Rouven Brauers und Alexander Gebler Gründer von HARDCORK, Bioverbundwerkstoff aus Kork und Flachs, in der Höhle der Löwen
Stellen Sie sich und das Startup HARDCORK doch kurz vor!
HARDCORK® ist der naturfaserverstärkte Bioverbundwerkstoff für eine nachhaltige Zukunft. HARDCORK® wird in den Branchen Fahrzeugbau (Land, Wasser und Luft), Architektur/Handwerk und Sport die herkömmlichen nicht nachhaltigen Verbundstoffe ersetzen. Und HARDCORK® bindet durch den Einsatz der nach-wachsenden Biowerkstoffe Kork und Flachs mehr CO2 als in der Herstellung der Produkte emittiert wird. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung und Umweltschutz.
Mein Name ist Rouven Brauers, Erfinder und Inhaber von mittlerweile fünf Patenten. Zudem leidenschaftlicher Skater und Surfer. Ich habe HARDCORK erfunden und entwickelt (siehe nächsten Punkt).
Mein Name ist Alexander Gebler aus Hannover. Ich bin Rechtsanwalt und Business Angel in Hannover. Als ich zum ersten Mal auf Rouven und seine Erfindung HARDCORK traf, war mir klar, dass es sich hier um einen innovativen Hochleistungs-Verbundstoff aus nachhaltigen, nachwachsenden Rohstoffen handelt. Ich entschloss mich hier mitzuwirken. Ein so spannender Leichtbauwerkstoff, der gleichzeitig so nachhaltig ist, muss sich einfach erfolgreich im Markt durchsetzen, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Das war primär unsere Intention und ist sie heute noch.
Wir alle im Team, zu dem nun auch der sehr erfahrene Niels Hentschel gehört, sind auf Grund unserer unterschiedlichen Erfahrung davon überzeugt, das große Marktpotential von HARDCORK zu erschließen und zur CO2 Neutralität unterschiedlicher Branchen einen großen Beitrag leisten zu können.
Dafür treten wir an und sehen unsere HARDCORK® Produkte als – »THE NATURAL BORN COMPOSITE«.
Wie ist die Idee zu HARDCORK entstanden?
Als leidenschaftlicher Skater, Surfer und Entwickler von Boards aller Art war ich schon immer von den vielen einzigartigen Eigenschaften von Kork fasziniert, jedoch waren alle bekannten Korkverbundwerkstoffe nicht für große Scherkräfte geeignet. Daher haben wir dem Korkgranulat vor dem Verpressen Flachsfasern beigemischt und daraus bis jetzt über 100 Skate- und Surfbretter für Profisportler aus HARDCORK® gebaut. Der Surfsport war für mich die Triebfeder HARDCORK zu entwickeln und die Superlativen der Naturwerkstoffe Kork und Flachs zu hochstabilen, leichten, wasserfesten und stark geräusch- und temperaturisolierenden Bioverbundwerkstoffen zu verbinden.
Das macht unsere Korkprodukte auch in der Industrie – »VON NATUR AUS ÜBERLEGEN«.
Welche Vision steckt hinter HARDCORK?
Das Geheimnis der Leistungsfähigkeit von Kork liegt in seiner Zellstruktur. Kork kann auf bis zu 50% seiner Größe verdichtet werden, ohne dabei an Flexibilität zu verlieren. Kork besteht aus einer wabenartigen, luftgefüllten Membranstruktur mit etwa 40 Millionen Zellen / cm3. Alle HARDCORK Materialien weisen einen Volumenanteil von 60 – 80% Kork auf. Über Thematik Nachhaltigkeit und CO2 Reduzierung erhalten wir problemlos Eintritt bei den großen Unternehmen und können die Verantwortlichen schnell von den einzigartigen Materialeigenschaften von HARDCORK überzeugen und unter Beweis stellen. Im Besonderen in den Produktebenen der mechanischen Eigenschaften, der Nachhaltigkeit, der Wirtschaftlichkeit und auch in der Anwendungsfreundlichkeit in der Weiterverarbeitung lässt sich keines der Wettbewerbsprodukte positionieren.
So hoffen wir in Produkten in denen Leichtbaumaterialien zum Einsatz kommen, herkömmliche und meist petrochemisch hergestellte Materialien zu verdrängen und so einen großen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten!
Wer ist die Zielgruppe von HARDCORK?
Vornehmlich der gesamte Transportsektor, also Auto, Schiff, Flugzeug sowie vornehmlich Fahrzeuge der Elektromobilität. Aber auch in Architektur und Handwerk und natürlich unser Ursprungsmarkt bzw. Skater, Surfer, Kiter…
Die Materialeigenschaften sowie die CO2-Bilanz von HARDCORK werden zur Verdrängung von klassischen Materialien in unterschiedlichen Branchen führen. Der Einsatz von Kork bindet große Mengen CO2 und das Endprodukt ist deutlich im Gewicht reduziert. HARDCORK wird massiv zur Reduktion der CO2 -Emission – und der damit verbundenen Abgaben durch die 2021 in Kraft tretende CO2-Steuer – beitragen.
Die geringen Rohstoffkosten der Korkgranulate, sowie die Anwendungsfreundlichkeit in unterschiedlichen Verfahren, machen den Einsatz von naturfaserverstärkten Biokunststoffen in unterschiedlichen Branchen erst möglich.
Mittlerweile sind wir Serienlieferant von Volkswagen und bearbeiten weitere Anfragen aus der Automobil, der Luftfahrt und der Schifffahrtsbranche – hier insbesondere aus dem Yachtbau. Es hat sich bestätigt, dass die Einsatzmöglichkeiten von HARDCORK immens sind.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung Die Höhle der Löwen zu bewerben?
Wir möchten, dass so viele Menschen wie möglich von dem hervorragenden Eigenschaften von HARDCORK erfahren. Die Höhle der Löwen stellte sich für uns als eine der besten Möglichkeiten heraus, um diese Sichtbarkeit zu angemessenem Aufwand zu erreichen.
Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?
Ehrlich gesagt: zu wenig. Wir haben parallel Aufträge von großen Industrieunternehmen bearbeiten müssen. Da hatten wir wenig Zeit für die Vorbereitung. Die Utensilien für das Bühnenbild hatten wir zum Glück griffbereit.
Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung Die Höhle der Löwen geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?
Wir sind von unserem Produkt überzeugt. Wir wissen, dass wir mit der Verbreitung des Materials dazu beitragen können, die Welt ein bisschen besser zu machen. Das ist unsere Motivation. Durch die Ausstrahlung werden noch mehr Menschen von HARDCORK erfahren. Wie motivierend wird das für die Zuschauer sein?
Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen?
Ehrlicherweise hat die Möglichkeit der Medienwirksamkeit den größten Ausschlag gegeben, an einem Format wie die Höhle der Löwen teilzunehmen. Natürlich ist auch der Kontakt zu und die Möglichkeit vor den Löwen zu pitchen großartig. Aber die mögliche Aufmerksamkeit auf bis dato unbekannte Produkte ist einer der Haupttreiber für uns gewesen.
Welchen Investor hatten Sie im Fokus?
Nico: er kommt aus der Rennsportbranche. Daher kennt er die Vorzüge von Composite Materialien. Leider war er wegen Corona verhindert, anzureisen. Herr Maschmeyer mit seinem wertvollen B2B Netzwerk und seine Neugier für neue Materialien war aber mindestens genauso interessant für uns.
HARDCORK, wo geht der Weg hin?
Wir werden der große Hersteller von Plattenware, der die bestehenden Materialien substituieren wird.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit über 25 Mio. Euro Jahresumsatz
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Gutes Team, klares Ziel und Geschwindigkeit!
Immer wieder auf die Überschrift “Time to Market“ achten. Stell das richtige Team zusammen und such dir die richtigen Kontakte raus. Und sei schnell in der Umsetzung. Übertriebener Perfektionismus ist etwas für etablierte Unternehmen. Als Startup musst du einfach mal machen.
Rouven Brauers (l.) und Alexander Gebler aus Hannover präsentieren mit Hardcork einen stabilen Faserverbund aus Kork. Sie erhoffen sich ein Investment von 1.000.000 Euro für 20 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen.
Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer
Sehen Sie Hardcork am 24. Mai 2021 in der Höhle der Löwen
Wir bedanken uns bei Rouven Brauers und Alexander Gebler für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder