Donnerstag, November 21, 2024
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Man muss das Rad nicht neu erfinden

Innoloft: LoftOs eine No-Code Entwicklungsplattform

Stellen Sie sich und das Startup Innoloft doch kurz unseren Lesern vor!

Wir bei Innoloft denken die IT-Entwicklung neu, um die Digitalisierung schneller, günstiger und benutzerfreundlicher zu gestalten. Daher entwickeln wir mit LoftOS eine No-Code-Entwicklungsplattform, die es jedem ermöglichen soll, Web-Anwendungen wie Netzwerke, Marktplätze oder interne Tools zu erstellen – ohne auch nur eine einzige Zeile Code zu schreiben. Unser Motto lautet: We make coding as easy as PowerPoint!

Wir haben Innoloft 2019 zusammen mit Philipp Bischoff und Christopher Stirner in Aachen gegründet. Mittlerweile sind wir aber mit unserem Team und unserem Produkt in der Welt zu Hause: Dreißig Teammitglieder, elf verschiedene Nationalitäten, eine gemeinsame Vision! 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ursprünglich wollten wir vier Gründer einer der größten Herausforderungen unserer Zeit entgegentreten: Der Energiewende. Wir haben damals erkannt, dass Innovationen – sei es aus der Forschung oder in Form von Startups – den Weg nur langsam in die Wirtschaft und in die breite Anwendung finden. Hier haben wir mit dem Innovationsnetzwerk Energieloft Abhilfe geschaffen. Am Anfang haben uns somit ein zentrales gesellschaftliches Problem und eine Technologielösung angetrieben.

Dann hieß es oft von Verbänden, Clustern und Hubs mit bestehenden analogen Netzwerken: “Ihr habt eine tolle Netzwerk-Plattform aufgebaut; könnt ihr sowas auch für uns machen?” Das hat uns letztendlich den Anstoß gegeben, nicht das Netzwerk, sondern die Lösung dahinter anzubieten und damit andere zu befähigen. In dem Zuge haben wir dann 2019 die Arbeit an Energieloft beendet und Innoloft ins Leben gerufen. Am Ende des Tages bleibt unser Antrieb die Frage: Wie können wir durch eine Technologie-Lösung den größtmöglichen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben?

Welche Vision steckt hinter Innoloft?

Wir wollen jedem Menschen die Möglichkeit geben, auch umfangreiche IT-Lösungen eigenständig und gänzlich ohne Programmierkenntnisse zu erstellen – unabhängig von Fähigkeiten, Ausbildung oder Bankkonto. Genauso wie wir Anfang der 2000er jedem beigebracht haben, Excel und PowerPoint zu verwenden, müssen wir jetzt jedem ermöglichen, Webanwendungen zu erstellen. Nur so machen wir die Digitalisierung schneller, günstiger und effizienter.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Rückblickend sieht alles immer ganz einfach aus, aber das Thema Finanzierung war definitiv eine harte Nuss für uns. Nach der Gründung waren wir zunächst mit der Positionierung als SaaS-Lösung für Communities und Netzwerk bei der Kundengewinnung sehr erfolgreich. Dabei haben wir gebootstrapped und die Entwicklung durch ein Beratungsgeschäft querfinanziert. 

Für die richtige Skalierung ist das aber kein langfristig gangbarer Weg. Daher haben wir ab einem gewissen Zeitpunkt auch Investoren angesprochen. Für diese war trotz anfänglicher Begeisterung das noch bestehende Beratungsgeschäft eine kritische Komponente, da es nicht skaliert. Durch den Abbau dieses Geschäfts und die Neupositionierung als flexibles No-Code-Tool für umfangreiche Web-Anwendungen konnten wir letztendlich jegliche Zweifel vom Tisch wischen. Unsere jüngste Seed-Runde in Höhe von 1 Millionen Euro ist ein toller Beweis dafür. 

Wer ist die Zielgruppe von Innoloft?

Grundsätzlich alle Personen, die im geschäftlichen Umfeld eine komplexe webbasierte Lösung umsetzen wollen, aber keine Programmierkenntnisse haben. 

Bisher haben wir besonders stark Use Cases rund um das Thema Communities und Netzwerke adressiert. In diesem Kontext haben wir viele Kunden gewinnen können, die aus dem öffentlichen und teilöffentlichen Bereich kommen. Dazu gehören Wirtschaftsförderer, Cluster, Hubs und Technologietransferstellen von Forschungseinrichtungen und Universitäten, die mit unserer Lösung ihre eigenen Netzwerke und Dienstleistungen digitalisieren. Mittlerweile nutzen 30% der Landesregierungen in Deutschkand LoftOS. Darauf sind wir sehr stolz.

Aktuell wachsen wir stark bei Use Cases für Unternehmen. Hier bieten wir bereits jetzt spannende Möglichkeiten an, wie beispielsweise die Umsetzung von Innovationsplattformen oder Kunden-Communities. Durch die weitere Flexibilisierung unserer Lösung in Verbindung mit vielen Use Case-Templates werden wir zeitnah gerade für Unternehmen viele weitere Use Cases erschließen. 

Wie funktioniert Innoloft? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Prinzip ganz einfach: Jeder der Interesse hat, kann sich zunächst kostenlos über unsere Webseite in wenigen Sekunden eine eigene Web-Anwendung erstellen. Danach kann diese auf Basis von vordefinierten Modulen konfiguriert werden. 

Diese Anpassbarkeit unterscheidet uns auch von SaaS-Lösungen für einzelne Use Cases. Kunden bekommen somit bei uns eine Lösung, die ihren Bedarf besser abdeckt. Gleichzeitig können Nutzer im Gegensatz zu anderen No-Code-Plattformen nicht nur einfache statische Webseiten, sondern auch umfangreiche Web 2.0-Anwendungen ohne viel Aufwand mit uns umsetzen.   

Innoloft, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir und das Team haben da eine sehr klare Vorstellung: Tausende Menschen rund um die Welt setzen mit unserer Software ihre IT- und Digitalisierungsträume schnell und einfach um. Mittlerweile zeichnet sich der Weg dahin für uns auch sehr klar ab. Dabei ist gerade die Verbesserung der Zugänglichkeit und der Flexibilität ein zentraler Baustein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens: Für uns hat es sich in der Vergangenheit immer gelohnt, möglichst schnell an die Front zu gehen, also den direkten Kundenkontakt und das direkte Kundenfeedback zu suchen. Man kann auf Basis von Hypothesen viel überlegen und entwickeln, aber am Ende entscheidet der Kunde. 

Zweitens: Man muss das Rad nicht in allen Bereichen neu erfinden. Gerade wenn es um Prozesse und Strukturen für gewisse Unternehmensbereiche geht, beispielsweise in unserem Fall das Thema B2B Marketing und Sales Funnel, gibt es viel sehr gute Literatur zu Best Practices. Wenn man diese beherzigt, spart man sich einige Irrungen und Wirrungen.

Drittens: Rückblickend haben wir zu lange in unserer Bootstrapping-Bubble gelebt. Grundsätzlich ist Bootstrapping kein schlechter Weg, aber trotzdem würden wir empfehlen, frühzeitig schon mal mit VCs zu reden, um Feedback zu bekommen und zu verstehen, wohin die Reise für einen VC-Case gehen muss.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.


Premium Start-up: Innoloft

Kontakt:

Innoloft GmbH
Jülicher Straße 72a
D-52070 Aachen

https://innoloft.com/
contact@innoloft.com

Ansprechpartner: Sven Pietsch

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