Donnerstag, April 25, 2024
StartFood StartupsProbleme sind dazu da, gelöst zu werden

Probleme sind dazu da, gelöst zu werden

Natural Crunchy gesunde Knabbersnacks und Frühstückscerealien

Stellen Sie sich und das Startup Natural Crunchy doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Timea Hipf, die Gründerin und Geschäftsführerin der Natural Food Trade GmbH aus Wien. Seit Januar 2017 gibt es unser „Start-Up“ und unsere Marke „Natural Crunchy“. Denn: Gesunde Snacks aus Bio-Zutaten sind unsere Leidenschaft. Unter diesem Markendach verkaufen wir Knabbersnacks und Frühstückscerealien aus dem regionalen Superfood Linsen und grünen Erbsen. Dabei sind all unsere Produkte nach dem Clean-Eating-Prinzip ausgerichtet: weniger ist mehr. Insgesamt haben wir sechs Produkte.

Alle sind 100 Prozent bio, vegan, glutenfrei, laktosefrei, ohne Gentechnik und ohne Palmöl. Das Besondere: Unsere Produkte haben einen sehr hohen Proteinanteil.

Wie ist die Idee zu Natural Crunchy entstanden?
Das erste Mal gründete ich 2009 während meiner ersten Babykarenz eine Consaltingagentur für Produktentwicklung. Seit acht Jahren entwickelten wir dort Bio-Snacks für verschiedene Food-Konzerne. Durch meine Leidenschaft für gesunde Snacks entstand die Idee, mal meine eigene Marke zu launchen, die spezielle Snacks mit Mehrwert hervorbringt. Eine Vorliebe für natürliche Lebensmittel hatte ich schon immer. Auf dem Bauernhof meiner Großeltern habe ich von Kindesbeinen an die biologische, nachhaltige Anbauweise von regionalen Produkte zu schätzen gelernt. Diese „Kindheitserfahrungen“ in Kombination mit meiner langjährigen Erfahrung in der Produktion hat mich letztendlich zu der Idee geführt, Natural Crunchy zu gründen. Die perfekte Rezeptur habe ich zwei Jahre lang entwickelt.

Welche Vision steckt hinter Natural Crunchy?
Unsere Vision ist es, den Snacking-Markt mit vielen, innovativen Produktideen zu bereichern, die nicht nur schmecken, sondern dem Körper was Gutes tun. Dabei setzen wir vor allem auf Hülsenfrüchte und auf palmölfreie Ideen. Denn: kein Produkt braucht Palmöl. Alles lässt sich mit heimischen Ölen produzieren.

Wenn man konventionelle Snacks anschaut, dann sind sie voll mit Transfetten, Geschmacksverstärkern, Aromen. Doch warum? Weil es natürlich günstiger und einfacher ist.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung war und ist, sich gegenüber etablierten Marken einen Regalplatz zu sichern. Der Trend geht in Richtung Handelsmarken. Viele Supermarktketten haben bereits ihre eigenen Bio Marken und wollen keine neuen, unbekannte Start-up-Bio Marken auf dem Regal sehen. Es gilt die vorherrschende Meinung, Konsumenten würden keine neuen Produkte ausprobieren wollen, keine unbekannte Marken mögen und nicht den Preis dafür bezahlen wollen. Aber es gibt eine große Zielgruppe die genau das will und bereit ist, für Qualität zu bezahlen.

Denn einige der großen Marken sind zunehmend unglaubwürdig. Wenn sie mehr als 200 Produkte unter ihrem Label im Sortiment haben, merkt doch langsam der Konsument, dass die Produkte vielleicht doch nicht so qualitativ sein können, wie es die Marken meinen. Kleine Marken wie unsere stehen für eine klare Linie, die Produkte haben ein Profil und die Zutaten sind nachvollziehbar. Sie kommunizieren klar, woher sie ihre Rohstoffe beschaffen und unter welchen Bedingungen produziert wird. Viele Kunden wollen wissen, wo und wie ihr Lebensmittel entsteht.

Trotzdem: die Ketten wollen in Richtung billig und während die hauseigene Marke einen sicheren (kostenlosen) Platz auf dem Regal hat, müssen alle anderen Marken irgendwelche Regalgebühren oder Listungsgebühren bezahlen, die den Preis des Produktes in die Höhe treiben, obwohl das Produkt vielleicht gar nicht so teuer wäre.

Wir sind noch ganz am Anfang. Zum Glück erkennen aber immer mehr Einkäufer/Sortimentsmanager die Vorteile der Natural Crunchy-Snacks gegenüber herkömmlichen Snacks, denn der hohe Proteinanteil unserer Snacks überzeugt.

Die Finanzierung läuft über Eigenmittel, aus den laufenden Einnahmen unserer Consultingstätigkeit und über Bankfinanzierung. Wir sind aber auf der Suche nach einem Investor, um den Ausbau der Marke zu sichern.

Wer ist die Zielgruppe von Natural Crunchy?
Mit unseren Natural Crunchy-Produkten sprechen wir eine ganz vielfältige, sportliche und moderne Zielgruppe im Alter von 18 bis 60 Jahren an. Unter ihnen sind Aktivsportler, Familien aber auch Veganer zu finden. Alle Natural Crunchy- Liebhaber sind smarte Snacker mit einem großen Ernährungs- und Umweltbewusstsein. Im Alltag suchen sie nach Alternativen, sich gesund und free-from zu ernähren. Dabei wollen sie nicht auf leckere Knabbereien verzichten und sind deshalb experimentierfreudig, um neue Alternativen für sich zu entdecken. Funktionale Snacks und der Genuss ohne Reue erfüllt ihre Bedürfnisse.

Nichtsdestotrotz müssen Qualität und Herkunft stimmen – denn darauf legt unsere Zielgruppe viel Wert, so wie wir auch.

Was ist das Besondere an Natural Crunchy? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir bieten einen ausgewogenen und gesunden und vor allem proteinreichen Snack auf Bio-Linsen- oder Erbsenbasis, der mit einem hohen Ballaststoffanteil und komplexen Kohlenhydraten überzeugen kann. Dabei enthalten unsere Produkte 40 Prozent weniger Fett als herkömmliche Kartoffelchips oder Erdnussflips.

Unser Angebot reicht von „chilischarf“ über „salzig“ bis hin zu „fruchtig-süß“.

Natural Crunchy, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir haben viele neue Produktideen, die wir bei der nächsten Biofach in Nürnberg präsentieren möchten. Auf Grund unserer Messeteilnahmen und auf Grund unsere Sozial Media Aktivitäten wissen wir, dass die deutschen Kunden auf unsere Produkte schon lange warten. Gleichzeitig arbeiten wir mit Vollgas daran, in Deutschland flächendeckend gelistet zu sein. In fünf Jahren wollen wir im DACH-Raum unsere Listungsziele erreichen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Da gebe ich immer wieder gerne mein Lebensmotto weiter: „wer nicht wagt, gewinnt nicht“. Oder „selbst wenn du langsam läufst, bist du noch immer schneller, als wenn Du auf der Couch sitzen bleibst“. Soll heißen: wenn jemand eine Idee hat, soll er (versuchen) es einfach umsetzen. Mit Garantie werden jedem immer wieder Steine in den Weg gelegt. Aber das darf einen nicht aufhalten.

Probleme sind da, um gelöst zu werden und nicht davor wegzurennen. Das Gefühl hinterher – wenn man das Problem beseitigt hat – ist einfach zu gut und Erfolg ist süß. Und sollte man endgültig scheitern, hat man es wenigstens versucht. Wer will denn schon in der Pension/Rente zurückblicken und behaupten, ich hatte ein Idee, aber hatte die Hosen zu voll, um diese umzusetzen? Dann scheitere ich lieber, aber ich habe es wenigstens versucht.

Bild:©NaturalCrunchy

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Timea Hipf für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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