Freitag, März 29, 2024
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Wage den Blick in dein Inneres

vimini fashion aufeinander abgestimmte Partnerlook-Outfits für die gesamte Familie

Stellen Sie sich und das Startup vimini fashion doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Victoria, 28 Jahre alt, alleinerziehende Mama und Gründerin von vimini fashion. Im Juli 2020 habe ich das Modelabel vimini fashion – my family | our look gegründet. Wir bieten aufeinander abgestimmte Partnerlook-Outfits für die gesamte Familie an. Unser Fokus liegt auf Qualität und Langlebigkeit. Damit wirken wir gezielt dem Boom der „Billig-Textilien“ entgegen. Wir vertreiben ausschließlich fair produzierte, teilweise sogar handgefertigte und regionale Kleidungsstücke und Accessoires an. Dabei reise ich regelmäßig zu unseren Produzenten des Vertrauens, suche die Stoffe und Garne selbst aus und überzeuge mich von den Arbeitsbedingungen vor Ort. Uns ist es besonders wichtig, dass sich jeder in unseren Outfits wohlfühlt, egal ob Groß oder Klein. Mit unserer Mini Me-Mode möchten wir somit äußerliche Verbundenheit schaffen und für Wohlbefinden sorgen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee kam mir bereits vor 3 Jahren, als meine Tochter geboren ist und ich für ein Familienfotoshooting erfolglos nach passenden harmonischen Outfits gesucht habe. Den Schritt der Unternehmensgründung habe ich jedoch erst 2 Jahre später gewagt, da mir die Idee nicht mehr aus dem Kopf ging und mir das fehlende Angebot in diesem Bereich immer wieder bewusst wurde. Zudem stieg der Wunsch seitens Freunden und Bekannten ebenfalls. Als ich in coronabedingter Kurzarbeit war, habe ich dies als Chance gesehen: jetzt oder nie. Die Entscheidung traf ich quasi über Nacht und ab da gab es kein Zurück mehr.

Was war bei der Gründung von vimini fashion die größte Herausforderung?

Das Sprichwort „Aller Anfang ist schwer“ passt bei mir perfekt. Die schwierigste Phase für mich war der Start: Wo fange ich an? Wie finde ich einen vertrauenswürdigen Produzenten? Wie heißt das Label? Und wie finanziere ich es? Fragen über Fragen. Als alleinige Gründerin sitzt niemand neben dir, der dich motiviert und pusht. Alles geschieht aus Eigenantrieb. Viel Herzblut, Schweiß und Tränen stecken in diesem Meilenstein. Wenn man einmal im Prozess ist, läuft es irgendwie. Trotzdem gehen einige Sachen schief.  Es ist also eine ständige Achterbahnfahrt der Gefühle. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall. Meine Devise: einfach mal starten. Die Erfahrung zeigt, dass die anfänglichen Pläne eines Start-ups während des Prozesses sowieso noch einmal umgeschmissen oder zumindest adaptiert werden. Die Idee sollte natürlich vom Umfeld und fremden Stimmen auch kritisch betrachtet werden. Eine Markt- und Konkurrenzanalyse ist unabdingbar.

Welche Vision steckt hinter vimini fashion?

Wir möchten ein Premium-Modelabel sein, welches in Zeiten von Anonymität und Distanz äußerliche Verbundenheit und Harmonie schafft. Die Familie und der dortige Zusammenhalt zählen zu den wichtigsten Werten für die Menschen – derzeit mehr denn je. Dies möchten wir mit unserer Mode unterstreichen.

Wer ist die Zielgruppe von vimini fashion?

Von Jung bis Alt – die Zielgruppe von vimini ist breit gefächert. In erster Linie sprechen wir modebewusste Mütter an, da diese meist für das „Kleidershopping“ zuständig sind. Die Produkte eignen sich für Männer hervorragend als Geschenkidee, aber auch Oma und Enkel oder beste Freundinnen können etwas bei uns finden.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Definitiv in erster Linie die Qualität. Die Produkte der Konkurrenz bestehen hauptsächlich aus Chemiefasern, die Passformen sind nicht altersgerecht oder unpraktisch. Die Alleinstellungsmerkmale von vimini sind demnach die Qualität, Funktionalität in Kombination mit den transportieren Emotionen. Zudem bedienen wir ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis.

vimini fashion, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Trotz meiner Organisations- und Perfektionsleidenschaft mache ich für mich persönlich keine großen Pläne mehr, da ich selbst schon erlebt habe, dass oftmals alles ganz anders kommt als man es voraussieht. Natürlich gibt es eine definierte Richtung, in die ich mit meinem Start-up gehen möchte. Meiner Meinung nach sind die bedeutendsten Ziele im Leben allerdings nicht messbar. Ich möchte über mich hinauswachsen, Arbeitsplätze schaffen, zufriedene Kundenstimmen, leuchtende Kinderaugen und mit Stolz erfüllte Mütter, wenn sie zu ihren Kindern passende Outfits tragen. Das sind alles Dinge, die mich antreiben. In 5 Jahren würde ich mich über eine erweiterte Produktpalette, eine größere Reichweite, tolle neue Kontakte und die Präsenz in vielen Shops des stationären Handels sehr freuen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Sei mutig: Im Absicherungsmodus möchte man nicht nach vorne gehen, sondern bewahren, was man hat. Jede Veränderung macht einem Angst, aber es lohnt sich! Es gibt kein lineares Wachstum im Leben. Gerade die Höhen und Tiefen formen und prägen uns und bringen uns weiter.

Höre auf dein Bauchgefühl: Wage den Blick in dein Inneres und horche in dich hinein. „Was will ICH eigentlich?“ Lass dich nicht ablenken von dem, was von deinem Umfeld oder der Gesellschaft von dir erwartet wird. Was kannst du besonders gut? Welche verborgenen Talente oder für dich typischen Charaktereigenschaften kannst du dir zunutze machen? Wenn du etwas gefunden hast, wofür du brennst, fühlt es sich auch nicht mehr wie „Arbeit“ an.

Vergleiche dich nicht: Gerade am Anfang hat man große Visionen und Erwartungen. Man kennt Erfolgsgeschichten und misst sich daran. Sei dir darüber bewusst, dass die ersten 1-2 Jahre eines Start-ups in der Regel nichts „abschütten“ und es erst einmal um finanzielle, emotionale und zeitliche Investitionen geht. „Cherish the little moments.“ Das Gefühl, das erste Mal dein eigenes Produkt in den Händen zu halten oder der erste Verkauf ist nicht mit Geld bzw. Ertrag zu messen.

Wir bedanken uns bei Victoria Aydin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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