Montag, November 25, 2024
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Wenn man Spaß bei einer Sache hat, dann macht man es auch gut

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NAKED Optics Sportbrillen Skibrillen

NAKED Optics hochwertige Sportbrillen und Skibrillen zu fairen Preisen

Stellen Sie sich und das Startup NAKED Optics doch kurz unseren Lesern vor!

NAKED Optics ist ein junges und kreatives Unternehmen aus Österreich. Wir drei, Philipp Scholler, Florian Pflanzl und Christoph Fink, haben das Unternehmen gegründet, weil wir es lieben, in der Natur aktiv zu sein. Für jede Sportart braucht man natürlich das richtige Equipment. Vor allem als wir noch Studenten waren haben wir gemerkt, dass man für gutes Equipment oft tief in die Tasche greifen muss. Genau das wollen wir mit unseren Produkten ändern und setzen auf hochqualitative Sportbrillen und Skibrillen zu fairen Preisen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben im Jahr 2013 sehr klein angefangen. Unser Ziel war damals, Erfahrungen zu sammeln und Learnings zu generieren. Wir hatten als Studenten einige Möglichkeiten, wie wir weitermachen: Ein Masterstudium, MBA oder eine Firma gründen und direkt Erfahrungen sammeln. Wir haben uns gemeinsam für letzteres entschieden und würden es immer wieder so machen. 

Welche Vision steckt hinter NAKED Optics?

Unser langfristiges Ziel ist es, die größte Online Sportbrillen und Skibrillen Marke in Europa zu werden. Wir sind sehr motiviert, dass Ziel zu erreichen und auch unsere weiteren Ideen und Projekte umsetzen zu können. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Finanziert haben wir uns zunächst aus dem Cash-Flow. Das heißt, alles was wir verdient haben, haben wir wieder re-investiert. Seit 2018 haben wir einen Überziehungsrahmen von der Bank. 

In unseren Anfängen 2013/14 war auf jeden Fall die größte Herausforderung, dass wir noch keine Erfahrungen hatten und zunächst aus unseren eigenen Fehlern lernen mussten, um weiterzukommen. Aller Anfang ist schwer. Wichtig ist aber, dass man dranbleibt und an sich glaubt. Das hat sich dann schnell gezeigt. 

Da wir ein reiner Onlinehandel sind, sind unsere Produkte nur im Onlineshop verfügbar. In unseren Anfangszeiten haben wir die bestellten Produkte noch selber zu Post gebracht und versendet. Mittlerweile läuft aber alles automatisch über unsere Logistiker ab. Es ist kein humaner Eingriff von unserer Seite mehr nötig. Die Umstellung auf die Vollautomatisierung war ebenfalls eine Herausforderung der letzten Jahre. 

Für uns als innovatives und kreatives Team ist es natürlich wichtig, unsere Produkte immer weiterzuentwickeln und einen Mehrwert für den Kunden zu schaffen. Als wir die Firma gegründet haben, mussten wir zunächst herausfinden, was die genauen Kundenbedürfnisse sind, um so kundenorientiert wie möglich zu arbeiten. Das ist ein Ongoing Process. Das heißt, wir versuchen immer auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden einzugehen und arbeiten das Kundenfeedback auch direkt in die Produktentwicklung ein. 

Wer ist die Zielgruppe von NAKED Optics?

Zu unserer Zielgruppe zählen Menschen, die gerne Sport in der Natur machen und einen Wert auf hochqualitative Produkte zu fairen Preisen legen. Das sind aktuell vor allem Personen zwischen 18 und 35 Jahre. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Von unseren Konkurrenten unterscheidet uns vor allem, dass wir ein Direktvertrieb sind. Unsere Produkte kann man nur direkt bei uns im Onlineshop erwerben. Das ermöglicht uns auch, sehr kundenorientiert zu arbeiten und auch im Austausch mit ihnen zu stehen. Das heißt, dass auch das Kundenfeedback direkt bei uns landet und in die Produktentwicklung einfließt. Wir legen sehr viel Wert auf diesen engen und direkten Feedback Loop. Um die Kundenbedürfnisse so gut wie möglich zu befriedigen und um auch den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden, arbeiten wir gemeinsam mit staatlich geprüften Skilehrern und Fahrradprofis zusammen an unseren Produkten. Erst wenn wir als Team 100% zufrieden sind, dann gehen die Produkte in die Produktion. Zudem sind unsere Produkte nur im Onlinehandel verfügbar. Das ermöglicht uns, faire Preise für die Kunden zu halten und dadurch eine optimale Preis-Leistung zu bieten. 

NAKED Optics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere größte Version ist auf jeden Fall, die größte Online Sportbrillen und Skibrillen Marke in Europa zu werde. Um das Ziel zu erreichen, sind wir bemüht, dass wir uns in nächster Zeit größer und breiter aufstellen. Ein neues Büro, weiter Mitglieder im Team im Marketing und im Kundenservice stehen dafür auf unserer To-Do Liste. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

An alle Gründer da draußen: Bitte nicht aufgeben und durchbeißen. Es wird sich lohnen. Unsere drei Tipps, die wir für die Gründung auf den Weg geben können, sind einfach TUN, DURCHHALTEVERMÖGEN beweisen und mit SPASS und LEIDENSCHAFT dabei sein. 

Das TUN deswegen, weil es wichtig ist, dass man seine Pläne und Ideen auch umsetzt und nicht nur groß träumt. Manchmal muss man es einfach probieren, um seinen Konkurrenten einen Schritt voraus zu sein. 

DURCHHALTEVERMÖGEN ist vor allem in den ersten Jahren nach der Gründung sehr wichtig. Es wird Hochphasen, aber auch Tiefphasen geben. Wichtig ist, dass man an seine Vision glaubt und nicht aufgibt. 

Das Wichtigste ist aber, dass man mit SPASS und LEIDENSCHAFT bei der Sache ist. Man muss sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen identifizieren können, um zu 100% hinter seiner Brand zu stehen. Und sind wir uns ehrlich: Wenn man Spaß bei einer Sache hat, dann macht man es auch gut. 

Wir bedanken uns bei Philipp Scholler, Florian Pflanzl und Christoph Fink für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Softwareentwicklung: Outstaffing bringt digitale Geschäftsmodelle zum Erfolg

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Outstaffing

Die meisten Startups wollen mit digitalen Produkten und Geschäftsmodellen erfolgreich sein, ob mit einer per Algorithmus gesteuerten Positionierung von Stellenanzeigen bei Google, Shared Mobility auf dem Wasser oder mit E-Commerce-basiertem Handel mit bezahlbarer Kunst. Mögen die Business Cases auch noch so unterschiedlich sein, so haben alle Unternehmen doch eines gemeinsam: Ihr Weg zum Erfolg führt nur über die richtige Software. Sie ist damit mehr als nur ein Stück Programmierleistung: Software ist die Übersetzung der Strategie von Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen in Code. 

Junge, innovative Unternehmen müssen stets einen Spagat schaffen, wie der IT-Dienstleister für Softwareentwicklung L-One Systems aus der Praxis weiß. Einerseits müssen sie ihr Angebot so schnell wie möglich an den Start bringen, denn nur dann kann das Geschäft anlaufen und Umsätze können generiert werden – und manchmal machen auch die Investoren Druck. Andererseits muss gleich der erste Schuss sitzen, alles gleich nach dem Launch einwandfrei funktionieren. Denn ein vergrätzter Nutzer, der sich von einer unübersichtlichen oder wenig performanten Website oder App abwendet, ist nur schwer zurückzuholen. 

Die Erfahrung zeigt zudem: Gerade digitale Geschäftsmodelle verändern sich rapide. Damit muss die Software Schritt halten können, um auch künftige Entwicklungen abzubilden.

Dauerhafte Lösung statt schneller „Einweg-Software“

Es ist ein bisschen wie bei einem Hausbau: Auf eine in Windeseile zusammengenagelte Laube werde ich keine schicke Dachterrasse setzen können, auf ein wackliges Fundament kein Mehrfamilienhaus. Übertragen auf die Softwareentwicklung heißt das: Zwar bietet „Low Code“- oder „No Code“-Software sehr schnelle Lösungen, aber oftmals nur solche, die ihrem Besitzer aber keinen weiteren Gestaltungsspielraum lassen. Expandiert das Unternehmen, bietet es zusätzliche Produkte oder Services an, stoßen solche Lösungen oft an ihre Grenzen. Häufiges Ergebnis: Das Haus muss abgerissen und von Grund auf neu gebaut werden, was Zeit und Geld kostet – und Startups mitunter an den Rand des Knock-Outs bringt. 

Umso wichtiger ist es, dass Startups – ob in der Anfangsphase oder beim Scale-Up – die richtigen Partner finden, die ihnen die benötigte Software liefern. Nicht jedes Unternehmen kann Entwicklungsressourcen inhouse aufbauen. Interne Entwickler kosten Zeit und Geld: für die Suche und den weiteren Recruiting-Prozess kann schnell ein halbes Jahr ins Land gehen – und dann kommt noch das Gehalt hinzu. Etwa 63.000 Euro verdient ein festangestellter Softwareentwickler durchschnittlich laut einer aktuellen Analyse von Absolventa. Für Startups eine oft nicht darstellbare Summe, zumal erfahrungsgemäß ein einziger Entwickler selten ausreicht, um alle Aufgaben und Projekte anzugehen. 

Outstaffing – gemeinsam erfolgreich(e) Software entwickeln 

Startups bleibt deswegen oft keine andere Möglichkeit als Softwareentwicklungsprojekte an externe Unternehmen auszulagern. Beim so genannten IT-Sourcing gibt es nun verschiedene Wege, die zum Erfolg führen. Das Outstaffing ist eine hier in Deutschland noch relativ unbekannte Variante des Outsourcings. Anders als beim herkömmlichen Outsourcing bleibt die technische Leitung der Softwareentwicklung beim Outstaffing im Haus des Auftraggebers. Der Dienstleister entwickelt die Software und Komponenten gemeinsam mit dem internen Entwicklerteam. Der Ansatz von L-One Systems ist, über das bloße Abarbeiten von Anforderungen hinauszugehen. 

Das virtuelle Entwickler-Team von L-One, das in Darmstadt und Damaskus sitzt, arbeitet nach dem Co-Creation-Prinzip: Die Entwickler beschäftigen sich nicht nur mit den technischen Fragen, sondern sie tauchen in das Geschäftsmodell des Auftraggebers ein. So kann genau die Software entstehen, die das Unternehmen in dieser Phase benötigt – und sie kann gleichzeitig so konzipiert werden, dass sie als festes Gerüst fungiert, auch für künftige Änderungen und Erweiterungen: flexibel, technologie- und plattformoffen.

Erfahrene Mehrkämpfer und echte Challenger und in einem virtuellen Team

Unternehmen, die sich für das Outstaffing-Modell entscheiden, profitieren dabei doppelt: Sie bringen ihre Entwicklungsprojekte für Software oder Softwarekomponenten schneller zum Abschluss, denn sie können auf die geballte Expertise eines kompletten Entwicklerteams zugreifen, das so unterschiedliche Themen wie CRM-Anwendungen, App-Programmierung, Cloud-Technologien oder auch Künstliche Intelligenz abdeckt. Falls nötig, hinterfragen sie als echte Challenger auch bereits verabschiedete Architekturen und Konzepte, um die beste, zum Unternehmen und seiner Strategie passende Technologie zu entwickeln.

Mitunter haben Unternehmen aber weder die Ressourcen noch den strategischen Fokus, sich überhaupt mit der Softwareentwicklung zu beschäftigen. Dann kann auch ein klassisches Outsourcing der richtige Weg sein. Hier wird ein konkreter Entwicklungsauftrag nach den Vorgaben ausgeführt – das Haus gewissermaßen bezugsfertig gebaut und eingerichtet. Welcher Weg der Beste ist, lässt sich nicht generell beantworten. Letztlich kommt es immer auf die konkreten Gegebenheiten beim beauftragenden Unternehmen an – und darauf, dass es sich eingehend mit beiden Ansätzen beschäftigt. 

Entscheidend für die Qualität der am Ende gelieferten Software ist das Verständnis des Dienstleisters für das Softwaresystem des Auftraggebers. Und das muss der Dienstleister immer entwickeln, unabhängig davon, ob er auf die eine oder andere Weise hinzugezogen wird. Eine Checkliste und Praxis-Tipps für die Herangehensweise bei der Auswahl von Entwicklungsdienstleistern liefert das E-Book „Digitale Ideen zum Erfolg führen“, das L-One herausgegeben hat.

Autor:

Lionel Born, Gründer und CEO von L-One Systems, stattet mit seinem Team seit 2010 Unternehmen mit innovativen Softwarelösungen aus. Seit Anfang 2018 besteht ein eigener Offshore-Entwicklungsstandort. 2019 wurde die von L-One für das Startup Sollorrow programmierte App für den Einstieg in die Präzisionslandwirtschaft mit dem Hessischen Gründerpreis ausgezeichnet. Heute zählen weitere Gewinner und Finalisten des Hessischen Gründerpreises zu den Kunden von L-One. Aus Darmstadt geleitet, entwickeln Mitarbeiter im Kundenauftrag digitale Produkte. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Vom Newbie zum bekannten Start-up

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reichweite

Digitale Präsenz als Garant für mehr Reichweite

Die Gründerszene ist überlaufen – allein in den letzten Jahren haben sich trotz der Pandemie unzählige neue KMUs auf die Jagd nach Kunden gemacht. Das Business ist nicht leicht; die Konkurrenz ist in fast allen Branchen groß und die eine, alles verändernde Nische zu finden, bleibt oftmals ein Traum. Ihren USP definieren junge Unternehmen schnell – doch ist das Alleinstellungsmerkmal wirklich belastbar? Der Weg zum etablierten Anbieter ist nicht leicht; kreative Ansätze und Engagement lauten die ersten Schritte in eine erfolgreiche Zukunft. Bekanntheit und Reichweite sind wichtige Voraussetzungen, um Umsätze zu generieren.

Social Media Reichweite

Eine authentische Präsenz auf den wichtigen Social Media Kanälen ist essenziell, um neue Kunden zu erreichen. Menschen jeden Alters verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit auf Facebook, Instagram oder TikTok. Je nach Generation und Typ unterscheiden sich die Vorlieben – eine perfekte Basis für die Auswahl der Zielgruppe. Start-ups erstellen Wunsch-Personas und gleichen diese Datenblätter mit den Usern der unterschiedlichen Kanäle ab. Die größten Zuwächse verzeichnen aktuell Instagram und TikTok. Von einer smarten Plattform zum Teilen ästhetischer Fotografien zum Unterhaltungs- und Shopping-Kanal: Instagram hat sich in den letzten Jahren zur Plattform für Unternehmen und Online-Shops gemausert. Wer viele Likes und Kommentare verzeichnet, hat die Nase vor.

Um schnell zu wachsen, können Unternehmen Instagram Likes kaufen. Seriöse Quellen, vorzugsweise mit deutschem Impressum, versprechen Qualität der Likes. Können die Kosten mit einem etablierten Zahlungsanbieter wie z. B. Paypal beglichen werden, spricht auch das für den Verkäufer der Instagram-Likes. Warum sind viele Likes als Reaktion auf Posts, Storys oder Reels so wichtig? Der Algorithmus setzt einen Automatismus in Kraft: je mehr Interaktion, desto höher ist die Reichweite. Je mehr Reichweite, desto mehr Likes und Kommentare folgen. Damit steigen Bekanntheit und Conversion.

Google Ads und weitere SEA Maßnahmen

Google ist noch vor YouTube die erfolgreichste Suchmaschine. Search- oder Shoppingkampagnen versprechen mit überschaubaren Kosten gute Ausspielungen. Die Erstellung von Google Ads erfolgt direkt im eigenen Google-Profil und lässt sich dank der ausführlichen Tutorials auch van Anfängern schnell lernen. Wer gleich professionell starten möchte, engagiert eine Social Media Agentur. Bereits ab dem Start der Kampagne sollten Unternehmen die Daten auswerten, so können die Anzeigen jederzeit angepasst und optimiert werden. Die Gebotsstrategie ist im ersten Moment nicht intuitiv umsetzbar, wenn Erfahrungswerte für belastbare Budgets fehlen. Am besten beginnen Start-ups mit einem geringeren Budget und erhöhen das Volumen peu à peu – so stellt sich schnell ein Gespür für das Zusammenspiel der verschiedenen Parameter ein.

Digitale Präsenz auf Profi-Niveau ist eine wesentliche Voraussetzung, um als Start-up im Markt zu bestehen. Die Digitalisierung bietet insbesondere bei der Neukundengewinnung große Vorteile; Voraussetzung ist eine sinnvolle Digitalisierungsstrategie.

Suchmaschinenoptimierung

Welches sind die wichtigsten Keywords für die eigene Website? Wonach sucht die Zielgruppe? Diese Worte müssen sowohl auf der Startseite als auch auf den Unterseiten präsent sein. Eine stringente Sitemap sowie ein gelungenes Interface machen es den Usern leicht, sich auf der Seite zurechtzufinden – damit erhöht sich die Verweildauer. Suchmaschinenoptimierte Texte sollten alle relevanten Suchbegriffe beinhalten, allerdings muss der Inhalt belastbar sein. Hält die Seite nicht, was der Text verspricht, sinkt die Zahl der besuchten Seiten sowie die Verweildauer, das wiederum verschlechtert das Ranking der Seite. 

Autor: Thomas Meier

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

 

Jeder hat seinen einzigartigen Weg, und es ist wichtig, das anzuerkennen

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Mindsurance Stealth Mode Leonie Ellerbrock

Das Startup Mindsurance war Teil des Stealth Mode Förderprogramm 2020 und ist jetzt ein Alumni-Startup: In diesem Interview erzählt die Gründerin Leonie Ellerbrock mehr über sich und ihr Unternehmen

Stell dich und dein Startup doch kurz unseren Leser:innen vor! 

Ich bin Leonie, Co-Founderin und COO von Mindsurance. Mindsurande bietet für Unternehmen eine einfache und persönliche Lösung für die Unterstützung der mentalen Gesundheit der Teams.

Wie eine Art Vertrauenslehre:in ist Mindsurance an der Seite des Teams. Mitarbeiter:innen können niedrigschwellig und diskret Kontakt mit Psycholog:innen via WhatsApp aufnehmen und bekommen ein passendes Angebot für ihr individuelles Thema empfohlen.

Warum hast du dich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich war schon als Schülerin sehr engagiert und wollte etwas bewegen. Während meines Studiums habe ich gemerkt, dass Unternehmer:innen in innovativen Bereichen das Potenzial haben, das Leben sehr vieler Menschen positiv zu beeinflussen. Ich habe dann während meines zweiten Studiums und auch als Berufseinstieg in Startups gearbeitet, um zu lernen, wie man die Disruption eines Marktes  managed. Als ich dann aus beruflichen und persönlichen Gründen selbst Gespräche mit einer Psychologin nutzte, merkte ich, welchen enormen positiven Einfluss dies auf mein Leben hatte. Auch in meinem Umfeld zeigte sich, dass viele Bedarf an psychologischer Unterstützung, aber keinen Zugang zu solcher hatten. 

Leider ist dies sehr repräsentativ für die Situation in Deutschland. Viele Menschen merken, dass etwas nicht stimmt oder sie wiederkehrende Themen in ihrem Leben haben, wissen aber nicht, was sie aktiv tun können. Aber auch in einer mentalen Krise, müssen viele Betroffene warten, wenn sie sich überhaupt Hilfe suchen. Das wollen wir mit Mindsurance einfacher machen. Als Viktoria Linder (meine Co-Founderin) mich 2020 fragte, ob ich mit ihr ein Mental Health Startup gründen wollte, war klar, dass das Thema mein Purpose sein sollte. 

Was war bei der Gründung von Mindsurance die größte Herausforderung?

Emotional war die größte Herausforderung das ständige Pivotieren und Ausprobieren. Dass man dabei manchmal liebgewonnene Ideen begraben muss, kann auch mal weh tun. Wir haben von Anfang an nutzerorientiert gearbeitet, mit der Vision, Mental Health zu demokratisieren. Im ersten Jahr haben wir auch den B2C-Markt ausprobiert, was dann leider nicht so geklappt hat, wie wir uns das vorgestellt haben. Und dann fängt man manchmal auch gefühlt wieder bei 0 an.  

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Klar, wir haben im Laufe der Zeit sehr viele verschiedene Ideen ausprobiert. Viel wichtiger ist es, ein klares Problem vor Augen zu haben, welches man lösen möchte. Dadurch entsteht eine Vision, die einen bei Entscheidungen leitet. Die Ideen werden ja erst im Laufe der Zeit validiert oder verworfen. Ich kann hier sehr das Buch “Start with why” von Simon Sinek empfehlen. Mit einer starken Vision und dem richtigen Team findet man viel schneller zur zündenden Idee. 

Welche Vision steckt hinter Mindsurance?

Mit Mindsurance möchten wir Menschen den Zugang zu Mental Health Unterstützungen demokratisieren. Wir wollen, dass es normal ist, an sich und seiner psychischen Gesundheit zu arbeiten und kein Stigma mehr besteht.  

Wer ist die Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe sind schnell wachsende Unternehmen, die Ihren Mitarbeitenden Mental Health Support bieten wollen, der individuell auf die Situation der Person zugeschnitten ist. Wir bieten einen niedrigschwelligen Zugang zu mentaler Gesundheit, mit Services zu den Themen Beziehungen, Kommunikation oder Persönlichkeitsentwicklung. Wenn Nutzer:innen merken, dass sie mehr Unterstützung benötigen, können sie auch Coaching oder digitale Gesundheitsanwendungen in Anspruch nehmen. 

Warum hast du dich für das Stealth Mode Förderprogramm beworben? 

Ich habe mich relativ zu Beginn meiner Gründung bei Stealth Mode beworben, weil ich zu einer Community von Gründer:innen gehören wollte, und bereits sehr positive Erfahrungen mit der Factory Berlin gemacht hatte. Es gab eine Reihe von Themen, bei denen ich gern mehr Insiderwissen bekommen wollte: Wie bekommen wir Investoren? Welche Förderungen gibt es? Wie mache ich PR? Hier gab es viele Inhalte bei Stealth Mode, die für mich relevant gewesen sind. 

Wie ging es nach dem Stealth Mode Förderprogramm weiter?

Nach dem Stealth Mode Programm sind wir durch das Berliner Startup Stipendium der CODE Universität  gefördert worden. Dies hat uns die Möglichkeit gegeben, den Product Market Fit zu finden. Während unseres Fundraisings haben wir so viel Neues gelernt, dass wir unsere strategische Ausrichtung nochmal komplett geändert, und unter Mindsurance neu gelauncht haben. Wir konnten am Ende einen höheren 6-stelligen Betrag von namhaften Angels wie Rolf Schrömgens (Founder Trivago), Dirk Freise (Founder Blau.de), Moselventures und Julian Lange (CFO Marley Spoon, Aiven) u.a. erhalten. 

Inwieweit hat dich das Programm in deiner Entwicklung weitergebracht?

Das Programm hat mir vielen fachlichen Support von Frauen aus der Tech-Szene gegeben. Dabei war aber auch der Austausch mit anderen Gründer:innen wichtig. Wir supporten uns weiterhin. Auch für ehrliche Gespräche über die Schattenseiten des Gründerinen-Seins, war die Community sehr wertvoll. Es ist einfach gerade zu Beginn gut zu hören, dass es anderen Gründer:innen auch so geht wie einem selbst. 

Hast du Veränderungen an deinem Startup vorgenommen?

Als wir uns beworben haben, hießen wir Menta und haben personalisierte Pläne für die mentale Gesundheit entwickelt. Nach 2–3 Monaten sind wir dazu übergegangen, online Video Kurse von Psycholg:innen zu produzieren und über Facebook Ads zu vertreiben. Dabei haben wir immer mehr über die Bedürfnisse der Nutzer:innen gelernt. Im Verlauf haben wir uns Mindsurance benannt, und bieten nun eine Plattform von Mental Health Lösungen für Unternehmenskunden an. Zudem haben wir uns noch einen technischen Co-Founder, Vitor Gebara, ins Team geholt. 

Würdest du anderen Gründer:innen die Teilnahme empfehlen?

Auf jeden Fall, ich fand Stealth Mode sehr wertvoll und habe zu den anderen Gründer:innen noch immer regelmäßig Kontakt. Auch die Community der Factory ist stets wertvoll für mich. Ich habe das Gefühl, die Stealth Mode Community ist wie eine Art Startup Familie für mich geworden. 

Wo siehst du dich und dein Startup in fünf Jahren? 

In 5 Jahren haben wir Unternehmen in ganz Europa an unsere Lösung angeschlossen, und Mitarbeitende können in vielen verschiedenen Sprachen Mental Health Services nutzen. Ich wünsche mir, dass das Stigma um die psychische Gesundheit schwindet, und mehr Menschen auch präventiv an ihrer mentalen Gesundheit arbeiten.

Welche 3 Tipps würdest du angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Enjoy the ride: Gründen ist kein Selbstzweck, aber es ist wichtig sich nicht nur für den Exit durchzuquälen, sondern jeden Tag aufzustehen und das Leben zu genießen. Deshalb mein zweiter Rat: Ich würde ich jede:m, der/der gründet, empfehlen auf sein Bauchgefühl zu hören. Es muss sich richtig anfühlen. Gründen macht viel mehr Spaß, wenn man Purpose in seinem Tun sieht und es nicht nur um Erfolg und Geld geht. 

Der wichtigste Punkt kam jedoch von meiner Psychologin: Vergleiche dich nicht. Jeder hat seinen einzigartigen Weg, und es ist wichtig, das anzuerkennen.

Wir bedanken uns bei Leonie Ellerbrock für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Immer auf euer Bauchgefühl sowie Intuition vertrauen

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enua pharma cannabis

Enua Pharma: Anbieter für medizinisches Cannabis in Deutschland

Stellen Sie sich und das Startup Enua Pharma doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Lars Möhring, Gründer der Enua Pharma GmbH, ein Cannabis Unternehmen mit der Vision, Menschen Zugang zu Cannabis zu verschaffen. Dazu gehört der medizinische und in Zukunft auch der Markt für Cannabis zu Genusszwecken. Wir haben bereits vor vier Jahren gegründet, und sind mittlerweile einer der führenden Anbieter für medizinisches Cannabis in Deutschland. Diese Rolle möchten wir mit der angestrebten Legalisierung von Cannabis ebenfalls übernehmen. Denn Deutschland wird der größte Markt für freiverkäufliches Cannabis in Europa, mit einem bevorstehenden Millardenvolumen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

2018 habe ich die Enua Pharma zusammen mit meinem damaligen Studienkollegen Markus Musiol gegründet, nachdem im Bundestag im März 2017 einstimmig das Gesetz für Cannabis als Medizin beschlossen wurde.

Das Gesetz war eine gute Gelegenheit, in einem aufstrebenden Milliardenmarkt, Pionierarbeit zu leisten – mit dem Potential, dass langfristig ein Prozent der Bevölkerung auf Cannabis als Medizin zurückgreift. Bereits damals hatten wir die zukünftige Legalisierung von Cannabis in Deutschland zu Genusszwecken antizipiert. 

Mit der Enua Pharma konnte ich mein großes unternehmerisches Verlangen in die Tat umsetzen. Die Tatsache, dass Patienten und Patientinnen unmittelbar nach der Verabschiedung des Gesetzes „Cannabis als Medizin“ keinen nachhaltigen Zugang zu der Therapiemethode hatten, löste bei mir einen akuten Handlungsbedarf aus.

Welche Vision steckt hinter Enua Pharma?

Die Enua Pharma verschafft Menschen Zugang zu Cannabis. Hierbei stehen die positiven Wirkungen von Cannabis für Gesundheit und Wohlbefinden im Vordergrund.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größten Herausforderungen waren hohe unternehmerische Einstiegsbarrieren, wie eine pharmazeutische Infrastruktur und Kapital, die man zum Einstieg in den tiefregulierten Pharma-Markt benötigt. An lizensierte Cannabisunternehmen werden hohe Anforderungen gestellt. 

Über die letzten vier Jahre konnten wir uns als ein führendes Cannabisunternehmen im Markt etablieren. Unser Startup wird von starken Partnern, wie den Angel Investoren Kyan Noack, Feliks Eyser, Ari Bizimis, Tim Keding und Healthcare-Unternehmer Wolfgang Hoever unterstützt. Zuletzt haben wir im August 2021 ein siebenstelliges Investment in der Seed-Runde eingesammelt. Im Jahr 2022 werden wir die Series-A raisen.

Wer ist die Zielgruppe der Enua Pharma?

Enua Pharma richtet sich an alle erwachsenen Menschen in Deutschland. Wir verfolgen die Mission, Menschen einen einfachen Zugang zu Cannabis zu ermöglichen. Auf dem medizinischen Markt sind dies aktuell Patienten und Patientinnen, die durch eine schwere Krankheit im Alltag eingeschränkt sind. Diesen Menschen ermöglichen wir einen Zugang zu ihrer benötigten medizinischen Versorgung. 

Zusätzlich zu unserem medizinischen Angebot werden wir in diesem Jahr weiter expandieren. Durch die Legalisierungspläne der aktuellen Bundesregierung von Cannabis zu Genusszwecken möchten wir auch auf dem Freizeitmarkt aktiv werden. Hier betreten wir einen völlig neuen Markt und sprechen so im größten Cannabis-Markt in Deutschland alle potentiellen Cannabis-Konsumenten und Konsumentinnen an. Das Besondere an diesem Markt ist, dass der Bedarf nicht geschaffen werden muss. Er existiert bereits. Es ist unser Ziel, den bestehenden Schwarzmarkt auf einen funktionierenden und konkurrenzfähigen legalen Markt zu überführen.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Enua Pharma unterscheidet sich zu anderen Anbietern insofern, dass wir den Cannabis Markt ganzheitlich mit großen Plänen vorantreiben und mitgestalten wollen. Wir haben ein breitgefächertes Produkt-Portfolio von etablierten Partnern und Partnerinnen, deren Produkte wir an unser Apothekennetzwerk direkt vertreiben. Analog arbeiten wir dazu an der Einführung unserer eigenen exklusiven Brand, für die wir den Markteinstieg in diesem Jahr planen. Nur so können wir den Anforderungen von Patienten und Patientinnen an die Cannabistherapie gerecht werden, um eine zuverlässige und standardisierte Therapie zu gewährleisten.

Cannabis ist sehr vielseitig in seiner Anwendung und auch in den Darreichungsformen. Denn medizinisches Cannabis wird für eine Vielzahl an Indikationen angewandt. Da Cannabis ein pflanzliches Rezepturarzneimittel ist, wirkt es bei jedem Patienten und jeder Patientin anders. Gerade Patienten oder Patientinnen, die bei ihrer Therapie nicht die gewünschten Erfolge erzielen und/oder von Nebenwirkungen geplagt sind, berichten von guten Erfahrungen mit der Cannabistherapie.

Enua Pharma, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren ist die Enua Pharma einer der führenden Anbieter für Cannabis in Deutschland. Wir konnten schon in den letzten vier Jahren eine sehr gute Traction aufbauen. Mit bewiesenen Strukturen haben wir uns im Markt etabliert und sind auch betriebswirtschaftlich mit unserer Position im Markt gut aufgestellt. Gleichzeitig bringt uns die neue Bundesregierung mit ihren Plänen zur Legalisierung von Cannabis zum Freizeigebrauch viel Rückenwind – so bauen wir ein enormes Momentum auf. Aus diesem Grund möchten wir unsere aktuelle Führungsrolle im Medizinalcannabis-Markt nutzen, um als führender Anbieter allen Menschen Zugang zu Cannabis in Deutschland zu ermöglichen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Haltet an euren Ideen fest und legt auf jeden Fall los, diese umzusetzen. Ab einem gewissen Punkt wird es immer Hürden und Widerstände geben, die es dann zu überwinden gilt. 

Als zweites solltet ihr für eine Gründung die richtigen Partner und Partnerinnen finden. Überlegt euch gut, wo eure Kompetenzen liegen, wo ihr Hilfe benötigt und wie ihr euch ergänzen könnt. 

Als Drittes solltet ihr auch immer auf euer Bauchgefühl sowie eurer Intuition vertrauen. 

Wir bedanken uns bei Lars Möhring für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sucht euch Unterstützung von außen und profitiert von Netzwerken

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LOVR

LOVR: Ein lederähnliches Textil aus Pflanzenfasern

Stellen Sie sich und das Startup LOVR doch kurz unseren Lesern vor! 

Wir sind Lucas Fuhrmann, Julian Mushövel und Montgomery Wagner – ursprünglich Schulfreunde und nun Gründer von LOVR: Ein lederähnliches Textil aus Pflanzenfasern, das genauso robust ist wie tierisches Leder, ohne dabei zu den Umweltproblemen der Industrie beizutragen. 

LOVR steht für Lederähnlich, Ohne Erdöl, Vegan & Reststoffbasiert. Es wird aus Ernteabfällen des lokalen Hanfanbaus hergestellt. 

Welche Vision steckt hinter LOVR? 

Die ursprüngliche Idee hinter LOVR kommt von Lucas. Er hat sich schon länger für nachhaltige Mode interessiert und in verschiedenen Projekten in dem Bereich mitgearbeitet. Dadurch bekam er auch Einblicke in Leder Produktionsstätten in Asien, die doch sehr schockierend waren. Er machte sich also selbst auf die Suche nach einer nachhaltigen Alternative und begann zunächst in seiner Garage mit verschiedenen Pflanzenfasern zu experimentieren. Die Idee war,  ein Material aus Reststoffen zu entwickeln, das ressourcenarm und CO2 neutral ist, und somit vollständig recycelt werden kann. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Die Gründung erfolgte 2020, als Montgomery und Julian dazukamen. Uns ist wichtig, dass es nicht nur ein Forschungsprojekt ist, sondern auch einen Impact in der realen Welt leisten kann. Deswegen arbeiten wir zusammen daran, aus der Idee ein marktreifes Produkt zu machen, das in möglichst vielen Bereichen eingesetzt werden kann. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Wir sind momentan mit dem Exist-Gründerstipendium gefördert, das es uns ermöglicht in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt an unserem Start-up zu arbeiten und deren Labore zu nutzen. Nun raisen wir eine Seed-Runde, um unsere weitere Finanzierung zu sichern.  

Aktuell arbeiten wir an der Skalierung von LOVR, da wir das Material bisweilen nur im Labormaßstab herstellen können. Für die dafür notwendigen Produktionsversuche benötigen wir die entsprechenden finanziellen Mittel. 

Wer ist die Zielgruppe von LOVR? 

LOVR ist eine B2B Brand. Unsere potenziellen Kunden sind also Hersteller von Lederwaren, die nach neuen, umweltfreundlichen Materialien für ihre Produkte suchen. Dies können aus der Schuh- und Accessoire Branche kommen, aber auch aus der Möbel- und Automobilindustrie.  

Was ist das Besondere an LOVR? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Es gibt bereits einige Anbieter auf dem Markt, die pflanzliche Lederalternativen in industriellen Mengen produzieren und entsprechend vertreiben. Allerdings kommt von diesen bisher keine ohne zusätzliche Kunststoffschicht aus. 

Das ist der große Unterschied von LOVR: Unser Material besteht nur aus einer Schicht, die ausschließlich aus pflanzlichen Komponenten besteht. Dadurch ist es nicht nur biologisch abbaubar und leicht zu recyceln, sondern bietet auch Vorteile in der Verarbeitung, z.B. beim Vernähen. 

Da LOVR künftig CO­­2 neutral hergestellt werden kann, ist es gerade interessant für Unternehmen, die ihre Emissionen reduzieren möchten. 

LOVR, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Unsere nächsten Schritte sind der Abschluss unserer Seed-Runde, das Labor verlassen, die Produktion starten und schon bald unseren ersten Kunden im Schuhsegment beliefern. Unser Plan ist es, dass 2027 die ersten Autositze mit LOVR bezogen sind. Damit verhindern wir bis 2027 den Ausstoß von 350.000 Tonnen CO2.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Das Team ist unheimlich wichtig! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wertvoll ist, ein Team zu haben in dem es zwischenmenschlich harmoniert und man sich auch fachlich gut ergänzt. 

Holt euch früh Feedback von euren potenziellen Kunden, selbst wenn euer Produkt noch nicht perfekt ausgefeilt ist. 

Sucht euch Unterstützung von außen und profitiert von Netzwerken. Wir haben schon bei verschiedenen Gründungswettbewerben und Accelerator-Programmen teilgenommen, durch deren Netzwerke sich viele wertvolle Kontakte ergeben haben.

Wir bedanken uns bei Lucas Fuhrmann, Julian Mushövel und Montgomery Wagner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid mutig und richtet euren Fokus auf das, was ihr erreichen wollt!

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MAWI Production

MAWI Production qualitativ hochwertiger Medien Content zu einem fairen Preis

Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen MAWI Production unseren Lesern kurz vor.

Erstmal vielen Dank, dass ich mit Ihnen über mich und meine Geschichte sprechen darf! Mein Name ist Marcus Wichert, ich bin gebürtiger Berliner und 37 Jahre jung. MAWI Production ist eine „One-Man“ Medienproduktion, in der ich versuche, qualitativ hochwertigen Medien-Content zu einem fairen Preis anzubieten.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe die ersten Jahre meines Berufslebens in der Gastronomie, genauer gesagt an der Bar sowie im Service verbracht. Nach einigen Jahren hatte ich allerdings der Wunsch nach einer neuen Herausforderung – es war an der Zeit etwas zu ändern. Daher suchte ich nach etwas, was mir langfristig Spaß macht und wo ich mit geregelten Arbeitszeiten auch mein Privatleben und meine Freizeit besser gestalten konnte. Zudem war ich unterfordert und wollte mehr und mehr etwas erschaffen, was Menschen bewegt und begeistert.

Welche Vision steckt hinter MAWI Production?

Im Grunde stand ich selbst im Kontakt mit einer großen Werbeagentur und war entsetzt, welche Preise diese verlangen. Daraus resultierend fragte ich mich selbst, welcher Aufwand wirklich hinter dieser Art der Produktion steckt und was nur inszeniert wird, um im großen Stil verkauft zu werden. Somit besteht meine Vision darin, meine (potenziellen) Kunden mit qualitativ hochwertigem Content zu versorgen – das Ganze zu einem fairen und vernünftigen Preis!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Meiner Meinung nach sind Herausforderungen der einzige Weg zu wachsen. Zudem hatte ich das große Glück eine Mentorin zu haben die quasi von Sekunde eins an an mich geglaubt hat! Dieser ist es gelungen, mich und meine Ideen an den richtigen Stellen anzutreiben und hat auch versucht, mich mit konstruktiver Kritik zu pushen. Zu Beginn war das eine große „Challenge“ für mich und es fiel mir unfassbar schwer, ihre Tipps und Tricks passend umzusetzen. Doch auch diese Herausforderung kann man meistern, wenn man an sich und das Potenzial des eigenen Produktes beziehungsweise der eigenen Arbeit glaubt!

Wer ist die Zielgruppe von MAWI Production?

Meine Zielgruppe spiegelt mein Kundenportfolio wider. Zu meinen Kunden zählen kleine Privatunternehmer, Mittelständler und auch große Konzerne. Diese unterstütze ich bei verschiedenen Aufgaben im Marketing- und im Content-Bereich.

Was sind die Vorteile bei MAWI Production? Wodurch unterscheiden Sie sich von anderen Anbietern?

Ich bin ein kleiner Perfektionist und denke, dass davon vor allem der Kunde am Ende profitiert. Wenn ich etwas drehe, skripte, schneide oder auch einfach nur fotografiere habe ich schon eine Vision im Kopf, wie ich das Ganze im Anschluss umsetzen möchte. Wie vorhin schon erwähnt habe ich mich auch bezüglich der Preisgestaltung keineswegs an meiner Konkurrenz orientiert, sondern viel mehr nach dem Mehrwert, welchen ich meinen Kunden bieten kann. Für mich zählt das Miteinander – daher fühle ich mich meinen Kunden und deren Produkten sehr verbunden.

Wo geht der Weg von MAWI Production hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich bin gerade dabei meinen ersten Mitarbeiter einzuarbeiten und hoffe natürlich das wir in ein paar Jahren noch den ein oder anderen Kollegen dazu gewinnen können. Um ehrlich zu sein, versuche ich mir darüber nicht allzu viele Gedanken zu machen. Meine Perspektive ist das hier und jetzt und ich genieße, dass ich das machen kann, was mir Spaß macht.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern geben?

Seid mutig und richtet euren Fokus auf das, was ihr erreichen wollt! Am wichtigsten: Nicht den Kopf in den Sand stecken! Es gibt immer und überall Höhen und Tiefen – am Ende behauptet sich der, der durchhält.

Wir bedanken uns bei Marcus Wichert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

yamo frische Bio-Babynahrung und pflanzenbasierte Snacks für Kinder

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Bio-Babynahrung

Kindernahrungs-Startup yamo festigt Stellung als führender europäischer Hersteller von pflanzenbasierten Kinder-Snacks und frischer Babynahrung mit deutschlandweitem Rollout bei Drogeriekette dm. 

yamo, das Schweizer Unternehmen, das frische Bio-Babynahrung und pflanzenbasierte Snacks für Kinder produziert, wird ab KW10 2022 in über 1300 Filialen der deutschen Drogeriekette dm gelistet. Bei den Produkten, die in den Regalen zu finden sein werden, handelt es sich um pflanzenbasierte Kinder-Snacks in 2 Kategorien: Haferdrinks und Bio-Riegel, beide für Kinder ab 3 Jahren, ohne zugesetzten Zucker und mit Nutri-Score A. Die Riegel sind in einer heimkompostierbaren Folie verpackt. Dies ist das grösste Rollout in der Geschichte von yamo. Das Interesse eines solch starken Partners wie dm und das Vertrauen, das yamo beim grössten Rollout in der Geschichte entgegengebracht wird, bestätigt was das Startup bereits seit Jahren antreibt: pflanzenbasierte Nahrung für Kinder hat Zukunft!

Luca Michas, CMO und Mitgründer von yamo:

„Wir möchten Eltern dabei unterstützen, ihre Kinder bewusst und gesund zu ernähren. Wir wollen ihnen ermöglichen, ihren Kindern Zwischenmahlzeiten geben zu können, die nicht nur wertvoll und nahrhaft sind, sondern auch gut schmecken. Dazu setzen wir als Vorreiter in Europa auf neue Standards im Bereich der Produktion von gesunder, nachhaltiger, pflanzenbasierter Baby- und Kindernahrung. Unser interner Leitgedanke ist daher „Gesunde Snacks statt schlechtes Gewissen.”

yamo blickt trotz der globalen Covid-Pandemie auf ein erfolgreiches Jahr 2021 zurück und verzeichnet ein rasantes Wachstum von mehreren 100%. Dazu beigetragen haben vor allem einige europaweite Retail-Listungen. Unter anderem ist yamo mittlerweile in rund 400 BIPA Stores in ganz Österreich zu finden, sowie in 700 Carrefour Filialen in Spanien. Auch in der Schweiz findet man yamo in 177 Coop Filialen, sowie schweizweit bei Alnatura. Die beliebten yamo Haferdrinks finden einen doppelt so guten Absatz wie ähnliche Konkurrenzprodukte im Handel.

Nebst dem grossen dm Rollout, bereitet sich yamo im Jahr 2022 auf weitere Projekte vor, um das Wachstum voranzutreiben. Ab Januar steht eine Zusammenarbeit mit Carrefour Belgien an, bei der 40 Filialen beliefert werden sollen. Ausserdem werden die Kinderriegel und Haferdrinks auch über den Wolken erhältlich sein – yamo hat sich eine Zusammenarbeit mit einer prestigeträchtigen europäischen Airline gesichert.

Weitere Informationen finden Sie unter www.yamo.bio 

Quelle yamo AG

Trial and Error ist besser, als niemals zu wissen, was passiert wäre!

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wild

Wild: Deodorant nachhaltig, nachfüllbar aus natürlichen Zutaten mit im kompostierbaren Packaging

Stellen Sie sich und das Startup Wild doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein junges Start-up aus London, das nachhaltige Deodorants aus natürlichen Zutaten herstellt. Mit Wild wollen wir Menschen dazu inspirieren, bei ihrer täglichen Pflegeroutine auf natürliche Produkte zurückzugreifen und der Wegwerfkultur ein Ende setzen. Durch die Kombination von wiederverwendbaren Cases aus langlebigem Aluminium sowie recyceltem Kunststoff und den Deodorant-Refills im kompostierbaren Packaging sorgen wir mit unseren Produkten nicht nur für trockene, duftende Achseln, sondern auch für einen grünen Fußabdruck. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Fred und ich wollten ein Unternehmen im Nachhaltigkeitssektor gründen, da wir der Meinung waren – und immer noch sind – dass es sich hierbei um einen schnell wachsenden Sektor mit hoher Nachfrage handelt, in dem den Verbraucher:innen bisher kaum qualitativ hochwertige Angebote gemacht wurden. Der Begriff „Öko“ wurde nur mit einer kleinen Gruppe von Menschen in Verbindung gebracht, die belächelt wurden, weil sie in nachhaltigen Geschäften einkauften und sich für die Umwelt einsetzten. Wir wollten etwas für den gesamten Markt schaffen und wussten, dass wir dazu ein Produkt entwickeln mussten, das stylisch, hochwertig und genauso effektiv, wenn nicht sogar besser als die verfügbaren nicht nachhaltigen Produkte ist.

Welche Vision steckt hinter Wild? 

Die Vision hinter Wild besteht darin, Einwegplastik aus dem Badezimmer zu verbannen. In einem durchschnittlichen Badezimmer stehen Shampoo, Duschgel, Zahnpasta, Beauty-Produkte und Deodorants in Plastikflaschen, die oft nicht recycelt werden können, weil sie im Badmüll landen und nicht im gelben Sack. Wir haben ein natürliches, wiederbefüllbares Deodorant gelaunched, weil wir etwas, das in der Vergangenheit in vielerlei Hinsicht schlecht für die Umwelt war, mit etwas kombinieren wollten, das gleichzeitig besser für unseren Körper ist. Indem wir eine wirksame natürliche Formel konzipiert und sie in ein abfallfreies Outfit verpackt haben, lösten wir also gleich zwei Probleme auf einmal. Unser Ziel ist es, weiterhin clevere Wege zu finden, um mehr Zero-Waste Produkte für‘s Badezimmer zu entwickeln, die gut aussehen, noch besser riechen und 100 % wirksam sind.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Wie wohl bei jeder Gründung gab es einige Herausforderungen: Es war zum Beispiel viel schwieriger als gedacht, ein zu 100 % wirksames nachhaltiges Deodorant zu entwickeln und wir haben über 12 Monate gebraucht, um alles zu perfektionieren. Wir arbeiten noch immer rund um die Uhr daran, die Formel zu verbessern. Auch unser Anspruch, komplett auf Plastik zu verzichten, ist extrem fordernd. So drehen wir aktuell bereits die fünfte Runde, um unsere wiederverwendbaren Cases noch nachhaltiger zu machen und suchen immer nach Optimierungspotential. 

Abgesehen von den produktseitigen Herausforderungen sind wir kurz nach dem Brexit und mitten in einer globalen Pandemie auf den Markt gekommen und hatten dadurch mit zahlreichen Problemen in der Lieferkette und bei der Abwicklung zu kämpfen. Die Lieferung nach Europa hat sich unwahrscheinlich schwierig gestaltet, was natürlich zu frustrierten Kund:innen und einer suboptimalen Customer Experience geführt hat. Unser Betriebsteam war 24/7 auf den Beinen, um Lösungen für Probleme zu finden, die durch die Pandemie und den Brexit entstanden waren – aber so wurde es zumindest nie langweilig!

Ursprünglich waren wir bootstrapped, mittlerweile haben wir aber insgesamt 7.500.000 Pfund vom ehemaligen Innocent-Gründer JamJar und dem niederländischen VC „Slingshot“ erhalten – nur durch ihre Unterstützung und ihr Wissen war es uns möglich, so schnell zu wachsen.

Wer ist die Zielgruppe von Wild? 

Wild richtet sich an alle! Unsere ganze Philosophie dreht sich darum, die Produkte so (gut) zu konzipieren, dass sie jeder nutzen kann und möchte. Egal, ob es sich um einen 20-jährigen TikTok-Addict, eine 35-jährige Working Mum oder die 65-jährigen Großeltern handelt – wir haben etwas geschaffen, was für jeden geeignet ist.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Wir sind das erste nachfüllbare Deodorant der Welt mit kompostierbaren Nachfüllpackungen. Unser Case ist so konzipiert, dass es ein Leben lang hält und die Nachfüllpackungen bestehen aus Bambuszellulose, d. h. die Bambus-Hüllen sind recycelbar, kompostierbar und biologisch abbaubar. Es gibt also buchstäblich keinen Abfall. Darüber hinaus haben wir ein sehr hochwertiges, stylisches Produkt entwickelt, das die Menschen gerne nutzen, zeigen und darüber sprechen – was bei Deodorant nicht selbstverständlich ist!

Schließlich gehört Deodorant sonst doch eher zur Kategorie „darüber spricht man nicht“ und Körpergeruch galt lange als Tabuthema. Wir haben es geschafft, Deodorant spannend und frisch zu machen. Außerdem bestechen die Deodorants von Wild vor allem durch ihre Qualität. Zwar gibt es bereits unterschiedlichste natürliche Deodorants, aber bisher schien keines so richtig zu funktionieren. Wir haben einen Weg gefunden, eine 100 % wirksame Formel zu entwickeln (wir geben sogar eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie), die nicht nur unangenehmen Gerüchen vorbeugt, sondern auch die Schweißbildung reduziert und die Achsel mit Feuchtigkeit versorgt. Und das alles, ohne die Poren zu verstopfen.

Wild, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wir sehen uns selbst als eine Art Revolution – eine DEOlution, wenn man so will. Wir wollen die Badezimmerschränke von Grund auf verändern. Kein Plastikmüll mehr, keine fiesen Chemikalien, deren Namen man nicht einmal aussprechen kann. Und die Wegwerfkultur beenden, an die wir uns so sehr gewöhnt haben. Der Clou: Wir können diesen Weg jetzt mit Stil gehen – jeder auf seine eigene Art, denn das Wild-Sortiment bietet einen Weggefährten für jeden Geschmack. Außerdem hoffen wir, dass wir im Sommer ein neues Produkt auf den Markt bringen können, dass eine weitere Weltneuheit sein wird – stay tuned!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Wenn ihr eine gute Idee habt, verbringt nicht Monate und Jahre damit, jedes einzelne Detail zu planen – legt einfach los und macht euch dann daran, Produkte und Prozesse zu perfektionieren. Es gibt unzählige Fast-Gründer, die für etwas brennen, aber nie den Schritt auf den Markt wagen. Trial and Error ist besser, als niemals zu wissen, was passiert wäre!

Bewahrt einen kühlen Kopf. Es gibt Momente, die sich anfühlen, als würde die Welt untergehen. Momente, in denen man weint, aber auch welche, in denen man denkt, man hätte die ganze Welt erobert. Für all diese Momente gilt: In ein paar Monaten erinnert ihr euch wahrscheinlich kaum noch daran. Wenn es bergab zu gehen scheint, versucht, einen klaren Kopf zu bewahren und eine logische Lösung zu finden. Und arbeitet an den kleinen Dingen, um sie stetig zu verbessern. Baby Steps are the Key.

Kämpft für den Profit! Heutzutage fließen überall riesige Summen und man tappt schnell mal in die Falle und versucht, so viel Geld wie möglich für riesige Bewertungen aufzubringen. Aus diesem Grund lernen viele Unternehmen nie, rentabel zu werden, weil sie ständig einem Wachstum mit miserablen Gewinnspannen hinterherjagen, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nämlich, ein langfristig funktionierendes Unternehmen zu werden, das sich selbst tragen kann. Wer profitabel ist (wir sind übrigens auch noch nicht so weit, aber das ist unsere oberste Priorität), kann eigene Pläne und Visionen verfolgen, ohne sich dabei auf fremde Finanzspritzen verlassen zu müssen, um sich über Wasser zu halten!

Wir bedanken uns bei Charlie Bowes-Lyon für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Warum Künstliche Intelligenz in der Pflege den Weg für eine präventive Gesundheitsversorgung ebnet

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pflege künstliche intelligenz

Menia Ettrich arbeitete als Ergotherapeutin, bevor sie in das Customer Success Team eines Deep-Tech Unternehmens wechselte, das KI-basierte 3D-Bewegungsanalysen für die Pflege und Medizin entwickelt. In ihrem Beruf arbeitet sie eng mit ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, Therapiezentren und Kliniken zusammen, die mit Hilfe digitaler Tools die Mobilität von Senior:innen fördern und den Pflegealltag entlasten. Sie weiß, warum neue Technologien und Künstliche Intelligenz in der Pflege und Gesundheitsversorgung von morgen nicht mehr wegzudenken sind.

Digitale, datengetriebene Anwendungen sind im Alltag zu einem selbstverständlichen Begleiter zu jeder Tages- und Nachtzeit geworden. Die wachsende Beliebtheit smarter Lösungen zieht sich durch alle Generationen und durchdringt inzwischen auch das Gesundheitswesen, einen der am stärksten regulierten Sektoren. Während sich unser Smartphone zum persönlichen Gesundheitsassistenten wandelt, Gesundheitsdaten erfasst, analysiert und individuell für uns aufbereitet, hilft Künstliche Intelligenz dabei, die richtigen Rückschlüsse und Diagnosen zu stellen.

So lernt beispielsweise eine KI-basierte Gesundheitsapp unsere Gewohnheiten im Zeitverlauf kennen und kann uns genau sagen, welche Einflussfaktoren eine Migräne triggern oder welchen Mundwinkel wir beim Zähneputzen fortwährend vernachlässigen. Was in der Selbstdiagnose bereits großzügig und mit einem Anspruch an Gesunderhaltung und Selbstoptimierung angewendet wird, erhält endlich auch Einzug in den Arbeitsalltag medizinischer Fach- und Pflegekräfte.

KI-basierte digitale Anwendungen erobern Medizin & Pflege und ermöglichen neues Arbeiten

Auch in der Pflege und Medizin setzen immer mehr Fachkräfte auf neue Technologien als Erweiterung ihrer eigenen Ressourcen sowie physischen und kognitiven Fähigkeiten. So kann KI bei der Krebsfrüherkennung komplexe Informationen aus radiologischen Befunden filtern, die invasive Biopsien überflüssig machen. In der Pflege können KI-basierte Mobilitätsanalysen eines der großen Probleme des demografischen Wandels lösen: Stürze und ihre Folgen sind das größte Hindernis für selbstbestimmtes Leben im Alter.

Mit Hilfe einer digitalen Anwendung liest eine KI aus dem Video vom Gang einer Person eine Vielzahl an Parametern, schätzt das Sturzrisiko, integriert die Ergebnisse automatisch in die Pflege-Dokumentation und liefert auf dieser Basis individuelle Handlungsempfehlungen. Studien zeigen, dass die regelmäßige Anwendung der digitalen Sturzanalyse inklusive Maßnahmen zur Sturzprävention die Gangsicherheit messbar verbessert und das Sturzrisiko um bis zu 18% senkt. Der Einsatz KI-gesteuerter Technologien trägt demnach auch dazu bei, dass Medizin nicht nur reaktiv, sondern auch präventiv verwendet werden kann.

Das ist aus zweierlei Gründen wichtig, denn: Unsere Gesellschaft wird immer älter. Dazu leiden der Gesundheitsmarkt und insbesondere die Pflege nicht erst seit der Corona-Pandemie an einem anhaltenden Fachkräftemangel. Das Institut der Deutschen Wirtschaft rechnet damit, dass in 15 Jahren zwischen 130.000 und 150.000 Stellen in der Branche nicht besetzt werden können. Doch Nachwuchs zu finden, wird schwer, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen.

Neue Chancen für das Berufsbild der modernen Pflege und Versorgung

Besonders junge Menschen erwarten vom Einsatz digitaler Lösungen in der Pflege auch eine Verbesserung des Berufsbilds. Dazu sehen sie in digitalen Tools eine zusätzliche Komponente zur Qualitätssicherung und Entlastung (vgl. Civey-Umfrage 2020). Und genau darum geht es: Künstliche Intelligenz wird in der Medizin und Pflege weder Jobs noch Expertisen ersetzen – sie schafft aber die Voraussetzungen für eine individualisierte, patientenzentrierte und präventionsorientierte Gesundheitsversorgung sowie eine Vorsorge, die Beweglichkeit und Fitness in jeder Phase des Lebens erhält. KI trägt dazu bei, die Gesundheitsversorgung auf ein neues Level zu heben, indem Dokumentationsaufwendige und Informationenintensive Prozesse und Analysen vereinfacht und ergänzt werden und Fach- und Betreuungskräften dadurch mehr Zeit für die soziale Betreuung bleibt.

Sie erleichtert außerdem den fachübergreifenden Austausch zwischen verschiedenen Leistungserbringern, wodurch eine effizientere Versorgung gewährleistet wird. So zeigen uns führende Leistungserbringer, Krankenkassen, Pflege- und Therapieeinrichtungen schon heute, wie sie mit Hilfe von digitalen Gesundheitsanwendungen auch unter den Corona-Einschränkungen gezielt die Gesundheit, Mobilität und das Wohlbefinden bei Senior:innen in allen Wohnformen vorantreiben.

Möglich machen den Schritt in eine zunehmende digitalisierte und präventivorientierte Pflege in diesem Jahr auch die Zulassung der Digitalen Pflegeanwendungen (DiPA). Pflegende, Pflegebedürftige und ambulante Dienste haben bereits seit Beginn des Jahres den gesetzlichen Anspruch auf DiPA. Die Politik ist um Schnelligkeit beim Zulassungsprozess bemüht – viele Medizintechnikhersteller:innen entwickeln vorausschauend, aus der Praxis heraus und arbeiten evidenzbasiert, um Entscheidungsträger:innen die Abstimmung über den Einsatz von Medizinapps so leicht wie nur möglich zu machen. Ich zähle auf unsere neue Gesundheitspolitik, dass sie entsprechend nachzieht und der Digitalisierung in der Pflege die Aufmerksamkeit einräumt, die sie verdient. Im Sinne einer präventionsorientierten Gesundheitsversorgung – und für mehr Lebensqualität für Versorger, Pflegende und Pflegebedürftige.

Autorin:

Menia Ettrich ist Customer Success Managerin des Berliner Deep Tech Unternehmens Lindera. Lindera entwickelt KI-basierte 3D-Bewegungsanalysen für digitale Gesundheits-, Pflege- und Fitnessanwendungen, die mit dem gängigen Smartphone oder Tablet und ganz einfach per App durchgeführt werden können. Dabei setzt Menia Ettrich gemeinsam mit dem interdisziplinären Team, welches aus Mediziner:innen, Produktentwickler:innen und Datenwissenschaftler:innen besteht, auf die praxisnahe Zusammenarbeit mit Partner:innen aus der Pflege, Reha-Kliniken, Geriatrie, Neurologie und Orthopädie. Die innovative Lindera Technologie wurde auf höchstem Niveau wissenschaftlich validiert und unterstützt Fachkräfte bei der Analyse, Dokumentation und trägt nachweislich zur Mobilitätsförderung und Sturzprävention bei.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder