Valesa hilft Menschen in Immobilienunternehmen dabei, durch die Nutzung und Visualisierung von Daten schnellere und bessere Entscheidungen zu treffen
Stellen Sie sich und ihr Unternehmen Valesa doch kurz unseren Lesern vor!
Wir sind Robert Scholz und Paul Brüning. Robert ist Mathematiker und kommt aus dem Bereich Risikomanagement. Paul ist Wirtschaftswissenschaftler und hat vor allem als Controller und im Digitalbereich gearbeitet. Wir kennen uns aus unserer Zeit beim Immobilienkonzern Swiss Life Asset Managers. Dort haben wir die Digitalisierung geplant und umgesetzt.
Valesa hilft Menschen in Immobilienunternehmen dabei, durch die Nutzung und Visualisierung von Daten schnellere und bessere Entscheidungen zu treffen. Wir machen Decision Intelligence.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Nachdem wir eine einheitliche Datenlandschaft bei Swiss Life Asset Managers geschaffen haben, haben wir gemerkt, wieviel mehr Effizienz eine sinnvolle Digitalisierung und Nutzbarmachung der Daten bringt. Daher haben wir beschlossen, Valesa zu gründen, damit auch andere Unternehmen von Decision Intelligence profitieren können. Unser Fokus liegt auf der Immobilienbranche, denn hier kennen wir uns besonders gut aus und hier gibt es auch sehr viel zu tun.
Welche Vision steckt hinter Valesa?
Die Immobilienbranche ist einer der wichtigsten Sektoren, wenn es darum geht mehr für das Klima zu tun, denn die Potentiale sind riesengroß. Man kann sie allerdings nur nutzen, wenn man sie sieht. Was wir bereits bei unserem früheren Arbeitgeber gemacht haben, wollten wir nun allen Playern im Markt anbieten. Damit am Ende die ganze Branche mittels Decision Intelligence bessere Entscheidungen treffen kann. Die große Vision ist, dass wir durch unser Angebot, also das Vereinheitlichen von Datenlandschaften und das mehr an Transparenz es Unternehmen ermöglichen, schneller bessere Entscheidungen zu treffen und dadurch Ressourcen zu sparen. Beispielsweise im Bereich Klima (CO2), Finanzen aber auch Personal.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir wussten von Anfang an genau was wir wollten. Ein wichtiger Schritt war dann aber, erste Kunden und strategische Partner zu finden. Zum Glück haben wir ein gutes Netzwerk. Mit unserem strategischen Partner Aventos Group, der gleichzeitig auch Kunde ist, sind wir recht unabhängig. Inzwischen haben wir eine ganze Reihe weiterer Kunden und planen mit diesen ein organisches Wachstum ohne Risikokapital.
Wer ist die Zielgruppe von Valesa?
Zielgruppe sind im Prinzip alle Unternehmen und Menschen aus der Immobilienbranche. Also Projektentwickler, Asset Manager, Property Manager, Kapitalverwaltungen, Family Offices. Wenn ein Unternehmen mehr als zwei Datenquellen nutzt und zusammenführt – gerne auch mal in Excel – lohnt es sich schon, uns ins Spiel zu holen.
Ein Beispiel: Es gibt Studien die zeigen, dass Mitarbeiter mehr als drei Stunden täglich damit verschwenden, Daten zu korrigieren oder per Copy and Paste von einem System in ein anderes (beispielsweise Excel) zu übertragen. Diese Aufgaben lassen sich automatisieren, so dass die Menschen für wertvollere und sinnvollere Tätigkeiten eingesetzt werden können.
Wie funktioniert Valesa? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir schauen uns die vorhandenen Digitalen Systeme an und überlegen gemeinsam mit dem Kunden, ob und wie man diese ergänzen könnte. Ziel ist es, ein Digitales Ökosystem zu schaffen, indem man alle Quellen miteinander verknüpft. Dazu haben wir, beziehungsweise schaffen wir, eigene Schnittstellen. Das Ergebnis ist die einfache Auswertung und Visualisierung der Unternehmensdaten und die Anreicherung mit externen Datenquellen, wie zum Beispiel Bonitätsdaten, CCREM-Pfade oder den Mietspiegel.
Damit können unsere Kunden ihre regelmäßigen Reports in ein paar Klicks erstellen – mit aktuellen Daten, woran sie vorher tagelang saßen und als Folge veraltete Daten verwenden mussten. Mit Blick auf die inzwischen auch gesetzlich vorgeschriebenen Pflichten unter anderem im Bereich ESG ist das eigentlich ein No-Brainer.
Ein großer Unterschied zur Konkurrenz ist, dass wir mit den vorhandenen Softwaresystemen arbeiten und keine neue Software verkaufen. Es sind also keine aufwändigen und teuren Change-Prozesse notwendig. Ein weiterer Unterschied ist, dass wir auf die Immobilienbranche spezialisiert sind und selbst jahrelang auf der Kundenseite saßen. Es gibt natürlich andere Player, die generell etwas ähnliches anbieten aber eben branchenübergreifend. Da fehlt meist das Verständnis und Fachwissen über die Immobilienbranche.
Valesa, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen in der Immobilienwirtschaft als etablierte Institution gelten für alles, was das Thema Daten angeht. Alle Unternehmen sollen ihr Potential nutzen, gerne mit unserer Hilfe, so dass die Branche klimafreundlicher wird und auch sonst Ressourcen einsparen kann. In fünf Jahren wollen wir mindestens die wichtigsten Märkte Europas erobert haben.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Sucht euch einen erfahrenen Partner/Mentor oder ein Netzwerk zum Austausch. Als Gründer werdet ihr permanent vor neuen Problemen stehen, die ihr noch nie vorher gelöst habt. Es ist enorm hilfreich sich in diesen Momenten Rat von Personen einzuholen, die dieses Problem bereits gelöst haben. Nicht jedes Rad muss neu erfunden werden.
2. Ihr solltet euch absolut klar sein, welches Problem ihr wie löst und warum der Kunde zu euch und nicht eurer Konkurrenz gehen sollte. Wenn euch das klar ist, fallen viele Entscheidungen sehr viel leichter – von Marketingkampagne bis Strategie.
3. Einfach machen! Eine eigene Firma zu gründen ist ein großer Schritt, insbesondere wenn man bereits als Angestellter arbeitet und diese “Sicherheit” gewohnt ist. Diesen Schritt werdet ihr nicht bereuen. Es nicht zu tun, werdet ihr mit Sicherheit irgendwann bereuen.
Bild Robert Scholz und Paul Bruening Fotograf/Bildquelle Markus Witte
Wir bedanken uns bei Robert Scholz und Paul Brüning für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder