Donnerstag, September 18, 2025
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Feedback konstruktiv verarbeiten

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tucan ki Management von Meetings

Tucan.ai: Management von Meetings mit KI Spracherkennung

Stellen Sie sich und das Startup Tucan.ai doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein VC-finanziertes Deeptech-Startup aus Berlin und wir glauben fest daran, dass wir unsere professionellen Kommunikationsprozesse mithilfe von KI-Spracherkennung nachhaltig verbessern können. Fokus in unsere Entwicklung ist die automatisierte Protokollierung und Zusammenfassung von Gesprächen. Damit möchten wir es unseren Kundinnen und Kunden ermöglichen, das Management von Meetings und anderer beruflicher Kommunikation wie Interviews und Verkaufsgesprächen effizienter zu gestalten. Ziel ist es, belastende Bürokratie abzubauen, damit wir uns mehr auf das konzentrieren können, was wirklich wichtig ist und Spaß macht: Gemeinsam innovativ und kreativ zu sein. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir drei Gründer hatten uns 2018 – damals hieß Tucan.ai noch RecTag – eigentlich für ein anderes Projekt zusammengefunden: eine Podcasting-Plattform, über die Nutzerinnen und Nutzer neue, auf sie zugeschnittene Themen anhand von Übereinstimmungen mit den auditiven Inhalten aus ihren bereits abonnierten Podcasts entdecken konnten. Viele Trainingsdaten für unsere heutige KI-Spracherkennung in Deutsch und Englisch stammen noch aus dieser Zeit. 

Als Startup im “embryonalen” Stadium fiel uns dann auf, dass die rasant steigende Anzahl an Meetings und Calls es schwieriger machte, mit der Entwicklung von Produkt und Unternehmen voranzukommen. So verbrachten wir etwa in manchen Wochen 18 Stunden in Meetings. Das sind insgesamt 2,5 Arbeitstage, in denen nicht produktiv an Projekten weitergearbeitet werden kann. Wir kennen Unternehmen, in denen sogar vier Arbeitstage pro Woche für Besprechungen draufgehen. Weder effizient noch nachhaltig, dachten wir. Und daher die Idee für Tucan.ai.

Welche Vision steckt hinter Tucan.ai?

Digitalisierung und Internet haben unser Arbeitsleben in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Unsere Arbeitsprozesse erinnern allerdings oft noch an das vergangene Jahrhundert – wie etwa auch das regelmäßige Meeting mit vielen Teilnehmer_innen. Im Kern eigentlich eine gute Methode für gemeinsame Entscheidungsfindung und Ideenentwicklung, ist es im heutigen Arbeitsalltag ein wahrer Zeitfresser und Produktivitätskiller geworden (30 bis 70 Prozent unserer Meetings sind aktuellen Studien zufolge überflüssig oder kontraproduktiv). Um dieser Situation entgegenzuwirken, haben haben wir Tucan.ai gegründet. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben ein paar Fehler im Laufe der letzten Jahre gemacht, von schlechter Produktauswahl bis hin zu schlecht definierten Kundengruppen. Das war aber auch gut so, denn nur so konnten wir laufend dazu lernen. Ein typischer Fehler, den viele Gründerinnen und Gründer machen, ist es, sich nicht von Anfang an gezielt zu spezialisieren und zu viel auf einen Schlag erledigen zu wollen. Große Visionen haben schon ihre Berechtigung, aber es braucht viele kleine machbare Ziele auf dem Weg in diese Richtung – und seid immer bereit, eure Ansätze zu überdenken und von der Pike auf zu überarbeiten – das ist definitiv eines der wichtigsten Take-Aways.

Zur Finanzierung: Anfangs haben wir “ge-bootstrapped” –  sprich, wir haben unser Erspartes in das Unternehmen gesteckt. Klingt riskant, aber wir waren alle fest davon überzeugt, dass der damalige Zeitpunkt der richtige war. Wenig später wurden wir in das APX Accelerator-Programm von Axel Springer und Porsche aufgenommen, nachdem wir bereits mit unserer allerersten Produkt-Iteration Traktionen hatten vorweisen können. Dadurch erhielten wir nicht nur eine wichtige finanzielle Spritze, sondern auch exklusiven Zugang zu individuellen Coachings, aus denen wir extrem viel mitnehmen konnten. Und siehe da: Im vergangenen Juni haben wir dann unsere Seed-Runde mit einer siebenstelligen Summe abgeschlossen. Neben APX investierten unter anderem IBB Ventures, Wayra (Telefonica) und Faraday Venture. 

Wer ist die Zielgruppe von Tucan.ai?

Allgemein formuliert entwickeln wir unsere KI-Programme für Menschen, die sich nicht mehr stundenlang mit repetitiven bürokratischen Aufgaben wie Protokollierung und Transkription oder manuellen Briefings und Debriefs aufhalten möchten. Für unsere Meeting KI konzentrieren wir uns auf den Aufbau unseres B2B-Modells, insbesondere in Hinblick auf die Startup- Szene und die IT-Branche im deutschsprachigen Raum. Bei unserer Transkriptionslösung hat sich zuletzt gezeigt, dass sie unter Studierenden und in der Forschung besonders beliebt ist, weshalb wir nun ein eigenes Partnerprogramm für Unis und andere Lehr- und Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen haben.

Wie funktioniert Tucan.ai? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Tucan.ai ermittelt Lautmuster und ordnet diese Wörtern zu. Dank Deep Learning Technologie kann die KI mehr als zwei Sprecher erkennen – und sie “lernt”, individuelle Sprechweisen immer besser zu verarbeiten. Daher ist Tucan.ai bei unklarer, idiomatischer und mundartlicher Sprache präziser als handelsübliche Programme für Meeting-Management. Unsere Software erkennt Mundarten, Dialekte und Idiome so gut wie keine andere am Markt (mit über 95% Genauigkeit). 

Wir arbeiten überdies laufend an neuen Integrationen, um Tucan.ai nahtlos in bestehenden Apps und Arbeitsprozesse einzupflegen. Hinzu kommt, dass Datensicherheit bei uns extrem hoch geschrieben wird: Da wir ausschließlich mit unserer eigenen Engine operieren und auf eigenen Servern in Frankfurt hosten, bleiben alle Kundendaten in Deutschland. Tucan.ai kann zudem auch on-premise installiert werden. Auf diesem Weg verlassen die Daten nicht einmal das eigene Unternehmen. 

Tucan.ai, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehen wir uns als einen etablierten strategischen SaaS-Partner für Unternehmen, Universitäten und staatliche Einrichtungen – und zwar spezialisiert auf verschiedene vertikale Märkte sowie auf jeden Fall mit etlichen Features und Produkten mehr in unserem Repertoir. Denn: Während wir Menschen in der Regel nur selten dazulernen, wird die KI unweigerlich mit jeder Interaktion “intelligenter” und facettenreicher.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ob Teambesprechung, Kundenakquise oder Investorengespräche – es ist enorm wichtig, immer gut zuzuhören, Feedback konstruktiv zu verarbeiten, und wenn angebracht, den Mut zu haben, bisherige Ansätze und Strukturen komplett umzukrempeln. 

Schritt für Schritt: Es macht keinen Sinn abzuwarten, in der Hoffnung, man würde bald das perfekte Produkt für einen perfekten Launch bauen. Viel Energie und Kreativität in die Planung und Weiterentwicklung von MVPs zu stecken, zahlt sich aus. 

Feiere deine Erfolge: Insbesondere in der Anfangsphase entwickeln sich die Dinge für Startups rasant weiter – eine Herausforderung folgt auf die nächste – es geht so schnell, dass man oft vergisst, wie weit man eigentlich schon gekommen ist. Hin und wieder mal innehalten, gemeinsam Spaß haben und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen ist ein gutes Mittel, um die Moral hoch zu halten. 

Gründer-Teamfoto (rechts nach links): Michael Schramm (Co-Founder, CTO), Lukas Rintelen (Co-Founder, Managing Director), Florian Polak (Co-Founder, Managing Director) – Credits: Oliver Magda

Wir bedanken uns bei Lukas Rintelen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es wird nie einen perfekten Zeitpunkt geben!

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be tanics Nahrungsergänzungsmittel

be tanics vegane, klimaneutrale und plastikfreie Nahrungsergänzungsmittel

Stellen Sie sich und das Startup be tanics doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, wir sind Katharina, Peter & Dominik – zusammen haben wir im Mai 2021 be tanics gegründet. be tanics bietet naturbelassene Nahrungsergänzungsmittel an, die nicht nur einem selbst, sondern auch dem Planeten etwas Gutes tun. Unsere Produkte sind vollständig klimaneutral und die Verpackungen können ganz einfach im Altpapier entsorgt werden – somit tragen wir nicht weiter zur Verschmutzung unserer Umwelt bei. Das ist uns aber nicht genug! Für jedes verkaufte Produkt holen wir zusätzlich, zusammen mit unserem Partner Plastic Free Planet, ein Kilogramm Plastik aus dem Ozean. Wir sind also die nachhaltige Alternative für den Konsum von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee für be tanics entstand 2019, als Katharina und Peter während ihrer Reise durch Südost-Asien immer wieder Plastikmüll wie Flaschen, Tüten und auch Verpackungen von Nahrungsergänzungsmitteln an den Stränden gefunden haben. Die Gesundheit fördern und gleichzeitig dem Planeten schaden? Dazu muss es doch eine Alternative geben! 2021 ist aus der Idee dann Realität geworden.

Was war bei der Gründung von be tanics die größte Herausforderung?

Wir hatten tatsächlich so einige Herausforderungen! Unsere größte Herausforderung war es aber, hochqualifizierte Experten als Partner zu finden, die uns bei unserer Vision tatkräftig unterstützen und mit denen wir auch gerne zusammenarbeiten. Da man als frisch gegründetes Start-Up nicht alle wichtigen Bereiche selbst abdecken kann, sind wir sehr froh darüber, immer wieder auf das Wissen von Branchenexperten zurückgreifen zu können.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall! Den perfekten Zeitpunkt mit einer Idee zu starten, gibt es sowieso nicht und man sollte vor allem keine Angst davor haben Fehler zu machen! Also nicht auf den perfekten Moment warten, sondern einfach loslegen. Man hat im Nachhinein immer noch genug Zeit die Dinge anzupassen oder zu verbessern.

Welche Vision steckt hinter be tanics?

Wir haben genug von der Verschmutzung der Natur durch Konsum und unnötigen Plastikmüll. Mit unseren natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln wollen wir den positiven Einfluss der Natur für alle zugänglich machen und dabei unserer Umwelt auch etwas Gutes tun. Kurz gesagt: Wir wollen das Leben durch die Kraft der Natur verbessern und durch nachhaltigen Konsum unseren Planeten stärken. Wir sagen der Zerstörung unseres schönen Planeten den Kampf an!

Wer ist die Zielgruppe von be tanics?

Unsere Zielgruppe sind grundsätzlich alle, die Wert auf einen gesunden, nachhaltigen und verantwortungsbewussten Lifestyle legen. Im Fokus stehen aktuell Konsumenten von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln, die auf bewussten Konsum achten und nach einer passenden und vor allem plastikfreien Lösung suchen.

Was ist das Besondere an den Produkten?

Definitiv unsere 100% plastikfreie Verpackung aus Papier. Unserer Verpackung stammt aus nachhaltiger, skandinavischer Forstwirtschaft, wodurch man sie einfach direkt im Altpapier entsorgen kann. Dadurch vermeiden wir unnötigen Plastikmüll und reduzieren so die Umweltbelastung. Das Produktsortiment besteht aktuell aus den drei naturbelassenen Bio-Produkten Kurkuma, Ashwagandha und Gerstengras, die unter strenger Aufsicht in lokaler Produktion, ohne Zusatz- oder Füllstoffe, in vegane Kapseln abgefüllt werden.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir unterstützen nicht nur die Gesundheit unserer Kunden:innen, sondern tun gleichzeitig Gutes für unseren Planeten. Für jedes verkaufte Produkt holen wir 1 kg Plastik aus dem Ozean. Auf dieser Mission arbeiten wir mit der Organisation Plastic Free Planet zusammen, die Menschen vor Ort auf den Philippinen beschäftigt und das gesammelte Plastik verwertet sowie recycelt. Außerdem sind alle unsere Produkte klimaneutral. Denn für uns ist Klimaschutz kein Nice-to-have, sondern fester Bestandteil unserer Mission. Die bei der Produktion entstehenden CO2-Emissionen kompensieren wir gemeinsam mit ClimatePartner durch Aufforstungsprojekte in Deutschland und Brasilien.

be tanics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen in den nächsten Jahren unser Produktportfolio stark ausbauen und somit eine noch viel größere Auswahl an plastikfreien Alternativen für naturbelassene Nahrungsergänzungsmitteln anbieten. Unser großes Ziel ist es jedoch, bis 2025 durch den Verkauf unserer Produkte eine Millionen Kilogramm Plastik aus dem Ozean zu holen. Durch unser Vorhaben wollen wir auch andere Unternehmen dazu inspirieren, sich aktiv für unseren Planeten einzusetzen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Gründen ist eine Achterbahnfahrt. Es wird viele schöne Momente aber auch Zweifel und Probleme geben. Das Wichtigste ist aber, dass man sich nie unterkriegen lässt, egal wie unüberwindbar manche Situationen auch scheinen. Wenn man immer diszipliniert und mit Leidenschaft an seinem Traum arbeitet, schafft man den Umschwung und kommt noch gestärkter und motivierter aus der Situation.Man sollte kein Unternehmen gründen mit der Hauptmotivation Geld zu verdienen. Viel wichtiger ist die Leidenschaft ein bestimmtes Problem zu lösen und einen gesellschaftlichen Mehrwert zu bieten. Es wird nie einen perfekten Zeitpunkt geben! Deshalb sollte man einfach starten und mit Passion dabei bleiben. Alles andere ergibt sich dann von alleine.

Wir bedanken uns bei Katharina, Peter und Dominik für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Für Jungunternehmer ist Stoizismus die beste Wahl

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RITZI liveshopping

RITZI professionelle Liveshopping-Plattform, mit der jeder Verkäufer innerhalb von wenigen Minuten live gehen kann

Stellen Sie sich und das Startup RITZI doch kurz unseren Lesern vor.

KS: RITZI ist eine professionelle Liveshopping-Plattform, mit der jeder Verkäufer innerhalb von wenigen Minuten live gehen kann: eine voll handlungsfähige Sales-Plattform mit weltweitem Potenzial. Das umfasst standortgebundene Shops und große eCommerce-Anbieter gleichermaßen. Wir haben Apps und wir haben Lösungen für fortgeschrittene und technisch komplexe eCommerce-Anforderungen. Alles adaptierbar und individualisierbar. Dank unseres internationalen Teams sind uns dort keine Grenzen gesetzt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

KS: Der Trend zum Liveshopping ist weltweit spürbar, aber mit der Corona-Pandemie entstand für uns ein viel wichtigerer Anreiz: Wir haben die Notwendigkeit gesehen, besonders dem kleineren, stark gebeutelten Einzelhandel einen schnellen Weg zur Digitalisierung des gesamten Geschäftsmodells zu eröffnen. So wurde aus einer eigenen Business-Idee eine Mission. Von dort aus ging es dann noch weit schneller als erwartet in Richtung großer Enterprise-Lösungen: Deswegen wächst auch unsere Vorstellungskraft von dem, was mit unserer Plattform für kleine und große Businesses möglich ist.

Welche Vision steckt hinter RITZI?

KS: Langfristig muss es darum gehen, jedes Einzelhandelsunternehmen aus Deutschland in der ganzen Welt verfügbar zu machen. Ja, in der ganzen Welt! Wir wollen die Unternehmen nicht nur retten oder unterstützen, sondern ihren Umsatz maximal potenzieren. Bei durchschlagendem Erfolg wäre das sogar gesamtwirtschaftlich erheblich. Unsere aktuelle Kooperation mit Alibaba zeigt, dass diese Sache ganz, ganz, ganz schnell massiv expandieren kann: Liveshopping ist in China nicht irgendein, sondern der Trend schlechthin. Das kommt jetzt mit uns in die westliche Welt. In aller Bescheidenheit: Das ist gigantisch!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

KS: So herum: Die Überzeugungsarbeit gegenüber Investoren ist ein Selbstläufer. Es gibt niemanden, der bezweifelt, dass unser technisches Modell in wenigen Jahren der Standard sein wird. Damit ist noch nicht gesagt, dass es RITZI selbst sein muss, der diesen Standard aufbaut, aber da wir unser Team und unsere Durchsetzungsfähigkeit kennen, haben wir auch selber kräftig vorgestreckt.

Wer ist die Zielgruppe von RITZI?

KS: RITZI richtet sich in erster Instanz an digitalaffine junge Erwachsene mit Online-Shopping-Routine und einem relativ entspannten Geldbeutel. Perspektivisch richtet sich die Zielgruppe aber gänzlich nach dem Geschäftsmodell unserer Anbieter. RITZI soll dann vor allem auch der älteren Generation als einfacher Zugang zum digitalen Einkauf dienen.

Wie funktioniert RITZI? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

KS: RITZI integriert nicht nur den Live-Call an sich, sondern bietet eine flexible Umgebung zur Selbstpräsentation für die Anbieter. Unsere Software ist so ausgerichtet, dass sie jedem Shop und jedem Brand eine eigene Influencer-Karriere erlaubt: Dieser Mix aus Social- und Sales-Strategie differenziert uns von den üblicherweise primär rein technischen Lösungen der Mitbewerber: Doppelter und dreifacher Impact, einfachstes Handling. Das können aktuell nur wir.

RITZI, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

KS: Mit dem jetzigen Tempo und der durchschlagend positiven Resonanz müssen wir uns beinahe abhalten, nicht zu groß zu planen. Wenn sich der Trend hält, sind wir in einem halben Jahrzehnt breitflächig als Standard- und Highend-Lösung für Liveshopping im deutschsprachigen Markt und potentiell darüber hinaus bekannt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

KS: Starke Nerven, starker Kopf, starke Hände. Im Ernst: Für Jungunternehmer ist Stoizismus die beste Wahl. Konzentriert und fokussiert nach vorne wandern, Widerstände nicht persönlich nehmen, sie sogar als wahrscheinlichste Entwicklung antizipieren. In der Wildnis da draußen braucht es Jäger und Sammler.

Wir bedanken uns bei Kai Stubbe für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Viel mit Kunden sprechen!

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Lendis hybrides Arbeiten Arbeitsplatz

Lendis intelligentes Tool für hybrides Arbeiten – hybrider Arbeitsplatz

Stellen Sie sich und das Startup Lendis doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind das Berliner Start-up Lendis und haben ein intelligentes Tool für hybrides Arbeiten entwickelt: Eine B2B-Softwarelösung, mit der Unternehmen ihr Arbeitsequipment von Laptop mit Software bis zum Bürostuhl mieten und digital verwalten können. So bieten wir eine Komplettlösung für den hybriden Arbeitsplatz und unterstützen so Unternehmen in der sonst oft komplizierten und zeitraubenden Organisation der Arbeitsplatzausstattung – insbesondere in Zeiten hybrider Arbeit und Mitarbeitern, die an den verschiedensten Orten außerhalb des klassischen Büros arbeiten.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Stavros und ich kennen uns seit unserer gemeinsamen Zeit an der WHU – Otto Beisheim School of Management und der Boston Consulting Group. Als wir dort gemeinsam bei Kunden vor Ort gearbeitet haben, haben wir festgestellt, wie aufwendig und kompliziert alle Prozesse rund um die Ausstattung von Mitarbeitenden sind. Es werden unglaublich viele Ressourcen für das Thema Büro- und Mitarbeitendenausstattung eingesetzt – ein Thema, das nichts mit der Wertschöpfung und der Kernkompetenz vieler Unternehmen zu tun hat. Kaum ein anderer Prozess in Unternehmen läuft heute noch so analog ab wie die Bereitstellung und Verwaltung von Büroausstattung. Wir wussten, wir wollen das ändern. 

Angetrieben von dieser Beobachtung und diesem Gedanken haben wir dann Lendis gegründet. Gerade mit der Pandemie wurde die Komplexität und der Aufwand verbunden mit der Ausstattung von Mitarbeitenden in Unternehmen noch größer: in Zeiten von Hybrid-Work müssen die Mitarbeitenden nicht nur an einem Ort, also im Büro, sondern an ganz vielen Orten, wie zum Beispiel auch im Homeoffice einsatzfähig gemacht werden. Dadurch wird die Koordination aufseiten des Unternehmens um ein vielfaches komplexer. Wir haben daher angefangen, über unsere ursprüngliche Idee hinauszudenken und haben gemeinsam mit unseren Kund*innen eine Software-Lösung entwickelt, die diese Herausforderung löst: die Lendis-Plattform bietet unseren Kund*innen eine “One-Stop-Shop-Möglichkeit”, die komplette Ausstattung ihrer Mitarbeiter einfach und digital abzubilden – unabhängig vom Arbeitsort des Mitarbeiters und das ganze in einem monatlich kündbaren Abo-Modell. 

Vereinfacht gesagt: Das Unternehmen definiert die Produktpalette, Mitarbeitende oder Führungskräfte können ihre gewünschten Produkte dann anhand der vorgegebenen Unternehmensrichtlinien selbst bestellen, und Lendis übernimmt dann alle operativen Aufgaben wie Lieferung, Montage, Support, Umtausch und Rückgabe.

Welche Vision steckt hinter Lendis? 

Die hybride Arbeitswelt ist hier, um zu bleiben. Deshalb wollen wir  Unternehmen mit unserer Lösung dabei helfen, Remote-Arbeitsplätze für ihre gesamte Belegschaft digital aufzusetzen und zu verwalten – und das in Sekundenschnelle. Damit stehen endlich die Angestellten im Mittelpunkt – und nicht der Ort, an dem die Arbeit stattfindet. Im nächsten Schritt wollen wir den gesamteuropäischen Raum erobern und unseren Service jedem europäischen Unternehmen zur Verfügung stellen, das seinen Mitarbeitern effiziente und gut funktionierende Arbeitsplätze bieten will – egal ob im Büro oder remote. Jeder Schritt, den Lendis unternimmt, folgt der Vision, DAS Betriebssystem für hybrides Arbeiten in der Zukunft zu werden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als Stavros und ich entschieden hatten, gemeinsam zu gründen, haben wir uns sehr strukturiert verschiedene Ideen, Märkte und Geschäftsmodelle angeschaut und nach verschiedenen Kriterien, wie z.B. Marktgröße, Wachstum oder auch Trends, bewertet. Zusätzlich haben wir viele Gespräche mit Unternehmen – also potenziellen Kunden – geführt, um ein Gespür für die größten Probleme und Pain Points zu bekommen und auch unsere Hypothesen auf dem Weg zur Entwicklung einer Lösung zu validieren. Zu den größten Herausforderungen vor und  in der Gründungsphase von Lendis gehörte sicherlich auch, den richtigen Product-Market-Fit zu finden und unser Angebot dabei kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Ganz am Anfang haben wir uns dafür noch aus eigener Tasche finanziert und die ersten Monate von unseren Ersparnissen gelebt. Kurz darauf im Sommer 2018 kam mit PICUS dann unser erster VC-Investor dazu, der uns seitdem in allen Belangen unterstützt.

Wer ist die Zielgruppe von Lendis?

90 Prozent aller Unternehmen werden in Zukunft hybrid arbeiten. Unsere B2B-Softwarelösung unterstützt sowohl Konzernen wie Lufthansa und WWF, aber auch schnell wachsenden Start-ups wie Personio und infarm dabei, ihre Arbeitsprozesse zu digitalisieren und ihren MItarbeitenden überall einen produktiven Arbeitsplatz zu bieten.

Wie funktioniert Lendis? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben eine Software-as-a-Service-Plattform entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Workflows rund um die Ausstattung von Mitarbeitern mit Equipment, z.B. das On- und Offboarding, technischen Support oder die dezentrale Bestandsverwaltung digital abzubilden. Personal- und IT-Manager können mit Lendis bis zu 75 Prozent der Zeit einsparen, die sie für das On- und Offboarding von Angestellten oder für administrative Aufgaben wie die Rechnungsstellung aufwenden.

Das schöne für unsere Kunden ist, dass unsere Lösung nicht bei der Digitalisierung von Beschaffungsprozessen aufhört, sondern Unternehmen über uns in einem monatlich kündbaren Abo-Modell die gesamte benötigte Ausstattung gleich “mitmieten” können – Laptops, Smartphones, Stühle, Schreibtische und auch Akustiklösungen, alles bekommt man bei Lendis direkt aus einer Hand. 

Nach der Bestellung kümmern wir uns dann um den gesamten Lebenszyklus des Equipments. Von der Lieferung und Montage über den Support und die Instandhaltung bis hin zur Abholung des Inventars. Mit einem eigens von uns entwickelten Feature behält man zudem den Überblick über die Verteilung, den Zustand und die Kosten des Inventars.

Mit unserem Abo-Modell sparen Unternehmen bares Geld:

Eine Firma mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden kann bis zu 1,7 Millionen Euro an Ausgaben verbunden mit Equipment einsparen, während eine kleinere Firma mit ungefähr 1.000 Mitarbeitenden bis zu 380.000 Euro spart. 

Nachhaltiges wirtschaften ist uns sehr wichtig. Deswegen arbeiten wir zu 100% klimaneutral. Wir folgen dem Konzept der Circular Economy und vermieten unsere Ausstattung mehrmals. So verlängert sich die Lebensspanne des einzelnen Produkts. Zudem kooperiert Lendis nur mit Lieferanten, die sich an nachhaltige und umweltfreundliche Produktionsverfahren halten. Es ist dennoch leider unvermeidbar, dass während des Lebenszyklus’ eines Produktes CO2-Emissionen entstehen. Um diese zu kompensieren, arbeiten wir mit unseren Partner planetly und forto zusammen. Große Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten, kompensieren bis zu 6 Millionen Kilogramm CO2 Emissionen, während kleinere bis zu 2 Millionen Kilogramm ausgleichen.

Lendis, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen bis 2023 DAS Betriebssystem für hybrides Arbeiten in Europa werden. Deshalb arbeiten wir laufend an der Verbesserung und Erweiterung unserer Software, um Arbeitsprozesse und das Management der Ausstattung für Unternehmen weiter zu vereinfachen. Wir wollen in Zukunft jedes Unternehmen in Europa unterstützen, das seinen Mitarbeitenden einen effizienten und produktiven Arbeitsplatz bieten will – egal ob in einem Büro oder remote.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Viel mit Kunden sprechen! Nur durch intensive Kommunikation mit potenziellen Kund*innen könnt Ihr wichtige Insights und belastbare Erkenntnisse für die Entwicklung Eurer Lösung gewinnen und herausfinden, ob Eure Hypothesen wirklich stimmen. 

Probieren geht über studieren! Manchmal ist es besser, mit der vielleicht noch nicht ganz perfekten Idee schnell rauszugehen und sich auszuprobieren, statt zu viel darüber nachzudenken. Fehler machen ist erlaubt, schließlich lernt man dadurch am meisten und entwickelt sich stetig weiter. 

Ihr braucht ein starkes Team! Die ersten Kollegen, die Ihr einstellen werdet sind die wichtigsten. Wenn Ihr es schafft schon zu Beginn ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen, dann könnt Ihr gemeinsam auch hoch gesteckte Ziele erreichen.

Wir bedanken uns bei Julius Bolz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Lendis

Kontakt:

Lendis GmbH
Oranienburger Straße 66
D-10117 Berlin

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konrad.lange@lendis.de

Ansprechpartner: Konrad Lange

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Schaut euch den Markt vorher an

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Diametos somnofox schnarchen

Mit Somnofox bietet Diametos ein medizinisch zertifiziertes Produkt zur anatomischen Ursachenanalyse des Schnarchens an

Stellen Sie sich und das Startup Diametos doch kurz unseren Lesern vor

Millionen Menschen in Deutschland schnarchen – die Ursachenforschung ist oft langwierig und zehrt an den Nerven. Mit unserem Medizinprodukt Somnofox möchten wir Schlafmediziner/innen die Möglichkeit geben, eine exakte Ursachenanalyse, die heute nur in spezialisierten Zentren möglich ist, einfach in der Praxis durchzuführen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Co-Founder Heiko Butz schnarcht selbst. Sein Schnarchproblem hat er jahrelang versucht zu lösen. Er weiß also, wie lange es dauern kann, eine richtige Diagnose zu bekommen. Seine persönliche Betroffenheit war ein Auslöser, ein Analyse-Produkt zu entwickeln. Wir sind überzeugt, dass Technologie das Leben vieler Patient/innen und auch deren Partner/innen sehr verbessern kann – und in Zukunft auch wird. Dies gilt grade für den spannenden Bereich der Medizintechnik. Wir sehen hier das Potenzial des wachsenden digitalen Gesundheitsmarkts.

Welche Vision steckt hinter Diametos?

Diametos macht die Schnarch-Diagnostik so einfach wie das Schnarchen selbst. Das Medizinprodukt Somnofox assistiert Schlafmediziner/innen bei der Frage, wo genau das Schnarchen eigentlich herkommt. Mit der Analyse bekommen die Patient/innen die richtige Therapieempfehlung. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Diametos hat ein weltweit einzigartiges Medizinprodukt zur Schnarchanalyse entwickelt. Bis hierhin war eine intensive Forschung über acht Jahre notwendig, die wir gemeinsam mit der TU München durchgeführt haben. Finanziert werden wir unter anderem durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg, die eine Million Euro an Fördergeldern bereitgestellt hat. Dazu bestehen noch Investments von Medtech-erfahrenen Business Angels. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt angehen, um Somnofox zu launchen und schauen uns nach einer weiteren Finanzierung um.

Wer ist die Zielgruppe von Diametos?

Auf der einen Seite haben wir Menschen, die an Schnarchen leiden. Das können die betroffenen Personen selbst sein, aber auch deren Partner/innen. Neben den Patient/innen richten wir uns aber auch an Ärzt/innen im Bereich der Schlafmedizin, Allgemeinmedizin, Kardiologie und Zahnmedizin.

Wie funktioniert Diametos? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Mit Somnofox bietet Diametos ein medizinisch zertifiziertes Produkt zur anatomischen Ursachenanalyse des Schnarchens an – es ist weltweit das erste und einzige seiner Art. Schnarchen kann viele Ursachen haben. Somnofox unterstützt die Schlafmediziner/innen bei ihrer Diagnose und damit auch bei der Wahl der richtigen Therapie. Das Medizinprodukt arbeitet mit Hilfe Künstlicher Intelligenz. Mit dieser werden akustische Feinheiten der Schnarchgeräusche analysiert. All das passiert unter Einsatz der weltweit größten Datenbank gelabelter Schnarchgeräusche. Sie steht uns exklusiv zur Verfügung.

Diametos, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen das führende Unternehmen im Bereich der digitalen Schlafdiagnostik werden – und damit Millionen Menschen helfen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer/innen mit auf den Weg geben?

Gründet etwas, wo ihr mit Herzblut dabei seid. Seid überzeugt von eurem Produkt, denn der Weg ist oft lang und steinig. Ihr braucht persönliche Motivation.

Investiert viel und ausgiebig in Recherche. Schaut euch den Markt vorher an, haltet nach möglichen Konkurrent/innen Ausschau. Gibt es Bedarf für euer Produkt?

Vergesst den Spaß nicht. Bei aller Arbeit, ihr gründet und darauf könnt ihr stolz sein.

Fotograf/Bildquelle: Tuca Paoli

Wir bedanken uns bei Heiko Butz und Christoph Janott für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Resilienz und ein gewisses Mindset

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theblood isabelle guenou stealth mode

Das Startup theblood ist Teil des Stealth Mode Förderprogramm der Factory Berlin: In diesem Interview erzählt die Gründerin Isabelle Guenou mehr über sich und ihr Unternehmen

Stell dich und dein Startup doch kurz unseren Lesern vor! 

Für mich ist neu denken essenziell, denn ich bin Gründerin eines Startups in einem Bereich, in dem ich wirklich jeden Tag dazu lerne. Ich bin Isabelle, 26 Jahre alt, aus Berlin und Gründerin von theblood. Gemeinsam mit meiner Mitgründerin Miriam Santer, haben wir theblood ins Leben gerufen, um dazu beizutragen eine riesige Datenlücke zu schließen, die im Bereich der Gesundheitsdaten mit Hinblick auf Menstruation immer noch besteht. Wir haben uns zum Ziel gemacht Menstruationsblut zu analysieren und dieses auf verschiedene Parameter wie bspw. Spurenelemente, Hormone oder auch Vitamine zu untersuchen und geben unseren Nutzer:innen damit gezielte Gesundheitsreports und Informationen zurück. Relevant hierbei zu erwähnen ist, dass wir keine Krankheiten somit feststellen oder diagnostizieren. Wir verwerten die Blutprobe, die eh schon da ist. Und wollen Wissen generieren und zurückgeben.

Warum hast du dich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Das hat sich für mich eher ergeben. Meine Mitgründerin Miriam Santer und ich, wir haben uns schon im Masterstudium kennengelernt. Bereits zu dieser Zeit gab es auch die allererste Startup-Idee. Einige Jahre später hat mich die Konzeption zu einem Periodenprodukt mit Nahrungsergänzungsmitteln nicht losgelassen. Aus der Grundidee ist dann die Konzeption zu theblood entstanden. Nach meinen ersten Ausarbeitungen wollte ich dann Miriam unbedingt als Mitgründerin. Sie war von Sekunde eins an begeistert. Das Konzept so wie es bis dato steht haben wir dann zusammen ausgearbeitet. 

Trotz Gründungsgeist und dem Antrieb Wissen zu generieren, ist das gesamte Vorhaben ein Herzensprojekt für mich. Durch eigene persönliche Erfahrungen mit Endometriose und Ovarialzysten, kennen wir Gründerinnen die Problematik nur zu gut. Wir haben beide viele Jahre damit verbracht herauszufinden, was los ist, um schlussendlich richtige Diagnosen zu bekommen. Demnach möchte ich Wissen generieren und verbreiten. Ich bin davon überzeugt, dass mit mehr Wissen über Menstruationsblut ein ganz neuer Zugang zur Regelblutung geschaffen wird und das nicht nur für Menschen, die menstruieren. Blut bzw. die Menstruation kann hier ein Mediator für Wissen sein. 

Was war bei der Gründung von theblood die größte Herausforderung?

Der erste entscheidende Entschluss war für mich die größte Herausforderung. Zuvor habe ich als Projektmanagerin in einer Digitalagentur hauptsächlich Kund:innen aus dem Premium Automobilbereich betreut und beraten. Die Entscheidung zu treffen diese Welt hinter mir zu lassen war eine persönliche Herausforderung. Und wie für viele Gründer:innen ein Sprung ins kalte Wasser. Dennoch versuche ich wirklich tagtäglich dazuzulernen, weiterzubilden und mich herauszufordern. Es macht mir unfassbar Spaß und ich bin schon jetzt, noch in unserer Early-Stage Phase, dankbar für die Entwicklungen, die wir erzielt haben und auch noch werden.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

 “Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat”. Das Zitat stammt von Mark Twain. Selbstverständlich kann man mit einer Idee starten! Auch wenn diese nicht perfekt ist. Jeder fängt mal klein an. Eine Entscheidung zu treffen und anzufangen ist der Grundstein für jede Gründung. Reflektion ist ein essenzieller Schlüssel, um eigene Kompetenzen einzuschätzen und somit auch Schwächen. Kompetenzen in sein Gründungsteam zu integrieren, die sich letztendlich ergänzen ist meiner Meinung nach unfassbar wichtig. 

Welche Vision steckt hinter theblood?

Die Vision ist groß, wir wollen Wissen generieren und Bewusstsein schaffen an Stellen, wo es jetzt noch fehlt. Wir sind inspiriert von der Wissenschaft, verführt von Achtsamkeit und wollen tatsächliche Innovationen an den Markt bringen. Theblood fördert die Qualität des bewussten Lebens und die Wertschätzung der Menstruation. Wir haben es uns zur Mission gemacht, den Menschen, die anscheinend noch zu wenig erforscht sind, Selbstbestimmung zu geben. Und das sind leider auch noch im Jahr 2022 – Frauen. Wir streben demnach auch an ein eigenes Office mit internem Labor aufzubauen. An diesem Ort wollen wir Wissenschaft in unsere Innovation einfließen lassen und mit Anspruch an Design und Kommunikation verbinden. Wir wollen nicht über unsere Mitarbeiter:innen bestimmen, Mitwirkende werden wir herausfordern und inspirieren. Aktuell arbeiten wir mit ausgewählten wissenschaftlichen Berater:innen und Ärzt:innen zusammen, um eine Grundlage für unser Vorhaben zu schaffen.

Wer ist die Zielgruppe?

Wir unterteilen unsere Zielgruppen zunächst in drei Segmente: Frauen, die mit Hormonschwankungen zu kämpfen haben, hier PCOS oder Endometriose schon diagnostiziert bekommen haben oder aber auch bspw. die Pille erst abgesetzt haben. Hier besteht ein relativ großes Bewusstsein für den eigenen Zyklus. Des Weiteren sind für uns auch Frauen von großer Relevanz, die erste Berührungen mit einem Kinderwunsch haben und hier erste Umstellungen eingeläutet haben. Zuletzt berücksichtigen wir auch sogenannte Bio Hacker, die einen besonderen Fokus auf körperliche Performance richten. Der Zyklus hier verrät auch Potenziale zu der aktuellen Leistungsfähigkeit, die wir berücksichtigen.

Warum hast du dich für das Stealth Mode Förderprogramm beworben? 

Die Factory Berlin ist eine besondere Community. Hier steckt nicht nur der Ort dahinter, sondern auch ein Verbund aus großen und kleinen Unternehmen, kreativen diversen Köpfen und Macher:innen, die ein großartiges Netzwerk bilden. Mit dem Stealth Mode Förderprogramm hatte ich hier die Möglichkeit Teil von zu sein und Austausch zu suchen und auch zu finden. Zudem habe ich mich im Voraus informiert, welche Startups in den letzten Stealth Mode Editionen mit dabei waren. Die meiste Motivation entnehme ich stets aus Gesprächen mit anderen Gründer:innen, die ihre Erfahrungen mit mir persönlich teilen.  

Wie ist der Ablauf des Stealth Mode Förderprogramms? 

Zu Beginn haben wir alle Teilnehmer:innen trotz Pandemie in der Factory Berlin kennengelernt. Mentor:innen wurden zugewiesen und es gab Remote-Workshops zu relevanten Themenbereichen wie Brand Building, Pitching, Financing, etc. Besonders der Austausch zwischen den Gründer:innen ist hilfreich, da man hier aus eigenen Erfahrungen nochmals lernt und von anderen Input bekommt, der einen weiterbringt. 

Wie werdet ihr von den Mentor:innen unterstützt? 

Durch regelmäßige Coachings werden die aktuellen Prozesse näher beleuchtet. Es wird viel hinterfragt, gechallenged und kalkuliert, was der nächste strategische Schritt sein soll. Umso häufiger die Coachings stattfinden, umso enger wird natürlich der Austausch und auch die Begeisterung für das eigene Vorhaben steigt bei den Mentor:innen. Diese enge Zusammenarbeit ist enorm effizient und gibt Raum für uns Gründer:innen zur Reflektion und Priorisierung.

Wo siehst du dich und dein Startup in fünf Jahren? 

In fünf Jahren haben wir definitiv erste interne Machbarkeitsstudien aufgestellt und abgeschlossen, unseren Prototypen für die letztendliche Produktion entwickelt und auch der Markteintritt liegt einige Jahre hinter uns. Mein Ziel ist es enorm tolle, smarte und wissbegierige Mitarbeiter:innen in einem Team zu vereinen. Diese sind dann schon an der nächsten Produktvision dran. Da ich selbst aus dem Brand Building und Digitalbereich komme, ist mir die einhergehende interne Community als auch die zur Marke sehr wichtig. Die FemTech Community ist generell eine sehr freundliche, aufgeschlossene und unterstützende Community. Dieses Gefühl wird auch intern im Team gefördert und spürbar sein. Theblood wird zu diesem Zeitpunkt Wissen generiert haben für die Menstruation. Somit ist vielen Menschen bewusst, es gibt auch einen lehrreichen spannenden Ansatz zur (eigenen) Menstruation, der nicht nervig und rosa sein muss, sondern individuell, lehrreich und spezifisch. 

Welche 3 Tipps würdest du angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Mut

Resilienz

Und nochmals viel Resilienz!

Um sich in Krisen weiterzuentwickeln braucht es Resilienz und ein gewisses Mindset. Immer und immer wieder aufzustehen, können manche Menschen schon durch ihren puren Optimismus und starken Charakter. Andere lernen hier ihr Mindset anzupassen. So muss auch ich an mir, Tagein und Tagaus, arbeiten, mein Mindset erweitern und lernen, mit Herausforderungen und Aufgaben zu wachsen.  Ich denke, Resilienz ist durchaus ein starkes Fundament für Erfolg – Erfolg in jeglicher Hinsicht.  

Wir bedanken uns bei Natalia Walentynowicz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Das große Ganze sehen

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WILDWOODberlin Wäscherahmen

WILDWOODberlin platzsparender Wäscherahmen: funktional, nachhaltig, regional und fair hergestellt

Stellen Sie sich und das Startup WILDWOODberlin doch kurz unseren Lesern vor!

Hey ich bin Tobi, Objektdesigner aus Berlin. Ich entwerfe funktionale Nutzgegenstände aus nachwachsenden Rohstoffen. Mit WILDWOODberlin ersetze ich ressourcenverbrauchende Alltagsgegenstände durch neue, nachhaltige Designs.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe so viele Ideen, die ich gern umsetzen möchte. Mit WILDWOODberlin ist es mir möglich, die Dinge genauso zu gestalten, wie ich es möchte. Radikal nachhaltig und ohne Druck von außen.

Welche Vision steckt hinter WILDWOOD Wäscherahmen?

Ich möchte die millionenfach gekauften klapprigen Wäscheständer durch einen nachhaltigen Wäscherahmen ersetzen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist es, sich und seinen Idealen treu und am Ball zu bleiben. Während der Pandemie sind meine alten Aufträge komplett weggebrochen. Das war Ideal um sich komplett auf ein neues Produkt einzulassen. Von den Coronahilfen konnte ich den Entwicklungsprozess finanzieren, das derzeitige Crowdfunding auf Startnext deckt dabei hoffentlich die Produktionskosten.  

Wer ist die Zielgruppe von WILDWOOD Wäscherahmen?

Naturfreunde und Designliebhaber.

Wie funktioniert der WILDWOOD Wäscherahmen? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der Wäscherahmen hängt an der Wand und ist mit einer Bewegung aus- oder einklappbar. Er ist Wäschetrockner, Kleiderschrank und Kunstobjekt zugleich. Er besteht aus Nachwachsenden Rohstoffen und ist fair hergestellt. 

Für mich, bis heute nicht fassbar, dass es keinen anderen Anbieter gibt! Das Design macht so viel Sinn und dennoch wurde es bisher noch nicht entdeckt. Unterscheiden wird mich hoffentlich immer meine Ehrlichkeit. Denn die bleibt bei dem marktwirtschaftlichen Druck schnell auf der Strecke.

WILDWOODberlin, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Hoffentlich  bin ich dann Teil eines kleinen florierenden Unternehmens, welches ein gut durchdachtes Produkt nach dem anderen auf den Markt wirft.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Am Glauben deiner Idee festzuhalten, auch wenn du damit allein dastehst. Und erst loszulassen, wenn wirklich nichts mehr geht und du alles durchdacht und ausprobiert hast.

Offen für Kritik zu sein.

Immer wieder das große Ganze sehen und anpassen, falls nötig.

Wir bedanken uns bei Tobias Gärtner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bleibe authentisch

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the green mountain Fleischalternativen fleischersatz

The Green Mountain pflanzliche Fleischalternativen regional und nachhaltig

Stellen Sie sich und das Startup The Green Mountain doch kurz unseren Lesern vor!

Wir machen den besten und qualitativ hochwertigsten vegetarischen und veganen Fleischersatz, der kaum noch von den Originalen zu unterscheiden ist. Dafür setzen wir bei „The Green Mountain“ konsequent auf Schweizer Werte: Beste Qualität, Authentizität, Nähe zum Menschen, Manufakturproduktion, exzellente Leistung und Innovationskultur. 

Speziell die vergangenen Monate haben uns gezeigt, dass auch eine noch junge Marke wie unsere, eigene Fußabdrücke im Zukunftsmarkt Fleischalternativen hinterlassen kann. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Immer mehr Menschen reduzieren ihren Fleisch- und Wurstkonsum, obwohl sie den Geschmack eigentlich mögen. Wer heute vegan oder vegetarisch isst, zeigt sich vor allem reflektiert, umwelt-, gesundheits- und trendbewusst. Für diese Menschen sind unsere fleischfreien Produkte eine willkommene Alternative. Unsere Genuss-Produkte enthalten weniger Fett und gesättigte Fettsäuren als vergleichbare Fleischprodukte. 

Welche Vision steckt hinter The Green Mountain?

Für alle, die Genuss wollen, aber kein Fleisch, bieten wir die Alternative. Darum ist unser Claim: „Null Fleisch – Ächt Schwiiz“. Sofort mit unserem Start Ende 2018 haben wir die eigene, unverkennbare „The Green Mountain“ Handschrift gefunden. Unsere Produkte schmecken intensiv und bieten vegetarisches und veganes Essen für alle. Wir gestalten mit unserem jungen Team die Ernährung gerne jeden Tag nachhaltiger. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen?

Der Einstieg in den deutschen Markt war eine riesige Herausforderung für uns. „The Green Mountain“ hat von der nachvollziehbaren Herkunft eines Rohstoffs bis zur kontrollierten Qualität der Produkte, vom geschmackvollen Markenerlebnis bis zum gesellschaftlichen Beitrag der innovativen Plant based Erzeugnisse, alle Produktbereiche auf Stärken und Schwächen untersucht und konkrete Ziele definiert. Der Markt unterscheidet sich deutlich von der Schweiz, auch im Preisniveau. Der Wettbewerb in Deutschland ist hart, wahrscheinlich sogar der härteste auf der Welt. Das führt dazu, dass die Verkaufspreise sehr niedrig sind.

Wer ist die Zielgruppe von The Green Mountain?

Vor allem Flexitarier. Wir möchten niemanden zum Fleischverzicht nötigen oder zum Vegetarismus bekehren. Unsere Mission ist: Wir wollen Menschen fleischlose Alternativen bieten, die auch echten Fleischliebhabern schmecken. Darin liegt die große Kompetenz unserer Manufaktur aus Graubünden in der Schweiz.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Philosophie bei „The Green Mountain“ wird jeden Tag gelebt: In unserer Schweizer Manufaktur werden immer die besten Zutaten so regional und nachhaltig wie möglich verarbeitet. Als Schweizer Startup haben wir uns in den vergangenen zwei Jahren großes Vertrauen bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen erarbeitet. In verschiedenen Vergleichstests und Blindverkostungen haben wir unsere Wettbewerber geschlagen. Zum Beispiel war unser vegetarisches Burger-Patti klarer Testsieger in der Schweiz. Darauf und auf die Auszeichnung als „Bester Schweizer Newcomer“ sind wir sehr stolz.

The Green Mountain, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Die Nachfrage nach den „The Green Mountain“-Produkten wächst sehr erfreulich. Nach dem erfolgreichen Markenaufbau in der Schweiz, möchten wir mit „The Green Mountain“ jetzt die Marktchancen in Deutschland und Österreich offensiv wahrnehmen und das bestehende große Potenzial der Flexitarier auch hier bedienen. Stand heute sind unsere Produkte bereits in über 1.200 Filialen bei Edeka erhältlich. Seit Januar 2022 gibt es „The Green Mountain“ auch in Österreich. 

Alles deutet darauf hin, dass eine vegane und vegetarische Ernährungsweise keine Eintagsfliege ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Das sehen wir als Folge eines bewussteren Konsum- und Ernährungsverhaltens – und als unsere Chance. Der Trend hat sich durch die Pandemie zudem noch einmal beschleunigt. Die Menschen kochen verstärkt selbst und beschäftigten sich viel mehr mit dem Thema Ernährung.

In den nächsten Jahren wollen wir mit dem Markt für Fleischersatzprodukte wachsen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sei bei allem, was du tust leidenschaftlich. Bleibe authentisch – oder wie wir sagen „Ächt“. Und bleibe „wild and free“, so dass du immer für neue Ideen offen bist.

Wir bedanken uns bei Werner Ott für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: The Green Mountain

Kontakt

The Green Mountain
Riedlöserstrasse 7
CH-7302 Landquart
Schweiz

www.thegreenmountain.de
info@thegreenmountain.ch

Ansprechpartner: Werner Ott

Social Media:
Instagram: https://www.instagram.com/thegreenmountain_de
Facebook: https://www.facebook.com/thegreenmountainde

Nicht unterkriegen lassen

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The Mystery of Darkness Gothic Kollektion

The Mystery of Darkness alltagstaugliche Gothic Kollektion

Stellen Sie sich und das Startup The Mystery of Darkness doch kurz unseren Lesern vor! 

Mein Name ist Kim Hülscher und The Mystery of Darkness ist mein Modelabel. Ich bin 29 Jahre alt, lebe und arbeite in Hannover. An der Hochschule in Hannover studierte ich Modedesign und schon während dessen stellte ich handgefertigten Schmuck her, den ich auch verkaufte. Nachdem ich 2019 meinen Bachelor Abschluss absolviert hatte, ging ich mit The Mystery of Darkness in die Selbstständigkeit und fertigte in wenigen Stückzahlen Mode und Accessoires für die Gothic und Tribal Fusion Szene in Handarbeit. Zudem entwarf und fertigte ich Einzelstücke für Kunden auf Maß. Da ich mich in meiner Bachelorarbeit der Fetisch Szene widmete, bekam ich auch einige Kundenaufträge aus diesem Bereich mit u.a. Latex. Nach dieser Zeit voller Handarbeit in meinem Atelier soll es jetzt einen großen Schritt weiter gehen: Ich möchte meine erste alltagstaugliche Gothic Kollektion in kleiner Auflage produzieren lassen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen? 

Mein ganzes Leben lang bin ich schon sehr kreativ, dahingehend wurde ich auch sehr von meiner stark kreativen Familie mütterlicherseits gefördert. Meine Großmutter, die selbst gelernte Schneiderin ist, hat mir schon früh das Nähen beigebracht, als wir zusammen in meiner Kindheit zum Beispiel für Puppen Kleider genäht haben. Somit hatte ich wohl schon mit 12 den Wunsch Modedesignerin zu werden. Nach Einblicken in verschiedene kreative Berufe wurde dennoch schnell klar, dass ich Modedesign studieren möchte. Während des Studiums habe ich dann schon festgestellt, dass ich mich selbstständig machen, meine Kreativität frei entfalten lassen und ein Label gründen möchte. Als ich 2014 dann begann handgefertigten Schmuck herzustellen, entstand nach und nach das Label The Mystery of Darkness. 

Was war bei der Gründung von The Mystery of Darkness die größte Herausforderung? 

Da ich direkt nach meinem Bachelor Abschluss in die Selbstständigkeit ging, stellten sich sehr viele Fragen, auf die man allgemein in der Schule oder dem Studium nicht wirklich vorbereitet wird. Was muss man beachten, wenn man sich selbstständig macht? Welche Formalitäten müssen bedacht werden? Kann ich irgendwelche Förderungen beantragen, die mir den Start erleichtern? Durch die Recherche und Besuche bei verschiedenen Beratungsstellen verging viel Zeit, die ich nicht in meine kreative Arbeit stecken konnte. Und neben der Zeit nahm es mir auch meine kreative Energie. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist? 

Wenn einem die finanziellen Möglichkeiten dazu gegeben sind, dass man noch nicht sofort von seiner Arbeit komplett leben muss, bin ich mir sicher, dass man sein Projekt auch Stück für Stück entwickeln kann. Doch ist es natürlich hilfreich, wenn das Konzept einer Idee schon steht um damit zu starten. 

Welche Vision steckt hinter The Mystery of Darkness? 

Meine Vision ist es eine weitere frische Alternative zu den etablierten Standard Gothic Kollektionen anzubieten und damit meinen Teil zur Vielfalt der Szene beizutragen. Nicht wie bei so vielen anderen Bekleidungsunternehmen soll die Produktion in Europa und nicht in Asien stattfinden. The Mystery of Darkness soll ein Szene Modelabel sein, welches Wert auf Qualität, Kundennähe und durchdachte Details für die praktische Anwendung im Alltag legt. Ich möchte kein unpersönliches, gesichtsloses Unternehmen sein, sondern auch als Person für mein Unternehmen stehen. 

Wer ist die Zielgruppe von The Mystery of Darkness? 

Die Zielgruppe von The Mystery of Darkness sind alle, die Gothic, Fetisch und/oder einfach alternative fancy Mode in fröhlichem Schwarz mögen. 

Was ist das Besondere an den Produkten? 

Die Kollektion The Dark Lilium ist mit Liebe und Leidenschaft entstanden. Mir ist es wichtig, dass ich auf meine Kunden eingehe und das Feedback mit einbringe. Sind Oberteile für große Männer lang genug, ist ein Verschluss bei hoch geschlossenen Oberteilen vorhanden, um besser, evtl. auch noch nach dem Schminken oder Styling der Haare, gut in das Teil zu kommen oder passen unter die Kapuze auch voluminöse Haare wie beispielsweise Dreads. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Wie schon bei meiner Vision beschrieben und auch bei der Beschreibung zu der Besonderheit meiner Produkte, möchte ich mit The Mystery of Darkness eine frische Alternative anbieten, in Europa produzieren und auf die Kundenwünsche und -Feedbacks eingehen. Mein Label soll weniger als profitgesteuertes Unternehmen, und mehr als leidenschaftliches Projekt gesehen werden. 

The Mystery of Darkness, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Der Weg führt erst mal durch meine Crowdfunding Kampagne bei Startnext, um die Produktion der Kollektion The Dark Lilium zu finanzieren. Dies soll der Start sein meinem Label zum Wachstum zu verhelfen. In der Zukunft sehe ich mich darin, mit The Mystery of Darkness anderen weiterhin ein Stück meiner Leidenschaft und Liebe an diesem Beruf weiterzugeben. Das Label soll sich soweit entwickeln, dass neue Kollektionen durch das Unternehmen selbst und nicht durch Crowdfunding entstehen können. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben? 

Mein erster Tipp ist, dass wenn Leidenschaft in dem Beruf steckt man sich nicht unterkriegen lassen soll. Selbstständigkeit ist ein harter Weg, doch das Glück seine Leidenschaft in seinen Beruf zu stecken ist diesen Weg wert. Als Zweites möchte ich anderen Gründern ans Herz legen, jede mögliche Hilfe und Unterstützung anzunehmen, die sie bekommen können. Natürlich heißt es nicht umsonst „selbst“ und „ständig“, aber man kann nicht in jedem Bereich, der nun mal als Selbstständiger auf einen zukommt, Wissen haben oder gut darin sein. Um Hilfe bitten zeigt keine Schwäche, es ist menschlich nicht allwissend oder alles könnend zu sein. Zuletzt ist es leider auch sehr wichtig sich mit Gesetzen, Marken-und Patentrechten auseinanderzusetzen. Wie bei meinen Herausforderungen bereits erwähnt kommt mit einer Gründung nun mal auch eine Menge Formalitäten auf einen zu. 

Wir bedanken uns bei Kim Hülscher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die richtigen Kontakte knüpfen

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GoLexic Stealth Mode Förderprogrammes Factory Berlin Samantha Merlivat

Das Start-up GoLexic ist Teil des Stealth Mode Förderprogrammes der Factory Berlin: In diesem Interview erzählt die Gründerin Samantha Merlivat mehr über sich und ihr Unternehmen

Stell dich und dein Startup doch kurz unseren Leser:innen vor! 

Ich bin Samantha Merlivat und ich baue GoLexic auf. Das ist ein Unternehmen, um Kindern mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) und Legasthenie die Leseförderung zu erleichtern. Mit unserer App können wir Kindern helfen, ihre Lese- und Rechtschreib-Fähigkeiten zu verbessern. Sie basiert auf einer anerkannten Offline-Legasthenie-Methode, die wir um digitale Features ergänzt haben – damit können wir messen, wie gut die Kinder lesen können und den Lernprozess personalisieren.

Warum hast du dich entschieden, ein Unternehmen zu gründen? 

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem Thema Legasthenie und konnte in vielen Gesprächen mit betroffenen Eltern feststellen, dass sie ähnliche Herausforderungen erleben: Viele müssen ein bis drei Jahre warten, bis sie eine Diagnose der Schwierigkeiten ihres Kindes erhalten und müssen ständig um Unterstützung kämpfen. 

Bei LRS wird in der Regel eine Eins-zu-eins-Intervention mit ausgebildeten Spezialist:innen oder Therapeut:innen vorgenommen. Es war mir klar, dass eine digitale Lösung helfen könnte, die Unterstützung für die betroffenen Kinder zu verstärken und lange Wartezeiten zu reduzieren. Was mich aber noch mehr dazu bewegt hat das Unternehmen zu gründen, war das Gefühl, dass alle heutigen Entwicklungen nur für Fachleute geeignet sind. Bisher gibt es keine Tools auf dem Markt, die sich an Eltern richten. Genau das wollte ich ändern. Als ich ein Kind war, habe ich selbst miterlebt, wie meine Eltern mit diesem Problem zu kämpfen hatten, weil mein Bruder ein Legastheniker ist. Der Gedanke, eine Lösung zu schaffen, die anderen Eltern wirklich helfen kann, hat mich enorm motiviert.

Ich hatte das Gefühl, dieses Produkt muss es geben. Schließlich handelt es sich um ein echtes Problem und es gibt einen konkreten Markt dafür, der nicht abgedeckt ist, denn die Eltern werden bei den traditionellen Methoden zur Behandlung von LRS nicht berücksichtigt.

Was war bei der Gründung von GoLexic die größte Herausforderung?

Zum ersten Mal ein Start-up zu gründen und dann auch noch als Einzelunternehmerin ein digitales Produkt zu entwickeln. Man muss ein so breites Spektrum an Fähigkeiten abdecken, um ein Unternehmen zu führen, ein Team aufzubauen, ein digitales Produkt zu entwickeln, dieses Produkt zu vermarkten und Finanzierung zu sichern… Im ersten Jahr war es richtig hart, allein für jeden Aspekt des Unternehmens und letztendlich für jede Entscheidung verantwortlich zu sein. Die Lernkurve war extrem steil und ich musste 1.000 Fehler machen und dann herausfinden, wie ich sie vermeiden kann. Hierdurch habe ich viel über die Unternehmensführung und über mich selbst gelernt.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja. Wer auf eine perfekte Idee wartet, wird nie starten. Im Gegenteil, die perfekte Idee (und somit der Fit zum Produktmarkt) entsteht erst im Laufe eines Prozesses, der viel Forschung, Prototyping, Testen und Iteration erfordert. Die perfekte Idee ist für mich nicht der Startpunkt.

Welche Vision steckt hinter GoLexic?

Mit GoLexic möchten wir eine innovative, skalierbare und bezahlbare Lösung anbieten, die jedem Kind einen unmittelbaren Zugang zu einem wirksamen Behandlungsprogramm für LRS ermöglicht. Dazu setzen wir Technologien ein, um die Behandlung zu erleichtern und zu gewährleisten, dass alle Nutzer:innen ein Kind mit Legasthenie unterstützen und bei der Überwindung der Schwierigkeiten helfen können.

Wer ist die Zielgruppe?

Aktuell liegt der Schwerpunkt unserer App auf der Unterstützung von Eltern, um ihren Kindern zu Hause zu helfen, wenn sie Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Mit der App kann man jedem Kind mit LRS helfen, unabhängig davon, ob es Legasthenie hat oder „nur“ eine Leseschwäche. Zukünftig möchten wir die App so weiterentwickeln, dass auch Lehrer:innen sie bei der Arbeit mit ihren Schüler:innen benutzen können.

Warum hast du dich für das Stealth Mode Förderprogramm beworben? 

Das Stealth Mode Programm gilt als ein großartiges Förderprogramm für Gründer:innen und ich war sehr beeindruckt von den Absolvent:innen, die dieses Programm erfolgreich abgeschlossen haben. Entscheidend für mich waren die Themen, die im Rahmen des Programmes abgedeckt werden. Es ging mir darum, mehr zu erfahren, was beim Fundraising jenseits des Pitchings passiert: Verhandlungen, rechtliche Fragen, Terms Sheets, etc. 

Durch Stealth Mode habe ich eine absolut neue Vorstellung davon bekommen, worauf Investor:innen achten und was sie berücksichtigen müssen, damit ein Deal für sie sinnvoll ist. Diese Kenntnisse und Erfahrungen sind für Menschen, die zum ersten Mal gründen und nicht aus der Startup-Welt kommen, nicht so einfach zu erhalten.

Wie ist der Ablauf des Stealth Mode Förderprogrammes? 

Nachdem ich mich online beworben und mein Pitchdeck eingereicht hatte, wurde ich zur Teilnahme an der Kohorte eingeladen. Anschließend traf ich die anderen Gründer:innen und das Factory Berlin Team persönlich und wir kamen weiterhin jede Woche während der Online-Meisterklassen zusammen. Alle Mentees erhielten zudem eine Factory Berlin Membership und viele von uns trafen sich während des Programmes regelmäßig dort zur Zusammenarbeit. Im Laufe des Programmes bereiteten wir uns auf den Stealth Mode Demo Day vor und arbeiteten an unseren Pitches und Pitching Skills. Der Demo Day ist zwar gleichzeitig der Höhepunkt des Programmes, doch die Verbindungen zwischen den Gründer:innen und dem Stealth Mode Team sind noch lange nicht zu Ende! Dank dieses Programmes konnte ich viele tolle Freundschaften aufbauen.

Wie werdet ihr von den Mentor:innen unterstützt? 

Es gibt wöchentliche Workshops zu verschiedenen Themen, die man als Gründer:in unbedingt beherrschen sollte: Von UX-Forschung bis hin zu Finanzplanung, Rechts- und Datenschutztraining sowie natürlich alles, was mit dem Fundraising zu tun hat. Des Weiteren gibt es regelmäßige Check-ins mit den individuellen Mentor:innen, die mehr auf das Erreichen unserer individuellen Ziele im Laufe des Programmes achten.

Wo möchtest du am Ende des Stealth Mode Förderprogrammes stehen? 

Zum Ende des Stealth Mode Förderprogrammes möchte ich mich in einer starken Position befinden, um GoLexic zu pitchen und mehr Kontrolle über die Fundraising-Prozesse bzw. -Verhandlungen zu haben. 

Wo siehst du dich und dein Start-up in fünf Jahren? 

Ich sehe uns als ein globales Unternehmen, das sein Angebot in mehreren Sprachen in Schulen und zu Hause bei immer mehr Eltern anbietet, die ihren Kindern beim Leseverständnis helfen möchten.

Welche 3 Tipps würdest du angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Wissen, wo es Kompetenzlücken gibt und die richtigen Kontakte knüpfen, die diese füllen: Mit Mitgründer:innen, Mitarbeiter:innen, Coaches oder Berater:innen.

Bei der Entwicklung eines Produktes sollte man klein anfangen und genau wissen, welche Features man unbedingt haben muss, haben sollte und haben kann. Bleibe auf die Must-haves konzentriert und erweitere sie anschließend Stück für Stück.

Frühzeitig verstehen, was die Investitionsentscheidungen der diversen Investor:innen und VCs beeinflusst.

Wir bedanken uns bei Samantha Merlivat für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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