Samstag, Juli 27, 2024
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Wenn du hinfällst, steh wieder auf!

Algenheld Schokolade in BIO-Qualität mit dem Superfood Algen

Stellen Sie sich und das Startup Algenheld  doch kurz unseren Lesern vor!
Algenheld hat sich als Ziel gesetzt das super Superfood Algen in den Fokus zu rücken und nicht als eines von vielen Produkten anzubieten. In Kombination mit der TU Dresden sollen Algen im Kampf gegen Zivilisationsleiden (Allergien, Burnout und Krebs etc.) erforscht werden. Die Mikroalge Spirulina platensis ist ein natürlicher Histaminblocker, weshalb Sie natürlich bei Allergien hilft. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind die Bindung von Co2 aus Industrieanlagen und in Innenstädten, woraus wiederum neue Rohstoffe wie Biodiesel hergestellt werden können. Es gibt die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten von Algen und wir stehen erst ganz am Anfang.

Unter Startnext kannst du einen Einblick in die Gründergeschichte bekommen und unser Vorhaben finanziell unterstützen.

Im Fokus des Diplom-Studienganges Betriebswirtschaftslehre standen die Fächer Marketing und Vertrieb. In Zittau war für mich der ideale Ort um Sport und Kreativität gleichermaßen auszuleben. Noch heute ist dies ein Ort innerer Ruhe für mich. Im Anschluss habe ich an der TU Dresden Projektmanagement studiert. Dies hat mir sehr dabei geholfen Ressourcenplanung besser zu kalkulieren. Gegen Ende dieses Studiums hatte ich meine erste Begegnung mit der Mikroalge `spirulina platensis´.

Wie ist die Idee zu Algenheld entstanden?
Durch die Kombination von Sport und Aquaristik – meine Leidenschaften – ist die Idee für Algenheld geboren. In über 15 Jahren intensiver sportlicher Belastung (bis zu 6x Training pro Woche) hatte ich noch nie etwas von Mikroalgen gehört. Durch meine Zwerggarnelen sollte sich dies Ende 2016 schlagartig ändern. Diese Tierchen sind sehr sensibel und können bei Mineralstoffmangel sterben, da der Häutungsprozess dann nicht mehr einwandfrei funktioniert. Abhilfe schafft hier die Spirulina-Alge, welche im Spezialfutter für Garnelen als Hauptbestandteil aufgeführt war.

Neugierig gab ich den Suchbegriff bei Google ein und las, dass die Alge aus über 60 Prozent Eiweiß besteht. Außerdem liefert Sie alle B-Vitamine und Mineralstoffe. Ein wahrer Alleskönner sozusagen.

Als Sportler hatte ich schon viele Supplemente ausprobiert und viele für Werbelügen befunden. Neugierig wollte ich daher die Alge einem kritischen Selbsttest unterwerfen. Zu diesem Zeitpunkt war ich von Müdigkeit geplagt – ein Indiz für Eisenmangel. Trotz zehn Stunden Nachtschlaf fühlte ich mich nach dem Aufstehen total erschöpft. Zunächst spürte ich kaum Veränderungen an mir, nahm die Alge jedoch konsequent ein.

Bei sonst identischem Tagesablauf und gleichen Ernährungsgewohnheiten fühlte ich mich zusehends fitter, leistungsfähiger und munterer. Mir reichten wieder 7 Stunden Nachtschlaf aus, um energiegeladen in den Tag zu starten. Beseelt von dieser Erkenntnis, sowie der Leistungssteigerung im Sport (Spirulina verbessert die Sauerstoffaufnahme) und der Hilfe bei meinen Allergien (Birke und Erle) stellte ich eine deutliche Verbesserung meiner Lebensqualität fest.

Ich fing an Freunden und Familie von der Alge zu berichten, sodass viele von Ihnen ebenfalls anfingen meine Spirulina-Algen zu testen. Diese berichteten mir ebenfalls von positiven Effekten auf Körper und Geist, wodurch die Idee in mir wuchs mich beruflich auf das Thema Algen zu fokussieren.

Meiner Freundin Susi half die Alge den Eisenmangel zu beseitigen, sodass Sie wieder Blutspenden gehen konnte. 5 Gramm Spirulina (Tagesbedarf ) beinhalten in etwa so viel Eisen wie in über 1200 Gramm Spinat enthalten ist. Desto mehr ich recherchierte, desto mehr wuchs das WOW!-Gefühl in mir. Ich stellte fest, dass es in Deutschland noch keinen spezialisierten Anbieter für Mikroalgenprodukte gibt. Auch der Informationsgehalt im Internet war meist nur Grundlagenwissen.

Daher entschloss ich mich ein Unternehmen im Dienste der Algen zu gründen. Die Namensfindung fand erst circa ein Jahr später statt.

Welche Vision steckt hinter Algenheld?
Wir wollen Algenprodukte entwickeln, welche sich einfach in den Alltag integrieren lassen und die Gesundheit der Menschen nachhaltig verbessern. Mit unserer patentierten Algenschokolade haben wir den ersten Schritt in diese Richtung unternommen.

`Du bist, was du isst´ – dieser Spruch klingt auf den ersten Blick ziemlich banal, hat jedoch einen hohen Grad an Wahrheitsgehalt. Die Zusammenhänge nährstoffarmer Ernährung, einseitiger Belastung auf Arbeit und explosionsartig ansteigende Zivilisationskrankheiten sind eindeutig.

In Jahrhunderten intensiver Landwirtschaft sind die Böden in Europa ausgelaugt. Mineralstoffe finden sich in immer geringeren Konzentrationen wieder. Die Mikroalge Spirulina liefert das komplette Spektrum an Vitaminen und Mineralstoffen und ist daher ein Problemlöser.

Algen sind das Superfood der Zukunft, da Sie:

– riesige Mengen an Co2 aus der Atmosphäre binden
– reich an Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen sind
– bereits heute aktiv gegen Hungerprobleme und Unterernährung eingesetzt werden

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Auf dem Weg von der Idee bis zum marktfähigen Produkt sind über 1,5 Jahre vergangen. In dieser Zeit entwickelte ich die innovative Algenschokolade. Jeden Abend stellte ich mich nach Arbeit an meinen Herd und tüftelte an der idealen Mischung der einzelnen Inhaltsstoffe.
Neben der Lieferantenauswahl musste ein zuverlässiger Produzent für die Schokoladen gefunden werden. Dieser muss mit wachsender Nachfrage umgehen können, konstant hochwertige Qualität liefern und termintreu sein.

In Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig  haben wir für die Markenentwicklung nochmals fünf Monate Entwicklungszeit benötigt.
Weitere Meilensteine waren die Programmierung der Webseite inklusive Datenbank, geeignetes Lager finden (gekühlt und BIO-zertifiziert), Fördermittel beantragen, erste Messen und die Finanzierung sicherstellen. Von der Beantragung bis zur Auszahlung des Darlehens sind über 9 Monate vergangen. Bis zur Ausschüttung des Darlehen habe ich sämtliche Ersparnisse (über 15.000€) investiert. Außerdem haben Freunde und Familie ebenfalls über 20.000 € zur Verfügung gestellt.

Ich bin unendlich dankbar, dass diese Personen an mich glauben und mich jederzeit unterstützen.

Zunächst als Einzelkämpfer gestartet, ist das Unternehmen mittlerweile auf 5 Mitarbeiter gewachsen. Zukünftig sehe ich die Themen Vertrieb, Teamformung und die Zusammenarbeit mit einem geeigneten Investor als Hauptaufgaben an.

Wer ist die Zielgruppe von Algenheld ?
Zunächst für Jedermann entwickelt, mussten wir schnell feststellen, dass vor allem Menschen, welche sich intensiv mit dem Thema Gesundheit befassen als Zielgruppe gelten. Veganer und Frauen sind die Hauptzielgruppen von Algenheld.

Auf was achten Sie bei der Auswahl der Zutaten?
In meinem Masterstudiengang `Projektmanagement´ legte ich die TÜV-Prüfung für Qualitätsmanagement ab. In diesem Modul lernte ich was Qualität bedeutet und wie diese durch beständige Kontrollen sichergestellt werden kann.
Da Mikroalgen Schwermetalle und Strahlung binden, war die Reinheit der Rohstoffe für mich von herausragender Bedeutung. Ich nehme die Algen nun seit über 2 Jahren ein und konnte so alle Schwermetalle ausleiten. Es war teilweise abenteuerlich was für Algen als BIO verkauft werden. Viel zu hohe Werte bei Jod und Selen, sowie Schwermetallbelastungen ließen den Pool von 15 potenziellen Lieferanten schnell auf drei mögliche Händler schrumpfen.

Von ebendiesen schickte ich Produktproben in ein unabhängiges Labor. Hier wurden u.a. Schwermetalle, Mikrobiologie und stoffliche Zusammensetzung überprüft. Auch geschmacklich gab es große Unterschiede bei den Algen von fischig über muffig bis hin zu angenehm frisch war alles vertreten. Am Ende blieb nur ein Lieferant übrig, welcher für Mikroalgen Naturland-zertifiziert ist. Dies ist die höchste BIO-Qualitätsstufe in Deutschland.

Unsere Algen schmecken angenehm frisch – Qualität, die man schmeckt.

Algenheld Schokolade Superfood Algen SpirulinaWas ist das Besondere an der Schokolade?
Alle Zutaten der veganen Algenschokolade werden ausschließlich in BIO-Qualität verwendet und es wird konsequent auf chemische Zusätze, wie Konservierungsstoffe, verzichtet.Die Rezeptur der Algenschokolade wurde 2017 zum Patent angemeldet. Durch die Acerola-Kirsche steckt in einem Riegel mehr Vitamin C als in zwei reifen Orangen. Der Tagesbedarf wird zu über 100% gedeckt. Das enthaltene Vitamin C hilft dabei Eisen besser aufzunehmen. Im Vergleich zu herkömmlicher Schokolade weist die Algenschokolade einen stark erhöhten Eiweißanteil (16,9 %) auf.

Durch das Eiweiß der Alge, sowie die Ballaststoffe vom Amaranth ist eine Schokolade entstanden, welche den Heißhunger auf Süßes sehr schnell stillt. Eine Tafel sättigt sehr stark. Dies liegt auch in der hohen Dichte an Mineralien und Vitaminen begründet. Leere Kalorien adé – unsere Algenschokolade ist ein Nährstoffwunder im Taschenformat, hält wach und kann die Konzentration steigern.

Frauen essen oft nur ein paar Stückchen am Tag, sodass eine Tafel für circa 3 Tage ausreicht.

Wie ist das Feedback?
Gemeinsam mit der Universität Leipzig haben wir Geschmacksakzeptanztests mit über 400 Testern durchgeführt. Dabei wurden kritische Bemerkungen wie `zu algig´ oder `zu herb´ berücksichtigt. Die Rezeptur wurde angepasst und einem zweiten Test unterzogen.
Von Anfangs circa 40 Prozent geschmacklicher Übereinstimmung konnten wir den Wert auf über 85 Prozent erhöhen. Auf der Veggienale in Hamburg war die Schokolade am ersten Tag restlos ausverkauft. Ein Kunde meinte, dass die Schokolade „Unverschämt lecker!“ ist.

Algenheld, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren soll jeder zweite Deutsche das Unternehmen Algenheld kennen. Die Erkenntnisse aus der Erforschung von Mikroalgen werden in die Produktentwicklung von über 10 weiteren Algenprodukten münden. Das Unternehmen wird international als Franchisesystem ausgebaut, sodass diese Märkte schnell erschlossen werden können. Im fünften Geschäftsjahr sollen über 200 Mitarbeiter für Algenheld arbeiten und über 100 Millionen Umsatz generiert werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Nur wer für seine Idee brennt, kann neue Mitarbeiter für seine Idee entzünden. Dabei muss man bereit sein Risiken in Kauf zu nehmen. Ich selbst habe alle Ersparnisse in mein Unternehmen gesteckt und bin aktuell hoch verschuldet. Dennoch freue ich mich über das Darlehen, da mir ohne die Finanzierung längst der finanzielle Atem ausgegangen wäre.

Ein plausibler Businessplan ist besonders wichtig für Einwerbung von Fördermitteln, sowie des Darlehen. Hier empfehle ich Sorgfalt. Denn: Du hast nur eine Chance bei der Bank. Auch ich wurde und habe abgelehnt. In Deutschland gibt es vielleicht fünf Hausbanken, welche StartUps unterstützen. Alle Online-Banken fallen als potenzielle Partner aus. Überzeuge den Banker – der auch `nur ein Mensch ist´ – durch Persönlichkeit, sowie Wissen über die wichtigsten Kennzahlen. Bleibe Dir dabei jedoch selbst treu und lehne Banker ab, mit denen du zwischenmenschlich nicht klar kommst. Die Bank ist dein wichtigster Partner. Du wirst oft mir Ihr Kontakt haben. Wenn du dann Bauchschmerzen vor jedem Anruf bekommst, ist das definitiv kein idealer Start in die Selbstständigkeit.

Wenn du hinfällst, steh wieder auf!

Einen guten Gründer zeichnet der Biss aus. Klar gibt es Tage an denen man sich am liebsten in sein Bett verkriechen würde. Wenn man hart zu sich selbst ist und dem `inneren Schweinehund´ ein ums andere Mal besiegt, wird sich dies auszahlen. Setze Dir realistische Etappenziele und plane Pufferzeiten ein (z.B. Messenachbereitung, Kundenbefragung, Kontaktanfragen etc.). Mich haben zu große bzw. zu viele Ziele pro Arbeitswoche teilweise entmutigt. Nach über 10 Stunden täglicher Arbeit weißt du, was du geschafft hast. Jeder Tag ist ein Baustein für das Gesamtwerk – nutzen jeden Einzelnen. Die Konkurrenz schläft nicht!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Richard Kuntzsch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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