Samstag, Dezember 14, 2024
StartFood StartupsDranbleiben, weiterkämpfen und nicht aufgeben

Dranbleiben, weiterkämpfen und nicht aufgeben

Die Erfinder von NEOH waren in der StartUp-Show „2 Minuten 2 Millionen“. Wie es nach der Show weiterging, erzählen sie im Interview.

Stellen Sie sich und NEOH doch kurz vor!
Alexander Gänsdorfer: Vor mehr als fünf Jahren haben unsere Gründer-Kollegen Adel Hafizovic, Patrick Kolomaznik und wir beide den Kampf gegen den Zucker aufgenommen. Damals haben wir den Entschluss gefasst, einen Schokoriegel mit möglichst wenig Zucker auf den Markt zu bringen. Nach einer langen, intensiven Entwicklungsphase war es im vergangenen Herbst dann soweit: Als CrossBar mit nur einem Gramm Zucker vereint NEOH das Beste aus klassischem Schoko- und Fitnessriegel. Das ist eine Revolution im Süßwarenbereich – wir haben den Schokoriegel sozusagen neu erfunden.

Wie ist die Idee zu NEOH entstanden?
Manuel Zeller: Nach einem Fußballtraining habe ich damals am Heimweg an einer Tankstelle einen gesunden Snack gesucht – allerdings vergeblich. Dort gab es nur herkömmliche Schokoriegel, die mit einem viel zu hohen Zuckeranteil und schlechten Nährwerten nach dem Sport alles andere als ideal sind. Und natürlich Proteinriegel, die aber einfach nicht gut schmecken. So ist die Idee entstanden, das Beste aus diesen beiden Welten zu kombinieren und einen Schokoriegel mit möglichst wenig Zucker, aber hohem Proteinanteil zu entwickeln, der noch dazu gut schmeckt.

Von der Idee bis zum Start: Was waren die größten Herausforderungen? Welche Vision steckt hinter NEOH?
Zeller: Zunächst haben wir unterschiedlichste Zutaten aus der ganzen Welt bestellt und damit experimentiert. In unzähligen Versuchen und Verkostungen in unserer WG-Küche haben wir nach der optimalen Rezeptur gesucht. Die größte Herausforderung dabei war, all unsere Kriterien zu erfüllen: Hatten wir den gewünschten Zuckergehalt erreicht, verlor der Riegel an Geschmack. Wurde der Geschmack besser, erhöhte sich der Kaloriengehalt oder war die Konsistenz nicht mehr ideal. Bis wir unsere einzigartige Rezeptur gefunden hatten, sind beinahe fünf Jahre vergangen. In dieser sehr intensiven Zeit haben wir aber nie unsere Vision aus den Augen verloren.

Wer ist die Zielgruppe von NEOH?
Gänsdorfer: Unsere Kernzielgruppe sind Menschen, die bewusst auf ihre Ernährung achten, dabei aber nicht gänzlich auf Süßes verzichten wollen. NEOH ist den Sorten Schokolade und Himbeere erhältlich und ermöglicht ein völlig neues Naschvergnügen – ganz ohne schlechtes Gewissen. Durch den sehr niedrigen Zuckergehalt von nur einem Gramm ist NEOH auch für Diabetiker gut geeignet.

Was ist das Besondere an den Produkten?
Zeller: Dank seiner einzigartigen Zusammensetzung vereint NEOH als CrossBar das Beste aus klassischem Schoko- und gesundem Fitnessriegel mit hohem Proteingehalt. Durch das richtige Mischverhältnis der hochwertigen Zuckerersatzstoffe Erythrit, Xylit und Maltit ist NEOH nicht nur sehr gut verträglich, sondern wirkt sich auch positiv auf das Ernährungsverhalten aus. Während Zucker letztlich den Heißhunger auf Süßes steigert, ist das bei Ersatzstoffen nicht der Fall. Üblicherweise bestehen Schokoriegel aus 50 % Zucker. Bei NEOH ist lediglich ein Gramm Zucker pro Riegel enthalten – das ist 95 % weniger als in üblichen Süßwaren. Der Effekt: kaum Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel. Auch bei den Kalorien ist NEOH klassischen Schokoriegeln voraus. NEOH kommt als 30-Gramm-Riegel und hat nur 94 Kalorien – damit zählt NEOH zu den kalorienärmsten Riegeln weltweit.

Wie ist das Feedback von Kundenseite?
Gänsdorfer: Die Rückmeldungen, die wir jeden Tag erhalten, sind durchwegs positiv. Sowohl vom Geschmack als auch von der Konsistenz her kann NEOH also überzeugen. Das sehen wir auch an den Verkaufszahlen: Seit Start haben wir uns erfolgreich am Markt etabliert und werden demnächst die Marke von 2 Mio. verkauften Riegeln knacken.

Sie waren mit NEOH in der Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen“. Wie haben Sie sich auf die Show vorbereitet?
Gänsdorfer: In der Show hatten wir ja nur zwei Minuten Zeit, um NEOH zu präsentieren und die Investorenrunde zu überzeugen. Das ist nicht sehr lange, vor allem, weil unsere Reise ja schon ein paar Jahre dauert. Deshalb war es wichtig, alle Vorteile von NEOH in der kurzen Zeit auf den Punkt zu bringen. In der Vorbereitung haben wir unseren Auftritt also doch einige Male geprobt.

Wie ist das Medien-Echo nach der Show?
Zeller: Grundsätzlich gibt uns die Show aktuell nochmal einen super Push. Interesse an NEOH bestand aber auch schon davor – von produktbezogenen Fachmedien über klassische Tageszeitungen bis hin zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Das ist natürlich auch eine sehr schöne Bestätigung für den Weg, den wir mit NEOH gehen.

Wie ist das Feedback der Kunden nach dem Auftritt in der Startup-Sendung „2 Minuten 2 Millionen“? Wie hat sich die Nachfrage entwickelt?
Gänsdorfer: Wir haben analysiert, wie sich Zugriffszahlen auf unsere Website und Verkaufszahlen auf Amazon im Verlauf der Show entwickelt haben. Beide sind während unserem Auftritt in die Höhe geschnellt – das freut uns natürlich. Auch das Feedback der Jury war sehr positiv, was eine besondere Auszeichnung ist. Jetzt sind wir auch noch gespannt, wie sich der aktuelle Höhenflug in den nächsten Wochen auf die Verkaufszahlen bei unserem Handelspartner SPAR auswirken wird.

Welchen Investor hatten Sie im Auge?
Zeller: Unser vorrangiges Ziel war es, einen strategischen Partner zu finden, der uns in der Produktion und mit Erfahrung im Lebensmittelbereich unterstützt. Mit Heinrich Prokop, dem CEO der Gutschermühle, konnten wir hier unseren Wunschpartner von einer Zusammenarbeit überzeugen. Dass wir darüber hinaus ein finanzielles Investment in Höhe von EUR 350.000,- erhalten haben, macht unseren Auftritt in der Show zu einem vollen Erfolg.

Würden Sie anderen Startup-Unternehmen die Teilnahme an der Sendung empfehlen?
Gänsdorfer: Die Show bietet eine große Bühne und kann jungen Unternehmen helfen, ihren Weg weiterzugehen – nicht nur durch mögliche Investments, sondern auch durch den Marketing-Effekt, den die Sendung mit sich bringt. Pauschal kann man hier trotzdem keine Empfehlung für oder gegen eine Teilnahme aussprechen, da sehr viel davon abhängt, wie weit ein Startup in seiner Entwicklung schon ist.

NEOH, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Zeller: Mit dem Einzug in den Lebensmitteleinzelhandel – seit Februar ist NEOH österreichweit in 1.600 SPAR-Filialen gelistet – haben wir bereits einen wichtigen Meilenstein geschafft. Trotzdem stehen wir erst am Anfang. Unser Ziel ist es, gesund zu wachsen und unsere NEOH-Philosophie auch erfolgreich in andere Märkte zu tragen. In den USA und einigen Ländern in Europa ist NEOH derzeit bereits bei Amazon und in ausgewählten Nutrition-Shops erhältlich – auch in Deutschland. Wir freuen uns wirklich auf die kommenden Aufgaben und sind gespannt, wohin uns unser Weg in den nächsten Jahren führen wird.

Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Gänsdorfer: Wenn Idee und Geschäftsmodell gut sind: Dranbleiben, weiterkämpfen und nicht aufgeben. Das gilt vor allem in schwierigen Phasen – und diese durchläuft man mit einen Startup garantiert. Natürlich kann es dann auch sinnvoll sein, sich Unterstützung von außen zu holen. Bei NEOH setzen wir auf ein super Team aus externen Experten – sei es im Marketingbereich oder in der Produktentwicklung – die sich unserer #neohlution voll und ganz verschrieben haben und mit denen wir wirklich jeden Erfolg teilen können.

Foto: v.l.n.r.: Adel Hafizovic, Manuel Zeller, Patrick Kolomaznik, Alexander Gänsdorfer Fotorechte: © NEOH

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Manuel Zeller und Alexander Gänsdorfer für das Interview.

Aussagen des Autors und der Interviewpartner geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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