Auch wenn es manchmal hart ist, so macht man zumindest was Spaß macht

26. Januar 2021

Heylogin: Einloggen ganz ohne Passwörter

Stellen Sie sich und das Startup heylogin doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Leif Scheppelmann, der CEO von heylogin. heylogin ist für mich ein Weg zu zeigen, wie ein Login funktionieren sollte. heylogin funktioniert automatisch mit wirklich allen Webseiten im Browser. Es ersetzt Nutzername/Passwort-Formulare durch unseren 1-Klick-Login. Damit wird das vormals nervige Einloggen zu einer angenehmen Erfahrung. heylogin funktioniert im Chrome, Firefox, Microsoft Edge und Safari. Auf dem Smartphone unterstützen wir natürlich iOS und Android.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

heylogin ist für mich die Möglichkeit Einfluss auf die Welt zu nehmen. Ich bin nicht damit einverstanden, dass der Status Quo in der IT-Sicherheit bedeutet, dass der Nutzer mit dem Login-Problem alleine gelassen wird. Deshalb möchte ich zeigen, wie es eigentlich funktionieren muss.

Welche Vision steckt hinter heylogin?

Das Passwort schränkt den Nutzer ein. Es bedeutet einen Kontrollverlust. Ist es verloren, weiß der Nutzer vielleicht nicht wer sonst Zugriff auf seine Accounts hat. Dadurch, dass komfortable – also schwache – Passwörter gewählt werden, wird der Nutzer selbst zum größten Risiko.

IT-Sicherheit muss aber nicht unweigerlich zu einem Spagat zwischen Usability und Sicherheit führen. Mit heylogin muss der Nutzer nicht mehr selber über die Sicherheit des Login-Vorgangs nachdenken. Der Nutzer ist so kein Risiko mehr und kann sich auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Es ist gar nicht so einfach ein “richtiges” Produkt zu bauen, wenn man IT-Sicherheit vereinfachen will. Deshalb haben wir uns als Gründer mehrmals in verschiedene Richtungen gedreht. Es gab natürlich Durststrecken, in denen man mal ein halbes Jahr vom Ersparten zehren musste. Jetzt haben wir Feuer gefangen und sehen unseren Weg. Mit der Hilfe von StartUpSecure können wir 9 Mitarbeiter, sowie Freelancer bezahlen und unsere Produktvision Wirklichkeit werden lassen.

Wer ist die Zielgruppe ?

Jeder. Am Anfang sind uns die Privatnutzer wichtig. Wir bieten deshalb heylogin bis zu einem bestimmten Grad kostenlos an. Für die Beta-Nutzer und Early-Birds wird es als besonderes Dankeschön eine großzügige freie Nutzung geben.Wir möchten nicht beim Privatnutzer stehen bleiben. Später werden wir die Login Experience für B2B-Kunden mit spezielleren Anforderungen auf den Markt bringen.

Wie funktioniert heylogin? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Mit Hilfe einer Erweiterung im Browser detektieren wir, wenn der Nutzer sich einloggen muss. Nun wird das klassische Nutzername/Passwort-Formular durch unseren 1-Klick-Login ersetzt. Damit der Nutzer die volle Kontrolle behält, muss einmal pro Tag der ersten Login mit dem Smartphone bestätigt werden. Jeder weitere Login-Vorgang in dem Browser wird dann mit nur einem Klick ausgeführt.

Andere Anbieter nutzen für die Bestätigung des Logins ein “Masterpasswort”. heylogin kann durch die App auf den Sicherheitschip des Smartphones zu greifen und hat so wesentlich bessere Sicherheitseigenschaften. Vor allem aber bietet dieser Ansatz die volle Kontrolle: Der Nutzer hat das Login jederzeit buchstäblich in der Hand. Aktuell speichert heylogin die Passwörter für den Nutzer. In Zukunft stehen uns wesentlich bessere Technologien zur Verfügung, sodass kein Passwort mehr im Hintergrund genutzt werden muss.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren soll heylogin 22 Millionen Nutzern eine schöne Login-Erfahrung bieten. Ich möchte, dass heylogin dann nicht nur das Login-Problem sondern auch das Passwortproblem besser angeht und wir mit der Marktmacht dann Einfluss hin zu besseren Technologien nehmen können.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Kann ich wertvolle Tips an Gründer geben? Ich stehe doch selbst noch am Anfang. Aber ich kann sagen: Auch wenn es manchmal hart ist, so macht man zumindest etwas was Spaß macht. Und es wird immer dann leichter wenn man die Welt akzeptiert, wie sie ist.

Wir bedanken uns bei Leif Scheppelmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder