Mittwoch, November 5, 2025
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Lasst euch niemals eine gute Idee von Neinsagern ausreden

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vinlivt

Vinlivt: Vorsorge-Home unkompliziert mit den Themen Sparen und Investieren starten

Stellen Sie sich und das Startup Vinlivt doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Uwe Lätsch, zuständig für Produktentwicklung & Management, und Dariusz Borowski, Softwareentwicklung & Architektur. Gemeinsam haben wir das Münchner Startup Vinlivt gegründet. Gemeinsam erschaffen wir ein ganz neues Vorsorge-Home. Eine Plattform, welche Menschen dabei hilft, unkompliziert mit den Themen Sparen und Investieren zu starten und sich dabei auch sinnvoll gegen mögliche Risken abzusichern. Gleichzeitig bringen wir unsere App-Nutzer mit Finanzexperten zusammen. Wir setzen auf persönliche Beratung und nicht auf nervige Bots.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Alles fing damit an, dass wir zwei Freunde den Wunsch hatten, ein eigenes Startup-Projekt zu starten. Da wir bereits jahrelange Erfahrungen im Bereich Banking- und Versicherungs-Apps sowie Softwareentwicklung gesammelt haben, lag es nahe, dass wir auch im Fintech-Bereich gründen. Dariusz und ich haben uns bei Check24 kennen und schätzen gelernt. Der eine Experte für Produktentwicklung und User Experience, der andere für Softwareentwicklung und -Architektur –ein perfektes Match für ein Gründerteam! 

Nach vielen Nutzerinterviews und Prototypentests sind wir dann auf das Problem bei der Altersvorsorge gestoßen. Jeder 6. Deutsche hat für seine Rente nicht vorgesorgt, unter den Geringverdienern ist es jeder 3. Diese Zahlen schocken – und es stellt sich die Frage: Wie können wir das Problem „Rentenlücke“ beseitigen?

Seitdem sind wir Feuer und Flamme und arbeiten fokussiert an unserer Lösung.

Welche Vision steckt hinter Vinlivt?

Wir möchten das Erste vollumfängliche Vorsorge-Home für Verbraucher werden. Das gesamte Management aller Aktivitäten rund um Vorsorge und Absicherung des Wohlstands wollen wir ermöglichen. Wir entwickeln ein finanzielles Zuhause, indem Vorsorge zum übersichtlich, planbar und möglich gemacht wird. Eine solide Vorsorgeplanung sollte für private Haushalte kein Privileg sein, sondern Standard. 

Parallel arbeiten wir an einer B2B-Softwarelösung für Finanzberater und -makler. Für sie wird eine Plattform erschaffen, um die Kundenbeziehung zu stärken und bessere Stammkundenpflege betreiben zu können. Finanzberater sind mit uns in der Lage, am Leben ihrer Kunden teilzuhaben. Wir schaffen viele neue Kontaktpunkte und bieten eine nahtlose und unkomplizierte Kommunikation zwischen den Parteien, so wie es sich der Verbraucher wünscht. Mit uns werden Finanzberater echte Partner und digitale Weg-Begleiter für ihre Kunden!

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Anfangs war die größte Herausforderung die wenig verfügbare Zeit und das damit verbundene Zeitmanagement. Als wir dann den Proof of Concept vorliegen hatten, kam das Thema Fundraising auf uns zu. Auch hier musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Glücklicherweise konnten wir einige Investoren überzeugen, welche direkt aus dem Umfeld Finanzberatung kommen und somit eine Pre-Seed Runde in Höhe von 700.000 Euro einsammeln.

Wir zwei Gründer haben bereits viel Erfahrungen im Aufbau von Finanztechnologie, MVPs und speziell der Produkt- und Softwareentwicklung gesammelt. Wir sind daher sehr diversifiziert aufgestellt und unsere Hands-on Mentalität sowie unser Agile-mindset haben es uns da einfach gemacht zu starten. 

Wer ist die Zielgruppe von Vinlivt?

Der Vinlivt-Nutzer ist ein Durchschnittsverdiener in Deutschland. Hieran wollen wir unser B2C-Geschäftsmodell beweisen. Uns ist es sehr wichtig, dass die App für den Konsumenten dauerhaft kostenlos bleibt.

Da wir uns über unsere Business-Lösung finanzieren möchten und ein Lizenzgeschäft aufbauen, konzentrieren wir uns bei B2B auf die Zielgruppe, wo wir den größten Handlungsbedarf sehen und auch viel Feedback dazu erhalten haben: auf Versicherungsmakler und Finanzberater. 

Zusätzlich tun sich aktuell einige weitere Möglichkeiten für uns auf. Wir führen viele Gespräche mit Versicherungsgesellschaften, Banken und Maklerpools. Sie suchen neue, digitale Wege, um mit ihren Kunden in Kontakt bleiben bzw. um neue Services anbieten zu können. Es kamen auch bereits Unternehmen auf uns zu auf der Suche nach einer Lösung, um ihren Mitarbeitern das Thema Vorsorge und Absicherung näher zu bringen und als Benefit anbieten zu können. 

Wie funktioniert Vinlivt? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Entwickelt werden u.a. Funktionen, die es dem Nutzer und der Nutzerin erleichtern, ihre aktuelle Finanzsituation zu verstehen und im 1. Schritt mit ersten Vorsorgeaktivitäten zu starten, im 2. Schritt im Auge zu behalten und langfristig mit der automatisierten Begleitung durch die App Vermögen und Sicherheit aufzubauen. Dadurch wird die Rentenlücke geschlossen und der Wohlstand erhöht. Neben der App für den Verbraucher arbeiten wir bereits an unserer B2B-Softwarelösung für Finanzberater und -makler. Für sie wird eine Plattform erschaffen, die die Kundenbeziehungen stärkt und Kontaktpunkte fördert. Das macht uns einzigartig auf dem Markt, da wir parallel eine Anwendung für Berater berücksichtigt haben und im Einklang mit der App entwickeln. 

Ein weiteres Feature der Vinlivt App: intelligente Vorsorgetipps werden über den sogenannten Vinhub ausgespielt. Das ist ein integrierter Messenger-Dienst, der es Nutzern erlaubt, nahtlos mit Finanzexperten zu kommunizieren und mit diesen sicher Daten auszutauschen. Die Software erkennt Änderungen in den Lebensphasen der Nutzerinnen und Nutzer, prüft Dokumente und Verträge und passt Finanztipps und Vorschläge für mögliche Vorsorgemöglichkeiten automatisiert an. Mit in der App eingebundenen Beratern aus dem Finanz- und Versicherungssektor wird die Vorgehensweise stressfrei besprochen. Wir setzen auf einen hybriden Beratungsansatz und persönlichen Kontakt – in der Vinlivt App werden keine Bots implementiert.

Es existieren bereits einige andere Finanz-Apps und Software im Bereich digitales Haushaltsbuch, Vertragsmanager und Finanzoptimierung. Wir unterscheiden uns von diesen dadurch, dass wir uns ganz klar auf die mittel- bis langfristige Finanzplanung konzentrieren, und das Thema Altersvorsorge und dessen Absicherung targetieren. 

Vinlivt, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Lernen, lernen und lernen. Wir entwickeln unser Produkt von Anfang an anhand von Nutzerbedürfnissen, also mit den Konsumenten sowie den Finanzberatern. Wir bauen unsere SaaS Lösung mit unserem Lizenzgeschäft nachhaltig auf und streben derzeit unser Unternehmenswachstum an. In fünf Jahren sind wir der Wegbegleiter für den allumfänglichen Vermögensaufbau und das Bindeglied zwischen Kunde und Finanzberater. Wir möchten einen positiven Einfluss auf den Ruf der Finanzbranche nehmen, mit den Mythen aufräumen und Licht ins Dunkel bringen. Folglich möchten wir auch international in alle erfolgreich erprobten Geschäftsbereiche expandieren und wachsen.

Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Lasst euch niemals eine gute Idee von Neinsagern ausreden, validiert sie und beweist ihnen das Gegenteil.

Nehmt die Dinge selbst in die Hand und wartet nicht darauf, bis jemand kommt, der es für euch tut. 

Stellt immer den Kunden in den Mittelpunkt, fragt nach und hört zu.

Wir bedanken uns bei Dariusz Borowski und Uwe Lätsch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ohne Hilfe geht es nicht

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CounselMe: Digitale Anwaltssuche

CounselMe: Plattform für die digitale Anwaltssuche- Anwälte finden und vergleichen

Stellen Sie sich und das Startup CounselMe doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Onur Durna. Ich bin Rechtsanwalt, Gründer und Geschäftsführer von CounselMe. Ich habe Rechtswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert. Das Rechtsreferendariat habe ich mit Stationen in Bamberg, München und Istanbul abgeschlossen. Ich lebe mit meiner Familie in München und verbringe meine Freizeit am liebsten mit meiner Ehefrau und meinen zwei Kindern beim Wandern in den Bergen. Die Idee von CounselMe – nämlich, dass Unternehmen ihre Anwältinnen und Anwälte nach klaren Qualitätskriterien und individuell zugeschnittenen Angeboten auswählen – stammt aus den USA. CounselMe – die neue Plattform für die digitale Anwaltssuche arbeitet nach klaren und strengen Qualitätskriterien und bietet in der Anfangsphase gerade jungen Startup-Unternehmen individuell zugeschnittene Rechtsangebote.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Immer mehr Unternehmen sehen in der Digitalisierung Vorteile für ihr Geschäft und wollen ihre Prozesse daraufhin ausrichten – was natürlich auch die Rechtsfragen betrifft. Das gleiche gilt natürlich auch für die Anwaltschaft, die einen neuen Absatzmarkt für sich erkennt.

Welche Vision steckt hinter CounselMe?

Einen guten Anwalt zu bekommen ist leider immer noch häufig Zufall. Ich sage: Unternehmen haben aber das Recht auf die bestmögliche Qualität ihrer Rechtsberater:in. Bei CounselMe schöpft das rechtssuchende Unternehmen aus einem Pool handverlesener Anwältinnen und Anwälte und bekommt durch deren Angebote gleichzeitig auch einen Preisvergleich. Unsere Rechtsberaterinnen und -berater haben überdurchschnittliche Noten im zweiten Staatsexamen. Diese sind in Deutschland Voraussetzung für die Einstellung in den Justizdienst und werden in der Regel nur von 10 bis 15 Prozent der Absolventen erreicht. Dazu kommen eine Fachanwalts-Ausbildung und mindestens fünf Jahre Berufserfahrung.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

In Europa setzt man bei der Anwaltssuche im B2B-Bereich noch häufig auf Empfehlungen und vertraute Netzwerke. Doch ein guter Rat bedeutet nicht zwangsläufig, die bzw. den für mein Rechtsproblem bestmögliche Anwältin oder bestmöglichen Anwalt zu bekommen. Außerdem sind Netzwerke nicht grundsätzlich objektiv oder stehen für gute Qualität und vor allem Preistransparenz. In diesem Umfeld zu bestehen, ist eine der größten Herausforderungen. Den Rechtssuchenden entstehen keine Kosten. CounselMe ist ja eine Akquisitionsplattform für die beteiligten Anwältinnen und Anwälte und wird mittels einer monatlichen Gebühr zu einhundert Prozent von ihnen finanziert. Und zu Beginn von CounselMe stand natürlich eine Anschubfinanzierung durch Eigen- und Fremdkapital.

Wer ist die Zielgruppe von CounselMe?

Gerade junge Startup-Unternehmen brauchen vor, während und nach ihrer Existenzgründung gute Rechtsberatung. Dabei wollen Startup-Unternehmen nicht auf Qualität verzichten, aber gleichzeitig einen transparenten Preisvergleich.  Diese kann CounselMe auf den für sie relevanten Rechtsgebieten bieten. Dabei geht es vor allem um: „Marken und Patentschutz“, „Gesellschaftsrecht“, „Arbeitsrecht“, „Steuerecht“ und „Konfliktlösung und Prozesse“. Die anfängliche Fokussierung auf die Metropolregionen München und Nürnberg ist ein wenig der Situation geschuldet, dass CounselMe sich auch in einer Startphase befindet und Erfahrungen sammeln möchte und natürlich auch der Tatsache, dass sich gerade im Münchner und Nürnberger Raum viele Startups tummeln. Später soll CounselMe auch in Frankfurt, Köln/Düsseldorf, Hamburg und Berlin aktiv werden. 

Wie funktioniert CounselMe? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

CounselMe bietet zwei Herangehensweisen. Einmal mit sogenannten „Proposals“ für Routineaufträge. Hier gibt es in der Regel keinen persönlichen Kontakt mit der Anwältin oder dem Anwalt. Der gesamte Prozess (Anfrage, Angebot und Auftrag) läuft online ab. Das beutet mehr Geschwindigkeit und weniger Kosten für beide Parteien. Der zweite Weg wären sogenannte „Pitches“. Hier geht es um komplexe Sachlagen, bei denen ein intensiver Austausch mit dem Rechtsbeistand nötig ist. Im ersten Schritt unterbreiten die ausgewählten Anwälte ein Angebot. Hier lässt sich erkennen, ob das Angebot und der Lösungsansatz für das Startup tauglich sind. Am Ende des Auswahlverfahrens bleiben 2-3 Anwälte übrig, die dann persönlich Rede und Antwort stehen. Der Anwalt bzw. die Anwältin, die fachlich und persönlich überzeugt, erhält den Auftrag. 

CounselMe, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Bayern gehört laut Deutschem Startup Monitor 2020 zu den Bundesländern, in denen die meisten Start-ups ihren Hauptsitz haben. Von den Top 50 Start-ups 2021 kamen allein drei aus München − in ganz Bayern waren es acht. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie nennt Automobilwirtschaft und Maschinenbau als stärkste Wirtschaftszweige. Zum Start fokussiert sich die Rechtsplattform CounselMe auf die Metropolregionen München und Nürnberg, da sich hier viele Startups tummeln. Später soll CounselMe auch in Frankfurt, Köln/Düsseldorf, Hamburg und Berlin aktiv werden.

Grundsätzlich sind hier aber keine Grenzen gesetzt. Kurzfristig wird sich CounselMe auch an mittelständische Unternehmen und große Handwerksbetriebe richten. Ähnlich wie bei den Startups sehe ich hier einen großen Bedarf an guter Rechtsberatung für deren Geschäfte. Dann denke ich auch an die Inhouse-Juristen von großen Unternehmen, die durch eine Qualitätsplattform wie CounselMe eine höhere Transparenz für ihre Arbeit in den Unternehmens-Rechtsabteilungen bekommen.

Zum Schluss: Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Neugründer muss man viele Entscheidungen treffen. Doch welche Informationen sind dafür wichtig und welche unwichtig? Ohne Hilfe geht es nicht. In Rechtsfragen bietet die neugegründete Rechtsplattform CounselMe wichtige Informationen und Angebote auf dem Weg zur erfolgreichen Gründung eines Startups und seiner schwierigen Startphase. Denn neben typischen Marktfehleinschätzungen sind es häufig juristische Sachverhalte, die zum Scheitern oder zumindest zu einem holprigen Start eines Startups führen.

Wir bedanken uns bei Onur Durna für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Arbeitszeiterfassung und Datenschutz – Was müssen Unternehmen beachten? 

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Arbeitszeiterfassung und Datenschutz! Stundenzettel

Moderne Arbeitsmodelle ermöglichen ein flexibles und ortsungebundenes Arbeiten. Die Arbeitszeiterfassung verschafft dabei einen Überblick über die geleisteten Arbeitsstunden. Doch wie wird die Arbeitszeiterfassung definiert, zu welchem Zweck werden die Daten genutzt und wie lange dürfen diese gespeichert werden? 

Was bedeutet Arbeitszeiterfassung? 

Die Arbeitszeiterfassung ermöglicht die Überprüfung der Mindest- und Höchstarbeitszeiten von Arbeitnehmern, indem diese die tatsächlichen Arbeitsstunden auf Stundenzetteln vermerken. 

Es existieren unterschiedliche Möglichkeiten, um die Arbeitszeiten der Angestellten zu erfassen. Der Stundenzettel und die Stempeluhr zählen zu den klassischen Arten der Arbeitszeiterfassungen. Zudem kann die Arbeitszeiterfassung durch digitale Stundenzettel einfach und schnell mit einer Software umgesetzt werden. Interessierte finden hier weitere Informationen: www.papershift.com/lexikon/stundenzettel.

Zum Schutze des Arbeitnehmers wird seit 1994 im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt, wie die Höchstarbeitszeiten und Ruhepausen ausfallen müssen. Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) regelt zudem den Umgang mit den Daten. 

Handelt es sich bei Stundenzetteln um sensible Daten? 

Wie der Europäische Gerichtshof im Jahr 2013 feststellte, fallen alle Aufzeichnungen über Arbeitszeiten inklusive der Pausen unter die Kategorie der personenbezogenen Daten. Darüber hinaus fallen die personenbezogenen Daten nach Artikel 5 des DSGVO unter den Grundsatz der Zweckbindung. Das bedeutet, dass die Daten nicht zur Verhaltenskontrolle einzelner Angestellter verwendet werden dürfen. Auch Bewerbungsprofile dürfen nicht auf besagter Basis angelegt werden. 

Wer darf innerhalb eines Unternehmens Zugriff auf die Stundenzettel erhalten? 

Unternehmen haben darauf zu achten, dass der Zugriff auf personenbezogene Daten auf die Personen beschränkt wird, die für die Bearbeitung zuständig sind. Zudem ist der Betriebsrat dazu verpflichtet, die Einhaltung der geltenden Gesetze und Regelungen innerhalb eines Unternehmens zu überwachen. 

Statt alle Stundenzettel offenzulegen, werden zu diesem Zweck jedoch anonymisierte Daten herausgegeben. Eine Identifizierung des betroffenen Mitarbeiters findet erst statt, wenn Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz vorliegen. So wird die Datensparsamkeit gewährleistet. 

Dürfen Arbeitgeber die Stundenzettel zur Überwachung einzelner Mitarbeiter nutzen?

Arbeitgeber dürfen die Zeiterfassungsdaten ihrer Angestellten zur Kenntnis nehmen, sofern diese der Datenminimierung unterliegen und nur die notwendigen Daten enthalten. Stichprobenkontrollen und anlassbezogene Einzelfallkontrollen der Zeitkonten durch Führungspersonen bei geltenden Arbeitszeitüber- oder Unterschreitungen sind zulässig.  Allerdings dürfen die Daten laut einem Beschluss des Bundesarbeitsgerichts nicht dazu verwendet werden, in Zeiten von New Work einzelne Mitarbeiter zu überwachen. 

Mitarbeiter haben somit nicht zu befürchten, durch die digitale Arbeitszeiterfassung dauerhaft überwacht zu werden. Vielmehr bietet sich die Chance, flexible Arbeitszeitmodelle umzusetzen, die die Work-Life-Balance aktiv fördern, die Gesundheit der Mitarbeiter verbessern und die Zufriedenheit steigern. 

Welche Rechte hat der Betriebsrat?

Der Arbeitnehmerdatenschutz wird unter anderem durch den Betriebsrat bestimmt. Dieser ist ebenfalls dafür verantwortlich, der Implementierung einer Software zur Personaleinsatzplanung zuzustimmen. 

Der Betriebsrat befindet sich darüber hinaus in der Pflicht, die Leistungs- und Verhaltenskontrolle von Mitarbeitern durch den Arbeitgeber einzuschränken und zu überwachen, sodass die elektronische Zeiterfassung zwar die theoretische Möglichkeit bereithält, Angestellte zu überprüfen, die Arbeitnehmer jedoch gleichzeitig durch die Wachsamkeit des Betriebsrates geschützt werden. 

Dürfen Dienstpläne intern ausgehängt werden?

Dienstpläne dürfen auf den Fluren des Unternehmens intern ausgehängt werden, sofern die Datenminimierung eingehalten wird und das Auslegen der Personaleinsatzplanung (PEP) sinnvoll begründet werden kann. Ob ein Aushang rechtmäßig ist, hängt somit von dem Einzelfall ab. 

Wie lange darf ein Unternehmen Arbeitszeiten speichern?

Es gilt der Grundsatz der Speicherbegrenzung. Daten dürfen nur so lange gespeichert werden, wie dies gemäß der Aufbewahrungspflichten durch die Abgabenordnung des Steuerrechts oder durch das Arbeitszeitgesetz notwendig ist. Diese sind in §16 Absatz 2 des Arbeitszeitgesetzes definiert: Überstunden müssen mindestens zwei Jahre lang gespeichert werden. Steuerrechtlich müssen die Daten sogar zehn Jahre lang aufbewahrt werden. 

Fazit 

Die Arbeitszeiterfassung umfasst eine Listung der geleisteten Arbeitsstunden von Arbeitnehmern zur Einhaltung von  Mindest- und Höchstarbeitszeiten. Stichprobenkontrollen oder anlassbezogene Kontrollen durch den Arbeitgeber dürfen stattfinden. Der Betriebsrat überwacht den Umgang mit den personenbezogenen Daten, die zwei bis zehn Jahre lang gespeichert werden. 

Bild pixabay

Autor Vanessa Al-Assi

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Der Weg ist wichtiger als das Ziel

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Dopper wiederverwendbare Trinkflasche

Dopper wiederverwendbare Trinkflaschen die zudem Cradle-to-Cradle-zertifiziert sind

Stellen Sie sich und das Startup Dopper doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Virginia und ich bin seit 5 Jahren die Geschäftsführerin von Dopper. Bei Dopper stellen wir wiederverwendbare Trinkflaschen her. Das allein spart schon jede Menge Plastik ein. Unser gesamtes Sortiment ist zudem Cradle-to-Cradle-zertifiziert und wir gehören zu den 10% nachhaltigsten B-Corp-Unternehmen.

Wie ist die Idee zu Dopper entstanden?

Merijn Everaarts, der Gründer von Dopper, hatte einen echten Aha-Moment am Strand, als er die Menge Plastikmüll im Meer treiben sah. Ein globales Problem, für das es doch eine Lösung geben müsste. Eine Dokumentation über den sog. Plastikteppich inspirierte ihn zu der Idee, eine wiederverwendbare Trinkflasche herzustellen. Merijn rief einen Designwettbewerb ins Leben. Der Siegerentwurf, der heute für Dopper genutzt wird, umfasst ein einzigartiges Design, das aus drei Teilen besteht, von denen der Deckel auch als Becher verwendet werden kann. Virginia Yanquilevich ist als CEO von Dopper seit 2017 dabei.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Unsere Botschaft stand vom ersten Tag an im Vordergrund: Dopper bekämpft die Plastikverschmutzung, indem es den Menschen die Möglichkeit gibt, wiederverwendbare Wasserflaschen zu nutzen anstelle von solchen aus Einwegplastik. Es ist absurd, dass die Leute Mineralwasser trinken, wenn man doch überall sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn trinken kann. Mit einer einfachen, alltäglichen Handlung wie der konsequenten Meidung von Einwegflaschen kann man viel bewirken.

Welche Vision steckt hinter Dopper?

Dopper hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen zu ermutigen, wiederverwendbare Wasserflaschen den Einwegflaschen vorzuziehen, um unsere weltweiten Wasserquellen zu schützen. Unsere Vision ist eine Welt, in der Menschen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Jeder Tag ist eine Herausforderung. Wir sind Vorreiter, wenn es darum geht, Themen wie den Plastikteppich in unseren Weltmeeren anzusprechen und wie das Verhalten der Menschen dazu beiträgt. Inzwischen sind wir ein Scale-up, das heißt, wir sind ein wachsendes Unternehmen. Wir stellen uns der Herausforderung, jeden Tag besser zu werden, und versuchen ständig, Lösungen zu finden. Für kleine und große Dinge.
Meine größte Herausforderung und damit meine größte Lektion war, dass man seinen Cashflow wirklich täglich im Auge behalten muss. Nicht monatlich oder wöchentlich. Es ist gut, jemanden zu haben, der dafür sorgt, dass die finanzielle Grundlage stimmt. Das sorgt für Ruhe im Unternehmen und dafür, dass man all die guten Ideen wirklich umsetzen kann.

Wer ist die Zielgruppe von Dopper?

Dopper hat ein breites Zielpublikum, wir wollen jeden Einzelnen und jede Organisation befähigen, sich unserer Bewegung anzuschließen und echten Wandel zu bewirken.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Dopper ist nicht einfach nur ein nachhaltiges Unternehmen, weil wir wiederverwendbare Trinkflaschen herstellen und die Nutzung von Einwegplastik eindämmen möchten. Unser Verständnis von nachhaltigem Wirtschaften geht viel tiefer. Das fängt damit an, dass unsere Dopper-Original-Flaschen in einer mit Windkraft betriebenen Fertigung in den Niederlanden produziert werden. Wir möchten die Natur, unsere Gewässer, Flüsse und Ozeane schützen und setzen uns deshalb für Projekte ein. Unsere Vision ist es, auf einem Planeten zu leben, auf dem jeder Zugang zu sauberem Trinkwasser hat und auf dem die Verschmutzung unserer Gewässer durch Plastik der Vergangenheit angehört. Darauf arbeiten wir hin, ein Schritt nach dem anderen, jeden Tag aufs Neue.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus?

Meine Tage sind ganz unterschiedlich: von Strategiemeeting, Finanzsitzungen und Marketing-Brainstormings zu Vorträgen auf Konferenzen ist alles dabei. Ich knüpfe Kontakte zu Partnern, entwickle innovative Konzepte, organisiere Meetings zum Thema Vielfalt und Inklusion. Dabei ist es mir wichtig, zu jeder Zeit auf dem aktuellen Wissenstand darüber zu sein, was wir gerade tun.

Dopper, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich möchte weiterhin jeden Tag das Gefühl haben, etwas bewirkt zu haben. In fünf Jahren sollen außerdem 5 Millionen Tropfen Teil unserer Dopper-Wave sein: https://dopper.com/de/join-our-wave. Die Dopper-Wave ist ein Manifest, dass besagt, keine Wasserflaschen aus Einwegplastik mehr zu nutzen, nach Möglichkeit immer Leitungswasser zu trinken, die wiederverwendbare Flasche immer dabei zu haben und andere auch dazu zu inspirieren. Aktuell sind bereits über 550.000 Tropfen in unserer Wave, also Menschen und Organisationen, die das Manifest unterschrieben haben. In fünf Jahren sollen es zehnmal so viele sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Der Weg ist wichtiger als das Ziel
  2. Denke groß, bleibe deinen Überzeugungen treu und tu es.
  3. Glaube an dich selbst.

Wir bedanken uns bei Virginia Yanquilevich für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Der erste Schritt nach vorn ist immer der schwierigste

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faceprint parkinson krankheit
Erin Smith poses for a portrait for European Inventor Award. (Stan Olszewski/SOSKIphoto)

Früherkennung von Parkinson mit Künstlicher Intelligenz für Young Inventors prize nominiert

Stellen Sie sich und das Startup FacePrint doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin die Erfinderin von FacePrint und Gründerin des gleichnamigen Unternehmens. FacePrint ist ein Früherkennungs- und Überwachungssystem für die Parkinson-Krankheit und häufig falsch erkannte Krankheiten, das auf Videotechnologie und der Erkennung von Beeinträchtigungen der Mimik basiert. Ich studiere an der Stanford University Neurowissenschaften und Informatik.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

FacePrint begann an der High School als ein Projekt für eine schulische Wissenschaftsmesse. Als ich die Ergebnisse auf einigen internationalen Forschungskonferenzen präsentierte, stieß dies auf großes kommerzielles Interesse. Verschiedene Akteure aus dem Gesundheitswesen kamen auf mich zu und fragten, ob sie FacePrint in einem klinischen Umfeld oder in der Forschung einsetzen könnten. Mir wurde klar, dass ich mich sowohl auf klinische als auch auf kommerzielle Entwicklungen konzentrieren muss, damit FacePrint einen spürbaren Einfluss auf die Welt haben kann.

Was war bei der Gründung von FacePrint die größte Herausforderung?

Eine der größten Herausforderungen mit FacePrint war, als ich mir in der High School selbst das Programmieren beibrachte. Ich wusste, dass ich das lernen musste, um meine Idee für FacePrint in die Tat umzusetzen. Ich nutzte dafür eine Menge Programmierbücher und sah mir YouTube-Tutorials an. Dieser Prozess nahm viele lange Nächte und unzählige Stunden in Anspruch, aber ich merkte schnell, dass ich die kreative Kunstform, die das Programmieren ermöglicht, wirklich mag – und mein Interesse an Informatik ist seitdem weiter gewachsen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Unbedingt! Ich habe aus erster Hand durch meine Erfahrungen mit FacePrint gelernt, dass die Arbeit an einer Idee ein konstanter iterativer Prozess ist. Ich ermutige die Leute immer, mit ihrer Idee noch heute anzufangen, auch wenn es nur ein kleiner Schritt nach vorn ist. Das Schwierigste ist, den ersten Schritt zu tun, aber wenn man ihn getan hat, kann sich der Prozess der Iteration und Kreativität entfalten. 

Welche Vision steckt hinter FacePrint?

Die Vision hinter FacePrint ist es, die neuesten technologischen Fortschritte zu nutzen, um die Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen drastisch zu verbessern und eine frühzeitige Erkennung und Intervention zu ermöglichen.

Wer ist die Zielgruppe von FacePrint?

FacePrint richtet sich zunächst an Menschen mit Parkinson und einer Untergruppe von Krankheiten, die als atypischer Parkinsonismus bekannt sind und häufig fälschlicherweise für Parkinson gehalten werden. FacePrint kann jedoch auch für andere neurodegenerative und psychiatrische Erkrankungen eingesetzt werden.

Wie funktioniert FacePrint? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

FacePrint ermöglicht eine automatisierte Bewertung: Auf Basis einer Videoaufnahme einer Person kann vorhergesagt werden, ob sie an Parkinson erkrankt ist oder nicht, und der Schweregrad der Erkrankung überwacht werden. FacePrint nutzt Computer Vision, Deep-Learning-Algorithmen und identifizierte digitale Biomarker für Gesichtsausdrücke, um Ärzten eine Entscheidungshilfe zu geben. Und FacePrint bietet eine Möglichkeit zur objektiven Erkennung und Überwachung der Parkinson-Krankheit und ermöglicht eine frühzeitige Erkennung und Intervention. Darüber hinaus stellt FacePrint ein kostengünstiges und skalierbares Tool dar, das auf Remote-Basis funktioniert und weltweit für Menschen den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessert.

FacePrint, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

FacePrint wird sich weiterhin auf die Parkinson-Krankheit und häufig falsch identifizierte Krankheiten konzentrieren. Ich bin auch dabei, FacePrint auf andere neurodegenerative Erkrankungen auszuweiten, und hoffe, dass FacePrint die neuesten technologischen Fortschritte nutzen kann, um die Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen erheblich zu verbessern. In fünf Jahren möchte ich in der Lage sein, die Zukunft im Bereich Hirngesundheit mitzugestalten, indem ich die Welten von Technologieentwicklung, klinischer Forschung, Richtlinien und Unternehmensentwicklung miteinander verbinde.

Letztendlich hoffe ich, die Zukunft der neurologischen und psychischen Gesundheitsversorgung mitgestalten zu können. Ich glaube an eine Zukunft, in der mit dem Thema Gehirngesundheit objektiv, personalisiert und präventiv umgegangen wird. Ich hoffe, dass ich die Hirnforschung weiter vorantreiben und diese Laborerkenntnisse so übersetzen kann, dass sie leicht verfügbar und zugänglich sind.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Ich würde anderen angehenden Gründerinnen raten, an ihre Ideen zu glauben und einen Weg zu finden, heute einen kleinen Schritt vorwärtszumachen, um ihre Idee in eine greifbare Realität zu verwandeln. Der erste Schritt nach vorn ist immer der schwierigste. Wenn man dann angefangen hat, kommt es darauf an, einen kleinen Schritt nach dem anderen zu machen und schnell zu iterieren, bis man zurückblicken und staunen kann, wie weit man gekommen ist.

Foto Stan Olszewski/SOSKIphoto

Wir bedanken uns bei Erin Smith für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Dein Kunde ist dein Ein und Alles

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atmo home growth academy

Das Startup Atmo Home ist Teil der Google for Startups Growth Academy: Im Interview erzählen die Gründer:innen mehr

Stellt euch und euer Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo! Mein Name ist Margaret Trainor, ich bin die Gründerin von Atmo Home. Wir bringen sogenannte „grüne Chemie“ und nachhaltige Verpackungen zusammen, um nachhaltige, nachfüllbare Haushaltsprodukte herzustellen. Die Pflege meiner eigenen vier Wände ist für mich mein täglicher Reset, ein Teil meiner Self-Care, die mir hilft, meinen Kopf frei zu machen und mich erdet. Die Produkte, die ich früher allerdings benutzt habe, machten meine Hände trocken und rau, hatten fragwürdige Etiketten und noch dazu überfüllten die nicht ganz so hübschen Einwegflaschen meine Regale. Nach vielen Gesprächen mit Freunden und meiner Familie wurde mir klar, dass ich damit nicht alleine bin und wir alle damit zu kämpfen haben, unser tägliches Leben nachhaltig zu gestalten, ohne dabei auf ein gewisses Maß an Self-Care zu verzichten. Ich will eine neue Lebensart schaffen – eine gut kuratierte, überschaubare Auswahl an Hilfsmitteln, aus nachhaltigen Inhaltsstoffen, die sich in den Alltag einfügen, ohne die Umwelt zu belasten.

Warum habt ihr euch entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin überzeugt, dass Nachhaltigkeit eine Wahl ist. Die Unternehmen stellen weiterhin umweltschädliche Produkte her, wir kaufen, was uns angeboten wird und dann werden wir für die Auswirkungen verantwortlich gemacht. Die Absicht von Atmo Home ist simpel. Die sogenannte „grüne Chemie“ definiert Abfall als ein von Menschen gemachtes Konzept – was bedeutet, dass wir Abfall ungeschehen machen können. Atmo verändert die Art und Weise, wie wir unseren Lebensraum pflegen mit Produkten, die auf maximale Leistung ausgelegt sind, ohne dabei die Umwelt zu belasten. 

Wie habt ihr euch als Gründerteam zusammengefunden?

Ich habe Atmo Home alleine gegründet und bin bis heute alleiniger CEO. 

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei euch aus?

In der Regel wache ich gegen 7:30 Uhr auf. Pro Nacht auf acht Stunden Schlaf zu kommen, hat bei mir oberste Priorität. Wenn ich mal eine lange Nacht hatte, gehe ich es etwas lockerer an. Ich starte meinen Tag immer auf dieselbe Art und Weise: Ich trinke ein Glas Wasser mit Zitrone und mache ein paar Yogaübungen, bevor ich unter die Dusche springe. Danach mache ich mir einen Kaffee, schaue in meinen Kalender und gehe meine E-Mails durch. Das ist meine Lieblingszeit des Tages, wenn es ruhig ist und ich mich voll und ganz konzentrieren kann. Normalerweise arbeite ich bis etwa 10 Uhr von zu Hause aus und gehe dann in unser schönes Büro in Prenzlauer Berg. Meine Nachmittage sind oft mit Meetings gefüllt – das können Gespräche mit Investoren sein, die Arbeit an der Entwicklung neuer Produkte oder die Zusammenarbeit mit unserem Marketing-Team.

Gegen 18 Uhr verlasse ich das Büro, um noch einen Yogakurs zu erwischen oder eine Runde laufen zu gehen. Es ist mir wichtig, meinen Körper am Abend zu bewegen, dieses therapeutische Ritual lässt mich den Tag Revue passieren und fährt meinen Geist herunter. Dann koche ich meist oder bestelle etwas zu essen und führe ein paar Telefonate mit unserem Team an der Westküste. Ich versuche, nicht allzu lange zu arbeiten, um vor dem Schlafengehen noch ein paar Stunden zu haben, um runterzukommen. Bevor ich ins Bett gehe, lese ich oder schaue etwas auf Netflix. Kurz vor Schlafenszeit, nehme ich mir immer ein paar Minuten Zeit, um meine Küche und mein Bad zu putzen – denn wenn ich morgens in einem sauberen Raum aufwache, fühle ich mich sofort bereit für den Tag.

Was unterscheidet euch von anderen Unternehmen?

Das ist eine tolle Frage, denn es gibt genau drei große Faktoren, die uns auszeichnen und uns von anderen Unternehmen unterscheiden. ​​Erstens: Unser Kernteam besteht ausschließlich aus Frauen. Wir sind eine sehr diverse Gruppe aus insgesamt vier verschiedenen Ländern, sodass immer viele verschiedene Perspektiven und Meinungen im Raum sind. Das ist toll, denn nur so können wir uns auf beste Weise weiterentwickeln. Zweitens: Bei Atmo Home bedeutet uns unsere Gemeinschaft alles.

Alle, mit denen wir zusammenarbeiten – von den Lieferanten über die Produzenten bis hin zu den Chemikern – teilen die gleiche Vision für eine nachhaltigere Welt und sind bereit, sich dafür einzusetzen. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kunden zusammen, sodass wir jedes Feedback direkt in den Produktentwicklungsprozess einfließen lassen. Und drittens sind wir wissenschaftlich fundiert. Bei der Forschung und Entwicklung arbeiten wir mit der Technischen Universität in Berlin zusammen. Unsere Produkte sind so konzipiert, dass sie mit einfachen, sauberen, nachhaltigen Formulierungen funktionieren, die im Labor entwickelt, verfeinert und getestet wurden. 

Wer ist eure Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe besteht aus Menschen, die nach einfachen Möglichkeiten suchen, ihr tägliches Leben nachhaltiger zu gestalten. Sie sind global orientiert und haben starke Werte – sie legen großen Wert auf Gemeinschaft, Transparenz und Design. Dabei wollen sie auf ein gewisses Maß an Self-Care nicht verzichten und nachhaltige Lösungen so einfach wie möglich haben. Nachhaltigkeit hat leider immer noch den Ruf, dass man Umwege gehen, Lebensstandard einbüßen oder mehr Geld in die Hand nehmen muss, schlicht, dass es schwieriger ist, wenn man sich für den nachhaltigen Weg entscheidet. Mit Atmo Home haben wir genau das Gegenteil bewiesen.

Warum habt ihr euch für die Growth Academy beworben?

Wir sind im Juni letzten Jahres auf den Markt gekommen und haben bis 2022 keinerlei Marketing betrieben. Und wir wollten unsere Produkte in aller Ruhe auf den Markt bringen und aus den Erfahrungen der Kunden lernen, bevor wir unseren Fokus auf das Wachstum verlagern. Wir haben uns für die Growth Academy beworben, in der Hoffnung, dass sie uns bei der Entwicklung unserer Strategie helfen würde, zumal Google einer unserer größten Umsatztreiber ist.

Wie lief die Growth Academy für euch ab?

Die Growth Academy hat einen sehr ganzheitlichen Ansatz und entwickelt Module für jede Phase des Wachstumsprozesses. Dadurch erhalten wir einen klaren Rahmen für die Entwicklung einer Wachstumsstrategie. Darüber hinaus werden auch externe Experten und Mentoren hinzugezogen, um die größten Herausforderungen zu lösen, mit denen jeder Gründer in seinem Startup konfrontiert ist. Es ist eine einzigartige Erfahrung, und wir haben bereits einen Unterschied in unseren Zahlen festgestellt.

Wie hat euch die Growth Academy unterstützt?

Das Besondere an der Growth Academy ist, dass wir nicht nur Zugang zu Frameworks erhalten, sondern auch zu einer unglaublichen Community. Das Team von Google for Startups ist unglaublich hilfsbereit und sucht immer nach Wegen, um Wachstum und Entwicklung zu unterstützen. Auch das Kennenlernen der anderen Gründer war etwas ganz Besonderes – unsere Gruppe hat bedeutungsvolle Beziehungen aufgebaut und versucht, sich gegenseitig so gut wie möglich zu unterstützen.

Wo wolltet ihr am Ende der Growth Academy stehen?

Ich hatte gehofft, dass wir mit einem klaren Rahmen für unsere Wachstumsstrategie nach Hause gehen – das haben wir erreicht. Was ich nicht erwartet habe, ist, dass ich auch mit einer Gemeinschaft von Gründerinnen nach Hause gehen würde, die mich so sehr unterstützen.

Wo seht ihr euch und euer Startup in fünf Jahren?

Gegenwärtig werden in der EU etwa 5,2 Tonnen Abfall pro Einwohner erzeugt. Wir hoffen, dass wir durch die Bereitstellung von Alternativen, bei denen kein Abfall entsteht, dazu beitragen werden, diese Menge zu verringern. Ich habe eine Liste mit 45 Produktideen, die ich auf den Markt bringen werde. In fünf Jahren werden wir nicht nur unser Produktportfolio maßgeblich erweitert haben, sondern auch einen Auswirkung auf die Abfallmenge pro Haushalt haben.

Welche 3 Tipps würdet ihr angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Sei dir sicher, dass du dabei bist, ein reales, wirkliches Problem zu lösen. Dein Kunde ist dein Ein und Alles. Solange du ihm einen Mehrwert bietest, wird alles andere (Investitionen, Verkäufe, Partnerschaften usw.) folgen. 

Fang klein an. Du brauchst kein großes Budget oder ein Team, um anzufangen – finde einen kleinen Weg, um Ideen und Konzepte mit echten Menschen zu testen, vielleicht einen Beitrag auf einer Plattform, die Teilnahme an einem Reddit-Thread oder das Testen von Inhalten in den sozialen Medien. 

Nehm dir so viel Geld und Zeit, die du glaubst, zu brauchen, und verdopple sie! 

Wir bedanken uns bei Margaret Trainor für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid ehrlich zu euch selbst!

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STYLEMATE Label für farbenfrohe Lifestyle- & Tech-Accessoires

STYLEMATE Label für farbenfrohe Lifestyle- & Tech-Accessoires

Stellen Sie sich und das Startup STYLEMATE doch kurz unseren Lesern vor!

STYLEMATE ist unser neues Label für farbenfrohe Lifestyle- & Tech-Accessoires aus hochwertigem Saffiano- & Nappa-Leder.  Unsere Maxime: Premium-Produkte bei moderatem Preis, faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Herstellung zu vereinen. Gefertigt werden alle Objekte in Handarbeit in Manufakturen in Deutschland. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich war sehr lange im internationalen Fashion Bereich unterwegs, eine Zeit, die ich nicht missen möchte und die mich geprägt hat. Dort konnte ich wunderbare, spannende Projekte umsetzen, viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln. Irgendwann kam jedoch ein Punkt, an dem ich für mich erkannt habe: „Ich will es anders – vielleicht sogar – besser machen.“ Ich habe schon seit eh und je eine große Leidenschaft für Accessoires und edle Materialien, jetzt als Unternehmer kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen.

Welche Vision steckt hinter STYLEMATE? 

Gefühlt musste sich in der Vergangenheit immer das „Neue“ rechtfertigen – heutzutage ist es die Tradition, die sich aufgrund der Schnelllebigkeit in ihrer Präsenz behaupten muss. Wir bei STYLEMATE sehen beide Werte nicht als Widerspruch, sondern als sich bedingende Komponenten. Handwerkskunst trifft auf Tech- & Lifestyle-Accessoires. In unseren Items vereinen wir Tradition und Modernität – dieses Zusammenspiel fühlt sich für mich wie ein sympathischer Spannungsbogen an. Unser Ziel ist also, Schönes & Zeitloses zu schaffen, und dabei auch Ressourcen zu schätzen. Alle Bestellungen werden beispielsweise ohne Plastikverpackungen – sondern in Säckchen aus 100% Baumwolle – versandt. Die begleitenden Kartonagen sind vollkommen recycelbar, im Backoffice wird stark auf Vermeidung von Plastik geachtet. Und wir lassen jeden Tag durch die Stiftung Unternehmen Wald einen STYLEMATE-Baum pflanzen. Wir leben und lieben Vielfalt, so haben wir auch die Charta der Vielfalt unterschrieben.  

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung für mich war in den letzten Monaten, das „richtige“ Setup zu schaffen. Dazu gehörte, mir ein echtes, belastbares Netzwerk aufzubauen, Personen denen ich vertraue, von Lieferant:innen und Partner:innen bis zum gesamten Team. Dazu zählt für mich unbedingt aber auch das engste Umfeld. Es ist wichtig, Menschen um sich zu haben, die einen unterstützen und die nicht müde werden, einen zum Weitermachen & Durchhalten zu animieren. Eine langfristig erfolgreiche Unternehmensgründung ist ein Marathon, kein Sprint. Da braucht man ein paar Cheerleader, die ab und zu mal von der Seite „go, go, go“ rufen.  

STYLEMATE ist aus 100% Eigenkapital finanziert, was uns unabhängig und flexibel macht. Also überlegen wir im Vorfeld wirklich genau, wofür wir eine Summe ausgeben, und definieren, was das ROI-Ziel ist. Es ist schon ein Unterschied, wenn das Geld nicht als Angestellter verplant wird, sondern wenn es das eigene Portemonnaie für Investitionen ist. Ich vertraue auf unser Know-How sowie auf die Kompetenz und Leidenschaft aller Beteiligten. Daher war die Entscheidung zur Eigenfinanzierung eine recht schnelle. 

Wer ist die Zielgruppe von STYLEMATE? 

Ganz allgemein gesprochen: Menschen, die Lust auf coole Accessoires haben! Unsere Käuferschaft hat ein Faible für Luxus, Qualität und edle Materialien – aber keine Lust, dafür die hohen Margen der großen Konzerne zu zahlen. Ich denke, es sind Menschen mit Bewusstsein für Tradition und ebenso für die Moderne. Ich glaube, wir sprechen eine wirklich breite Zielgruppe an, unabhängig von Geschlecht und Alter. Das motiviert uns, immer wieder neue Produkte zu launchen. Viele weitere Ideen stecken schon in der Pipeline.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Der größte USP ist die Tatsache, dass unsere Produkte zu 100% in Deutschland hergestellt und zugleich zu fairen Preisen angeboten werden. In einer Zeit, in der Klimawandel, CO2-Ausstoß und Verpackungsmüll zu den wichtigsten Themen gehören, können wir hier mit STYLEMATE punkten, da z. B. lange, internationale Transportwege entfallen. Wir haben ein umfassendes Konzept erstellt und auch ganz klar unsere Werte definiert: von den europäischen Gerbereien und Häuten, die wir verwenden, der 100% recyclebaren Verpackung und dem kompletten Verzicht auf Plastik bis hin zur Auswahl der lokalen Manufakturen, die unsere wunderbaren Lederwaren herstellen.

Das alles unterscheidet uns vom Wettbewerb. Auch wenn viele Menschen es nicht gerne hören, ist Leder aus Tierhäuten zwar nicht vegan, aber es ist ein weitgehend natürliches Produkt. Der Vorteil ist, dass im Gegensatz zu PU-Leder (alias „veganem Leder“) tierisches Leder nicht aus Erdöl besteht und somit der Umwelt wesentlich weniger schadet. Rinderhäute entstehen als Beiprodukt der Lebensmittelindustrie – kein Tier stirbt extra für eines unserer Produkte. Wir feiern die Jahrhundertealte Tradition der Lederwaren mit einem ziemlich modernen Twist. 

STYLEMATE, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Ich sehe STYLEMATE auch in 5 Jahren noch immer als ein charmantes Unternehmen mit dem Dreiklang Qualität – Made in Germany – mit Fokus auf Nachhaltigkeit. 

Langfristig würden wir gern den Bereich der Kollaborationen und Kooperationen mit externen Designern ausbauen, mit ihnen zusammen den Zeitgeist einfangen und in Accessoires umsetzen. Das wünsche ich mir für mich und für mein Unternehmen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Nicht erst anfangen, wenn man denkt, man wäre „ready“! Gründen ist ein immerwährender Prozess! Wir alle im Team lernen jeden Tag dazu, weil wir Fehler machen. Aus diesen wollen und sollen wir lernen.

Baut Euch ein Netzwerk auf, beleuchtet Euer Umfeld auch unter beruflichen Aspekten! Wer unterstützt Euch, auf wen baut Ihr? Menschen sind eine riesige Komponente, die man braucht. Es ist wichtig, ein gutes Netzwerk zu haben sowie Mitarbeiter:innen, die auch Spannung und Reibung aushalten können und trotzdem dabei bleiben und nicht gleich aufgeben, wenn es stressig wird. So eine Unternehmensgründung ist vergleichbar mit einer Ehe. 

Seid ehrlich zu euch selbst! Fragt Euch: Was kann ich? Und noch vielmehr: Was kann ich nicht? Für letztere Erkenntnis holt euch Leute an Bord, die diese Fähigkeiten besitzen. Verschiedene Sichtweisen im Team sind nicht immer einfach auszuhalten, sie fördern jedoch den Austausch, die Kreativität und die Lösung von Problemen, die unweigerlich aufkommen werden. Gemeinsam geht es besser. 

Wir bedanken uns bei  Felix Schmuck für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Lerne gut zu kommunizieren und Menschen von deiner Sache zu überzeugen

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heylog kommunikationsdienst logistik

Heylog ist ein Kommunikationsdienst für die moderne Logistik

Stellen Sie sich und das Startup Heylog doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Bernhard Hauser und ich bin Mitgründer von Heylog. Heylog ist ein Kommunikationsdienst der WhatsApp, Facebook Messenger und Viber fit für die moderne Logistik macht, damit Disponent*innen immer in bester Verbindung mit ihren Fahrer*innen bleiben.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ganz ehrlich glaube ich, dass ich kein guter Angestellter bin und auch nie war. Als Gründer hatte ich immer das Gefühl, maximale Freiheit und Kreativität ausleben zu können, die in dieser Form in vielen Angestelltenverhältnissen einfach nicht möglich ist.

Welche Vision steckt hinter Heylog?

Die Logistikbranche ist eine harte Branche. Ganz besonders über die letzten Jahre hinweg kam sie durch globale Ereignisse, die sich massiv auf die komplexen Lieferketten ausgewirkt haben, nochmals zunehmend unter Druck.

Daher ist Digitalisierung entlang der Lieferketten heute nicht mehr optional, sondern dringend notwendig, um Sendungen effizient von A nach B zu bringen. Die fehlerfreie und reibungslose Kommunikation entlang dieser Lieferketten ist dabei ein entscheidendes Element und genau da setzen wir mit Heylog an.

Unser Ziel ist es, die Kommunikation entlang der Supply Chain zu vereinfachen und Transport Managern die Werkzeuge dafür bereitzustellen, ihre Sendungen erfolgreich und effizient zu von A nach B zu bringen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Mit Heylog schaffen wir einen Kommunikationsdienst, der in der Logistikbranche in dieser Form noch kaum verbreitet ist, allerdings dort ansetzt, wo klassische Kommunikation mit Fahrer*innen nicht ausreichend funktioniert.

Daher leisten wir auch viel Aufklärungsarbeit um zu zeigen, wie essentiell effiziente Kommunikation innerhalb der Logistik ist und wie viele Probleme sich damit auf einen Schlag lösen lassen.

Finanziert sind wir einerseits durch KUBIKx, den Venture Builder der Schmitz Cargobull Group, sowie andererseits durch den europäischen Investor Ninepointfive. Ich bin zugegeben sehr stolz, dass die Zusammenarbeit mit beiden Partnern ausgezeichnet funktioniert, denn wir können damit bereits zum Start von Heylog auf starke Branchenexpertise setzen.

Wer ist die Zielgruppe von Heylog?

Mit Heylog zielen wir zum Start auf die Kommunikation zwischen Disponent*innen und Fahrer*innen ab, die bereits heute – speziell wenn man als Logistikunternehmen mit Sub-Unternehmen zusammenarbeitet – Kanäle wie WhatsApp häufig zur Kommunikation nutzen.

Heylog setzt genau da an: Wir erweitern diese Kanäle und machen sie fit für die Logistik, indem wir uns um Themen wie Datenschutz und Datenspeicherung genau ansehen und außerdem Funktionen implementieren, die in der Logistik häufig nachgefragt werden wie beispielsweise automatische Übersetzungen in verschiedene Sprachen oder einfaches Dokumentenmanagement.

Wie funktioniert Heylog? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben uns bei Heylog ganz besonders darauf konzentriert, die Nutzung für beide Seiten – Disponent*innen sowie Fahrer*innen – so einfach wie möglich zu machen.

Um Heylog zu nutzen benötigen unsere Kund*innen lediglich einen modernen Browser – eine Installation oder Integration ist nicht notwendig. Die Fahrer*innen müssen ihrerseits keine weitere Kommunikations-App installieren, sondern können ganz einfach WhatsApp, Facebook Messenger oder Viber weiterhin verwenden.

Heylog, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Zum Start von Heylog haben wir uns sehr bewusst auf einen Teil der Lieferkette konzentriert, der bereits heute kritisch für den fehlerfreien Transport von Sendungen national wie international ist.

Mittelfristig wollen wir uns allerdings die gesamte Lieferkette von Anfang bis Ende ansehen, um die Kommunikation effizient für alle involvierten Personen abzubilden. Hier gibt es in der Tat noch viel zu tun, aber ich freue mich schon sehr auf die Herausforderung!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ich selbst bin Seriengründer und hatte auch das Privileg, einerseits als Freiberufler eng mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen zusammenzuarbeiten sowie andererseits gemeinsam mit Facebook in Deutschland ein Programm umzusetzen, das Startups in der Wachstumsphase unterstützt. In all diesen Rollen konnte ich sehr viel von anderen Personen lernen.

Über die letzten zehn Jahre hinweg haben sich folgende drei Tipps für mich sehr bewährt:

Energie: Finde heraus, was dir Energie gibt und versuche eine Rolle zu finden, wo du genau das jeden Tag machen kannst

Netzwerk: Baue dir ein Netzwerk auf und unterstützte andere Menschen dabei, ihre Ziele zu verwirklichen

Kommunikation: Lerne gut zu kommunizieren und Menschen von deiner Sache zu überzeugen

Wir bedanken uns bei Bernhard Hauser für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ehrgeiz, Zeit und kreative Lösungen

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turns Casual Wear

TURNS lässige Casual Wear für den urbanen Menschen

Stellen Sie sich und das Startup TURNS doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein Slow Fashion Label aus Ansbach, gegründet von drei jungen Menschen, die ambitioniert sind, die Textilindustrie zukunftsfähiger zu gestalten. Das machen wir mit verschiedenen Innovationsprojekten, begonnen mit dem Projekt [re]made in Germany, bei dem wir aus Altkleidern neue Kleidung machen. Im Umkreis von nur 550km. Persönlich sind wir drei Gründer recht verschieden: Angelique Thummerer und Christian Dengler studieren noch, Katja Wagner hat bereits eine mehr als 10jährige Erfahrung in der Textilindustrie. Das Beste: jeder hat komplett unterschiedliche Fachbereiche, die er abdeckt – so haben wir zusammen ein breites Spektrum an Kompetenzen. Von Website Design, Programmierung, Photographie über Marketing und Vertrieb bis hin zu Prozessoptimierung und Textil. Das sehen wir als enormen Vorteil. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Uns drei eint die Vision einer Welt, die Morgen besser ist als Heute. Das klingt romantisch, ist aber die harte Arbeit vieler Unternehmer, Verbände und jedes Einzelnen. Wir lieben Textil und haben uns dieser Sache verschrieben, denn mit unserem Wissen können wir hier Probleme an der Wurzel packen und Dinge grundlegend verändern. Als zweitgrößter Umweltverschmutzer hat die Textilindustrie enorme Auswirkungen auf unser Klima. Mit ein bisschen Greenwashing und ein bisschen besserer Produktion als Normal wird sich daran wenig ändern.

Gleichzeitig legen tendenziell nur die gemeinnützigen Vereine die Finger in die Wunde und beschreiben, was alles nicht geht. Aus unserer Sicht braucht es aber mehr als das: wir müssen das Problem verstehen und daraus Verbesserungen herbeiführen. Das können wir nur, indem wir den Kunden auf diese Reise mitnehmen und unter Beweis stellen, dass Textil auch zukunftsfähig produziert werden kann. Und um genau das zu tun, müssen wir Unternehmer sein und Impact durch Skalierung erzeugen.  

Welche Vision steckt hinter TURNS ?

TURNS wird die Textilproduktion verändern. Wir werden neue Standards in Sachen Produktherstellung schaffen und in Frage stellen, wie bisher produziert wird. Unsere Vision ist simpel: ehrliche Textilproduktion. Ohne Gemauschel um die Herkunft der Komponenten, ohne Vertuschung von Problemen, die in jedem Produktionsprozess entstehen. Unsere Reise steht noch ganz am Anfang, wir werden Geduld, Geschick und Kapital benötigen um das umzusetzen. Aber die Zeit ist reif. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist und bleibt die Finanzierung. Wir sind fast ausschließlich eigenfinanziert und haben aufgrund unserer Vita sehr begrenzte Investment Möglichkeiten. Persönlich müssen wir uns dieses Jahr entscheiden, ob und wie uns wir mit unserem Unternehmen uns selbst finanzieren können. Gleichzeitig ist die Textilproduktion ein nicht leicht zu durchschauender Markt mit wenig unabhängiger wissenschaftlicher Arbeit. Viele Probleme sind jahrzehntelang ins Ausland verlagert worden und das Wissen gleich mit. Produktion neu zu denken benötigt auch zuverlässige und interessierte Partner. Das ist derzeit im deutschsprachigen Raum nicht unbedingt leicht. 

Wer ist die Zielgruppe von TURNS ?

TURNS stellt lässige Casual Wear für den urbanen Menschen her. Shirts, Flanells, Sneaker für jeden Tag und gerne auch für normale Arbeitstage. Der Style ist modern und zeitgemäß, die Qualitäten hochwertig – und die Preise bezahlbar. Unsere Mode soll für jeden sein, der sich gut kleiden möchte ohne Kompromisse bei der Herstellung. 

Was ist das Besondere an dem Label? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Natürlich ist unsere Philosophie deutlich anders, als die der meisten Modelabels. Das wird beim ersten Blick auf die Website bewusst – wenn wir als fair oder slow fashion Label ohne Zertifikate arbeiten. Oder aber beim Blick auf die Materialien, in denen nur sinnvolle Zutaten verwendet werden. Zudem ist unsere Transparenz greifbar: durch einen Scan des QR Codes auf jedem Kleidungsstück, wird die komplette Lieferkette offen gelegt. Und man kann sich den Herstellungsprozess bequem von der Coach anschauen. Das macht bisher keiner. 

TURNS , wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sind wir ein wachsendes Unternehmen, das erste Innovationsprojekte erfolgreich abgeschlossen hat und die Mehrheit der Produkte sehr regional fertigt. Wir werden enge Kooperationen mit Entwicklungscentern und Hochschulen geknüpft haben, die mit uns gemeinsam Textilproduktion in Deutschland auf ein neues, skalierbares Level heben. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Der Wille: Gründer müssen unglaublich willensstark sein um all die Hürden auf sich zu nehmen und nicht bei Stolpersteinen direkt aufzugeben. 

Selbstreflektion. Um aus gemachten Fehlern aktiv zu lernen, muss man ständig an sich und seinen Prozessen arbeiten. Das ist unfassbar anstrengend und benötigt innere Stärke. 

Geduld: Selbstfinanzierte Unternehmen wachsen nicht durch Magie. Es benötigt Ehrgeiz, Zeit und kreative Lösungen. 

Wir bedanken uns bei Angelique Thummerer, Christian Dengler und Katja Wagner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kunden und Vertriebswege sehr genau verstehen

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enka face care akne

enka face care personalisierte Facecare bei hormonell bedingter Akne und Unreinheiten auf Basis eines Hauttests für zu Hause

Stellen Sie sich und das Startup enka by skinmade doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Molekularbiologe und seit 2012 als Labor und Forschungsleiter bei Dermatest tätig. Im Jahr 2014 traf ich im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes auf Viktor Balzer (Dipl.-Ingenieur; 2013-2020 am Fraunhofer-Institut tätig) und die Idee von skinmade wurde geboren: eine Kombination aus seinem produktionstechnischen Know-How und meinem derma-pharmazeutischem Wissen. Die Marke skinmade – personalisierte Gesichtspflege so einzigartig wie ein Fingerabdruck – starteten wir 2018 als Ausgründung des Fraunhofer-Instituts. Heute haben wir in allen größeren deutschen Städten sowie in London und Dublin insgesamt 20 Partner-Kosmetikstudios, über welche die Pflege vertrieben wird. 

Wir bieten personalisierte Lösungen für individuelle Hautprobleme. Die Basis ist unsere Hyperspektralmessung, derzeit einzigartig in der Kosmetikbranche. Um die Technologie, die hinter dem Unternehmen steckt, auch einer jungen Zielgruppe zugänglich zu machen, riefen wir 2020 die Marke enka face care ins Leben: personalisierte Facecare bei hormonell bedingter Akne und Unreinheiten auf Basis eines Hauttests für zu Hause. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Alles begann damit, dass ich nach einer Lösung für die unreine Haut meiner 14-jährigen Tochter suchte. Ich spürte ihren hohen Leidensdruck und nahm die Recherche nach einer Pflege- und Behandlungsserie für unreine Haut auf, die wirksam ist und bei der ein Arztbesuch nicht erforderlich ist.

Die Recherche war jedoch frustrierend und blieb erfolglos. Als Leiter der Forschungsabteilung eines dermatologischen Testinstitutes war mir klar, dass eine selbst entwickelte und hergestellte Lösung hermuss. Am besten personalisiert – denn Akne ist in der Intensität und Ausprägung sehr individuell.

Ich traf auf Dr. Dr. Ilsabe Bunge, die als Kind und Jugendliche selbst unter starker Akne litt, weshalb sie sich als erwachsene Frau für eine Facharztausbildung in der Dermatologie entschied. Verbunden in dem Bewusstsein für das Leid, das Hautunreinheiten bei Betroffenen verursachen können, entschlossen wir uns dazu, gemeinsam eine ganzheitliche und nachhaltige Gesichtspflege für von Unreinheiten und Akne betroffener Haut zu entwickeln. Seit 2020 ist diese über enka-facecare.com erhältlich.

Welche Vision steckt hinter enka face care?

Hinter enka face care steckt die Vision, Jugendliche, die von hormonell bedingter Akne betroffen sind, durch die individuelle Behandlung von Akne und Unreinheiten sowie die individuelle Begleitung währenddessen von Leidensdruck zu befreien. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unsere bisher größten Herausforderungen waren das Verstehen der Generation Z – unserer Zielgruppe, die Entwicklung einer Messtechnologie für die Heimanwendung sowie die Sensibilisierung der Zielgruppe dafür, dass eine nachhaltige Akne-Behandlung mehrere Wochen dauert und Durchhaltevermögen verlangt. 

Wer ist die Zielgruppe von enka face care?

Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren, die von hormonell bedingter Akne oder Unreinheiten betroffen sind. Aktuell: Fokus auf Deutschland.

Die Produkte sind generell anwendbar bei hormoneller bedingter Akne, also beispielsweise auch bei hormonell bedingter Akne nach Absetzen der Baby-Pille oder während/nach der Schwangerschaft. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

enka face care analysiert die Symptome der Haut für Unreinheiten und Akne mit einem bisher einzigartigen Hauttest für zu Hause und stimmt die Konzentration des Pflegegels darauf ab (Symptome: Mikroentzündungen, Hyperkeratose, Seborrhö, Wachstum und Vermehrung von Bakterien; Plus: Feuchtigkeitsgehalt). Die Besonderheit: auf Basis des Hauttests können individuell ausgeprägte Symptome gezielt behandelt werden. Dadurch erhöht sich die Wirksamkeit der Gesichtspflege um ein Vielfaches und Über- oder Unterpflege sind ausgeschlossen. 

Weitere Highlights: Die besonders effektive und bisher einzigartige Kombination der Wirkstoffe Tranexamsäure, Azelainsäure und Niacinamid. 

Die Verwendung von Vitamin C mit Goldpartikeln als ein potenziertes Antioxidans, das das Kollagengerüst der Haut vor freien Radikalen schützt, den Körper bei der Produktion von neuem Kollagen unterstützt und so die Bildung von Falten verlangsamt. Es sorgt außerdem für einen ebenmäßigen Hautton, gleicht Pigmentstörungen aus und beugt Altersflecken vor bzw. hellt diese auf. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Messtechnologie sowie unsere Produkte in-house weiterzuentwickeln, um beyond-state-of-the-art zu bleiben. 

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Kunden und Vertriebswege sehr genau verstehen.

Priorität auf Cashflow und Umsätze legen.

Mut, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Einfach mal machen und durchhalten und damit klarkommen, dass es gerade zu Beginn mehr Rückschläge als Erfolgserlebnisse gibt.

Wir bedanken uns bei Lars Rüther für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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