Mittwoch, Mai 1, 2024
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Stell einen Projekt- und Zeitplan für Dich auf

jumiwi, gegründet von Chris Gust, ist eine App-basierte Community, die hochsensiblen Menschen und jenen, die durch körperliche oder seelische Belastungen vereinsamt sind, einen Raum für Verbindung und Austausch bietet.

Stellen Sie sich und das Startup jumiwi doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Chris Gust und ich betreibe seit vielen Jahren Öffentlichkeitsarbeit im Bereich mentale Gesundheit. Dabei werde ich immer wieder mit den gravierenden Folgen von Einsamkeit konfrontiert, deshalb habe ich jumiwi gegründet und die jumiwi-App für eine besondere Zielgruppe entwickelt: Hochsensible und Menschen, die durch eine physische oder psychische Erkrankung oder Überlastung (Stichwort: Mental Load) vereinsamt sind haben besondere Ansprüche an zwischenmenschliche Beziehungen.

Sie erleben nicht zuletzt durch die anhaltende Tabuisierung oft Ablehnung und Ausgrenzung, wenn sie nicht wie von der Gesellschaft erwartet „funktionieren“, weil sie sich beispielsweise schneller von den Reizen in ihrer Umgebung überfordert fühlen. Zugleich wünschen sie sich soziale Kontakte und Interaktion. jumiwi ist eine App-basierte Community, die diese besonderen Anforderungen berücksichtigt, verständnisvoll auf gesunde Grenzen reagiert und ihren Mitgliedern die Möglichkeit bietet, mit Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen in Kontakt zu kommen und gemeinsam neue Wege zu gehen.

In dem sicheren Netzwerk von jumiwi finden sie verständnisvolle Gleichgesinnte, mit denen sie sich vernetzen und neue Freundschaften knüpfen können. Im Austausch miteinander bekommen sie wertvolle Tipps, Informationen und Rückhalt zu Themen wie Hochsensibilität, Mental Health, Mental Load, Depressionen, Angststörungen, Burnout, ADHS, Endometriose, Lipödem und vieles mehr.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Was lösungsorientierte Ideen bei Missständen oder Visionen angeht, bin ich als kreativer Mensch begeisterungsfähig, wie eine wandelnde Lunte. Doch da ich gleichzeitig einen enormen Anspruch an mich und meine Arbeit habe, ebenso aber auch Effektivität, eine haltgebende Struktur und Sicherheit für mich essentiell sind, war ein Unternehmen zu gründen einfach die logische Konsequenz, um aus meiner Vision Realität werden zu lassen.

Was war bei der Gründung von jumiwi die größte Herausforderung?

Ein Unternehmen zu gründen fand ich persönlich nach ausgiebiger Recherche und fachkundiger Beratung in Bezug auf Steuerfragen oder Juristisches nicht schwer. Viel herausfordernder war und ist es in meinem speziellen Fall, den Menschen, die ich beauftrage oder mit denen ich in irgendeiner Form zusammenarbeite, klarzumachen, dass ihre „Standards“ in Bezug auf Zielgruppenerkenntnisse hier nicht wie für sie gewohnt greifen. Das stellt überhaupt nicht ihre grundsätzliche Kompetenz in Frage, erfordert aber Menschen, die wirklich open minded an neue Aufgabenstellungen herangehen.

Etwas, das für Rechtshänder gut geeignet ist, kann man nicht einfach auf Linkshänder übertragen, ebenso verhält es sich auch mit den Bedürfnissen von „normalfühlenden“ im Unterschied zu hochsensiblen Menschen. Da „gute Leute“ zu finden, ist bis jetzt meine größte Herausforderung.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Absolut. Allerdings stellt es für mich persönlich einen großen Unterschied dar, ob diese Idee noch vollkommen unausgereift ist, oder ob ich schon eine klare Vision davon habe, wo es hinführen soll. Wohl wissend, dass sich im eigentlichen Prozess noch vieles anders darstellen wird, als erwartet und auch viel Unvorhergesehenes berücksichtigt werden muss. Diese Learnings im Laufe des Prozesses sind meiner Meinung nach eine große Bereicherung und lassen uns an mancher Stelle über uns selbst hinauswachsen.

Welche Vision steckt hinter jumiwi?

Wir haben die Vision von einer starken, empathischen Community. Von Gemeinsamkeit, statt Einsamkeit. Einbinden, statt ausgrenzen. Wir wollen enttabuisieren, verbinden und (hoch-) sensible Menschen besonders stärken. Um dieser Vision näher zu kommen, haben wir im ersten Schritt die jumiwi-App entwickeln lassen. Wir wollen nicht wegsehen, sondern handeln. Brücken bauen und Möglichkeiten anbieten. Wir wollen aber nicht nur Menschen mit besonderen Ansprüchen an zwischenmenschliche Beziehungen aus der Einsamkeit helfen, sondern zukünftig auch mit ihnen unser Team wachsen sehen. Wir legen großen Wert auf Ehrlichkeit, Empowerment, Gemeinschaft, Respekt und Toleranz. Wir glauben an das Gute, an Träume und Visionen, und daran, dass jede:r diese Welt besser machen kann.

Wer ist die Zielgruppe von jumiwi?

Hochsensible und Menschen, die durch eine physische oder psychische Erkrankung oder Überlastung (Stichwort: Mental Load) vereinsamt sind. Die sich Kontakte zu Gleichgesinnten wünschen und Teil einer Community werden wollen, die sich für Awareness und ein verständnisvolles Miteinander einsetzt.

Wie funktioniert jumiwi?

Die Handhabung ist einfach: Die App herunterladen, ein zum Leben passendes Abonnement über einen Monat oder länger abschließen und das eigene Profil aufsetzen. Dafür braucht es nur den Vornamen, das Alter, die Region oder Stadt, in der man lebt, und die Auswahl eines individuellen Avatars.

Um der Gefahr des Missbrauchs der Community durch Fake-Profile vorwegzugreifen, bietet jumiwi keine Kostenlos-Abos, es sind aber vergünstigte Konditionen für Menschen in schwierigen Lebenslagen geplant. Mit den Angaben des Community-Mitglieds sucht die App nach Gleichgesinnten, sowohl überregional mit den passenden Paramatern für einen digitalen Austausch per Chat als auch regional für ein optionales persönliches Kennenlernen. Kontaktanfragen gibt das Community-Mitglied dann manuell frei, wenn er oder sie den Eindruck hat, es könnte gut passen.

Wo liegen die Vorteile?

Nutzerinnen und Nutzer können sich über die gezielte Suche nach Themen und Interessen mit anderen Communitymitgliedern zu bestimmten Themen zusammenfinden, im Safe Space der App kennenlernen und Vertrauen aufbauen. Sich so zielgerichtet mit Menschen vernetzen zu können, denen es ähnlich geht und bei denen man sich nicht erklären muss, stellt für die Mitglieder unserer Community eine ungemeine Erleichterung dar.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir nutzen Avatare und verzichten beispielsweise ganz bewusst auf Fotos, um eine Vorverurteilung aufgrund von Äußerlichkeiten zu vermeiden. Auch in Optik, Anwendung und Wirkung unterscheidet sich die jumiwi- App in ihrer Klarheit von vielen anderen Apps und den lauten und auf Likes ausgerichteten sozialen Medien. Vielfältige Aspekte wurden berücksichtigt, um gesundheitliche Risiken, die mit einer Reizüberflutung einhergehen können oder gar Suchtpotential bieten, für Nutzerinnen und Nutzer zu vermeiden.

jumiwi, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Bereits in Planung sind jumiwi Events. Hierfür wollen wir in verschiedenen Städten Event-gebundene oder langfristige Kooperationen mit Locations wie Cafés, Restaurants, Buchläden, Galerien eingehen, die ebenfalls den Ansprüchen unserer Zielgruppe gerecht werden und ganz ohne Reizüberflutung, also ruhig, ohne grelle oder wild blinkende Beleuchtung sind.

Wie schön ist die Vorstellung, dass dort Menschen hinkommen können, die sonst scheinbar nicht „dazupassen“, aber in dieser Situation ganz genau wissen, dass sie willkommen sind? Entweder, die Menschen haben bei diesen Events „nur“ eine entspannte und von Verständnis geprägte Zeit, oder sie lernen dabei sogar jemanden kennen, mit dem sie den Kontakt auch anschließend vertiefen wollen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Ich gehe mal davon aus, dass diese bereits eine konkrete Idee haben und sicher sind, dass sie gründen wollen? Dann würde ich Ihnen raten:

Informiere Dich: Auf kostenlosen Gründungsportalen im Internet findest Du die wichtigsten Punkte für eine Gründung sehr übersichtlich aufgelistet.

Strukturiere Dich: Stell einen Projekt- und Zeitplan für Dich auf. Wann möchtest Du mit welchem Ergebnis wo sein. Wen oder was brauchst Du dafür? Brich den Gesamtplan in Einzelschritte runter und fang mit dem ersten an…

Vertrauen: Vergiß nie: Es gibt Schwierigkeiten, Rückschläge und Enttäuschungen auf diesem Weg. Damit bist Du absolut nicht allein. Wenn Du mal an einem Punkt bist, wo es besonders schwer ist,  mach Dir immer wieder klar, wofür Du angetreten bist! Glaub´ an Dich!

Wir bedanken uns bei Chris Gust für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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