Mittwoch, Februar 19, 2025
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Holt euch motivierte Menschen mit ins Boot

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Framily personalisierbare Bücher Kinder werden Teil der Geschichten

Framily personalisierbare Bücher in denen die Kinder selbst Teil der Geschichten werden

Stellen Sie sich und das Startup Framily doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Jennifer Jones und Co-Founderin von Framily. Wir haben uns auf Vorlesebücher spezialisiert, in denen die Kinder selbst Teil der Geschichten werden. Das Besondere bei Framily ist, dass die Hauptfiguren individuell gestaltet werden können, also Namen, Charakteristika und viele andere Details personalisierbar sind. So erkennen sich die Kinder selbst wieder und nehmen eine Rolle an der Seite ihrer HeldInnen ein. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe viele Jahre als Online Marketer in der Verlagsbranche gearbeitet. Ich wusste immer, dass ich einmal ein Unternehmen gestalten will und es mein Ziel ist, die Fäden selbst in der Hand zu halten. Durch den digitalen Aspekt von Framily wird Büchern neues Leben eingehaucht. Ich brannte von Anfang an für die Idee, Bücher zu personalisieren und ein eher traditionelles Medium so anzupassen, dass es mit dem Trend geht. 

Was war bei der Gründung von Framily die größte Herausforderung?

Die Wurzeln von Framily liegen im Oetinger Verlag und tatsächlich war es die größte Herausforderung, sich davon zu trennen. Bereits 2013 wurden mit individualisierbaren Adventskalendern erste Versuche des Personalisierungs-Modells unternommen. In alteingesessenen Verlagen ist das Mindset aber einfach anders und wir haben gemerkt, dass wir autark werden müssen, um Erfolg zu haben und uns selbst bewusst zu werden, wer wir mit Framily eigentlich sind und sein wollen. 2016 sind wir dann als eigene GmbH ausgegründet worden. Der Weg dorthin war nicht immer einfach, aber im Nachhinein sehe ich, dass es sich gelohnt hat.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, unter ein paar Voraussetzungen. Ich glaube, das Wichtigste ist nicht Perfektion, sondern Leidenschaft. Wer für ein Projekt brennt und den Willen und das Ziel hat, die bestehende Grundlage weiter auszuarbeiten und zu optimieren, wird auch Erfolg haben. Eine gut durchdachte Basis ist aber eben trotzdem essenziell.

Welche Vision steckt hinter Framily?

Wir wollen, dass jedem Kind vermittelt wird, dass es etwas ganz Besonderes ist. Und das eben genau so, wie es ist. In unseren Büchern nehmen sie selbst eine Rolle ein und erleben Geschichten an der Seite ihrer HeldInnen. So wird das Gefühl gestärkt, dass Kinder sie selbst sein dürfen. Unser Ziel ist es einfach, das Vorlesen zu einem einzigartigen Erlebnis machen, Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Wer ist die Zielgruppe von Framily?

Unser Fokus sind natürlich die Kinder. Unsere Bücher sind vor allem für die Altersgruppe zwischen 0 und 6 Jahren gedacht. Sie zum Vorlesen konzipiert und nicht primär zum Selbstlesen. Daher gehören alldiejenigen, die die Bücher mit ihren Kleinen lesen, genauso zu unserer Zielgruppe. Also Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, Paten, große Geschwister, etc. Einfach alle Personen aus dem Familien- und Freundeskreis, die auf der Suche nach einem besonderen Geschenk für die Kleinen sind.

Wie funktioniert Framily?

Framily ist ein e-Commerce-Unternehmen, das heißt, dass alles über unsere Website läuft. Wir haben insgesamt 54 Bücher, darunter über 25 bekannte Lizenzen wie Janosch, Bibi & Tina, Die Eiskönigin, PAW Patrol, uvm. Wer sich für eines unserer Produkte entschieden hat, kann auch schon direkt mit der Personalisierung starten. Dafür wird Schritt für Schritt durch die einzelnen Merkmale und Charakteristika geführt, die individuell an das Kind angepasst werden können. Je nach Produkt können neben dem Namen und dem Geschlecht auch Haar-, Augen- und Hautfarbe, Frisur, Kleidung und Persönlichkeitseigenschaften angepasst werden.

Aber auch Namen von Familienmitgliedern oder Freunden, Lieblingsessen, Details über den Alltag des Kindes und es können auch eigene Fotos hochgeladen werden. Dazu können immer auch eigene Botschaften und Widmungen verfasst werden, in unserem Briefbuch wird sogar ein echter Brief mit der personalisierten Botschaft an das Kind eingeklebt. Danach geht das Buch in den Druck und kommt schon 5 bis 7 Tage nach der Bestellung an.

Framily, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mittlerweile sind wir mit Framily in 9 Ländern vertreten. Unser Ziel ist es, das Geschäft auch in Zukunft immer stärker auszuweiten und weiter zu expandieren. Aber auch in den bereits bestehenden Ländern soll kein Stillstand herrschen: Unseren internationalen Vertrieb wollen wir in den jeweiligen Ländern unabhängiger gestalten, da aktuell noch alles über Deutschland läuft. Ein weiteres Ziel ist es natürlich, auch unser Angebot stetig zu erweitern und weitere Lizenzen zu erwerben. Zudem sollen die Personalisierungsmöglichkeiten weiter ausgebaut werden, um unsere Bücher langfristig so divers und inklusiv wie möglich zu gestalten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Findet ein Projekt, für das ihr wirklich brennt und von dem ihr vollkommen überzeugt seid.

Holt euch talentierte und motivierte Menschen mit ins Boot und scheut euch nicht davor, andere um Hilfe oder um Rat zu fragen.

Bleibt dran und lasst euch von Hürden und Rückschlägen nicht einschüchtern! Es ist normal, dass nicht alles ab Minute 1 perfekt klappt.

Wir bedanken uns bei Jennifer Jones für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Feedback konstruktiv verarbeiten

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tucan ki Management von Meetings

Tucan.ai: Management von Meetings mit KI Spracherkennung

Stellen Sie sich und das Startup Tucan.ai doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein VC-finanziertes Deeptech-Startup aus Berlin und wir glauben fest daran, dass wir unsere professionellen Kommunikationsprozesse mithilfe von KI-Spracherkennung nachhaltig verbessern können. Fokus in unsere Entwicklung ist die automatisierte Protokollierung und Zusammenfassung von Gesprächen. Damit möchten wir es unseren Kundinnen und Kunden ermöglichen, das Management von Meetings und anderer beruflicher Kommunikation wie Interviews und Verkaufsgesprächen effizienter zu gestalten. Ziel ist es, belastende Bürokratie abzubauen, damit wir uns mehr auf das konzentrieren können, was wirklich wichtig ist und Spaß macht: Gemeinsam innovativ und kreativ zu sein. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir drei Gründer hatten uns 2018 – damals hieß Tucan.ai noch RecTag – eigentlich für ein anderes Projekt zusammengefunden: eine Podcasting-Plattform, über die Nutzerinnen und Nutzer neue, auf sie zugeschnittene Themen anhand von Übereinstimmungen mit den auditiven Inhalten aus ihren bereits abonnierten Podcasts entdecken konnten. Viele Trainingsdaten für unsere heutige KI-Spracherkennung in Deutsch und Englisch stammen noch aus dieser Zeit. 

Als Startup im “embryonalen” Stadium fiel uns dann auf, dass die rasant steigende Anzahl an Meetings und Calls es schwieriger machte, mit der Entwicklung von Produkt und Unternehmen voranzukommen. So verbrachten wir etwa in manchen Wochen 18 Stunden in Meetings. Das sind insgesamt 2,5 Arbeitstage, in denen nicht produktiv an Projekten weitergearbeitet werden kann. Wir kennen Unternehmen, in denen sogar vier Arbeitstage pro Woche für Besprechungen draufgehen. Weder effizient noch nachhaltig, dachten wir. Und daher die Idee für Tucan.ai.

Welche Vision steckt hinter Tucan.ai?

Digitalisierung und Internet haben unser Arbeitsleben in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Unsere Arbeitsprozesse erinnern allerdings oft noch an das vergangene Jahrhundert – wie etwa auch das regelmäßige Meeting mit vielen Teilnehmer_innen. Im Kern eigentlich eine gute Methode für gemeinsame Entscheidungsfindung und Ideenentwicklung, ist es im heutigen Arbeitsalltag ein wahrer Zeitfresser und Produktivitätskiller geworden (30 bis 70 Prozent unserer Meetings sind aktuellen Studien zufolge überflüssig oder kontraproduktiv). Um dieser Situation entgegenzuwirken, haben haben wir Tucan.ai gegründet. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben ein paar Fehler im Laufe der letzten Jahre gemacht, von schlechter Produktauswahl bis hin zu schlecht definierten Kundengruppen. Das war aber auch gut so, denn nur so konnten wir laufend dazu lernen. Ein typischer Fehler, den viele Gründerinnen und Gründer machen, ist es, sich nicht von Anfang an gezielt zu spezialisieren und zu viel auf einen Schlag erledigen zu wollen. Große Visionen haben schon ihre Berechtigung, aber es braucht viele kleine machbare Ziele auf dem Weg in diese Richtung – und seid immer bereit, eure Ansätze zu überdenken und von der Pike auf zu überarbeiten – das ist definitiv eines der wichtigsten Take-Aways.

Zur Finanzierung: Anfangs haben wir “ge-bootstrapped” –  sprich, wir haben unser Erspartes in das Unternehmen gesteckt. Klingt riskant, aber wir waren alle fest davon überzeugt, dass der damalige Zeitpunkt der richtige war. Wenig später wurden wir in das APX Accelerator-Programm von Axel Springer und Porsche aufgenommen, nachdem wir bereits mit unserer allerersten Produkt-Iteration Traktionen hatten vorweisen können. Dadurch erhielten wir nicht nur eine wichtige finanzielle Spritze, sondern auch exklusiven Zugang zu individuellen Coachings, aus denen wir extrem viel mitnehmen konnten. Und siehe da: Im vergangenen Juni haben wir dann unsere Seed-Runde mit einer siebenstelligen Summe abgeschlossen. Neben APX investierten unter anderem IBB Ventures, Wayra (Telefonica) und Faraday Venture. 

Wer ist die Zielgruppe von Tucan.ai?

Allgemein formuliert entwickeln wir unsere KI-Programme für Menschen, die sich nicht mehr stundenlang mit repetitiven bürokratischen Aufgaben wie Protokollierung und Transkription oder manuellen Briefings und Debriefs aufhalten möchten. Für unsere Meeting KI konzentrieren wir uns auf den Aufbau unseres B2B-Modells, insbesondere in Hinblick auf die Startup- Szene und die IT-Branche im deutschsprachigen Raum. Bei unserer Transkriptionslösung hat sich zuletzt gezeigt, dass sie unter Studierenden und in der Forschung besonders beliebt ist, weshalb wir nun ein eigenes Partnerprogramm für Unis und andere Lehr- und Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen haben.

Wie funktioniert Tucan.ai? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Tucan.ai ermittelt Lautmuster und ordnet diese Wörtern zu. Dank Deep Learning Technologie kann die KI mehr als zwei Sprecher erkennen – und sie “lernt”, individuelle Sprechweisen immer besser zu verarbeiten. Daher ist Tucan.ai bei unklarer, idiomatischer und mundartlicher Sprache präziser als handelsübliche Programme für Meeting-Management. Unsere Software erkennt Mundarten, Dialekte und Idiome so gut wie keine andere am Markt (mit über 95% Genauigkeit). 

Wir arbeiten überdies laufend an neuen Integrationen, um Tucan.ai nahtlos in bestehenden Apps und Arbeitsprozesse einzupflegen. Hinzu kommt, dass Datensicherheit bei uns extrem hoch geschrieben wird: Da wir ausschließlich mit unserer eigenen Engine operieren und auf eigenen Servern in Frankfurt hosten, bleiben alle Kundendaten in Deutschland. Tucan.ai kann zudem auch on-premise installiert werden. Auf diesem Weg verlassen die Daten nicht einmal das eigene Unternehmen. 

Tucan.ai, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehen wir uns als einen etablierten strategischen SaaS-Partner für Unternehmen, Universitäten und staatliche Einrichtungen – und zwar spezialisiert auf verschiedene vertikale Märkte sowie auf jeden Fall mit etlichen Features und Produkten mehr in unserem Repertoir. Denn: Während wir Menschen in der Regel nur selten dazulernen, wird die KI unweigerlich mit jeder Interaktion “intelligenter” und facettenreicher.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ob Teambesprechung, Kundenakquise oder Investorengespräche – es ist enorm wichtig, immer gut zuzuhören, Feedback konstruktiv zu verarbeiten, und wenn angebracht, den Mut zu haben, bisherige Ansätze und Strukturen komplett umzukrempeln. 

Schritt für Schritt: Es macht keinen Sinn abzuwarten, in der Hoffnung, man würde bald das perfekte Produkt für einen perfekten Launch bauen. Viel Energie und Kreativität in die Planung und Weiterentwicklung von MVPs zu stecken, zahlt sich aus. 

Feiere deine Erfolge: Insbesondere in der Anfangsphase entwickeln sich die Dinge für Startups rasant weiter – eine Herausforderung folgt auf die nächste – es geht so schnell, dass man oft vergisst, wie weit man eigentlich schon gekommen ist. Hin und wieder mal innehalten, gemeinsam Spaß haben und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen ist ein gutes Mittel, um die Moral hoch zu halten. 

Gründer-Teamfoto (rechts nach links): Michael Schramm (Co-Founder, CTO), Lukas Rintelen (Co-Founder, Managing Director), Florian Polak (Co-Founder, Managing Director) – Credits: Oliver Magda

Wir bedanken uns bei Lukas Rintelen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

2021 war kein gutes Jahr für den klassischen deutschen Sparer

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ETF Sparkonto sparbuch

2021 war kein gutes Jahr für den klassischen deutschen Sparer, denn eine Hiobsbotschaft folgte der anderen. Aus der ohnehin schon durchschnittlich bei 0 % liegenden Verzinsung der Sparbucheinlagen wurden plötzlich reihenweise Negativzinsen, die nicht nur besonders vermögende, sondern auch Kunden mit kleinen Einlagen, trafen. Zusätzlich verdeutlichte die seit knapp 30 Jahren höchste Inflationsrate von 4,5 % nochmals den stetigen und unausweichlichen Wertverlust von einfach “geparkten” Geld. 

Aufgrund dieser Entwicklung ist es umso schockierender, dass immer noch viele Bundesbürger davon ausgehen, ein Tages- oder Festgeldkonto sei eine Rendite bringende Form der Geldanlage. Kurzfristig macht sich dieser Wertverlust normalerweise nur mäßig bemerkbar. Die Inflationsrate liegt im Durchschnitt bei knapp unter 2 %, weshalb die Entwicklung im Jahr 2021 tatsächlich einen Extremfall darstellt. Langfristig jedoch führt der Teufelskreis aus Null- bzw. Negativzinsen und Inflation zwangsläufig zu einem signifikanten – ab einem gewissen Zeitpunkt irreparablen – Kaufkraftverlust. So werden bei einer Inflationsrate von 1,5 %, aus 100.000 € auf dem nicht-verzinsten Sparbuch nach 10 Jahren 86.000 €, nach 25 Jahren bleiben real sogar nur 68.000 € übrig. Um einmal zu verdeutlichen, was dies im Alltag bedeutet: 1991 kostete eine Tageszeitung im Schnitt noch umgerechnet 1,03 €, im Jahr 2021 lag der Preis für diese schon bei 3 €.      

Doch heißt dies, dass man diese Entwicklung alternativlos hinnehmen muss? Ganz eindeutig: Nein.

Eine Alternative zum klassischen Sparbuch können ETF-Investments darstellen. Vernünftig ausgewählt und verwaltet, stellen diese ein mindestens ebenso sicheres, aber um ein vielfaches renditeträchtiges Mittel der Geldanlage dar. Als Möglichkeit zur Altersvorsorge und zum gezielten Vermögensaufbau sind ETFs mittlerweile vielen ein Begriff. Vor allem die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele – insbesondere junge – Menschen über Neobroker in entsprechende Sparpläne investieren.

Diese müssen jedoch von Investments, die als Alternative zum klassischen Sparbuch dienen sollen, unterschieden werden. Hierfür ist es wichtig, sich die verschiedenen Zielsetzungen vor Augen zu führen.

Klassische Investments in ETFs sind auf Jahrzehnte angelegt und dienen vornehmlich der Altersvorsorge. Anlegerinnen und Anleger können hier sehr entspannt Marktschwankungen aussitzen und bei ihrer Strategie komplett auf renditeorientierte Aktien-ETFs setzen, in welche immer mehr Menschen, etwa mit den weitverbreiteten MSCI-Indizes, über Neobroker auch investieren. Diese Strategie ist jedoch nur aufgrund des auf Jahrzehnte angelegten Anlagehorizontes zu empfehlen.

Beim Ersatz für ein Sparbuch muss die ETF-Strategie genauer austariert werden, um die Volatilität des Portfolios auf einem niedrigen Niveau zu halten. Dies ist ein besonders zentraler und nicht zu vernachlässigender Aspekt, denn auf einem Sparbuch wird vor allem Geld angelegt, welches kurzfristig verfügbar sein muss, sei es für die Reparatur der Waschmaschine oder den nächsten Urlaub. Für solche Situationen ist es entscheidend, dass das Vermögen sofort und zumindest annähernd in der ursprünglichen Höhe zur Verfügung steht. Deshalb sollte ein entsprechend ausgerichtetes Portfolio primär aus Anleihe-ETFs bestehen und lediglich in geringen Rahmen durch Aktien-ETFs ergänzt werden. Die Assetallokation muss geeignet sein, durch eine Rendite zwischen zwei bis drei Prozent die durchschnittliche Inflationsrate auszugleichen. Es steht also der Vermögenserhalt und nicht – wie meist üblich – der Vermögensaufbau im Mittelpunkt.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man sich ein solches “ETF-Sparkonto” am besten zusammenstellt.

Zum einen gibt es auch hier wie bei der Altersvorsorge selbstverständlich die “Do-it-yourself”-Variante, bei welcher sich Anlegerinnen und Anleger über einen (Neo-)Broker selbst die entsprechenden Sparpläne heraussuchen und zu einem Portfolio zusammenstellen. Für am Kapitalmarkt erfahrene Personen, welche darüber hinaus über die nötige Zeit verfügen, ein entsprechendes Depot zu verwalten, mag dies durchaus eine gute Option sein. Vielbeschäftigte Menschen sollten jedoch aufpassen, dass das Thema nicht über Monate oder sogar Jahre auf der eigenen ToDo Liste in Vergessenheit gerät. Häufig bleibt es leider beim guten Vorsatz, ist der Aufwand zur richtigen Zusammensetzung des passenden ETFs Portfolios doch nicht zu unterschätzen, insbesondere wenn man noch nicht viel Erfahrung darin besitzt.

Als digitaler Vermögensverwalter bietet Ginmon seit Kurzem ein auf diesen Fall spezialisiertes Konto an. Dies hat für Anlegerinnen und Anleger den Vorteil, dass diese ihr ETF-Sparkonto tatsächlich auch ähnlich wie ein gewöhnliches Sparbuch einer Bank oder Sparkasse nutzen können. Sowohl die ETF-Auswahl als auch die Verwaltung des Depots übernimmt der Vermögensverwalter. Insbesondere durch ein regelmäßiges Rebalancing und der Einbeziehungen von verschiedenen Faktoren wie z.B. dem Zinsänderungsrisiko der im Portfolio gelisteten ETFs ist sichergestellt, dass die Zielrendite über dem Inflationsniveau liegt und sich gleichzeitig aber auch mögliche kurzzeitigen Wertschwankungen in einem vertretbaren Rahmen bewegen.

Soll dies nun bedeuten, dass man sein altes Sparbuch oder das Tagesgeldkonto am besten sofort kündigen sollte? Nein, natürlich nicht. Es ist immer ratsam, für Notfälle sehr schnell Zugriff auf Liquiditätsreserven zu haben. Allerdings muss der Zweck des Banksparbuches neu gedacht werden. Es eignet sich nicht mehr als Schatzkammer zum Zurücklegen von überschüssigem Vermögen, sondern sollte eher als Notgroschen betrachtet werden. Auch sollte zwischen Beträgen unterschieden werden, die unterhalb oder oberhalb einer möglichen Freigrenze der Bank bezüglich Negativzinsen liegen. Sobald Negativzinsen anfallen ist der Mehrwert eines ETF Portfolios natürlich nochmals höher.
 

Autor:

Bevor Lars Reiner 2014 Ginmon gründete, war der studierte Finanzexperte als Management-Berater für die Deutsche Bank unter anderem im Bereich Asset & Wealth Management tätig. Er baute mit 26 Jahren sein eigenes Unternehmen auf. Der Fokus: Evidenzbasierte Geldanlagen ohne Interessenkonflikte. So möchte er allen Ginmon-Kunden zu Freiheit und Unabhängigkeit bis ins hohe Alter verhelfen.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es wird nie einen perfekten Zeitpunkt geben!

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be tanics Nahrungsergänzungsmittel

be tanics vegane, klimaneutrale und plastikfreie Nahrungsergänzungsmittel

Stellen Sie sich und das Startup be tanics doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, wir sind Katharina, Peter & Dominik – zusammen haben wir im Mai 2021 be tanics gegründet. be tanics bietet naturbelassene Nahrungsergänzungsmittel an, die nicht nur einem selbst, sondern auch dem Planeten etwas Gutes tun. Unsere Produkte sind vollständig klimaneutral und die Verpackungen können ganz einfach im Altpapier entsorgt werden – somit tragen wir nicht weiter zur Verschmutzung unserer Umwelt bei. Das ist uns aber nicht genug! Für jedes verkaufte Produkt holen wir zusätzlich, zusammen mit unserem Partner Plastic Free Planet, ein Kilogramm Plastik aus dem Ozean. Wir sind also die nachhaltige Alternative für den Konsum von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee für be tanics entstand 2019, als Katharina und Peter während ihrer Reise durch Südost-Asien immer wieder Plastikmüll wie Flaschen, Tüten und auch Verpackungen von Nahrungsergänzungsmitteln an den Stränden gefunden haben. Die Gesundheit fördern und gleichzeitig dem Planeten schaden? Dazu muss es doch eine Alternative geben! 2021 ist aus der Idee dann Realität geworden.

Was war bei der Gründung von be tanics die größte Herausforderung?

Wir hatten tatsächlich so einige Herausforderungen! Unsere größte Herausforderung war es aber, hochqualifizierte Experten als Partner zu finden, die uns bei unserer Vision tatkräftig unterstützen und mit denen wir auch gerne zusammenarbeiten. Da man als frisch gegründetes Start-Up nicht alle wichtigen Bereiche selbst abdecken kann, sind wir sehr froh darüber, immer wieder auf das Wissen von Branchenexperten zurückgreifen zu können.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall! Den perfekten Zeitpunkt mit einer Idee zu starten, gibt es sowieso nicht und man sollte vor allem keine Angst davor haben Fehler zu machen! Also nicht auf den perfekten Moment warten, sondern einfach loslegen. Man hat im Nachhinein immer noch genug Zeit die Dinge anzupassen oder zu verbessern.

Welche Vision steckt hinter be tanics?

Wir haben genug von der Verschmutzung der Natur durch Konsum und unnötigen Plastikmüll. Mit unseren natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln wollen wir den positiven Einfluss der Natur für alle zugänglich machen und dabei unserer Umwelt auch etwas Gutes tun. Kurz gesagt: Wir wollen das Leben durch die Kraft der Natur verbessern und durch nachhaltigen Konsum unseren Planeten stärken. Wir sagen der Zerstörung unseres schönen Planeten den Kampf an!

Wer ist die Zielgruppe von be tanics?

Unsere Zielgruppe sind grundsätzlich alle, die Wert auf einen gesunden, nachhaltigen und verantwortungsbewussten Lifestyle legen. Im Fokus stehen aktuell Konsumenten von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln, die auf bewussten Konsum achten und nach einer passenden und vor allem plastikfreien Lösung suchen.

Was ist das Besondere an den Produkten?

Definitiv unsere 100% plastikfreie Verpackung aus Papier. Unserer Verpackung stammt aus nachhaltiger, skandinavischer Forstwirtschaft, wodurch man sie einfach direkt im Altpapier entsorgen kann. Dadurch vermeiden wir unnötigen Plastikmüll und reduzieren so die Umweltbelastung. Das Produktsortiment besteht aktuell aus den drei naturbelassenen Bio-Produkten Kurkuma, Ashwagandha und Gerstengras, die unter strenger Aufsicht in lokaler Produktion, ohne Zusatz- oder Füllstoffe, in vegane Kapseln abgefüllt werden.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir unterstützen nicht nur die Gesundheit unserer Kunden:innen, sondern tun gleichzeitig Gutes für unseren Planeten. Für jedes verkaufte Produkt holen wir 1 kg Plastik aus dem Ozean. Auf dieser Mission arbeiten wir mit der Organisation Plastic Free Planet zusammen, die Menschen vor Ort auf den Philippinen beschäftigt und das gesammelte Plastik verwertet sowie recycelt. Außerdem sind alle unsere Produkte klimaneutral. Denn für uns ist Klimaschutz kein Nice-to-have, sondern fester Bestandteil unserer Mission. Die bei der Produktion entstehenden CO2-Emissionen kompensieren wir gemeinsam mit ClimatePartner durch Aufforstungsprojekte in Deutschland und Brasilien.

be tanics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen in den nächsten Jahren unser Produktportfolio stark ausbauen und somit eine noch viel größere Auswahl an plastikfreien Alternativen für naturbelassene Nahrungsergänzungsmitteln anbieten. Unser großes Ziel ist es jedoch, bis 2025 durch den Verkauf unserer Produkte eine Millionen Kilogramm Plastik aus dem Ozean zu holen. Durch unser Vorhaben wollen wir auch andere Unternehmen dazu inspirieren, sich aktiv für unseren Planeten einzusetzen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Gründen ist eine Achterbahnfahrt. Es wird viele schöne Momente aber auch Zweifel und Probleme geben. Das Wichtigste ist aber, dass man sich nie unterkriegen lässt, egal wie unüberwindbar manche Situationen auch scheinen. Wenn man immer diszipliniert und mit Leidenschaft an seinem Traum arbeitet, schafft man den Umschwung und kommt noch gestärkter und motivierter aus der Situation.Man sollte kein Unternehmen gründen mit der Hauptmotivation Geld zu verdienen. Viel wichtiger ist die Leidenschaft ein bestimmtes Problem zu lösen und einen gesellschaftlichen Mehrwert zu bieten. Es wird nie einen perfekten Zeitpunkt geben! Deshalb sollte man einfach starten und mit Passion dabei bleiben. Alles andere ergibt sich dann von alleine.

Wir bedanken uns bei Katharina, Peter und Dominik für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Für Jungunternehmer ist Stoizismus die beste Wahl

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RITZI liveshopping

RITZI professionelle Liveshopping-Plattform, mit der jeder Verkäufer innerhalb von wenigen Minuten live gehen kann

Stellen Sie sich und das Startup RITZI doch kurz unseren Lesern vor.

KS: RITZI ist eine professionelle Liveshopping-Plattform, mit der jeder Verkäufer innerhalb von wenigen Minuten live gehen kann: eine voll handlungsfähige Sales-Plattform mit weltweitem Potenzial. Das umfasst standortgebundene Shops und große eCommerce-Anbieter gleichermaßen. Wir haben Apps und wir haben Lösungen für fortgeschrittene und technisch komplexe eCommerce-Anforderungen. Alles adaptierbar und individualisierbar. Dank unseres internationalen Teams sind uns dort keine Grenzen gesetzt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

KS: Der Trend zum Liveshopping ist weltweit spürbar, aber mit der Corona-Pandemie entstand für uns ein viel wichtigerer Anreiz: Wir haben die Notwendigkeit gesehen, besonders dem kleineren, stark gebeutelten Einzelhandel einen schnellen Weg zur Digitalisierung des gesamten Geschäftsmodells zu eröffnen. So wurde aus einer eigenen Business-Idee eine Mission. Von dort aus ging es dann noch weit schneller als erwartet in Richtung großer Enterprise-Lösungen: Deswegen wächst auch unsere Vorstellungskraft von dem, was mit unserer Plattform für kleine und große Businesses möglich ist.

Welche Vision steckt hinter RITZI?

KS: Langfristig muss es darum gehen, jedes Einzelhandelsunternehmen aus Deutschland in der ganzen Welt verfügbar zu machen. Ja, in der ganzen Welt! Wir wollen die Unternehmen nicht nur retten oder unterstützen, sondern ihren Umsatz maximal potenzieren. Bei durchschlagendem Erfolg wäre das sogar gesamtwirtschaftlich erheblich. Unsere aktuelle Kooperation mit Alibaba zeigt, dass diese Sache ganz, ganz, ganz schnell massiv expandieren kann: Liveshopping ist in China nicht irgendein, sondern der Trend schlechthin. Das kommt jetzt mit uns in die westliche Welt. In aller Bescheidenheit: Das ist gigantisch!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

KS: So herum: Die Überzeugungsarbeit gegenüber Investoren ist ein Selbstläufer. Es gibt niemanden, der bezweifelt, dass unser technisches Modell in wenigen Jahren der Standard sein wird. Damit ist noch nicht gesagt, dass es RITZI selbst sein muss, der diesen Standard aufbaut, aber da wir unser Team und unsere Durchsetzungsfähigkeit kennen, haben wir auch selber kräftig vorgestreckt.

Wer ist die Zielgruppe von RITZI?

KS: RITZI richtet sich in erster Instanz an digitalaffine junge Erwachsene mit Online-Shopping-Routine und einem relativ entspannten Geldbeutel. Perspektivisch richtet sich die Zielgruppe aber gänzlich nach dem Geschäftsmodell unserer Anbieter. RITZI soll dann vor allem auch der älteren Generation als einfacher Zugang zum digitalen Einkauf dienen.

Wie funktioniert RITZI? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

KS: RITZI integriert nicht nur den Live-Call an sich, sondern bietet eine flexible Umgebung zur Selbstpräsentation für die Anbieter. Unsere Software ist so ausgerichtet, dass sie jedem Shop und jedem Brand eine eigene Influencer-Karriere erlaubt: Dieser Mix aus Social- und Sales-Strategie differenziert uns von den üblicherweise primär rein technischen Lösungen der Mitbewerber: Doppelter und dreifacher Impact, einfachstes Handling. Das können aktuell nur wir.

RITZI, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

KS: Mit dem jetzigen Tempo und der durchschlagend positiven Resonanz müssen wir uns beinahe abhalten, nicht zu groß zu planen. Wenn sich der Trend hält, sind wir in einem halben Jahrzehnt breitflächig als Standard- und Highend-Lösung für Liveshopping im deutschsprachigen Markt und potentiell darüber hinaus bekannt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

KS: Starke Nerven, starker Kopf, starke Hände. Im Ernst: Für Jungunternehmer ist Stoizismus die beste Wahl. Konzentriert und fokussiert nach vorne wandern, Widerstände nicht persönlich nehmen, sie sogar als wahrscheinlichste Entwicklung antizipieren. In der Wildnis da draußen braucht es Jäger und Sammler.

Wir bedanken uns bei Kai Stubbe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wer deutlich spricht – riskiert, verstanden zu werden

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stimme

Das Geheimnis der Doppelbotschaften

„Man kann nicht, nicht kommunizieren“, sagte einst der österreichische Philosoph Paul Watzlawick. Mimik, Gestik, Intonation der Stimme und Körperhaltung signalisieren uns auf der unterbewussten Ebene, was ein Sprechender über sich selbst denkt.

So „erzählt“ uns der nuschelnde, näselnde und monoton sprechende Karl Lauterbach, dass er zwar verstanden werden möchte, aber sich nicht bewusst ist, dass er dafür deutlicher sprechen müsste. Er gehört in der Typologie zu den „Unbewussten“, erkennbar daran, dass er keinen besonderen Wert auf sein Aussehen legt, seine Körperhaltung eher nachlässig wirkt. Es fällt ihm schwer, Augenkontakt zu halten. Hin und wieder schließt er sogar die Augen, um den eigenen Faden nicht zu verlieren, und nichts zu vergessen, was er sagen wollte.

Zum Typ der „Vielsprecher“ gehört Wolfgang Kubicki.

Oft schnell und ebenfalls nuschelnd, Endsilben und Endkonsonanten verschluckend – was darauf hindeutet, dass er nie wirklich bei der Sache ist und sich einfach gern reden hört, gemäß dem Motto „Ich rede, also bin ich“. In der Regel ist er schwer zu verstehen, weil er oberflächlich über die Worte hinweghuscht. Bei ihm kann man den Eindruck gewinnen, dass er gar nicht wirklich verstanden werden will. In jedem Fall ist er nicht an seinem Gegenüber interessiert. Außerdem besitzt er auch noch die Unart des zu leisen Sprechens (s.u. bei „schnell“ und „leise“)

 Zwei andere ähnliche und doch sehr unterschiedliche Vertreter der Kategorie „Blender“ sind Markus Söder und Christian Lindner.

Ersteren kann man durchaus als einen „Wolf im Schafspelz“ bezeichnen, der nur eines im Sinn hat: Er will auf keinen Fall verlieren. Dafür arbeitet er mit Schmeicheleien und scheinbarem Verstehen mit Zustimmungstendenz, um im nächsten Moment mit gezielt gesetzter „Bissigkeit“ seine Gegner zu diskreditieren, während Christian Lindner einfach nur „der Beste“ sein will, was ihn zu einem „Musterschüler“ jeglicher Rhetorikseminare macht. Er ist ein selbstgeschaffenes Konstrukt aus angelerntem und trainiertem Verhalten mit dem Ziel, in der Gesamtinszenierung seiner Persönlichkeit zu überzeugen und er „benutzt“ dich als Publikum für seine eigene Großartigkeit. Beide wollen in erster Linie „gesehen“, und nicht unbedingt verstanden werden – auch wenn sie selbstverständlich sehr deutlich sprechen.

Als letztes Sprechmerkmal möchte ich dich für den Typus „Maske“ sensibilisieren.

Auch hier mit zwei Beispielen, die unterschiedlicher nicht sein können und doch eines gemeinsam haben: sie glauben „nicht gut genug zu sein“. Daher optimieren Laura Karasek und Joe Biden ihr Äußeres bis hin zur Unkenntlichkeit, in jedem Fall aber zur mimischen Unbeweglichkeit. Auch wenn sie Kluges von sich geben, zeigen sie sich nicht als die, die sie sind und das führt dazu, dass man unterschwellig das Gefühl hat, ihnen nicht wirklich vertrauen zu können. Als soziale Wesen müssen wir die Möglichkeit haben in der Mimik eines Menschen zu erkennen, ob er es ehrlich mit uns meint – das ist bei „optimierten Gesichtern“ nicht mehr der Fall. Es zeigt, dass beide ganz tief in ihrem Inneren ein Selbstwert-Problem haben. 

„Sprich, dass ich dich sehe“

Dieser Satz stammt von dem Philosophen Sokrates, und besagt, dass ein jeder Mensch in seinem innersten Wesen „sichtbar“ wird, wenn er spricht. Allein Tonlage, Lautstärke und Sprechtempo sagen dabei mehr über eine Person, als ihr selbst bewusst ist.

Deshalb hier eine leicht nachvollziehbare Übersicht: 

  • Zu lautes Sprechen ist entweder ein Zeichen von Unsicherheit oder es zeigt einen Menschen, der sehr von sich eingenommen ist und ein Publikum braucht, um sich gut zu fühlen. 
  • Leises Sprechen zwingt den Zuhörer, sich anzustrengen. Es ist ein Spiel um Macht und Kontrolle. Leise sprechende Menschen sind meist nicht so harmlos, wie sie gern erscheinen möchten. Aber auch hier gilt es aufzupassen, ob es sich evtl. um tiefe Trauer, zurückgehaltene Wut oder Schüchternheit handelt.
  • Wer zu schnell spricht, hat oft nicht wirklich etwas zu sagen – vor allem aber ist er nicht an seinem Gegenüber und dessen Meinung interessiert, sondern primär daran, seine eigene Meinung loszuwerden. Manchmal ist es auch ein Zeichen für ein Alkoholproblem, vor allem, wenn es gleichzeitig schwer verständlich ist, Endungen „verschluckt“ werden oder es insgesamt genuschelt klingt.
  • Wer eher zu langsam spricht, will sich oft betont „staatsmännisch“ geben und als Respektsperson wahrgenommen werden.
  • „Eintöniges“ Sprechen ohne Bewegung in er Stimme zeigt einen auch eher unbeweglichen Menschen im Alltag.

Und hier noch eine kleine Anregung zum Schluss: Wenn du herausfinden möchtest, ob z.B. ein Politiker oder eine Politikerin die Wahrheit sagt, schalte bei Übertragungen einfach mal den Ton ab. Je öfter du das tust, umso mehr wirst du lernen, nonverbale Botschaften wahrzunehmen.

Autor:

Die Kommunikationspsychologin Cornelia Fink ist Expertin für Stimme und Sprache. Unter dem Label StimmWege unterstützt sie seit 34 Jahren Menschen dabei, ihren eigenen authentischen Weg zu gehen. Ihr Wissen und ihre Expertise beruht auf empirischem Zahlenmaterial, das sie von Tausenden Klienten aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen in mehr als 25 Jahren zusammengetragen hat und auf ihren Erkenntnissen aus über 40jährigen Theatererfahrung als Schauspielerin und Regisseurin. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Grünes Licht für Open Source?

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ampel open source

Die neue Regierung hat ihre Arbeit aufgenommen und den Koalitionsvertrag vorgestellt. Besonders erfreulich für uns, aber auch für die gesamte Branche und die Gesellschaft: Die Ampel setzt auf Open Source. Noch kann man lediglich von einem zarten Pflänzchen sprechen, wenn man genauer hinsieht, besteht jedoch Hoffnung.

Die Ausgangslage

Zunächst einmal wollen und müssen wir weiterhin betonen, wie wichtig Open Source für eine schnellere, sicherere und bessere Digitalisierung ist. Wir von cape IT setzen schon seit geraumer Zeit mit unserem IT- und Servicemanagement-System KIX darauf und auch auf europäischer Ebene ist man von der offenen Softwarestruktur überzeugt: Bei dem Projekt GAIA-X, das in Europa Datensouveränität, Datenverfügbarkeit und Innovation schaffen will, kommt Open Source zum Einsatz; von der deutschen Regierung wird dies unterstützt. Sogar auf hoher politischer Ebene hat hierzulande Software mit öffentlich zugänglichem Quellcode Einzug gehalten, nur gab es bislang keine Maßgabe, dies auch bundesweit durchzuziehen. Das könnte sich jetzt ändern. Zwar wird die neue Marschrichtung im Koalitionsvertrag mit nur zwei Sätzen erwähnt, doch diese reichen immerhin aus, um von Hoffnung zu sprechen. Dringend nötig, gerade in Deutschland haben wir viel aufzuholen.

Die Details im Vertrag

Politik ist ein heikles Spiel, und gerade, wenn so unterschiedliche Parteien wie die Grünen und die FDP an einem Strang ziehen müssen, ist die Gefahr groß, dass faule Kompromisse dabei herauskommen. Dennoch finden sich im Koalitionsvertrag aufmunternde Zeichen, was das Thema Open Source angeht. Die mühsame, aber wichtige Aufklärungs- und Kommunikationsarbeit, die wir in der Sache auch mit der Open Source Business Alliance seit Jahren verrichten, scheint langsam Früchte zu tragen. Wie nicht anders zu erwarten, bleibt im Vertrag einiges vage beschrieben, doch die Bereitschaft zum Dialog und zu Gesetzgebungsverfahren sind verankert worden. Für die Ampel gehört dabei die Digitalbildung, die verbessert werden soll, genauso zum Themenkomplex wie die Modernisierung der Einwanderungspolitik, da diese darauf ausgelegt sein sollte, fähige Arbeitskräfte für eine moderne Digitalisierung zu gewinnen.

Wortlaut und Pläne

Konkret heißt es im Koalitionsvertrag, dass für „öffentliche IT-Projekte offene Standards“ festgeschrieben und „Entwicklungsaufträge in der Regel als Open Source beauftragt“ werden. Des Weiteren ist von einer Multi-Cloud Strategie, offenen Schnittstellen und einer „Cloud der öffentlichen Verwaltung“ die Rede. Allein diese wenigen Worte deuten auf ein Umdenken und ein neues Verständnis für das Thema hin. Dass hierbei im gesamt-europäischen Kontext gedacht wird, der Austausch von Daten und die Digitale Souveränität Priorität haben, lässt ebenso hoffen, wie die Einstellung, dass mit öffentlichen Geldern finanzierte Entwicklungen der Öffentlichkeit auch zugänglich gemacht werden müssen. Nicht minder zuversichtlich stimmt die Zielsetzung, nicht-vertrauenswürdige Unternehmen beim Ausbau kritischer Infrastrukturen nicht zu beteiligen. Das heißt: Proprietäre, geschlossene Software, die nicht überprüft werden kann, wird in Zukunft entsprechend hoffentlich seltener werden.

Allianz von Technik und Klima

Ein weiteres Thema, welches zu oft (und zu lange) im Zusammenspiel mit Technikvorhaben vernachlässigt wurde, ist die Nachhaltigkeit. Die nun angestrebten Klimazertifizierungen für digitale Produkte sind ausdrücklich zu begrüßen. Die Nutzungsdauer zahlloser Geräte muss deutlich verlängert werden, offene Betriebssysteme müssen her und die digitale Obsoleszenz gehört abgeschafft. Bei all diesen Themen stehen wir weiterhin gerne als Gesprächspartner bereit, um unsere jahrelange Expertise mit einzubringen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig freies Wissen und Open Source auch für die Gesundheit der BürgerInnen sein kann.

Erste Schritte

Die ersten Schritte in eine hoffentlich neue Zeitrechnung sind also unternommen. PolitikerInnen wie die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken, die sich bereits vor zwei Jahren für Open Source aussprach, können nun beweisen, dass Worten Taten folgen. Denn ab sofort gilt es, vor allem im Bildungssektor, in den Behörden und vielen neuen Projekten eine entsprechende Basis zu schaffen – und zwar möglichst schnell. Wir werden im Zusammenspiel mit anderen Open Source Unternehmen die Entwicklungen genau beobachten, tatkräftig zur Verfügung stehen und mahnen, wo es nötig ist.

Von Rico Barth, Geschäftsführer cape IT und Vorstandsmitglied Open Source Business Alliance

Quelle cape IT GmbH/ CODE ZERO

Qualitätsziele festlegen – Hohe Standards von Anfang an

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Qualitätsziele

Wer bereits zum Start eines Unternehmens darauf achtet, ein Qualitätsmanagement zu implementieren, kann dies Schritt für Schritt an die wachsenden Prozesse anpassen. Zu Beginn müssen dazu die gewünschten Standards festgelegt und formuliert werden. Der zeigt anhand von Beispielen, worauf zu achten ist. 

Was sind Qualitätsziele und welche Vorteile haben sie?

Qualitätsziele sind Ziele, die in einem Unternehmen im Rahmen der Qualitätspolitik festgelegt werden. Sie dienen dazu, die Qualität der Produkte messbar zu machen und spielen darüber hinaus beim Verbessern Letzterer eine wichtige Rolle. 

Welche Kriterien müssen die Ziele erfüllen?

Um zielführend umgesetzt zu werden, müssen die Qualitätsziele in ihrem Inhalt und ihrer Formulierung verschiedene Kriterien erfüllen. Diese können sich an den Anforderungen der DIN ISO 9001 orientieren, einer gängigen Norm für Qualitätsmanagement, nach der Unternehmen entsprechend zertifiziert werden. 

Zunächst sollten die Ziele messbar sein. Dies wiederum setzt eine genaue Formulierung voraus, bei der konkrete Zahlen eine Rolle spielen. Je schwammiger die Ziele gesetzt sind, desto weniger hilfreich sind sie. Gleichzeitig müssen alle relevanten Ebenen in der Firma, also sowohl die Führungsetage als auch die betroffenen Abteilungen, zustimmen und ausreichend informiert werden. 

Um die gesamte Belegschaft von den Zielen zu überzeugen, sollten sie realistisch sein. Unrealistische Ziele führen schnell zu Frustration, vor allem dann, wenn von Beginn an offensichtlich ist bzw. schnell klar wird, dass sie nicht erreicht werden können. Um die Messbarkeit zu gewährleisten, muss bei der Zielsetzung zugleich ein zeitlicher Rahmen gesteckt werden. 

Welche Vorteile haben Qualitätsziele?

Diese Kriterien helfen dabei, von den vielen Vorteilen, die Qualitätsziele mit sich bringen, umfangreich zu profitieren. Hierzu gehört, dass die Verbesserungen und Fortschritte bei der Qualität messbar sind. Gleichzeitig werden Probleme offensichtlich, die einer Lösung bedürfen. 

Die Kunden profitieren ebenfalls. Je höher die Qualität der Produkte oder Leistungen eines Unternehmens ist, desto umfangreicher ist in logischer Konsequenz der Mehrwert für die Abnehmer. 

Klare Zielsetzungen erleichtern hierbei die Umsetzung. Die Kundenzufriedenheit wiederum führt dazu, dass die Firma ihre Umsätze steigert und sich über kurz oder lang einen guten Ruf erarbeitet. 

Gerade in der Gründungsphase eines Unternehmens ist dies von Bedeutung. Die richtigen Qualitätsziele helfen dabei, zu vermeiden, dass durch Fehler und Mängel ein schlechter Ruf entsteht und die Firma es am Markt um einiges schwerer hat. Gleichzeitig können womöglich in kürzerer Zeit umfangreichere Erfolge erzielt werden. Die Reputation einer Firma steigt zudem in vielen Fällen mithilfe einer Zertifizierung nach der bereits erwähnten DIN-Norm zum Qualitätsmanagement. 

Orientierung an Vorgaben von außen

Zum Festlegen der konkreten Qualitätsziele einer Firma sollten wenn möglich einige Vorgaben genutzt werden, die von verschiedenen Stellen erdacht und veröffentlicht wurden. Zu diesen Institutionen gehören:

  • der Gesetzgeber 
  • Normungsinstitute

Welche Richtlinien relevant sind, hängt stark von der konkreten Sparte ab. Dies zeigt sich anhand einiger Beispiele. Bei einem Blick auf die Metallbranche wird deutlich, dass hier zur Qualitätssicherung und somit gleichzeitig zur Festlegung der Qualitätsziele Normen eine zentrale Bedeutung haben. 

Sie dienen als Basis für die Kriterien, die bei späteren Prüfverfahren kontrolliert werden. Anhand der chemischen Zusammensetzung zum Beispiel lässt sich Stahl nach der DIN EN 10020 in verschiedene Güteklassen einteilen. Hierzu gehören unlegierte Stähle, legierte Stähle und rostfreie Stähle. 

Auch in der Gastronomie gibt es Normen. Diese gehen unter anderem auf Details wie die Kühltechnik, die Belüftung und den Brandschutz von professionellen Küchen ein. Zudem bietet die Branche ein gutes Beispiel dafür, welche Rolle Verordnungen bei der Festlegung der Qualitätsziele spielen. Dies zeigt sich unter anderem anhand der Acrylamidverordnung.  

stock.adobe.com / davit85 (#251518560) (Symbolbild)

Durch sie soll erreicht werden, dass Lebensmittel möglichst wenig Acrylamid enthalten, das entsteht, wenn die Zutaten freies Asparagin und reduzierende Zucker enthalten und stark erhitzt werden. Grund für die gewünschte Vermeidung ist eine gesundheitsschädigende Wirkung der Substanz. 

Daher legt die Verordnung fest, dass Lebensmittel, die verarbeitet werden, möglichst wenig reduzierenden Zucker enthalten und nur so stark wie unbedingt nötig gebräunt werden sollen. Gastronomen sollten diese Kriterien bei der Eröffnung eines Restaurants als einen von vielen Punkten für die Festlegung ihrer Qualitätsziele nutzen. Neben dem Einhalten der Verordnung sorgt das Ziel einer eher geringen Bräunung dafür, dass keine verbrannten oder angebrannten Gerichte die Küche verlassen. 

Orientierung an eigenen Ideen und Werten

Zusätzlich zur Berücksichtigung dieser Vorgaben sollten Unternehmen die eigenen Qualitätsziele von Beginn an zusätzlich anpassen und erweitern. Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle: 

  • Passung zu den Unternehmenszielen
  • Etablieren höherer Standards für einen Vorteil am Markt

Qualitätsziele und Unternehmensziele

Bei der Findung und Festlegung der Qualitätsziele sollte darauf geachtet werden, diese den Unternehmenszielen anzupassen. Geschieht dies nicht, verlieren die Qualitätsziele womöglich ihre Wirkung. 

Hierfür kann eine Tabelle angelegt werden, in welcher der Unternehmer die jeweiligen Ziele einander zuordnet. Ein Beispiel: Wenn ein Unternehmen einen hohen Wert auf Nachhaltigkeit legt und dies in seiner Firmenphilosophie als klares Ziel nach außen transportiert, sollte sich diese Ausrichtung in den Qualitätszielen widerspiegeln. 

Es hat wenig Nutzen für die Firma, die Ziele in anderen Bereichen sehr konkret festzulegen, den eigentlichen Fokus jedoch unterzuordnen. Gleiches gilt, wenn das Unternehmen das Hauptaugenmerk auf eine innovative Entwicklung in einem bestimmten Bereich legt. 

Bei der Auswahl der passenden Qualitätsziele spielt also vor allem die Gewichtung eine Rolle. Das bedeutet gleichzeitig, dass verschiedene Firmen, die in der gleichen Sparte aktiv sind, ganz unterschiedliche Qualitätsziele haben können. 

Höhere Standards – Absetzen von der Konkurrenz

Ein weiterer Grund, die Qualitätsziele individuell zu gestalten, ist das Absetzen von der Konkurrenz. Dies gilt vor allem bei einem Blick auf die Normen. Individuell gestalten soll dabei nicht bedeuten, von den Normen abzuweichen oder sie nicht einzuhalten – ganz im Gegenteil. 

Vielmehr kann es erfolgversprechend sein, die Ziele von Beginn an höher zu setzen, als es die Richtlinien eigentlich vorsehen. So entsteht je nach Branche ein Vorsprung, wenn andere Unternehmen sich ausschließlich darauf konzentrieren, die in den Normen vorgegebenen Ziele zu erreichen. 

Allerdings muss zudem überlegt werden, wie realistisch solche Zielsetzungen sind. Das hängt natürlich immer von der Branche und vom individuellen Fall ab. Falls die Qualitätsziele nicht erreichbar sind, können die Konsequenzen wie bereits angeklungen Frust in der Belegschaft und ein schlechteres Arbeitsklima sein. 

Qualitätsziele über die Zeit anpassen

Die Festlegung von Qualitätszielen ist kein einmaliger Vorgang, welcher im laufenden Betrieb keine Rolle mehr spielt. Das ergibt sich allein aus dem Umstand, dass sie für einen zeitlich begrenzten Rahmen bestimmt werden. Danach ist in logischer Konsequenz die Entwicklung von neuen Zielsetzungen notwendig – oder alternativ die Bestätigung und Fortsetzung der bisherigen, wenn sie ihren Sinn vollumfänglich erfüllen.  

Gerade für Gründer hat dieser Aspekt eine wichtige Bedeutung. Schließlich besitzt das Unternehmen zum Zeitpunkt des Marktstarts ein vergleichsweise geringes Maß an Erfahrung mit dem Alltag. Das gilt zumindest in der gegebenen Konstellation, einzelne Mitarbeiter haben natürlich in ihrem Berufsleben sicherlich bereits einige Kenntnisse und Erfahrungswerte gesammelt. Die zu Beginn gesetzten Ziele basieren also eher auf theoretischen Überlegungen, Normen, Gesetzen und Erfahrungen anderer. 

Daher ergibt sich aus der Auswertung der bisherigen Zielmarken womöglich die Notwendigkeit, den Fokus auf bestimmte Bereiche zu legen, die sich im Alltag als problematisch herausstellen. In dieser Situation ist eine Verschiebung der Akzentuierung der Qualitätsziele sinnvoll. 

stock.adobe.com / kimsongsak (#285882780)

Zudem können die Qualitätsziele im positiven Sinne angepasst werden. Wenn sich zeigt, dass bisher gesetzte Marken leicht und schneller als erwartet zu erreichen sind, besteht die Möglichkeit, sie nach oben zu korrigieren. 

Fazit 

Qualitätsziele helfen dabei, dem Qualitätsmanagement in einer Firma eine sinnvolle Struktur zu geben. Werden sie bereits bei der Gründung eingeführt, kann das Unternehmen von Anfang an von den vielen Vorteilen dieses Vorgehens profitieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Ziele möglichst konkret zu setzen, um eine Messbarkeit zu gewährleisten. Zudem ist es notwendig und sinnvoll, sie den Unternehmenszielen anzupassen. 

stock.adobe.com / fizkes (#194895262)

Autor: Marianne Schwarz

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Roos Hutteman: Geschlechtergerechtigkeit betrifft uns alle

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Roos Hutteman Geschlechtergerechtigkeit

„Geschlechtergerechtigkeit wird immer noch zu sehr als Frauenthema gesehen“, sagt Roos Hutteman. Die Head of Learning Design & Content Management beim Bildungsverlag Cornelsen setzt sich im Unternehmen für Geschlechtergerechtigkeit ein. Im Interview mit der herCAREER skizziert sie, wie Ungleichheiten in Unternehmen entstehen und was wir alle für mehr Diversität und weniger Vorurteile im beruflichen Umfeld tun können.

„Jede:r kann und sollte zu Geschlechtergerechtigkeit beitragen.“

Die „Unconscious Biases“, also unbewussten Vorurteile, sind laut Roos Hutteman zum Teil dafür verantwortlich, dass sich immer noch wenige Frauen in Top-Positionen finden: „Männer netzwerken eher mit Männern, stellen eher Männer ein. Das geht auch Frauen umgekehrt so, nur sind oft eben keine Frauen da, die man ganz oben befördern könnte“, sagt sie. „Mir ist es wichtig klarzumachen, dass das Thema alle Geschlechter betrifft. Jede:r kann und sollte zu Geschlechtergerechtigkeit beitragen. Ohne die Männer geht es nicht, wir brauchen daher „Male Allyship“, also männliche Verbündete.“ Bei Cornelsen sind etwa 50 Prozent der Führungskräfte weiblich. Aber auch hier nimmt der Frauenanteil in höheren Hierarchiestufen ab.

Ganz konkret könne jeder und jede dazu beitragen, unbewusste benachteiligende Mechanismen sichtbar zu machen und so ein Bewusstsein für Diskriminierung zu schaffen: „Ich mache das oft in Alltagssituationen und weise auf unbewusste Mechanismen hin – zum Beispiel wenn in einer großteils männlichen Runde die Frau weniger zu Wort kommt. Das ist oft für viele Männer ein Schock, weil sie noch nie darüber nachgedacht haben. Ich spreche solche Dinge also gegenüber meinen Kolleg:innen auf Führungsebene an, aber auch gegenüber der Geschäftsführung. Wir haben glücklicherweise so viel Offenheit in unserer Unternehmenskultur, dass dies meist auf Verständnis stößt.“

Frauenförderung als Selbstzweck erachtet sie dagegen nicht als sinnvoll: „Es geht nicht darum, dass männliche Führungskräfte halt auch mal so nett sind und auch Frauen einstellen – ich bin sowieso dafür, eher auf individuelle Stärken zu achten.“ Roos Hutteman plädiert schlicht für mehr Geschlechtergerechtigkeit, weil sie über den unternehmerischen Erfolg entscheide: „50 Prozent der Kund:innen weltweit sind weiblich, in unserem Fall sogar noch viel mehr. Deswegen müssen wir das ganz einfach in den Unternehmen abbilden.“ Sie verweist auch auf den gesellschaftlichen Auftrag, den man als Unternehmen habe.

Gegen die Bequemlichkeit

Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sieht sie auch die Arbeitgeber gefordert – und zwar für alle Geschlechter: „Oft haben wir vor allem auf Führungsebene das Problem, dass die Arbeitszeiten nicht flexibel genug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf abgestimmt sind. Auch für mich als weibliche Führungskraft ist es so: es ist bequemer, jemanden in Vollzeit einzustellen als eine Teilzeitstelle zu vergeben. Hier muss man der eigenen Bequemlichkeit entgegenwirken.“ Bei Cornelsen durften die Kolleg:innen im Lockdown bis zu 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für die Kinderbetreuung oder Pflege verwenden. „Wir haben auch sehr darauf geachtet, auch den Männern zu sagen, das gern zu nutzen. Denn: wenn die Kinder krank sind, nehmen oft die Frauen die Kinderkrankentage“, erzählt sie.

Dazu müssten Unternehmen und Führungskräfte auch bereit für Veränderungen sein: „Es muss ein bisschen weh tun: zum Beispiel, indem wir uns bewusst für größere Teams mit mehr Personen in Teilzeit entscheiden oder Jobsharing einführen. Das hilft letzten Endes allen. Auch Männern, um etwa Care-Arbeit zu übernehmen.“ Wesentlich sei die Frage, aus welchen weiteren Gründen Frauen nicht in Führungspositionen wollen: „Was muss sich neben einer flexibleren Arbeitsweise noch ändern, damit der Job für Frauen attraktiv wird? Die Frage ist dann nicht, was muss sich an den Frauen ändern, sondern was muss sich an den Konditionen ändern.“

Quelle messe rocks GmbH

Zeit-Killer: 3 typische Fallen im persönlichen Zeitmanagement

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zeitmanagement

Philipp Nägele weiß aus eigener Erfahrung: Für ein erfolgreiches Zeitmanagement braucht es mehr als die Wahl des richtigen Instruments. Denn man muss ebenfalls wissen, wo typische Fallen und Risiken im Zeitmanagement lauern und wie sie mit 3 Tipps umgangen und sogar gemeistert werden können.

Wir wissen um die intensiven Ausprägungen der heutigen Arbeitswelt. Effektivität wird groß geschrieben, Einsparungen gibt es an allen möglichen Ecken. Und gefühlt wird das auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Aber: sind wir wirklich so effektiv wie wir denken?

Laut einer Statistik und Erhebung aus England ist der klassische 8-Stunden-Tag in einer 5-Tage-Woche sehr ineffizient. Wir beschäftigen uns mit allen möglichen Dingen, die der wahren Aufgabe aus dem Weg gehen. Tatsächliche suchen sogar knapp 20% während der Arbeitszeit nach neuen Jobs! Somit müssen wir die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit Ihrer Arbeit und deren Bedingungen nicht hinterfragen.

Was hält uns aber tatsächlich vom effektiven tun ab? Hier möchten wir Sie auf drei Fallen aufmerksam machen. Und wir möchten mögliche Lösungen aufzeigen.

Falle Nr. 1: Fehlender Fokus.

Eine Besprechung nach der anderen, Calls, Calls, Calls. Noch schnell einen Kaffee und ein kleiner Tratsch mit den Kollegen. Und eine Rauchpause sollte auch noch sein. Viele Erledigungen und Arbeiten erfordern Fokus. Diese ist tatsächlich am effektivsten, wenn Sie über einen Zeitraum – im Besten Falle 90 Minuten – dranbleiben können. Ohne Unterbrechungen. Gleichzeitig zeigt die Energiekurve nach unten, wenn wir unterbrochen werden, und die Aufgabe von neuem beginnen und uns „reindenken“ müssen.

Mögliche Lösung: legen Sie eine „stille Stunde“ ein. Das bedeutet nicht, das hier nicht gearbeitet wird. Ganz im Gegenteil. In dieser Stunde darf es keine Störungen geben. Hier können Sie effizient an etwas arbeiten, dass volle Aufmerksamkeit erfordert. Sie werden erstaunt sein, was Sie dadurch in einer Woche schaffen. Noch ein Tipp dazu: sprechen Sie dies mit Kollegen gut ab!

Falle Nr. 2: Kein Puffer – keine Pausen.

Ja, wir haben tatsächlich viele Aufgaben. Und diese können uns tatsächlich übermannen. Und gerne überfüllen wir uns mit To-Do’s im täglichen Tun. Nicht einfach, denn wir haben Abgabetermine und Fristen einzuhalten. Pausen nicht einzuhalten kostet uns tatsächlich mehr Energie als Sie denken. Bereits nach 90 Minuten benötigen wir sehr viel mehr Energieaufwand um unser Arbeitspensum aufrecht zu erhalten, als wenn wir danach nur 5 Minuten Pause machen. Diese wirkt Wunder: Das Energielevel hebt sich drastisch und schenkt uns neue Kraft die wir effektiver einsetzen können.

Möglich Lösung: 2 kleine Pausen am Vormittag und Nachmittag effektiv einsetzen. Und: Sie brauchen einen Puffer. Täglich kommen beinahe in jeder Arbeit und Branche ungeahnte Aufgaben zur Tür reingeflattert. Dafür brauchen Sie extra Zeit, die Sie nicht am Abend dranhängen sollten.

Falle Nr. 3: Die permanente Erreichbarkeit.

Social Media, Mails & Co. Tatsächlich ist laut Statistik das checken von Social Media, das Surfen oder Texten die häufigste Störquelle. Wir glauben tatsächlich permanent erreichbar sein zu müssen. 

Das bringt uns zur Lösung: setzen Sie sich klare Einsatzzeiten von Mails und Social Media. Morgens und nachmittags für 15 Minuten Mails effektiv bearbeiten reicht oft aus, um hier Erleichterung zu schaffen. Und Social Media einzudämmen ist leicht: Greifen Sie einfach nicht zum Smartphone! Blockieren Sie die Push-Nachrichten aus und schauen Sie bewusst nach, wenn Sie dafür Zeit eingeplant haben.

Zusammengefasst kann man sagen, dass wir das Zeitmanagement vollends in den eigenen Händen halten. Es liegt an unserer Disziplin oben genannte Möglichkeiten für sich umzusetzen. Sie werden nicht nur effektiver sein, sondern sehr viel mehr Zufriedenheit verspüren. Allein schon deswegen, weil Sie Ihren Arbeitstag selbst gestalten und in den Händen halten. Sie bestimmen bewusst, wie die Dinge laufen dürfen.

Autor:

Philipp Nägele ist seit über 10 Jahren Coach und Experte im Bereich Mindset & Business. In seiner Mindstyle.Academy bildet er dabei Entrepreneure und StartUp’s aus. Vernetzen Sie sich mit Philipp gerne unter https://www.linkedin.com/in/philippnaegele/ oder per Mail an hello@mindstyle.academy

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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