Dienstag, Dezember 23, 2025
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Start-up-Mekka

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berlin

Was kann Berlin, was Frankfurt, München oder andere Städte nicht können?

Silicon Valley, New York, London – und jetzt Berlin? Der Sog der Hauptstadt ist stark: Die Start-up-Szene boomt, fast 25 Prozent aller deutschen Gründungen finden hier statt. Im letzten Jahr gab es in Berlin über 42.000 Gewerbeanmeldungen und mehr als 740 Gründungen – damit ist die Stadt die unangefochtene Nummer eins und Spitzenreiterin unter den Gründer:innenschmieden in Deutschland.

Doch warum sprießen eigentlich in Berlin die Start-ups aus dem Boden wie Pilze – warum nicht in Frankfurt oder München? Klar, die Stadt ist jung und hip – aber was macht Berlin ansonsten so anziehend?

Berlin bietet ein starkes Ökosystem für Start-ups

Berlin ist besonders – und das gleich aus mehreren Gründen. Die Stadt ist jung, bunt und ja, mitunter chaotisch – aber sie bietet auch viel kreativen Freiraum und lockt damit zahlreiche Menschen aus dem In- und Ausland an. Berlin ist ein guter Nährboden für Innovation und weckt den Gründungsgeist – das hat auch das Land Berlin erkannt.

So wird den jungen Köpfen ein dichtes Netz an Unterstützungsmöglichkeiten geboten – wie das EXIST-Gründerstipendium, der GründungsBONUS oder die Digitalprämie Berlin. Auch sind in der Stadt viele private Investor:innen unterwegs. Ihr Ziel: das nächste deutsche Einhorn finden und damit so richtig durchstarten.

Der Slogan des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, Berlin sei „arm, aber sexy”, trifft zumindest nicht auf die hiesige Start-up-Landschaft zu. Laut einer Analyse von EY konnte sich Berlin im vergangenen Jahr mit einem Plus von 243 Prozent über den größten Zuwachs an Investitionen freuen – und das im europäischen Vergleich.

Wer also auf der Suche nach Investor:innen, Business Angels oder Venture Capitalists ist, ist in Berlin genau richtig – die Anzahl an Networking-Events ist riesig und das Start-up-Ökosystem so dynamisch, dass sich schnell wertvolle Kontakte knüpfen lassen. Von Meet-ups, Seed-Camps und Hackathons bis hin zu internationalen Szene-Events wie der Startupnight und der re:publica – die Möglichkeiten, sich zu vernetzen und gleich zu Gründungsbeginn starke Partnerschaften zu knüpfen, sind zahlreich.

Letzteres wird auch durch die physische Nähe wesentlich erleichtert – besonders zu Beginn, wenn das eigene Team noch klein und die Kapazitäten, zu vielen Veranstaltungen zu gehen, begrenzt sind. Das Zusammenkommen im physischen Raum ist – trotz aller Herausforderungen, die die Pandemie mit sich bringt – nach wie vor ein wichtiger Faktor. Denn ohne Vitamin B geht auch in der Start-up-Welt nichts – Partnerschaften mit bereits etablierten Marken sind ein wichtiges Instrument, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen für die eigene Marke aufzubauen.

Die Jagd nach den besten Talenten beginnt in Berlin

Die Wirtschaft steht vor einer großen Herausforderung: Der Fachkräftemangel macht vor keiner Branche halt. Auch für Start-ups wird es immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Im Kampf um die besten Talente treten sie gegen etablierte Player an und müssen großen Unternehmen aus ganz Deutschland die Stirn bieten. Wer in Berlin gründet, hat diesbezüglich einen entscheidenden Vorteil: die Hauptstadt ist bei internationalen Talenten sehr beliebt.

Die hohe Lebensqualität und Vielfalt zieht viele Menschen nach Berlin. Insbesondere hervorragend ausgebildete Talente – vor allem aus dem Vereinigten Königreich und den USA – suchen gezielt nach Stellen in der Hauptstadt. Sie lockt der hohe Lebensstandard und die (im Vergleich) immer noch moderaten Miet- und Lebenshaltungskosten. Auch das deutsche Gesundheitswesen und die internationalen Schulen machen die Hauptstadt attraktiv – besonders für Talente, die mit Familie nach Deutschland ziehen. Gleichzeitig ist Berlin eine der wenigen deutschen Städte, in der Deutschkenntnisse nicht (zwingend) notwendig sind, um dort zu arbeiten und zu leben.

Arbeiten, wo die Kund:innen und Partner:innen sitzen

Nicht nur der Zugang zu Investor:innen und Business Angels wird Start-ups in Berlin leichter gemacht – oft sitzt man auch kund:innenseitig direkt an der Quelle. Sind die wichtigsten Zielgruppen Gründer:innen und Start-ups selbst, gibt es wohl keinen besseren Standort als die Hauptstadt. Allein durch die Zusammenarbeit mit Partner-Organisationen wie dem Startup-Verband oder den Technologie- sowie Gründer:innenzentren kommt man schnell mit potenziellen Kund:innen in Kontakt.

Das ist besonders zu Beginn und in den ersten Phasen der Produktentwicklung ganz entscheidend. Denn nur wer seine Kund:innen wirklich versteht, ist auch in der Lage, ihnen im richtigen Moment das richtige Produkt anzubieten. Die Nähe zu Kund:innen macht es einfacher, “pain points” zu identifizieren und Produkte zu entwickeln, die diese lösen. Die Nähe zu Partner:innen macht es möglich, Verbindungen zu knüpfen, die das Vertrauen in die eigene Marke stärken und den Bekanntheitsgrad im Markt erhöhen. 

Berlin hat das Potenzial, ein deutsches Silicon Valley zu werden – das haben Gründer:innen in Deutschland längst erkannt. Das dynamische Berliner Ökosystem, das Start-ups (auch solche aus dem Ausland) mit offenen Armen empfängt, und die vielen etablierten Marken, die als starke Partner vor Ort viele Türen öffnen, machen Berlin zu einem idealen Umfeld für Gründer:innen. Verbessern sich auf Bundesebene dazu in naher Zukunft noch die Rahmenbedingungen für schon weiter fortgeschrittene Start-ups (Scale-ups), hat Berlin eine echte Chance, sich als Start-up-Mekka nicht nur gegen München und Frankfurt, sondern auch europaweit durchzusetzen.

Autor

Torben Rabe ist seit 2020 Country Director Deutschland bei Qonto, dem europäischen Marktführer im Finanzmanagement für Gründer:innen, Selbstständige und KMU. Nach Stationen bei Oliver Wyman im Bereich Geschäfts- und Digitalstrategien für Banken, Lendico und Bird gilt Rabes Begeisterung dem Thema Banking in Verbindung mit Technologie.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

So wird euer Unternehmen zur Smart Company

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Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI), Big Data – machen diese neuen Technologien ein Unternehmen automatisch zur Smart Company? Nicht unbedingt. Eine Smart Company ist in erster Linie ein zukunftsfähiges Unternehmen, das sich clever an verändernde Geschäftsbedingungen anpasst. Dies beinhaltet die Anpassung an externe Veränderungen, insbesondere ein sich wandelndes Marktumfeld und sich ändernde Kundenwünsche.

Und es schließt auch die Anpassung an interne Bedürfnisse ein, was zum Beispiel die Weiterbildung und die Zufriedenheit der Mitarbeiter betrifft. Das Ziel ist also nicht, ein Unternehmen mit jeglicher verfügbarer Technologie auszustatten oder beim „next big thing“ unbedingt von Anfang an dabei zu sein, sondern es geht darum, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und das Unternehmen intelligent an die Bedürfnisse anzupassen um die Unternehmensziele weiterhin zu erreichen – smart eben. 

Der Vergleich zum Smart Home liegt natürlich nahe

Und tatsächlich ist nicht nur die Begrifflichkeit, sondern auch das zugrundeliegende Konzept dabei sehr aufschlussreich. Ein Smart Home ermöglicht die automatische und auch individuelle Anpassung an verändernde Bedingungen. Dabei werden die einzelnen Komponenten wie Lichter, Heizung und Rollläden, vernetzt und mit einer gemeinsamen Steuerung versehen.

Zusätzlich nehmen Sensoren die Umgebungsveränderungen wahr und lösen automatisch definierte Szenarien aus. Lichtsensoren steuern am Abend das automatische Herunterfahren der Rolläden und das Licht im Innen- und Außenbereich. An heißen Tagen startet dank Wärmesensoren automatisch der Rasensprenger, die Markise fährt aus und die Klimaanlagen und Ventilatoren in den Innenräumen werden reguliert. Ein Haus, das so die Umgebungsveränderungen wahr nimmt und sich dann an die Bedürfnisse seiner Bewohner anpasst, ist wirklich smart. 

Wie wird ein Unternehmen zur Smart Company? 

In ähnlicher Weise wird ein Unternehmen durch die Fähigkeit, sich ständig an Veränderungen anzupassen, zur Smart Company. Es ist also kein Status quo, kein Gütesiegel, das durch ein einmaliges Projekt erworben wird und dann jahrelang stolz auf der Webseite präsentiert wird.

In welchen Bereichen ist diese Dynamik besonders wichtig? Erfolgreiche Unternehmen setzen ihren Fokus auf drei Bereiche: Prozessoptimierung, Kunden- und Mitarbeiterorientierung. Und durch alle Bereiche hindurch spielt die digitale Transformation eine tragende Rolle bei der Umsetzung. Schauen wir uns die drei genannten Bereiche etwas näher an.

Prozessoptimierung

Um die Abläufe im Unternehmen optimieren zu können, muss man die aktuellen Prozesse erst einmal kennen, und zwar quer durch alle Abteilungen. An dieser Bestandsaufnahme kommt man leider nicht vorbei. Dann können Optimierungspotentiale erkannt werden: Wo wird doppelt gearbeitet? Welche notwendigen Informationen stehen nicht zur Verfügung bzw. werden nicht weitergegeben? Welche Funktionalitäten würden Zeit und Kosten sparen?

In welchen Bereichen fehlt Know-How, das über Weiterbildung oder externe Quellen beschafft werden kann? Die Mitarbeiter kennen die „pain points“ in ihren Arbeitsbereichen meistens sehr genau, diese müssen jedoch zusammengetragen und priorisiert werden. Welche Optimierungen bringen kurzfristig und langfristig den größten Nutzen? Und natürlich der Blick nach vorn – Wie passen wir uns an das verändernde Marktumfeld an und wie wollen wir in fünf Jahren arbeiten?

Als Ergebnis gibt es eine Soll-Prozessbeschreibung mit den wichtigsten Optimierungspotentialen. Die Umsetzung erfolgt dann mit der passenden ERP Software und idealerweise einem branchenerfahrenen Partner, den es zu finden gilt. Viele Unternehmen greifen auf die Expertise von unabhängigen Beratern zurück, um bei diesen entscheidenden Schritten  Fehler zu vermeiden.

Kundenorientierung

In einem Smart Home erkennt ein Wassersensor den geplatzten Wasserschlauch an der Waschmaschine und schaltet dann automatisch das Wasser ab und schickt eine Nachricht aufs Handy. In einer Smart Company strecken die Mitarbeiter ihre Fühler zu den Kunden aus, um herauszufinden, welche Herausforderungen sie beschäftigen und wie ihre Bedürfnisse besser abgedeckt werden können, um unter anderem ein Abwandern zur Konkurrenz zu verhindern.

Wie bekommen wir verwertbares Feedback von unseren Kunden, das wir direkt in das Produkt, unseren Service oder in die Entwicklung von zusätzliche Dienstleistungen einfließen lassen können? Die zur Kundenbindung zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sind enorm: Newsletter, Umfragen, Loyalty-Programme, Kundenveranstaltungen vor Ort und online, Kundenportal oder Supportforum auf der Webseite, Apps mit Zusatzfunktionen zum Produkt und Feedback-Features. etc.

Der direkte Kontakt der Vertriebsmitarbeiter zum Kunden ist natürlich unersetzlich. Und dann die Frage, welche CRM Software die Kommunikation mit den Kunden am besten unterstützt und idealerweise nahtlos in die ERP Software integriert oder sogar ein Teil davon ist. 

Mitarbeiterorientierung

Jede zweite Führungskraft bemängelt, dass es an Fachkräften fehlt, um weiterhin erfolgreich zu sein. Wer zukunftsfähig bleiben will, muss geeignetes Personal halten und weiterhin für sich begeistern können. Das gelingt nur über den Wandel der Unternehmenskultur. Wo liegen die Schwerpunkte dabei?

Führungskräfte nennen flexible Arbeitsmodelle, wozu Home-Office, flexible Arbeitszeiten oder moderne Vergütungsmodelle zählen, als wichtigstes Kriterium. Auch flache Hierarchien, Mitbestimmung und gute Fortbildungsmöglichkeiten sind wichtige Anreize für die umworbenen Fachkräfte. Eine Smart Company hat feine Sensoren für die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter und ist bereit sich zu wandeln, um diese zu befriedigen.

Fazit

Ein Unternehmen wird zur Smart Company, indem es permanent daran arbeitet, zukunftsfähig zu bleiben und sich clever an verändernde Geschäftsbedingungen anpasst. Dies gilt insbesondere in den Kernbereichen Prozessoptimierung, Kunden- und Mitarbeiterorientierung. Aufgrund der Komplexität der Aufgabenstellung nutzen erfolgreiche Unternehmen oftmals die Expertise von externen Beratern, um bei den entscheidenden Schritten Fehler zu vermeiden und das Beste herauszuholen.

Zum Autor:

David Wagemann ist Experte für Digitalisierung und Gründer der IT Beratung ERP Scout. ERP Scout begleitet als unabhängiger Berater mit dem Schwerpunkt ERP Software die digitale Transformation in Unternehmen.

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid ehrlich mit euch selbst und euren Stärken und Schwächen

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ackerherz bio lebensmitteln

Ackerherz Online Bio-Supermarkt in Deutschland mit bezahlbaren und hochwertigen Bio-Lebensmitteln

Stellen Sie sich und das Startup Ackerherz doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Vincent Rabl, ich bin Gründer von Ackerherz, komme ursprünglich aus Köln und begeistere mich für Unternehmen, die einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leisten. 

Da ich mit einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen bin, weiß ich, wie es sich anfühlt, rechnen zu müssen. Ohne Bafög hätte ich selbst niemals studieren können. Nachhaltige Ernährung erschien mir oft wie ein elitärer Diskurs. 

Nach Stationen bei mehreren Startups, darunter Hello Fresh, möchte ich mit Ackerherz bezahlbare Bio-Lebensmittel allen zugänglich machen. Durch meinen Studienhintergrund in Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Psychologie fühle ich mich gut auf diese Herausforderung vorbereitet. 

Ackerherz ist ein Online Bio-Supermarkt mit Mitgliedschaftsmodell, in dem wir hochwertige Bio-Produkte bis zu 50 % günstiger im Vergleich zum UVP anbieten. Wir denken, dass es höchste Zeit ist, etwas zu ändern und es ist uns eine Herzensangelegenheit, denn Bio-Produkte sollten für alle da sein.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

In den aktuellen Zeiten wird es für immer mehr Menschen schwieriger, einen nachhaltigen Lebensstil beizubehalten. Insbesondere die Inflation ist für viele Familien eine Herausforderung. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was für ein Dilemma es ist, wenn man seine nachhaltigen Werte wegen finanzieller Fragen nicht voll ausleben kann. 

Vor dem Hintergrund der Inflation wollte ich nicht akzeptieren, dass Bio-Lebensmittel für immer weniger Menschen zugänglich sind. Ich stieß auf das Konzept von La Fourche in Frankreich und setzte mich mit den Gründern zusammen, um das Konzept nach Deutschland zu bringen. Ich möchte mit Ackerherz Bio-Lebensmittel allen zugänglich machen.

Welche Vision steckt hinter Ackerherz?

Wir wollen allen Menschen Zugang zu hochwertigen Bio-Lebensmitteln ermöglichen. Die Bio-Branche hat sich zu sehr in einer Nische definiert. Das Geschäftsmodell von Bio-Einzelhändlern macht es leider schwierig, Bio-Lebensmittel noch günstiger anzubieten. 

Doch wir wollen das ändern. Bei Ackerherz tauschen unsere Kunden ihre Treue gegen Kaufkraft. Für einen Mitgliedschaftsbeitrag von 5,80 € pro Monat können Ackerherz-Mitglieder Bio-Lebensmittel bis zu 50 % günstiger als UVP einkaufen. Damit leistet Ackerherz einen signifikanten Beitrag für die Gesundheit unserer Kund:innen sowie den Bio-Landbau. 

Wir sind überzeugt, dass der nachhaltige Online-Handel mit Lebensmitteln die Zukunft ist. Wir verschicken CO2-kompensiert per DHL GoGreen in recycelten Boxen. Erste Studien zeigen, dass dieses Modell noch nachhaltiger ist, als im Laden einzukaufen. Zum Beispiel müssen wir unsere Läden nicht heizen, was zu weniger CO2-Emissionen führt. 

Auch glauben wir an das Mitgliedschaftsmodell. Für jedes neue Mitglied verschenken wir eine Mitgliedschaft für Menschen mit geringerem Einkommen. Damit ermöglichen wir Bio nicht nur einer Elite, sondern jedem. Wir hören bei Ackerherz zudem unseren Kund:innen bei der Sortimentsgestaltung oder Auswahl unserer Hersteller:innen zu. Somit ist Ackerherz mehr als nur ein Online Bio-Supermarkt: Wir sind eine Community und jedes unserer Mitglieder trägt dazu bei. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war, unser Angebot perfekt auf deutsche Kund:innen und den Markt zuzuschneiden. Es gibt andere Ess- und Einkaufsgewohnheiten als in Frankreich. Auch die Regulatorik ist eine andere. Egal ob rechtliche Normen wie Arbeitsrecht oder Vertragsstandards, Preisgestaltung oder Verhandlungspraxis mit Zulieferern, fast alles musste auf den lokalen Markt angepasst werden. 

Die Rückendeckung von La Fourche bietet uns aber auch einige Vorteile, wie, dass die Finanzierung gesichert ist. Dies gibt uns das Beste aus zwei Welten: Die Sicherheit und Erfahrung eines großen Unternehmens und die Freiheiten eines Impact-Start-ups.

Wer ist die Zielgruppe von Ackerherz?

Mit Ackerherz adressieren wir vor allem Menschen, die regelmäßig Bio-Lebensmittel einkaufen und Wert auf einen nachhaltigen Lebensstil legen. Unser Angebot ist speziell für Familien zugeschnitten, und alle Menschen, die vielleicht nicht 5 Minuten von einem Bio-Supermarkt entfernt wohnen. 

Außerdem möchten wir auch Menschen erreichen, die gerne Bio-Lebensmittel konsumieren wollen, aber es sich eventuell nicht leisten können. Wir hoffen, dass wir damit gesunde Bio-Lebensmittel einer breiteren Gesellschaft zugänglich machen können.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Uns war es von Anfang an wichtig, ein hochwertiges Sortiment an haltbaren Bio-Lebensmitteln anzubieten. Deshalb finden Ackerherz-Mitglieder bei uns einen sorgfältig kuratierten Katalog. Bei uns zählt nicht Quantität, sondern Qualität. 

Bei unseren Hersteller:innen achten wir sorgfältig darauf, dass diese zertifizierte Bio-Betriebe sind. Außerdem versuchen wir, wenn möglich auf Inhaltsstoffe wie Palmöl zu verzichten. 

Obwohl unser Sortiment hochwertige Bio-Lebensmittel beinhaltet, bleibt: Wir bieten unsere Produkte bis zu 50 % günstiger als UVP an. 

Ackerherz, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Langfristig möchten wir der größte Online Bio-Supermarkt in Deutschland werden. Bis dahin sind schon viele Projekte geplant. Was wir zu diesem Zeitpunkt sagen können, ist, dass wir eine Eigenmarke entwickeln wollen, sowie mehr Produkte in Großpackungen anbieten möchten. Das alles ist aber nur gemeinsam mit der Treue unserer starken Ackerherz-Community möglich.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens, ich würde immer raten, sammelt früh Erfahrungen im Startup. Am Ende des Tages schlägt kontextspezifisches Wissen (zum Beispiel Marketing in einem Startup) immer kontextfremdes Wissen (zum Beispiel Marketing in einem Konzern). Viele ehrgeizige Menschen in Deutschland fühlen sich noch von Beratungen oder Großkonzernen angezogen. Ich würde zu einem Berufseinstieg im Startup raten. 

Außerdem denke ich, dass es hilfreich ist, etwas in Richtung Wirtschaft oder MINT zu studieren. Fast alle Start-ups basieren auf Gründern dieser beiden Fachrichtungen. Plus, noch besser, wenn ihr dann noch an einem Hochschulstandort studiert, wo Entrepreneurship großgeschrieben wird. Wieder: Kontext zählt! 

Schließlich: Seid ehrlich mit euch selbst und euren Stärken und Schwächen. Als Gründer muss man de facto Funktionsbereiche in einem Unternehmen operativ leiten können, zum Beispiel Marketing, Operations, Finanzen, IT, usw., und eine Rolle einnehmen, jedenfalls langfristig, wie CMO, COO, CFO, CTO, usw. Idealerweise bereitet man sich bewusst auf die Stelle vor, die man ausfüllen möchte. 

Wir bedanken uns bei Vincent Rabl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es gilt Feedback sinnvoll zu kanalisieren

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VoiceLine ermöglicht schnelles und persönliches asynchrones Arbeiten mit Sprache

Stellen Sie sich und das Startup VoiceLine doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Nicolas Höflinger und Sebastian Maurischat. Gemeinsam haben wir Ende 2020 die Firma VoiceLine gegründet. VoiceLine ermöglicht schnelles und persönliches asynchrones Arbeiten mit Sprache. Unsere Lösung stellt damit eine wesentlich einfachere, aber mindestens so effektive Alternative zu Meetings, Video-Calls oder schriftlicher Kommunikation und Dokumentation dar. So können pro Person bis zu 7h Arbeitszeit pro Woche wiedergewonnen werden, die sonst durch den Einsatz falscher Kommunikationsmedien verloren wären.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Am Ende haben wir uns entschieden, die Lösung zu bauen, die wir selbst in unseren früheren Rollen als Projekt bzw. Teamleiter gerne gehabt hätten. Nicolas war zuvor als Management Berater bei McKinsey, Sebastian als früher Mitarbeiter bei Personio und später in zwei weiteren Startups, u.a. als CTO, tätig. Sowohl im Berateralltag als auch im dynamischen Umfeld eines Startup-Teams ist es oft wesentlich effizienter und Team-freundlicher, Aufgaben wie Feedback, Abstimmungen, Briefings, Statusupdates etc. asynchron mit einer hybriden Sprachnachricht zu lösen. In frühen Gesprächen mit unserem Netzwerk stellten wir schnell fest, dass auch Teams im Vertrieb, Product, Design, Engineering, HR und generellen Management-Teams ähnliche Probleme hatten wie wir. Also legten wir los und bauten über Weihnachten 2020 unseren ersten Prototypen, Landing Page und Pitch-Deck.

Welche Vision steckt hinter VoiceLine?

Wir wollen die Standardoption für die Interaktion am Arbeitsplatz werden. Als die einfachste und dennoch effektivste Alternative zu Meetings, Video-Calls oder schriftlicher Kommunikation. Bevor man eine E-Mail schreibt oder ein Meeting aufsetzt, schickt man eine VoiceLine. Damit wird asynchrones Arbeiten zum Standard. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben extrem viel Zeit und viele Iterationen in die Produktentwicklung gesteckt. Wir hatten aber das Glück, dass wir VoiceLine in enger Zusammenarbeit und mit Hilfe von großartigem Feedback unserer Nutzer aus über 300 Firmen entwickeln konnten. 

Die ersten Monate haben wir uns selbst aus unseren Ersparnissen finanziert, bis wir dann im März 2021 unseren ersten und seitdem unglaublich hilfreichen Business Angel Florian Huber überzeugen konnten. Wenig später folgte eine Pre-Seed Finanzierungsrunde mit Cavalry Ventures und weiteren, sehr starken Business Angels. Zusätzlich konnten wir Förderprogramme vom Bund und vom Land Bayern gewinnen, die uns für die Technologieentwicklung zur Verfügung stehen.

Wer ist die Zielgruppe von VoiceLine?

VoiceLine ist am Ende eine Lösung für ca. 1 Milliarde Knowledge Worker weltweit. Um dorthin zu kommen, starten wir mit Zielgruppen, die bereits heute schon eine direkte Erleichterung in ihrer täglichen Arbeit durch VoiceLine spüren. Das sind Teams im B2B Vertrieb,  Agenturen, Unternehmensberatungen und im klassischen Management. Überall dort, wo die Kalender voll und die Tage lang sind. Und wo hybride Arbeitsumgebungen an ihre Grenzen kommen und den Einsatz von asynchronen Medien vermehrt notwendig machen.

Wie funktioniert VoiceLine? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Basis bildet die ‚VoiceLine‘ selbst: eine kompakte, empfängerfreundliche Sprachnotiz, welche Tool, Plattform und Workflow-übergreifend eingesetzt werden kann. Eine VoiceLine verbindet damit die Geschwindigkeit, persönliche Note und Flexibilität einer Sprachnachricht mit der Transparenz und Struktur von Text. Dem Empfänger bleibt so immer die Option, zu hören oder zu lesen. Je nach Situation, z.B. während eines Meetings. Nachteile bisheriger Sprachnachrichten entfallen komplett und das Medium wird business-tauglich.

VoiceLine funktioniert als eine Art ‚Layer‘ über die unterschiedlichen Tools hinweg. Aktuell als eine Browser-Extension und mobile Apps auf iOS und Android. Einmal aufgesetzt, funktioniert VoiceLine in jedem Tool-Stack, auch wenn die einzelnen Tools sich ändern.

Damit lassen sich Feedback-Schleifen auf Dokumente in Google Docs, Office365 oder Designs in Figma genauso gut asynchron per Sprache erledigen, wie die Dokumentation eines Kundentermins direkt in CRM-Systemen wie Hubspot oder Salesforce. Ein Meeting oder das missverständliche und langsame Tippen kann damit in vielen Fällen entfallen. 

VoiceLine ist zudem DSGVO konform und der Serverstandort liegt in Deutschland.

VoiceLine, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2024 eine Million aktive VoiceLine Nutzer von den Vorzügen von asynchronem Arbeiten mit Sprache überzeugt zu haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wenn es die persönliche und finanzielle Situation zulässt, dann im Zweifel die Gründung wagen. Ganz sicher ist man sich nie, aber man spürt, wenn man die richtige Idee hat. Auf dieses Gefühl hören und nicht beim ersten Gegenwind aufgeben. Kein Gründer zweifelt nicht ab und zu an seiner Idee. Es gibt unzählige Rückschläge, aber auch viele Lichtblicke. Es gilt Feedback sinnvoll zu kanalisieren und das Geschäftsmodell, das Produkt, die Zielgruppe etc. weiter zu schleifen. 

Wir bedanken uns bei Nicolas Höflinger und Sebastian Maurischat für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Arbeitet konsistent und kontinuierlich

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Nyfter Gaming Equipment für Gaming Erlebnisse und den Gaminglifestyle

Stellen Sie sich und das Startup Nyfter doch kurz unseren Lesern vor! 

Schon als Kind war Gaming unsere Leidenschaft, heute statten wir professionelle eSportler mit unseren Produkten aus.
Wir sind Christof (26) und Alex (26) und haben 2020 die Gaming Brand Nyfter gegründet. Wir beide kommen aus Ludwigshafen und haben uns zum Ziel gesetzt, die Gaming-Welt zu verbessern. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Christof und ich kennen uns seit der Grundschule und hatten schon immer das Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Als ehemaliger eSportler und Gaming-Enthusiast stand von Anfang an fest, in welchen Bereich es gehen sollte. In den ersten 2 Berufsjahren nach meinem Studium als Projektmanager wurde es mir schnell zu eintönig und ich suchte eine ganz neue Herausforderung und wollte das mit meiner Leidenschaft verknüpfen. Es ist einfach ein ganz besonderes Gefühl, etwas von Grund auf aufzubauen und zu sehen, wie man gemeinsam wächst und immer mehr dazu lernt. 

Welche Vision steckt hinter Nyfter? 

Bei der Vision waren wir uns beide sofort einig. Wir wollen uns von den bestehenden Marken abheben und das Gaming Feeling verbessern. Hier setzen wir großen Fokus auf 4 Kategorien, die für uns “perfektes Gaming” beschreiben: Gaming Peripherie, Lifestyle, Ernährung und körperliche Fitness/ergonomisches Zocken. Derzeit stehen wir mit beiden Beinen im Gamingbereich und strecken den ersten Fuß in den Ernährungsbereich aus. 

Alle 4 Säulen zusammen verbessern das Gaming Erlebnis und den Gaminglifestyle. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Abseits von Corona war es die größte Herausforderung, sich einen Namen zu machen. Da die herkömmlichen Methoden wie Facebookads etc. nicht funktioniert haben, haben wir 3 Monate nach Launch etwas Neues ausprobiert und unsere Geschichte auf Tiktok erzählt. Der Schritt, Tiktok als Marketingkanal zu verwenden, war für uns ein voller Erfolg und miittlerweile haben wir eine Reichweite von 380.000 Followern. 

Den Start von Nyfter haben wir aus eigener Tasche finanziert. Dadurch, dass wir es mit unserem Marketingkonzept geschafft haben, auf Tiktok so stark zu wachsen und organisch zu verkaufen, konnten wir weiterhin organisch skalieren und mussten vorerst nicht in andere Marketingkanäle investieren. 

Wer ist die Zielgruppe von Nyfter? 

Unsere Zielgruppe ist jeder, der vor dem PC sitzt. Mit unseren Produkten kombinieren wir Performance + Optik. Dadurch haben wir eine breite Zielgruppe von Casual Gamer, Profi-Gamern und Personen, die im Homeoffice sind und ihrem Setup ein Upgrade verpassen wollen. 

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Abseits von unserem starken Fokus auf Highquality und Performancen bei unseren Produkten, sind wir die einzige Gaming Brand, bei der die Gründer mit ihrem Gesicht in der Öffentlichkeit stehen. Bei der Entwicklung sind wir sehr transparent und lassen die Community mitentscheiden, welche Produkte/Designs als nächstes rauskommen. Dadurch haben unsere Fans die Chance Nyfter mitzugestalten.
Uns ist es darüber hinaus wichtig, der Community werthaltigen Content mitzugeben. 

Natürlich haben wir auch einen überragenden Kundensupport, ganz nach dem Motto, der Kunde ist König. 

Nyfter, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

In fünf Jahren sehen wir uns natürlich deutlich weiter als heute. Ein großes eigenes Büro, viele Mitarbeiter, weitere coole neue Produkte und ein internationales Auftreten. Gerade die oben genannten Kategorien möchten wir auf jeden Fall angegangen sein. Wir setzen uns kurzfristige und langfristige Meilensteine. Darunter sehen wir auf jeden Fall die ersten Vollzeitkräfte, haben schon einige neue Produkte in der Produktion und unser erstes eigenes Büro. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Setzt auf langfristige Lösungen. Seid euch bewusst, dass der erste versuchte Weg wahrscheinlich nicht klappen wird. Kommt aus der Komfortzone heraus und testet neue Sachen aus. Arbeitet konsistent und kontinuierlich.

Wir bedanken uns bei Alexander Jakoby und Christof Jugel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Nyfter

Kontakt:

Nyfter UG
Gernotstraße 1
D-67069 Ludwigshafen

https://nyfter.com/
alexander.jakoby@nyfter.com
christof.jugel@nyfter.com

Ansprechpartner: Alexander Jakoby und Christof Jugel

Social Media:
Tiktok
Instagram
Twitter
YouTube
Facebook

Auch immer an die Work-Life-Balance denken

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misspompadour lacke und farben

MissPompadour wasserbasierte Lacke und exklusiven Farben

Stellen Sie sich und das Startup MissPompadour doch kurz unseren Lesern vor!

MissPompadour ist ein junges E-Commerce Unternehmen, welches 2019 von meiner Schwester Astrid Reintjes, Niklas Lütteken und mir gegründet wurde, und Farbe ins Leben bringt. Wir sind der führende Online-Anbieter für B2C-Farben und Lacke in DACH und unterstützen Kund:innen ganz nach dem Motto „einfach streichen“ sowie „Ich streiche alles” bei der Umgestaltung ihres Zuhauses mit besten Produkten und Know-How.

Die hauseigene MissPompadour Farb-Kollektion enthält über 90 verschiedene Farbtöne. Bei der Entwicklung dieser Farben haben wir besonderen Wert auf Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit bei größtmöglicher Belastbarkeit gelegt. Die MissPompadour-Farben passen damit zum Anspruch von MissPompadour, Farben und Zubehör stets mit einem möglichst kleinen Fußabdruck anzubieten. Zusätzlich zu den eigenen Farben handeln wir mit Produkten anderer hochwertiger, europäischer Hersteller, so dass insgesamt über 400 Farbtöne im Angebot sind. Ergänzt wird das Sortiment durch unterschiedliches Streich-Zubehör – von Pinseln, Rollen, Schablonen bis hin zur passenden Workwear. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich komme aus einer Einzelhandelsfamilie und für mich war sehr schnell klar, dass ich Richtung E-Commerce gehen möchte. Für eine Arbeit an der Universität bin ich dann auf meine Schwester zugegangen und habe ihr angeboten, ihren damaligen stationären Shop ins Internet zu bringen. Ich bin dann nach dem Studium in die Wirtschaft gegangen und habe die Tricks gelernt, die ich dann abends bei unserem Shop umsetzen konnte. Und so wurde im Laufe der Zeit aus einem Nebenprojekt ein Vollzeitjob.

Welche Vision steckt hinter MissPompadour?

Wir arbeiten stets an neuen Produkten, Entwicklungen und der bestmöglichen Kundenbetreuung sowie -zufriedenheit. Die Vorreiterrolle im DIY E-Commerce-Markt soll nicht nur weiterhin gehalten, sondern auch stets ausgebaut werden, um so langfristig im Bereich „WandInterior“ die Nummer 1 in Europa zu werden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich glaube die größte Herausforderung ist, dass man sich ständig hinterfragt und weiterentwickelt. Ganz zu Beginn haben wir uns nach einem halben Jahr nochmal dazu entschieden, den Shop ganz neu umzubauen, um den Kund:innen gut, schnell und einfach Farbe zu verkaufen. Wache Augen und eine schnelle Umsetzung sind entscheidend für den Erfolg. Da es ein sehr emotionales Thema ist, Farbe zu verkaufen, war uns auch von Anfang an klar, dass wir einen überdurchschnittlich guten Kundenservice bieten müssen und auch via Social Media die Kund:innen abholen.

Wir sind aus eigener Kraft generisch gewachsen und haben mittlerweile ein internationales Team von über 70 Mitarbeitern. Vor wenigen Monaten haben wir ein erstes Investment von FURE Capital erhalten. Es war ihr erstes Investment in den den DIY & Home Decor E-Commerce Markt, was zum einen für das Potential des Marktes, aber auch unser Geschäftsmodell spricht. Für uns stand vor allem die strategische und menschliche Unterstützung im Vordergrund, um so gemeinsam die nächsten Meilensteine mit MissPompadour zu erreichen.

Wer ist die Zielgruppe von MissPompadour?

Unsere Zielgruppe sind vor allem Frauen, aber eigentlich möchten wir jeden dazu ermutigen, es sich zu Hause gemütlich zu machen und bestmöglich bei seinem Streichprojekt unterstützen. Aktuell haben wir mehr als 93% weibliche Kunden.

Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir bieten zum einen sehr hochwertige Farben zu einem fairen Preis an. Unsere Produktpalette umfasst die Produkte von MissPompadour & LittlePomp Farben, Mylands und Painting the Past. Doch nicht nur die überzeugende Qualität spricht für uns, sondern vor allem die ganzheitliche Farbberatung über WhatsApp, E-Mail oder unsere Telefon-Hotline. Wir unterstützen die Kund:innen vor, während oder nach dem Projekt. Darüber hinaus kümmern wir uns um unsere Umwelt. Wir achten auf den CO2-Fussabdruck und Umwelteinfluss unserer Produkte & unseres Unternehmens und versuchen in allen Bereichen immer besser und nachhaltiger zu werden.

MissPompadour, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In der aktuellen Situation sind langfristige Prognosen sehr schwer abzugeben, aber ich denke, dass wir unsere Vision trotz aller Herausforderungen in fünf Jahren erreicht haben und dann die Nummer 1 für „WandInterior“ in Europa sind.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ich glaube, es ist am wichtigsten, dass man manchmal lieber 80% schnell auf die Straße bringt und nachjustiert, anstatt zu warten bis alles perfekt ist und dann loszulegen. Daher ist mein erster Tipp: Einfach machen! Als zweiten Tipp sollte man immer bereit sein aus Fehler zu lernen und sich ständig zu verbessern. Wenn eine Idee nicht richtig funktioniert, lass sie los. Günder:in zu sein, ist täglich ein neuer Prozess mit neuen Learnings und eine stetige Weiterentwicklung. Daher sollten wir nicht an Produkten und Ideen festhalten, die nicht so funktionieren, wie wir es uns gewünscht hätten, sondern direkt Raum für Neues schaffen.

Aber bei aller Freude am Wachsen und Weiterentwickeln dürfen besonders Gründer:innen eins nicht vergessen und das ist auch mein 3. Tipp: Privatleben, Freunde, Familie und natürlich auch Gesundheit. Ich bin gerade zum ersten Mal Vater einer wunderbaren Tochter geworden und möchte mit meiner Partnerin gemeinsam unser Kind beim Großwerden begleiten. Darüber hinaus versuche ich, jeden Tag eine Stunde ins Fitnessstudio zu gehen. Das ist nicht nur gut für meinen Körper – da kommen mir oft auch die besten Ideen! Also auch immer an die Work-Life-Balance denken. 

Wir bedanken uns bei Erik Reintjes für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Fang möglichst früh an dich auf LinkedIn oder anderen Plattformen zu positionieren

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Luise Deschl Local Stories Social Media Marketing

Luise Deschl Gründerin von Local Stories unterstützt regionale Unternehmen bei ihrem Social Media Marketing

Stellen Sie sich und das Startup Local Stories doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Luise Deschl und unterstütze mit Local Stories regionale Unternehmen bei ihrem Social Media Marketing. 

Das Potential von Social Media für regional agierende Unternehmen wird noch längst nicht erkannt und ausgeschöpft. Meine Vision ist es, dass auch kleine und mittelständische Unternehmen lernen, soziale Medien richtig für sich zu nutzen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich habe während meiner Studienzeit in Passau und Regensburg schnell gemerkt, dass es unglaublich viele regionale Unternehmen gibt, die noch nicht einmal auf Social Media aktiv sind oder einfach nicht wissen, wie sie Social Media Marketing erfolgreich betreiben können.
Während der Pandemie wurde dann sehr schnell klar, wie kraftvoll Social Media für regionale Unternehmen sein kann.
Viele Agenturen fokussieren sich auf große, national agierende Brands. Ich persönlich bin sehr heimatverbunden und kaufe gerne bei lokalen Unternehmen. Für mich war also schnell klar, dass ich ein Unternehmen schaffen möchte, das eine regionale Zielgruppe beim Thema Social Media Marketing unterstützt.

Was war bei der Gründung von Local Stories die größte Herausforderung?

Als Gründerin sieht man sich tagtäglich neuen Herausforderungen konfrontiert. Der Anfang war für mich besonders schwierig, da ich direkt aus dem Studium in die Selbstständigkeit gestartet bin und mir erstmal alles von Grund auf aufbauen musste: Netzwerk, Strukturen, Team. Ich hatte zu Beginn keinerlei Erfahrung als Unternehmerin und konnte in den letzten Jahren extrem viel lernen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Defintiv! Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als im Hier und Jetzt einfach anzufangen. Als Unternehmer:in lernt man vor allem eines schnell: Den Zeitpunkt “perfekt” wird es nie geben. Es gibt stets neue Aufgaben, Herausforderungen und Probleme. Das ist aber auch das Spannende am Unternehmertum.

Welche Vision steckt hinter Local Stories?

Regionale Unternehmen sollen Social Media Marketing besser verstehen und für ihre Ziele einsetzen können.

Wer ist die Zielgruppe von Local Stories?

Regionale Unternehmen, die ihr Social Media Marketing professionalisieren und eine möglichst lokale Zielgruppe ansprechen möchten. Dazu zählen z.B. KMUs, stationäre Einzelhändler, lokale Dienstleister, Gastronomen, Hotels oder Veranstalter.

Wie funktioniert Local Stories? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir sehen uns nicht nur als klassische Agentur, sondern möchten das Thema Social Media Marketing für regionale Unternehmen dauerhaft zugänglich machen. Wir möchten der Zielgruppe strategisch und operativ, aber auch durch digitale Produkte und Masterclasses dabei helfen.

Luise, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Local Stories wird die führende Plattform und Anlaufstelle für regionale Unternehmen sein, die Social Media Marketing für sich nutzen. 

Ich arbeite auch am Aufbau meiner Personenmarke, um noch mehr Unternehmen im Bereich Social Media Marketing erreichen und unterstützen zu können. In 5 Jahren möchte ich als die Ansprechpartnerin für erfolgreiches Social Media Marketing bekannt sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Nimm nur Ratschläge von Menschen an, die bereits da sind, wo du hin möchtest – oder zumindest eingehende Erfahrung auf diesem Gebiet aufweisen.

Sei selbstbewusst in dem was du tust und glaub an dich und deine Fähigkeiten!

Fang möglichst früh an dich auf LinkedIn oder anderen Plattformen zu positionieren und gehe mit deinem Thema nach draußen!

Wir bedanken uns bei Luise Deschl für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Lieben Sie, was Sie tun

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Costhetic Shampoo und Conditioner für eine gesunde Kopfhaut und Haar

Costhetic Shampoo und Conditioner für eine gesunde Kopfhaut und gesundes Haar

Stellen Sie sich und das Startup Costhetic doch kurz unseren Lesern vor!

Im Jahre 2018 haben mein Mann und ich unser Start-up-Unternehmen Costhetic gegründet. Wir haben uns auf das Thema Kopfhaut- und Haarpflege konzentriert und Behandlungen und Produkte entwickelt, die unseren Kund*Innen helfen, langfristig eine gesunde Kopfhaut und gesundes Haar zu haben, denn unser Motto ist, nur eine gesunde Kopfhaut, kann auch gesundes Haar geben.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich hatte ein großes Problem mit meiner Kopfhaut. Das hat mich im Alltag erheblich gestört und beeinträchtigt. Ich habe lange nach Lösungen oder Tipps gesucht, wurde aber nie wirklich fündig. Aus diesem Grund habe ich mich irgendwann dazu entschlossen, meinen eigenen Weg zu gehen und habe meine eigenen Produkte und eine Behandlungsmethode entwickelt. Durch meine Arbeit in der klinischen Forschung habe ich mich sowohl mit der Anatomie als auch mit den Wirkstoffen auseinandergesetzt und mich hier mit Ärzt*Innen und Apotheker*Innen ausgetauscht und so war mir schnell klar, mit meiner eigenen Marke kann ich etwas bewirken und viel besser machen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Nichts ist perfekt und das macht es perfekt, so lautet mein Motto. Ich denke, wenn man an sich und seine Idee glaubt, sollte man einfach anfangen und sich stetig weiterentwickeln. 

Welche Vision steckt hinter Costhetic?

Unsere Vision ist es, Kopfhaut- und Haarpflegeprodukte zu entwickeln, die unseren Kunden langfristig helfen. Wir legen daher auch unseren Fokus auf die Aufklärung. Viele Marken verkaufen nur das Produkt, mit einfachen Slogans und Versprechung von kräftigerem Haar etc.

Wir wollen unsere Kund*Innen aber auch mit unserem Wissen helfen und mit unserer Marke die Funktionen sowie die Wirkungen erklären und auch auf den Lebensstil unserer Kund*Innen eingehen. Denn Haarausfall zum Beispiel und Haarprobleme im Allgemeinen beginnen oft von innen und werden nach außen getragen.

Aus diesem Grund ist es uns wichtig, viel zu vermitteln und zu erklären, damit der*die Kund*In nicht nur das Produkt benutzt, sondern auch von unserem Wissen profitieren kann.

Wer ist die Zielgruppe von Costhetic?

Jede*r, der eine gesunde Kopfhaut und schönes Haar haben möchte! Kopfhaut- und Haarpflege sollte etwas Natürliches werden, denn laut Statistik leidet jede zweite Person an irgendeinem Kopfhaut-/Haarproblem, sei es Schuppen, fettige Kopfhaut oder Haarausfall.

Was ist das Besondere an den Produkten?  Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bei Costhetic verwenden wir nur Inhaltsstoffe, die gut für die Kopfhaut und das Haar sind. Der Fokus liegt auf optimalen pH-Werten und Inhaltsstoffen, die den Kund*innen langfristig helfen. 

Wir konzentrieren uns nicht nur auf hochwertige Formeln, sondern auch darauf, unser Wissen mit unseren Kund*Innen zu teilen, denn es ist uns wichtig, nicht nur das Produkt zu verkaufen, sondern auch Tipps für den Lebensstil zu geben, denn oft sind Kopfhautprobleme oder Haarausfall Dinge, die vom Körper als Symptome nach außen getragen werden. Die Kombination aus einem ausgewogenen Lebensstil und hochwertigen Pflegeprodukten kann letztlich eine langfristige Lösung sein, und das ist unser Ziel als Marke, das wir an die Kunden weitergeben wollen. 

Costhetic, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren wollen wir mit Costhetic eine führende Marke in Europa sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Es gibt keine Abkürzung! Lieber am Anfang kleine und sichere Schritte machen und stetig wachsen, denn wenn man sich zu schnell überschätzt, kann das auch schnell zum Ende einer Gründung führen.

Lieben Sie, was Sie tun, es ist so wichtig, Spaß an der Selbstständigkeit zu haben, denn in schwierigen Zeiten ist dies ein wichtiger Punkt, um am Ball zu bleiben.

Entwickeln Sie sich ständig weiter, gehen Sie mit der Zeit, schauen Sie sich aktuelle Trends an und versuchen Sie mitzuhalten, halten Sie nicht an alten Mustern fest.

Wir bedanken uns bei Dilan Bryant für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Versuchen unerwartete Veränderungen als Chance wahrzunehmen

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anèss

anèss nachhaltiges Modelabel Taschen und Jacken – innovative Leder-Alternativen aus Apfel und Kaktus, gepaart mit Handmade in Germany

Stellen Sie sich und das Startup anèss doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Hannes und habe anèss vor ungefähr einem Jahr während meines Abschlusses gegründet. Durch mein Bachelorstudium in Modedesign und das darauffolgende Master Studium in Communication & Brand Management konnte ich eine gute Grundlage dafür schaffen. Ich wohne aktuell in der Nähe von Stuttgart und dort werden meine Taschen und Jacken handgefertigt mit viel Liebe zum Detail hergestellt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Durch meine große Vorliebe für Mode und Design kam bereits während meines Studiums der Wunsch bei mir auf, ein eigenes Label zu gründen. Dabei war mir aber besonders wichtig, an der schnelllebigen und zum Teil verschwenderischen Branche etwas zu verändern und diese stattdessen nachhaltiger zu gestalten.

Welche Vision steckt hinter anèss?

Anèss fertigt qualitativ sehr hochwertige, langlebige Produkte in Verbindung mit zeitlosem Design. Durch den Einsatz von neuartigen und innovativen Leder-Alternativen aus Apfel und Kaktus, gepaart mit „Made in Germany“, möchten wir gemeinsam mit unseren Kunden die Modewelt ein Stück weit verbessern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Ich habe mich ausschließlich selbst finanziert mithilfe meiner Ersparnisse und eines Nebenjobs. Zu meiner persönlichen größten Herausforderung zählt definitiv der Weg vom ersten Prototypen bis hin zum fertigen Produkt. Es hat eine lange Zeit und viel Kraft gekostet, bis ich letztendlich zu 100% zufrieden mit der Verarbeitung und dem Design war.

Wer ist die Zielgruppe von anèss?

Unser Design ist klassisch und zeitlos, aber dennoch stilbewusst und sticht durch den gezielten Einsatz besonderer Elemente heraus. Wir möchten nicht nur modebewussten Trendsettern eine Auswahl bieten, sondern auch qualitätsorientierten Kunden. Durch unseren Fokus auf besondere Qualität und Design positioniert sich die Marke im oberen Premium bzw. Luxus Segment.

Was ist das Besondere? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Was uns von anderen Marken unterscheidet, ist vor allem der Einsatz der innovativen Materialien Apfel- und Kaktusleder gepaart mit dem besonderen Design und unserer handgefertigten Produktion in Deutschland. Durch die Tatsache, dass unsere Produkte die schnelllebigen Trends überdauern, orientieren wir uns nicht an dem in der Modebranche üblichen Kollektionszyklus, der dazu führt, dass neue Kleidung in hohem Tempo überproduziert wird. Stattdessen möchten wir eine kleinere aber zugleich durchdachtere Anzahl an Produkten mit besonderem Design anbieten.

anèss, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir planen, das Sortiment von anèss weiter auszubauen und so zukünftig DIE Marke für besondere Kleidung und Accessoires aus alternativem Leder zu werden. Auch ist es unser Wunsch, demnächst in einigen ausgewählten stationären Geschäften vertreten zu sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Niemals aufgeben und versuchen, sich von Hindernissen nicht unterkriegen zu lassen.

2. Ganz nach dem Motto „das einzig Beständige ist der Wandel“ sollte man immer versuchen, unerwartete Veränderungen als Chance wahrzunehmen.

3. Sich bei der Entwicklung die Zeit nehmen, die man wirklich braucht und nicht vorschnell handeln.

Wir bedanken uns bei Hannes Mühleiß für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Upselling und Cross-Selling: So machen Startups mehr Umsatz pro Kunde

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Upselling und Cross-Selling

Upselling und Cross-Selling bieten großes Potenzial, um als Startup erfolgreich durchzustarten. Wie du diese Verkaufsstrategien am besten einsetzt und damit deine Geschäfts- und Kundenbeziehungen nachhaltig stärkst, erfährst du in diesem Beitrag. 

Cross-Selling versus Upselling

Beide Begriffe meinen Konzepte oder Verkaufsstrategien, um zusätzliche Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Mit beiden Techniken lässt sich der Umsatz steigern. Obwohl sie sehr ähnlich klingen, meint jeder Begriff etwas anderes. 

Was ist Cross-Selling?

Cross-Selling ist eine Verkaufsstrategie, der sich der Verkäufer bedient, um Käufer davon zu überzeugen, weitere Produkte zum bereits gewählten Produkt zu erwerben. Meist handelt es sich um verwandte bzw. ergänzende Produkte aus derselben Produktpalette. 

Beispiel für Cross-Selling: Ein Kunde erwirbt im Elektro-Fachhandel einen neuen Laptop und wird beim Kauf darauf aufmerksam gemacht, dass eine Laptop-Tasche für unterwegs das Gerät vor Beschädigungen schützt. Für den Kunden klingt das plausibel, weshalb er auch die Tasche kauft.

Was ist Upselling?

Up-Selling wird angewandt, um Kunden dazu anzuregen, eine bessere Version des gewählten Produkts zu erwerben. In der Regel sind diese Produkte zwar ähnlich, aber hochwertiger und dementsprechend teurer.

In der Praxis begegnest du Upselling häufig mit dem Hinweis „empfohlene Produkte“. Wenn bereits die Entscheidung getroffen wurde, das Produkt zu kaufen, ist es wesentlich einfacher, diese Entscheidung zu beeinflussen und durch eine höherpreisige Variante auszutauschen. Es handelt sich dabei um ein „Upgrade“, weshalb beim Up-Selling die Qualität des Produkts eine zentrale Rolle spielt. 

Welche Vorteile bieten Cross-Selling und Upselling?

Cross-Selling steigert bei korrekter Anwendung den Umsatz nachhaltig und fördert die Zufriedenheit deiner Kunden. In Bezug auf B2B-Geschäfte wirkt sich diese Verkaufsstrategie besonders gut auf einen gesteigerten Customer Lifetime Value (CLV) aus. Dafür verantwortlich ist die engere Verzahnung der Kunden mit dem Unternehmen.

Speziell im B2B Bereich ist Cross-Selling eine Option, um den Umsatz pro Kunde zu steigern. Erstens weisen Bestandskunden eine höhere Bereitschaft auf, einen erneuten Kauf vorzunehmen und zweitens sinkt die Preissensibilität, da sie die vorherigen Produkte bereits qualitativ überzeugt haben. 

Außerdem fallen keine zusätzlichen Akquisitionskosten für Neukunden an und auch die Anstrengung, neue Kunden zu bewerben, entfällt. Aus den genannten Gründen ist es auf lange Sicht sehr effizient und ertragreich, aktiv auf Cross-Selling zu setzen. 

Die Vorteile der Upselling-Strategie

Upselling ist nicht zwingend mit Mehrkosten verbunden, da die angebotenen Produkte bereits vorhanden sind. Abgesehen davon wurde bereits eine Kaufentscheidung getroffen, bevor die Verkaufsstrategie angewandt wurde. Als dritter Pluspunkt geht die gesteigerte Kundenzufriedenheit einher, sofern sich dein Kunde von der höherpreisigen Alternative überzeugen ließ. 

Im Vergleich zu Cross-Selling bietet Upselling die Chance, emotionale Kaufmotive anzusprechen. Wenn deine Kunden erkennen, dass sie für einen moderaten Aufpreis ein exklusives Produkt oder eine bessere Marke erwerben können, stimuliert das ihre emotional-gepolte Kaufentscheidung. 

Alles in allem bietet Upselling, gleich wie Cross-Selling, bei korrekter Verwendung das Potenzial für höhere Umsätze sowie eine stärkere Kundenbindung. Auch das Vertrauen wird bei korrekter Beratung gestärkt, weshalb die Chancen der Weiterempfehlungen und damit die Aussicht auf neue Kunden steigen. 

Gibt es auch potenzielle Risiken?

Up-Selling bedient sich der Verkaufspsychologie. Dein Kunde hat sich bereits für ein Produkt entschieden, daher müssen beim Up-Selling deinem Kunden die Vorteile des teureren Alternativ-Produkts deutlich vorgelegt werden. 

Wenn das gelingt und dein Kunde seinen Profit aus einer größeren Investition erkennt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sein Budget voll ausschöpft oder sogar ausdehnt, wesentlich höher. 

Allerdings ist der Grat zwischen Aufdrängen und Beraten sehr schmal, weshalb beim Up-Selling Fingerspitzengefühl gefragt ist. 

Um deinen Kunden ihren Mehrwert direkt zu veranschaulichen, bietet es sich an, mehrere Produkte in einer Tabelle gegenüberzustellen. Damit werden die relevantesten Unterschiede auf einen Blick dargestellt, ohne aufdringlich zu wirken. 

Darauf solltest du bei Cross-Selling achten

Auch Cross-Selling bietet potenzielle Risiken, die du vorab abwägen und vermeiden solltest. So solltest du dir im Vorhinein Gedanken darüber machen, welche Produkte miteinander einhergehen und gemeinsam verkauft werden können, ohne dabei das Budget deiner Kunden zu sprengen. 

Im Kundengeschäft kannst du dazu monatliche Zahlungsmodelle anbieten, während für den B2B Bereich Paketpreise oder Ratenzahlungen eine gute Alternative darstellen. Deine Flexibilität erleichtert deinen Geschäftspartnern und Kunden ihre finanzielle Planung und lässt die Investition überschaubarer erscheinen. 

Fazit: So nutzt du Cross-Selling und Upselling für dein Startup

Um beide Verkaufsstrategien erfolgreich anzuwenden, musst du vorweg deine Zielgruppe genau kennen und dabei den Bedürfnissen aller nahekommen. Definiere bereits im Vorhinein verwandte Produkte und Services, die sich für das Cross-Selling eignen und für Upselling ernsthaftes Potenzial besitzen. 

Oberstes Gebot ist die Zufriedenheit deiner Kunden. Das heißt, ein nachhaltiger Mehrwert weiterer Produkte oder höherpreisiger Investitionen muss für sie eindeutig erkennbar sein. 

Autor:

Oliver Mattmann ist Geschäftsführer bei der Peter Beglinger Training AG. Als erfahrener Verkaufs- und Führungstrainer hat er sich nicht nur in der Schweiz, sondern in der gesamten DACH-Region einen Namen gemacht.  

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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