Mittwoch, März 26, 2025
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Wissen ist da – aber warum findet es keiner?

TensorFive entwickelt KI-gestützte Lösungen, die Unternehmenswissen auffindbar und zugänglich machen – genau dann, wenn es gebraucht wird.

Wie entstand die Idee zur Gründung von TensorFive und welche Motivation steckt dahinter?

Durch den intensiven Kundenkontakt in der Unternehmensberatung haben wir ein Problem festgestellt, das fast jedes Unternehmen betrifft: Das Wissensmanagement.

Viele Dokumente liegen auf Sharepoints und ähnlichen Plattformen, doch die Suche nach relevanten Informationen gestaltet sich oft schwierig – sowohl für neue als auch für langjährige Mitarbeiter.  

Genau hier haben wir eine Lösung entwickelt, indem wir dieses Wissen dem entsprechenden Nutzer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zugänglich machen. Der Kerngedanke dahinter ist: Wir möchten die Lücke zwischen dem Wissen und den Menschen schließen, die darauf zugreifen müssen.

Welche konkreten Probleme löst euer KI-gestützter Chatbot für Unternehmen?

Unternehmen sind sich oft nicht bewusst, was sie eigentlich alles wissen. Wir gehen dieses Problem im Kern an, mit dem Ziel, dass Mitarbeiter ganz einfach auf das relevante Wissen zugreifen können.

Für langjährige Mitarbeiter ist der Chatbot eine riesige Erleichterung, insbesondere bei schwer auffindbaren Dokumenten.

Der Nutzer fragt nach spezifischem Wissen und erhält innerhalb weniger Sekunden die Antwort, inklusive aller Quelldokumente, sodass alles direkt überprüfbar ist. Auch im Onboarding-Prozess ist der Chatbot Gold wert – neue Mitarbeiter können sich eigenständig Wissen aneignen, gezielte Rückfragen stellen und erhalten alle relevanten Informationen auf einen Blick. Das ermöglichen wir mit T5.Knowledge.

Wie unterscheidet sich eure Lösung von anderen KI-gestützten Chatbots auf dem Markt?

Im Wissensmanagement gibt es viele verschiedene Arten von Wissen, für die unterschiedliche Herangehensweisen erforderlich sind. Bestimmte Richtlinien müssen strikt beachtet werden, während andere Dokumententypen je nach Kontext unterschiedliche Stellenwerte haben können. Genau hier haben wir einen starken Fokus gesetzt.

Wenn man beispielsweise nach Personen sucht, müssen andere Prozesse im Hintergrund ablaufen, als wenn man nach Dokumenten oder Dateien sucht. Unser Ansatz ist, im ersten Schritt die Intention bzw. das Szenario des Nutzers zu ermitteln, um im nächsten Schritt gezielt das passende Wissen bereitzustellen.

Dadurch wird die Qualität deutlich erhöht, im Vergleich zu einem Microsoft Copilot beispielsweise.

Welche Branchen profitieren am meisten von eurem Chatbot und warum?

Besonders Unternehmen, die stark informationsbasiert sind oder eine besondere Komplexität in ihrem Wissen aufweisen, profitieren besonders von unserer Lösung.

Wie gewährleistet ihr Datenschutz und dass nur interne Unternehmensdaten genutzt werden?

Datenschutz ist besonders in Deutschland ein zentrales Thema, dem auch wir höchste Priorität einräumen.

Wir gewährleisten den Datenschutz, indem wir eine Verschlüsselung nach modernen technischen Standards einsetzen und das Hosting der Applikation sowie die Berechnung der KI-Modelle ausschließlich auf gesicherter Infrastruktur in Deutschland durchführen.

Der Kunde hat dabei die Möglichkeit, zwischen On-Premise-Lösungen im eigenen Rechenzentrum, im Rechenzentrum von TensorFive oder einer Hyperscaler-Lösung in Deutschland zu wählen.

Durch die Integration von Single Sign-On aus der bestehenden Infrastruktur unserer Kunden wird zudem sichergestellt, dass Mitarbeiter immer nur auf die Dokumente und Wissensbereiche zugreifen können, auf die sie auch in den bestehenden IT-Lösungen Zugriff haben.

Welche Herausforderungen gab es bei der Entwicklung und Implementierung eurer KI-Lösung?

Eine der größten Herausforderungen ist vor allem das Testing.

Im Gegensatz zur „normalen“ Softwareentwicklung bringt das Testing bei KI-Lösungen zusätzliche Herausforderungen mit sich, da eine KI bei einem gleichen Testfall nicht immer denselben Output liefert.

Es können viele unterschiedliche Antworten entstehen, die von richtig über halbrichtig bis hin zu falsch reichen.

Diese verschiedenen Antwortmöglichkeiten zu kategorisieren, zu überprüfen und zu entscheiden, welche gut oder schlecht sind, stellt eine große Herausforderung dar und erforderte viel Arbeit. Glücklicherweise konnten wir davon profitieren, dass wir in Szenarien arbeiten, da wir pro Szenario den User-Intent bereits definiert haben und so noch gezielter grounding und guidance an das Large Language Model weitergeben können.

Wie sieht euer Geschäftsmodell aus? Plant ihr unterschiedliche Lizenz- oder Abo-Modelle?

Wir bieten zwei unterschiedliche Geschäftszweige an, die beide auf unserer Technologie basieren:

zum einen die KI-Prozessberatung, zum anderen unseren Wissensmanagement-Bot, T5.Knowledge. In der KI-Prozessberatung greifen wir auf die in der Beratung üblichen Tagessätze zurück.  Bei den Lizenzmodellen orientieren wir uns an der aktuellen Marktlage und bieten ein Monatsabo an.  Die Höhe des Beitrages richtet sich nach der gewünschten Leistung und der Infrastruktur des Kunden.

Über die nächsten Jahre hinweg wird es für informationsintensive Unternehmen unerlässlich sein, ihre Prozesse schrittweise weiter zu automatisieren und dabei auf die neuesten Möglichkeiten der KI- Automatisierung zurückzugreifen.

Momentan ist es gerade noch ein wenig wie im wilden Westen. Jedes Unternehmen bietet eine eigene KI-Lösung für sein Produkt an, in der eine Vielzahl von KI-Modellen integriert ist. Am Ende entstehen viele Insellösungen, die jedoch nur den spezifischen Bereich des Produktes abdecken, in dem sie tätig sind.

Aus diesem Grund ist gerade unsere Lösung besonders spannend: Wir können alle Wissensquellen anbinden und bieten nicht nur eine Insellösung, sondern einen verknüpften Bot an, der das gesamte Wissen umfassend betrachten kann.

Welche Rolle spielt Innovation in eurem Unternehmen und wie stellt ihr sicher, dass eure Lösung immer auf dem neusten Stand bleibt?

Als Startup haben wir ein neues Produkt entwickelt und gerade in der Neuentwicklung haben wir die Möglichkeit, stets die innovativsten Lösungen zu schaffen und immer am Puls der Zeit zu bleiben. Innovation begleitet uns somit bei jedem Schritt, den wir gehen.

Wir alle in unserem Team haben eine super große Motivation und Leidenschaft für das Thema KI, aber auch für viele verschiedene Themen im IT-Bereich. Wir verfolgen täglich und wöchentlich die neusten Entwicklungen der digitalen Welt und fragen uns ständig, wie wir diese Fortschritte auch bei uns integrieren können.

Diese Kombination macht uns zu einem langfristig innovativen Player auf dem Markt.

Wie plant ihr das Wachstum von TensorFive? Gibt es bereits Pläne für neue Features oder Märkte?

Wir stehen im täglichen Austausch über neue Features und Ideen. Ein sehr aktueller Trend momentan ist beispielsweise Deep Research. Das heißt, der Chatbot denkt intensiver, bis zu mehreren Minuten nach, stellt dann allerdings sicher, dass man eine qualitativ sehr hochwertige Antwort erhält, für die ein Mitarbeiter normalerweise Stunden oder sogar Tage benötigt hätte. Ein Punkt, den wir bei uns bereits umgesetzt haben.

Wir werden uns zunächst auf den deutschen Markt fokussieren und diesen verstärkt angehen.

Welche drei Tipps würdet ihr anderen Gründern im KI-Bereich geben?

Gerade wenn ihr ein Softwareunternehmen seid, nutzt unbedingt KI in der Entwicklung. Was vorher 3-4 Tage in Anspruch nahm, dauert jetzt nur noch ein paar Stunden. Insbesondere für weniger komplexe Bestandteile von Software ist KI ein Produktivitätsbooster und spart enorm viel Zeit. Dennoch ist es wichtig, erfahrene Entwickler im Team zu haben, um Fehler der Entwicklungs-KI frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren.

Seid euch bewusst, dass der Datenschutz in Deutschland eine besonders große Rolle spielt und unbedingt beachtet werden muss. Dieser Aspekt sollte keinesfalls unterschätzt werden. Wir selbst haben dafür einen eigenen Verantwortungsbereich eingerichtet und legen jedem Nahe, es genauso zu handhaben.

In der Welt der KI entwickeln sich die Trends so schnell, dass man gezwungen ist, immer am Ball zu bleiben. Lange Prozesse für die Entwicklung neuer Features sind kontraproduktiv. Kurze, schnelle Wege sind notwendig, um auf Markttrends schnell reagieren zu können und sicherzustellen, dass man langfristig die beste Lösung auf dem Markt bleibt.

Wie erlebt ihr die Akzeptanz von KI in Unternehmen? Gibt es Vorbehalte oder Skepsis und wie begegnet ihr diesen?

Diese Frage lässt sich aus zwei Perspektiven betrachten. Zum einen ist da die Neugierde: was kann KI eigentlich alles lösen?

KI bringt neue Prozesse, eine bessere Unterstützung der Mitarbeiter und steigert insgesamt die Produktivität im gesamten Unternehmen.

Auf der anderen Seite steht das Thema Datenschutz, das nach wie vor eines der größten Bedenken darstellt.

Schließlich soll das wertvolle interne Unternehmenswissen auch intern bleiben. Die Abwägung zwischen diesen beiden Aspekten erleben wir fast täglich, besonders in Kundengesprächen.

Unser Tipp ist, etwas zu wagen – den Schritt nach vorne zu gehen und von den positiven Aspekten zu profitieren, insbesondere da unsere Lösung alle nötigen DSGVO- und Sicherheitsstandards erfüllt. So kann schnell, unkompliziert und ohne großes Risiko festgestellt werden, dass KI im Unternehmen unglaublich viel Zeit abnimmt und die tägliche Arbeit erheblich erleichtert.

Bild: Gründerteam Bild von links nach rechts: Jonas Bayer, Patrick Wagner und Christian Betz @ TensorFive

Wir bedanken uns bei Amir Roughani für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: TensorFive

TensorFive logo

Kontakt:

TensorFive GmbH
Taunusstraße 59-61
D-55118 Mainz

www.TensorFive.com
Patrick.Wagner@tensorFive.com
Jonas.Bayer@tensorFive.com
Christian.betz@tensorFive.com

Ansprechpartner: Patrick Wagner

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Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.
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