Montag, Juni 23, 2025
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Wenn KI heute alles weiß – braucht ein Startup dann überhaupt noch eine eigene Website?

Warum künstliche Intelligenz keine Sichtbarkeit schafft – und was Gründer jetzt wissen müssen

Wir erleben gerade einen Wandel, dem kaum etwas Vergleichbares vorausgegangen ist: Die Einführung der KI für die Allgemeinheit. Nahezu alle Informationen lassen sich heute über ChatGPT, Gemini oder Sprachassistenten abrufen. Wie googlen – nur anders.

Die logische Folge: Viele Startups, aber auch etablierte Unternehmen, stellen sich die Frage: Warum brauchen wir überhaupt noch eine eigene Website? Die User holen sich ihre Infos ohnehin nur noch über die KI. Aktuelle Informationen können dann über Social Media gestreut werden – die Website wird redundant. Oder?

Die Antwort ist klar: Nein, eine Website wird keineswegs überflüssig. Denn wer Sichtbarkeit, Vertrauen und Kontrolle über das eigene Angebot will, braucht eine durchdachte Website – vor allem im KI-Zeitalter.

Warum ist das so?

KI kann nur verarbeiten, was sie findet

Künstliche Intelligenz arbeitet mit vorhandenen Informationen. Sie kann Inhalte kombinieren, gewichten und aufbereiten, sie kann auch neuartige Ideen liefern – aber immer auf der Grundlage vorhandener Informationen. Die KI kann nichts erschaffen, was nicht da ist! 

Wenn ein Unternehmen keine eigene Website mit klaren Inhalten betreibt, läuft es Gefahr, digital nicht gefunden zu werden. Denn Google, ChatGPT & Co. greifen auf indexierte Websites zurück. Fehlen die, gibt es für Suchmaschinen und KI-Modelle keine solide Datenbasis.

KI braucht Kontext – den liefern Sie über Ihre Website

Ob Chatbots, Sprachassistenten oder semantische Suche: Moderne KI-Systeme verarbeiten Inhalte kontextbasiert. Das heißt, je klarer und strukturierter die Website ist, desto besser werden die Inhalte von KI erfasst und weitergegeben. Strukturierte Daten, logische Angebotsseiten und konsistente Sprache helfen nicht nur menschlichen Besuchern, sondern auch Maschinen, Ihr Unternehmen zu verstehen und weiterzuempfehlen.

Eine eigene Website ist steuerbar – Plattformen nicht

Startups, die allein auf externe Plattformen setzen, geben einen großen Teil ihrer Sichtbarkeit und Kontrolle ab. LinkedIn, Instagram oder Event-Plattformen ändern laufend ihre Algorithmen. Sichtbarkeit wird zur Glücksache. Eine eigene Website dagegen ist stabil, suchmaschinenoptimierbar und bietet Platz für eine klare Angebotsstruktur. Nur hier können Startups selbst bestimmen, was Besucher sehen, lesen und verstehen sollen.

Klarheit schafft Vertrauen – nicht KI

Wer als junges Unternehmen sichtbar und buchbar sein will, braucht eine klare Positionierung. Was bieten wir an? Für wen? Warum gerade wir? Diese Fragen beantwortet keine KI von sich aus – sie müssen bewusst auf der eigenen Website beantwortet werden. Eine gute Angebotsseite schafft Orientierung, zeigt Kompetenz und löst Vorbehalte auf. Das funktioniert nicht durch zufällige oder KI-generierte Inhalte, sondern durch strategisch aufgebaute Seiten.

Die Website ist die Quelle für alles andere

Social-Media-Posts, Newsletter, PR-Artikel, selbst Podcast-Erwähnungen – sie alle müssen irgendwohin führen. Ohne eigene Website fehlt der zentrale Ankerpunkt. Stattdessen verzetteln sich viele Startups in punktuellen Aktivitäten ohne Verbindung. Die Website ist dagegen der Ort, an dem alles zusammenläuft: Angebot, Kontakt, Vertrauen, Buchung. Erst durch diesen Fixpunkt entsteht eine nachvollziehbare Customer Journey.

KI liefert Hinweise – gebucht wird anders

Nicht jede Anfrage an eine KI ist gleichwertig. Wir sollten zwischen zwei Arten der Informationssuche unterscheiden: Allgemeinwissen wie „Was bedeutet CMS?“ oder „Wie viele Eier braucht man für einen Rührteig?“ lässt sich problemlos durch KI beantworten. Anders sieht es bei lokalen Dienstleistungen oder konkreten Produkten aus – etwa „Fotografin für Businessfotos in Leipzig“, „Reparatur der Badewanne in Berlin“ oder „Welcher Friseur hat sonntags um 10 Uhr geöffnet?“.

In solchen Fällen liefert die KI zwar erste Hinweise – aber keine echten Lösungen. Hier zählt der Kontakt zum echten Anbieter – mit Gesicht, Erreichbarkeit und Verlässlichkeit. Sie möchten wissen, wer hinter dem Angebot steht, wie man die Person oder das Unternehmen erreicht und ob Sie ihm Vertrauen können. Genau dafür ist eine eigene Website unverzichtbar.

Fazit: KI ersetzt keine Strategie

KI ist ein Werkzeug – kein Vertriebskanal. Wer will, dass das eigene Angebot gefunden, verstanden und gebucht wird, braucht eine durchdachte Website. Nicht Reichweite zählt, sondern Relevanz. Sichtbarkeit entsteht dort, wo Inhalte klar, strukturiert und zugänglich sind – nicht dort, wo sie am lautesten gestreut werden. Eine Website ist kein Extra, sondern der Ort, an dem ein Business und die Menschen dahinter greifbar werden.

Foto-credits: Claudia Masur https://claudiamasur.com/

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Ramona Wöpe
Ramona Wöpehttps://azoora.de/
Ramona Wöpe entwickelt Websites mit Fokus auf Sichtbarkeit, Struktur und Nutzen – als SEO- und GEO-Strategin für Selbstständige und Unternehmen, die auch im KI-Zeitalter online gefunden werden wollen. Gemeinsam mit ihrem Mann führt sie die Agentur azoora.
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