Freitag, März 29, 2024
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Baue ein gutes Kernteam auf

Die Gründer von Motobit, App die das persönliche Fahrverhalten analysiert, waren in 2 Minuten 2 Millionen

Stellen Sie sich und das Startup motobit doch kurz vor!

Mein Name ist Alessio Sevarin, ich bin Maschinenbauer, leidenschaftlicher Motorradfahrer und gemeinsam mit meinen Gründerkollegen Nikolaus Mikschofsky und Luca Menato haben wir Mitte 2020 Motobit, mit dem Ziel das Motorradfahren sicherer zu machen ins leben gerufen. Dabei haben wir mit unserem Team eine App entwickelt, die in der Lage ist das persönliche Fahrverhalten abzubilden und so vor herausfordernden Situationen wie Kurven oder Unfallhäufungspunkten oder Radarkontrollen hinzuweisen. Dabei informiert die App während der Fahrt u.a. akustisch über das Headset oder über ein eigens von uns entwickeltes Wearable namens Sentinel mittels einer starken Vibration. Die App stellt dabei den zentralen Baustein unserer Lösung  dar und ist bereits der stetige Begleiter zehntausender Motorradfahrer:innen in ganz Europa.

Wie ist die Idee zu motobit entstanden?

Die Idee entstand im Jahr 2019 an der Technischen Universität Graz im Zuge von Forschungsarbeiten im Bereich Fahrzeugsicherheit. Dabei mussten wir als Motorradfahrer feststellen, dass es kein wirklich gutes System gibt um als Fahrer vor persönlich relevanten Gefahrenstellen informiert zu werden. Dabei entstand die Idee Fahrverhalten zu analysieren und es mit dem Streckenprofil zu „matchen“.  Das Smartphone hat sich dabei aufgrund der zahlreichen Sensoren als ideale Plattform herausgestellt. Zudem gab es zu dieser Zeit einen Todesfall eines befreundeten Motorradfahrers im Freundeskreis einer unserer Gründer, was uns natürlich auch dazu beigetragen hat gemeinsam aktiv zu werden.

Welche Vision steckt hinter motobit?

Unsere Vision ist es, das Motorradfahren genauso sicher wie das Bewegen eines PKWs zu machen.

Wer ist die Zielgruppe von motobit?

Die Zielgruppe von Motobit ist jeder Motorradfahrer und jede Motorradfahrerin, vom Einsteiger mit wenig Erfahrung bis zum Profi mit hunderttausenden Kilometern im Fahrtenbuch.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen sich für die Sendung 2 Minuten 2 Millionen zu bewerben?

Es war weniger eine Idee sondern eher Zufall. Wir haben uns bei einem Pitch-Wettbewerb mit der Möglichkeit unsere Idee einem großen Publikum mit mehreren hundert Gästen vorstellen zu können beworben. Dabei haben wir nicht nur die Teilnahme selbst sondern auch den Pitch gemeinsam mit einem anderen Grazer Startup gewonnen. Als wir davon erfahren haben obendrein durch eine Wildcard an 2M2M teilnehmen zu können, waren wir natürlich positiv überrascht, frei nach dem Motto „Unverhofft kommt oft“!

Wie haben Sie sich auf die Sendung vorbereitet?

Wir haben uns zahlreiche vergangene Pitches aus der PULS 4-Show angesehen, an Text und Bühnenbild gearbeitet und den gesamte Pitch mehrmals vor Freunden präsentiert. Das positive Feedback hat uns wirklich sehr bestärkt, dadurch waren wir vor unserem Auftritt ziemlich gelassen. Auch eine Art „Fragenkatalog“ darf natürlich nicht fehlen.  Sehr hilfreich war es auch unseren gesamten Pitch beim Üben mitzufilmen, da das Timing durch das Format bedingt natürlich sehr wichtig ist.

Sie sind eines der wenigen Startup Unternehmen, dass es in die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ geschafft hat. Wie motivierend war das für Sie?

Wie gesagt waren wir wirklich ziemlich baff als wir erfahren haben in der aktuellen Staffel von „2 Minuten 2 Millionen“ dabei sein zu können, denn ein TV-Auftritt ist wirklich etwas Besonderes. Uns hat es natürlich wahnsinnig motiviert, da wir damit die Möglichkeit haben der Welt zu zeigen, dass in Österreich begeisterte Motorradfahrer neben abwechslungsreichen Passstraßen auch ein einzigartiges Tool bietet um diese sicher und voller Fahrspaß erleben zu können.

Wie wichtig war dieser Schritt für Sie als Startup Unternehmen? Auch unter dem Gesichtspunkt, dass durch 2 Minuten 2 Millionen viele Interessenten und auch Medien auf motobit aufmerksam werden?

Ich denke über die Bedeutung für ein Startup an der PULS 4-Show teilzunehmen muss nicht viel gesagt werden. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, und ein bewegtes Bild stellt natürlich die Superlative für jedes Jungunternehmen dar, den Zusehern das eigene Produkt präsentieren zu können. Wenn man dann als Startup noch in der Lage ist, auch noch so kritische Fragen beantworten zu können, hat man vieles richtig gemacht und so Vertrauen geschaffen.

Welchen Investor hatten Sie im Fokus?

Einen Fokus hatten wir nicht direkt, allerdings hatten wir Herrn Ohswald durch seinen Background im App-Bereich als auch Herrn Piëch mit seinem starken Netzwerk etwas stärker im Auge.

Wie ging es nach der Sendung weiter?

Ganz einfach, wir werden weiter Gas geben! Das Bewegen eines Motorrades ist im nördlicheren Europa stark saisonal, dadurch haben wir die Nebensaison intensiv damit verbracht auf das gesammelte Feedback unserer Nutzer der vorherigen Saison zu hören. Dabei konnten wir beliebte Funktionen der Motobit APP verbessern so wie zahlreiche, neue Ideen einfließen zu lassen. Neben der Tourenplanung und Navigation kann man nun auch spannende Videoclips von jeder Tour direkt in der App erstellen und sie mit befreundeten Fahrer:innen teilen. So bieten wir unseren Nutzern auch nach der Fahrt neben der Tourenaufzeichnung und unseren Analysen einen wirklichen Mehrwert. Auch das Feedback der Jury war sehr wertvoll und wurde in Teilen bereits umgesetzt.

motobit, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten unseren Nutzern in Zukunft einen einzigartigen, app-basierten Mix an Funktionen bieten um die eigene Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig das Fahrerlebnis zu maximieren. Einfach und mit nur einem Klick, immer und überall. 5 Jahre sind eine wirklich lange Zeit, bis dorthin möchten wir unsere Warnmethode mit dem zugrundeliegende Algorithmus in Schutzausrüstungen namhafter Hersteller sehen. Eine Integration direkt ins Motorrad gemeinsam mit den Motorradherstellern ist ein weiterer, wichtiger Meilenstein den wir uns bereits gesetzt haben und eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Und ein persönliches Ziel von mir: Mindestens einen Fahrer kennenlernen, den wir mit unseren Warnhinweisen vor einem Unfall bewahrt haben. Damit ist für mich alles erreicht.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1) Baue ein gutes Kernteam auf, in dem die Rollen klar verteilt sind und auf das du dich verlassen kannst. 

2) Es wird eine Achterbahnfahrt: Feiere jeden Höhepunkt, aber lass dich von den Tiefpunkten nicht demotivieren.

3) Planung ist wichtig, aber das Produkt sollte so bald wie möglich mit echten Nutzern (und am besten potenziellen Käufern) getestet werden, auch wenn es noch unvollständig ist und nicht zu 100% funktioniert!

Wir bedanken uns bei Alessio Sevarin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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