Mittwoch, Juni 18, 2025
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Wie KI der Industrie hilft, Ausfälle zu vermeiden, bevor sie entstehen

remberg entwickelt eine KI-gestützte Software für Wartung und Instandhaltung, mit der Industrieunternehmen ihre Anlagen effizienter betreiben und ungeplante Stillstände vermeiden können.

Was genau macht remberg in einem Satz?

remberg bietet eine intelligente Software für Wartung & Instandhaltung mit der Industrieunternehmen ihre Anlagen effizienter betreiben und ungeplante Stillstände nachhaltig vermeiden können.

Welche Herausforderungen spüren Ihre Kund:innen aktuell am stärksten?

Unsere Kundinnen aus der Industrie kämpfen mit einer wachsenden Komplexität ihrer Anlagenparks, die häufig aus gemischten Maschinen­generationen bestehen und sich über mehrere Werke verteilen, ohne dass eine einheitliche Datengrundlage existiert. Gleichzeitig verschärft der Fachkräftemangel den Verlust von Erfahrungswissen, weil viele langjährige Technikerinnen in den Ruhestand gehen, während junge Talente moderne digitale Werkzeuge erwarten. Hinzu kommt ein zunehmender regulatorischer Druck: Wartungen müssen lückenlos und revisionssicher dokumentiert werden, und ESG- sowie Lieferkettenvorgaben verlangen jederzeit nachweisbare Transparenz.

Wie adressiert remberg genau diese Punkte?

Unsere intelligente Instandhaltungssoftware bündelt sämtliche Prozesse an einem Ort und stützt sich dabei auf den remberg KI-Copilot als klares Alleinstellungsmerkmal. Dieser intelligente Assistent liest Handbücher, Schaltpläne, Wartungsprotokolle und sogar handschriftliche Notizen, beantwortet in Sekunden konkrete Reparatur- oder Wartungsfragen, schlägt Maßnahmen samt Ersatzteilen vor und erstellt automatisch Berichte, die Auditor*innen schätzen. Dadurch verkürzt sich die Diagnosezeit um bis zu 25 Prozent, Stillstände nehmen spürbar ab und das wertvolle Erfahrungswissen bleibt im Unternehmen, selbst wenn Personal wechselt.

2018 starteten Sie mit einer IoT-Box – warum der Richtungswechsel?

Wir stellten schnell fest, dass die Grundlagen der Digitalisierung in den Prozessen und Abläufen zuerst gegeben sein müssen, bevor Konnektivität hilft. Denn Sensordaten allein bieten kaum einen Mehrwert. Darum richteten wir uns 2019 konsequent neu aus: Software only, digitale Prozesse und eine KI im Kern. Heute zahlt sich dieser Fokus aus, weil unser Copilot auf strukturierte Prozessdaten zugreifen kann.

Sie haben 28 Millionen Euro eingesammelt. Wo setzen Sie das Kapital ein?

Ein wesentlicher Teil fließt in die Weiterentwicklung unserer KI-Roadmap, zum Beispiel in vorausschauende Ersatzteilverwaltung und vollautomatisierte Wartungsplanerstellung. Zudem bauen wir unsere Präsenz in Europa aus und vertiefen Integrationen mit ERP-, MES- und IoT-Systemen, damit die remberg KI in jedem Kontext wirksam unterstützen kann.

Können Sie ein Beispiel für den Mehrwert Ihrer Lösung nennen?

Bei Liqui Moly / Meguin erhöhte die remberg Software die Anlagenverfügbarkeit um über 20 Prozent. Darüber hinaus wurde Meguin für den Einsatz des remberg KI-Copilot im Mai 2025 mit dem Maintainer-Sonderpreis für Innovation ausgezeichnet. Das zeigt, dass generative KI in der Instandhaltung weit mehr als ein Buzzword ist – sie liefert messbare Verbesserungen.

Was haben Sie auf dem Weg gelernt?

Der wichtigste Lerneffekt war, zuerst die echten Herausforderungen unserer Kund*innen zu verstehen, bevor wir skalieren. Unsere erste IoT-Box war ein klassisches Beispiel für Over-Engineering. Während der Energiekrise 2022 fokussierten wir uns zudem zu stark auf den exportorientierten Maschinenbau. Heute validieren wir jede Produkterweiterung eng mit Partnern, bevor wir investieren.

remberg beschäftigt 60 Mitarbeitende. Wie bleiben Sie agil?

Wir folgen konsequent der „Hell-Yeah-Hiring“-Regel. Nur wer uneingeschränkt überzeugt, wird eingestellt, und jede Bewerberin und jeder Bewerber führt ein Interview mit einem Gründer, um den Fit mit der Kultur zu prüfen. Viele Teammitglieder erhalten Unternehmensanteile, das fördert Ownership und hält Entscheidungswege kurz.

Wo steht remberg in zwölf Monaten?

In einem Jahr wird unsere KI-gestützte Instandhaltungssoftware in hunderten weiteren Fabriken in Europa im täglichen Einsatz sein. In den nächsten Jahren werden wir damit einen sichtbaren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Industriestandorts leisten.

Bild: David Hahn Geschäftsführer @ remberg GmbH

Wir bedanken uns bei David Hahn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Sabine Elsässer
Sabine Elsässer
Sabine Elsaesser is an experienced entrepreneur and media/startup expert. Since 2016, she has served as the Chief Editor and CEO of StartupValley Media & Publishing. In this role, she is responsible for managing the company and providing strategic direction for its media and publishing activities. Sabine Elsaesser takes great pleasure in assisting individuals and businesses in reaching their full potential. Her expertise in establishing sales organizations and her passion for innovation make her a valuable advocate for startups and entrepreneurs.
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