränderungen im Alltag wichtig sind.

Außerdem wollen wir zeigen, dass ein grünes nachhaltiges Geschäft auch ein finanziell nachhaltiges Wachstumsgeschäft sein kann.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Von Anfang an hatten wir eine große Nachfrage nach dem Sprout-Stift. Ich habe Hunderte von Anfragen von Unternehmen erhalten, die ihn verkaufen oder als Teil einer Veranstaltung oder Kampagne nutzen wollten. Um Kredite oder externe Finanzierung zu vermeiden, habe ich Vorkasse zu Bedingung bei der Bestellung gemacht. Später haben wir einige Investitionen getätigt, um mit dem kontinuierlichen Wachstum des Geschäfts Schritt zu halten.

Natürlich haben wir auch Herausforderungen erlebt. Es hat Zeit gebraucht, die richtigen Investoren zu finden, die nicht nur finanziell, sondern auch mit Erfahrung und Wissen beitragen. Anfang dieses Jahres haben wir beschlossen, unseren eigenen Webshop für private Kunden zu schließen und alle privaten Verkäufe an Amazon auszulagern. Es war einfach zu teuer und zeitaufwendig, einen globalen Webshop zu betreiben.

Seitdem ist das E-Commerce-Geschäft enorm gewachsen, während wir uns auf die Marketing-Seite dieses Geschäftsbereichs konzentrieren konnten.

Wer ist die Zielgruppe von Sprout?
85% unserer Verkäufe gehen an Unternehmen und Organisationen, die an nachhaltigen Giveaways interessiert sind. Wir haben Kunden wie Coca Cola, Marriott, Toyota, Porsche, Deutsche Bahn, Deloitte, Disney, verschiedene Einzelhandelsgeschäfte und viele mehr. 15% gehen an Privatverbraucher, die unsere Stifte bei Amazon oder in verschiedenen Bordzeitschriften kaufen.

Aus welchem Material ist der Stift?
Der Sprout-Stift besteht aus nachhaltig geerntetem Holz (FSC oder PEFC-zertifiziert), die Minen aus Graphit oder Ton. Der Stift ist zu 100% biologisch abbaubar und enthält kein Blei oder Toxine.

Die Samenkapsel besteht aus Zellulose, Torf und hochwertigen Samen. Sie löst sich auf, wenn sie mit Erde und Wasser in Berührung kommt.

Was macht man nach dem Gebrauch des Stiftes?
Wenn der Stift zu kurz geworden ist, um damit zu malen oder zu schreiben, pflanzt man ihn ganz einfach mit der Kapsel nach unten in einen Topf mit feuchter Erde und stellt diesen an einen sonnigen Platz. Nach ein paar Tagen fängt die jeweilige Pflanze dann an, zu sprießen.

Aktuell bieten wir 14 verschiedene Pflanzen an.

Wie ist das Feedback?
Die Leute sind überrascht von der Wirkung, die der Stift hat. Er hat einen echten Wow-Faktor. Eine so einfache Idee, die so viel zum Thema Nachhaltigkeit kommunizieren und vermitteln kann. Der Stift ist einzigartig und originell, eben ein Geschenk, an das man sich erinnert.

Sprout, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ganz aktuell haben wir den weltweit ersten pflanzbaren Make-up-Stift entwickelt. Ich habe große Erwartungen an dieses neue Produkt. Insbesondere die Kosmetikindustrie muss neu und umweltfreundlich denken. In fünf Jahren sind wir auch in diesen Markt eingedrungen.

Wir werden die erste Wahl sein, wenn es um ein Produkte geht, das originell ist und Nachhaltigkeit auf eine ganz einfache und zugleich unterhaltsame Weise zeigt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Wartet nicht, bis Euer Projekt oder Produkt perfekt und 100% nachhaltig ist. Dann riskierst Ihr, ewig zu warten, weil man sich immer noch verbessern kann. Lernt aus Euren Erfahrung und nehmt wenn nötig schnell Anpassungen vor. Grundsätzlich gilt: Geschwindigkeit vor Schönheit.

2. Konzentriert Euch auf Eure Verkäufe. Viele Gründer fokussieren sich auf Bewertungen und Investitionen, bevor sie überhaupt ein Einkommen haben. Denkt beim Start des Unternehmens noch nicht über eine Exit-Strategie nach, sondern stellt sicher, zuerst ein ordentliches und profitables Geschäft aufzubauen.

3. Stellt mit Bedacht Personal ein. Gerade zu Beginn ist es wichtig, sorgfältig ausgewählte und wirklich qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Sucht nach Leute, die andere Fähigkeiten als Ihr selbst habt. Ihr selber könnt nicht in allem gut sein, also solltet Ihr versuchen, ein Mikro-Management zu vermeiden, indem Ihr Verantwortung an die richtigen, vertrauenswürdigen Kollegen weitergebt.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Michael Stausholm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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