Donnerstag, Juli 3, 2025
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Its all about the people

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Perfeggt pflanzenbasiertes ei

Perfeggt pflanzenbasiertes Ei proteinreich und wohlschmeckend- anwendbar wie ein fertig aufgeschlagenes und verquirltes Ei

Stellen Sie sich und das Startup Perfeggt doch kurz unseren Lesern vor!

Tanja Bogumil (im Folgenden TB): Perfeggt ist ein Foodtech-Unternehmen aus Berlin, das ich 2021 gemeinsam mit Gary Lin, Co-Founder der EVIG Group und unserem Chief Product Officer Bernd Becker gegründet habe. Wir sind spezialisiert auf die Erforschung, Entwicklung und Herstellung von pflanzenbasiertem Ei und seinen vielfältigen Anwendungen. Unser Ziel ist es, das beliebte Lebensmittel Ei völlig neu zu denken, indem wir pflanzliche, proteinreiche und wohlschmeckende Produkte für eines der weltweit am häufigsten konsumierten, tierischen Proteine entwickeln. Dabei stehen guter Geschmack, Aroma und die richtige Textur im Vordergrund, denn wir wissen, dass genau diese Eigenschaften den Konsument:innen besonders wichtig sind. 

Ich selbst bin seit über zehn Jahren mit Herz und Seele Unternehmerin und fokussiere mich seit einigen Jahren auf AgriTech und die Food-Industrie. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

TB: Die Frage lautet eher, warum ich genau dieses Unternehmen gegründet habe, denn als Vollblutunternehmerin kommt es für mich kaum in Frage, etwas anderes zu machen. 

Mit Perfeggt verfolgen wir ein sehr konkretes Ziel: unsere Ernährung nachhaltiger zu gestalten. Dafür fangen wir mit dem Grundnahrungsmittel Ei an, wofür es bislang, im Gegensatz zu Milch und Fleisch, kaum Alternativen auf dem Markt gibt. 

Welche Vision steckt hinter Perfeggt?

TB: Wir bieten mit Perfeggt eine bessere Version vom Ei – ohne Huhn, dafür aus Pflanzenproteinen und mithilfe innovativer Technologien. Allein in Deutschland werden jährlich pro Kopf 239 Eier verbraucht. Ei ist hingegen die bisher am wenigsten entwickelte pflanzenbasierte Kategorie. Das wollen wir mit Perfeggt ändern und bringen ein pflanzliches Produkt aus nachhaltigen Rohstoffen auf den Markt, das wie Rührei oder Omelett zubereitet werden kann und einfach richtig gut schmeckt. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

TB: Die Frage, wie wir uns in Zukunft ernähren werden und welche Rolle Technologie dabei spielen soll, entspricht dem aktuellen Zeitgeist.  Aus Sicht der Konsument:innen war die Bereitschaft,  alternative Proteine zu konsumieren noch noch nie  so massenmarkt-tauglich wie heute. 

Das spiegelt sich auch auf dem Kapitalmarkt und in der Investitionsbereitschaft wieder. Mit unseren internationalen Agri- und FoodTech-Investoren – u.a. EVIG, Stray Dog Capital, Good Seed Ventures, E2DJD, Tet Ventures und Shio Capital –  sind wir bereits sehr gut aufgestellt. Zudem konnten wir die Industriegrößen Godo Röben, Frank Kühne, Fredrik Jung Abbou und Ludwig Cramer-Klett von der Idee, das Ei neu zu denken, begeistern.

Die Forschung und Entwicklung von Perfeggt war und ist für unser Team eine spannende Aufgabe. Hier kommt vor allem die Expertise und Erfahrung von Bernd Becker, der als Chief Product Officer maßgeblich für die Entwicklung von Perfeggt verantwortlich ist, zum Tragen. Um ein sicheres und schmackhaftes Lebensmittel zu entwickeln, ist die Innovationsphase intensiv. Denn es ist eine echte Herausforderung, ein so komplexes, multifunktionales Lebensmittel wie das Ei zu imitieren. Bei der Entwicklung müssen wir die verschiedenen Komponenten beachten – etwa die richtige Textur und Festigkeit, gute Farbe und Geschmack – damit unser Produkt bei den Konsument:innen ankommt und Anwendung findet. 

Wer ist die Zielgruppe von Perfeggt?

TB: Noch nie zuvor waren alternative Proteine so beliebt wie heute. Das Bedürfnis, pflanzliche Alternativprodukte in den Speiseplan zu integrieren, ist extrem hoch – egal ob bei Flexitarier:innen, Veganer:innen oder Vegetarier:innen. Und genau darauf fokussieren wir uns: Wir wollen, dass Perfeggt in Zukunft ganz selbstverständlich in jedem Kühlschrank zwischen der Hafermilch und der Apfelschorle zu finden ist. Denn letztendlich kommt es darauf an, dass nachhaltiges Essen einfach gut schmeckt.

Tanja Bogumil

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

TB: Bisher gibt es hierzulande kein geschmacklich vergleichbares Ei aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen. Im Gegensatz zu pulverisierten Ei-Alternativen ist Perfeggt zudem anwendbar wie ein fertig aufgeschlagenes und verquirltes Ei. Was uns von den wenigen anderen Akteuren und deren Produkten außerdem unterscheidet ist die Tatsache, dass wir zu 100 Prozent europäisch sind und den Geschmack, die Vorlieben und Ansprüche der europäischen Verbraucher:innen verstehen und bedienen können. Mit Bernd Becker haben wir nicht nur den Pionier in der Entwicklung von pflanzenbasierten Lebensmitteln im Team. Er versteht wie kaum ein anderer menschliche Geschmackssinne und -sensorik.

Perfeggt, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

TB: Ei ist wie Milch ein Grundnahrungsmittel, das mehrmals in der Woche konsumiert wird. Wir erwarten im Bereich der Ei-Alternativen eine ähnliche Entwicklung wie bei den Milchalternativen und ein beschleunigtes Wachstum. 

Kurzfristig liegt unser Fokus auf der Markteinführung von Perfeggt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zudem planen wir weitere Darreichungsformen für 2022 und in den Folgejahren, um den Ei-Appetit der Verbraucher:innen zu sättigen. Darüber hinaus werden wir zügig in weitere europäische Länder expandieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

TB: It’s all about the people: Stellt euch ein Team der Besten zusammen! Sucht euch Partner:innen, Kolleg:innen, Mitarbeiter:innen, die für das gleiche Ziel brennen wie ihr und dabei ganz unterschiedliche Expertisen mitbringen: Menschen, die andere Dinge wissen und können als ihr, die eure Fähigkeiten ergänzen. So gestaltet ihr ein Unternehmen aus einem Team, das konstruktiv Hand in Hand arbeitet.

Lasst euch nicht von bestehenden Strukturen bremsen. Ihr tretet an, um etwas zu verändern und Dinge zu verbessern. Es ist nur natürlich, dass sich dadurch auch die umgebenden Strukturen früher oder später verändern müssen. Das ist zu Beginn mühselig und kostet Kraft, aber wenn ihr mit eurer Idee einen Mehrwert für die Welt bietet und Kunden begeistert, dann wird sich alle Mühe lohnen!

Wagt Neues und steht hinter eurer Vision, aber seid dabei so mutig, die Erfahrungen und das Wissen von Expert:innen in bereits bestehenden Märkten mit einzubeziehen und für euch zu nutzen. Macht euch mit euren Branchen, ihren Expertenfeldern und ihrer Historie vertraut, um sie mit Expertise und Selbstvertrauen in die Zukunft zu führen. 

Bilder: © Perfeggt/Patrycia Lukaszewicz

Wir bedanken uns bei Tanja Bogumil für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Meinungen und Kritik einholen

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ClearOps

ClearOps Aftermarket-Plattform für OEMs und deren Supply Chain

Stellen Sie sich und das Startup ClearOps doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist William Barkawi, ich bin 23 Jahre alt und Geschäftsführer von ClearOps. Mit mittlerweile über 25 Mitarbeitern in München, Sankt Petersburg und San José digitalisieren und automatisieren wir die Lieferketten maschinenfabrizierender Unternehmen auf der ganzen Welt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich denke, ich wurde hier schon früh von meinen Eltern geprägt, welche ihr gesamtes Leben dem Aufbau eigener Unternehmen gewidmet haben. Das führte dazu, dass ich bereits mit 15 Jahren mein erstes Startup gegründet habe. Zu diesem Zeitpunkt fehlte mir jedoch noch jegliches Wissen über Markt, Kommerzialisierung und Organisationsstrukturen, ganz zu schweigen von Finanzen und anderen Bereichen. 

Während meines Studiums an der TU München und einem ersten Job in einer Operations Firma aus dem Telekommunikationsbereich bin ich dann jedoch tief und endgültig in das Thema Unternehmertum eingestiegen. Heute leite ich mit Cloutfit (E-Commerce Plattform) und Barkawi Generation Ventures (Inkubator für Tech-Startups) und eben ClearOps (Supply Chain Software) insgesamt drei Unternehmen.

Die Idee zu ClearOps ging aus einem Beratungsprojekt für einen der größten Landtechnik-Produzenten weltweit hervor: Als das Projekt immer mehr in Fahrt kam, wurde schnell klar, dass wir hier ein extrem mächtiges Werkzeug für die gesamte maschinenfabrizierende Industrie entwickelt haben. Das führte wiederum dazu, dass wir dieses Tool samt der dahinterliegenden Algorithmik unter dem Namen ClearOps zusammenfassten und ausgründeten. Die Aufgabe, das so entstandene Unternehmen aufzubauen und zu leiten, habe ich dann als Geschäftsführer übernommen. In enger Zusammenarbeit mit dem gesamten ClearOps-, aber auch dem bisherigen Beratungsteam haben wir ClearOps zu dem weiterentwickelt, was es nun ist: eine ungemein mächtige Aftermarket-Plattform für OEMs und deren Supply Chain bis zum Endkunden.

Welche Vision steckt hinter ClearOps?

Unsere Vision ist es, jeglichen Ausfall von Maschinen aller Art zu eliminieren – egal ob Flugzeug, Mähdrescher, Bagger oder medizinisches Spezialgerät. 

Das können wir, indem wir eine vollständig digitalisierte und automatisierte Aftermarket-Welt schaffen, in welcher die Produktion über das Händlernetzwerk bis hin zum Endkunden vollständig smart vernetzt ist. So können Probleme frühzeitig erkannt und die notwendigen Ersatzteile und Services jederzeit zur Verfügung gestellt werden – ohne dass der Endkunde selbst sich um irgendwas kümmern muss. 

Aktuell fokussieren wir uns auf große Maschinen, deren Ausfall enorm kostenintensiv ist. Ein Mähdrescher zum Beispiel, der ausgerechnet während der Erntezeit wartungsbedingt ausfällt, kostet den Landwirt schnell 30.000€ am Tag. Baumaschinen wie Kräne oder Bagger erzeugen leicht ähnliche Kosten. Indem wir den Ersatzteil- und Wartungsbedarf antizipieren, können unsere Kunden die entsprechenden Teile und Kapazitäten vorhalten und so den Schaden komplett vermeiden.

Langfristig wollen wir mit unserer Software wirklich jeglichen Maschinenausfall (zum Beispiel auch Lkws und Pkws, Industrieküchen, Fertigungsanlagen und vieles mehr) verhindern. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Herausforderungen gibt es viele: das richtige Team aufzubauen und Verantwortungsbereiche klug zu verteilen, die Arbeit über fünf Kontinente hinweg, der Aufbau der Marke, die Weiterentwicklung des Produkts und vieles mehr. In die meisten dieser Themen, sei es IT, Sales, Produktmanagement oder die Geschäftsführung wächst man meiner Meinung nach hinein. (Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass ich in meinem Alter auch häufig vor Entscheidungen stehe, in denen mir ein wenig mehr Erfahrung sicherlich helfen würde.) Die größte Herausforderung ist es jedoch wohl, sich die Fähigkeit zu erhalten, unermüdlich dranzubleiben, auch und gerade wenn mal etwas nicht klappt. Da ist neben Hartnäckigkeit und Ausdauer vor allem auch Kreativität gefragt, um neue Lösungen zu finden und schlussendlich auch Motivation und der nötige Mut, tatsächlich etwas zu verändern.

Diese zentrale Fähigkeit muss man als Startup besitzen und sich unbedingt erhalten.

Um noch kurz auf die Finanzierung einzugehen: Da unsere Lösung aus einem Unternehmensberatungsprojekt heraus entstanden ist, sind wir initial organisch gewachsen. Nichtsdestotrotz haben wir im August 2021 eine Finanzierungsrunde mit privaten Investoren durchgeführt, um unsere sehr ambitionierten Ziele für nächstes Jahr erreichen zu können. Wir vergrößern das Team, erschließen neue Märkte und haben unzählige produktseitige Ideen, um unsere Vision vollständig digitalisierter Supply Chains zu verwirklichen.

Wer ist die Zielgruppe von ClearOps?

Unsere Zielgruppe ist die maschinenfabrizierende Industrie. Dabei ist es egal, ob das Unternehmen aus der Landtechnik, Baumaschinenbranche, Flurtechnik oder dem Anlagenbau kommt. Für uns ist die Struktur der Lieferkette ausschlaggebend: Produzenten in dieser Industrie sind sowohl systemisch als auch organisatorisch meist komplett abgeschnitten von ihren Vertriebs- und Service-Strukturen, ganz zu schweigen vom Endkunden, der die Maschine schlussendlich benutzt. Wenn man das verändert, ändert sich alles. 

Wie funktioniert ClearOps? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wie vorhin schon beschrieben, verbinden wir auf unserer Cloud-Plattform Produzenten mit ihrem gesamten Händler- und Distributionsnetzwerk bis hin zu den Endkunden und der Maschine im Einsatz. Sobald alle Systeme bei uns aufgeschaltet sind, haben wir die notwendigen Daten, um unsere Machine-Learning Engine zu füttern: IoT-Maschinen-Sensorik, historische Nachfrage, Trendanalysen und vieles mehr. So sagen wir dann genau voraus, wann welches Ersatzteil in welcher Menge wo benötigt werden wird und vernetzen automatisch den richtigen Service-Dienstleister mit dem Endkunden – bevor der Kunde sich um irgendwas kümmern muss! 

Vorteile:

Auf diese Weise lässt sich mit ClearOps die Teileverfügbarkeit erhöhen und somit Maschinenausfallzeiten deutlich senken. Gleichzeitig sinkt der Lagerbestand bzw. das dort gebundene Kapital und die Lieferzeiten verkürzen sich, auch weil manuelle Planungs- und Service-Prozesse digitalisiert als auch automatisiert werden können, was zu erheblich gesteigerter Kundenzufriedenheit führt.

Ein großer Unterschied zum Wettbewerb ist dabei, dass wir bereits an alle industrieüblichen Systeme angeschlossen sind. Oftmals ist die Konnektivität zu den unterschiedlichsten Systemen der größte Aufwandstreiber und kreiert vielfach außerordentliche IT-Komplexität. Diesen Aufwand können wir durch bestehende Interfaces minimieren und somit schnell und einfach den operativen Betrieb der eigentlichen Supply Chain Software aufnehmen.

Darüber hinaus gibt es keine andere Lösung am Markt, die diese Fülle an Funktionalitäten in der Reife anbietet. 

ClearOps, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wachsen aktuell so schnell, dass es für diesen Zeitraum gar keine richtige Antwort gibt. Allein im nächsten Jahr planen wir mit über 100% zu wachsen, den US-amerikanischen Markt zu betreten und zwei neue Produkte auf den Markt zu bringen. Ich hoffe, dass wir in fünf Jahren unserer Vision einer vollständig vernetzten Maschinenwelt ohne Ausfälle ein gewaltiges Stück nähergekommen sein werden und somit einen großen innovativen Impact auf die Supply Chain der Zukunft haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Der wichtigste Teil ist, das richtige Team und das Verteilen von Kompetenzen. Vor allem, weil man selbst niemals in der Lage ist, in jedem Bereich die richtige Entscheidung zu treffen. Man muss gerade am Anfang seine Kernkompetenzen und Fokusbereiche identifizieren und sich auf diesen Gebieten aufhalten. Für alles Übrige benötigt man bestenfalls Experten, denen man vor allem menschlich, aber auch fachlich vertraut. Solange man dann den Überblick behält und sich zum richtigen Zeitpunkt bei kritischen Entscheidungen konstruktiv einbringt, erreicht man so eigentlich immer das bestmögliche Resultat.

Meinungen und Kritik einholen:

Ich habe gerade am Anfang oft den Fehler gemacht, nicht auf erfahrene Freunde, Mentoren, Experten und vor allem meine Eltern zuzugehen und um Rat zu fragen. Ich wollte allein etwas aufbauen und mich selbst beweisen – dafür jedoch auf regelmäßiges Feedback, Impulse und Ratschläge zu verzichten, ist schlicht unklug. Keine Angst, niemand wird je sagen: „Der hat es nur geschafft, weil er gute Mentoren hatte.“ Der Weg ist auch so schon schwer genug und man muss sich immer noch jeden noch so kleinen Fortschritt hart erarbeiten.

Zu guter Letzt ist es aus meiner Sicht entscheidend, frühzeitig Feedback vom Markt zu generieren und sich nicht zu lange auf das eigene Produkt und die Struktur zu konzentrieren. Das Produkt kann wahnsinnig innovativ sein, cutting-edge Technologie beinhalten und unschlagbare Vorteile bieten – wenn es keine Nachfrage dafür gibt, bringt das alles einem überhaupt nichts. Da hilft nur: mit einem MVP (muss per Definition schlecht sein) starten, sich dann kontinuierlich Feedback von potenziellen Kunden einholen und die Produktmehrwerte immer wieder challengen. Dieser Prozess ist nicht nur für Startups, sondern in alle innovativen Unternehmen unerlässlich – davon bin ich fest überzeugt. 

Wir bedanken uns bei William Barkawi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Habt Vertrauen in die Ungewissheit

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myndpaar app beziehung

myndpaar die App für deine Beziehung flexible und individuell

Stellen Sie sich und das Startup myndpaar doch kurz unseren Lesern vor!

Moin, ich bin Leonie. Zusammen mit meinem Vater, Dipl.-Psych. Ulrich Wilken habe ich myndpaar gegründet. 50% der Ehen gehen wieder auseinander, 25% der Paarbeziehungen sind zwar stabil, aber unglücklich (Statistisches Bundesamt, 2021). Gleichzeitig ist für 75% von uns eine glückliche Partnerschaft der wichtigste Aspekt im Leben (AWA, 2021). 

Warum also nicht externe Hilfe annehmen und in etwas investieren das uns so wichtig ist? Leider stehen Schamgefühl und lange Wartezeiten von bis zu 5 Monaten aktuell den meisten Paaren noch im Weg. Deshalb haben wir myndpaar gegründet: Die myndpaar App hilft den Nutzer*innen auf spielerische, flexible und individuelle Weise, eine zufriedene Beziehung zu dem/der Partner*in und zu sich selbst aufzubauen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Während der Reisen als Unternehmensberaterin – die Phase dauerte nur 5 Monate an – habe ich Podcasts von unterschiedlichsten Menschen und deren Lebensgeschichte gehört. 

Ich fragte mich, wie es wohl wäre, wenn ich als Gast in einer Folge dabei wäre. Ich hätte mir die Folge wahrscheinlich selbst nicht mal zu Ende angehört, es wäre echt langweilig gewesen, weil mir Begeisterung und Überzeugung fehlte. Also beschloss ich, daran etwas zu ändern. Ich kündigte und sprach mit meinem Vater. So kam der Stein ins Rollen. 

Was war bei der Gründung von myndpaar die größte Herausforderung?

Geduld. Mein Vater und ich sind beide sehr ungeduldig und treffen vielleicht manchmal vorschnell Entscheidungen. Das liegt sicherlich auch daran, dass wir sehr von unserem Produkt überzeugt sind. Mein Vater hat viele Jahre erfolgreich als Paartherapeut gearbeitet und viele unser ersten Nutzer*innen haben sehr positive und wertvolle Rückmeldungen gegeben. 

Daher wünschen wir uns, dass alle Menschen, die mit sich in Beziehungen zu kämpfen haben, myndpaar ausprobieren. Es kann ihnen eine neue Perspektive auf ihr Leben verleihen und für mehr Zufriedenheit und Leichtigkeit sorgen. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall. Sollte man sogar. Bei uns ist nie alles perfekt und das liebe ich. 

Welche Vision steckt hinter myndpaar?

Wir möchten möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, an ihrer Beziehung zu arbeiten – ohne die Überwindung, die es kostet, eine Therapeuten zu suchen und anzurufen, ohne die Wartezeit die aktuell leider viel zu lang ist bei akuten Probleme und ohne die hohen Kosten die eine klassische Paartherapie normalerweise mit sich bringt. 

Jede*r sollte Zugang zu professioneller Hilfe erhalten und sich dadurch stärker und nicht schwächer fühlen!

Wir sehen mentale Gesundheit immer in einer Wechselwirkung zwischen eigenem Wohlbefinden und dem eingebunden sein in einer Beziehung. Das beeinflusst sich sehr stark gegenseitig. Je zufriedener wir mit uns selbst sind, desto zufriedener können wir auch in einer Liebesbeziehung sein und ganz anders auf unseren Partner eingehen. Andersherum gilt das genauso. 

Wer ist die Zielgruppe von myndpaar?

Myndpaar richtet sich an uns alle. Entweder sind wir gerade in einer Beziehung, kommen aus einer und wollen, dass es nächstes Mal besser wird oder es ist schon länger her und wir wünschen uns wieder Zweisamkeit, müssen dafür aber erst unsere Muster erkennen und durchbrechen. Denn wonach sehnen wir uns alle? Nach Liebe, Nähe und Geborgenheit…

Wie funktioniert die App?

Myndpaar begleitet Paare und auch Einzelnen auf einer dreimonatigen Reise. In 10 Modulen und 10 Aufgaben können sie ihre Potenziale und Schwierigkeiten erkunden, ihre Muster verstehen und ihre Zukunft gestalten. Die Nutzer*innen erhalten individuelle, effektive und flexible Hilfe für ihre Beziehungen genau in dem Moment, in dem sie es wirklich brauchen. Das 1. Modul und die 1. Aufgabe können kostenlos getestet werden. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Myndpaar bietet eine Lösung an, die in ihrer Effektivität mit einer traditionellen Paartherapie vergleichbar ist, aber keinen Live-Berater erfordert. Somit können viele Paare gleichzeitig erreicht und ihnen nachhaltig geholfen werden. 

Das gelingt, indem wir einen Algorithmus einsetzen, der auf Basis von 20-jähriger therapeutischer Erfahrung und mehr als 5.000 Paartherapien individuelle Lösungswege für jeden einzelnen Kunden vorschlägt.

Mit myndpaar verstehen die Paare nicht nur, warum etwas nicht gut läuft und wie ihre Muster sind, sondern sie können es auch direkt verändern. 80% unser Nutzer*innen erleben schon nach der 3. Aufgabe eine (kleine) positive Veränderung. 

myndpaar, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Myndpaar wird die No.1 App für alle Arten von Beziehungen werden. Damit erreichen wir, dass es normaler und selbstverständlicher wird, mit Hilfe einer App an sich selbst und an der Beziehung zu arbeiten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Mein erster und wichtigster Tipp lautet: Habt Vertrauen in die Ungewissheit. Das Neue kann nur in der Ungewissheit entstehen, das andere ist ja schon gewiss. Dazu braucht es Vertrauen.

Mein zweiter Tipp an euch ist, dass ihr euch nicht von den vielen großartigen Gründergeschichten trügen lassen solltet. Da draußen wird vieles romantisiert und glorifiziert, aber der Schein trügt. Wir alle sind ab und zu mal unsicher. 

Und zuletzt kann ich anbieten, dass Grüderinteressierte mich gerne anrufen können. 

Wir bedanken uns bei Leonie Wilken für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Führt euer Unternehmen mit Leidenschaft

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floranutris

Floranutris vegane Nahrungsergänzungsmittel und Snacks wie Chips oder Schokoriegel

Stellen Sie sich und Floranutris doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Alon Colman Lerner, CEO und Co-Founder von Floranutris. Wir sind ein Berliner Start-up, das vegane Nahrungsergänzungsmittel und Snacks anbietet. Mit Floranutris wollen wir unseren Kunden und Kundinnen die Umstellung auf eine pflanzliche, proteinreiche und fittere Ernährungsweise im Alltag erleichtern.

Ich habe Fitnessökonomie dual in einem Supplement-Unternehmen studiert und über die Jahre hinweg verschiedene Erfahrungen im Bereich Online-Marketing gesammelt. Dann traf ich auf Jasper Caven: Wir lernten uns beim Sport kennen und bemerkten schnell, dass wir unsere jeweilige Expertise – ich im Marketing, Jasper in der Ernährung – perfekt kombinieren können. Im Jahr 2018 gründeten wir schließlich die omos media GmbH – ein Unternehmen, mit dem wir das Leben vieler Menschen durch gesunde Ernährung verbessern wollen. Dabei fokussierten wir uns hauptsächlich auf die Personenmarke “Jasper Caven”. Im Jahr 2019 gründeten wir dann zusammen unser Start-up Floranutris.

Neben meiner operativen Tätigkeit als Gründer und Geschäftsführer von omos media und Floranutris, investiere ich in junge Unternehmen und Brands mit einem Fokus auf nachhaltigen DTC-Marken und Unternehmen im Food- und Gesundheitsbereich.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich nehme selbst seit 15 Jahren Nahrungsergänzungsmittel und lege großen Wert auf gesunde Ernährung. Als ich vor fünf Jahren angefangen habe, mich vegan zu ernähren, wurde es immer schwerer, Produkte zu finden, die meinen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht wurden. Mit Jasper hatte ich den perfekten Geschäftspartner gefunden, um daran etwas zu ändern: Nicht nur, weil wir dieselben Interessen haben, uns beide bewusst ernähren und gerne Sport machen, sondern auch, weil wir schnell realisiert haben, dass sich unsere beiden Professionen in den Bereichen Marketing und Ernährung ideal ergänzen.

Unser gemeinsames Ziel war und ist es, mit den richtigen Informationen und Tipps zum Thema Ernährung viele Menschen zu erreichen und ihnen das Leben einfacher zu machen. Durch omos media und der Personenmarke “Jasper Caven” haben wir über die Jahre feststellen können, dass die Nachfrage nach pflanzlichen und vor allem wirksamen Nahrungsergänzungsmitteln in der Gesellschaft immer stärker steigt, weshalb wir uns dazu entschieden haben, unsere eigenen veganen Nahrungsergänzungsmittel und Snacks auf den Markt zu bringen.

Welche Vision steckt hinter Floranutris?

Wir wollen das Leben unserer Kundinnen und Kunden positiver gestalten, indem wir die Umstellung auf nahrhafte und gesündere Ernährung einfacher machen und dabei vor allem eine leckere Alternative zu den herkömmlichen Nahrungsergänzungsmitteln anbieten. Mit Floranutris wollen wir den Menschen zeigen, dass eine pflanzliche Ernährung nicht nur einfach umzusetzen ist, sondern auch Spaß machen kann. Wir sind davon überzeugt, dass man nicht auf alle möglichen Leckereien verzichten muss, um gesünder zu leben. Deshalb bieten wir neben den Nahrungsergänzungsmitteln auch Snacks wie Chips oder Schokoriegel an.

Floranutris ist keineswegs nur darauf fokussiert, Menschen zum Abnehmen zu bewegen – wir bieten lediglich gesündere und pflanzliche Alternativen an, die obendrein noch sehr gut schmecken.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Bevor wir Floranutris gegründet haben, hatte Jasper sich über seine Personenmarke schon eine große Community aufbauen können, die geradezu auf ein Angebot an gesunden, pflanzlichen und leckeren Nahrungsergänzungsmitteln gewartet hat. Dadurch hatten wir bereits zur Gründung des Unternehmens einen festen Kundenstamm, durch den wir unsere Produkte schnell bekannt machen konnten. Gleichzeitig sehen wir es als Herausforderung, die Marke “Jasper Caven” von Floranutris zu differenzieren. Wir wollen, dass Floranutris für sich steht und unsere Produkte nicht als Produkte von Jasper Caven gesehen werden.

Die Finanzierung läuft ganz allein über uns, wir haben keine Investoren, die uns finanziell unterstützen und waren auch nie wirklich auf der Suche danach.

Wer ist die Zielgruppe von Floranutris?

Eigentlich sprechen wir mit unserer Marke jede:n an, der:die abnehmen oder auf eine kalorien- und zuckerarme Ernährung umsteigen möchte – und das mit gesunden, pflanzlichen und gleichzeitig gut schmeckenden Produkten. Wir konnten aber bisher eine überwiegend weibliche Zielgruppe ab einem Alter von 25 Jahren aufwärts festmachen.

Was macht Floranutris? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Floranutris bietet zu 100 Prozent vegane und nachhaltige Produkte an. Wir haben ein breit gefächertes Angebot von leckerem Eiweißpulver über Protein-Pudding bis hin zu diversen Snacks. Für unsere Produkte verwenden wir einzigartige Rezepturen für einen intensiven Geschmack – beispielsweise setzen wir echte Früchte ein. Unsere Produkte sind zudem alle frei von Laktose und Gluten, von künstlichen Farbstoffen und von Gentechnik. 

In unserem Online-Shop können Kundinnen und Kunden sowohl nach verschiedenen Kategorien wie Geschmackspulver, Proteine oder Vitamine & Mineralstoffe filtern, aber auch Produkte nach bestimmten Anwendungsbereichen wie zum Beispiel Gelenke, Herz oder Immunsystem suchen. So findet jede:r schnell die Produkte, die er:sie für seine:ihre persönlichen Ziele braucht.

Außerdem legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit: Unsere Produkte sind nicht nur pflanzlich, sie werden streng nach den GMP-Richtlinien in Deutschland hergestellt und Floranutris ist zertifiziert klimaneutral. Wir benutzen beispielsweise Kartons aus Grasfaser, verzichten weitgehend auf Plastik und unterstützen gemeinnützige Organisationen über Tierpatenschaften.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Durch das Herunterfahren des öffentlichen Lebens, die Einschränkung der sozialen Kontakte und den Wegfall vieler Freizeitbeschäftigungen hatten viele Menschen Zeit, sich mit ihrem Körper und ihrem persönlichen Wohlbefinden auseinanderzusetzen. Viele Menschen streben nach Veränderungen. Gleichzeitig hat der Klimawandel auch während der Pandemie glücklicherweise mehr und mehr Aufmerksamkeit bekommen und eine nachhaltige Lebensweise und Veganismus sind beliebter denn je. Mit den Produkten von Floranutris machen wir das Leben dieser Menschen – die sich eine Veränderung für sich selbst, aber auch für die Umwelt wünschen – leichter. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren die größte rein vegane Marke im DACH-Raum zu werden und unser Sortiment stets zu erweitern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ihr müsst voll und ganz hinter eurem Unternehmen und euren Dienstleistungen oder Produkten stehen. Nur wenn ihr selbst davon überzeugt seid, könnt ihr Erfolg haben. 

Führt euer Unternehmen mit Leidenschaft. Ihr solltet Spaß daran haben, euer Unternehmen aufzubauen, euer Team zu erweitern und eure Ideen umzusetzen. So zieht ihr automatisch neue Teammitglieder an, die an eure Vision glauben und das Unternehmen leidenschaftlich nach vorne bringen.

Geht Risiken ein. Auch wenn ihr aus eurem persönlichen oder beruflichen Umfeld nicht von allen Unterstützung erfahrt, gebt nicht auf und wagt Schritte, die euch eventuell auch zunächst mal zurückwerfen können.

Wir bedanken uns bei Alon Colman Lerner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Floranutris

Kontakt:

Floranutris GmbH
Friedrichstraße 185
D-10117 Berlin

www.floranutris.de
lars@omos-media.de

Ansprechpartner: Lars Kliewer

Social Media:
Facebook: https://www.facebook.com/floranutris/
Instagram: https://www.instagram.com/floranutris/?hl=de

Holt euch motivierte Menschen mit ins Boot

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Framily personalisierbare Bücher Kinder werden Teil der Geschichten

Framily personalisierbare Bücher in denen die Kinder selbst Teil der Geschichten werden

Stellen Sie sich und das Startup Framily doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Jennifer Jones und Co-Founderin von Framily. Wir haben uns auf Vorlesebücher spezialisiert, in denen die Kinder selbst Teil der Geschichten werden. Das Besondere bei Framily ist, dass die Hauptfiguren individuell gestaltet werden können, also Namen, Charakteristika und viele andere Details personalisierbar sind. So erkennen sich die Kinder selbst wieder und nehmen eine Rolle an der Seite ihrer HeldInnen ein. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe viele Jahre als Online Marketer in der Verlagsbranche gearbeitet. Ich wusste immer, dass ich einmal ein Unternehmen gestalten will und es mein Ziel ist, die Fäden selbst in der Hand zu halten. Durch den digitalen Aspekt von Framily wird Büchern neues Leben eingehaucht. Ich brannte von Anfang an für die Idee, Bücher zu personalisieren und ein eher traditionelles Medium so anzupassen, dass es mit dem Trend geht. 

Was war bei der Gründung von Framily die größte Herausforderung?

Die Wurzeln von Framily liegen im Oetinger Verlag und tatsächlich war es die größte Herausforderung, sich davon zu trennen. Bereits 2013 wurden mit individualisierbaren Adventskalendern erste Versuche des Personalisierungs-Modells unternommen. In alteingesessenen Verlagen ist das Mindset aber einfach anders und wir haben gemerkt, dass wir autark werden müssen, um Erfolg zu haben und uns selbst bewusst zu werden, wer wir mit Framily eigentlich sind und sein wollen. 2016 sind wir dann als eigene GmbH ausgegründet worden. Der Weg dorthin war nicht immer einfach, aber im Nachhinein sehe ich, dass es sich gelohnt hat.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, unter ein paar Voraussetzungen. Ich glaube, das Wichtigste ist nicht Perfektion, sondern Leidenschaft. Wer für ein Projekt brennt und den Willen und das Ziel hat, die bestehende Grundlage weiter auszuarbeiten und zu optimieren, wird auch Erfolg haben. Eine gut durchdachte Basis ist aber eben trotzdem essenziell.

Welche Vision steckt hinter Framily?

Wir wollen, dass jedem Kind vermittelt wird, dass es etwas ganz Besonderes ist. Und das eben genau so, wie es ist. In unseren Büchern nehmen sie selbst eine Rolle ein und erleben Geschichten an der Seite ihrer HeldInnen. So wird das Gefühl gestärkt, dass Kinder sie selbst sein dürfen. Unser Ziel ist es einfach, das Vorlesen zu einem einzigartigen Erlebnis machen, Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Wer ist die Zielgruppe von Framily?

Unser Fokus sind natürlich die Kinder. Unsere Bücher sind vor allem für die Altersgruppe zwischen 0 und 6 Jahren gedacht. Sie zum Vorlesen konzipiert und nicht primär zum Selbstlesen. Daher gehören alldiejenigen, die die Bücher mit ihren Kleinen lesen, genauso zu unserer Zielgruppe. Also Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, Paten, große Geschwister, etc. Einfach alle Personen aus dem Familien- und Freundeskreis, die auf der Suche nach einem besonderen Geschenk für die Kleinen sind.

Wie funktioniert Framily?

Framily ist ein e-Commerce-Unternehmen, das heißt, dass alles über unsere Website läuft. Wir haben insgesamt 54 Bücher, darunter über 25 bekannte Lizenzen wie Janosch, Bibi & Tina, Die Eiskönigin, PAW Patrol, uvm. Wer sich für eines unserer Produkte entschieden hat, kann auch schon direkt mit der Personalisierung starten. Dafür wird Schritt für Schritt durch die einzelnen Merkmale und Charakteristika geführt, die individuell an das Kind angepasst werden können. Je nach Produkt können neben dem Namen und dem Geschlecht auch Haar-, Augen- und Hautfarbe, Frisur, Kleidung und Persönlichkeitseigenschaften angepasst werden.

Aber auch Namen von Familienmitgliedern oder Freunden, Lieblingsessen, Details über den Alltag des Kindes und es können auch eigene Fotos hochgeladen werden. Dazu können immer auch eigene Botschaften und Widmungen verfasst werden, in unserem Briefbuch wird sogar ein echter Brief mit der personalisierten Botschaft an das Kind eingeklebt. Danach geht das Buch in den Druck und kommt schon 5 bis 7 Tage nach der Bestellung an.

Framily, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mittlerweile sind wir mit Framily in 9 Ländern vertreten. Unser Ziel ist es, das Geschäft auch in Zukunft immer stärker auszuweiten und weiter zu expandieren. Aber auch in den bereits bestehenden Ländern soll kein Stillstand herrschen: Unseren internationalen Vertrieb wollen wir in den jeweiligen Ländern unabhängiger gestalten, da aktuell noch alles über Deutschland läuft. Ein weiteres Ziel ist es natürlich, auch unser Angebot stetig zu erweitern und weitere Lizenzen zu erwerben. Zudem sollen die Personalisierungsmöglichkeiten weiter ausgebaut werden, um unsere Bücher langfristig so divers und inklusiv wie möglich zu gestalten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Findet ein Projekt, für das ihr wirklich brennt und von dem ihr vollkommen überzeugt seid.

Holt euch talentierte und motivierte Menschen mit ins Boot und scheut euch nicht davor, andere um Hilfe oder um Rat zu fragen.

Bleibt dran und lasst euch von Hürden und Rückschlägen nicht einschüchtern! Es ist normal, dass nicht alles ab Minute 1 perfekt klappt.

Wir bedanken uns bei Jennifer Jones für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Feedback konstruktiv verarbeiten

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tucan ki Management von Meetings

Tucan.ai: Management von Meetings mit KI Spracherkennung

Stellen Sie sich und das Startup Tucan.ai doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein VC-finanziertes Deeptech-Startup aus Berlin und wir glauben fest daran, dass wir unsere professionellen Kommunikationsprozesse mithilfe von KI-Spracherkennung nachhaltig verbessern können. Fokus in unsere Entwicklung ist die automatisierte Protokollierung und Zusammenfassung von Gesprächen. Damit möchten wir es unseren Kundinnen und Kunden ermöglichen, das Management von Meetings und anderer beruflicher Kommunikation wie Interviews und Verkaufsgesprächen effizienter zu gestalten. Ziel ist es, belastende Bürokratie abzubauen, damit wir uns mehr auf das konzentrieren können, was wirklich wichtig ist und Spaß macht: Gemeinsam innovativ und kreativ zu sein. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir drei Gründer hatten uns 2018 – damals hieß Tucan.ai noch RecTag – eigentlich für ein anderes Projekt zusammengefunden: eine Podcasting-Plattform, über die Nutzerinnen und Nutzer neue, auf sie zugeschnittene Themen anhand von Übereinstimmungen mit den auditiven Inhalten aus ihren bereits abonnierten Podcasts entdecken konnten. Viele Trainingsdaten für unsere heutige KI-Spracherkennung in Deutsch und Englisch stammen noch aus dieser Zeit. 

Als Startup im “embryonalen” Stadium fiel uns dann auf, dass die rasant steigende Anzahl an Meetings und Calls es schwieriger machte, mit der Entwicklung von Produkt und Unternehmen voranzukommen. So verbrachten wir etwa in manchen Wochen 18 Stunden in Meetings. Das sind insgesamt 2,5 Arbeitstage, in denen nicht produktiv an Projekten weitergearbeitet werden kann. Wir kennen Unternehmen, in denen sogar vier Arbeitstage pro Woche für Besprechungen draufgehen. Weder effizient noch nachhaltig, dachten wir. Und daher die Idee für Tucan.ai.

Welche Vision steckt hinter Tucan.ai?

Digitalisierung und Internet haben unser Arbeitsleben in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Unsere Arbeitsprozesse erinnern allerdings oft noch an das vergangene Jahrhundert – wie etwa auch das regelmäßige Meeting mit vielen Teilnehmer_innen. Im Kern eigentlich eine gute Methode für gemeinsame Entscheidungsfindung und Ideenentwicklung, ist es im heutigen Arbeitsalltag ein wahrer Zeitfresser und Produktivitätskiller geworden (30 bis 70 Prozent unserer Meetings sind aktuellen Studien zufolge überflüssig oder kontraproduktiv). Um dieser Situation entgegenzuwirken, haben haben wir Tucan.ai gegründet. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben ein paar Fehler im Laufe der letzten Jahre gemacht, von schlechter Produktauswahl bis hin zu schlecht definierten Kundengruppen. Das war aber auch gut so, denn nur so konnten wir laufend dazu lernen. Ein typischer Fehler, den viele Gründerinnen und Gründer machen, ist es, sich nicht von Anfang an gezielt zu spezialisieren und zu viel auf einen Schlag erledigen zu wollen. Große Visionen haben schon ihre Berechtigung, aber es braucht viele kleine machbare Ziele auf dem Weg in diese Richtung – und seid immer bereit, eure Ansätze zu überdenken und von der Pike auf zu überarbeiten – das ist definitiv eines der wichtigsten Take-Aways.

Zur Finanzierung: Anfangs haben wir “ge-bootstrapped” –  sprich, wir haben unser Erspartes in das Unternehmen gesteckt. Klingt riskant, aber wir waren alle fest davon überzeugt, dass der damalige Zeitpunkt der richtige war. Wenig später wurden wir in das APX Accelerator-Programm von Axel Springer und Porsche aufgenommen, nachdem wir bereits mit unserer allerersten Produkt-Iteration Traktionen hatten vorweisen können. Dadurch erhielten wir nicht nur eine wichtige finanzielle Spritze, sondern auch exklusiven Zugang zu individuellen Coachings, aus denen wir extrem viel mitnehmen konnten. Und siehe da: Im vergangenen Juni haben wir dann unsere Seed-Runde mit einer siebenstelligen Summe abgeschlossen. Neben APX investierten unter anderem IBB Ventures, Wayra (Telefonica) und Faraday Venture. 

Wer ist die Zielgruppe von Tucan.ai?

Allgemein formuliert entwickeln wir unsere KI-Programme für Menschen, die sich nicht mehr stundenlang mit repetitiven bürokratischen Aufgaben wie Protokollierung und Transkription oder manuellen Briefings und Debriefs aufhalten möchten. Für unsere Meeting KI konzentrieren wir uns auf den Aufbau unseres B2B-Modells, insbesondere in Hinblick auf die Startup- Szene und die IT-Branche im deutschsprachigen Raum. Bei unserer Transkriptionslösung hat sich zuletzt gezeigt, dass sie unter Studierenden und in der Forschung besonders beliebt ist, weshalb wir nun ein eigenes Partnerprogramm für Unis und andere Lehr- und Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen haben.

Wie funktioniert Tucan.ai? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Tucan.ai ermittelt Lautmuster und ordnet diese Wörtern zu. Dank Deep Learning Technologie kann die KI mehr als zwei Sprecher erkennen – und sie “lernt”, individuelle Sprechweisen immer besser zu verarbeiten. Daher ist Tucan.ai bei unklarer, idiomatischer und mundartlicher Sprache präziser als handelsübliche Programme für Meeting-Management. Unsere Software erkennt Mundarten, Dialekte und Idiome so gut wie keine andere am Markt (mit über 95% Genauigkeit). 

Wir arbeiten überdies laufend an neuen Integrationen, um Tucan.ai nahtlos in bestehenden Apps und Arbeitsprozesse einzupflegen. Hinzu kommt, dass Datensicherheit bei uns extrem hoch geschrieben wird: Da wir ausschließlich mit unserer eigenen Engine operieren und auf eigenen Servern in Frankfurt hosten, bleiben alle Kundendaten in Deutschland. Tucan.ai kann zudem auch on-premise installiert werden. Auf diesem Weg verlassen die Daten nicht einmal das eigene Unternehmen. 

Tucan.ai, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehen wir uns als einen etablierten strategischen SaaS-Partner für Unternehmen, Universitäten und staatliche Einrichtungen – und zwar spezialisiert auf verschiedene vertikale Märkte sowie auf jeden Fall mit etlichen Features und Produkten mehr in unserem Repertoir. Denn: Während wir Menschen in der Regel nur selten dazulernen, wird die KI unweigerlich mit jeder Interaktion “intelligenter” und facettenreicher.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ob Teambesprechung, Kundenakquise oder Investorengespräche – es ist enorm wichtig, immer gut zuzuhören, Feedback konstruktiv zu verarbeiten, und wenn angebracht, den Mut zu haben, bisherige Ansätze und Strukturen komplett umzukrempeln. 

Schritt für Schritt: Es macht keinen Sinn abzuwarten, in der Hoffnung, man würde bald das perfekte Produkt für einen perfekten Launch bauen. Viel Energie und Kreativität in die Planung und Weiterentwicklung von MVPs zu stecken, zahlt sich aus. 

Feiere deine Erfolge: Insbesondere in der Anfangsphase entwickeln sich die Dinge für Startups rasant weiter – eine Herausforderung folgt auf die nächste – es geht so schnell, dass man oft vergisst, wie weit man eigentlich schon gekommen ist. Hin und wieder mal innehalten, gemeinsam Spaß haben und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen ist ein gutes Mittel, um die Moral hoch zu halten. 

Gründer-Teamfoto (rechts nach links): Michael Schramm (Co-Founder, CTO), Lukas Rintelen (Co-Founder, Managing Director), Florian Polak (Co-Founder, Managing Director) – Credits: Oliver Magda

Wir bedanken uns bei Lukas Rintelen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es wird nie einen perfekten Zeitpunkt geben!

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be tanics Nahrungsergänzungsmittel

be tanics vegane, klimaneutrale und plastikfreie Nahrungsergänzungsmittel

Stellen Sie sich und das Startup be tanics doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, wir sind Katharina, Peter & Dominik – zusammen haben wir im Mai 2021 be tanics gegründet. be tanics bietet naturbelassene Nahrungsergänzungsmittel an, die nicht nur einem selbst, sondern auch dem Planeten etwas Gutes tun. Unsere Produkte sind vollständig klimaneutral und die Verpackungen können ganz einfach im Altpapier entsorgt werden – somit tragen wir nicht weiter zur Verschmutzung unserer Umwelt bei. Das ist uns aber nicht genug! Für jedes verkaufte Produkt holen wir zusätzlich, zusammen mit unserem Partner Plastic Free Planet, ein Kilogramm Plastik aus dem Ozean. Wir sind also die nachhaltige Alternative für den Konsum von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee für be tanics entstand 2019, als Katharina und Peter während ihrer Reise durch Südost-Asien immer wieder Plastikmüll wie Flaschen, Tüten und auch Verpackungen von Nahrungsergänzungsmitteln an den Stränden gefunden haben. Die Gesundheit fördern und gleichzeitig dem Planeten schaden? Dazu muss es doch eine Alternative geben! 2021 ist aus der Idee dann Realität geworden.

Was war bei der Gründung von be tanics die größte Herausforderung?

Wir hatten tatsächlich so einige Herausforderungen! Unsere größte Herausforderung war es aber, hochqualifizierte Experten als Partner zu finden, die uns bei unserer Vision tatkräftig unterstützen und mit denen wir auch gerne zusammenarbeiten. Da man als frisch gegründetes Start-Up nicht alle wichtigen Bereiche selbst abdecken kann, sind wir sehr froh darüber, immer wieder auf das Wissen von Branchenexperten zurückgreifen zu können.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall! Den perfekten Zeitpunkt mit einer Idee zu starten, gibt es sowieso nicht und man sollte vor allem keine Angst davor haben Fehler zu machen! Also nicht auf den perfekten Moment warten, sondern einfach loslegen. Man hat im Nachhinein immer noch genug Zeit die Dinge anzupassen oder zu verbessern.

Welche Vision steckt hinter be tanics?

Wir haben genug von der Verschmutzung der Natur durch Konsum und unnötigen Plastikmüll. Mit unseren natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln wollen wir den positiven Einfluss der Natur für alle zugänglich machen und dabei unserer Umwelt auch etwas Gutes tun. Kurz gesagt: Wir wollen das Leben durch die Kraft der Natur verbessern und durch nachhaltigen Konsum unseren Planeten stärken. Wir sagen der Zerstörung unseres schönen Planeten den Kampf an!

Wer ist die Zielgruppe von be tanics?

Unsere Zielgruppe sind grundsätzlich alle, die Wert auf einen gesunden, nachhaltigen und verantwortungsbewussten Lifestyle legen. Im Fokus stehen aktuell Konsumenten von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln, die auf bewussten Konsum achten und nach einer passenden und vor allem plastikfreien Lösung suchen.

Was ist das Besondere an den Produkten?

Definitiv unsere 100% plastikfreie Verpackung aus Papier. Unserer Verpackung stammt aus nachhaltiger, skandinavischer Forstwirtschaft, wodurch man sie einfach direkt im Altpapier entsorgen kann. Dadurch vermeiden wir unnötigen Plastikmüll und reduzieren so die Umweltbelastung. Das Produktsortiment besteht aktuell aus den drei naturbelassenen Bio-Produkten Kurkuma, Ashwagandha und Gerstengras, die unter strenger Aufsicht in lokaler Produktion, ohne Zusatz- oder Füllstoffe, in vegane Kapseln abgefüllt werden.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir unterstützen nicht nur die Gesundheit unserer Kunden:innen, sondern tun gleichzeitig Gutes für unseren Planeten. Für jedes verkaufte Produkt holen wir 1 kg Plastik aus dem Ozean. Auf dieser Mission arbeiten wir mit der Organisation Plastic Free Planet zusammen, die Menschen vor Ort auf den Philippinen beschäftigt und das gesammelte Plastik verwertet sowie recycelt. Außerdem sind alle unsere Produkte klimaneutral. Denn für uns ist Klimaschutz kein Nice-to-have, sondern fester Bestandteil unserer Mission. Die bei der Produktion entstehenden CO2-Emissionen kompensieren wir gemeinsam mit ClimatePartner durch Aufforstungsprojekte in Deutschland und Brasilien.

be tanics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen in den nächsten Jahren unser Produktportfolio stark ausbauen und somit eine noch viel größere Auswahl an plastikfreien Alternativen für naturbelassene Nahrungsergänzungsmitteln anbieten. Unser großes Ziel ist es jedoch, bis 2025 durch den Verkauf unserer Produkte eine Millionen Kilogramm Plastik aus dem Ozean zu holen. Durch unser Vorhaben wollen wir auch andere Unternehmen dazu inspirieren, sich aktiv für unseren Planeten einzusetzen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Gründen ist eine Achterbahnfahrt. Es wird viele schöne Momente aber auch Zweifel und Probleme geben. Das Wichtigste ist aber, dass man sich nie unterkriegen lässt, egal wie unüberwindbar manche Situationen auch scheinen. Wenn man immer diszipliniert und mit Leidenschaft an seinem Traum arbeitet, schafft man den Umschwung und kommt noch gestärkter und motivierter aus der Situation.Man sollte kein Unternehmen gründen mit der Hauptmotivation Geld zu verdienen. Viel wichtiger ist die Leidenschaft ein bestimmtes Problem zu lösen und einen gesellschaftlichen Mehrwert zu bieten. Es wird nie einen perfekten Zeitpunkt geben! Deshalb sollte man einfach starten und mit Passion dabei bleiben. Alles andere ergibt sich dann von alleine.

Wir bedanken uns bei Katharina, Peter und Dominik für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Für Jungunternehmer ist Stoizismus die beste Wahl

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RITZI liveshopping

RITZI professionelle Liveshopping-Plattform, mit der jeder Verkäufer innerhalb von wenigen Minuten live gehen kann

Stellen Sie sich und das Startup RITZI doch kurz unseren Lesern vor.

KS: RITZI ist eine professionelle Liveshopping-Plattform, mit der jeder Verkäufer innerhalb von wenigen Minuten live gehen kann: eine voll handlungsfähige Sales-Plattform mit weltweitem Potenzial. Das umfasst standortgebundene Shops und große eCommerce-Anbieter gleichermaßen. Wir haben Apps und wir haben Lösungen für fortgeschrittene und technisch komplexe eCommerce-Anforderungen. Alles adaptierbar und individualisierbar. Dank unseres internationalen Teams sind uns dort keine Grenzen gesetzt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

KS: Der Trend zum Liveshopping ist weltweit spürbar, aber mit der Corona-Pandemie entstand für uns ein viel wichtigerer Anreiz: Wir haben die Notwendigkeit gesehen, besonders dem kleineren, stark gebeutelten Einzelhandel einen schnellen Weg zur Digitalisierung des gesamten Geschäftsmodells zu eröffnen. So wurde aus einer eigenen Business-Idee eine Mission. Von dort aus ging es dann noch weit schneller als erwartet in Richtung großer Enterprise-Lösungen: Deswegen wächst auch unsere Vorstellungskraft von dem, was mit unserer Plattform für kleine und große Businesses möglich ist.

Welche Vision steckt hinter RITZI?

KS: Langfristig muss es darum gehen, jedes Einzelhandelsunternehmen aus Deutschland in der ganzen Welt verfügbar zu machen. Ja, in der ganzen Welt! Wir wollen die Unternehmen nicht nur retten oder unterstützen, sondern ihren Umsatz maximal potenzieren. Bei durchschlagendem Erfolg wäre das sogar gesamtwirtschaftlich erheblich. Unsere aktuelle Kooperation mit Alibaba zeigt, dass diese Sache ganz, ganz, ganz schnell massiv expandieren kann: Liveshopping ist in China nicht irgendein, sondern der Trend schlechthin. Das kommt jetzt mit uns in die westliche Welt. In aller Bescheidenheit: Das ist gigantisch!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

KS: So herum: Die Überzeugungsarbeit gegenüber Investoren ist ein Selbstläufer. Es gibt niemanden, der bezweifelt, dass unser technisches Modell in wenigen Jahren der Standard sein wird. Damit ist noch nicht gesagt, dass es RITZI selbst sein muss, der diesen Standard aufbaut, aber da wir unser Team und unsere Durchsetzungsfähigkeit kennen, haben wir auch selber kräftig vorgestreckt.

Wer ist die Zielgruppe von RITZI?

KS: RITZI richtet sich in erster Instanz an digitalaffine junge Erwachsene mit Online-Shopping-Routine und einem relativ entspannten Geldbeutel. Perspektivisch richtet sich die Zielgruppe aber gänzlich nach dem Geschäftsmodell unserer Anbieter. RITZI soll dann vor allem auch der älteren Generation als einfacher Zugang zum digitalen Einkauf dienen.

Wie funktioniert RITZI? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

KS: RITZI integriert nicht nur den Live-Call an sich, sondern bietet eine flexible Umgebung zur Selbstpräsentation für die Anbieter. Unsere Software ist so ausgerichtet, dass sie jedem Shop und jedem Brand eine eigene Influencer-Karriere erlaubt: Dieser Mix aus Social- und Sales-Strategie differenziert uns von den üblicherweise primär rein technischen Lösungen der Mitbewerber: Doppelter und dreifacher Impact, einfachstes Handling. Das können aktuell nur wir.

RITZI, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

KS: Mit dem jetzigen Tempo und der durchschlagend positiven Resonanz müssen wir uns beinahe abhalten, nicht zu groß zu planen. Wenn sich der Trend hält, sind wir in einem halben Jahrzehnt breitflächig als Standard- und Highend-Lösung für Liveshopping im deutschsprachigen Markt und potentiell darüber hinaus bekannt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

KS: Starke Nerven, starker Kopf, starke Hände. Im Ernst: Für Jungunternehmer ist Stoizismus die beste Wahl. Konzentriert und fokussiert nach vorne wandern, Widerstände nicht persönlich nehmen, sie sogar als wahrscheinlichste Entwicklung antizipieren. In der Wildnis da draußen braucht es Jäger und Sammler.

Wir bedanken uns bei Kai Stubbe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Qualitätsziele festlegen – Hohe Standards von Anfang an

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Qualitätsziele

Wer bereits zum Start eines Unternehmens darauf achtet, ein Qualitätsmanagement zu implementieren, kann dies Schritt für Schritt an die wachsenden Prozesse anpassen. Zu Beginn müssen dazu die gewünschten Standards festgelegt und formuliert werden. Der zeigt anhand von Beispielen, worauf zu achten ist. 

Was sind Qualitätsziele und welche Vorteile haben sie?

Qualitätsziele sind Ziele, die in einem Unternehmen im Rahmen der Qualitätspolitik festgelegt werden. Sie dienen dazu, die Qualität der Produkte messbar zu machen und spielen darüber hinaus beim Verbessern Letzterer eine wichtige Rolle. 

Welche Kriterien müssen die Ziele erfüllen?

Um zielführend umgesetzt zu werden, müssen die Qualitätsziele in ihrem Inhalt und ihrer Formulierung verschiedene Kriterien erfüllen. Diese können sich an den Anforderungen der DIN ISO 9001 orientieren, einer gängigen Norm für Qualitätsmanagement, nach der Unternehmen entsprechend zertifiziert werden. 

Zunächst sollten die Ziele messbar sein. Dies wiederum setzt eine genaue Formulierung voraus, bei der konkrete Zahlen eine Rolle spielen. Je schwammiger die Ziele gesetzt sind, desto weniger hilfreich sind sie. Gleichzeitig müssen alle relevanten Ebenen in der Firma, also sowohl die Führungsetage als auch die betroffenen Abteilungen, zustimmen und ausreichend informiert werden. 

Um die gesamte Belegschaft von den Zielen zu überzeugen, sollten sie realistisch sein. Unrealistische Ziele führen schnell zu Frustration, vor allem dann, wenn von Beginn an offensichtlich ist bzw. schnell klar wird, dass sie nicht erreicht werden können. Um die Messbarkeit zu gewährleisten, muss bei der Zielsetzung zugleich ein zeitlicher Rahmen gesteckt werden. 

Welche Vorteile haben Qualitätsziele?

Diese Kriterien helfen dabei, von den vielen Vorteilen, die Qualitätsziele mit sich bringen, umfangreich zu profitieren. Hierzu gehört, dass die Verbesserungen und Fortschritte bei der Qualität messbar sind. Gleichzeitig werden Probleme offensichtlich, die einer Lösung bedürfen. 

Die Kunden profitieren ebenfalls. Je höher die Qualität der Produkte oder Leistungen eines Unternehmens ist, desto umfangreicher ist in logischer Konsequenz der Mehrwert für die Abnehmer. 

Klare Zielsetzungen erleichtern hierbei die Umsetzung. Die Kundenzufriedenheit wiederum führt dazu, dass die Firma ihre Umsätze steigert und sich über kurz oder lang einen guten Ruf erarbeitet. 

Gerade in der Gründungsphase eines Unternehmens ist dies von Bedeutung. Die richtigen Qualitätsziele helfen dabei, zu vermeiden, dass durch Fehler und Mängel ein schlechter Ruf entsteht und die Firma es am Markt um einiges schwerer hat. Gleichzeitig können womöglich in kürzerer Zeit umfangreichere Erfolge erzielt werden. Die Reputation einer Firma steigt zudem in vielen Fällen mithilfe einer Zertifizierung nach der bereits erwähnten DIN-Norm zum Qualitätsmanagement. 

Orientierung an Vorgaben von außen

Zum Festlegen der konkreten Qualitätsziele einer Firma sollten wenn möglich einige Vorgaben genutzt werden, die von verschiedenen Stellen erdacht und veröffentlicht wurden. Zu diesen Institutionen gehören:

  • der Gesetzgeber 
  • Normungsinstitute

Welche Richtlinien relevant sind, hängt stark von der konkreten Sparte ab. Dies zeigt sich anhand einiger Beispiele. Bei einem Blick auf die Metallbranche wird deutlich, dass hier zur Qualitätssicherung und somit gleichzeitig zur Festlegung der Qualitätsziele Normen eine zentrale Bedeutung haben. 

Sie dienen als Basis für die Kriterien, die bei späteren Prüfverfahren kontrolliert werden. Anhand der chemischen Zusammensetzung zum Beispiel lässt sich Stahl nach der DIN EN 10020 in verschiedene Güteklassen einteilen. Hierzu gehören unlegierte Stähle, legierte Stähle und rostfreie Stähle. 

Auch in der Gastronomie gibt es Normen. Diese gehen unter anderem auf Details wie die Kühltechnik, die Belüftung und den Brandschutz von professionellen Küchen ein. Zudem bietet die Branche ein gutes Beispiel dafür, welche Rolle Verordnungen bei der Festlegung der Qualitätsziele spielen. Dies zeigt sich unter anderem anhand der Acrylamidverordnung.  

stock.adobe.com / davit85 (#251518560) (Symbolbild)

Durch sie soll erreicht werden, dass Lebensmittel möglichst wenig Acrylamid enthalten, das entsteht, wenn die Zutaten freies Asparagin und reduzierende Zucker enthalten und stark erhitzt werden. Grund für die gewünschte Vermeidung ist eine gesundheitsschädigende Wirkung der Substanz. 

Daher legt die Verordnung fest, dass Lebensmittel, die verarbeitet werden, möglichst wenig reduzierenden Zucker enthalten und nur so stark wie unbedingt nötig gebräunt werden sollen. Gastronomen sollten diese Kriterien bei der Eröffnung eines Restaurants als einen von vielen Punkten für die Festlegung ihrer Qualitätsziele nutzen. Neben dem Einhalten der Verordnung sorgt das Ziel einer eher geringen Bräunung dafür, dass keine verbrannten oder angebrannten Gerichte die Küche verlassen. 

Orientierung an eigenen Ideen und Werten

Zusätzlich zur Berücksichtigung dieser Vorgaben sollten Unternehmen die eigenen Qualitätsziele von Beginn an zusätzlich anpassen und erweitern. Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle: 

  • Passung zu den Unternehmenszielen
  • Etablieren höherer Standards für einen Vorteil am Markt

Qualitätsziele und Unternehmensziele

Bei der Findung und Festlegung der Qualitätsziele sollte darauf geachtet werden, diese den Unternehmenszielen anzupassen. Geschieht dies nicht, verlieren die Qualitätsziele womöglich ihre Wirkung. 

Hierfür kann eine Tabelle angelegt werden, in welcher der Unternehmer die jeweiligen Ziele einander zuordnet. Ein Beispiel: Wenn ein Unternehmen einen hohen Wert auf Nachhaltigkeit legt und dies in seiner Firmenphilosophie als klares Ziel nach außen transportiert, sollte sich diese Ausrichtung in den Qualitätszielen widerspiegeln. 

Es hat wenig Nutzen für die Firma, die Ziele in anderen Bereichen sehr konkret festzulegen, den eigentlichen Fokus jedoch unterzuordnen. Gleiches gilt, wenn das Unternehmen das Hauptaugenmerk auf eine innovative Entwicklung in einem bestimmten Bereich legt. 

Bei der Auswahl der passenden Qualitätsziele spielt also vor allem die Gewichtung eine Rolle. Das bedeutet gleichzeitig, dass verschiedene Firmen, die in der gleichen Sparte aktiv sind, ganz unterschiedliche Qualitätsziele haben können. 

Höhere Standards – Absetzen von der Konkurrenz

Ein weiterer Grund, die Qualitätsziele individuell zu gestalten, ist das Absetzen von der Konkurrenz. Dies gilt vor allem bei einem Blick auf die Normen. Individuell gestalten soll dabei nicht bedeuten, von den Normen abzuweichen oder sie nicht einzuhalten – ganz im Gegenteil. 

Vielmehr kann es erfolgversprechend sein, die Ziele von Beginn an höher zu setzen, als es die Richtlinien eigentlich vorsehen. So entsteht je nach Branche ein Vorsprung, wenn andere Unternehmen sich ausschließlich darauf konzentrieren, die in den Normen vorgegebenen Ziele zu erreichen. 

Allerdings muss zudem überlegt werden, wie realistisch solche Zielsetzungen sind. Das hängt natürlich immer von der Branche und vom individuellen Fall ab. Falls die Qualitätsziele nicht erreichbar sind, können die Konsequenzen wie bereits angeklungen Frust in der Belegschaft und ein schlechteres Arbeitsklima sein. 

Qualitätsziele über die Zeit anpassen

Die Festlegung von Qualitätszielen ist kein einmaliger Vorgang, welcher im laufenden Betrieb keine Rolle mehr spielt. Das ergibt sich allein aus dem Umstand, dass sie für einen zeitlich begrenzten Rahmen bestimmt werden. Danach ist in logischer Konsequenz die Entwicklung von neuen Zielsetzungen notwendig – oder alternativ die Bestätigung und Fortsetzung der bisherigen, wenn sie ihren Sinn vollumfänglich erfüllen.  

Gerade für Gründer hat dieser Aspekt eine wichtige Bedeutung. Schließlich besitzt das Unternehmen zum Zeitpunkt des Marktstarts ein vergleichsweise geringes Maß an Erfahrung mit dem Alltag. Das gilt zumindest in der gegebenen Konstellation, einzelne Mitarbeiter haben natürlich in ihrem Berufsleben sicherlich bereits einige Kenntnisse und Erfahrungswerte gesammelt. Die zu Beginn gesetzten Ziele basieren also eher auf theoretischen Überlegungen, Normen, Gesetzen und Erfahrungen anderer. 

Daher ergibt sich aus der Auswertung der bisherigen Zielmarken womöglich die Notwendigkeit, den Fokus auf bestimmte Bereiche zu legen, die sich im Alltag als problematisch herausstellen. In dieser Situation ist eine Verschiebung der Akzentuierung der Qualitätsziele sinnvoll. 

stock.adobe.com / kimsongsak (#285882780)

Zudem können die Qualitätsziele im positiven Sinne angepasst werden. Wenn sich zeigt, dass bisher gesetzte Marken leicht und schneller als erwartet zu erreichen sind, besteht die Möglichkeit, sie nach oben zu korrigieren. 

Fazit 

Qualitätsziele helfen dabei, dem Qualitätsmanagement in einer Firma eine sinnvolle Struktur zu geben. Werden sie bereits bei der Gründung eingeführt, kann das Unternehmen von Anfang an von den vielen Vorteilen dieses Vorgehens profitieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Ziele möglichst konkret zu setzen, um eine Messbarkeit zu gewährleisten. Zudem ist es notwendig und sinnvoll, sie den Unternehmenszielen anzupassen. 

stock.adobe.com / fizkes (#194895262)

Autor: Marianne Schwarz

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Viel mit Kunden sprechen!

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Lendis hybrides Arbeiten Arbeitsplatz

Lendis intelligentes Tool für hybrides Arbeiten – hybrider Arbeitsplatz

Stellen Sie sich und das Startup Lendis doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind das Berliner Start-up Lendis und haben ein intelligentes Tool für hybrides Arbeiten entwickelt: Eine B2B-Softwarelösung, mit der Unternehmen ihr Arbeitsequipment von Laptop mit Software bis zum Bürostuhl mieten und digital verwalten können. So bieten wir eine Komplettlösung für den hybriden Arbeitsplatz und unterstützen so Unternehmen in der sonst oft komplizierten und zeitraubenden Organisation der Arbeitsplatzausstattung – insbesondere in Zeiten hybrider Arbeit und Mitarbeitern, die an den verschiedensten Orten außerhalb des klassischen Büros arbeiten.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Stavros und ich kennen uns seit unserer gemeinsamen Zeit an der WHU – Otto Beisheim School of Management und der Boston Consulting Group. Als wir dort gemeinsam bei Kunden vor Ort gearbeitet haben, haben wir festgestellt, wie aufwendig und kompliziert alle Prozesse rund um die Ausstattung von Mitarbeitenden sind. Es werden unglaublich viele Ressourcen für das Thema Büro- und Mitarbeitendenausstattung eingesetzt – ein Thema, das nichts mit der Wertschöpfung und der Kernkompetenz vieler Unternehmen zu tun hat. Kaum ein anderer Prozess in Unternehmen läuft heute noch so analog ab wie die Bereitstellung und Verwaltung von Büroausstattung. Wir wussten, wir wollen das ändern. 

Angetrieben von dieser Beobachtung und diesem Gedanken haben wir dann Lendis gegründet. Gerade mit der Pandemie wurde die Komplexität und der Aufwand verbunden mit der Ausstattung von Mitarbeitenden in Unternehmen noch größer: in Zeiten von Hybrid-Work müssen die Mitarbeitenden nicht nur an einem Ort, also im Büro, sondern an ganz vielen Orten, wie zum Beispiel auch im Homeoffice einsatzfähig gemacht werden. Dadurch wird die Koordination aufseiten des Unternehmens um ein vielfaches komplexer. Wir haben daher angefangen, über unsere ursprüngliche Idee hinauszudenken und haben gemeinsam mit unseren Kund*innen eine Software-Lösung entwickelt, die diese Herausforderung löst: die Lendis-Plattform bietet unseren Kund*innen eine “One-Stop-Shop-Möglichkeit”, die komplette Ausstattung ihrer Mitarbeiter einfach und digital abzubilden – unabhängig vom Arbeitsort des Mitarbeiters und das ganze in einem monatlich kündbaren Abo-Modell. 

Vereinfacht gesagt: Das Unternehmen definiert die Produktpalette, Mitarbeitende oder Führungskräfte können ihre gewünschten Produkte dann anhand der vorgegebenen Unternehmensrichtlinien selbst bestellen, und Lendis übernimmt dann alle operativen Aufgaben wie Lieferung, Montage, Support, Umtausch und Rückgabe.

Welche Vision steckt hinter Lendis? 

Die hybride Arbeitswelt ist hier, um zu bleiben. Deshalb wollen wir  Unternehmen mit unserer Lösung dabei helfen, Remote-Arbeitsplätze für ihre gesamte Belegschaft digital aufzusetzen und zu verwalten – und das in Sekundenschnelle. Damit stehen endlich die Angestellten im Mittelpunkt – und nicht der Ort, an dem die Arbeit stattfindet. Im nächsten Schritt wollen wir den gesamteuropäischen Raum erobern und unseren Service jedem europäischen Unternehmen zur Verfügung stellen, das seinen Mitarbeitern effiziente und gut funktionierende Arbeitsplätze bieten will – egal ob im Büro oder remote. Jeder Schritt, den Lendis unternimmt, folgt der Vision, DAS Betriebssystem für hybrides Arbeiten in der Zukunft zu werden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als Stavros und ich entschieden hatten, gemeinsam zu gründen, haben wir uns sehr strukturiert verschiedene Ideen, Märkte und Geschäftsmodelle angeschaut und nach verschiedenen Kriterien, wie z.B. Marktgröße, Wachstum oder auch Trends, bewertet. Zusätzlich haben wir viele Gespräche mit Unternehmen – also potenziellen Kunden – geführt, um ein Gespür für die größten Probleme und Pain Points zu bekommen und auch unsere Hypothesen auf dem Weg zur Entwicklung einer Lösung zu validieren. Zu den größten Herausforderungen vor und  in der Gründungsphase von Lendis gehörte sicherlich auch, den richtigen Product-Market-Fit zu finden und unser Angebot dabei kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Ganz am Anfang haben wir uns dafür noch aus eigener Tasche finanziert und die ersten Monate von unseren Ersparnissen gelebt. Kurz darauf im Sommer 2018 kam mit PICUS dann unser erster VC-Investor dazu, der uns seitdem in allen Belangen unterstützt.

Wer ist die Zielgruppe von Lendis?

90 Prozent aller Unternehmen werden in Zukunft hybrid arbeiten. Unsere B2B-Softwarelösung unterstützt sowohl Konzernen wie Lufthansa und WWF, aber auch schnell wachsenden Start-ups wie Personio und infarm dabei, ihre Arbeitsprozesse zu digitalisieren und ihren MItarbeitenden überall einen produktiven Arbeitsplatz zu bieten.

Wie funktioniert Lendis? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben eine Software-as-a-Service-Plattform entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Workflows rund um die Ausstattung von Mitarbeitern mit Equipment, z.B. das On- und Offboarding, technischen Support oder die dezentrale Bestandsverwaltung digital abzubilden. Personal- und IT-Manager können mit Lendis bis zu 75 Prozent der Zeit einsparen, die sie für das On- und Offboarding von Angestellten oder für administrative Aufgaben wie die Rechnungsstellung aufwenden.

Das schöne für unsere Kunden ist, dass unsere Lösung nicht bei der Digitalisierung von Beschaffungsprozessen aufhört, sondern Unternehmen über uns in einem monatlich kündbaren Abo-Modell die gesamte benötigte Ausstattung gleich “mitmieten” können – Laptops, Smartphones, Stühle, Schreibtische und auch Akustiklösungen, alles bekommt man bei Lendis direkt aus einer Hand. 

Nach der Bestellung kümmern wir uns dann um den gesamten Lebenszyklus des Equipments. Von der Lieferung und Montage über den Support und die Instandhaltung bis hin zur Abholung des Inventars. Mit einem eigens von uns entwickelten Feature behält man zudem den Überblick über die Verteilung, den Zustand und die Kosten des Inventars.

Mit unserem Abo-Modell sparen Unternehmen bares Geld:

Eine Firma mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden kann bis zu 1,7 Millionen Euro an Ausgaben verbunden mit Equipment einsparen, während eine kleinere Firma mit ungefähr 1.000 Mitarbeitenden bis zu 380.000 Euro spart. 

Nachhaltiges wirtschaften ist uns sehr wichtig. Deswegen arbeiten wir zu 100% klimaneutral. Wir folgen dem Konzept der Circular Economy und vermieten unsere Ausstattung mehrmals. So verlängert sich die Lebensspanne des einzelnen Produkts. Zudem kooperiert Lendis nur mit Lieferanten, die sich an nachhaltige und umweltfreundliche Produktionsverfahren halten. Es ist dennoch leider unvermeidbar, dass während des Lebenszyklus’ eines Produktes CO2-Emissionen entstehen. Um diese zu kompensieren, arbeiten wir mit unseren Partner planetly und forto zusammen. Große Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten, kompensieren bis zu 6 Millionen Kilogramm CO2 Emissionen, während kleinere bis zu 2 Millionen Kilogramm ausgleichen.

Lendis, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen bis 2023 DAS Betriebssystem für hybrides Arbeiten in Europa werden. Deshalb arbeiten wir laufend an der Verbesserung und Erweiterung unserer Software, um Arbeitsprozesse und das Management der Ausstattung für Unternehmen weiter zu vereinfachen. Wir wollen in Zukunft jedes Unternehmen in Europa unterstützen, das seinen Mitarbeitenden einen effizienten und produktiven Arbeitsplatz bieten will – egal ob in einem Büro oder remote.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Viel mit Kunden sprechen! Nur durch intensive Kommunikation mit potenziellen Kund*innen könnt Ihr wichtige Insights und belastbare Erkenntnisse für die Entwicklung Eurer Lösung gewinnen und herausfinden, ob Eure Hypothesen wirklich stimmen. 

Probieren geht über studieren! Manchmal ist es besser, mit der vielleicht noch nicht ganz perfekten Idee schnell rauszugehen und sich auszuprobieren, statt zu viel darüber nachzudenken. Fehler machen ist erlaubt, schließlich lernt man dadurch am meisten und entwickelt sich stetig weiter. 

Ihr braucht ein starkes Team! Die ersten Kollegen, die Ihr einstellen werdet sind die wichtigsten. Wenn Ihr es schafft schon zu Beginn ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen, dann könnt Ihr gemeinsam auch hoch gesteckte Ziele erreichen.

Wir bedanken uns bei Julius Bolz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


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