Dienstag, November 26, 2024
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Psychisch krank durch die Arbeit – Was tun?

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Psychisch krank

Krankschreibungen aufgrund einer psychischen Erkrankung dauern meist mehrere Wochen bis Monate und können jedes Team und Unternehmen gefährden. In den letzten Jahren ist dieses Krankheitsbild zum zweithäufigsten Grund geworden, sobald es um krankheitsbedingte Fehlzeiten geht. Da es sich um keinen schleichenden, sondern meist langwierigen Entwicklungsprozess handelt, ist neben dem Fachkräftemangel eine über Wochen, Monate oder sogar Jahre sinkende Arbeitsleistung die Folge.

Welche Rechte und Pflichten haben der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, um diese Krankheitsentwicklung nicht aufkommen zu lassen oder zu unterbinden? Der Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht, Herr Nikolaos Sakellariou, hat nachfolgend die geltende Rechtslage für Sie zusammengefasst.

Ab wann spricht man von psychischer Erkrankung am Arbeitsplatz?

Von psychischer Erkrankung ist zu sprechen, wenn die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz wiederkehrend beeinträchtigt wird. Zu den einflussnehmenden Größen gehören die Anforderungen an den Arbeitnehmer, sowie das Arbeitsklima. Wirken Erwartungen vom Vorgesetzten oder Chef auf die Psyche als dauerhafte Belastung, kann dies zu Stresssymptomen führen. Darunter sind zum Beispiel Unruhe, Nervosität, Gereiztheit, Antriebslosigkeit, Zurückgezogen sein oder Vermeidung von Kollegen oder Arbeitsbereichen verstanden werden. Diese Symptome treten immer wieder oder dauerhaft während der Arbeitszeit auf, können allerdings schon auf dem Weg zur Arbeit, nach Hause oder anderweitig in Alltagssituationen auftreten und Betroffene maßgeblich beeinträchtigen.

Psychische Erkrankungen und mögliche Folgen durch die Arbeit

Burnout und Depression durch Mobbing sind zwei bekannte psychische Erkrankungen resultierend aus dem Arbeitsleben. Auswirkungen auf die Arbeitsleistung werden im Fall von Mobbing sofort ersichtlich. Es wird mehr Zeit und Kraft der Betroffenen in die Konflikte vergeben als in die anstehenden Arbeitsthemen. Gruppenbildungen und Tratschen sind weitere Nebeneffekte, die das Teamwork innerhalb eines Unternehmens nachweislich belasten, erschweren und neben gesundheitlichen auch wirtschaftlichen Schaden verursachen.

Verantwortung von Vorgesetztem oder Chef

Im Arbeitsschutzgesetz im § 4 Absatz 1 ArbSchG wird auf die Verantwortlichkeiten und die Aufgaben des Arbeitgebers verwiesen. Dort findet sich die Sorgfaltspflicht des Chefs gegenüber seinen Angestellten Gefährdungen für deren psychische und physische Gesundheit bestmöglich zu beheben. Sobald eine ernstzunehmende, psychische Belastung eines Angestellten vorliegt, ist seitens des Arbeitgebers eine Auszeit oder der Wechsel in einen weniger belastenden Arbeitsbereich anzubieten und zeitnah zu realisieren. Gemäß § 5 Ziffer 6 ArbSchG ist der Arbeitgeber seit 2014 zudem verpflichtet regelmäßig die Gefahrenbeurteilung jedes vergebenen Arbeitsplatzes hinsichtlich des Schutzes der psychischen Gesundheit durchzuführen. Beschwerden von Angestellten resultieren darin, dass der Prüfprozess beschleunigt wird.

Verhalten & Verantwortungsbereiche der Kollegen

Das Arbeitsschutzgesetz in Deutschland gibt auch den Angestellten konkrete Pflichten an die Hand. Gemäß § 15 Absatz 1 ArbSchG liegt es in der Pflicht jedes Angestellten selbst sich um das Wohlergehen der eigenen psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz zu kümmern. Gleiches gilt auch für die Kollegen. Denn in § 15 Absatz 2 ArbSchG haben sich Arbeitnehmer fürsorglich zu verhalten, was die psychische Gesundheit gegenüber Kollegen, Mitarbeitern oder Vorgesetzten angeht. Hierbei sind sowohl Unterlassungen als auch Handlungen gemeint. Da Gesetze und Pflichten des Arbeitsschutzgesetzes für den Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen bindend sind, ersetzt der § 15 Absatz 2 eine entsprechende Arbeitgeberanweisung.

Fazit: Keine psychische Erkrankung durch die Arbeit dulden!

Durch das Kennen ihrer Rechte und Möglichkeiten können Arbeitnehmer schneller aus Arbeitssituationen herauskommen und eine dauerhafte, psychische Gefährdung unterbinden. Der Verstoß gegen die Pflichten des Arbeitsschutzgesetzes kann bei klarer Schuld des Arbeitgebers zu Schadensersatzansprüchen des Angestellten führen. Mögliche Gründe dafür wären eine nachweisbare Schuld für das Auftreten und die nachhaltige Beeinträchtigung eines Burnout-Syndroms oder einer Depression. Damit diese Entwicklung eines Arbeitsverhältnisses vermieden wird, sollten Arbeitnehmer stets die eigene Sorgfaltspflicht und ihre Wirkung auf Kollegen im Blick haben. Durch die Kontaktaufnahme zum Vorgesetzten, Chef oder Betriebsrat besteht die reale Möglichkeit sich selbst oder Betroffenen eine psychische Erkrankung durch die Arbeit zu ersparen oder die Arbeitssituation durch Thematisierung zu verbessern.

Autor:

Nikolaos Sakellariou ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht, Verkehrsrecht und Strafrecht mit eigener Kanzlei in Schwäbisch Hall. Seine Fachgebiete sind u.a. die Bereiche Kündigung, Abfindung, Abmahnung, Mobbing und Aufhebungsvertrag. Seit 1981 ist der Familienvater aktives Mitglied der baden-württembergischen SPD.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Alles geht über gute Beziehungen

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Sagefund Sana Al-Badri

Das Startup Sagefund war Teil des Stealth Mode Förderprogrammes 2020 und ist jetzt ein Alumni-Startup: In diesem Interview erzählt die Gründerin Sana Al-Badri mehr über sich und ihr Unternehmen

Stell dich und dein Startup doch kurz unseren Leser:innen vor! 

Ich bin Mitgründerin von Sagefund. Als zugelassene Finanzberaterin mit Psychologie-Hintergrund will ich die Kraft der Psychologie und der Nachhaltigkeit in die Finanzwelt bringen. 

Konkret, wir digitalisieren den Vermögensaufbau für umweltbewusste Millennials. Das heißt, wir entwickeln eine Investment-Plattform, welche dir hilft, deine großen finanziellen Ziele zu erreichen, wie früh in Rente gehen oder eine Weltreise zu machen. 

Und das Beste, deine persönlichen Ziele können durch nachhaltige Investmentprodukte effektiver erreicht werden. 

Warum hast du dich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Die Welt ist voller Probleme, das kann einen deprimieren oder es keinen inspirieren, Teil der Antwort zu sein. Mein Startup soll so eine Antwort sein! Es inspiriert mich extrem, Menschen, die von der Finanzindustrie ignoriert werden, einen Weg zu geben, nachhaltig Vermögen aufzubauen. 

Langfristig, will ich selbst mal im großen Stil Investorin werden, Stiftungen leiten und alle meine Einnahmen spenden. 

Was war bei der Gründung von Sagefund die größte Herausforderung?

Ich bin extrem an den Herausforderungen gewachsen, aber man ist fortlaufend damit konfrontiert, viele Sachen noch nie gemacht zu haben. Das bringt Unsicherheit und man hinterfragt ständig eigene Entscheidungen. Denn am Ende trägst nur du allein die Verantwortung. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Na klar! Es wird auch niemals alles perfekt sein. Man muss sich darauf gefasst machen, dass es Jahre dauert, bis das Produkt gut positioniert ist und Kundenprobleme anständig löst. Also genieß die Reise. 

Welche Vision steckt hinter Sagefund?

Wir haben Großes vor! Wir möchten die gigantischen Vermögensverwalter, wie UBS, herausfordern. Seit vielen Jahren ignorieren diese die Bedürfnisse junger und umweltbewusster Kunden. Denn Millennials werden in den nächsten Jahren zur vermögendsten Generation aufsteigen, bis 2030 werden wir 57 Billionen Euro erben. Wir sind eine sehr vielfältige Generation und wir verlangen mehr: Schönere und erschwingliche Software-Tools, die uns helfen, unsere finanziellen Ziele zu erreichen. Außerdem sind unsere Kunden ethisch geprägt und haben den Wunsch, mit ihrem Geld einen positiven Einfluss zu haben. Kurz gesagt, wir wollen alles, und dank der Technologie können wir es auch liefern. 

We are changing wealth for good. 

Wer ist die Zielgruppe?

Millennials wollen ihr Traumleben gestalten, wissen aber nicht, wie sie es finanzieren sollen. Viele wollen zum Beispiel früh in Rente gehen, die Welt bereisen oder eine Wohnung kaufen. Sie wissen jedoch nicht, wie sie ihre eigenen Finanzen und Anlagemöglichkeiten nutzen können, um dieses Ziel zu erreichen.

Unsere Kunden fühlen sich von den aktuellen Lösungen am Markt nicht angesprochen, denn nach wie vor investieren 80% der jungen Leute nicht! 

Die aktuelle Investmentlandschaft ist sehr verwirrend, denn es gibt tausende von Produkten. Wir helfen unseren Kunden, diese auszuwählen, die ihnen helfen ihre Ziele zu erreichen und zu ihren persönlich passen.  

Warum hast du dich für das Stealth Mode Förderprogramm beworben? 

Ich wollte mich vernetzen und tiefer in die Factory Berlin Community einbringen. Die Frauen & Mentor:innen im Programm haben mich sehr inspiriert und ich bin auch mit vielen noch im Austausch. Ich konnte viel mitnehmen, schließlich haben wir über alle wichtigen Theme wie Go-To-Market, Fundraising, Recht und mehr gelernt. 

Wie ging es nach dem Stealth Mode Förderprogramm weiter?

Ein Start-up zu führen steckt ja voller Risiken, deswegen freuen wir uns umso mehr, dass es seitdem viele Erfolge gab: Wir haben unser MVP erfolgreich an den Markt gebracht und Kunden haben ~€650K nachhaltig investiert, was einem Wachstum von 24% pro Monat entspricht und das ganze ohne Marketingbudget.

Wir sind aktuell Teil von Schwedens Top-Accelerator, FTMO, welches von den Partner:innen von Pale Blue Dot VC gegründet wurde. 

Und wir haben unsere erste erfolgreiche Finanzierung abschließen können. Insgesamt konnten wir über 400k für unsere Vision gewinnen. Und wir sind besonders stolz, dass bei unseren Angels die Gründer von Penta, Clue und Nebenan.dabei sind! 

Inwieweit hat dich das Programm in deiner Entwicklung weitergebracht?

Da ich damals sehr am Anfang stand, hat es mich in meiner Vision gestärkt, ausgewählt worden zu sein. Und natürlich mit so vielen tollen Frauen vernetzt zu sein, schafft unglaublich viele Möglichkeiten für Wissensaustausch & Inspiration. Ich bin seitdem besser in der Techszene integriert und konnte auch so Kunden & Mitarbeiter:innen finden. 

Hast du Veränderungen an deinem Startup vorgenommen?

Wir haben viel an unserem Produkt gearbeitet und unser Nutzer:innen & unseren Markt in einer ganz anderen Tiefe kennengelernt. Aber die Vision ist gleich geblieben: Die Zeit reif ist für eine digitale, nachhaltige und inklusiven Investmentbank für Millennials. 

Würdest du anderen Gründer:innen die Teilnahme empfehlen?

Absolut, vor allem in der Frühphase. Denn durch das Programm bekommt man einen Einblick in alle relevanten Bereiche des Startup-Aufbaus. 

Wo siehst du dich und dein Startup in fünf Jahren? 

Wir möchten zehntausenden von Kunden helfen, ihr Geld nachhaltig für ihre Ziele anzulegen. Wir möchten vielen Menschen das Gefühl der Zuversicht und Kontrolle über ihre finanzielle Zukunft geben. Und ganz wichtig, wir möchten gemeinsam mit unseren Kunden einen wichtigen Beitrag für die Umwelt tun. Denn nachhaltiges Investieren ist das wirkungsvollste, was man als Konsument gegen den Klimawandel tun kann! Es ist 27-mal wichtiger, als einen nachhaltigen Lebensstil zu haben. 

Welche 3 Tipps würdest du angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Das absolut Wichtigste: Sprich mehrmals die Woche mit deinen Kunden! Stelle sicher, dass du strukturiertes Feedback einsammelst. Schließlich geht es darum, ein Kundenproblem zu lösen, für dessen Lösung gerne gezahlt wird. 

Alles geht über gute Beziehungen, gute Beziehungen zu Kunden, Mitarbeiter:innen, Investor:innen etc. Also würde ich immer sicherstellen, dass man gute Kommunikation beherrscht. 

Niemals aufgeben! 

Wir bedanken uns bei Sana Al-Badri für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es ist viel wichtiger die richtigen Sachen zu machen, als die Sachen richtig zu machen

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synthavo Gründermotor Meisterklasse#7

Das Startup synthavo ist Teil der Gründermotor Meisterklasse#7: In diesem Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Sebastian, Bene & Alex von synthavo und wir helfen Maschinenbauunternehmen dabei, ihre Service- und Vertriebsprozesse im After-Sales-Geschäft zu automatisieren. Ihr müsst euch vorstellen, dass es bei Maschinenbauunternehmen immer noch super viele manuelle Tätigkeiten im Service gibt, die aufwendig und kostenintensiv sind. Und genau deshalb entwickeln wir eine KI-basierte Software für den Customer-Self-Service. 

Das heißt Nutzer von Maschinen können sich mit unserer Lösung selbst helfen, wenn sie Probleme mit ihrem Gerät oder ihrer Anlage haben. Dabei starten wir mit dem Thema Ersatzteilbeschaffung und bieten im ersten Schritt eine visuelle Maschinenbauteilerkennung an, welche als API direkt in den Webshop oder das Service-Portal unserer Kunden integriert werden kann. 

Für die Technik-Interessierten unter euch ist bestimmt auch interessant, dass unsere künstliche Intelligenz zur Objekterkennung mit synthetischen (CAD-)Daten trainiert wird. Dadurch entfällt die aufwendige & manuelle Erzeugung von „gelabelten“ Bilddatensätzen und das System ist hoch skalierfähig.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Für uns drei war es schon immer wichtig selbstbestimmt etwas aufbauen zu können. So kann man eigene Entscheidungen treffen und ist für die positiven oder negativen Konsequenzen dieser Entscheidungen selbst verantwortlich. Gleichzeitig erkennt man so in jeder Entscheidung und jeder Aufgabe einen wirklichen Mehrwert für das Unternehmen und einen Sinn, den man so als Angestellter großer Unternehmen oft nicht sehen kann. Wenn dann die ersten Kunden kommen und das Unternehmen beginnt zu wachsen geht der Spaß richtig los!

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Bene und ich haben uns im Zuge seiner Master-Arbeit kennengelernt, als er auf der Suche nach Branchen-Experten aus dem Bereich Maschinenbau war. Bei meinem alten Arbeitgeber habe ich Alex getroffen, der dort damals ebenfalls als Masterand gearbeitet hat. Wir waren alle schon immer gründungsinteressiert und uns war sehr schnell klar, dass wir gemeinsam ein Unternehmen aufbauen möchten. So haben wir dann unsere alten Jobs in der Software- und Maschinenbau-Branche gekündigt und mit Hilfe des Exist-Gründerstipendiums den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

Gewöhnlich starten wir morgens mit einem „Daily Stand Up“ bei dem jeder im Team kurz darüber spricht, welche Aufgaben er am Vortag erledigt hat und woran er heute arbeiten wird. So erhält das ganze Team einen Überblick woran gerade gearbeitet wird und wo es weiteren Abstimmungsbedarf gibt. Dazu treffen wir uns zwei bis drei Tage in unserem Büro in Stuttgart und die anderen Tage remote im Online-Meeting.

Nach dem Stand-Up arbeitet jeder für sich eine gewisse Zeit an seinen Themen bis wir uns wieder im Team treffen, um z.B. gemeinschaftlich über das Geschäftsmodell oder wichtige Kundenprojekte zu sprechen. Abends lassen wir den Tag oft bei einem Bier oder einer Partie Kicker auf dem Campus der Uni Stuttgart ausklingen.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Wir sind ein junges Team, das leidenschaftlich und „hands-on“ am Aufbau eines Deep Tech Startups in der Region Stuttgart arbeitet. Hier gibt es keine Hierarchien und jeder hat unglaubliche Freiräume bei der Ausgestaltung seiner Aufgaben. Sei es von wo er die Aufgaben erledigt, wie, wann oder mit wem. Im Gegensatz zu großen Firmen kann man bei uns im Team live erleben, welche Herausforderungen es beim Aufbau eines Unternehmens zu bewältigen gibt und wie man Erfolge auf dem Weg zum Einhorn feiert. Jeder hat als einzigartiges Team-Mitglied sofort einen Impact auf den Erfolg des Unternehmens und sieht dadurch die Ergebnisse seiner Arbeit unglaublich schnell. Gleichzeitig sind wir unkompliziert und pragmatisch und haben Spaß bei der Arbeit!

Wer ist eure Zielgruppe?

Unsere Kunden sind große Mittelständler aus den Bereichen Maschinenbau und Automatisierungstechnik, sowie der Intralogistik und dem Field-Service. Nutzer sind Instandhaltungs- und Service-Techniker sowie Maschinennutzer, die wir befähigen eigenständig und schnell Ersatzteile direkt an der Maschine zu identifizieren, zu warten und zu bestellen. Laut McKinsey präferieren durchschnittlich doppelt so viele Kunden wie vor der Corona-Krise digitale Kanäle gegenüber klassischen Kommunikations-kanälen wie Telefon und E-Mail. Dies gibt Unternehmen die Möglichkeit Kosten im Service und bei der Bearbeitung von Ersatzteilbestellungen einzusparen und schneller auf Kundenanforderungen zu reagieren.

Warum habt ihr euch für die Gründermotor Meisterklasse#7 beworben?

Als Gründer hat man oft so viel um die Ohren, dass man manchmal den Wald nicht mehr vor lauter Bäumen sieht. Die Meisterklasse hilft uns den Fokus zu bewahren, uns auf die wesentlichen Themen zu konzentrieren und von der Erfahrung anderer Gründer und der Coaches zu profitieren.

Wie ist der Ablauf der Meisterklasse?

Jeden Freitag gibt es Input-Sessions zu verschiedenen Themen, die für junge Start-Ups hochrelevant sind, wie z.B. Sales, Marketing oder Product-Market-Fit. Anschließend hat man die Möglichkeit mit Coaches zusammen seine Fortschritte und Hindernisse zu besprechen und nächste Schritte zu planen.

Wie werdet ihr von den Mentro:Innen in der Meisterklasse unterstützt?

Die Mentor:Innen helfen uns vor allem dabei Ziele und Meilensteine, sowie eine Finanzierungs-Roadmap zu planen. Ohne entsprechende Erfahrung im Start-Up oder Venture Capital Bereich ist es für Gründer oft schwierig zu verstehen, worauf es in den ersten Monaten und Jahren eines Start-Ups wirklich ankommt, um schnell Progress zu machen. Diese Sicht geben uns die Mentor:Innen und schaffen ebenfalls eine gewisse Verbindlichkeit für die Teams, an Ihren Zielen und Aufgaben zu arbeiten.

Wo möchtet ihr am Ende der Meisterklasse stehen?

Wir haben bereits mehrere namhafte Pilotkunden und werden bald erste Subscription-Umsätze mit unserer Lösung machen. Gegen Ende des Jahres wollen wir eine erste Finanzierungsrunde auf die Beine stellen und dafür unseren Kundenstamm, die technische Infrastruktur und unser Team weiter ausbauen.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

In fünf Jahren wollen wir der Weltmarktführer im Bereich Customer-Self-Service für den After-Sales von Maschinen werden und so weltweit unseren Kunden & Nutzern helfen, Ersatzteile schnell und einfach zu finden, zu beschaffen und bereitzustellen.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Immer zuerst die technisch möglichst einfachste und kleinste (aber schnellste) Lösung wählen, welche die Kundenbedürfnisse zu 80 % befriedigt, anstatt ewig an der perfekten technischen Lösung zu tüfteln. 

So kann sehr schnell Kundenfeedback eingeholt und in die richtige Richtung entwickelt werden. 

Es ist viel wichtiger die richtigen Sachen zu machen, als die Sachen richtig zu machen (Coaching-Angebote nutzen!). Außerdem möglichst schnell in Vollzeit an der Idee arbeiten.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Diese Startups helfen Startups

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startups

Wer ein Startup gründet, steht vor gefühlt unendlich vielen Aufgaben, muss hunderte Formalitäten erfüllen und dabei so einige Fallstricke vermeiden. Zum Glück gibt es neben Investor*innen und Kolleg*innen auch einige Tools, die beim Aufbau des Businesses helfen. Denn in der Early-Stage ist guter Rat teuer – sollte dabei aber nicht zu viel kosten. Als Frühphasen-Investor finde ich Startups, die andere Startups unterstützen, besonders spannend. Hier kommen meine Top 5.

Pitch

Mit dem Pitchdeck startet alles. Auf das legen wir Investor*innen besonderen Wert. Zwar gibt es wohl nicht das eine „perfekte Dokument”, aber dafür Bausteine, die nicht fehlen dürfen. Diese stellt das Startup Pitch zur Verfügung, zeigt Design-Optionen auf und bietet außerdem eine Präsentations-Software. So verkürzt sich durch smarte Zusammenarbeit die Dauer für die Erstellung eines der wichtigsten Dokumente für euer Business. 

Mehr Infos unter pitch.com.

Foundersuite 

Ist das Pitchdeck erstellt, muss man die passenden Personen finden, denen man es vorstellen kann. Hier hilft die Software-Plattform Foundersuite. Mit ihr können Gründer*innen ihre Kapitalbeschaffung strukturieren und später auch die Investor Relations verwalten. In der Investor*innen-Datenbank mit derzeit gut 140.000 globalen VCs, Angel Investors etc. finden sicher alle eine*n interessierte*n Ansprechpartner*in – regelmäßige Updates zu den Personen inklusive. Die Plattform ist wie ein CRM angelegt, das den gesamten Investor Funnel abbilden kann. Im Founders Market erhalten Gründer*innen außerdem Rabatte und Gutscheine von anderen Unternehmen wie zendesk.

Weiteres auf foundersuite.com.

advocado 

Sind dann die berühmten „Partner in Crime“ gefunden, müssen Verträge unterschrieben werden. Unterstützung in rechtlichen Dingen bekommen Gründer*innen von Legal Techs. Hier darf das von mir gegründete Legal-Tech-Startup advocado natürlich nicht fehlen. Anfragen werden per Online-Formular eingereicht, daraufhin findet ein smarter Algorithmus eine*n auf das jeweilige Thema spezialisierte*n Anwalt bzw. Anwältin. Der gesamte Fall wird dann digital abgewickelt, inklusive Besprechungen und Dokumentenaustausch, die ebenfalls zeit- und ortsunabhängig online stattfinden.

Mehr auf advocado.de

Zapier 

Und dann geht die Arbeit ja erst richtig los: Business-Modell weiterentwickeln, Produkte optimieren, Kund*innen generieren. Um die vielen Tasks bestmöglich zu koordinieren, können Gründer*innen beispielsweise Zapier nutzen. Die Software verbindet verschiedene Apps miteinander und automatisiert so Workflows. Der Vorteil: Man kann mit mehreren Anwendungen gleichzeitig arbeiten und die Informationen übertragen sich automatisch. Zudem können so etwas wie „wenn-dann“-Verbindung gebaut werden, mit denen nicht nur einzelne Aufgaben, sondern sogar ganze Prozesse automatisiert werden können.

Weiterführende Information gibt es auf zapier.com.

Ledgy 

Das Wichtigste zum Schluss. Denn wenn das Business erst einmal richtig gut anläuft, wachsen durch Finanzierungsrunden auch die Anzahl der Gesellschafter*innen und das Team. Um hier als Gründer*in den Überblick über Shares und Bewertung zu behalten und alles professionell zu dokumentieren, kann ich das Startup Ledgy empfehlen. Egal ob die Cap-Table-Historie, eine Finanzierungsrunden-Simulation oder die Berechnung von möglichen Exit-Szenarien – alles ist mit einem Klick da.

Die Prozesse hat Ledgy mit einer Equity-Management-Software vereinfacht und beschleunigt. Über das Prinzip des shared ownerships können so auch mehrere Personen z. B. Dokumente erstellen und verwalten sowie Aufgaben automatisieren. Auch für die Planung und Koordination bei Investitionsrunden ist Ledgy hilfreich, da u. a. Einladungen zur Prüfung von Dokumenten verschickt und Berichte an ausgewählte Investor*innen oder Gesellschafter*innen weitergeleitet werden können.

Mehr Informationen bei ledgy.com.

Sicher gibt es noch jede Menge andere coole Startups, die ebenfalls sehr hilfreich für den Aufbau eines Unternehmens sind. Was ich mit diesem Beitrag zum Ausdruck bringen wollte, ist: Man muss nicht alles selbst wissen, man muss nur wissen, wen man fragen muss. In diesem Sinne: Tauscht euch aus und vielleicht lernt ihr ein neues Tool kennen, das schon bald den Unterschied in eurem Arbeitsalltag ausmacht.

Autor

Maximilian Block ist Geschäftsführer von ESB Invest, einer der gründerfreundlichsten Venture-Capital-Gesellschaften Deutschlands. Der Frühphasen-Investor fokussiert Startups aus Mecklenburg-Vorpommern und setzt dabei – neben der Finanzierung – vor allem auf den Austausch von persönlichen Erfahrungen, Netzwerk und Wissen. Mehr unter www.esb.vc

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die Zielgruppe genauestens kennen

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Fobizz Weiterbildungsplattform Lehrkräfte

Fobizz ist eine digitale Weiterbildungsplattform für Lehrkräfte

Stellen Sie sich und das Startup fobizz doch kurz unseren Leser*innen vor!

Theresa: Fobizz ist eine digitale Weiterbildungsplattform für Lehrkräfte. Lehrkräfte teilen ihr Wissen mit anderen Lehrkräften, indem sie Online-Fortbildungen erstellen und auf unserer Online-Plattform veröffentlichen. Die Themen sind vielfältig: Es geht um den Einsatz von Tablets in der Grundschule, Sketchnotes, Achtsamkeit für Lehrkräfte oder auch Künstliche Intelligenz. Fast 200.000 deutschsprachige Lehrkräfte machen bereits mit.

Diana: Wir beide kommen aus der Digitalbranche: Theresa war unter anderem bei Gruner & Jahr, ich zuletzt als Produktmanagerin bei XING. Wir haben uns schon immer für die Themen Bildung und Digitalisierung interessiert. Theresa hat unter anderem “Jugend hackt” und die “Code Week” in Hamburg organisiert, ich habe mit dem Non-Profit- “App Camps” Programmieren und Informatik in die Schulen gebracht.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Diana: Unser initiales Gründungsteam sind Theresa, Philipp und ich. Wir hatten bereits vor der Gründung gemeinsame Projekte, z.B. Workshops für Mädchen zum Thema Programmieren lernen oder Coding-Workshops für Kinder. Weil wir immer häufiger für Workshops oder Fortbildungen für Lehrkräfte angefragt wurden, wurde die Themen immer präsenter.

Theresa: Wir haben dann gemerkt, dass wir unseren Ablauf der Weiterbildung verändern müssen. Zuvor sind wir teilweise acht Stunden lang mit dem Zug angereist, um für zehn Personen einen 90-minütigen Workshop zu geben. Das muss besser gehen! Also haben wir uns entschieden, eine Plattform zu bauen und dort Online-Kurse für Lehrkräfte anzubieten. Das war der Grundstein für unser Unternehmen fobizz. Wir starteten mit einem ganz einfachen Produkt, einem MVP, und produzierten die ersten Online-Fortbildungen selbst. Danach suchten wir mehr und mehr Autor*innen, um schnell viele Themen anbieten zu können.

Welche Vision steckt hinter fobizz?

Theresa: Wir glauben an eine Welt, in der jeder Mensch mit Bildung sein volles Potential entfalten kann. Der Schlüssel dazu sind Lehrerinnen und Lehrer, denn die Zukunft sitzt gerade auf den Schulbänken. Wir merken, dass unsere Vision total gut ankommt bei den Lehrkräften.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Diana: Wir starteten fobizz ohne Fremdkapital und haben anfangs alles selbst gemacht – eine echte Challenge! Es war eine unfassbar intensive und abwechslungsreiche Zeit, in der wir super viel gelernt haben, auch über uns. Glücklicherweise haben wir relativ schnell über die Hamburger Wirtschaftsförderung (InnoFounder) eine kleine Förderung erhalten. So konnten wir eine eigene Plattform entwickeln und unseren CTO mit an Bord holen, der mittlerweile auch Gesellschafter ist. 

Da wir von Anfang an Kunden und entsprechend Umsätze hatten, konnten wir unser Unternehmen gesund aus dem Cashflow weiterentwickeln. So ist das Team mittlerweile auf 25 tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen.

Wer ist die Zielgruppe von fobizz?

Theresa: Unser Angebot richtete sich anfangs vor allem an Lehrer*innen. Wir hatten einen klaren B2C-Fokus und haben gezielt einzelne Lehrer*innen angesprochen. Mittlerweile haben wir immer mehr Inhalte auf unserer Plattform, so dass Schulen und Schulträger unsere Kunden sind. Heute kaufen Schulen Lizenzen für das ganze Kollegium – das macht uns total stolz und wir freuen uns, dass sich so viele Lehrkräfte mit einem Schwung mit unseren Online-Fortbildungen weiterbilden können.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Diana: Das Besondere an unseren Angeboten ist, dass die meisten Inhalte von Lehrer*innen für Lehrer*innen sind! Sie wissen genau, was ihre “Kolleg*innen” brauchen. Zum Beispiel hat ein Lehrer eine Fortbildung zum Thema “Virtuelles Klassenzimmer” erstellt. In der Pandemie hat das unglaublich vielen Lehrerinnen und Lehrern gleichzeitig geholfen, den Unterricht während der Schulschließungen zu organisieren. Mittlerweile haben wir über 150 Online-Fortbildungen und veröffentlichen jede Woche neue Inhalte. Wir erreichen mit einer Fortbildung viele tausend Lehrer*innen gleichzeitig und dienen als Anlaufstelle für alle Lehrkräfte, die sich weiterbilden wollen. Anders als gerne in der Öffentlichkeit dargestellt, gibt es nämlich sehr viele Lehrkräfte, die sich sehr engagiert weiterbilden und an neue Themen wagen. 

Theresa: Im Vergleich zu vielen anderen Anbietern sind unsere Online-Fortbildungen interaktiv und praxisorientiert. Wenn eine Lehrerin bei uns eine Online-Fortbildung macht, kann sie das Gelernte direkt im Unterricht einsetzen. Es gibt immer praktische Übungen und Handreichungen, und vor allem viel Wissen für den Unterrichtseinsatz. Neben Online-Fortbildungen bieten wir auch Zusatzqualifikationen zu diversen Themen an. Das sind von uns begleitete Programme, in denen die Lehrkräfte über mehrere Wochen lernen. Dabei haben sie auch die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen. Ganz neu gibt es auch Tools für den täglichen Einsatz im Unterricht, zum Beispiel damit Daten sicher geteilt werden können oder um Audiofeedback zu erstellen, Links zu kürzen etc. Das ist eine große Hilfe für unsere Lehrkräfte. 

Wo geht der Weg von fobizz hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Diana: In den kommenden Jahren wird die Digitalisierung in den Schulen sehr viel verändern. Dabei wollen wir die Schulen unterstützen und sie nicht im Stich lassen. Wir werden unser Weiterbildungsangebot mit Online-Fortbildungen weiter ausbauen, aber auch noch mehr Zeit und Leidenschaft in Tools für den Unterricht stecken. Dazu werden wir an weiteren Qualifizierungsprogrammen arbeiten und schauen, wie wir Referent*innen als Berater und Begleiter noch enger zur Seite stehen können.

Theresa: Unser Ziel ist, in fünf Jahren alle Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit zu geben, sich mit unserer Plattform regelmäßig zu aktuellen Themen weiterzubilden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Tipp 1: Ideen schnell ausprobieren, statt nach der perfekten Lösung zu suchen.

Tipp 2: Die Zielgruppe genauestens kennen. Je besser man die Zielgruppe versteht, desto erfolgreicher wird das Produkt.

Tipp 3: Tolle Co-Founder suchen und ein großartiges Team zusammenstellen.

Wir bedanken uns bei Dr. Diana Knodel und Theresa Grotendorst für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ein Merkmal eines erfolgreichen Unternehmers besteht darin, nach einer Niederlage wieder aufzustehen

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Freshfoodz individuelle Genussbox

Freshfoodz individuelle Genussbox konfigurieren und eine frische, gesunde und leckere Mahlzeit geniessen

Stellen Sie sich und Freshfoodz doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Karsten Streeck, Gründer und Geschäftsführer von Freshfoodz. Zusammen mit meinem Bruder Jörg Streeck habe ich Freshfoodz 2021 gegründet. Wir sind Kinder des Ostens und haben die Gastronomie von der Pike auf gelernt. Ich war damals jüngster Gaststättenleiter im Bezirk Magdeburg. Nach der Wende waren wir schnell selbstständig und arbeiten seit 1996 zusammen. Eigentlich sind wir aus Versehen zum Erfinder geworden.

Im Zuge einer Ausschreibung für Schulessen haben wir uns bei einigen Schulen auf das Verfahren cook & chill beworben (kochen und kühlen). Dieses Verfahren wurde in den 1960er-Jahren in den USA entwickelt. Dabei wird nach dem kochen mit kalter Luft das Lebensmittel auf 3 °C runter gekühlt und nach maximal 72 Stunden mit warmer Luft wieder erwärmt. Die Idee dabei ist, die Herstellung und den Verzehr der Gerichte zeitlich zu entkoppeln. Schnell war klar, das können wir so nicht machen. Durch die Bearbeitung mit kalter und warmer Luft leidet das Essen sehr. Geschmack, Vitamine und Nährstoffe gehen verloren. Also haben wir überlegt: was muss man tun, wenn man ein leckeres Essen auf dem Teller hat und den Prozess rückwärts denkt. Dabei rausgekommen ist unser patentiertes Verfahren Cook&Fresh®. 

Welche Vision steckt hinter Freshfoodz?

Unter dem Motto: “So einfach, schnell und lecker”, liefern wir deutschlandweit frische, gesunde und leckere Mahlzeiten. Unsere Kunden können aus einem reichhaltigen Angebot auf unserer Internetseite ihre individuelle Genussbox konfigurieren. Wir schließen damit die Lücke zwischen den Kochboxen und Restaurant-Lieferservice.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Es war natürlich ein langer, harter Weg von der Idee bis zum fertigen Prozess von heute. Bei der Entwicklung konnten wir auf unsere eigenen Erfahrungen und die Fachexpertise im Unternehmen zurückgreifen. Trotzdem waren wir tagtäglich mit neuen Problemstellungen konfrontiert. Ziel ist es schließlich, jeden Tag ein verlässliches Top-Ergebnis für unsere Kunden zu erzielen. Das allein reicht jedoch nicht aus, um ein neues Produkt am Markt zu platzieren. Wir brauchten einen online Shop, der unsere individuellen Vorstellungen berücksichtigt. Der Shop musste komplett neu programmiert werden. Wir brauchen Marketing, denn wir müssen das Produkt bekannt machen. Ein gutes Produkt reicht allein leider nicht aus, wenn es niemand kennt.

Finanziert haben wir die Entwicklung bisher aus eigener Tasche. Investoren sind noch nicht an Bord. Wir denken darüber nach.

Wer ist die Zielgruppe von Freshfoodz?

Die entscheidende Frage war für uns immer: Wer benötigt unsere Produkte, wenn es doch schon viele Liefer-Apps und Food-Start-ups auf dem Markt gibt?

Erstens:  Für Familien und Singles – mit unserer Genussbox hast du immer ein super leckeres Essen im Kühlschrank. Und das sogar mit 40 Tagen Haltbarkeit. Das ist eine Weltneuheit made in Germany.

Zweitens: Mit nur 3-8 EUR pro Gericht sprechen wir dabei jede Zielgruppe in Deutschland an. Und das bei einer sensationellen Qualität.

Drittens: Unternehmen können ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gesundes Mittagessen anbieten. Dabei können wir gleichzeitig im Betrieb, aber auch im Homeoffice anliefern. Durch unser System stellt sich jeder Einzelne ohne Aufwand für den Arbeitgeber seine wöchentliche Genussbox individuelle zusammen. 

Was macht Freshfoodz? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir kochen lecker, was am Anfang ganz wichtig ist, ohne Konservierungs- und Zusatzstoffe. Durch unser Verfahren erreichen wir eine Haltbarkeit von 40 Tagen bei Kühlschranktemperatur. Alle Vitamine und Nährstoffe bleiben erhalten. Wie geht das? Direkt nach dem Kochen füllen wir das Essen heiß ab. Bevor der Beutel verschlossen wird, wird er mit heißem Dampf ausgeblasen. Dadurch entsteht ein keimarmer Bereich und die Lebensmittel behalten ihre natürliche Farbe. Nun geht es zur Abkühlung, anstatt mit Luft gehen wir in 1 °C kaltes Wasser. Denn Wasser hat eine wesentlich bessere Wärmeleitfähigkeit als Luft. Jeder kennt den Unterschied, stellen sie sich doch mal in 17 °C warme Mai-Luft oder gehen sie in die 17 °C kalte Ostsee. Da zwickt es in der Wade. Wasser kühlt wesentlich schneller und verbraucht dabei deutlich weniger Energie.

Nehmen wir doch mal den Klassiker –  Berliner Bulette (wir sind ja Berliner Jungs) mit Kartoffelstampf, Rotkohl und Soße. Die Komponenten werden jeweils einzeln gekocht und nach dem Prozess zu einem Menü banderoliert. Zum Verzehr werden die Menükomponenten einfach für 15 Minuten ins köchelnde Wasser gegeben und bei mittlerer Hitze erwärmt, absolut gelingsicher. Zurzeit haben wir schon über 100 verschiedene Gerichte in unserem Onlineshop. Jeder Kunde kann hier seine Genussbox mit einem Konfigurator individuell zusammenstellen und entweder als wöchentliches Abo oder einzeln bestellen. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir bauen zurzeit unseren neuen Standort in Berlin Marzahn aus. Wir sind dann in der Lage, im Monat drei Millionen Menüs zu produzieren. Unser Ziel ist es, in kürzester Zeit unsere Marke deutschlandweit bekannt zu machen. Da unsere Patente neben Deutschland auch Europa und die USA umfassen, wollen wir auch diese Märkte in den nächsten fünf Jahren entwickeln.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Für mich gibt es nur einen Tipp, der aus meiner Sicht der Wichtigste ist: Dass man an seine Idee glaubt. Rückschläge sind bei der Entwicklung normal und gehören dazu. Ein Merkmal eines erfolgreichen Unternehmers besteht darin, nach einer Niederlage wieder aufzustehen.

Wir bedanken uns bei Karsten Streeck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Verbringen Sie viel Zeit mit Ihren Kunden

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timberhub

Timberhub bringt Hersteller, Bauunternehmer und Großhändler direkt mit Sägewerken zusammen

Stellen Sie sich und das Startup Timberhub doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Ion Sergis und ich bin der CEO und Mitgründer von Timberhub. Zusammen mit meinen Mitgründern Tommy, Giannis und Dimitris bauen wir Timberhub mit dem Ziel auf, die traditionelle, 600 Milliarden Dollar schwere, Holzindustrie zu digitalisieren. So wollen wir Herstellern und Bauunternehmern ermöglichen, ihre Rohstoffe über unseren B2B-Marktplatz direkt von Sägewerken zu beziehen. Vor der Gründung von Timberhub habe ich viele Jahre bei Uber gearbeitet. Dort habe ich zuletzt das Pricing und Investments Team für Europa, den Nahen Osten und Afrika geleitet.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Nachdem ich Uber in mehreren Ländern aufgebaut habe, habe ich beschlossen, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Ich wollte all die Erfahrungen, die ich während der Arbeit in einem wachstumsstarken Unternehmen machen konnte, auf unser eigenes Startup anwenden.

Gemeinsam mit meinen Mitgründern haben wir uns mehrere, wenig digitalisierte Branchen angesehen, in denen Technologie Käufern und Verkäufern helfen kann, ihre Gewinnspannen, Produktivität und Arbeitsweisen zu verbessern. Letztendlich hat die Holzindustrie unsere Aufmerksamkeit erregt, da sie sehr groß ist und es sowohl auf der Seite der Hersteller als auch auf der Seite der Sägewerke viele kleine und mittlere Unternehmen gibt. Dazu kommt, dass unser Marktplatz der Branche durch mehr Transparenz eine große Verbesserung bieten kann. 

Welche Vision steckt hinter Timberhub?

Schauen Sie sich um – so vieles, was Sie sehen, wurde aus Holz hergestellt. Ein Hersteller hat es produziert und ein Sägewerk hat das Material geliefert. Meistens ist dabei etwas schmerzlich schief gegangen.

60 Prozent des weltweiten Holzhandels in Höhe von 600 Mrd. USD werden von kleinen Unternehmen mit ineffizienten, manuellen Prozessen abgewickelt – Timberhub digitalisiert jetzt deren Beschaffung. Dieser Markt ist riesig, chaotisch und erstaunlich manuell.

Die Vision von Timberhub ist es, ein Ökosystem aufzubauen, das tausenden von KMUs hilft, nachhaltig zu wachsen, ihre Schwierigkeiten zu überwinden und zu einer grüneren Zukunft in der globalen Produktion und im Bauwesen beizutragen. Wir glauben, dass wir durch Timberhub in der Lage sein werden, die Gewinnspannen von Herstellern und Sägewerken zu verbessern und die Akzeptanz von Holz in der Bauindustrie zu ermöglichen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Erschließung eines traditionellen Wirtschaftszweiges erfordert große Anstrengungen, um Vertrauen bei Käufern und Verkäufern aufzubauen. Einkäufer und Zulieferer arbeiten seit vielen Jahren offline zusammen. Anfangs waren alle sehr skeptisch, was die Auswirkungen der Technologie auf ihren Arbeitsalltag angeht. Wir haben Käufer und Lieferanten besucht und Vertrauen geschaffen, was uns geholfen hat unsere ersten Aufträge und Lieferungen zu sichern.

Was die Finanzierung angeht, so haben meine Mitgründer und ich unsere persönlichen Ersparnisse und unsere Zeit investiert, um dieses Unternehmen zu gründen, bis Speedinvest beschlossen hat, uns bei unserer Mission zu unterstützen. Mit diesem Kapital sind wir in der Lage, unser Wachstum zu beschleunigen und das richtige Team für dieses Geschäft aufzubauen. 

Wer ist die Zielgruppe von Timberhub?

Timberhub bringt Hersteller, Bauunternehmer und Großhändler direkt mit Sägewerken zusammen. Unsere Kunden reichen von KMUs bis hin zu Multimilliarden-Dollar-Unternehmen. Wir konzentrieren uns zunächst auf die DACH-Region, wo die meisten unserer Käufer und Lieferanten ansässig sind, aber nach und nach erweitern wir unseren Fokus auf andere Länder wie Frankreich, Polen und Rumänien.

Wie funktioniert Timberhub? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Ganz praktisch verwandelt Timberhub einen sehr schwierigen Prozess der Materialbeschaffung, -bestellung und -finanzierung, der bis zu zwei Wochen dauern kann, in ein Ein-Klick-Erlebnis. Die Käufer bestellen ihre Materialien und Timberhub kümmert sich um die Beschaffung, Finanzierung und Auslieferung ihrer Bestellungen. Durch Timberhub sparen Hersteller und Bauunternehmer bis zu 20 Prozent an Kosten und Zeit und haben eine zuverlässige Quelle für Holz für ihre Produktion.

Timberhub hilft auch Sägewerken, ihr Netzwerk über ihre traditionellen Kunden hinaus zu erweitern und ihren Cashflow zu verbessern, so dass ihre Verkaufsprozesse effizienter werden und sie sich ganz auf die Produktion konzentrieren können.

Timberhub, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Trotz der staatlichen Anreize, der Verbraucherpräferenzen und der Umweltauswirkungen bleibt die Nachfrage nach Holz hinter den Erwartungen zurück. Einer der Hauptgründe dafür sind die hohen Kosten, Lieferverzögerungen und der Mangel an Rohstoffen. Wir wollen ein digitales Ökosystem aufbauen, das es Tausenden von KMUs ermöglicht, nachhaltig zu wachsen und so den massiven Einsatz von Holz in der Bauindustrie zu steigern. Wir glauben, dass die Transparenz auf unserem Marktplatz die Preise senken, die Liefertermine verbessern und auch die nachhaltige Nutzung der Wälder ermöglichen wird.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Finden Sie ein Problem, das Sie in den nächsten zehn Jahren lösen möchten

Verbringen Sie viel Zeit mit Ihren Kunden

Einfach anfangen

Wir bedanken uns bei Ion Sergis für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Social Audios: Der Top 1 Marketing-Trend 2022

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social audios

Auf Social-Media-Plattformen findet man mittlerweile immer mehr audiobasierte Inhalte. Unternehmen machen sich den Vorteil der Social Audios zunutze. Diese bieten zwar kein Bild, sind aber auf andere Weise sehr praktisch. Sprachnachrichten und Podcasts gibt es schon seit einigen Jahren. Jetzt werden Live Audio Rooms und Audio-Posts populär. Facebook und Twitter machen bereits Gebrauch davon. Wie funktioniert eine Vermarktung durch Social Audios? Hat die neue Form von Social Media überhaupt Potenzial? Und können sie ohne Bild überhaupt praktischer sein als Videos? Social Audios sind angeblich der Top-Trend des Jahres. Was sich dahinter verbirgt und ob sich der Trend in Zukunft halten kann.

Verschiedene Arten von Social Audios

Sprachnachrichten haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die Kommunikation über gesprochene Texte einfacher ist als die über geschriebene. Gefühle können dadurch viel besser vermittelt werden. Und es geht viel schneller eben unterwegs eine Nachricht aufzunehmen anstatt zu schreiben. Den Vorteil der Mobilität bringen auch Podcasts mit. Diese beliebte Art von Audiodateien hat sich ebenfalls etabliert. Nutzer können die Podcasts auch als Nebentätigkeit hören. Zum Beispiel beim Spülen oder Joggen. 

Social Audios sind eine Unterkategorie von Social Media. Sprachnachrichten und Podcasts sind zwei unterschiedliche Arten davon. Andere Möglichkeiten sind Live-Audio-Chats und kurze Audioclips. Mit einer Social Audio App machte die Software Clubhouse Live-Konversationsräume bekannt. Andere Unternehmen wie Facebook ziehen jetzt nach. Ein Sprecher kann in einem solchen Raum in Echtzeit vor Publikum sprechen. Live Audio Rooms werden auch als live Podcasts bezeichnet. Auch Twitter nutzt eine neue Art von Social Audios. Dort können nun mit Sprache aufgenommene Tweets gepostet werden. Eine ganz neue Möglichkeit, Kurznachrichten zu verfassen. 

Social Audios für Unternehmen

Als Unternehmen sollte man sich Social Audios zunutze machen, denn eine Vermarktung allein durch Bild und Text reicht schon lange nicht mehr aus. Der Ton kann auf Webseiten hinzugefügt werden, um noch kreativer und intensiver vermarkten zu können. Dazu sollten Firmen virtuelle Audioräume wählen. In einem solchen Raum spricht ein oder mehrere Moderatoren. Zuhörer haben die Möglichkeit, live auf das Gesagte zu reagieren.

Kunden können dadurch eine stärkere Verbindung zum Unternehmen herstellen. Man muss keinen Text lesen oder ist gezwungen auf den Bildschirm zu starren. Und man muss nicht, wie beim Zoom-Call, auf sein Aussehen achten. Auch die Möglichkeit anstelle von Videos, Audiodateien auf der Webseite zu posten, ist praktisch. Für die Firma selbst ist es nicht so zeitaufwändig, Inhalte zu erstellen. Die Sprachaufnahme geht nämlich viel schneller als das Schreiben von Nachrichten oder das Erstellen eines Videos. Zudem wirkt das Unternehmen authentischer, wenn man eine Stimme hört, anstatt nur Bilder und Texte zu sehen.

Bild zur Stimme ist nicht immer nötig

Social Audios bringen einige Vorteile Videos gegenüber. Sprachaufnahmen sind eine mobile Art, Informationen zu erhalten. Man kann einfach den Audio-Stream laufen lassen und nebenbei etwas anderes erledigen. Es werden dabei zwar nicht alle Sinne beteiligt, aber ein Bild ist auch nicht immer nötig. Für Menschen, die nicht sehr viel Zeit haben, also genau das Richtige. Live Audios sind außerdem vorteilhaft, denn sie ermöglichen unmittelbar Fragen zu dem Erzählten zu stellen und diese auch gleich beantwortet zu bekommen. Durch eine Live-Schaltung können Fans so die Chance bekommen, mit ihren Idolen zu kommunizieren. Die einzige Schwierigkeit, die sich Unternehmen bieten wird, ist die Suche nach der passenden Stimme. Diese soll schließlich das Unternehmen repräsentieren und deren Werte bestmöglich überbringen. Eine Person im Unternehmen zu finden, die dem entspricht und auch bereit ist, das zu tun, könnte nicht ganz einfach werden.

Fazit

Social Audios ermöglichen Nutzern eine mobile Informationsgewinnung. Doch ein entscheidender Punkt fehlt: das Bild dazu. Ob Audios wirklich mit Videos Schritt halten können, wird sich zeigen. Fakt ist, dass Sprachnachrichten und Podcasts weiterhin vermehrt genutzt werden. Das könnte eine positive Zukunft für Live Audio Rooms und Co. bedeuten. Die mobile Nutzung, die Audios mit sich bringen, ist auf jeden Fall ein großer Vorteil. Die Entstehung der verschiedenen Möglichkeiten von Social Audios bietet einen Blick auf das was noch kommen kann. Die Digitalisierung wird kein Halt machen und es werden künftig immer wieder neue Marketing-Methoden auf den Markt kommen.

Autor:

Dominik Sedlmeier ist Unternehmer und Gründer der PR-Agentur El Clasico Media GmbH. Zudem ist er Spezialist in den Bereichen Marketing, Kommunikation und Social Media. Er zählt zu den medial gefragtesten PR-Managern und betreut unter anderem die größten Marktführer verschiedener Branchen. https://elclasico.de/

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Start-up macht das Leben von privaten Vermietern leichter 

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Das Geschäft mit der Vermietung von Ferienwohnungen ist für viele Menschen trotz oder gerade wegen der Pandemie nach wie vor äußerst lukrativ. Das Start-up Smoobu hat diesen Trend bereits 2014 erkannt und eine professionelle Software entwickelt, die das Leben von privaten Vermietern einfacher macht.

Holpriger Start

Das Start-up Smoobu wurde im Jahr 2014 in Berlin von den beiden Geschäftsführern Philipp Reuter und Fabian Beckers gegründet. Am Anfang lag der Fokus des Start-ups noch im B2B Bereich. Schnell haben die Gründer jedoch das Potenzial von Privatvermietern erkannt. So gibt es beispielsweise viele Private, die mit Travanto Ferienwohnungen vermieten. Zwar musste das Team von Smoobu für diesen Schritt den gesamten Vertrieb umstellen und auch das Produkt in weiten Teilen abändern, doch inzwischen läuft das Geschäft mit privaten Vermietern von Ferienhäusern und Ferienwohnungen gut. Mehr als 75.000 Ferienwohnungen werden weltweit mit der Software von Smoobu verwaltet – vom schicken City Appartment über die gemütliche Blockhütte in den Bergen bis hin zu einer luxuriösen Finca auf Mallorca.

Leistbare, einfach zu bedienende App

Die Hotelindustrie setzt schon lange auf professionelle Software. Für die meisten Privatvermieter sind solche Lösungen jedoch nicht nur zu teuer, sondern auch in der Bedienung und Einrichtung zu kompliziert. Smoobu hat diese Marktlücke erkannt und es sich zum Ziel gesetzt, eine einfach zu bedienende App zu entwickeln, die auch für private Vermieter von Ferienhäusern und Ferienwohnungen durchaus leistbar ist. Bei Interesse bekommt der Vermieter eine Testversion kostenlos zur Verfügung gestellt. Ist er mit dem System zufrieden, wird eine monatliche Gebühr eingehoben, die sich nach der Anzahl der Wohnungen bzw. Immobilien richtet, die vermietet werden.

Vorteile für Vermieter

Die Vorteile für Vermieter sind zahlreich. Die Software stellt beispielsweise sicher, dass Verfügbarkeiten und Buchungen automatisch bei allen Buchungsportalen automatisch synchronisiert werden. Auch die Kalendersynchronisation funktioniert in Echtzeit. So kann es zu keinen Doppelbuchungen kommen. Außerdem können die meisten Buchungsportale mit der eigenen Webseite verknüpft werden. Auch die Kommunikation mit den Gästen wurde automatisiert. Das bedeutet, dass automatische Nachrichten verschickt werden. Nicht zuletzt kann Smoobu mit einer eigenen Gäste-App punkten. Schließlich werden anders als bei anderen Anbietern keine Provisionen auf die Buchungen verrechnet.

Flexibel auch in Krisenzeiten

Flexibel hat das Unternehmen auch auf die besonderen Bedürfnisse der Gäste während der Pandemie reagiert. Es wurde eine elektronische Gästemappe entwickelt, mit der Urlauber personalisiert und kontaktlos flexibel informiert werden können. Dabei können Themen wie der Check-Inn Prozesse, aktuelle Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen oder andere Reiseinformationen vermittelt werden.

Neue Reiselust

Derzeit stellt sich Smoobu auf die – nach einer langen Durststrecke wiedereinsetzende – Reiselust der Menschen ein und wird auch neue Dienstleistungen wie Property Management anbieten. Denn das Ziel der beiden Gründer Philipp Reuter und Fabian Becker ist es, die Vermietung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern für ihre Kunden so einfach, effizient und übersichtlich wie möglich zu gestalten, um noch mehr Menschen für die Vermietung zu begeistern.

Bild pixabay

Autor: Thomas Meier

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

So gelingt “Mental Empowerment” am Arbeitsplatz 

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Psychische Belastungen, die zum einen im Arbeitsumfeld auftreten, aber auch Folge von globalen Krisen wie dem Klimawandel, Pandemien oder Krieg sein können, werden für Arbeitnehmer:innen in Deutschland ein größer werdendes Thema. Laut dem aktuellen “Psychoreport” der DAK-Gesundheit bedeuten diese sich verändernden Umstände, dass die eigenen Angestellten immer häufiger aufgrund psychischer Erkrankungen ausfallen.

Allein in den vergangenen 10 Jahren stieg die Anzahl der Krankheitstage durch solche Ausfälle um über 40 Prozent. Unternehmen stehen nun besonders in der Pflicht, die mentale Gesundheit ihrer Angestellten zu schützen und entsprechende Strukturen zu schaffen. Doch wie gelingt ein resilienter Umgang mit allgegenwärtigen Krisen und alltäglichem Stress? Durch Mental Empowerment: Was Unternehmen dazu beachten müssen und wie das Konzept zusammen mit den Angestellten umgesetzt werden kann, lesen Sie im Folgenden: 

Sich der mentalen Verfassung bewusst werden 

Wie bei fast jedem Problem, ist es von essentieller Bedeutung, sich dieses zunächst bewusst zu machen. Nur wer Wissen über herausfordernde Situationen hat, kann diese einordnen und verstehen. Natürlich ist unser Gehirn und Verhalten schon weitgehend erforscht. Oftmals werden solche Studien jedoch nicht sehr ernst genommen, sodass sich die Forschungsergebnisse in der Gesellschaft nur unzureichend etablieren konnte. Allein die Beschäftigung mit sowie  das Verstehen von Emotionen und Gefühlen kann vielen Menschen jedoch  schon helfen, besser mit diesen umzugehen.

Expert:innen können an dieser Stelle das Unternehmen und die Angestellten unterstützen und Diskussionen darüber, was die mentale Gesundheit für jede:n Einzelne:n bedeutet und wie Stressoren oder persönliche Schutzmechanismen aussehen, moderieren. Das Reflektieren des eigenen Verhaltens sowie der Vergleich mit anderen ist ein einfacher Schritt, um das Thema psychischen Stress publik zu machen und so aktives Handeln statt passives Reagieren auf Stresssituationen zu fördern. 

Kontinuierlicher Austausch über das Wohlbefinden

Diese ersten Gespräche sollten aber nur der Anfang der Auseinandersetzung mit dem Thema “Mental Empowerment” sein und einen größeren Prozess anstoßen, um mentale Gesundheit fest in die Unternehmenskultur zu verankern. In kontinuierlichen Check-ins kann jede:r zum Beispiel offen kommunizieren, wie es ihm oder ihr gerade geht bzw. was ihn oder sie besonders auch abseits der Arbeit beschäftigt. Wichtig ist, dass die Teilnehmer:innen-Zahl überschaubar ist.  Am besten nimmt man bereits bestehende Teamstrukturen und plant extra Sitzungen ein, die in keinem anderen Kontext stehen,damit der Austausch über das mentale Wohlergehen im Mittelpunkt steht und andere Störfaktoren ausgeblendet werden. 

Zudem ist eine vertraute Atmosphäre für einen gewinnbringenden Austausch notwendig. Eine moderierenden Person kann dafür sorgen, dass jede:r das Wort ergreifen kann und alle gleichermaßen Wertschätzung zuteil wird. Offene Fragen sowie Unterstützungsangebote untereinander können entstandenen Druck auffangen und das Teamgefühl nachhaltig stärken. 

Genug Pausen fördern

Pausen sind eigentlich im Arbeitskontext selbstverständlich und vom Gesetzgeber nach einer gewissen Zeit vorgeschrieben. Regelmäßige Pausen im Arbeitsalltag können von vielen Arbeitnehmer:innen trotzdem nur unzureichend gemacht werden. Daher muss ein Umfeld für Ihre Mitarbeiter:innen geschaffen werden, dass es ermöglicht mindestens einmal am Tag eine längere Pause einzulegen. Die Form der Pause sollte dabei ruhig vielfältig sein: Sei es ein Mittagessen mit Kolleg:innen, ein Spaziergang oder sogar eine kurze Sporteinheit. Unser Gehirn sollte sich nur mit etwas anderem beschäftigen und neue Reize empfangen. Denn auch für unser Gehirn sind Regenerationsphasen von großer Bedeutung und in unserer Informationsgesellschaft arbeitet das Gehirn zu häufig im Turbo-Modus, ohne dass uns das auffällt.

Physische Gesundheit durch Sport und gesunde Ernährung

Die physische Verfassung steht in enger Wechselwirkung zur eigenen mentalen Gesundheit. Die Förderung und Forderung der Körpers sollte daher zwingend in den Alltag der eigenen Angestellten mit einbezogen werden. Vielleicht findet sich in Ihrem Unternehmen ja eine eigene Jogging-Gruppe zusammen? Sportliche Höchstleistungen sollten aber nicht das Ziel sein. Körper und Geist können zum Beispiel auch durch passende Dehnübungen bei einer Runde Yoga aktiviert werden und so die Ausschüttung von Serotonin oder Endorphin anregen. Diese Hormone sorgen für eine stabile Stimmung und lindern Schmerzen. Zuletzt muss natürlich auch die Ernährung mitgedacht werden. Stellen Sie Ihren Angestellten am besten Obst und andere gesunde Lebensmittel kostenlos zur Verfügung, um die physische Gesundheit Ihrer Belegschaft zu fördern. 

Mentale Gesundheit als langfristiges Unternehmensziel 

Die Förderung der mentalen Gesundheit muss zwingend ein langfristiges Ziel sein und darf von der eigenen Belegschaft nicht als einmalige Health-Offensive verstanden werden. Dazu gehört auch, dass Unternehmen Angestellten Hilfsangebote mit an die Hand geben, falls “Mental Empowerment” nicht mehr wirkt und sich psychische Erkrankungen anbahnen, und einen offenen Umgang mit den Problemen und Stressfaktoren pflegen. Vielleicht helfen an diesem Punkt auch externe Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen oder Coaches, die die Angestellten jederzeit um Rat Fragen können, um mit ihnen geeignete Lösungen für die Probleme zu finden. 

Fazit

Das “Deutschland-Barometer Depression 2021” zeigt, dass sich rund zwei Drittel der deutschen Bevölkerung zunehmend bedrückt fühlt, was unter anderem auf Probleme und Stress am Arbeitsplatz zurückzuführen ist. Für Arbeitgeber hat das zur Folge, dass Angestellte häufiger und länger aufgrund von psychischen Erkrankungen ausfallen. Eine ganzheitliche Vorsorge – wie das “Mental Empowerment” – kann diese Ausfälle deutlich verringern und Erkrankungen in Einzelfällen sogar vermeiden. Am wichtigsten ist es für Unternehmen, psychische Erkrankungen bzw. umgekehrt das mentale Wohlbefinden zu enttabuisieren und einen Diskurs darüber anzustoßen.  

Autor:

Tim Thonhauser-Röhrich ist CEO und Mitgründer der gemeinnützigen Organisation FightBack. Er bringt Unternehmen, Start-ups, VCs und Regierungsbehörden weltweit zusammen, um die Idee des impact-getriebenen Entrepreneurships zu verbreiten. Durch Austausch und Vernetzung inspiriert er so die wichtigsten Entscheidungsträger:innen zu einer nachhaltigen und gesunden Zukunft. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder