Samstag, April 27, 2024
StartWorkbaseNachhaltig führen: Was Start-ups, Gründende und Entrepreneure lernen müssen

Nachhaltig führen: Was Start-ups, Gründende und Entrepreneure lernen müssen

Wir begrüßen uns an der Schwelle einer Zeitenwende, einer Welt, die den enormen Veränderungen der nächsten Jahre gegenübersteht. Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Quantentechnologie werden uns in einem unglaublichen Tempo in eine neue Businesswelt führen. 

Zeitenwende heißt Führungswende

Demographische Verschiebungen, der Klimawandel und die Covid-19-Pandemie haben die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen, bereits heute grundlegend verändert. Wir sind uns bewusst, dass erfolgreiche Führung in dieser „neuen“ Welt eine andere sein wird, als heute. 

Dennoch bringen disruptive Geschäftsideen, innovative Technologien und smarte Geschäftsmodelle viele neue Chancen und Möglichkeiten für die Startup-Szene mit sich. 

Doch um nachhaltig erfolgreich zu sein, müssen Gründende und Entrepreneurs einige Dinge beachten. Dazu zählen unter anderem das Entwickeln eines Growth Mindsets, das Selbstmanagement, das Führen von anderen, die Nutzung digitaler Technologien und die Schaffung einer Kultur der Nachhaltigkeit.

Schlüsselkompetenzen für nachhaltige Führung

Schlüsselkompetenzen für Gründende sind:

Growth Mindset – Um erfolgreich in der Startup-Szene zu sein, müssen Gründende ein Growth Mindset entwickeln. Mit diesem Ansatz geht man davon aus, dass die grundlegenden Kompetenzen durch Anstrengung und Lernen verbessert werden können. Durch dieses Mindset können Gründende schnell auf Veränderungen reagieren und ein Umfeld schaffen, in dem kontinuierliches Wachstum und Entwicklung möglich sind.

Selbstmanagement (Leading yourself) – Erfolgreich Gründende müssen in der Lage sein, sich selbst zu managen, indem sie ihre Ressourcen und ihre Zeit effektiv nutzen. Dies erfordert ein ausgeprägtes Bewusstsein für die eigenen Ziele und ein tiefes Verständnis dafür, wie man diese Ziele erreichen kann.

Andere führen (Leading others) – Gründende sollten in der Lage sein, andere zu führen und eine positive Beziehung zu ihren Mitarbeitenden aufzubauen, um ein erfolgreiches Team zu schaffen. Dazu ist es wichtig, dass sie Vertrauen aufbauen, Verantwortung übernehmen und sich auf die Bedürfnisse und Ziele ihrer Mitarbeitenden einstellen.

Digitalisierung – Gründende sollten lernen, wie sie KI-basierte Technologien und digitale Werkzeuge verstehen und nutzen, um die Effektivität im Unternehmen zu verbessern.

Kultur – Gründer müssen eine Kultur der Innovation, des Lernens und der Kollaboration schaffen, in der Mitarbeiter, sich auf persönliche und berufliche Ziele konzentrieren können. Eine auf Vertrauen, Respekt und Ehrlichkeit basierende Unternehmenskultur ist für den Erfolg notwendig. 

Nachhaltigkeit – Gründende müssen lernen, wie sie ihre Prozesse ökologisch, sozial und wirtschaftlich gestalten, um die Umweltbelastung zu verringern und ein allgemeines Wohlergehen aller Beteiligten zu fördern. 

Hybride Teams (Teamführung) – Gründende müssen in der Lage sein, hybride Teams zu begleiten. Hybride Teams ermöglichen es Mitarbeitenden, sowohl von zu Hause aus als auch im Büro zu arbeiten und Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsalltag zu haben.

Dies sind die Schlüsselkompetenzen, die Führende von heute und morgen benötigen, um ein nachhaltiges Unternehmen zu führen und die nötige Transformation der Corporate Sustainability zu vollziehen. Dafür brauchen Führende ein Verständnis als Servant Leader zu handeln. Führende agieren dabei nicht nur als „Chefs“, sondern vor allem als Mentoren, die eine hohe moralische Autorität besitzen. Sie versuchen, die Vision des Unternehmens zu verstärken, statt durch Ego zu herrschen. Führende helfen den Mitarbeitenden, neue Fähigkeiten zu entwickeln und bestehende zu verbessern.

Hacks für Servant Leaders

Zusammengefasst heißt dies für Führende in Start ups:

Übernehme Verantwortung. Verantwortung für Andere zu übernehmen, heißt ein tiefes Verständnis für ihre Bedürfnisse und Wünsche zu entwickeln. Es ist auch eine Verpflichtung, sie dabei zu unterstützen, besser zu werden, denn sie haben eine Zukunft voller Chancen. Dazu gehört, den Mitarbeitenden Gelegenheiten zu geben, ihre beste Arbeit zu leisten und zu wachsen, zu lernen und zu entwickeln. Es ist ebenso verantwortungsvoll ein Gefühl von „Gemeinschaft“ zu fördern, denn dies ist ein Grundbedürfnis von Menschen. 

Geben heißt empfangen. Je mehr sie von Herzen und innerer Überzeugung „geben“, desto mehr werden sie zurückbekommen. Je mehr sie den Mitarbeitenden für Kleinigkeiten danken, desto mehr Wertschätzung erhalten sie.

Talente entfalten lassen. Bieten wir unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre beste Arbeit zu machen? Bieten wir ihnen die Freiheit, Fehler zu machen, ohne Angst, aber mit Begeisterung und Unterstützung?

Sich dem Guten verpflichten. Sich dem Guten verpflichten bedeutet, die zukünftige Vitalität und das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden, unserer Organisation, unserer Gemeinschaft und der Erde zu gewährleisten. 

Unser Erfolg ist der anderer. Ermöglichen wir jedem seinen Purpose und den unseren Teams zu leben. Denn es gibt es keinen Erfolg, der nicht der unserer Teams ist.

Sei kein Märtyrer. Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse für das Wohlergehen anderer zu opfern ist ehrenwert, aber auch bedenklich. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen Selbstopfer und Märtyrertum. „Dienen“ Sie, weil Sie es genießen, weil es Ihre Passion ist und weil es das Richtige ist.

Baue eine Gemeinschaft.  Ein Gefühl der ‚Zugehörigkeit‘ ist ein entscheidender Bestandteil unserer grundlegenden menschlichen Bedürfnisse. Bereichern Sie Ihr Team mit kollegialem Vertrauen, Vertrautheit und schaffen Sie psychologische Sicherheit.

Die Zukunft beginnt heute

Doch am Ende des Tages geht es nicht nur um Tools und Fähigkeiten. Es geht auch um Empathie, Verständnis und Respekt. Es geht um Offenheit, Kommunikation und Engagement. 

Es geht darum, dass wir alle Verantwortung übernehmen, dass wir uns als globale Bürger verstehen und als Teamplayer und Servant Leader handeln.

Autor:

Dr. Jörg Krauter ist Autor von: „Führung 2030: Die Zukunft der Führung.“ Als Mitgründer der Unternehmensberatung SYNK GROUP GmbH & Co. KG ist er seit 2001 im Bereich Leadership und Change-Management beratend tätig und begleitet das Pforzheimer KI Start up KI.m, KI-basiertes Mentoring für Führende.

Titelfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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