Donnerstag, September 18, 2025
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Klar kommunizieren und Strukturen aufbauen

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carbmee

carbmee automatisiert mit der Environmental Intelligence System Software die Dekarboniserung

Stellen Sie sich und das Startup carbmee doch kurz unseren Lesern vor! 

carbmee wurde Anfang 2021 mit der Idee gegründet, Unternehmen bei der Verringerung von Emissionen zu unterstützen. Unser Ziel ist, die Dekarbonisierung zu automatisieren. Hierfür haben wir das Environmental Intelligence System (EIS) entwickelt. Diese Software hilft Unternehmen dabei, die CO2-Hotspots in der Wertschöpfungskette aufzudecken und die Emissionen entsprechend zu reduzieren. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Die Mission, die Erderwärmung durch Verminderung von Treibhausgasen zu reduzieren, ist Grundlage der weiteren menschlichen Existenz. Hier müssen wir handeln.

Welche Vision steckt hinter carbmee? 

Wir möchten mit carbmee die nachhaltige Transformation von Unternehmen mit ökologischer Intelligenz vorantreiben, um bis 2050 eine Netto-Null-Emission zu erreichen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Die zentrale Herausforderung ist ein Problem zu lösen, welches industrielle Komplexität beinhaltet und dies als skalierbare Software umzusetzen. Also einen sehr starken Problem-Solution-Fit herauszuarbeiten und diesen dann durch Erweiterung bei Bestandskunden und zeitgleich durch Gewinnung von Neukunden zu beweisen. Auf diese Weise ist dann sowohl Umsatz als auch Venture Capital das Mittel der Wahl, um möglichst vielen Unternehmen Carbon Management zu ermöglichen.

Wer ist die Zielgruppe von carbmee? 

Unsere Lösungen richten sich vor allem an Industrieunternehmen aus den Bereichen Fertigung, Automotive, Logistik, Pharma, Chemie und sog. „Fast Moving Consumer Goods“, die ihre CO2-Emmissionen automatisiert tracken und reduzieren wollen. 

Wie funktioniert carbmee? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Wir bieten eine KI-basierte Automatisierung und Integration durch unsere Software. Dabei ist “EIS” kein reines Reporting-Tool, sondern eine Software zur CO2-Reduktion durch Optimierung von Industrieprozesse. Die Berechnung der CO2- Emissionen ist besonders präzise und berücksichtigt Materialflüsse und Fertigungsprozesse. Unsere Expertise liegt vor allem bei den komplexen Prozessen im Bereich Scope 3, den genau hier liegen 80% der CO2-Emissionen und das größte Potenzial zur Dekarbonisierung. 

carbmee, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

So viel „Carbon Under Management“ zu bekommen wie möglich und durch die Transparenz in der Industrie die nötigen Reduktionseffekte anzustoßen und umzusetzen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Neben methodischen Kompetenzen ist Expertise im Sinne von Domänen-Wissen unabdingbar. Mindestens ein(e) Founder(in) sollte die Industrie kennen, in der man tätig ist.

Seid nicht naiv oder idealistisch. Insbesondere im Bereich B2B-SaaS benötigt ein gutes Produkt Zeit und Geld. Beides sollte nicht unterschätzt werden und erfordert nicht nur Geduld, sondern auch Erfahrung. Idealerweise holt man sich diese vorher. 

Kultur wird vorgelebt und zieht sich über jede Handlung durch das Unternehmen. Es ist wichtig von Tag 1 klar zu kommunizieren und Strukturen aufzubauen

Bildquelle/Copyright: Fotograf: David Kohlruss

Wir bedanken uns bei Christian Heinrich und Robin Spickers für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Teilt die Aufgabengebiete gut auf

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MeNature Putzkiste und Hufkratzer aus Holz regional, nachhaltig und fair

MeNature Putzkiste und Hufkratzer sowie weitere Produkte rund um das Pferd aus Holz regional, nachhaltig und fair produziert

Stellen Sie sich und das Startup MeNature doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Meli & Dirk – Gründer von MeNature. Dirk kommt ursprünglich aus Nähe Hamburg, Meli vom schönen Bodensee, wo wir beide heute auch leben und MeNature seinen Sitz hat. Seit einigen Jahren achten wir schon darauf, den Plastikkonsum stark zu reduzieren. Bei unseren 3 Pferden am Stall ist dies aber meistens nicht möglich und genau das hat uns angetrieben MeNature zu gründen. Wir wollen den Stall nachhaltiger machen. Wieder mehr zur Natur bringen, zu langlebigen Produkten, die dabei auch noch sehr schick aussehen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Die Idee, ein Unternehmen zu gründen, hatten wir beide schon sehr lange. Aber es musste was sein, womit wir uns voll identifizieren können. Ein „Weltverbesserungsprodukt“ musste es sein. Unsere Freundin kaufte uns einen neuen Hufkratzer, weil wir tatsächlich dringend einen brauchten. Aber der war aus Plastik und da machte es Klick und die Idee war geboren. Mit dem Hufkratzer ging es also los, die zwei Putzkisten waren das zweite Produkte, Bürsten gibt es auch und wir haben noch einige Ideen, die bald realisiert werden wollen. 

Welche Vision steckt hinter MeNature?

Wir wollen zeigen, dass Nachhaltigkeit auch schick, langlebig und vor allem funktional sein kann. Mit den Pferden sind wir eh schon in der Natur unterwegs, warum muss hier dann so vieles aus Plastik sein? Das geht auch anders und das ist unsere Vision, die Reiterwelt plastikfreier zu machen. Dazu gehört natürlich auch der Reiter selbst und auch der Hund. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unsere größten Herausforderungen waren Produzenten in Deutschland zu finden, die uns den Hufkratzer und die Putzkiste fertigen. Der Hufkratzer ist durch den Rohstoff Holz maschinell nicht so einfach zu fertigen. Er soll schließlich gut in der Hand liegen, eine Art Handschmeichler soll er sein. Dazu braucht es spezielle Maschinen, die leider nicht jeder hat. Auch war es nicht so einfach, einen Kistenhersteller zu finden, der nach unseren Vorgaben eine Kiste mit nachhaltigem Holz wollte.

Unsere Stückzahlen und unsere speziellen Designwünsche waren hier ein Hindernis. Durch Corona kam es nun natürlich auch zu sehr langen Lieferzeiten, wodurch sich unser Plan ziemlich nach hinten gezogen hat. Durch den Wegfall der Messen stehen wir auch hier wieder vor einer neuen Herausforderung. Finanziert haben wir uns über einen Gründerkredit bei unserer Hausbank, gefördert von der KfW-Bank. 

Wer ist die Zielgruppe von MeNature?

Reiter und Hundehalter, die auf Plastik verzichten wollen, um damit der Umwelt was Gutes tun wollen. Die auch hinterfragen, woher die Produkte kommen und wie sie produziert werden. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere eigenen Produkte werden alle in Deutschland/Europa gefertigt. Sie sind durchdacht, funktional und sehen dabei sogar noch gut aus. Die große Putzkiste „Liesl“ ist so aufgebaut, dass man auch nur den kleinen Koffer mitnehmen kann. Auch ist sie ideal als Schuhputzkiste oder einfach für zu Hause, um z. B. die Hundesachen zu verstauen. 

Die kleine Putzkiste „Hannah“ ist eine einfache und dabei sehr praktische Version einer Putzkiste. Der Hufkratzer ist auch aus Holz und hat eine Metallspitze dran, die lange hält und jeden Stein aus dem Huf bekommt. Er liegt sehr schön in der Hand und ist komplett plastikfrei! 

MeNature, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

MeNature wird der online Shop, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit im Reitsport geht. Dazu gehört auch alles drumherum, wie der Mensch und der Hund. In 5 Jahren werden wir ein großes Sortiment an eigenen sowie an auserwählten Händler Produkten im Sortiment haben. Der Name MeNature ist in der Pferdewelt nicht mehr wegzudenken. Auch im Schuhsegment haben wir in 5 Jahren schon gut Fuß gefasst und unsere große Kiste „Liesl“ erfreut sich schon einigen Haushalten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Fange frühzeitig an einen Social-Media-Kanal zu gründen, Follower zu generieren. Nimm sie mit auf deine Reise als Gründer, genau das interessiert deine zukünftigen Kunden.

Zeitplan. Überlegt euch am Anfang einen detaillierten Zeitplan, wie ihr euch eure Gründung vorstellt. Lügt euch nicht in die Tasche und bleibt realistisch bzw. packt auf diesen Plan noch mal 20 % mehr Zeit dazu ein. Wenn ihr eure Gründung als Paar macht: Vergesst die Zeit für euch selbst nicht. Das ist ganz wichtig. Teilt die Aufgabengebiete gut auf und habt Vertrauen, dass euer Partner es auf seine Art und Weise schon machen wird.

Verliert nie den Glauben an eure Vision. Auch wenn es manchmal schwer scheint – jetzt zu Corona Zeiten werden alle Messen abgesagt- es findet sich schon ein Weg. Wenn ihr an euer Produkt glaubt, bleibt dran und stellt euch vor die Kamera und sagt genau das. 

Bleibt authentisch und vergesst den Spaß an der Sache nicht.

Wir bedanken uns bei Melanie und Dirk Beckmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: MeNature

Kontakt:

Melanie & Dirk Beckmann GbR MeNature
Eugen-Bolz-Str. 44
88094 Oberteuringen

www.menature.de
info@menature.de

Ansprechpartner: Melanie Beckmann

Social Media:
Instagram
Facebook

Positives Mindset und Durchhaltevermögen

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LOVE ME CAKES Backwaren ohne Zucker

LOVE ME CAKES: Backwaren ohne Zucker, Gluten oder Geschmacksverstärker

Stellen Sie sich und das Startup Love me Cakes doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, ich bin Christiane Bonkat, die Gründerin von LOVE ME CAKES.

LOVE ME CAKES ist ein Unternehmen, das Menschen seit 2013 große Freunde bringt. Im Keller des Elternhauses von Christiane entstand unsere Manufaktur. LOVE ME CAKES macht alles was man von herkömmlichen Bäckereien kennt, jedoch mit einem großen Unterschied: Wir verwenden weder Mehl noch Zucker! Wer jetzt denkt „Das kann doch nicht schmecken“, den überzeugen wir gerne vom Gegenteil. Mit Sitz in Bürstadt versenden wir unsere Backwaren innerhalb Deutschland und Österreich.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Im Dezember 2013 wurde Love Me Cakes von mir in Mannheim gegründet. Ich ernährte mich schon viele Jahre von meinen eigenen glutenfreien Low Carb Leckereien. Ganz freiwillig kam ich jedoch nicht zur dieser Ernährungsform. Ich war immer ein glückliches Mädchen und Teenager mit einem sehr schnellen Stoffwechsel. Ich gehörte zu den glücklichen Menschen, die einfach viele Kalorien verbrannten und essen konnten ohne zuzunehmen.

Als junge Frau ging es mir plötzlich zunehmend schlechter: Ich wurde ängstlich und traurig und nahm plötzlich unaufhörlich zu – und dass bei strenger Diät und Sport! Ich fühlte mich verflucht. Die Ärzte waren ratlos bis mir die Autoimmunkrankheit Hashimoto Thyreoiditis diagnostiziert wurde, eine Autoimmunkrankheit, bei der der Körper die eigene Schilddrüse angreift und zerstört. Betroffene wissen: Ab jetzt ist unser Stoffwechsel unfair.

Mir wurde von einem Arzt nahegelegt unter 20g Kohlenhydrate zu essen und dabei streng auf Gluten zu verzichten.

Für mich, die Kuchen, Pizza und Brot liebte, ein absoluter Alptraum, der nur mit höchster Disziplin durchzuführen war. Niemals ein Brötchen, kein Stück Kuchen mehr zum Kaffee – so wollte und konnte ich nicht leben. Also rührte ich vor fast 15 Jahren meinen ersten glutenfreien Low Carb Schokoladenkuchen, der tatsächlich der Grundstein von Love Me Cakes werden sollte.

2017 war ein besonderes Jahr für mich, denn das Ladengeschäft in Mannheim öffnete seine Türen. Heute freuen sich viele Kunden über unser Angebot, denn wir backen nicht einfach nur Low Carb und glutenfrei. Aufgrund von Christiane’s Leidensweg begann sie vor vielen Jahren sämtlich Literatur über Ernährung, Stoffwechsel und Hormone aufzusaugen – sei es auf deutsch oder englisch. Aufgrund dieses Wissens verwenden wir ausschließlich Zutaten, die uns stark, schlank, wach, glücklich und gesund machen. Low Carb mit minderwertigen Ersatzmehlen, die eine Gewichtsabnahme eher verhindern, werden Sie hier nicht finden, denn ich muss 100 % hinter jedem einzelnen Produkt stehen können.

Was war bei der Gründung von Love me Cakes die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war es mit wenig Budget zu Starten.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja und nein. Wir haben die Erfahrung gemacht das man mit einer Idee zwar gut starten kann, aber man muss sich auch einen „Fahrplan“ mit Eventualitäten machen um im Notfall gut agieren zu können.

Welche Vision steckt hinter Love me Cakes?

LOVE ME CAKES möchte allen gesundheitsorientierten Menschen den Zugang zu gesunden Leckereien ermöglichen .

Wer ist die Zielgruppe von Love me Cakes?

Gesundheitsbewusste Menschen, Patienten mit Zöliakie, sowie Figur bewusste und Fitnessorientierte Menschen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dass unsere Produkte dem Original Zuckergebäck in nichts nachstehen. Unsere Kundschaft schätzt darum unser Niveau unsere Qualität sehr da die Produkte keinen seltsamen Beigeschmack oder Beeinträchtigungen der Textur nachweisen.

Love me Cakes, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir sehen ein Wachstum für unseren Onlineshop, sowie gefüllte Regale in Supermärkten mit unseren geplanten Backmischungen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Eine gute und realistische Planung vorab!
Eine adäquate Finanzierung
Einen Positiven Mindset & Durchhaltevermögen.

Wir bedanken uns bei Christiane Bonkat für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Traut Euch, geht die Dinge an – auch wenn Steine im Weg liegen!

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CityCaddy shopper gehhilfe trolley

CityCaddy ist ein edler Shopper, moderne Gehhilfe und Trolley in einem

Stellen Sie sich und das Startup CityCaddy doch kurz unseren Lesern vor!

Mit meinen 72 Jahren bin ich, Elke Jensen, Seniorin, Start-up Gründerin und unter anderem ein Bewegungsjunkie … Als studierte Produktdesignerin orientierte sich mein Berufsweg mein Leben lang rund um Kunst & Kultur.
Der CityCaddy ist ein edler Shopper, moderne Gehhilfe und Trolley in einem. Für mich lag nahe, etwas ganz Neues zu entwickeln, das exklusives Design und ein gutes Lebensgefühl mit praktischem Nutzen verbindet. Ein Aspekt war und ist mir ganz wichtig, und zwar die Ästhetik – denn auch mit zunehmendem Alter lässt das Interesse an Schönem nicht nach!

2019 habe ich – nach ca. 5-6 Jahren Recherche- und Entwicklungszeit – dann die CityCaddy UG gegründet. 2021 sind wir in Serie und an den Markt gegangen und erfahren seitdem viel Resonanz. Im November hat CityCaddy auf der Hamburger Designmesse blickfang ausgestellt und wurde mit dem Designpreis ausgezeichnet.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Als der Ruhestand nahte, verspürte ich den Drang, etwas Neues auf die Beine stellen zu wollen. Ich war mein Leben lang gern unterwegs, auf Reisen und auf den Beinen. Doch mit zunehmendem Alter merkte ich, dass ich mir des Öfteren zwischendurch eine Stütze zum Anlehnen wünschte, zur Erholung und auch zur Sicherheit. Die Idee zum CityCaddy war geboren. Sie schlummerte schon länger in mir, jetzt konnte ich sie umsetzen.

Was war bei der Gründung von CityCaddy die größte Herausforderung?

2015 scribbelte ich zum ersten Mal ein Modell des heutigen CityCadddy, den ersten Prototypen baute anschließend mein Bruder für mich. Es folgten sechs Jahre Produkt(weiter-) entwicklung, Testphasen, die Suche nach Investoren und Partnern, zahlreiche Besuche auf Messen und Kontaktaufnahme zu potenziellen Herstellungsfirmen. Der Weg war lang und zäh, ich habe ich schon eine gewisse Zurückhaltung aufgrund meines Alters gespürt. Auch bei einem Gespräch mit der Bankberaterin bin ich recht rasch zur wirtschaftlichen Machbarkeit und Nachfolgeregelung gefragt worden, wenig zu meiner Erfindung an sich. Doch mein Ehrgeiz war geweckt. Das nötige Kapital stemmte ich mit Hilfe von “Friends & Family“, so dass ich keine externen Kredite benötigte.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Jein… Irgendwann sollte man loslegen, denn nichts wird jemals 100% perfekt sein. Gründen und Selbständigkeit sind ein Prozess, auf den man sich einlassen muss, denn er unterliegt immer wieder Veränderungen. So habe ich beispielsweise die ersten Modelle des CityCaddy persönlich überreicht und ausgeliefert. Dabei habe ich wahnsinnig wertvolles Feedback erhalten und meine Zielgruppe kennenlernen können. Diese Gespräche und Eindrücke fließen jetzt in die Weiterentwicklung mit ein.
Andererseits musste natürlich unser Produkt an sich, der CityCaddy, zu einem bestimmten Zeitpunkt unbedingt marktreif sein, bevor wir ihn anbieten konnten, allein schon unter Aspekten der Sicherheit.

Welche Vision steckt hinter CityCaddy?

Hier möchte ich gern ein Zitat von Prof. Shane O´Mara Professor für Experimentelle Neurowissenschaft am Trinity College, Universität Dublin, ins Spiel bringen:
„Gehen ist eine Superkraft. Es ist … gut für unsere Muskeln und unsere Haltung, … hilft, unsere Organe zu schützen und zu reparieren, … verlangsamt den Alterungsprozess. … vermindert Stress. … hellt unsere Stimmung auf und hilft bei Depressionen. … befördert unsere Kreativität, … verbindet Menschen miteinander.“

Unsere Vision ist also der Mix aus:

Förderung von Partizipation & Teilhabe an der Gesellschaft
Positive Beeinflussung von Körperhaltung und Mobilität in Verbindung mit
Ästhetik – insbesondere bei körperlich Beeinträchtigten sorgt sie für Wohlbefinden und somit für größere Lebensfreude. Und davon profitieren alle in der Gesellschaft!

Wer ist die Zielgruppe von CityCaddy?

Ganz klar, im Fokus steht die stetig wachsende Altersgruppe 60plus, vorwiegend im urbanen Raum, die sich mehr Sicherheit beim Gehen wünscht. So kann die eigene Selbstständigkeit im Alltag erhalten bleiben und sogar gefördert werden.
Darüber hinaus sprechen wir Menschen an, die Wert auf eine positive Eigen- und Fremdwahrnehmung sowie auf Formschönes legen und nicht über etwaige Defizite wahrgenommen werden wollen.

Aber auch einige jüngere körperlich Eingeschränkte, beispielsweise MS-Kranke, nutzen den CityCaddy. Letztendlich freuen wir uns auch über Kontakt zur jüngeren Generation allgemein, denn sie kümmert sich oft um ihre Eltern und ist sozusagen Botschafter.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Hochwertiges Design und Funktion! Der CityCaddy ist eine Zwischenstufe zwischen Rollator und Rollwagen. Markante Produktmerkmale bieten eine einfache Handhabung und Komfort: Ein stufenlos höhenverstellbarer Haltegriff, ein Wegrollstopper, ein Doppelrad sowie ein Tipphebel und treppentaugliche Räder zeichnen den CityCaddy aus. Gefertigt wird er in Manufakturen in Deutschland, und auch Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle: Es kommen nur langlebige Materialien sowie wenig Verbundteile und Kunststoff zum Einsatz.

CityCaddy, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir arbeiten kontinuierlich am CityCaddy – inzwischen gibt es die beiden Modelle in drei Farben, in Orange, Dunkelblau und Beige. Weitere Taschen- und sogar Koffermodelle sind angedacht. Auch eine Variante mit Bremsen und/oder leichtem Elektromotor ist vorstellbar. Unser Ziel ist, in fünf Jahren den Vertrieb weiter – d.h., mindestens deutschlandweit – ausgebaut zu haben, inklusive eines Online-Shops. Langfristig soll die CityCaddy UG natürlich in schwarze Zahlen führen und dann in eine GmbH umgewandelt werden. Mir ist – besonders im Vergleich zu meiner früheren Selbständigkeit – meine Endlichkeit heute schon bewusster. Daher ist auch die Nachfolge bereits geregelt. Aber die nächsten großen Schritte und einen gewissen Erfolg würde ich wahnsinnig gern noch miterleben. In fünf Jahren bin ich 77.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Insbesondere junge Frauen sollten ihren Werdegang und berufliche Weiterentwicklung stets im Blick haben und gut für sich sorgen.
Traut Euch, geht die Dinge an – auch wenn Steine im Weg liegen!
Scheitern ist erlaubt. Wenn eigene Träume und Vorhaben zumindest versucht wurden, kann man am ehesten auf ein glückliches, erfülltes Leben zurückschauen.

Wir bedanken uns bei Elke Jensen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wenn man Spaß bei einer Sache hat, dann macht man es auch gut

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NAKED Optics Sportbrillen Skibrillen

NAKED Optics hochwertige Sportbrillen und Skibrillen zu fairen Preisen

Stellen Sie sich und das Startup NAKED Optics doch kurz unseren Lesern vor!

NAKED Optics ist ein junges und kreatives Unternehmen aus Österreich. Wir drei, Philipp Scholler, Florian Pflanzl und Christoph Fink, haben das Unternehmen gegründet, weil wir es lieben, in der Natur aktiv zu sein. Für jede Sportart braucht man natürlich das richtige Equipment. Vor allem als wir noch Studenten waren haben wir gemerkt, dass man für gutes Equipment oft tief in die Tasche greifen muss. Genau das wollen wir mit unseren Produkten ändern und setzen auf hochqualitative Sportbrillen und Skibrillen zu fairen Preisen. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben im Jahr 2013 sehr klein angefangen. Unser Ziel war damals, Erfahrungen zu sammeln und Learnings zu generieren. Wir hatten als Studenten einige Möglichkeiten, wie wir weitermachen: Ein Masterstudium, MBA oder eine Firma gründen und direkt Erfahrungen sammeln. Wir haben uns gemeinsam für letzteres entschieden und würden es immer wieder so machen. 

Welche Vision steckt hinter NAKED Optics?

Unser langfristiges Ziel ist es, die größte Online Sportbrillen und Skibrillen Marke in Europa zu werden. Wir sind sehr motiviert, dass Ziel zu erreichen und auch unsere weiteren Ideen und Projekte umsetzen zu können. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Finanziert haben wir uns zunächst aus dem Cash-Flow. Das heißt, alles was wir verdient haben, haben wir wieder re-investiert. Seit 2018 haben wir einen Überziehungsrahmen von der Bank. 

In unseren Anfängen 2013/14 war auf jeden Fall die größte Herausforderung, dass wir noch keine Erfahrungen hatten und zunächst aus unseren eigenen Fehlern lernen mussten, um weiterzukommen. Aller Anfang ist schwer. Wichtig ist aber, dass man dranbleibt und an sich glaubt. Das hat sich dann schnell gezeigt. 

Da wir ein reiner Onlinehandel sind, sind unsere Produkte nur im Onlineshop verfügbar. In unseren Anfangszeiten haben wir die bestellten Produkte noch selber zu Post gebracht und versendet. Mittlerweile läuft aber alles automatisch über unsere Logistiker ab. Es ist kein humaner Eingriff von unserer Seite mehr nötig. Die Umstellung auf die Vollautomatisierung war ebenfalls eine Herausforderung der letzten Jahre. 

Für uns als innovatives und kreatives Team ist es natürlich wichtig, unsere Produkte immer weiterzuentwickeln und einen Mehrwert für den Kunden zu schaffen. Als wir die Firma gegründet haben, mussten wir zunächst herausfinden, was die genauen Kundenbedürfnisse sind, um so kundenorientiert wie möglich zu arbeiten. Das ist ein Ongoing Process. Das heißt, wir versuchen immer auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden einzugehen und arbeiten das Kundenfeedback auch direkt in die Produktentwicklung ein. 

Wer ist die Zielgruppe von NAKED Optics?

Zu unserer Zielgruppe zählen Menschen, die gerne Sport in der Natur machen und einen Wert auf hochqualitative Produkte zu fairen Preisen legen. Das sind aktuell vor allem Personen zwischen 18 und 35 Jahre. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Von unseren Konkurrenten unterscheidet uns vor allem, dass wir ein Direktvertrieb sind. Unsere Produkte kann man nur direkt bei uns im Onlineshop erwerben. Das ermöglicht uns auch, sehr kundenorientiert zu arbeiten und auch im Austausch mit ihnen zu stehen. Das heißt, dass auch das Kundenfeedback direkt bei uns landet und in die Produktentwicklung einfließt. Wir legen sehr viel Wert auf diesen engen und direkten Feedback Loop. Um die Kundenbedürfnisse so gut wie möglich zu befriedigen und um auch den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden, arbeiten wir gemeinsam mit staatlich geprüften Skilehrern und Fahrradprofis zusammen an unseren Produkten. Erst wenn wir als Team 100% zufrieden sind, dann gehen die Produkte in die Produktion. Zudem sind unsere Produkte nur im Onlinehandel verfügbar. Das ermöglicht uns, faire Preise für die Kunden zu halten und dadurch eine optimale Preis-Leistung zu bieten. 

NAKED Optics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere größte Version ist auf jeden Fall, die größte Online Sportbrillen und Skibrillen Marke in Europa zu werde. Um das Ziel zu erreichen, sind wir bemüht, dass wir uns in nächster Zeit größer und breiter aufstellen. Ein neues Büro, weiter Mitglieder im Team im Marketing und im Kundenservice stehen dafür auf unserer To-Do Liste. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

An alle Gründer da draußen: Bitte nicht aufgeben und durchbeißen. Es wird sich lohnen. Unsere drei Tipps, die wir für die Gründung auf den Weg geben können, sind einfach TUN, DURCHHALTEVERMÖGEN beweisen und mit SPASS und LEIDENSCHAFT dabei sein. 

Das TUN deswegen, weil es wichtig ist, dass man seine Pläne und Ideen auch umsetzt und nicht nur groß träumt. Manchmal muss man es einfach probieren, um seinen Konkurrenten einen Schritt voraus zu sein. 

DURCHHALTEVERMÖGEN ist vor allem in den ersten Jahren nach der Gründung sehr wichtig. Es wird Hochphasen, aber auch Tiefphasen geben. Wichtig ist, dass man an seine Vision glaubt und nicht aufgibt. 

Das Wichtigste ist aber, dass man mit SPASS und LEIDENSCHAFT bei der Sache ist. Man muss sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen identifizieren können, um zu 100% hinter seiner Brand zu stehen. Und sind wir uns ehrlich: Wenn man Spaß bei einer Sache hat, dann macht man es auch gut. 

Wir bedanken uns bei Philipp Scholler, Florian Pflanzl und Christoph Fink für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Jeder hat seinen einzigartigen Weg, und es ist wichtig, das anzuerkennen

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Mindsurance Stealth Mode Leonie Ellerbrock

Das Startup Mindsurance war Teil des Stealth Mode Förderprogramm 2020 und ist jetzt ein Alumni-Startup: In diesem Interview erzählt die Gründerin Leonie Ellerbrock mehr über sich und ihr Unternehmen

Stell dich und dein Startup doch kurz unseren Leser:innen vor! 

Ich bin Leonie, Co-Founderin und COO von Mindsurance. Mindsurande bietet für Unternehmen eine einfache und persönliche Lösung für die Unterstützung der mentalen Gesundheit der Teams.

Wie eine Art Vertrauenslehre:in ist Mindsurance an der Seite des Teams. Mitarbeiter:innen können niedrigschwellig und diskret Kontakt mit Psycholog:innen via WhatsApp aufnehmen und bekommen ein passendes Angebot für ihr individuelles Thema empfohlen.

Warum hast du dich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich war schon als Schülerin sehr engagiert und wollte etwas bewegen. Während meines Studiums habe ich gemerkt, dass Unternehmer:innen in innovativen Bereichen das Potenzial haben, das Leben sehr vieler Menschen positiv zu beeinflussen. Ich habe dann während meines zweiten Studiums und auch als Berufseinstieg in Startups gearbeitet, um zu lernen, wie man die Disruption eines Marktes  managed. Als ich dann aus beruflichen und persönlichen Gründen selbst Gespräche mit einer Psychologin nutzte, merkte ich, welchen enormen positiven Einfluss dies auf mein Leben hatte. Auch in meinem Umfeld zeigte sich, dass viele Bedarf an psychologischer Unterstützung, aber keinen Zugang zu solcher hatten. 

Leider ist dies sehr repräsentativ für die Situation in Deutschland. Viele Menschen merken, dass etwas nicht stimmt oder sie wiederkehrende Themen in ihrem Leben haben, wissen aber nicht, was sie aktiv tun können. Aber auch in einer mentalen Krise, müssen viele Betroffene warten, wenn sie sich überhaupt Hilfe suchen. Das wollen wir mit Mindsurance einfacher machen. Als Viktoria Linder (meine Co-Founderin) mich 2020 fragte, ob ich mit ihr ein Mental Health Startup gründen wollte, war klar, dass das Thema mein Purpose sein sollte. 

Was war bei der Gründung von Mindsurance die größte Herausforderung?

Emotional war die größte Herausforderung das ständige Pivotieren und Ausprobieren. Dass man dabei manchmal liebgewonnene Ideen begraben muss, kann auch mal weh tun. Wir haben von Anfang an nutzerorientiert gearbeitet, mit der Vision, Mental Health zu demokratisieren. Im ersten Jahr haben wir auch den B2C-Markt ausprobiert, was dann leider nicht so geklappt hat, wie wir uns das vorgestellt haben. Und dann fängt man manchmal auch gefühlt wieder bei 0 an.  

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Klar, wir haben im Laufe der Zeit sehr viele verschiedene Ideen ausprobiert. Viel wichtiger ist es, ein klares Problem vor Augen zu haben, welches man lösen möchte. Dadurch entsteht eine Vision, die einen bei Entscheidungen leitet. Die Ideen werden ja erst im Laufe der Zeit validiert oder verworfen. Ich kann hier sehr das Buch “Start with why” von Simon Sinek empfehlen. Mit einer starken Vision und dem richtigen Team findet man viel schneller zur zündenden Idee. 

Welche Vision steckt hinter Mindsurance?

Mit Mindsurance möchten wir Menschen den Zugang zu Mental Health Unterstützungen demokratisieren. Wir wollen, dass es normal ist, an sich und seiner psychischen Gesundheit zu arbeiten und kein Stigma mehr besteht.  

Wer ist die Zielgruppe?

Unsere Zielgruppe sind schnell wachsende Unternehmen, die Ihren Mitarbeitenden Mental Health Support bieten wollen, der individuell auf die Situation der Person zugeschnitten ist. Wir bieten einen niedrigschwelligen Zugang zu mentaler Gesundheit, mit Services zu den Themen Beziehungen, Kommunikation oder Persönlichkeitsentwicklung. Wenn Nutzer:innen merken, dass sie mehr Unterstützung benötigen, können sie auch Coaching oder digitale Gesundheitsanwendungen in Anspruch nehmen. 

Warum hast du dich für das Stealth Mode Förderprogramm beworben? 

Ich habe mich relativ zu Beginn meiner Gründung bei Stealth Mode beworben, weil ich zu einer Community von Gründer:innen gehören wollte, und bereits sehr positive Erfahrungen mit der Factory Berlin gemacht hatte. Es gab eine Reihe von Themen, bei denen ich gern mehr Insiderwissen bekommen wollte: Wie bekommen wir Investoren? Welche Förderungen gibt es? Wie mache ich PR? Hier gab es viele Inhalte bei Stealth Mode, die für mich relevant gewesen sind. 

Wie ging es nach dem Stealth Mode Förderprogramm weiter?

Nach dem Stealth Mode Programm sind wir durch das Berliner Startup Stipendium der CODE Universität  gefördert worden. Dies hat uns die Möglichkeit gegeben, den Product Market Fit zu finden. Während unseres Fundraisings haben wir so viel Neues gelernt, dass wir unsere strategische Ausrichtung nochmal komplett geändert, und unter Mindsurance neu gelauncht haben. Wir konnten am Ende einen höheren 6-stelligen Betrag von namhaften Angels wie Rolf Schrömgens (Founder Trivago), Dirk Freise (Founder Blau.de), Moselventures und Julian Lange (CFO Marley Spoon, Aiven) u.a. erhalten. 

Inwieweit hat dich das Programm in deiner Entwicklung weitergebracht?

Das Programm hat mir vielen fachlichen Support von Frauen aus der Tech-Szene gegeben. Dabei war aber auch der Austausch mit anderen Gründer:innen wichtig. Wir supporten uns weiterhin. Auch für ehrliche Gespräche über die Schattenseiten des Gründerinen-Seins, war die Community sehr wertvoll. Es ist einfach gerade zu Beginn gut zu hören, dass es anderen Gründer:innen auch so geht wie einem selbst. 

Hast du Veränderungen an deinem Startup vorgenommen?

Als wir uns beworben haben, hießen wir Menta und haben personalisierte Pläne für die mentale Gesundheit entwickelt. Nach 2–3 Monaten sind wir dazu übergegangen, online Video Kurse von Psycholg:innen zu produzieren und über Facebook Ads zu vertreiben. Dabei haben wir immer mehr über die Bedürfnisse der Nutzer:innen gelernt. Im Verlauf haben wir uns Mindsurance benannt, und bieten nun eine Plattform von Mental Health Lösungen für Unternehmenskunden an. Zudem haben wir uns noch einen technischen Co-Founder, Vitor Gebara, ins Team geholt. 

Würdest du anderen Gründer:innen die Teilnahme empfehlen?

Auf jeden Fall, ich fand Stealth Mode sehr wertvoll und habe zu den anderen Gründer:innen noch immer regelmäßig Kontakt. Auch die Community der Factory ist stets wertvoll für mich. Ich habe das Gefühl, die Stealth Mode Community ist wie eine Art Startup Familie für mich geworden. 

Wo siehst du dich und dein Startup in fünf Jahren? 

In 5 Jahren haben wir Unternehmen in ganz Europa an unsere Lösung angeschlossen, und Mitarbeitende können in vielen verschiedenen Sprachen Mental Health Services nutzen. Ich wünsche mir, dass das Stigma um die psychische Gesundheit schwindet, und mehr Menschen auch präventiv an ihrer mentalen Gesundheit arbeiten.

Welche 3 Tipps würdest du angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Enjoy the ride: Gründen ist kein Selbstzweck, aber es ist wichtig sich nicht nur für den Exit durchzuquälen, sondern jeden Tag aufzustehen und das Leben zu genießen. Deshalb mein zweiter Rat: Ich würde ich jede:m, der/der gründet, empfehlen auf sein Bauchgefühl zu hören. Es muss sich richtig anfühlen. Gründen macht viel mehr Spaß, wenn man Purpose in seinem Tun sieht und es nicht nur um Erfolg und Geld geht. 

Der wichtigste Punkt kam jedoch von meiner Psychologin: Vergleiche dich nicht. Jeder hat seinen einzigartigen Weg, und es ist wichtig, das anzuerkennen.

Wir bedanken uns bei Leonie Ellerbrock für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Immer auf euer Bauchgefühl sowie Intuition vertrauen

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enua pharma cannabis

Enua Pharma: Anbieter für medizinisches Cannabis in Deutschland

Stellen Sie sich und das Startup Enua Pharma doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Lars Möhring, Gründer der Enua Pharma GmbH, ein Cannabis Unternehmen mit der Vision, Menschen Zugang zu Cannabis zu verschaffen. Dazu gehört der medizinische und in Zukunft auch der Markt für Cannabis zu Genusszwecken. Wir haben bereits vor vier Jahren gegründet, und sind mittlerweile einer der führenden Anbieter für medizinisches Cannabis in Deutschland. Diese Rolle möchten wir mit der angestrebten Legalisierung von Cannabis ebenfalls übernehmen. Denn Deutschland wird der größte Markt für freiverkäufliches Cannabis in Europa, mit einem bevorstehenden Millardenvolumen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

2018 habe ich die Enua Pharma zusammen mit meinem damaligen Studienkollegen Markus Musiol gegründet, nachdem im Bundestag im März 2017 einstimmig das Gesetz für Cannabis als Medizin beschlossen wurde.

Das Gesetz war eine gute Gelegenheit, in einem aufstrebenden Milliardenmarkt, Pionierarbeit zu leisten – mit dem Potential, dass langfristig ein Prozent der Bevölkerung auf Cannabis als Medizin zurückgreift. Bereits damals hatten wir die zukünftige Legalisierung von Cannabis in Deutschland zu Genusszwecken antizipiert. 

Mit der Enua Pharma konnte ich mein großes unternehmerisches Verlangen in die Tat umsetzen. Die Tatsache, dass Patienten und Patientinnen unmittelbar nach der Verabschiedung des Gesetzes „Cannabis als Medizin“ keinen nachhaltigen Zugang zu der Therapiemethode hatten, löste bei mir einen akuten Handlungsbedarf aus.

Welche Vision steckt hinter Enua Pharma?

Die Enua Pharma verschafft Menschen Zugang zu Cannabis. Hierbei stehen die positiven Wirkungen von Cannabis für Gesundheit und Wohlbefinden im Vordergrund.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größten Herausforderungen waren hohe unternehmerische Einstiegsbarrieren, wie eine pharmazeutische Infrastruktur und Kapital, die man zum Einstieg in den tiefregulierten Pharma-Markt benötigt. An lizensierte Cannabisunternehmen werden hohe Anforderungen gestellt. 

Über die letzten vier Jahre konnten wir uns als ein führendes Cannabisunternehmen im Markt etablieren. Unser Startup wird von starken Partnern, wie den Angel Investoren Kyan Noack, Feliks Eyser, Ari Bizimis, Tim Keding und Healthcare-Unternehmer Wolfgang Hoever unterstützt. Zuletzt haben wir im August 2021 ein siebenstelliges Investment in der Seed-Runde eingesammelt. Im Jahr 2022 werden wir die Series-A raisen.

Wer ist die Zielgruppe der Enua Pharma?

Enua Pharma richtet sich an alle erwachsenen Menschen in Deutschland. Wir verfolgen die Mission, Menschen einen einfachen Zugang zu Cannabis zu ermöglichen. Auf dem medizinischen Markt sind dies aktuell Patienten und Patientinnen, die durch eine schwere Krankheit im Alltag eingeschränkt sind. Diesen Menschen ermöglichen wir einen Zugang zu ihrer benötigten medizinischen Versorgung. 

Zusätzlich zu unserem medizinischen Angebot werden wir in diesem Jahr weiter expandieren. Durch die Legalisierungspläne der aktuellen Bundesregierung von Cannabis zu Genusszwecken möchten wir auch auf dem Freizeitmarkt aktiv werden. Hier betreten wir einen völlig neuen Markt und sprechen so im größten Cannabis-Markt in Deutschland alle potentiellen Cannabis-Konsumenten und Konsumentinnen an. Das Besondere an diesem Markt ist, dass der Bedarf nicht geschaffen werden muss. Er existiert bereits. Es ist unser Ziel, den bestehenden Schwarzmarkt auf einen funktionierenden und konkurrenzfähigen legalen Markt zu überführen.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Enua Pharma unterscheidet sich zu anderen Anbietern insofern, dass wir den Cannabis Markt ganzheitlich mit großen Plänen vorantreiben und mitgestalten wollen. Wir haben ein breitgefächertes Produkt-Portfolio von etablierten Partnern und Partnerinnen, deren Produkte wir an unser Apothekennetzwerk direkt vertreiben. Analog arbeiten wir dazu an der Einführung unserer eigenen exklusiven Brand, für die wir den Markteinstieg in diesem Jahr planen. Nur so können wir den Anforderungen von Patienten und Patientinnen an die Cannabistherapie gerecht werden, um eine zuverlässige und standardisierte Therapie zu gewährleisten.

Cannabis ist sehr vielseitig in seiner Anwendung und auch in den Darreichungsformen. Denn medizinisches Cannabis wird für eine Vielzahl an Indikationen angewandt. Da Cannabis ein pflanzliches Rezepturarzneimittel ist, wirkt es bei jedem Patienten und jeder Patientin anders. Gerade Patienten oder Patientinnen, die bei ihrer Therapie nicht die gewünschten Erfolge erzielen und/oder von Nebenwirkungen geplagt sind, berichten von guten Erfahrungen mit der Cannabistherapie.

Enua Pharma, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren ist die Enua Pharma einer der führenden Anbieter für Cannabis in Deutschland. Wir konnten schon in den letzten vier Jahren eine sehr gute Traction aufbauen. Mit bewiesenen Strukturen haben wir uns im Markt etabliert und sind auch betriebswirtschaftlich mit unserer Position im Markt gut aufgestellt. Gleichzeitig bringt uns die neue Bundesregierung mit ihren Plänen zur Legalisierung von Cannabis zum Freizeigebrauch viel Rückenwind – so bauen wir ein enormes Momentum auf. Aus diesem Grund möchten wir unsere aktuelle Führungsrolle im Medizinalcannabis-Markt nutzen, um als führender Anbieter allen Menschen Zugang zu Cannabis in Deutschland zu ermöglichen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Haltet an euren Ideen fest und legt auf jeden Fall los, diese umzusetzen. Ab einem gewissen Punkt wird es immer Hürden und Widerstände geben, die es dann zu überwinden gilt. 

Als zweites solltet ihr für eine Gründung die richtigen Partner und Partnerinnen finden. Überlegt euch gut, wo eure Kompetenzen liegen, wo ihr Hilfe benötigt und wie ihr euch ergänzen könnt. 

Als Drittes solltet ihr auch immer auf euer Bauchgefühl sowie eurer Intuition vertrauen. 

Wir bedanken uns bei Lars Möhring für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sucht euch Unterstützung von außen und profitiert von Netzwerken

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LOVR

LOVR: Ein lederähnliches Textil aus Pflanzenfasern

Stellen Sie sich und das Startup LOVR doch kurz unseren Lesern vor! 

Wir sind Lucas Fuhrmann, Julian Mushövel und Montgomery Wagner – ursprünglich Schulfreunde und nun Gründer von LOVR: Ein lederähnliches Textil aus Pflanzenfasern, das genauso robust ist wie tierisches Leder, ohne dabei zu den Umweltproblemen der Industrie beizutragen. 

LOVR steht für Lederähnlich, Ohne Erdöl, Vegan & Reststoffbasiert. Es wird aus Ernteabfällen des lokalen Hanfanbaus hergestellt. 

Welche Vision steckt hinter LOVR? 

Die ursprüngliche Idee hinter LOVR kommt von Lucas. Er hat sich schon länger für nachhaltige Mode interessiert und in verschiedenen Projekten in dem Bereich mitgearbeitet. Dadurch bekam er auch Einblicke in Leder Produktionsstätten in Asien, die doch sehr schockierend waren. Er machte sich also selbst auf die Suche nach einer nachhaltigen Alternative und begann zunächst in seiner Garage mit verschiedenen Pflanzenfasern zu experimentieren. Die Idee war,  ein Material aus Reststoffen zu entwickeln, das ressourcenarm und CO2 neutral ist, und somit vollständig recycelt werden kann. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Die Gründung erfolgte 2020, als Montgomery und Julian dazukamen. Uns ist wichtig, dass es nicht nur ein Forschungsprojekt ist, sondern auch einen Impact in der realen Welt leisten kann. Deswegen arbeiten wir zusammen daran, aus der Idee ein marktreifes Produkt zu machen, das in möglichst vielen Bereichen eingesetzt werden kann. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Wir sind momentan mit dem Exist-Gründerstipendium gefördert, das es uns ermöglicht in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt an unserem Start-up zu arbeiten und deren Labore zu nutzen. Nun raisen wir eine Seed-Runde, um unsere weitere Finanzierung zu sichern.  

Aktuell arbeiten wir an der Skalierung von LOVR, da wir das Material bisweilen nur im Labormaßstab herstellen können. Für die dafür notwendigen Produktionsversuche benötigen wir die entsprechenden finanziellen Mittel. 

Wer ist die Zielgruppe von LOVR? 

LOVR ist eine B2B Brand. Unsere potenziellen Kunden sind also Hersteller von Lederwaren, die nach neuen, umweltfreundlichen Materialien für ihre Produkte suchen. Dies können aus der Schuh- und Accessoire Branche kommen, aber auch aus der Möbel- und Automobilindustrie.  

Was ist das Besondere an LOVR? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Es gibt bereits einige Anbieter auf dem Markt, die pflanzliche Lederalternativen in industriellen Mengen produzieren und entsprechend vertreiben. Allerdings kommt von diesen bisher keine ohne zusätzliche Kunststoffschicht aus. 

Das ist der große Unterschied von LOVR: Unser Material besteht nur aus einer Schicht, die ausschließlich aus pflanzlichen Komponenten besteht. Dadurch ist es nicht nur biologisch abbaubar und leicht zu recyceln, sondern bietet auch Vorteile in der Verarbeitung, z.B. beim Vernähen. 

Da LOVR künftig CO­­2 neutral hergestellt werden kann, ist es gerade interessant für Unternehmen, die ihre Emissionen reduzieren möchten. 

LOVR, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Unsere nächsten Schritte sind der Abschluss unserer Seed-Runde, das Labor verlassen, die Produktion starten und schon bald unseren ersten Kunden im Schuhsegment beliefern. Unser Plan ist es, dass 2027 die ersten Autositze mit LOVR bezogen sind. Damit verhindern wir bis 2027 den Ausstoß von 350.000 Tonnen CO2.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Das Team ist unheimlich wichtig! Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wertvoll ist, ein Team zu haben in dem es zwischenmenschlich harmoniert und man sich auch fachlich gut ergänzt. 

Holt euch früh Feedback von euren potenziellen Kunden, selbst wenn euer Produkt noch nicht perfekt ausgefeilt ist. 

Sucht euch Unterstützung von außen und profitiert von Netzwerken. Wir haben schon bei verschiedenen Gründungswettbewerben und Accelerator-Programmen teilgenommen, durch deren Netzwerke sich viele wertvolle Kontakte ergeben haben.

Wir bedanken uns bei Lucas Fuhrmann, Julian Mushövel und Montgomery Wagner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid mutig und richtet euren Fokus auf das, was ihr erreichen wollt!

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MAWI Production

MAWI Production qualitativ hochwertiger Medien Content zu einem fairen Preis

Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen MAWI Production unseren Lesern kurz vor.

Erstmal vielen Dank, dass ich mit Ihnen über mich und meine Geschichte sprechen darf! Mein Name ist Marcus Wichert, ich bin gebürtiger Berliner und 37 Jahre jung. MAWI Production ist eine „One-Man“ Medienproduktion, in der ich versuche, qualitativ hochwertigen Medien-Content zu einem fairen Preis anzubieten.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe die ersten Jahre meines Berufslebens in der Gastronomie, genauer gesagt an der Bar sowie im Service verbracht. Nach einigen Jahren hatte ich allerdings der Wunsch nach einer neuen Herausforderung – es war an der Zeit etwas zu ändern. Daher suchte ich nach etwas, was mir langfristig Spaß macht und wo ich mit geregelten Arbeitszeiten auch mein Privatleben und meine Freizeit besser gestalten konnte. Zudem war ich unterfordert und wollte mehr und mehr etwas erschaffen, was Menschen bewegt und begeistert.

Welche Vision steckt hinter MAWI Production?

Im Grunde stand ich selbst im Kontakt mit einer großen Werbeagentur und war entsetzt, welche Preise diese verlangen. Daraus resultierend fragte ich mich selbst, welcher Aufwand wirklich hinter dieser Art der Produktion steckt und was nur inszeniert wird, um im großen Stil verkauft zu werden. Somit besteht meine Vision darin, meine (potenziellen) Kunden mit qualitativ hochwertigem Content zu versorgen – das Ganze zu einem fairen und vernünftigen Preis!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Meiner Meinung nach sind Herausforderungen der einzige Weg zu wachsen. Zudem hatte ich das große Glück eine Mentorin zu haben die quasi von Sekunde eins an an mich geglaubt hat! Dieser ist es gelungen, mich und meine Ideen an den richtigen Stellen anzutreiben und hat auch versucht, mich mit konstruktiver Kritik zu pushen. Zu Beginn war das eine große „Challenge“ für mich und es fiel mir unfassbar schwer, ihre Tipps und Tricks passend umzusetzen. Doch auch diese Herausforderung kann man meistern, wenn man an sich und das Potenzial des eigenen Produktes beziehungsweise der eigenen Arbeit glaubt!

Wer ist die Zielgruppe von MAWI Production?

Meine Zielgruppe spiegelt mein Kundenportfolio wider. Zu meinen Kunden zählen kleine Privatunternehmer, Mittelständler und auch große Konzerne. Diese unterstütze ich bei verschiedenen Aufgaben im Marketing- und im Content-Bereich.

Was sind die Vorteile bei MAWI Production? Wodurch unterscheiden Sie sich von anderen Anbietern?

Ich bin ein kleiner Perfektionist und denke, dass davon vor allem der Kunde am Ende profitiert. Wenn ich etwas drehe, skripte, schneide oder auch einfach nur fotografiere habe ich schon eine Vision im Kopf, wie ich das Ganze im Anschluss umsetzen möchte. Wie vorhin schon erwähnt habe ich mich auch bezüglich der Preisgestaltung keineswegs an meiner Konkurrenz orientiert, sondern viel mehr nach dem Mehrwert, welchen ich meinen Kunden bieten kann. Für mich zählt das Miteinander – daher fühle ich mich meinen Kunden und deren Produkten sehr verbunden.

Wo geht der Weg von MAWI Production hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich bin gerade dabei meinen ersten Mitarbeiter einzuarbeiten und hoffe natürlich das wir in ein paar Jahren noch den ein oder anderen Kollegen dazu gewinnen können. Um ehrlich zu sein, versuche ich mir darüber nicht allzu viele Gedanken zu machen. Meine Perspektive ist das hier und jetzt und ich genieße, dass ich das machen kann, was mir Spaß macht.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern geben?

Seid mutig und richtet euren Fokus auf das, was ihr erreichen wollt! Am wichtigsten: Nicht den Kopf in den Sand stecken! Es gibt immer und überall Höhen und Tiefen – am Ende behauptet sich der, der durchhält.

Wir bedanken uns bei Marcus Wichert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Trial and Error ist besser, als niemals zu wissen, was passiert wäre!

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wild

Wild: Deodorant nachhaltig, nachfüllbar aus natürlichen Zutaten mit im kompostierbaren Packaging

Stellen Sie sich und das Startup Wild doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein junges Start-up aus London, das nachhaltige Deodorants aus natürlichen Zutaten herstellt. Mit Wild wollen wir Menschen dazu inspirieren, bei ihrer täglichen Pflegeroutine auf natürliche Produkte zurückzugreifen und der Wegwerfkultur ein Ende setzen. Durch die Kombination von wiederverwendbaren Cases aus langlebigem Aluminium sowie recyceltem Kunststoff und den Deodorant-Refills im kompostierbaren Packaging sorgen wir mit unseren Produkten nicht nur für trockene, duftende Achseln, sondern auch für einen grünen Fußabdruck. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Fred und ich wollten ein Unternehmen im Nachhaltigkeitssektor gründen, da wir der Meinung waren – und immer noch sind – dass es sich hierbei um einen schnell wachsenden Sektor mit hoher Nachfrage handelt, in dem den Verbraucher:innen bisher kaum qualitativ hochwertige Angebote gemacht wurden. Der Begriff „Öko“ wurde nur mit einer kleinen Gruppe von Menschen in Verbindung gebracht, die belächelt wurden, weil sie in nachhaltigen Geschäften einkauften und sich für die Umwelt einsetzten. Wir wollten etwas für den gesamten Markt schaffen und wussten, dass wir dazu ein Produkt entwickeln mussten, das stylisch, hochwertig und genauso effektiv, wenn nicht sogar besser als die verfügbaren nicht nachhaltigen Produkte ist.

Welche Vision steckt hinter Wild? 

Die Vision hinter Wild besteht darin, Einwegplastik aus dem Badezimmer zu verbannen. In einem durchschnittlichen Badezimmer stehen Shampoo, Duschgel, Zahnpasta, Beauty-Produkte und Deodorants in Plastikflaschen, die oft nicht recycelt werden können, weil sie im Badmüll landen und nicht im gelben Sack. Wir haben ein natürliches, wiederbefüllbares Deodorant gelaunched, weil wir etwas, das in der Vergangenheit in vielerlei Hinsicht schlecht für die Umwelt war, mit etwas kombinieren wollten, das gleichzeitig besser für unseren Körper ist. Indem wir eine wirksame natürliche Formel konzipiert und sie in ein abfallfreies Outfit verpackt haben, lösten wir also gleich zwei Probleme auf einmal. Unser Ziel ist es, weiterhin clevere Wege zu finden, um mehr Zero-Waste Produkte für‘s Badezimmer zu entwickeln, die gut aussehen, noch besser riechen und 100 % wirksam sind.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Wie wohl bei jeder Gründung gab es einige Herausforderungen: Es war zum Beispiel viel schwieriger als gedacht, ein zu 100 % wirksames nachhaltiges Deodorant zu entwickeln und wir haben über 12 Monate gebraucht, um alles zu perfektionieren. Wir arbeiten noch immer rund um die Uhr daran, die Formel zu verbessern. Auch unser Anspruch, komplett auf Plastik zu verzichten, ist extrem fordernd. So drehen wir aktuell bereits die fünfte Runde, um unsere wiederverwendbaren Cases noch nachhaltiger zu machen und suchen immer nach Optimierungspotential. 

Abgesehen von den produktseitigen Herausforderungen sind wir kurz nach dem Brexit und mitten in einer globalen Pandemie auf den Markt gekommen und hatten dadurch mit zahlreichen Problemen in der Lieferkette und bei der Abwicklung zu kämpfen. Die Lieferung nach Europa hat sich unwahrscheinlich schwierig gestaltet, was natürlich zu frustrierten Kund:innen und einer suboptimalen Customer Experience geführt hat. Unser Betriebsteam war 24/7 auf den Beinen, um Lösungen für Probleme zu finden, die durch die Pandemie und den Brexit entstanden waren – aber so wurde es zumindest nie langweilig!

Ursprünglich waren wir bootstrapped, mittlerweile haben wir aber insgesamt 7.500.000 Pfund vom ehemaligen Innocent-Gründer JamJar und dem niederländischen VC „Slingshot“ erhalten – nur durch ihre Unterstützung und ihr Wissen war es uns möglich, so schnell zu wachsen.

Wer ist die Zielgruppe von Wild? 

Wild richtet sich an alle! Unsere ganze Philosophie dreht sich darum, die Produkte so (gut) zu konzipieren, dass sie jeder nutzen kann und möchte. Egal, ob es sich um einen 20-jährigen TikTok-Addict, eine 35-jährige Working Mum oder die 65-jährigen Großeltern handelt – wir haben etwas geschaffen, was für jeden geeignet ist.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Wir sind das erste nachfüllbare Deodorant der Welt mit kompostierbaren Nachfüllpackungen. Unser Case ist so konzipiert, dass es ein Leben lang hält und die Nachfüllpackungen bestehen aus Bambuszellulose, d. h. die Bambus-Hüllen sind recycelbar, kompostierbar und biologisch abbaubar. Es gibt also buchstäblich keinen Abfall. Darüber hinaus haben wir ein sehr hochwertiges, stylisches Produkt entwickelt, das die Menschen gerne nutzen, zeigen und darüber sprechen – was bei Deodorant nicht selbstverständlich ist!

Schließlich gehört Deodorant sonst doch eher zur Kategorie „darüber spricht man nicht“ und Körpergeruch galt lange als Tabuthema. Wir haben es geschafft, Deodorant spannend und frisch zu machen. Außerdem bestechen die Deodorants von Wild vor allem durch ihre Qualität. Zwar gibt es bereits unterschiedlichste natürliche Deodorants, aber bisher schien keines so richtig zu funktionieren. Wir haben einen Weg gefunden, eine 100 % wirksame Formel zu entwickeln (wir geben sogar eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie), die nicht nur unangenehmen Gerüchen vorbeugt, sondern auch die Schweißbildung reduziert und die Achsel mit Feuchtigkeit versorgt. Und das alles, ohne die Poren zu verstopfen.

Wild, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wir sehen uns selbst als eine Art Revolution – eine DEOlution, wenn man so will. Wir wollen die Badezimmerschränke von Grund auf verändern. Kein Plastikmüll mehr, keine fiesen Chemikalien, deren Namen man nicht einmal aussprechen kann. Und die Wegwerfkultur beenden, an die wir uns so sehr gewöhnt haben. Der Clou: Wir können diesen Weg jetzt mit Stil gehen – jeder auf seine eigene Art, denn das Wild-Sortiment bietet einen Weggefährten für jeden Geschmack. Außerdem hoffen wir, dass wir im Sommer ein neues Produkt auf den Markt bringen können, dass eine weitere Weltneuheit sein wird – stay tuned!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Wenn ihr eine gute Idee habt, verbringt nicht Monate und Jahre damit, jedes einzelne Detail zu planen – legt einfach los und macht euch dann daran, Produkte und Prozesse zu perfektionieren. Es gibt unzählige Fast-Gründer, die für etwas brennen, aber nie den Schritt auf den Markt wagen. Trial and Error ist besser, als niemals zu wissen, was passiert wäre!

Bewahrt einen kühlen Kopf. Es gibt Momente, die sich anfühlen, als würde die Welt untergehen. Momente, in denen man weint, aber auch welche, in denen man denkt, man hätte die ganze Welt erobert. Für all diese Momente gilt: In ein paar Monaten erinnert ihr euch wahrscheinlich kaum noch daran. Wenn es bergab zu gehen scheint, versucht, einen klaren Kopf zu bewahren und eine logische Lösung zu finden. Und arbeitet an den kleinen Dingen, um sie stetig zu verbessern. Baby Steps are the Key.

Kämpft für den Profit! Heutzutage fließen überall riesige Summen und man tappt schnell mal in die Falle und versucht, so viel Geld wie möglich für riesige Bewertungen aufzubringen. Aus diesem Grund lernen viele Unternehmen nie, rentabel zu werden, weil sie ständig einem Wachstum mit miserablen Gewinnspannen hinterherjagen, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nämlich, ein langfristig funktionierendes Unternehmen zu werden, das sich selbst tragen kann. Wer profitabel ist (wir sind übrigens auch noch nicht so weit, aber das ist unsere oberste Priorität), kann eigene Pläne und Visionen verfolgen, ohne sich dabei auf fremde Finanzspritzen verlassen zu müssen, um sich über Wasser zu halten!

Wir bedanken uns bei Charlie Bowes-Lyon für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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