Donnerstag, April 18, 2024
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Mit Fokus die Branche erobern

Vimcar digitalisiert alle Prozesse rund um die Flotte

Stellen Sie sich und das Start-up Vimcar kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Vimcar, ein Fleet Management-Start-up mit Sitz in Berlin. Seit unserer Gründung 2013 haben wir nicht nur das lästige Thema Fahrtenbuch digitalisiert, sondern auch eine ebenso erfolgreiche Lösung für intelligentes Flottenmanagement entwickelt.

Vimcar ist inzwischen für über 50.000 Fahrzeuge im Einsatz, darunter auch bei großen Unternehmen wie Allianz, Ford und Adecco. Besonders im Fokus stehen aber vor allem kleine und mittelständische Unternehmen mit 1 bis 100 Fahrzeugen. Wir haben mittlerweile über 90 Mitarbeiter, mit denen wir gemeinsam den Firmenwagen digitalisieren.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Die Idee zu Vimcar ist gemeinsam mit meinem Mitgründer Christian Siewek entstanden. Wir lernten uns während unseres Masterstudiums an der Universität St. Gallen kennen, wo wir im Rahmen des Studiums beide ein einjähriges Forschungsprojekt zu absolvieren hatten. Für mein Projekt war ich bei Audi tätig, Christian bei Haufe Lexware, Deutschlands Marktführer in Sachen Finanzsoftware.

Nach dem Masterstudium hatten wir beide spannende Berufsangebote vorliegen, doch reizte uns der Gedanke etwas Eigenes zu machen und aufzubauen sehr viel mehr. Wir wollten unsere eigene Vision verwirklichen. Die Idee zur Unternehmensgründung entstand bereits während des Forschungsprojekts, als uns klar wurde, dass kein einzelner Automobilhersteller eine passende Lösung für Fuhrparks liefern kann, sondern herstellerübergreifende Lösungen gebraucht werden. Wir starteten mit einem klaren Fokus auf das Fahrtenbuch. Kein besonders sexy Thema, aber eben eine Nische, die man schnell bespielen kann. Mit dem Fahrtenbuch konnten wir zielgerichtet wachsen und eine Kundenbasis aufbauen.

Mittlerweile haben wir das Feature ausgebaut und sind seit 2016 mit Vimcar Fleet auch im Flottenmanagement präsent.

Welche Vision steckt hinter Vimcar?
Unser Traum ist es, die Connected Car Lösung für jeden klein- und mittelständischen Fuhrpark zu schaffen. Dabei digitalisieren wir alle Prozesse rund um die Flotte, von Fahrtenbuchführung über Führerscheinkontrolle bis hin zur Routendokumentation. Unser Produkt ist nicht durchschnittlich, sondern qualitativ hochwertig und auf die Kundenwünsche abgestimmt. Wir verzichten auf überfrachtete Enterprise-Lösungen, weshalb jeder unsere Software nutzen kann, egal ob Vollzeitfuhrparkleiter oder Angestellter.

Vimcar vernetzt alle Fahrzeuge und wird immer mehr zu der Full Service Lösung für den mittelständischen Fuhrpark.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Als Start-up ist die Skepsis und das Risiko bei der eigenen Firmengründung am Anfang sehr groß. Es gab bereits Fahrtenbücher auf dem Markt, sodass wir gezwungen waren, ein überdurchschnittliches Produkt zu bauen. Um das Vertrauen von Kunden und Partnern zu gewinnen, entschieden wir uns dazu, mit dem Deutschen Steuerberaterverband zu kooperieren. Solch einen vertrauensvollen Partner schon zu Beginn der Vimcar Reise zu haben, war ein wichtiger Faktor für unseren Erfolg.

Damit differenzieren wir uns von der Konkurrenz und zeigen, dass unser Produkt glaubwürdig ist.

Wir hatten außerdem das Glück, dass wir bereits während unserer Studienzeit an der Universität St. Gallen den Schweizer Business Angel Christophe Maire kennenlernten, der selbst Absolvent der Universität ist. Ab Minute 1 stand er als Mentor und Investor an unserer Seite. Seine jahrelangen Erfahrungen als Entrepreneur und Gründer halfen uns enorm. Mit unseren bestehenden Investoren Coparion, UVC Partners und Atlantic Labs und dem neu gewonnenen VC Acton Capital, sind nun nach der Series B Finanzierungsrunde mit 12 Millionen Euro weitere starke Unterstützer auf unserer Seite. Vimcar ist somit das best finanzierte Connected Car Start-up in ganz Europa.

Wer ist die Zielgruppe von Vimcar?
Genau eingrenzen lässt sich die Zielgruppe nicht. Neben dem Freiberufler mit einem Fahrzeug nutzen uns auch Unternehmen mit Fuhrparks – ganz egal, ob das nun der Bäckermeister oder Handwerker um die Ecke oder eine große Baufirma ist. Wir sind somit eine Art „Branchen-Agnostiker“. Im Prinzip sind wir überall dort, wo es Fahrzeuge in Unternehmen gibt. Dabei kann es sich um die Pflege, das Handwerk, die Unternehmensberatung oder eine andere Branche handeln. Letztlich sind die Herausforderungen von mittelständischen Fuhrparks branchenübergreifend sehr ähnlich.

Deswegen haben wir für jede Flottengröße das richtige Set, ob das nun 2, 20 oder 200 Fahrzeuge sind.

Das Vimcar Fahrtenbuch richtet sich gezielt an alle Firmenwagenfahrer, also Selbstständige, Freiberufler oder Unternehmer, die ihre Fahrzeuge hauptsächlich gewerblich nutzen. Aber auch Angestellte von Unternehmen, die einen Firmenwagen fahren und ihn eventuell auch privat nutzen. Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie gegenüber der 1 %-Versteuerung jährlich Steuern im vierstelligen Bereich sparen können.

Mit dem Flottenmanagement richten wir uns an klein- und mittelständische Unternehmen mit einer Flotte. Dabei kann ein Fuhrpark bereits aus nur zwei oder drei Fahrzeugen bestehen. Die Software automatisiert und optimiert Prozesse und deckt gezielt die Bedürfnisse von KMU ab. Hierfür ist, anders als bei Großunternehmen, kein Fuhrparkleiter notwendig. Unser Produkt kann also kinderleicht von dem jeweiligen Verantwortlichen verwendet werden.

Wie funktioniert Vimcar? Wo liegen die Vorteile?
Das Prinzip ist einfach: Ein kleiner Stecker überträgt vollautomatisch relevante Fahrzeugdaten, die für das digitale Fahrtenbuch und die Analyse der Flottenfahrzeuge genutzt werden kann. Wir haben das Potenzial der On-Board-Diagnose-Schnittstelle (OBD) für uns erschlossen und bieten nun zielgerichtete und intelligente Lösungen für Firmenwagenfahrer und KMU an – ohne dabei unnötig zu verkomplizieren.

Unsere Vorteile bei dem Fahrtenbuch liegen also ganz klar bei der Benutzerfreundlichkeit des Systems und der App.

Sowohl die Installation, als auch Bedienung ist kinderleicht und muss nicht in einem lästigen Werkstattbesuch montiert werden. Außerdem steht bei uns die Anerkennung des Systems durch das Finanzamt an erster Stelle. Deswegen haben wir das Fahrtenbuch gemeinsam mit Steuerberatern entwickelt und uns durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG prüfen lassen.

Mit Fleet haben wir eine pragmatische und zentrale Software gebaut, die auf den Endnutzer designt ist. Wir gehen gezielt auf die Bedürfnisse und Pain Points unserer Kunden ein und bieten genau die Features an, die für klein- und mittelständische Unternehmen wertvoll sind, anstatt mit unübersichtlichen und komplizierten Features den Nutzer zu überfrachten.

Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist sehr positiv, Firmenwagenfahrer und Unternehmen vertrauen Vimcar. Das hat zum einen mit unseren Kooperationen, z. B. mit dem Deutschen Steuerberaterverband und der DATEV, zu tun. Zum anderen liegt das daran, dass wir stets nach Kundenfeedback fragen und unsere Software anhand der Rückmeldungen weiterentwickeln. Das ist wichtig, unser Produkt muss letztendlich bei der Zielgruppe gut ankommen und die vorhandenen Probleme lösen. Klein- und mittelständische Unternehmen zeigen sich besonders erfreut eine Lösung zu finden, die alle notwendigen Features abdeckt, ohne mit unnötigen Extras zu überfordern. Komplexe Enterprise-Lösungen überfrachten oftmals kleinere Unternehmen, während Produkte einzelner Fahrzeughersteller zu isoliert sind.

Vimcar Fleet bietet hier die universell einsetzbare One-Stop Solution.

Vimcar, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
2018 war ein großartiges Jahr für Vimcar und so soll es auch in Zukunft weitergehen. Sowohl Kunden- als auch Mitarbeiterzahl haben sich verdoppelt und ich denke, wir haben das steile Wachstum sehr gut gemeistert. Besonders stolz bin ich auf das inzwischen deutlich breitere Angebot im Fuhrparkmanagement – Vimcar wird immer mehr zu der One-Stop Solution für den Mittelstand!

Mittelständler werden Vimcar weiterhin aufsuchen, um die Full Service Lösung für ihre Fahrzeuge zu finden, egal ob es um das klassische Fahrtenbuch, das intelligente Verwaltungstool oder ganz andere Probleme geht. Wir werden uns in Zukunft weiterhin von üblichen Herstellern absetzen und übergreifende Lösungen anbieten. Eine der neuesten Möglichkeiten bietet beispielsweise die Schnittstelle BMW CarData, durch welche eine Integration mit Vimcar bereits ohne Hardware möglich ist.

Die Zukunft liegt also in Vimcar als das allumfassende Produkt, eben der One-Stop Solution für vernetzte Fahrzeuge.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Fokus: Am Anfang unserer Gründung haben wir den Fokus auf das elektronische Fahrtenbuch gelegt. Anstatt ein durchschnittliches Produkt zu bauen, haben wir uns darauf konzentriert, das System qualitativ hochwertig und nutzerfreundlich zu gestalten. Nur mit dem richtigen Fokus kann ein Start-up durchstarten.
Ausdauer mitbringen: Aller Anfang ist schwer – und meist wird es ein Marathon, kein Sprint. Wenn es einfach wäre, hätte es schon jemand anderes gemacht.
Richtig skalieren: Schon früh muss man sich darüber Gedanken machen, wie ein gesundes Wachstum entstehen kann, ohne das die Qualität verloren geht. Das gilt für die technische Ebene aber auch beim Einstellen qualifizierter Mitarbeiter.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Andreas Schneider für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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