Donnerstag, September 18, 2025
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Jeder Kunde ist König

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HyHyve Networkingplattform

HyHyve ist eine innovative Networkingplattform, die aus Deutschland kommt

Stellen Sie sich und das Startup HyHyve doch kurz unseren Lesern vor!

HyHyve ist eine innovative Networkingplattform, die aus Deutschland kommt und bereits mehr als 1 Million Teilnehmerminuten gehostet hat. Ob in einem Virtual Workplace oder auf einer Messeveranstaltung – 50, 500 oder 5000 Menschen können sich in einem virtuellen 2D-Raum begegnen. Dabei können sie aufeinandertreffen, spontan ins Gespräch kommen, Ideen austauschen, sich besprechen oder miteinander Netzwerken – wie im echten Leben auch.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Thomas Schäfer ist Digitalberater und arbeitete in einem Reisebüro, als Corona diese Branche in eine Krise stürzte. Daher entschied er sich dazu, sich ein neues Geschäftsfeld zu suchen und virtuelle Veranstaltungen für Unternehmen zu organisieren. Dabei stieß er auf das Problem, dass es kaum gute Lösungen für virtuelle Räume auf dem Markt gab, die der DSGVO entsprachen. Die wenigen, geeigneten Networkingplattformen, mit denen er zu kooperieren versuchte, wollten nicht mit ihm zusammenarbeiten. Kurzerhand gründete er also mit Enrico Scherlies selbst eine Networkingplattform namens HyHyve.

Welche Vision steckt hinter HyHyve?

Hinter HyHyve steckt die Vision, Menschen online wie im echten Leben zusammenzubringen. Dabei sollen die virtuellen Begegnungen Emotionen erzeugen, die bleibende Erinnerungen hinterlassen. Dafür haben wir einen virtuellen Raum geschaffen, der das beste aus der realen und digitalen Welt miteinander verbinden soll. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Interaktionen zwischen Menschen neu zu denken und Wege zu finden, Networking zwischen Menschen auch virtuell wertvoll zu gestalten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung für HyHyve war es auf Venture Capital in der Frühphase und bis zum Product-Market-Fit zu verzichten. Wir sind der Meinung, dass ein nachhaltiges Geschäft nur mit einem funktionierenden Geschäftsmodell einhergeht. Die Gründer haben also die Plattform HyHyve nur mithilfe von Eigenkapital aufgebaut. Trotz der üblichen Herausforderungen in der Gewinnung erster Kunden und den Marktschwankungen aufgrund der Corona-Krise konnten wir im ersten Jahr ausreichend Umsatz erwirtschaften, um aus eigener Kraft auf ein Team von 11 wunderbaren Menschen heranzuwachsen.

Wer ist die Zielgruppe von HyHyve?

Mit unserer Networkingplattform sprechen wir große und mittlere Unternehmen sowie gemeinnützige Organisationen und Lehrinstutionen wie Universitäten an. Mit der Möglichkeit der freien Gestaltung der Räume und der DSGVO-Konformität sind wir für den B2B-Bereich als virtuelle Veranstaltungsplattform oder Virtual Worksplace besonders interessant.

Wie funktioniert HyHyve? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die virtuellen Räume auf HyHyve können als Veranstaltungsort, Messehalle, Hörsaal oder Büro genutzt werden. Eine beliebig große Zahl an Teilnehmern kann sich frei im 2D-Raum bewegen, sich spontan begegnen, gemeinsam brainstormen und diskutieren. Als B2B-Lösung stehen bei uns anders als bei anderen Anbietern auf dem Markt vor allem Enterprise-Themen im Vordergrund, wie etwa die DSGVO der EU, die hohe Kompatibilität der Plattform mit vielen Browsern und Geräten, die intuitive Handhabung des Tools und das Custom-Branding des virtuellen Raumes. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen und passen den virtuellen Raum den Wünschen des Auftraggebers an. Dafür entwickeln wir regelmäßig neue Features, um die User-Experience unserer Plattform zu verbessern.

HyHyve, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In diesem Jahr wollen wir unsere Plattform um weitere Features ergänzen und die User Experience und Nutzungsmöglichkeiten mithilfe unserer Partnerschaften verbessern. In den nächsten fünf Jahren wird das Metaverse, also die Verschmelzung der realen und virtuellen Welt, eine immer größere Rolle spielen. Digitale Kommunikation und ihre Entwicklung werden mehr und mehr im Fokus stehen und mit HyHyve wollen wir einen Ort schaffen, wo Menschen sich virtuell wie im echten Leben begegnen können.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erzähl jedem von deiner Idee.

Eine Idee ist nutzlos, solange sie nicht kommuniziert wird. Erst wenn du dich mit anderen austauschst und ihnen von deiner Idee berichtest, wird sie auch Gestalt annehmen und tatsächlich in die Tat umgesetzt werden können.

Jeder Kunde ist König.

Am Anfang ist jeder Kunde entscheidend. In den meisten Fällen kann dein Startup noch nicht auf Referenzen oder andere Trust-Elemente zugreifen. Ein erster Kunde bringt dir also ein Vertrauen entgegen, das du nicht für selbstverständlich halten solltest. Daher ist es wichtig, die ersten Kunden und ihre Wünsche mit besonderer Sorgfalt zu behandeln.

Fokussiere dich auf eine Nische.

Als Gründer wirst du dir wahrscheinlich ehrgeizige Zielsetzungen für dein Produkt oder deine Dienstleistung gesetzt haben. Gerade zu Beginn ist es jedoch besser, Schritt für Schritt dein Produkt zu entwickeln und zuerst eine Nische deines Marktes zu bedienen. So baust du Vertrauen in dich und deine Brand auf und kannst dein Startup schrittweise weiter ausbauen.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Begeistert eure Mitmenschen mit eurer Idee

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locawo mehl weniger kohlenhydrate

Locawo: Low-Carb ohne Getreideprodukte war gestern! Lüneburger Bäcker entwickelt leckeres Mehl mit 80% weniger Kohlenhydraten.

Stellen Sie sich und das Startup Locawo doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Thomas Wiechel, CEO und Co-Founder von Locawo. Ich habe ein Mehl entwickelt, welches über 80% weniger Kohlenhydrate enthält aber dank seiner rd. 60% Ballaststoffe trotzdem lange satt hält. Der große Unterschied ist, dass unser Locawo-Mehl überwiegend aus Getreidebestandteilen besteht. Damit revolutionieren wir die Low-Carb-Welt. Endlich sind Produkte am Markt verfügbar, die lecker nach Getreide schmecken und dennoch solch interessante Nährwerte liefern. Mit Locawo wollen wir unseren Kunden und Kundinnen die Umstellung auf eine kohlenhydratarme Ernährungsweise erleichtern. 

Neben meiner Familie ist meine große Leidenschaft das Bäckersein. Dies ist wohl der Grund warum ich meine zweite Ausbildung als Bankkaufmann gerne unberücksichtigt lasse. In meinem beruflichen Alltag als Betriebsleiter einer mittelständischen Handwerksbäckerei mit rd. 150 Mitarbeitenden sind Getreide und Mehl nicht wegzudenken. Mein eigenes Übergewicht war der Antrieb für mich, dringend etwas in meinem Leben umzustellen. Während meiner beruflichen Laufbahn konnte ich wertvolle Kontakte zu Lebensmitteltechnologen, Produktentwicklern und Lieferanten knüpfen. Mit meiner Entwicklung fortschreitend habe ich im Oktober 2021 die Firma Locawo gegründet. 

Warum haben Sie sich dazu entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich bin selber betroffen von der Stoffwechselerkrankung Adipositas und leide darum an starkem Übergewicht. Dies, gepaart mit dem innigen Wunsch etwas an meiner Situation ändern zu wollen, führten dazu, dass ich mich intensiv mit dem Thema kohlenhydratreduzierte Ernährung beschäftigte. 

Dabei stellte ich fest, dass es bis heute keinerlei geeignete Getreidealternative am Markt gibt. Und mit geeignet meine ich ein Produkt, was sich auch annährend so verhält wie Getreidemehl und insbesondere so durftet und schmeckt. Dies wollte ich als bekennender Getreideliebhaber und leidenschaftlicher Bäcker zwingend ändern, denn eine nachhaltige Ernährungsumstellung ohne leckere Nudeln oder Brot war für mich schier undenkbar. 

Nachdem mein Mehl fertig entwickelt war und ich die ersten Leckereien hieraus gezaubert hatte, wurde mein Umfeld darauf aufmerksam. So bemerkte ich sukzessive, wie groß das Interesse an den Produkten aus meinem Mehl wurde und machte mich auf den Weg Locawo zu gründen. Mein Ziel mit Locawo ist es, den leckeren Getreidegeschmack mit einer ernährungsbewussten Lebensweise zu kombinieren. 

Welche Vision steckt hinter Locawo? 

Bisherige Versuche Getreidemehl und seine Back- und Kocheigenschaften zu simulieren scheinen gescheitert zu sein. Zumindest nehme ich dies an, da bisher kein vergleichbares Produkt am Markt verfügbar ist. 

Das Locawo-Mehl kann 1:1 in jede vorhandene Rezeptur eingesetzt werden. Wir haben es so konzipiert, dass es ohne lästiges Umrechnen das im Rezept vorhandene Mehl ersetzen kann. Wenn man diesen Umstand berücksichtigt, kann faktisch jede erdenkliche Rezeptur mit unserem Mehl nachgebacken bzw. -gekocht werden. Auch deswegen, weil unser Mehl ganz nach Belieben mit natürlichen Getreidemehlen kombinierbar ist. Damit bleibt es unseren Kundinnen und Kunden frei überlassen, wie viele Kohlenhydrate sie tatsächlich einsparen wollen und bleiben völlig frei in ihrem Backen und Kochen. 

Locawo möchte aber seine Kunden nicht prinzipiell zum Abnehmen motivieren, sondern vielmehr bietet Locawo jedermann die Möglichkeit, jedes erdenkliche Lebensmittel aus Getreide in kohlenhydratarmer Weise nach zu backen bzw. zu kochen und somit Kalorien nachhaltig einzusparen, ohne dabei auf den leckeren Genuss von getreidehaltigen Lebensmitteln zu verzichten. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Zu allererst war da die Idee zum kohlenhydratarmen Mehl selbst. Denn im Ursprung kam der Gedanke zu Locawo und einem eigenen Vertrieb erst später. Im Fokus stand für mich meine persönliche Ernährungsumstellung, bei der ich nicht auf den Genuss von Getreide verzichten wollte. Der tiefe Wunsch etwas in meinem Leben zu verändern, war der Motor, der mich immer weiter antrieb, am Ball zu bleiben. 

Nachdem ich mich in meiner heimischen Küche mit den ersten Rohstoffen versorgt hatte, kamen die ersten Brötchen aus dem Ofen. Sie waren ungenießbar! Mit einem Schmunzeln muss ich zugeben: „Ein Stein wäre leckerer gewesen!“ Aber genau dies macht den großen Reiz aus, immer weiter zu machen. Fehler zu erkennen, das Rezept erneut anzupassen, Rohstoffe auszutauschen, Herangehensweisen zu verändern und immer wieder neue Ideen zu suchen, um das eine kleine Problem jetzt zu lösen. 

Nach unzähligen Versuchen war es dann soweit. Der unbändige Mut, nicht aufzugeben, hatte sich ausgezahlt. Das erste Weizenbrot kam aus dem Ofen. Es duftete lecker nach Getreide. Es glänzte. Und wenn man das Ohr ganz nah an die noch warme Kruste hielt, hörte man, wie die Kruste durch das Abkühlen begann zu krachen. Dann glitt das Messer durch das Brot und schnitt die ersten Scheiben ab. Ich und meine Frau schauten uns in die Augen. Keiner sagte etwas. Stille! Und nach wenigen Sekunden intensiven Kauens zogen sich unsere Mundwinkel deutlich nach oben und unsere Augen begannen zu strahlen. Es war ein wirklich leckeres Brot, was gleich an dem Abend noch zusammen mit unserer Tochter verzehrt wurde.

Das probierte Weizenbrot brachte lediglich nur 11g Kohlenhydrate und dabei knapp 38g Ballaststoffe auf 100g mit und dabei war es softig weich und fluffig, wie jeder von uns ein Weizenbrot kennt.

Zum Vergleich: Ein herkömmliches Weizenbrot liefert auf 100g über 52g Kohlenhydrate und bringt gerade einmal nur 3g Ballaststoffe mit. Dies entspricht einer Reduzierung von über 3⁄4 der Kohlenhydrate und einer Ballaststoffanreicherung um den Faktor 12 im Vergleich zu einem Brot, welches mit dem gleichen Rezept jedoch mit herkömmlichen Rohstoffen hergestellt wurde. 

Auf diesen ersten gelungenen Test folgten dutzende weitere und das Locawo-Mehl verfeinerte sich zunehmend. Es folgten Toastbrot und Co., bis die Frage im Raum stand: „Warum eigentlich nur Brot?“ Gingen auch Nudeln? Was ist mit einem Croissant oder Muffin? Was ist mit Pfannkuchen und ganz Interessant auch Dönertaschen, Burgerbuns oder Wraps/Dürüm? Ab diesem Zeitpunkt wurde mir erst bewusst, was das Locawo-Mehl für ein Potential hat. Die Idee für einen eigenen Vertrieb war geboren. 

Die Entwicklungskosten sind aus Eigenmitteln finanziert worden. Zu einem späteren Zeitpunkt war geplant, die Produktion der Waren an eine bestehende regionale Bäckerei auszulagern. Von diesem Plan mussten wir jedoch Anfang 2022 abweichen und konzentrieren uns nun darauf, die Produktion vorerst in eigener kleiner Bäckerei durchzuführen. Um diese zu realisieren ruft Locawo auf der Crowdfunding-Plattform Startnext unter www.startnext.com/locawo dazu auf, Vorbestellungen abzugeben und das junge Startup zu unterstützen. 

Wer ist die Zielgruppe von Locawo? 

Wir sprechen mit unserer Marke jede/jeden an, der/die abnehmen oder auf eine kohlenhydratarme Ernährung umsteigen möchten, ohne auf den Genuss von Getreideprodukten zu verzichten. 

In eigenen Versuchen konnten wir messbar nachweisen, dass der Blutzuckerspiegel beim Verzehr von Locawo-Produkten deutlich flacher ausfällt und langgezogener daherkommt. Dies bedeutet, dass unsere Produkte insbesondere auch Diabetes- und Adipositaserkrankten dabei helfen kann ein normales und weniger eingeschränktes Leben führen zu können. Hierzu möchte Locawo in einen engen Austausch mit unabhängigen Prüfinstituten und Krankenkassen gehen, um die eigenen gesammelten Erkenntnisse extern bestätigen zu lassen. 

Was macht Locawo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Locawo bietet vollen Getreidegeschmack bei 80% weniger Kohlenhydraten und rd. 60% Ballaststoffen im Vergleich zu natürlichen Getreidemehlen. Wir wollen mit dem Verkauf der Mehle selbst sowie mit daraus hergestellter/m Pasta und Toastbrot starten. Die Produktpallette soll in den kommenden Jahren stark ausgebaut werden. So sind beispielsweise auch TK-Produkte wie Pizzen und auch Frischeprodukte vorgesehen. Das Füllhorn an Möglichkeiten ist schier unendlich. 

Unsere Mehle sind 100% pflanzlich und darum für eine vegane Ernährung bestens geeignet. Beim Verwenden, sprich beim Backen oder Kochen, verhält es sich nahezu identisch zu natürlichen Getreidemehlen. So ist die Anwendung spielend einfach. Der Einsatz ist faktisch in jeder vorhandenen Rezeptur denkbar. 

Nach Ablauf unserer Crowdfunding-Kampagne auf Startnext werden wir die Produktionsräume herrichten und einrichten als auch den Onlineshop auf www.locawo.com veröffentlichen. Bis es soweit ist, versorgen wir unserer Follower auf unseren Social-Media-Kanälen mit neuem Content, um unser Produkt und den Nutzen hieraus für unsere Kundinnen und Kunden erlebbarer zu machen. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance? 

Aufgrund der weltweiten pandemischen Lage, die damit einhergehenden Einschränkungen der sozialen Kontakte und dem Wegfall vieler Freizeitbeschäftigungen, haben sich viele Menschen mehr und mehr mit ihrem Körper und Geist auseinandergesetzt. Viele Menschen streben nach Veränderungen und einem gesünderen Leben. Mit den Produkten von Locawo möchten wir diesen Mensche auf ihrem Weg nicht nur begleiten, sondern aktiv unterstützen. 

Locawo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Unser Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren das Sortiment stark auszubauen und interessierte Partner zu gewinnen, für die eine Kooperation mit Locawo eine Wertvolle Erweiterung ihres Portfolios darstellt. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ihr seid das Unternehmen mit Haut und Haaren. Habt unbedingt Freude dabei. Steht hinter dem was ihr tut. Mit jeder Faser eures Seins. Wagt es und seid mutig. Packt es an! Jetzt! Warum warten? Niemand versteht eure Idee so gut wie ihr selbst. 

Begeistert eure Mitmenschen mit eurer Idee. Zeigt Ihnen, wie überzeugt ihr seid, von dem was ihr schaffen wollt/geschaffen habt. Ihr seid die besten Verkäufer, die euer Unternehmen zu bieten hat. Ihr verkörpert eure Idee am authentischsten. 

Nur durch das Hinfallen erlernen wir als Kinder das Laufen! Ja, ihr werdet sicherlich hin und wieder mal auf die Nase fallen. Ihr werdet sicherlich auch nicht immer die besten Entscheidungen treffen. Aber dies gehört unbedingt dazu! Diese Erkenntnisse hat jeder Gründer gesammelt. Gebt eure Vision dennoch nicht auf deswegen. Ihr werdet mit jedem Mal besser und besser, stärker und stärker. Bleibt am Ball. Steht wieder auf, wenn ihr fallt. Seit mutig. Holt euch wertvollen Rat von anderen. Glaubt an euch. Ihr schafft das. 

Wir bedanken uns bei Thomas Wiechel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Locawo

Eine Gründung mit Sicherheitsnetz gibt es nicht!

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schafskleid mode wolle schafschurwolle

Schafskleid Mode und Wolle aus 100 % natürlicher Schafschurwolle- Naturmode nachhaltig und fair

Stellen Sie sich und das Startup Schafskleid doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Claudia Wollenweber, wobei der Name schon fast Programm ist und ich stehe stellvertretend für das Label Schafskleid, das sich aus einigen Spinnerinnen, Strickerinnen und anderen mutigen Querdenkern gebildet hat, um die natürliche Ressource „Schafs- bzw. Schurwolle aus Deutschland“ wieder zu nutzen. 

Wir sammeln die Wolle von Schafhaltern aus unserer Gegend und verarbeiten sie zu Kleidung in Handarbeit. Dazu wollten wir alle Arbeitsschritte der Produktionskette wieder in der Region durchführen und damit auch Arbeitsplätze schaffen. Erste Produkte wurden bereits aus unserem selbstgesponnen Garn hergestellt.

Der gesamte Verarbeitungsprozess unserer fantastischen Schafschurwoll-Qualitäten von der Rohwolle zum fertigen Garn bis hin zum Endprodukt findet bei uns statt, um die örtlich seltenen Arbeitsplätze für die meist weiblichen Arbeiterinnen zu erhalten. Verarbeitet werden die Garne zu kunstvollen Kreationen in Heimarbeit – teilweise auch auf Bestellung! 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Unsere Produkte setzten ein Zeichen gegen die chemischen Kunstfasern, den künstlichen Farben, der Billigproduktionsmentalität, der Wegwerfgesellschaft und der Kurzsichtigkeit der Bekleidungsindustrie. Mit Schafskleid haben wir ein Label geschaffen, das müllreduzierend, nachhaltig und ökologisch konsequent produziert.

Was war bei der Gründung von Schafskleid die größte Herausforderung?

Unser Vorhaben erfüllt nicht die Vorgaben einer klassischen Finanzierung durch Banken etc., da unsere Form der Wollverarbeitung nicht von heute auf morgen geht und somit auch keine Massen produziert werden können. Der Prozess von Scheren, Sortieren, Waschen, Kardieren, Spinnen, Färben, Stricken oder Häkeln und Weben dauert seine Zeit. Wir haben trotzdem an unser Konzept geglaubt und deshalb zuerst unsere eigene Kasse geplündert. 

Doch galt es auch Spinnerinnen mit Equipment, sowie Strickerinnen mit entsprechenden Kenntnissen zu finden! Es gibt viele begeisterte Hobbystrickerinnen und einige wenige Spinnerinnen. Einige wären interessiert, aber können sich die Anschaffungen nicht leisten.  Zudem ist es für Viele aus unterschiedlichen Gründen schwer auf Kommission zu arbeiten, deshalb haben wir uns nun bei der Erstellung unserer ersten Kollektion für ein Crowdfunding bei startnext entschieden.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Alles begann eher als ein großes Abenteuer und genau das soll es sein! Man kann so nicht scheitern, sondern selbst im schlimmsten Fall viele neue Erfahrungen und Wissen ansammeln. Doch es ist zeitweise sehr müßig und man tritt häufig auf der Stelle. Man benötigt viel Durchhaltevermögen, fast schon ein gewisses Maß an Sturheit und jede Menge Leidenschaft, um nicht aufzugeben und trotz aller Widrigkeiten und Hindernissen weiter seiner Vision zu folgen, aber es lohnt sich! 

Welche Vision steckt hinter Schafskleid?

In einer begrenzten Welt kann es keine unbegrenzte Nutzung natürlicher Ressourcen geben. Das sollte eigentlich allen klar sein. 

In der Primärproduktion von Naturfasern werden ⁠Pestizide⁠ und Düngemittel in großer Menge eingesetzt. Bisher entfallen beispielsweise circa 25 Prozent des weltweiten Insektizidmarktes und circa zehn Prozent des Pestizidmarktes auf den Baumwollanbau. Der hohe Wasserverbrauch beim Baumwollanbau (3.600-26.900 m³ Wasser pro Tonne Baumwolle) führte unter anderem zum Austrocknen ganzer Seen. Die Produktion von Chemiefasern verbraucht nicht-erneuerbare Ressourcen zum einen als Rohstoff und zum anderen für die Erzeugung von ⁠Prozesswärme⁠. Als Rohstoff werden jährlich circa 0,8 Prozent des derzeit geförderten Erdöls verbraucht. Die Textilveredlung zählt in Deutschland zu den Branchen mit dem höchsten Abwasseranfall. Dieses Abwasser ist zudem hoch belastet! Diese Branche trägt weiterhin mit jährlich 1,7 Milliarden Tonnen CO2 signifikant zu den globalen Treibhausgasemissionen bei.

Chemiefasern nehmen in den Bereichen Bekleidung und Heimtextilien den Spitzenplatz unter den verarbeiteten Rohstoffen in Deutschland ein. Nur wenige Kleidungsstücke bestehen nicht zumindest teilweise aus Kunstfasern, die gerne der Baumwolle beigemischt wird. Das Material saugt den Schweiß überhaupt nicht auf, einzig Sportbekleidung, die zusätzlich feuchtigkeitsableitende Fasern besitzen, leitet den Schweiß nach außen ab. Dennoch bleibt ein Großteil des Schweißes auf der Haut und dem direkt mit der Haut in Berührung kommenden Stoff zurück. Bakterien sammeln sich an den Schweißstellen und es entsteht im harmlosesten Fall ein unangenehmer Geruch. Doch mittlerweile gibt es zahlreiche Studien, die ein Zusammenspiel von Kunstfasern und den stetig anwachsenden Hauterkrankungen untersuchen.

Dagegen ist unsere Schafwolle eine natürliche Ressource, welche u.a. die Wundheilung unterstützt und die üblicherweise jedes Jahr nutzlos entsorgt wird und sehr kostenintensiv im Sondermüll landet. 

In einer außergewöhnlichen Verbindung aus historischer Handwerkskunst und dem richtigen Gefühl für zeitgemäßes Design entstehen bei uns handgemachte Unikate für zeitgemäße Outdooraktivitäten aus diesem „Müll“. Dabei legen wir höchsten Wert auf ökologische Standards, optimalen Tragekomfort und auf eine unübertroffene Verarbeitungsqualität. Der Anspruch ist also immer sehr hoch. Unser Team möchte die Individualität betonen, der Wolle aber auch die unserer Kunden.

Weiterhin zeigen wir in unseren Workshops interessierten Menschen auf einfache Art und Weise sich an das Thema „Schurwolle“ heranzutasten und dabei zu lernen, wie aufwendig es ist gute Kleidung herkömmlich zu produzieren. Das macht nicht nur Spaß, sondern baut viele Vorurteile bezüglich der Schafwolle ab.

Wer ist die Zielgruppe von Schafskleid?

Kleidung ist ein elementares Mittel des Menschen, um seiner Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen und ganzheitliche Lebensführung ist eine lustvolle Beschäftigung. Die Kleidung, die wir tragen, drückt dies auf essenzielle Weise aus. So wie wir denken und fühlen, so kleiden wir uns. Mode aus Naturfasern sind wie eine gesunde zweite Haut, die uns im Alltag unterstützt, unser Lebensgefühl zum Ausdruck bringt und unser allgemeines Wohlbefinden stärkt.

Unsere Zielgruppe schließt damit jede Person ein, der Nachhaltigkeit und Gesundheit wichtig ist, die schickes Design schätzt oder einfach nur auf der Suche nach einer kreativen Geschenkidee ist.

Was ist das Besondere an der Wolle und der Mode?

Unsere 100 % natürliche Schafschurwolle, stammt aus der angrenzenden Eifel von Hobbyhirten, welche sich der artgerechten Tierhaltung verschrieben haben. Die Tiere, die die Rohwolle liefern, leben freilaufend und werden gemäß Tierschutzgesetz einmal pro Jahr geschoren. Dies sichert uns schonende Scher-Methoden, ausreichend Platz, keine Pestizide, medizinische Betreuung etc. Die Wolle verwenden wir für zeitlos-klassische Strickmode, bei der alles nur von Hand gefertigt wird.

Im Gegensatz zu Kunstfasern entsteht Schafwolle aus Erde, Wasser und Sonne. Sie besteht aus Aminosäuren, die man synthetisch nicht herstellen kann. Unsere Kleidungsstücke sind ausschließlich aus Heilwolle! Dies ist naturbelassene Schafwolle mit Restfettgehalt. Sie enthält noch das Wollwachs (Lanolin), das hautpflegende Eigenschaften hat. Unsere Heilwolle wird in maximal 30 °C warmen Wasser gewaschen und kadiert. Sie wird traditionell verwendet bei entzündlichen und nässenden Wunden, entzündeten Brustwarzen durch Stillen, Windeldermatitis und Dekubitus. Gegenüber heiß gewaschener Wolle führt unsere rohe Wolle weniger zu Hautirritationen, da sie weich und pflegend ist.

Schafwolle kann bis zu 30% ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen, ohne dass sie sich feucht anfühlt. Außerdem ist sie schwer entflammbar, atmungsaktiv und schmutzabweisend. Schurwolle ist wegen ihrer wohltuenden Wärme und der guten Atmungsaktivität beliebt. Das Lanolin (Wollwachs) hält zusätzlich die Fasern flexibel und elastisch. Die große Elastizität, gute Verformbarkeit und ein geringes Artgewicht sprechen ebenfalls für Schafwolle als natürliches Bekleidungsmaterial.

Schafwolle

  • ist anti-allergen da resistent gegen Hausstaubmilben und somit ideal für Menschen mit Asthma.
  • hat von Natur aus einen hohen UV-Schutz
  • hat eine natürliche Thermoregulations-Eigenschaft. Strickpullis bestehen aus bis zu 85% aus Luft und sind deswegen ein toller Wärmeisolator.
  • kann bis zu 33 Prozent ihres Trockengewichtes Flüssigkeit aufnehmen, die Oberfläche stößt Wasser gleichzeitig auch ab. Deswegen fühlt sich Wolle sehr lange nicht feucht an, auch wenn man viel schwitzt.
  • hat bis zu einem gewissen Grad eine Art natürliche Selbstreinigungsfunktion. Sie nimmt wenige Gerüche an und gibt sie schnell an die Umwelt ab.
  • nimmt Schmutz schlecht an und knittert kaum. Ideal für Outdoor-Aktivitäten.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Leider mussten wir oft feststellen, dass traditionelle Herstellungsmethoden nicht mehr konsequent praktiziert werden. Ganz einfach aufgrund der billigen industriellen Alternativen. Das sind zum Beispiel Acryl und Polyester, sowie chemisch erzeugte Farben, die alles durchdringen. Eine Schnäppchenjagd, die zu mangelhaften Produktionen in Billiglohnländer führt. So stammt circa 90 Prozent der in Deutschland gekauften Bekleidung aus dem Import, zum größten Teil aus China, der Türkei und Bangladesch. Selbst Labels für Naturmode lassen zumeist Ihre Produkte in diesen Ländern produzieren.

Unsere Kleidung hat eine Story und die passt zur ewigen Melodie des Lebens und der Welt.

Diese versteckt sich in jeder Masche und flüstert aus jeder Falte. Hör mal genau hin: Ein Schaf grast in der Sonne auf einer grünen Frühlingswiese, Bienen fliegend summend von Blume zu Blume, das Surren der Schermaschine, wenn der Scherer das glückliche Schaf endlich von seiner warmen Wolle befreit, das Plätschern des Regenwassers beim Waschen und beim Düngen des Gemüses mit dem Waschwasser, das ruhige Klackern des Spinnrades beim Spinnen des Garns, das stete Klicken der Nadeln einer Strickerin. Dies singt ein ureigenes Lied, dabei kannst du jede Masche zurück verfolgen zu Händen wie den Deinen. 

Wir stellen Kleidung her, die natürliche Ressourcen wieder nutzt und dabei klassische Handarbeiten mit hochwertiger Qualität verbindet.  Alle Modelle sind wunderbar zeitlos, lassen sich toll kombinieren und sind perfekt für Alle, die es natürlich und nachhaltig lieben. Wir wünschen fair produzierte Mode, die auch optisch den Vorstellungen entspricht und noch dazu bezahlbar ist. Gleiche Fairness bieten wir unseren Mitarbeitern durch Sicherung von Arbeitsplätzen (Heimarbeit) in Deutschland.

Für eine intakte Natur, die nicht durch unseren Ressourcenverbrauch, Abfall & Schadstoffe belastet ist! Wir gehen „zurück zur Natur“: Mode aus Naturmaterialien, die Menschen, Pflanzen und Tieren sauberen und fairen Lebensraum bieten.

Schafskleid, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Natürlich leben, Verantwortung für die Umwelt übernehmen und mit allem was wir tun Menschen von den Vorzügen der Schafwolle als Alternative zu überzeugen – diese Philosophie begleitet uns seit der Unternehmensgründung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leben dies, indem sie mit Herz, Verstand und Leidenschaft zeitlose Strickmode und Veranstaltungen kreieren, die langfristig begeistern. Natürlich möchten wir uns weiter vergrößern, wobei der finanzielle Aspekt nie im Vordergrund stand.

Unsere Vision ist diese Ressource sinnvoll zu nutzen und damit ein gerechtes Einkommen für Menschen zu generieren, die aus unterschiedlichsten Gründen keiner geregelten Arbeitszeit nachgehen können und so soll es auch bleiben. Dazu möchten wir demnächst auch Zubehör erstellen lassen.

Spinnzubehör kommt zumeist aus England oder Australien. Bei deren großen Herden brauchen diese auch entsprechendes Zubehör, welches sich allerdings für unsere zumeist in kleinen Wohnungen lebenden Heimarbeiterinnen nicht so gut eignet und zu kostenintensiv ist. 

Wir würden gerne für unsere Heimarbeiterinnen, aber auch für interessierte Kunden eigenes klappbares Zubehör anbieten, wie z.B. das Spinnrad „Wooly“ oder dem Woolpicker „Wolfer im Schafspelz“.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Eine Gründung mit Sicherheitsnetz gibt es nicht! Man geht Verpflichtungen ein und trägt das Risiko. Es gibt immer irgendwelche Schwierigkeiten, aber mit Angst kommt man nicht weiter. 

Das Geheimnis ist, genau das Unternehmen zu gründen, das zur eigenen Situation, den eigenen Wünschen und zur eigenen Persönlichkeit passt.  So kann man den Tag für eine Sache nutzen, die man gerne macht und mit etwas Mut sogar größere Projekte angehen! Natürlich sollte man einen Plan haben, aber auch bereit sein, diesen Plan jederzeit zu erneuern, wenn sich die Gegebenheiten im Laufe der Zeit ändern. Viele gute Ideen kommen dabei aus dem Umfeld oder eigenem Team. Deshalb: Mit vielen Menschen reden und offen für Neues oder Kritik sein!

Wir bedanken uns bei Claudia Wollenweber für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid mutig!

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Yousign Anbieter für elektronische Unterschriften für KMUs

Yousign Anbieter für elektronische Unterschriften für KMUs um Vertragsprozesse zu digitalisieren und zu automatisieren

Stellen Sie sich und Yousign doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Dominik Drechsler und Deutschlandchef von Yousign. Yousign ist ein französisches Scale-up, das sich auf digitale Unterschriften spezialisiert hat. Ich bin 2019, knapp sechs Jahre nach der Gründung, in das Unternehmen gekommen – mit der Aufgabe, den deutschen Markt zu erschließen. Dementsprechend ist Yousign seit zwei Jahren auch in Deutschland tätig. Wir möchten mit Yousign vor allem kleine und mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen dabei unterstützen, ihre Vertragsprozesse zu digitalisieren und zu automatisieren. 

Warum haben Sie sich dazu entschieden, das Deutschlandgeschäft von Yousign zu leiten?

Bevor ich bei Yousign angefangen habe, habe ich fünf Jahre lang bei einer britischen Großbank im Sales & Trading gearbeitet. Ich habe damals schon den Gegenwind gespürt, der durch Fintechs Banken ins Gesicht wehte und habe erkannt, dass traditionelle Großkonzerne sich schwertun mit den modernen Herausforderungen. Mir war aber klar, dass ich eine Karriere einschlagen möchte, in der ich selbst eine vielversprechende Zukunft sehe: im Digitalgeschäft. Umso mehr habe ich mich über die Chance gefreut, bei Yousign als Deutschlandchef einzusteigen, mir mein eigenes Team aufzustellen, mich einer neuen Herausforderung zu stellen und von Anfang an unsere Aktivitäten im deutschen Markt aufzubauen und zu leiten.

Welche Vision steckt hinter Yousign?

Wir wollen kleineren und mittelständischen Unternehmen dabei helfen, ihre Vertragsprozesse mithilfe unserer Software zu digitalisieren und zu automatisieren. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und den sich stetig weiterentwickelnden Technologien bleiben besonders die KMUs oftmals auf der Strecke. Während Großunternehmen und Konzerne ganze Teams, die sich alleinig auf die Digitalisierung des Unternehmens spezialisiert haben, beschäftigen, fehlt es Familienunternehmen beispielsweise oft am Budget für die Einführung neuer Programme  bzw.  fehlen schlichtweg die Kompetenzen dafür. Natürlich gibt es auch einige andere Anbieter für elektronische Unterschriften, bei denen  es aber meistens nur kostspielige Komplett-Pakete gibt, die sich für kleinere Unternehmen und deren Bedürfnisse nicht rentieren. Deshalb wollten die Gründer von Yousign, Luc Pallavidino und Antoine Louiset, eine einfache Software-Lösung entwickeln, die alle wesentlichen Funktionalitäten, die sich spezifisch an die Anforderungen von KMUs richten, mit einem günstigen Preis vereint. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Ein Grund, wieso ich bei Yousign eingestiegen bin, war, dass sich das Unternehmen europaweit vergrößern wollte. In unserem Heimatmarkt Frankreich war Yousign binnen weniger Jahre in dem Bereich der elektronischen Unterschriften einer der führenden Anbieter und konnte tausende Kunden und Kundinnen in kürzester Zeit gewinnen. Trotzdem müssen wir uns natürlich gegen Konkurrenten wie Adobe oder DocuSign beweisen. Was uns aber von unserer amerikanischen Konkurrenz unterscheidet, ist, dass wir unsere Preise und Funktionen auf die Bedürfnisse von KMUs abstimmen und uns bestens mit der Gesetzeslage in den unterschiedlichen europäischen Ländern auskennen. Eine Herausforderung, die uns aber auch in Zukunft begleiten wird, ist, die Bekanntheit in anderen Ländern zu steigern.

Finanziert haben wir uns über Investoren: In unserer letzten Finanzierungsrunde haben wir 30 Millionen Euro von dem US-Venture Capital Unternehmen Lead Edge Capital erhalten, aber auch Bestandsinvestoren  wie eFounders haben uns in der Runde unterstützt.

Wer ist die Zielgruppe von Yousign?

Wir wollen mit unserem Produkt vor allem kleine und mittelständische Firmen ansprechen, die sich zu einem papierlosen Unternehmen entwickeln möchten. Dabei stehen insbesondere die Branchen HR bzw. Headhunter, Versicherungen, Immobilien und Softwareentwicklung in unserem Fokus. 

Was macht Yousign? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Mit Yousign haben wir eine Software für elektronische Unterschriften entwickelt. Diese Software kann für elektronische Unterschriften per App oder API verwendet und schnell sowie unkompliziert integriert werden, sodass keine technischen Vorkenntnisse nötig sind. Wir sind primär auf den europäischen Markt fokussiert und haben ein internationales Team aus mehr als 145 Mitarbeitenden, indem unter anderem Legal-Tech-Experten und -Expertinnen arbeiten, die die nationalen sowie gegebenenfalls lokalen Gesetze und Rechtsanforderungen an e-Signaturen bestens kennen. Gerade in Deutschland unterliegen elektronische Unterschriften verschiedenen, strengen Regularien des Gesetzgebers.

Die amerikanischen Unternehmen richten ihre Services in der Regel auf Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitenden aus, wohingegen wir uns auf kleinere und mittelständische  Firmen spezialisiert haben. Wir bieten unseren Kunden und Kundinnen zudem eine sehr gute Betreuung in verschiedenen Landessprachen an, sodass wir auch telefonisch zu erreichen sind und bei Fragen aushelfen können.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig digitale Prozesse sind. Viele Unternehmen haben ihre Mitarbeitenden ins Home-Office geschickt und mussten ihre Arbeitsweisen so umstellen, dass online und von zu Hause aus gearbeitet werden konnte. Neue Verträge wurden nicht mehr persönlich im Büro unterschrieben, sondern mussten zu den bestehenden und neuen Mitarbeitenden nach Hause versandt und von diesen zurückgeschickt werden. Elektronische Unterschriften vereinfachen Prozesse wie diesen und sind zudem zeit- sowie auch kostensparend. In verschiedenen Branchen haben Arbeitgebende und Arbeitnehmende die Vorteile der Digitalisierung zunehmend erkannt und versuchen diese digitalen Prozesse in ihren Unternehmen umzusetzen. Wenn es um die Digitalisierung und Automatisierung von Vertragsprozessen geht, wollen und können wir mit Yousign die Unternehmen genau dabei unterstützen.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es, europäischer Marktführer für elektronische Unterschriften bei kleinen und mittelständischen Unternehmen in Europa zu werden. Zudem werden wir unser Angebot erweitern, d.h. wir werden uns upstream Möglichkeiten ansehen, um Dokumentengenerierung und -automatisierung zu beschleunigen. Downstream wollen wir den Vertragslebenszyklus ganzheitlich abdecken, inkl. revisionssicherer Archivierung. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Glaubt an euch! Auch wenn es schon starke Konkurrenz in eurem Geschäftsbereich geben sollte, heißt das nicht, dass ihr mit eurem Unternehmen nicht erfolgreich sein könnt. Haltet an euren Ideen, Missionen und Visionen fest und fokussiert euch auf eure USPs. 

Sucht euch Gleichgesinnte! Als Team ist es einfacher, Ziele zu erreichen und Erfolge zu feiern, als alleine. Arbeitet mit Menschen zusammen, die genauso leidenschaftlich für eure Geschäftsidee brennen wie ihr selbst.

Seid mutig! Bewegt euch außerhalb der Komfortzone, traut euch, groß zu denken, über den Tellerrand hinauszublicken und international zu handeln. Wenn etwas schiefläuft, lernt aus euren Fehlern.

Wir bedanken uns bei Dominik Drechsler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Ökologisch sinnvoll

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waxball kerzensystem docht wachs

Waxball Kerzensystem bei dem Docht und Wachs getrennt sind

Stellen Sie sich und das Startup Waxball doch kurz unsren Lesern vor!

Wir von Waxball, sind ein junges und bestens aufgestelltes Team. Unsere Produktionsstätte ist in Iserlohn.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin schon länger nebenberuflich im E-commerce tätig und konnte somit reichlich Informationen erarbeiten, die mir die Gewissheit für den Erfolg geben. Unter anderem konnte ich in der Firma meines Vaters schon seit 16 Jahren reichlich Erfahrungen sammeln, die mich jetzt dazu veranlassen, das Firmenunternehmen mit neuem Schwung zu übernehmen.

Welche Vision steckt hinter Waxball?

Die Umweltbelastung, die durch den Abfall von Aluminium entsteht, zu verringern.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Der Weg zum Kerzensystem mit externem Docht begann 1973 durch die Entwicklung eines unverbrennbaren Mineralfaserdochtes, dessen Kapillarsystem geschmolzenes Wachs vertikal steigen lässt, um es der Verbrennung zuzuführen. Der Docht konnte erstmals 1995 hergestellt und umfangreichen Prüfungsverfahren unterzogen werden. Erst nach dem erfolgreichen Abschluß aller Versuchsreihen begann aus diesem inzwischen zum Patent angemeldeten Docht, ein Produkt zu werden. 

Brenngeräte wurden entwickelt, eine Maschine zur Produktion von Wachsfestkörpern konstruiert, Werkzeuge gebaut, Lieferanten für Wachs, Metallteile, Holz, Keramik gesucht; kurzum: die komplette Produktion für etwas völlig Neuartiges mußte aufgebaut werden.

Dann, im Winter 1996/97 entstanden die ersten Exemplare der einzigartigen Brennsysteme. Noch bevor die unvergleichlichen Objektkerzen der Fachwelt vorgestellt wurden, konnte ein weltweit gültiger patentrechtlicher Schutz sichergestellt werden. 

Die Auszeichnungen, verliehen für Umweltbewußtsein, Innovation und Design. Die Präsentation stieß auf unglaubliches nationales und internationales Interesse und bescherte dem jungen Unternehmen innerhalb weniger Tage eine Vielzahl von Kunden auf allen Kontinenten. Die Teilnahme an europäischen Erfinder- und Innovationsmessen sorgte für zahlreiche Würdigungen in Gold und Silber.


Gold Medallie auf der Erfindermesse in Jena
Silber Medallie auf der Erfindermesse in Genf
Gold Medallie auf der Erfindermesse in Brüssel

Wie funktioniert Waxball? 

Die Flamme des unverbrennbaren Dochtes läßt die Wachskugel sanft schmelzen. Der geschmolzene Wachs sammelt sich dabei im Behälter und nährt so den unverbrennbaren Docht. Das Resultat ist ein umweltbewußtes Teelicht, da kein Aluminium Abfall entsteht und der zugeführten Wachs rückstandslos verbrennt. Internationale Auszeichnungen würdigten die neuartige Brenntechnik ebenso wie das Design und Umweltverträglichkeit.

Wo liegen die Vorteile?

– Ökologisch sinnvoll

– Kein Aluminium Abfall

– Ohne chemische Zusätze

– Minimierte Rußbildung

– Gleichbleibend hohe Flamme

– Wachs verbrennt zu 100%

– Kugeln aus Lebensmittelparaffin

– Keine Verwendung von Giftstoffe

– Ungiftig (bei Verschlucken)

– Passend fuer alle Teelichthalter

– Patentiertes Brennsystem

– In Deutschland entwickelt und gefertigt

– International mehrfach Ausgezeichnet

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Umweltschutz steht bei uns an der 1. Stelle und das macht unser Teelicht einzigartig! Ein echtes USP und dazu noch als Verbrauchsprodukt. 

Waxball, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Es soll eine möglichst hohe Verbreitung erzielt werden. Ergo sollen vom Discounter bis hin zum Spitzenreiter IKEA alle unsere speziellenTeelichter bekommen. Wir sind dafür gerüstet. 

Wir bedanken uns bei Thorsten Kühle für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Its all about the people

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Perfeggt pflanzenbasiertes ei

Perfeggt pflanzenbasiertes Ei proteinreich und wohlschmeckend- anwendbar wie ein fertig aufgeschlagenes und verquirltes Ei

Stellen Sie sich und das Startup Perfeggt doch kurz unseren Lesern vor!

Tanja Bogumil (im Folgenden TB): Perfeggt ist ein Foodtech-Unternehmen aus Berlin, das ich 2021 gemeinsam mit Gary Lin, Co-Founder der EVIG Group und unserem Chief Product Officer Bernd Becker gegründet habe. Wir sind spezialisiert auf die Erforschung, Entwicklung und Herstellung von pflanzenbasiertem Ei und seinen vielfältigen Anwendungen. Unser Ziel ist es, das beliebte Lebensmittel Ei völlig neu zu denken, indem wir pflanzliche, proteinreiche und wohlschmeckende Produkte für eines der weltweit am häufigsten konsumierten, tierischen Proteine entwickeln. Dabei stehen guter Geschmack, Aroma und die richtige Textur im Vordergrund, denn wir wissen, dass genau diese Eigenschaften den Konsument:innen besonders wichtig sind. 

Ich selbst bin seit über zehn Jahren mit Herz und Seele Unternehmerin und fokussiere mich seit einigen Jahren auf AgriTech und die Food-Industrie. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

TB: Die Frage lautet eher, warum ich genau dieses Unternehmen gegründet habe, denn als Vollblutunternehmerin kommt es für mich kaum in Frage, etwas anderes zu machen. 

Mit Perfeggt verfolgen wir ein sehr konkretes Ziel: unsere Ernährung nachhaltiger zu gestalten. Dafür fangen wir mit dem Grundnahrungsmittel Ei an, wofür es bislang, im Gegensatz zu Milch und Fleisch, kaum Alternativen auf dem Markt gibt. 

Welche Vision steckt hinter Perfeggt?

TB: Wir bieten mit Perfeggt eine bessere Version vom Ei – ohne Huhn, dafür aus Pflanzenproteinen und mithilfe innovativer Technologien. Allein in Deutschland werden jährlich pro Kopf 239 Eier verbraucht. Ei ist hingegen die bisher am wenigsten entwickelte pflanzenbasierte Kategorie. Das wollen wir mit Perfeggt ändern und bringen ein pflanzliches Produkt aus nachhaltigen Rohstoffen auf den Markt, das wie Rührei oder Omelett zubereitet werden kann und einfach richtig gut schmeckt. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

TB: Die Frage, wie wir uns in Zukunft ernähren werden und welche Rolle Technologie dabei spielen soll, entspricht dem aktuellen Zeitgeist.  Aus Sicht der Konsument:innen war die Bereitschaft,  alternative Proteine zu konsumieren noch noch nie  so massenmarkt-tauglich wie heute. 

Das spiegelt sich auch auf dem Kapitalmarkt und in der Investitionsbereitschaft wieder. Mit unseren internationalen Agri- und FoodTech-Investoren – u.a. EVIG, Stray Dog Capital, Good Seed Ventures, E2DJD, Tet Ventures und Shio Capital –  sind wir bereits sehr gut aufgestellt. Zudem konnten wir die Industriegrößen Godo Röben, Frank Kühne, Fredrik Jung Abbou und Ludwig Cramer-Klett von der Idee, das Ei neu zu denken, begeistern.

Die Forschung und Entwicklung von Perfeggt war und ist für unser Team eine spannende Aufgabe. Hier kommt vor allem die Expertise und Erfahrung von Bernd Becker, der als Chief Product Officer maßgeblich für die Entwicklung von Perfeggt verantwortlich ist, zum Tragen. Um ein sicheres und schmackhaftes Lebensmittel zu entwickeln, ist die Innovationsphase intensiv. Denn es ist eine echte Herausforderung, ein so komplexes, multifunktionales Lebensmittel wie das Ei zu imitieren. Bei der Entwicklung müssen wir die verschiedenen Komponenten beachten – etwa die richtige Textur und Festigkeit, gute Farbe und Geschmack – damit unser Produkt bei den Konsument:innen ankommt und Anwendung findet. 

Wer ist die Zielgruppe von Perfeggt?

TB: Noch nie zuvor waren alternative Proteine so beliebt wie heute. Das Bedürfnis, pflanzliche Alternativprodukte in den Speiseplan zu integrieren, ist extrem hoch – egal ob bei Flexitarier:innen, Veganer:innen oder Vegetarier:innen. Und genau darauf fokussieren wir uns: Wir wollen, dass Perfeggt in Zukunft ganz selbstverständlich in jedem Kühlschrank zwischen der Hafermilch und der Apfelschorle zu finden ist. Denn letztendlich kommt es darauf an, dass nachhaltiges Essen einfach gut schmeckt.

Tanja Bogumil

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

TB: Bisher gibt es hierzulande kein geschmacklich vergleichbares Ei aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen. Im Gegensatz zu pulverisierten Ei-Alternativen ist Perfeggt zudem anwendbar wie ein fertig aufgeschlagenes und verquirltes Ei. Was uns von den wenigen anderen Akteuren und deren Produkten außerdem unterscheidet ist die Tatsache, dass wir zu 100 Prozent europäisch sind und den Geschmack, die Vorlieben und Ansprüche der europäischen Verbraucher:innen verstehen und bedienen können. Mit Bernd Becker haben wir nicht nur den Pionier in der Entwicklung von pflanzenbasierten Lebensmitteln im Team. Er versteht wie kaum ein anderer menschliche Geschmackssinne und -sensorik.

Perfeggt, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

TB: Ei ist wie Milch ein Grundnahrungsmittel, das mehrmals in der Woche konsumiert wird. Wir erwarten im Bereich der Ei-Alternativen eine ähnliche Entwicklung wie bei den Milchalternativen und ein beschleunigtes Wachstum. 

Kurzfristig liegt unser Fokus auf der Markteinführung von Perfeggt in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zudem planen wir weitere Darreichungsformen für 2022 und in den Folgejahren, um den Ei-Appetit der Verbraucher:innen zu sättigen. Darüber hinaus werden wir zügig in weitere europäische Länder expandieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

TB: It’s all about the people: Stellt euch ein Team der Besten zusammen! Sucht euch Partner:innen, Kolleg:innen, Mitarbeiter:innen, die für das gleiche Ziel brennen wie ihr und dabei ganz unterschiedliche Expertisen mitbringen: Menschen, die andere Dinge wissen und können als ihr, die eure Fähigkeiten ergänzen. So gestaltet ihr ein Unternehmen aus einem Team, das konstruktiv Hand in Hand arbeitet.

Lasst euch nicht von bestehenden Strukturen bremsen. Ihr tretet an, um etwas zu verändern und Dinge zu verbessern. Es ist nur natürlich, dass sich dadurch auch die umgebenden Strukturen früher oder später verändern müssen. Das ist zu Beginn mühselig und kostet Kraft, aber wenn ihr mit eurer Idee einen Mehrwert für die Welt bietet und Kunden begeistert, dann wird sich alle Mühe lohnen!

Wagt Neues und steht hinter eurer Vision, aber seid dabei so mutig, die Erfahrungen und das Wissen von Expert:innen in bereits bestehenden Märkten mit einzubeziehen und für euch zu nutzen. Macht euch mit euren Branchen, ihren Expertenfeldern und ihrer Historie vertraut, um sie mit Expertise und Selbstvertrauen in die Zukunft zu führen. 

Bilder: © Perfeggt/Patrycia Lukaszewicz

Wir bedanken uns bei Tanja Bogumil für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Meinungen und Kritik einholen

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ClearOps

ClearOps Aftermarket-Plattform für OEMs und deren Supply Chain

Stellen Sie sich und das Startup ClearOps doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist William Barkawi, ich bin 23 Jahre alt und Geschäftsführer von ClearOps. Mit mittlerweile über 25 Mitarbeitern in München, Sankt Petersburg und San José digitalisieren und automatisieren wir die Lieferketten maschinenfabrizierender Unternehmen auf der ganzen Welt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich denke, ich wurde hier schon früh von meinen Eltern geprägt, welche ihr gesamtes Leben dem Aufbau eigener Unternehmen gewidmet haben. Das führte dazu, dass ich bereits mit 15 Jahren mein erstes Startup gegründet habe. Zu diesem Zeitpunkt fehlte mir jedoch noch jegliches Wissen über Markt, Kommerzialisierung und Organisationsstrukturen, ganz zu schweigen von Finanzen und anderen Bereichen. 

Während meines Studiums an der TU München und einem ersten Job in einer Operations Firma aus dem Telekommunikationsbereich bin ich dann jedoch tief und endgültig in das Thema Unternehmertum eingestiegen. Heute leite ich mit Cloutfit (E-Commerce Plattform) und Barkawi Generation Ventures (Inkubator für Tech-Startups) und eben ClearOps (Supply Chain Software) insgesamt drei Unternehmen.

Die Idee zu ClearOps ging aus einem Beratungsprojekt für einen der größten Landtechnik-Produzenten weltweit hervor: Als das Projekt immer mehr in Fahrt kam, wurde schnell klar, dass wir hier ein extrem mächtiges Werkzeug für die gesamte maschinenfabrizierende Industrie entwickelt haben. Das führte wiederum dazu, dass wir dieses Tool samt der dahinterliegenden Algorithmik unter dem Namen ClearOps zusammenfassten und ausgründeten. Die Aufgabe, das so entstandene Unternehmen aufzubauen und zu leiten, habe ich dann als Geschäftsführer übernommen. In enger Zusammenarbeit mit dem gesamten ClearOps-, aber auch dem bisherigen Beratungsteam haben wir ClearOps zu dem weiterentwickelt, was es nun ist: eine ungemein mächtige Aftermarket-Plattform für OEMs und deren Supply Chain bis zum Endkunden.

Welche Vision steckt hinter ClearOps?

Unsere Vision ist es, jeglichen Ausfall von Maschinen aller Art zu eliminieren – egal ob Flugzeug, Mähdrescher, Bagger oder medizinisches Spezialgerät. 

Das können wir, indem wir eine vollständig digitalisierte und automatisierte Aftermarket-Welt schaffen, in welcher die Produktion über das Händlernetzwerk bis hin zum Endkunden vollständig smart vernetzt ist. So können Probleme frühzeitig erkannt und die notwendigen Ersatzteile und Services jederzeit zur Verfügung gestellt werden – ohne dass der Endkunde selbst sich um irgendwas kümmern muss. 

Aktuell fokussieren wir uns auf große Maschinen, deren Ausfall enorm kostenintensiv ist. Ein Mähdrescher zum Beispiel, der ausgerechnet während der Erntezeit wartungsbedingt ausfällt, kostet den Landwirt schnell 30.000€ am Tag. Baumaschinen wie Kräne oder Bagger erzeugen leicht ähnliche Kosten. Indem wir den Ersatzteil- und Wartungsbedarf antizipieren, können unsere Kunden die entsprechenden Teile und Kapazitäten vorhalten und so den Schaden komplett vermeiden.

Langfristig wollen wir mit unserer Software wirklich jeglichen Maschinenausfall (zum Beispiel auch Lkws und Pkws, Industrieküchen, Fertigungsanlagen und vieles mehr) verhindern. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Herausforderungen gibt es viele: das richtige Team aufzubauen und Verantwortungsbereiche klug zu verteilen, die Arbeit über fünf Kontinente hinweg, der Aufbau der Marke, die Weiterentwicklung des Produkts und vieles mehr. In die meisten dieser Themen, sei es IT, Sales, Produktmanagement oder die Geschäftsführung wächst man meiner Meinung nach hinein. (Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass ich in meinem Alter auch häufig vor Entscheidungen stehe, in denen mir ein wenig mehr Erfahrung sicherlich helfen würde.) Die größte Herausforderung ist es jedoch wohl, sich die Fähigkeit zu erhalten, unermüdlich dranzubleiben, auch und gerade wenn mal etwas nicht klappt. Da ist neben Hartnäckigkeit und Ausdauer vor allem auch Kreativität gefragt, um neue Lösungen zu finden und schlussendlich auch Motivation und der nötige Mut, tatsächlich etwas zu verändern.

Diese zentrale Fähigkeit muss man als Startup besitzen und sich unbedingt erhalten.

Um noch kurz auf die Finanzierung einzugehen: Da unsere Lösung aus einem Unternehmensberatungsprojekt heraus entstanden ist, sind wir initial organisch gewachsen. Nichtsdestotrotz haben wir im August 2021 eine Finanzierungsrunde mit privaten Investoren durchgeführt, um unsere sehr ambitionierten Ziele für nächstes Jahr erreichen zu können. Wir vergrößern das Team, erschließen neue Märkte und haben unzählige produktseitige Ideen, um unsere Vision vollständig digitalisierter Supply Chains zu verwirklichen.

Wer ist die Zielgruppe von ClearOps?

Unsere Zielgruppe ist die maschinenfabrizierende Industrie. Dabei ist es egal, ob das Unternehmen aus der Landtechnik, Baumaschinenbranche, Flurtechnik oder dem Anlagenbau kommt. Für uns ist die Struktur der Lieferkette ausschlaggebend: Produzenten in dieser Industrie sind sowohl systemisch als auch organisatorisch meist komplett abgeschnitten von ihren Vertriebs- und Service-Strukturen, ganz zu schweigen vom Endkunden, der die Maschine schlussendlich benutzt. Wenn man das verändert, ändert sich alles. 

Wie funktioniert ClearOps? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wie vorhin schon beschrieben, verbinden wir auf unserer Cloud-Plattform Produzenten mit ihrem gesamten Händler- und Distributionsnetzwerk bis hin zu den Endkunden und der Maschine im Einsatz. Sobald alle Systeme bei uns aufgeschaltet sind, haben wir die notwendigen Daten, um unsere Machine-Learning Engine zu füttern: IoT-Maschinen-Sensorik, historische Nachfrage, Trendanalysen und vieles mehr. So sagen wir dann genau voraus, wann welches Ersatzteil in welcher Menge wo benötigt werden wird und vernetzen automatisch den richtigen Service-Dienstleister mit dem Endkunden – bevor der Kunde sich um irgendwas kümmern muss! 

Vorteile:

Auf diese Weise lässt sich mit ClearOps die Teileverfügbarkeit erhöhen und somit Maschinenausfallzeiten deutlich senken. Gleichzeitig sinkt der Lagerbestand bzw. das dort gebundene Kapital und die Lieferzeiten verkürzen sich, auch weil manuelle Planungs- und Service-Prozesse digitalisiert als auch automatisiert werden können, was zu erheblich gesteigerter Kundenzufriedenheit führt.

Ein großer Unterschied zum Wettbewerb ist dabei, dass wir bereits an alle industrieüblichen Systeme angeschlossen sind. Oftmals ist die Konnektivität zu den unterschiedlichsten Systemen der größte Aufwandstreiber und kreiert vielfach außerordentliche IT-Komplexität. Diesen Aufwand können wir durch bestehende Interfaces minimieren und somit schnell und einfach den operativen Betrieb der eigentlichen Supply Chain Software aufnehmen.

Darüber hinaus gibt es keine andere Lösung am Markt, die diese Fülle an Funktionalitäten in der Reife anbietet. 

ClearOps, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wachsen aktuell so schnell, dass es für diesen Zeitraum gar keine richtige Antwort gibt. Allein im nächsten Jahr planen wir mit über 100% zu wachsen, den US-amerikanischen Markt zu betreten und zwei neue Produkte auf den Markt zu bringen. Ich hoffe, dass wir in fünf Jahren unserer Vision einer vollständig vernetzten Maschinenwelt ohne Ausfälle ein gewaltiges Stück nähergekommen sein werden und somit einen großen innovativen Impact auf die Supply Chain der Zukunft haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Der wichtigste Teil ist, das richtige Team und das Verteilen von Kompetenzen. Vor allem, weil man selbst niemals in der Lage ist, in jedem Bereich die richtige Entscheidung zu treffen. Man muss gerade am Anfang seine Kernkompetenzen und Fokusbereiche identifizieren und sich auf diesen Gebieten aufhalten. Für alles Übrige benötigt man bestenfalls Experten, denen man vor allem menschlich, aber auch fachlich vertraut. Solange man dann den Überblick behält und sich zum richtigen Zeitpunkt bei kritischen Entscheidungen konstruktiv einbringt, erreicht man so eigentlich immer das bestmögliche Resultat.

Meinungen und Kritik einholen:

Ich habe gerade am Anfang oft den Fehler gemacht, nicht auf erfahrene Freunde, Mentoren, Experten und vor allem meine Eltern zuzugehen und um Rat zu fragen. Ich wollte allein etwas aufbauen und mich selbst beweisen – dafür jedoch auf regelmäßiges Feedback, Impulse und Ratschläge zu verzichten, ist schlicht unklug. Keine Angst, niemand wird je sagen: „Der hat es nur geschafft, weil er gute Mentoren hatte.“ Der Weg ist auch so schon schwer genug und man muss sich immer noch jeden noch so kleinen Fortschritt hart erarbeiten.

Zu guter Letzt ist es aus meiner Sicht entscheidend, frühzeitig Feedback vom Markt zu generieren und sich nicht zu lange auf das eigene Produkt und die Struktur zu konzentrieren. Das Produkt kann wahnsinnig innovativ sein, cutting-edge Technologie beinhalten und unschlagbare Vorteile bieten – wenn es keine Nachfrage dafür gibt, bringt das alles einem überhaupt nichts. Da hilft nur: mit einem MVP (muss per Definition schlecht sein) starten, sich dann kontinuierlich Feedback von potenziellen Kunden einholen und die Produktmehrwerte immer wieder challengen. Dieser Prozess ist nicht nur für Startups, sondern in alle innovativen Unternehmen unerlässlich – davon bin ich fest überzeugt. 

Wir bedanken uns bei William Barkawi für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Habt Vertrauen in die Ungewissheit

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myndpaar app beziehung

myndpaar die App für deine Beziehung flexible und individuell

Stellen Sie sich und das Startup myndpaar doch kurz unseren Lesern vor!

Moin, ich bin Leonie. Zusammen mit meinem Vater, Dipl.-Psych. Ulrich Wilken habe ich myndpaar gegründet. 50% der Ehen gehen wieder auseinander, 25% der Paarbeziehungen sind zwar stabil, aber unglücklich (Statistisches Bundesamt, 2021). Gleichzeitig ist für 75% von uns eine glückliche Partnerschaft der wichtigste Aspekt im Leben (AWA, 2021). 

Warum also nicht externe Hilfe annehmen und in etwas investieren das uns so wichtig ist? Leider stehen Schamgefühl und lange Wartezeiten von bis zu 5 Monaten aktuell den meisten Paaren noch im Weg. Deshalb haben wir myndpaar gegründet: Die myndpaar App hilft den Nutzer*innen auf spielerische, flexible und individuelle Weise, eine zufriedene Beziehung zu dem/der Partner*in und zu sich selbst aufzubauen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Während der Reisen als Unternehmensberaterin – die Phase dauerte nur 5 Monate an – habe ich Podcasts von unterschiedlichsten Menschen und deren Lebensgeschichte gehört. 

Ich fragte mich, wie es wohl wäre, wenn ich als Gast in einer Folge dabei wäre. Ich hätte mir die Folge wahrscheinlich selbst nicht mal zu Ende angehört, es wäre echt langweilig gewesen, weil mir Begeisterung und Überzeugung fehlte. Also beschloss ich, daran etwas zu ändern. Ich kündigte und sprach mit meinem Vater. So kam der Stein ins Rollen. 

Was war bei der Gründung von myndpaar die größte Herausforderung?

Geduld. Mein Vater und ich sind beide sehr ungeduldig und treffen vielleicht manchmal vorschnell Entscheidungen. Das liegt sicherlich auch daran, dass wir sehr von unserem Produkt überzeugt sind. Mein Vater hat viele Jahre erfolgreich als Paartherapeut gearbeitet und viele unser ersten Nutzer*innen haben sehr positive und wertvolle Rückmeldungen gegeben. 

Daher wünschen wir uns, dass alle Menschen, die mit sich in Beziehungen zu kämpfen haben, myndpaar ausprobieren. Es kann ihnen eine neue Perspektive auf ihr Leben verleihen und für mehr Zufriedenheit und Leichtigkeit sorgen. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall. Sollte man sogar. Bei uns ist nie alles perfekt und das liebe ich. 

Welche Vision steckt hinter myndpaar?

Wir möchten möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, an ihrer Beziehung zu arbeiten – ohne die Überwindung, die es kostet, eine Therapeuten zu suchen und anzurufen, ohne die Wartezeit die aktuell leider viel zu lang ist bei akuten Probleme und ohne die hohen Kosten die eine klassische Paartherapie normalerweise mit sich bringt. 

Jede*r sollte Zugang zu professioneller Hilfe erhalten und sich dadurch stärker und nicht schwächer fühlen!

Wir sehen mentale Gesundheit immer in einer Wechselwirkung zwischen eigenem Wohlbefinden und dem eingebunden sein in einer Beziehung. Das beeinflusst sich sehr stark gegenseitig. Je zufriedener wir mit uns selbst sind, desto zufriedener können wir auch in einer Liebesbeziehung sein und ganz anders auf unseren Partner eingehen. Andersherum gilt das genauso. 

Wer ist die Zielgruppe von myndpaar?

Myndpaar richtet sich an uns alle. Entweder sind wir gerade in einer Beziehung, kommen aus einer und wollen, dass es nächstes Mal besser wird oder es ist schon länger her und wir wünschen uns wieder Zweisamkeit, müssen dafür aber erst unsere Muster erkennen und durchbrechen. Denn wonach sehnen wir uns alle? Nach Liebe, Nähe und Geborgenheit…

Wie funktioniert die App?

Myndpaar begleitet Paare und auch Einzelnen auf einer dreimonatigen Reise. In 10 Modulen und 10 Aufgaben können sie ihre Potenziale und Schwierigkeiten erkunden, ihre Muster verstehen und ihre Zukunft gestalten. Die Nutzer*innen erhalten individuelle, effektive und flexible Hilfe für ihre Beziehungen genau in dem Moment, in dem sie es wirklich brauchen. Das 1. Modul und die 1. Aufgabe können kostenlos getestet werden. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Myndpaar bietet eine Lösung an, die in ihrer Effektivität mit einer traditionellen Paartherapie vergleichbar ist, aber keinen Live-Berater erfordert. Somit können viele Paare gleichzeitig erreicht und ihnen nachhaltig geholfen werden. 

Das gelingt, indem wir einen Algorithmus einsetzen, der auf Basis von 20-jähriger therapeutischer Erfahrung und mehr als 5.000 Paartherapien individuelle Lösungswege für jeden einzelnen Kunden vorschlägt.

Mit myndpaar verstehen die Paare nicht nur, warum etwas nicht gut läuft und wie ihre Muster sind, sondern sie können es auch direkt verändern. 80% unser Nutzer*innen erleben schon nach der 3. Aufgabe eine (kleine) positive Veränderung. 

myndpaar, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Myndpaar wird die No.1 App für alle Arten von Beziehungen werden. Damit erreichen wir, dass es normaler und selbstverständlicher wird, mit Hilfe einer App an sich selbst und an der Beziehung zu arbeiten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Mein erster und wichtigster Tipp lautet: Habt Vertrauen in die Ungewissheit. Das Neue kann nur in der Ungewissheit entstehen, das andere ist ja schon gewiss. Dazu braucht es Vertrauen.

Mein zweiter Tipp an euch ist, dass ihr euch nicht von den vielen großartigen Gründergeschichten trügen lassen solltet. Da draußen wird vieles romantisiert und glorifiziert, aber der Schein trügt. Wir alle sind ab und zu mal unsicher. 

Und zuletzt kann ich anbieten, dass Grüderinteressierte mich gerne anrufen können. 

Wir bedanken uns bei Leonie Wilken für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Führt euer Unternehmen mit Leidenschaft

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floranutris

Floranutris vegane Nahrungsergänzungsmittel und Snacks wie Chips oder Schokoriegel

Stellen Sie sich und Floranutris doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Alon Colman Lerner, CEO und Co-Founder von Floranutris. Wir sind ein Berliner Start-up, das vegane Nahrungsergänzungsmittel und Snacks anbietet. Mit Floranutris wollen wir unseren Kunden und Kundinnen die Umstellung auf eine pflanzliche, proteinreiche und fittere Ernährungsweise im Alltag erleichtern.

Ich habe Fitnessökonomie dual in einem Supplement-Unternehmen studiert und über die Jahre hinweg verschiedene Erfahrungen im Bereich Online-Marketing gesammelt. Dann traf ich auf Jasper Caven: Wir lernten uns beim Sport kennen und bemerkten schnell, dass wir unsere jeweilige Expertise – ich im Marketing, Jasper in der Ernährung – perfekt kombinieren können. Im Jahr 2018 gründeten wir schließlich die omos media GmbH – ein Unternehmen, mit dem wir das Leben vieler Menschen durch gesunde Ernährung verbessern wollen. Dabei fokussierten wir uns hauptsächlich auf die Personenmarke “Jasper Caven”. Im Jahr 2019 gründeten wir dann zusammen unser Start-up Floranutris.

Neben meiner operativen Tätigkeit als Gründer und Geschäftsführer von omos media und Floranutris, investiere ich in junge Unternehmen und Brands mit einem Fokus auf nachhaltigen DTC-Marken und Unternehmen im Food- und Gesundheitsbereich.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich nehme selbst seit 15 Jahren Nahrungsergänzungsmittel und lege großen Wert auf gesunde Ernährung. Als ich vor fünf Jahren angefangen habe, mich vegan zu ernähren, wurde es immer schwerer, Produkte zu finden, die meinen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht wurden. Mit Jasper hatte ich den perfekten Geschäftspartner gefunden, um daran etwas zu ändern: Nicht nur, weil wir dieselben Interessen haben, uns beide bewusst ernähren und gerne Sport machen, sondern auch, weil wir schnell realisiert haben, dass sich unsere beiden Professionen in den Bereichen Marketing und Ernährung ideal ergänzen.

Unser gemeinsames Ziel war und ist es, mit den richtigen Informationen und Tipps zum Thema Ernährung viele Menschen zu erreichen und ihnen das Leben einfacher zu machen. Durch omos media und der Personenmarke “Jasper Caven” haben wir über die Jahre feststellen können, dass die Nachfrage nach pflanzlichen und vor allem wirksamen Nahrungsergänzungsmitteln in der Gesellschaft immer stärker steigt, weshalb wir uns dazu entschieden haben, unsere eigenen veganen Nahrungsergänzungsmittel und Snacks auf den Markt zu bringen.

Welche Vision steckt hinter Floranutris?

Wir wollen das Leben unserer Kundinnen und Kunden positiver gestalten, indem wir die Umstellung auf nahrhafte und gesündere Ernährung einfacher machen und dabei vor allem eine leckere Alternative zu den herkömmlichen Nahrungsergänzungsmitteln anbieten. Mit Floranutris wollen wir den Menschen zeigen, dass eine pflanzliche Ernährung nicht nur einfach umzusetzen ist, sondern auch Spaß machen kann. Wir sind davon überzeugt, dass man nicht auf alle möglichen Leckereien verzichten muss, um gesünder zu leben. Deshalb bieten wir neben den Nahrungsergänzungsmitteln auch Snacks wie Chips oder Schokoriegel an.

Floranutris ist keineswegs nur darauf fokussiert, Menschen zum Abnehmen zu bewegen – wir bieten lediglich gesündere und pflanzliche Alternativen an, die obendrein noch sehr gut schmecken.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Bevor wir Floranutris gegründet haben, hatte Jasper sich über seine Personenmarke schon eine große Community aufbauen können, die geradezu auf ein Angebot an gesunden, pflanzlichen und leckeren Nahrungsergänzungsmitteln gewartet hat. Dadurch hatten wir bereits zur Gründung des Unternehmens einen festen Kundenstamm, durch den wir unsere Produkte schnell bekannt machen konnten. Gleichzeitig sehen wir es als Herausforderung, die Marke “Jasper Caven” von Floranutris zu differenzieren. Wir wollen, dass Floranutris für sich steht und unsere Produkte nicht als Produkte von Jasper Caven gesehen werden.

Die Finanzierung läuft ganz allein über uns, wir haben keine Investoren, die uns finanziell unterstützen und waren auch nie wirklich auf der Suche danach.

Wer ist die Zielgruppe von Floranutris?

Eigentlich sprechen wir mit unserer Marke jede:n an, der:die abnehmen oder auf eine kalorien- und zuckerarme Ernährung umsteigen möchte – und das mit gesunden, pflanzlichen und gleichzeitig gut schmeckenden Produkten. Wir konnten aber bisher eine überwiegend weibliche Zielgruppe ab einem Alter von 25 Jahren aufwärts festmachen.

Was macht Floranutris? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Floranutris bietet zu 100 Prozent vegane und nachhaltige Produkte an. Wir haben ein breit gefächertes Angebot von leckerem Eiweißpulver über Protein-Pudding bis hin zu diversen Snacks. Für unsere Produkte verwenden wir einzigartige Rezepturen für einen intensiven Geschmack – beispielsweise setzen wir echte Früchte ein. Unsere Produkte sind zudem alle frei von Laktose und Gluten, von künstlichen Farbstoffen und von Gentechnik. 

In unserem Online-Shop können Kundinnen und Kunden sowohl nach verschiedenen Kategorien wie Geschmackspulver, Proteine oder Vitamine & Mineralstoffe filtern, aber auch Produkte nach bestimmten Anwendungsbereichen wie zum Beispiel Gelenke, Herz oder Immunsystem suchen. So findet jede:r schnell die Produkte, die er:sie für seine:ihre persönlichen Ziele braucht.

Außerdem legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit: Unsere Produkte sind nicht nur pflanzlich, sie werden streng nach den GMP-Richtlinien in Deutschland hergestellt und Floranutris ist zertifiziert klimaneutral. Wir benutzen beispielsweise Kartons aus Grasfaser, verzichten weitgehend auf Plastik und unterstützen gemeinnützige Organisationen über Tierpatenschaften.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Durch das Herunterfahren des öffentlichen Lebens, die Einschränkung der sozialen Kontakte und den Wegfall vieler Freizeitbeschäftigungen hatten viele Menschen Zeit, sich mit ihrem Körper und ihrem persönlichen Wohlbefinden auseinanderzusetzen. Viele Menschen streben nach Veränderungen. Gleichzeitig hat der Klimawandel auch während der Pandemie glücklicherweise mehr und mehr Aufmerksamkeit bekommen und eine nachhaltige Lebensweise und Veganismus sind beliebter denn je. Mit den Produkten von Floranutris machen wir das Leben dieser Menschen – die sich eine Veränderung für sich selbst, aber auch für die Umwelt wünschen – leichter. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren die größte rein vegane Marke im DACH-Raum zu werden und unser Sortiment stets zu erweitern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ihr müsst voll und ganz hinter eurem Unternehmen und euren Dienstleistungen oder Produkten stehen. Nur wenn ihr selbst davon überzeugt seid, könnt ihr Erfolg haben. 

Führt euer Unternehmen mit Leidenschaft. Ihr solltet Spaß daran haben, euer Unternehmen aufzubauen, euer Team zu erweitern und eure Ideen umzusetzen. So zieht ihr automatisch neue Teammitglieder an, die an eure Vision glauben und das Unternehmen leidenschaftlich nach vorne bringen.

Geht Risiken ein. Auch wenn ihr aus eurem persönlichen oder beruflichen Umfeld nicht von allen Unterstützung erfahrt, gebt nicht auf und wagt Schritte, die euch eventuell auch zunächst mal zurückwerfen können.

Wir bedanken uns bei Alon Colman Lerner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Floranutris

Kontakt:

Floranutris GmbH
Friedrichstraße 185
D-10117 Berlin

www.floranutris.de
lars@omos-media.de

Ansprechpartner: Lars Kliewer

Social Media:
Facebook: https://www.facebook.com/floranutris/
Instagram: https://www.instagram.com/floranutris/?hl=de

Holt euch motivierte Menschen mit ins Boot

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Framily personalisierbare Bücher Kinder werden Teil der Geschichten

Framily personalisierbare Bücher in denen die Kinder selbst Teil der Geschichten werden

Stellen Sie sich und das Startup Framily doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Jennifer Jones und Co-Founderin von Framily. Wir haben uns auf Vorlesebücher spezialisiert, in denen die Kinder selbst Teil der Geschichten werden. Das Besondere bei Framily ist, dass die Hauptfiguren individuell gestaltet werden können, also Namen, Charakteristika und viele andere Details personalisierbar sind. So erkennen sich die Kinder selbst wieder und nehmen eine Rolle an der Seite ihrer HeldInnen ein. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe viele Jahre als Online Marketer in der Verlagsbranche gearbeitet. Ich wusste immer, dass ich einmal ein Unternehmen gestalten will und es mein Ziel ist, die Fäden selbst in der Hand zu halten. Durch den digitalen Aspekt von Framily wird Büchern neues Leben eingehaucht. Ich brannte von Anfang an für die Idee, Bücher zu personalisieren und ein eher traditionelles Medium so anzupassen, dass es mit dem Trend geht. 

Was war bei der Gründung von Framily die größte Herausforderung?

Die Wurzeln von Framily liegen im Oetinger Verlag und tatsächlich war es die größte Herausforderung, sich davon zu trennen. Bereits 2013 wurden mit individualisierbaren Adventskalendern erste Versuche des Personalisierungs-Modells unternommen. In alteingesessenen Verlagen ist das Mindset aber einfach anders und wir haben gemerkt, dass wir autark werden müssen, um Erfolg zu haben und uns selbst bewusst zu werden, wer wir mit Framily eigentlich sind und sein wollen. 2016 sind wir dann als eigene GmbH ausgegründet worden. Der Weg dorthin war nicht immer einfach, aber im Nachhinein sehe ich, dass es sich gelohnt hat.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, unter ein paar Voraussetzungen. Ich glaube, das Wichtigste ist nicht Perfektion, sondern Leidenschaft. Wer für ein Projekt brennt und den Willen und das Ziel hat, die bestehende Grundlage weiter auszuarbeiten und zu optimieren, wird auch Erfolg haben. Eine gut durchdachte Basis ist aber eben trotzdem essenziell.

Welche Vision steckt hinter Framily?

Wir wollen, dass jedem Kind vermittelt wird, dass es etwas ganz Besonderes ist. Und das eben genau so, wie es ist. In unseren Büchern nehmen sie selbst eine Rolle ein und erleben Geschichten an der Seite ihrer HeldInnen. So wird das Gefühl gestärkt, dass Kinder sie selbst sein dürfen. Unser Ziel ist es einfach, das Vorlesen zu einem einzigartigen Erlebnis machen, Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

Wer ist die Zielgruppe von Framily?

Unser Fokus sind natürlich die Kinder. Unsere Bücher sind vor allem für die Altersgruppe zwischen 0 und 6 Jahren gedacht. Sie zum Vorlesen konzipiert und nicht primär zum Selbstlesen. Daher gehören alldiejenigen, die die Bücher mit ihren Kleinen lesen, genauso zu unserer Zielgruppe. Also Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, Paten, große Geschwister, etc. Einfach alle Personen aus dem Familien- und Freundeskreis, die auf der Suche nach einem besonderen Geschenk für die Kleinen sind.

Wie funktioniert Framily?

Framily ist ein e-Commerce-Unternehmen, das heißt, dass alles über unsere Website läuft. Wir haben insgesamt 54 Bücher, darunter über 25 bekannte Lizenzen wie Janosch, Bibi & Tina, Die Eiskönigin, PAW Patrol, uvm. Wer sich für eines unserer Produkte entschieden hat, kann auch schon direkt mit der Personalisierung starten. Dafür wird Schritt für Schritt durch die einzelnen Merkmale und Charakteristika geführt, die individuell an das Kind angepasst werden können. Je nach Produkt können neben dem Namen und dem Geschlecht auch Haar-, Augen- und Hautfarbe, Frisur, Kleidung und Persönlichkeitseigenschaften angepasst werden.

Aber auch Namen von Familienmitgliedern oder Freunden, Lieblingsessen, Details über den Alltag des Kindes und es können auch eigene Fotos hochgeladen werden. Dazu können immer auch eigene Botschaften und Widmungen verfasst werden, in unserem Briefbuch wird sogar ein echter Brief mit der personalisierten Botschaft an das Kind eingeklebt. Danach geht das Buch in den Druck und kommt schon 5 bis 7 Tage nach der Bestellung an.

Framily, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mittlerweile sind wir mit Framily in 9 Ländern vertreten. Unser Ziel ist es, das Geschäft auch in Zukunft immer stärker auszuweiten und weiter zu expandieren. Aber auch in den bereits bestehenden Ländern soll kein Stillstand herrschen: Unseren internationalen Vertrieb wollen wir in den jeweiligen Ländern unabhängiger gestalten, da aktuell noch alles über Deutschland läuft. Ein weiteres Ziel ist es natürlich, auch unser Angebot stetig zu erweitern und weitere Lizenzen zu erwerben. Zudem sollen die Personalisierungsmöglichkeiten weiter ausgebaut werden, um unsere Bücher langfristig so divers und inklusiv wie möglich zu gestalten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Findet ein Projekt, für das ihr wirklich brennt und von dem ihr vollkommen überzeugt seid.

Holt euch talentierte und motivierte Menschen mit ins Boot und scheut euch nicht davor, andere um Hilfe oder um Rat zu fragen.

Bleibt dran und lasst euch von Hürden und Rückschlägen nicht einschüchtern! Es ist normal, dass nicht alles ab Minute 1 perfekt klappt.

Wir bedanken uns bei Jennifer Jones für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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