Samstag, November 23, 2024
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Was ist zu tun, wenn man die eigene Firma gründen möchte?

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firma gründen

Eine Firma zu gründen ist mitunter kein leichtes Unterfangen, es gibt viele Herausforderungen. Für viele Menschen ist der Wunsch, eine eigene Firma zu gründen, ein lebenslanges Ziel mit vielen Hürden und Komplexitäten auf dem Weg. Der Gründungsprozess beginnt mit der Idee, diese Idee ist die treibende Kraft, egal wie groß oder klein die Firma werden soll. Der anerkannte Experte Udo Leyen gibt in diesem Artikel 10 Experten-Tipps für die beste Vorgehensweise und was generell zu beachten ist bei Unternehmungsgründung. Geschäftsführer und Weiterbildungsspezialist der Wilhelm Bell Beratung GmbH mit Sitz in Aachen (https://www.wbb-beratung.de/) verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in diesem Bereich.

Experten-Tipp Nr. 1: Vorbereitung und Planung

Vor der offiziellen Firmeneröffnung steht immer die Planungsphase an. Diese dauert im Durchschnitt 7 Monate bis zum Start, die Hälfte der Gründer schaffen es schon in ca. 3 Monaten. Gründer träumen oft jahrelang davon, ein Unternehmen zu gründen, bevor sie endlich den Sprung wagen. Die intensive Vorbereitung umfasst u.a. Businessplan, Rechtsform, Finanzierung, Markenschutz, Versicherungen und ggf. Notartermine.

Experten-Tipp Nr. 2: Haupt,- oder Nebenerwerb?

Für viele Gründer ist der Einstieg in die Selbstständigkeit ein großes Risiko. Daher versuchen viele Start-ups auch, sich in Teilzeit selbstständig zu machen. Egal, ob Sie ein Unternehmen im Nebenerwerb gründen oder eine Vollzeitbeschäftigung beginnen, an den Grundvoraussetzungen einer Unternehmensgründung ändert das nichts.

Experten-Tipp Nr. 3: Markenschutz

Viele Gründer haben bei der Unternehmensgründung in rechtlichen Fragen Neuland betreten, diese sind aber sehr wichtig und können nicht ignoriert werden. Schließlich sollten Sie das Unternehmen unter der entsprechenden Internetadresse finden können. Der Firmenname sollte klar und eindeutig sein. Der Markenschutz von Produkten und Dienstleistungen sichert eine Wettbewerbsposition. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Probleme keine Einbahnstraße sind. Auch bei der Firmengründung müssen Sie darauf achten, keine bestehenden Schutzrechte zu verletzen.

Experten-Tipp Nr. 4: Sicherung der Unternehmensfinanzierung

Selbstständigkeit bedeutet Investitionen und Kosten. Und Sparen ist oft nicht genug. Viele Gründer dachten schnell an Bankkredite. Doch Unternehmensfinanzierung kann vielfältig sein. Ausgangspunkt ist der Finanzplan, den Sie im Businessplan erstellt haben. Dies zeigt die Mittel, die Sie benötigen, um ein Unternehmen zu gründen. Anschließend können Sie das Unternehmen mit Kapital, Eigenkapital, Darlehen oder Zuschüssen finanzieren. Bringen Sie bei der Unternehmensgründung genügend Mittel auf. Denken Sie auch über Finanzierungsalternativen nach.

Experten-Tipp Nr. 5: Genehmigungen und Lizenzen

Sie möchten z.B. einen Friseursalon eröffnen? Aber so einfach liegen die Dinge nicht. Bei dieser Art der handwerklichen Tätigkeit gehört zur Verpflichtung ein Meisterbrief. Es wird nicht einmal empfohlen, ein Restaurant zu eröffnen, bevor Sie sich an die Baubehörde wenden. Um ein Unternehmen zu gründen, sind möglicherweise eine Lizenz, eine Genehmigung oder bestimmte Qualifikationen erforderlich. Informieren Sie sich im Voraus, bevor Sie bei der Unternehmensgründung auf derartige Probleme stoßen.

Experten-Tipp Nr. 6: Verträge, Konto, Unternehmensform

Die Rechtsform und die Anforderungen des Unternehmens variieren je nach Form und Bedarf. Es sind ggf. Termine beim Notar und der notwendige Eintrag ins Handelsregister erforderlich. Verbunden mit der Gründung ist auch die Eröffnung eines Geschäftskontos. Einzelunternehmen müssen zwar kein separates Geschäftskonto haben, aber, um die Finanzen zu trennen, macht das auf jeden Fall Sinn. Auch die notwendigen Verträge sind wichtig. Je nach Einzelfall sollten Gesellschaftsverträge, Geschäftsführerverträge, Arbeitsverträge für mögliche Mitarbeiter, AGBs sowie Vorlagen für Kundenverträge juristisch perfekt vorbereitet sein.

Experten-Tipp Nr. 7: Standortbestimmung

Wenn Sie kein Unternehmen in den eigenen vier Wänden gründen, sondern ein Büro, einen Laden, eine Werkstatt oder ein Restaurant anmieten, dann ist es wichtig, sich über den geeigneten Standort Gedanken zu machen. Bei der Standortbestimmung sollten Sie viele wichtige Faktoren berücksichtigen, damit Kunden auch den Weg zu Ihnen finden.

Experten-Tipp Nr. 8: Behörden

Wenn Sie ein Unternehmen gründen wollen, geht das nicht ohne Behörden. Viele Registrierungen sind verpflichtend, und wenn Sie sie verpassen, riskieren Sie eine Geldstrafe. Wenn Sie keine Steuernummer vom Finanzamt haben, können Sie keine Rechnung ausstellen. Besonders erwähnenswert ist die Gewerbeanmeldung und für Kapitalgesellschaften der Handelsregistereintrag. In dieser Phase haben Sie viele Termine, die mit ihren Kunden oder der Akquise nichts zu tun haben. Planen Sie ordentlich Zeitreserven ein.

Experten-Tipp Nr. 9: Außenauftritt

Eine der Vorbereitungen bei der Gründung eines Unternehmens ist die optimale Gestaltung Ihres Außenauftritts. Dabei sind beispielsweise Firmenlogos oder Webseiten und korrekt erstellte Rechnungen ebenso wichtig wie rechtliche Aspekte. Der erste Eindruck ist wichtig – das gilt für die Kundenkontakte Ihres Unternehmens und das erste Gespräch. Geben Sie also Ihr Bestes, um mit einem gelungenen Außenauftritt zu überzeugen.

Experten-Tipp Nr. 10: Kundengewinnung

Nach Planung und zahlreichen Verfahren haben Sie Ihr Unternehmen erfolgreich aufgebaut. Jetzt geht es aber darum, Umsätze zu generieren und erfolgreich in den Markt einzutreten. Viele Leute möchten vielleicht bei Ihnen kaufen, aber nur wenige wissen, was Sie anbieten. Auch wenn Sie voll und ganz an Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung glauben – Sie müssen noch viel tun, um potenzielle Kunden zu überzeugen. Es gibt viele Möglichkeiten, Ihr Angebot zu bewerben. Es besteht kein Zweifel, dass Sie Werbung machen müssen. Aus Budgetgründen sollten Sie jedoch ein stimmiges Marketingkonzept entwerfen und umsetzen.

Fazit

Bei der Gründung eines Unternehmens sind viele Details zu beachten. Die im Artikel Experten-Tipps geben Ihnen eine nützliche Anleitung, wie Sie dies tun können. Planen Sie bei der Gründung Ihres eigenen Unternehmens sorgfältig und nehmen Sie sich Zeit. In jedem Fall empfiehlt es sich, von Anfang an das Wissen eines Beraters wie Udo Leyen (https://www.wbb-beratung.de/) in Anspruch zu nehmen. So können Sie das Risiko einer Unternehmensgründung viel besser einschätzen.

Autor:

Udo Leyen ist Geschäftsführer und Weiterbildungsspezialist der Wilhelm Bell Beratungs GmbH und steht Ihnen mit einer 25-jährigen Erfahrung zur Seite. Bei der Wilhelm Bell Beratungs GmbH wird der richtige Dozent ins passende Seminar gebracht. Kostenloser Vertrieb für Berater, Dozenten und Coaches? Ja – das übernimmt die Wilhelm Bell Beratungs GmbH für Sie. Dozenten und Trainer clever buchen. Personalwesen: Firmen und Akademien im Fokus der Wilhelm Bell Beratungs GmbH. Mit uns geht es leichter. Wir haben die Stecknadeln des Heuhaufens.

Bild: pixabay

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Plant immer einen Puffer ein

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truemorrow nachhaltige Körperpflege

truemorrow nachhaltige Körperpflege Beauty und Kosmetik Produkte

Stellen Sie sich und das Startup truemorrow doch kurz unseren Lesern vor!

Unsere Mission ist deine kompromisslose Körperpflege, mit der du unseren Planeten von morgen täglich besser machst. Wir stellen für moderne, umweltbewusste Menschen hochqualitative und rundum nachhaltige Körperpflegeprodukte her. Damit du dich im Badezimmer nicht mehr zwischen deinem Wohlbefinden und Umwelt entscheiden musst und die Welt ganz mühelos jeden Tag ein Stückchen besser machen kannst.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir, Simon und Matthias, haben es uns zum Ziel gesetzt, mit unserer täglichen Arbeitszeit etwas zu erschaffen, das das Leben aller Menschen nachhaltig und positiv verändern kann. 

Es hat uns selbst wahnsinnig gestört, dass es einfach keine wirklich nachhaltigen Produkte gab, die gleichzeitig aber auch gut aussehen und optimal funktionierten. Entweder funktionierte die Produkte gut aber meist aus Plastik oder zeigten auf den zweiten Blick schädliche Inhaltsstoffe oder sahen einfach zu unansehnlich aus. Viele Freunde und Bekannte haben diese Einschätzung geteilt – und das führte dazu, dass sie zwar gerne nachhaltig sein möchten, aber nicht den Kompromiss eingehen wollten. 

Deswegen haben wir uns zum Ziel gesetzt andersherum unsere Produkte zu entwickeln. Mit Experten, Produktdesignern und hunderten Testpersonen entwickeln wir primär richtig gut funktionierende und schick-designte Produkte, die wir dann komplett nachhaltig gestalten. Das verstehen wir unter “kompromisslos nachhaltig”.

Welche Vision steckt hinter truemorrow?

Wir wollen in einer Welt leben, in der es komplett normal ist, dass sich jede und jeder Einzelne täglich bestmöglich pflegen kann und dabei den Planeten sogar ein Stückchen besser macht. Ohne Kompromisse eingehen zu müssen, dabei nicht das beste Produkt für sich selber zu haben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie  haben Sie sich finanziert?

Ganz klar Corona und die damit verbundenen Logistikprobleme. Es war einfach nicht möglich, einfach mit Experten und Lohnherstellern in Kontakt zu treten, geschweige denn sich persönlich zu treffen. Egal in welchem Bereich gibt es konstant Lieferverzögerungen und Engpässe. Wir hatten das Glück, eine sehr hohe Nachfrage gleich zum Start zu erleben, jedoch führte das dazu, dass wir unseren Kund*innenen leider oft absagen mussten, weil kein Lagerbestand da war. Besonders letztes Jahr vor Weihnachten waren wir im November und Dezember 3x mit unseren beliebtesten Produkten ausverkauft.

Wer ist die Zielgruppe von truemorrow?

Genau die Personen, die gerne nachhaltig sein möchten, aber gleichzeitig auch ihren Lifestyle behalten. Viele junge Leute von Young-professionals und Studenten aber auch viele Familien. 

truemorrow, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen DIE europäische Marke für kompromisslose, nachhaltige Körperpflege werden und auf dem Weg dorthin eine ganze Menge positiven Impact für unseren Planeten leisten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

So früh wie möglich über eure Idee und Produkte sprechen. Zu oft haben Gründer Angst, eine Idee preiszugeben.

Manche Sachen dauern länger als erwartet. Plant immer einen Puffer ein

Holt euch die richtigen Partner und ein starkes Team an Board

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Innere Motivation aufbauen um etwas eigenes zu starten

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FutureBens nachhaltige und zukunftsorientierte Mitarbeiter:innenangebote

FutureBens digitale Plattform für nachhaltige und zukunftsorientierte Mitarbeiter:innenangebote

Stellen Sie sich und das Startup FutureBens doch kurz unseren Lesern vor!

Hi, ich bin Jasper und seit Anfang dieses Jahres Gründer von Futurebens.

FutureBens ist die weltweit erste digitale Plattform für nachhaltige und zukunftsorientierte Mitarbeiter:innenangebote. Wir ermöglichen Unternehmen, ihren Mitarbeiter:innen preisreduzierte Produkte anzubieten, die den Ansprüchen der neuen Generation entsprechen: nachhaltig, modern und sozial engagiert.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ein Unternehmen zu gründen bedeutet für mich selbstständiges Handeln, um eigene Visionen umzusetzen. Schlussendlich will ich dadurch Dinge kreieren, die einen größtmöglichen Impact haben – und genau das will ich mit Futurebens erreichen. 

Welche Vision steckt hinter FutureBens?

Der menschliche Konsum von Produkten beeinflusst immer stärker wirtschaftliche, soziale und vor allem auch ökologische Zustände auf unserer Welt. Der Gebrauch und die Herstellung dieser Produkte kann folglich ein wichtiger Lösungsansatz sein, um die Umweltbelastung zu verringern. Wir wollen mit Futurebens den Zugang zu nachhaltigem Konsum besser und einfacher für möglichst viele Menschen machen und zugleich aufstrebenden, neu denkenden Marken eine starke Plattform bieten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Inmitten des Lockdowns gegründet haben wir unser Team ‘’fully remote’’ aufgebaut. Darin sehen wir Chancen, die digitale Kommunikation fordert aber auch klare Strukturen und Prozesse.

Bei der Finanzierung haben wir uns für den unkonventionellen Weg des Bootstrappings entschieden. Zeitersparnis, 100% Fokus auf das operative Geschäft und eine zügige Validierung unserer Hypothesen – dadurch konnten wir schneller wachsen als manches mit Millionen finanziertes Startup.

Wer ist die Zielgruppe von FutureBens?

Nicht zuletzt aufgrund der Klimakrise und der Pandemie hat sich das Nachhaltigkeitsbewusstsein vor allem in der Generation Y und Z erhöht. Die jungen Mitarbeiter:innen, zwischen 20 und 40 Jahre alt, legen beim Kauf neben dem Preis immer größeren Wert auf die Herstellung und die Materialien der gekauften Marken in Bezug auf Nachhaltigkeit und soziales Engagement. Wir sprechen mit unserem Angebot also vor allem Unternehmen mit diesem Zeitgeist an und fordern auch das Interesse, nachhaltige Veränderungen umzusetzen. 

Wie funktioniert FutureBens? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen erhalten einen kostenfreien, auf das Unternehmen zugeschnittenen Zugang zu der Plattform, auf der die preisreduzierten, nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen zu erwerben sind. Durch den Kauf dieser Produkte, werden Brands unterstützt die sinnvoll handeln und zukunftsorientierte Unternehmensziele verfolgen. Denn für fast jeden herkömmlichen Artikel – ob im Lifestyle-, Food- oder Hygienebereich, gibt es mittlerweile zahlreiche “Alternativen”. 

Im Unterschied zu alteingesessenen ‘big-playern’ im Bereich von Mitarbeiter:innenangeboten haben wir ganz klare Kriterien dafür, welche Brands bei uns auf der Plattform gelistet werden. Dadurch fördern wir den Konsum, der nicht zu lasten unserer Umwelt geht, und wollen so Unternehmen die Möglichkeit geben ihre Mitarbeiter:innnen im Kaufverhalten zu beeinflussen – durch attraktive Angebote.

FutureBens, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir sind überzeugt, dass wir die Rahmenbedingungen für Mitarbeiter:innenangebote revolutionieren werden. Dahingehend haben wir schon jetzt viele weitere Ideen um unser jetziges Geschäftsmodell zu erweitern. Unsere Vision bleibt dieselbe: Nachhaltigen Konsum zu fördern. Deswegen schauen wir uns rund um das Thema Nachhaltigkeit viele Richtungen an, die spannend sind. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Innere Motivation aufbauen um etwas eigenes zu starten.

Extrem steile Lernkurve dadurch Rewards

Dran bleiben – auch bei Hürden immer weiter machen und Lösungen finden.

Wir bedanken uns bei Jasper Huesgen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Passende Finanzierung für die Start-Up Gründung

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finanzierung

Ein Start-Up gründen – mit der passenden Finanzierung!

Im modernen Business ist viel Platz für die Ideen, Inspirationen und Innovationen junger Gründer. Auch in der ersten Hälfte des Jahrs 2021 gab es zahlreiche Existenzgründungen. Doch bis das Start-Up sich etabliert und erfolgreich sein kann, braucht es eine ganze Reihe von Tätigkeiten rund um Planung und Vorbereitung. Eine wichtige Basis für jedes Business ist eine solide Finanzierung. Doch meist ist es für den Gründer nicht möglich, das Start-Up ausschließlich aus eigenen finanziellen Mitteln aus der Taufe zu heben. Es braucht Fremdkapital – also eine Finanzierung. Dieser Überblick beschreibt, wie sich künftige Unternehmern das benötigte Geld sichern können.

Die Eigenkapitalquote bestimmen

Bevor man sich an die Recherche des geeigneten Finanzierungspartners macht, ist es von enormer Wichtigkeit, genau zu berechnen, welche Kapitalhöhe finanziert werden sollte. Dazu muss zunächst ermittelt werden, welches Investitionsvolumen für das Start-Up überhaupt nötig ist. Anschließend wird dieser Summe das dem Gründer beziehungsweise den Gründern verfügbare Eigenkapital gegenübergestellt. Die Differenz aus den beiden Werten ist die Summe, die finanziert werden muss. Neben der Bestimmung der absoluten Zahl ist auch das prozentuale Verhältnis von Eigenkapital und Fremdkapital ein wichtiger Faktor. Denn es gibt viele Banken, die die Vergabe eines Darlehens an eine bestimmte Eigenkapitalquote als Bedingung knüpfen. Wichtig: Der unabhängige Finanzexperte kann bei der Auswahl des richtigen Produkts effizient beraten.

Welche Bonität hat der Gründer?

Die Bonität spielt bei privaten Krediten (beispielsweise Immobilienkredit) und gewerblichen Darlehen eine gleichermaßen wichtige Rolle. Potenzielle Kreditgeber möchten sich durch die Bonitätsprüfung absichern, ob sie ihr Kapital inklusive der Zinsen auch wiederbekommen. Das Instrument, mit dem die Bonität von eventuellen Vertragspartnern genau überprüft werden kann, ist die Abfrage bei der SCHUFA . Die SCHUFA sammelt kreditrelevante Daten von Personen und kann daraus eine gute Einschätzung der Kreditwürdigkeit erstellen.

Förderung vom Staat

Wenn ein Unternehmen aus der Arbeitslosigkeit heraus gegründet werden soll, kann das Start-Up auch über den Existenzgründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Mit dem zuständigen Berater können angehende Unternehmer klären, ob die Voraussetzungen für den nicht rückzahlbaren Zuschuss vorliegen. Der Zuschuss hängt in der Höhe vom Arbeitslosengeld ab. Natürlich reicht er meist nicht aus, um das Unternehmen zu etablieren. Er reduziert aber die Fremdkapitalquote und kann es leichter machen, ein Darlehen zu erhalten. Mit dem Zuschuss lassen sich wichtige Anschaffungen tätigen – etwa ein leistungsstarkes Programm für Buchhaltung, Einnahmen-Überschuss-Rechnung oder Bilanz.

Autor:

Anna Schmidt ist 1968 in Hamburg geboren und aufgewachsen. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Journalistin arbeitet als freischaffende Autorin für mehrere regionale und überregionale Zeitungen. Spezialisiert hat sie sich auf die Themen rund um Globalisierung, Wirtschaftspolitik und Nachhaltigkeitsaspekte in Unternehmensfragen.

Bildquelle Shutterstock.com/ SFIO CRACHO

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

iOS 14 ist egal!

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ios 14 onlinewerbung

Marketingexperte erklärt, wie Unternehmen trotzdem weiter erfolgreich Online-Werbung schalten können

Das neue Update von iOS 14 sowie die aktuellen Maßnahmen zum Datenschutz haben zur Folge, dass Onlinewerbung in den sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook längst nicht mehr so profitabel sind wie früher. Darüber hinaus haben viele Unternehmen das Problem, dass sie die richtige Zielgruppe nicht mehr erreichen können. Ist dies nun das Ende von Onlinewerbung?

Jonas Eisert hat in seiner Laufbahn als Produzent und Regisseur bereits mit vielen namhaften Kunden wie BMW, Allianz und der Deutschen Bahn zusammengearbeitet. Inzwischen betreut er Premiumkunden und berät Marketer sowie Geschäftsführer bei der Umsetzung von Video-Kampagnen. Im Folgenden erklärt er Ihnen, worauf es bei Social Media Ads ankommt.

Der Hintergrund um iOS 14 

Aktuell scheint es für viele Unternehmer schwieriger als früher, mit Werbeanzeigen erfolgreich Kunden zu gewinnen. Der Grund dafür ist die Aktualisierung des Betriebssystems iOS 14 von Apple. Das Update bewirkt, dass Facebook die Daten der Nutzer nicht mehr in dem Umfang wie zuvor tracken kann. Bezahlte Werbeanzeigen werden so weniger effektiv. 

Dennoch ist das nur die halbe Wahrheit. Zwar hat iOS 14 auf mittelmäßige Werbeanzeigen durchaus einen negativen Einfluss. Professionelle und hochwertige Werbeanzeigen sind aber weiterhin profitabel. Wie bei jeder Herausforderung gibt es außerdem Chancen, die mit dem Update einhergehen. So trennt sich nun die Spreu vom Weizen: Viele Unternehmen werden darauf verzichten, Werbung zu schalten, weil diese, verglichen mit dem Ergebnis, zu teuer ist. Für diejenigen Unternehmen, die weiterhin am Ball bleiben, bedeutet das weniger Konkurrenz um potenzielle Kunden. 

Wie aber sieht eine richtig gute Werbeanzeige aus? 

Eine Werbeanzeige muss die Zielgruppe ins Herz treffen. Das geht beispielsweise über die richtige Ansprache der Zielgruppe, einen optimal auf sie zugeschnittenen Text und hochwertige Bilder. Was früher noch mit einfachem Copywriting, Standardskripten und mittelmäßigen 08/15-Bildern funktioniert hat, kommt heute nicht mehr bei der Zielgruppe an. 

Eine gute Möglichkeit, eine Werbeanzeige auf ein hohes Niveau zu bringen, bietet außerdem ein Bewegtbild. Damit sind hochwertige Erklärvideos gemeint. Über solche Videos kann man die Probleme der Zielgruppe besser ansprechen. Gleichzeitig reagiert man mit Bewegtbildern auf die Bedürfnisse der Menschen im digitalen Zeitalter. Dank Videos können Menschen besser Informationen speichern, als es mit Texten möglich ist. 

Fazit:

Auch aktuell lohnen sich bezahlte Werbeanzeigen noch. Damit diese herausstechen und sich von der Konkurrenz abheben, sollten Unternehmen jedoch keine Mühen scheuen. Eine kristallklare Zielgruppenansprache, passgenaue Texte und Bilder sowie die Einbindung von hochwertigen Erklärvideos sind die Voraussetzung für den Erfolg. Sinnvoll ist es dabei, auf einen Experten zurückzugreifen. 

Autor:

Jonas Eisert ist der Geschäftsführer der Loft Film GmbH, einer Agentur für Erklärfilme aus München. Sein Job ist es, komplexe Produkte und Dienstleistungen kompakt zu erklären, so dass die Zielgruppe sie sofort versteht. Eisert und seine Kollegen haben bereits über 1.000 animierte Filme erstellt, die insgesamt mehr als zehn Millionen Mal angeschaut wurden. Sie wissen daher genau, was online Kunden überzeugt.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gesunder Geist, gesunder Körper

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Training Körper Geist

5 Gründe von Mental Coach Philipp Nägele, warum Du regelmäßig trainieren solltest

Zu viele Pfunde, schnell außer Atem und die unterschwellige Furcht beim Anblick von Gesundheitsstatistiken: Das und vieles andere sind echte Gedanken und Gefühle, die viele Menschen mit sich herumschleppen. Oft genug leidet das Selbstbild und das Selbstbewusstsein unter den unerfüllten Anforderungen gesellschaftlicher Normen, wenn es um unsere Körper und unsere Gesundheit geht. Gleichzeitig scheint uns der Alltag aber auch kaum Zeit zu lassen, um uns mit unserem Körper auseinanderzusetzen. Sofern möglich, müssen aber Prioritäten gesetzt werden, um dem körperlichen und seelischen Wohlbefinden genügend Raum zur Entfaltung zu geben. Dazu rät auch der Experte Philipp Nägele. Der studierte Mental Coach berät und unterstützt seine KlientInnen nicht nur auf mentaler Ebene. Denn zu unserem Geist gehört auch unser Körper. Coaching-Experte Philipp Nägele hat uns fünf Gründe erklärt, weshalb regelmäßiges Training ein fundamentaler Bestandteil für ein besseres Lebensgefühl ist.

Grund 1: Training und mehr Bewegung ermöglicht Dir körperlichen und seelischen Ausgleich von Deinem Alltag.

Viele Leute, die mitten im Berufsleben stehen, haben bereits so einige körperliche Erfahrungen durchlebt, die unmittelbar mit ihrem Beruf zu tun haben. Ob schmerzhafte Haltungsschäden oder Muskel- und Sehnenleiden durch stundenlange einseitige Bewegungen: Die Palette an berufsbedingten, körperlichen und gesundheitlichen Problemen ist ellenlang. Dazu kommen natürlich noch die seelischen Probleme von Burn-out über Angststörungen bis hin zu Depressionen. Einer der wichtigsten Gründe, weshalb Du unbedingt regelmäßig trainieren gehen solltest, ist deshalb die einfache Tatsache, dass dein körperliches und dein geistiges Wohlbefinden unmittelbar miteinander zu tun haben und dass so gut wie jeder Job heutzutage einen Ausgleich erfordert.

Grund 2: Regelmäßiges Training ist keine einseitige Routine, sondern der Rahmen für Deinen erfüllten Alltag.

Das Wichtigste für dein Training ist die Regelmäßigkeit. Egal für welche Sportart und welche Übungen Du Dich interessiert und egal wie oft Du es in der Woche zum Training schaffst, Du solltest in jedem Fall dafür sorgen, dass Dein Trainingsplan ein Rahmen für Dein Wohlbefinden im Alltag wird. Selbst wenn Du mit einer Trainingseinheit in der Woche anfängst, sobald Du es ein paar Wochen geschafft hast, wirst Du merken, wie wichtig Dir diese regelmäßige Trainingseinheit geworden ist.

Grund 3: Lerne mit konsequentem Training Selbstwirksamkeit.

Du bist motiviert, schlüpfst in Deine Sportklamotten und startest sofort los. Aber plötzlich geht Dir die Puste aus oder deine Übung wird einfach zu schwer. Du bist auf einmal demotiviert und glaubst, dass Du Deine sportlichen Ziele niemals erreichen wirst. In dieses fallen leider viele BeginnerInnen. Denn oft werden viel zu hohe Erwartungen mitgebracht, weil etwa im Familienleben oder im Job sowieso ständig höchste Anforderungen gelten und auch erreicht werden. Damit Du nicht nur in solche Löcher stolperst, sondern Deinem Körper etwas Gutes tust und Selbstwirksamkeit lernst, ist es wichtig, dass Du am Anfang wirklich bei Null beginnst. Mache Dir Ziele, die Du auf jeden Fall erreichen wirst. Wenn Du zum Beispiel joggen möchtest, aber zehn Kilometer nicht schaffst, wirst du aber mit großer Wahrscheinlichkeit 2,5 Kilometer schaffen. Und vielleicht schaffst Du auch zwei mal 2,5 Kilometer.

Grund 4: Du bist stärker als Du denkst.

Die meisten Menschen wissen gar nicht, zu welchen Leistungen Sie fähig sind, — selbst wenn sie überhaupt nicht gut trainiert sind. Auch Du bist stärker und ausdauernder als Du glaubst und aussiehst. Das ist ziemlich sicher. Mit regelmäßigem Training kommst Du Deine eigenen Grenzen, die Dich selbst überraschen werden. Und damit nicht genug, denn Du wirst Deine Grenzen mit jeder Trainingseinheit ein bisschen weiter abstecken können und schon nach wenigen Trainings ein ganz neues Körpergefühl bemerken.

Grund 5: Erkenne, dass körperliche und seelische Stärke und Kraft auch Ruhepausen brauchen, um zu regenerieren und zu wachsen.

Gerade EinsteigerInnen im Fitnessbereich machen einen großen Fehler, den Du nicht tun solltest: Sie geben alles auf einmal. Wenn Du nie zuvor regelmäßig gelaufen bist oder Gewichte gestemmt hast, wirst Du nicht einfach so jeden Tag trainieren können. Du brauchst Pausen und neue Energie, damit sich Dein Körper und Geist erholen kann — und das nicht nur in Sachen Sport. Wenn Du jemand bist, der auch im Berufsleben, im Freundeskreis oder in der Familie ständig bemüht ist, alles zu geben und es jedem Recht zu machen, wirst Du wahrscheinlich von den nötigen Ruhepausen nach dem Training mehr profitieren als vom Training selbst.

Mehr Ausgleich vom Alltag: Regelmäßiges Training stärkt Körper und Geist

Der ganzheitliche Ansatz von Mental Coach Philipp Nägele vereint verschiedene Perspektiven sowohl auf das körperliche als auch das seelische Wohlbefinden. Denn beide sind untrennbar miteinander verbunden und stehen nicht nur in puncto Wohlbefinden in engen Wechselwirkungen. So sorgt regelmäßiges Training dafür, dass sich der Körper erholen kann, indem er erschöpft wird. Das klingt paradox, aber durch die gezielte Anstrengung beim Sport schafft man einen guten körperlichen und seelischen Ausgleich vom Alltag. Verschiedene Vorteile von regelmäßigem Training ermöglichen es, Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein mitzutrainieren. Schließlich müssen die eigenen Kräfte nicht nur richtig eingeteilt werden, sondern sich auch regenerieren, indem erholsame Ruhepausen eingeschoben werden, die auch oft genug in anderen Lebensbereichen nötig wären.

Bild: pixabay

Autor: Philipp Nägele

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

So finden Start-ups geeignetes Personal

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Personalarbeit 2021

Worauf Start-ups beim Recruiting achten sollten – 5 Must-Haves für die Personalarbeit 2021

Viele Start-ups und Scale-ups tun sich derzeit schwer damit, geeignetes Personal zu finden. Der Markt scheint leergefegt, besonders der für Führungskräfte. Für junge Unternehmen ist das Finden von geeigneten Führungskräften besonders herausfordernd, weil diese sehr unterschiedliche Qualifikationen in sich vereinen müssen: Erstens müssen sie in der Lage sein, hands-on anzupacken und operativ zu arbeiten; Zweitens haben sie die Aufgabe, ein Unternehmen von Grund auf mit zu prägen, Strukturen und Prozesse einzuführen sowie Teams aufzubauen und diese auch zu führen. Doch für diese Herausforderungen gibt es Lösungen. Julian von Blücher, CEO und Gründer des Recruiting-Unternehmens Talent Tree, teilt gerne seine persönlichen Tipps:

Transparenz gegenüber den Kanditat:innen

Transparenz in der Ansprache und im weiteren Recruiting- und Onboarding-Prozess ist ein immer wichtiger werdender Erfolgsfaktor, auf den wachsende Unternehmen nicht verzichten sollten. Zudem lässt sie sich mit den richtigen digitalen Tools recht einfach ausspielen – gerade im Wettbewerb  um die besten Talente mit großen und älteren Organisationen. Durch Transparenz gewinnen Firmen das Vertrauen von Kandidat:innen und sie gewährleistet, die richtigen wechselseitigen Erwartungen zu setzen. Es gibt nichts Frustrierendes als eine wechselseitige Enttäuschung zu Beginn eines neuen Jobs, wenn nicht im Vorfeld durch beide Seiten authentisch ein klares Bild der Rolle (durch das Unternehmen) bzw. der Fähigkeiten (durch den/die Kanditat:in) gezeichnet wurde. Besonders mit Digital Capabilities kann hier nachgeholfen werden. Mittels digitaler Tools, lassen sich leicht Touch-Points schaffen, die Informationen vermitteln, Transparenz schaffen und Erreichbarkeit signalisieren.

Menschlich-sein

Digitale Tools sollten als ein Hilfsmittel in der Kommunikation eingesetzt werden, jedoch auch Platz für die menschliche Komponente lassen – Stichwort: „human centered tech enabled service“. Ohne diese, lässt es sich schwer herausfinden, ob der so wichtige kulturelle Fit zwischen Kandidat:in und Scale-up besteht oder nicht. Nebst Chat-Bot und Online-Portalen gilt es schließlich, Mitarbeitende zu finden, die zum Team passen und den richtigen Spirit für die jeweilige Mission mitbringen. In der persönlichen Ansprache sind junge Unternehmen den etablierten häufig weit voraus, da sie einen weniger formalisierten und damit authentischeren Einblick in die noch wachsende Unternehmenskultur gewähren. 

Diversity-Vorteile fördern und nutzen

Die persönliche Ansprache von Kandidat:innen beinhaltet vor allem auch, auf Vielfalt Acht zu geben. Wer wettbewerbsfähig und innovativ bleiben will, sollte sich an demografisch und kognitiv möglichst bunte Teams halten. Hier beraten wir mit Talent Tree auch gelegentlich pro-aktiv, da der:die Hiring Manager:in auf Kundenseite ein gelegentlich sehr stark geprägtes Wunschprofil im Kopf hat, das einem Bias (Vorurteil) unterliegen kann. Menschen neigen dazu, nach Sympathie bzw. „Ihresgleichen“ einzustellen, was etwaige kulturelle Herausforderungen im Team tendenziell verstärkt, solange sie nicht bewusst gegensteuern. Harvard hat dazu einen ganz interessanten Selbsttest entwickelt, der misst, zu welchem Grad man selbst einem Bias oder einer versteckter Diskriminierung unterliegt: 

Umgekehrt ist es wissenschaftlich längst belegt, dass vielfältige Perspektiven, neue Ansätze sowie neue Ansichten auch bessere Geschäftsergebnisse hervorbringen. Fördern können das junge Unternehmen, indem sie intern sowie extern Diversity proaktiv fördern und sichtbar machen. Dies gelingt auch, indem sie sich, inklusive Team, authentisch positionieren und Rollenvorbilder schaffen – beispielsweise durch Ambassadors. Neben der oben erwähnten persönlichen Ansprache können im Recruiting-Prozess genderkonforme Bezeichnungen benutzt oder auf Bewerbungsfotos verzichtet werden. 

Aufwandsminimierung für die Kandidat:innenseite

Den Aufwand für Bewerber:innen gering zu halten, bedeutet vor allem, mit der Zeit zu gehen. Ein Anschreiben inklusive der Bereitstellung eines klassischen Lebenslaufs, ist heute fast gänzlich veraltet, denn: es raubt Zeit und Motivation. Ein kurzes Telefonat, ein Video oder eine knapp gehaltene Bewerber-Maske, setzen die Hemmschwelle, sich zu bewerben, deutlich herunter. Candidate Experience ist das Stichwort. Vereinfachte und schnelle Formate, wie das Abfragen von kurzen aber eingängigen Bewerbungsvideos, sind hier zum Beispiel eine Lösung. Aber auch verschiedene Qualifizierungs-Tools und gut gemachte Candidate Journeys (adaptiert aus dem Online Marketing) können digital unterstützen und die Conversation Rate maßgeblich erhöhen.

Beispielsweise bietet HappyHire eine Bewerber:innen-Journey mittels Gamification und kleinen Quiz-Elementen. Bricht ein:e Kandidat:in mitten oder schlimmstenfalls am Ende der Candidate Journey die Reise ab, sollte nach Ursachen an allen Kontaktpunkten geforscht werden, um schnell daraus zu lernen und künftige Zeit- und Ressourcen-Verluste zu vermeiden. Auch einfache technische Verbesserungen helfen, beispielsweise Online-Formulare zu vereinfachen oder den Kandidat:innen One-Click-Bewerbungen zu ermöglichen. Auch in der Ausschreibung sollten bereits so viele, für den:die Bewerber:in relevante Informationen wie nötig über das Unternehmen, das Team und die Position zur Verfügung gestellt werden, sodass kein Bedarf entsteht, vermehrt Informationen nachzufragen. Falls doch, sollte der:die Ansprechpartner:in deutlich sichtbar und schnell kontaktierbar sein. Inzwischen stellen wir mit Talent Tree in der ersten Ansprache von Kandidat:innen sehr viele relevante Informationen zur Verfügung, vorausgesetzt, der Kunde stimmt hier zu und wir arbeiten nicht unter Geheimhaltungsrestriktionen.

Qualität, Professionalität und Schnelligkeit als nicht zu unterschätzende Basisfaktoren

Manche Faktoren erscheinen auf den ersten Blick selbstverständlich, doch können sie viel dazu beitragen, die richtigen Kandidat:innen für ein Scale-up zu gewinnen. Gute Leute möchten in guten Unternehmen arbeiten. Umso wichtiger ist es, dass die Personalarbeit und der Recruiting- und damit Kennenlernprozess als Aushängeschild fungiert. Es lohnt sich, sich mit professionellen Personalprozessen zu befassen. Geschwindigkeit und Commitment im Prozess sind dabei ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor. Exzellente Kandidat:innen sind im Zweifel nicht lange auf dem Bewerbermarkt und können zwischen mehreren spannenden Angeboten auswählen. Entsprechend ist es wichtig, mit einer Candidate Centricity die eigenen Recruiting-Prozesse im Zweifel zu verschlanken. Dazu gehören zum Beispiel Eignungsdiagnostik, Referenz-Checks aber auch die passende HR-Tech. Auch Recruiting-Spezialist:innen können Scale-ups unterstützen und schnelle Antworten und Entscheidungen sorgen dafür, dass die richtigen Mitarbeiter:innen sich für ein Unternehmen entscheiden. 

Fazit

Wir halten fest: Der Markt für Führungskräfte ist hart umworben und junge Unternehmen müssen sich auf die Gegebenheiten am Markt und den damit einhergehenden neuen Bedürfnissen von Kandidat:innen einstellen. Dabei helfen schon Adaptionen, wie eine transparente Kommunikation, aber auch Unconscious-Bias-Trainings oder eine optimierte Candidate Journeys. Unserer Erfahrung nach ist die Besetzung von Führungspositionen eine der wichtigsten Grundsteine für eine erfolgreiche Unternehmung, entsprechend sollte sich mit dem Thema auseinander gesetzt werden.

Autor

Julian von Blücher ist CEO und Gründer des Recruiting-Unternehmens Talent Tree. Als studierter Wirtschaftsingenieur ist er ein erfolgreicher Quereinsteiger, der mittlerweile über mehr als acht Jahre Recruiting-Erfahrung verfügt. Mit Talent Tree hilft er Scale-ups und Tech-Pionieren, die richtigen Persönlichkeiten zu finden, um ihren Purpose und ihre Unternehmensziele zu erreichen, ganz nach dem Motto: We help the brave create impact! 

Pitch bei der Höhle der Löwen

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pitch höhle der löwen investoren gründer

So begeistern Gründer die Investoren von ihrer Idee

Jeder Unternehmensgründer hat sich vermutlich bereits einmal das Szenario ausgemalt, bei der Höhle der Löwen vor den Investoren zu stehen und die eigene Geschäftsidee vorzustellen – mit einem positiven Ergebnis natürlich, die Investoren wurden überzeugt. 

Doch was kommt bei Investoren gut an und was überzeugt sie, zu investieren? Julian Fuchs kennt die Antwort. 

Er hilft Start-ups bei der Investorensuche und ist zudem selbst Investor, unter anderem bei dem Sport-Start-up Everjump. In folgenden Beitrag erklärt er, worauf Investoren wirklich achten, welche Faktoren überraschenderweise weniger wichtig sind und wie Gründer sich auf Pitches, wie man sie aus der Höhle der Löwen kennt, richtig vorbereiten können.

Investoren werden auf das Profil achten

Investoren vergleichen in der Regel zuerst das Profil der Unternehmensgründer. Sie achten auf die Persönlichkeiten, die ihnen gegenüberstehen, und darauf, welchen Eindruck die Unternehmensgründer machen. Darüber hinaus prüfen sie, ob sie über besondere Erfahrungen verfügen und ob sie bereits Erfahrungen gesammelt haben, die sie dazu qualifizieren, genau dieses Unternehmen zu führen. Außerdem wird geprüft, ob die Gründer schon einmal ein Unternehmen geleitet haben. Diese Themen sind für Investoren besonders wichtig.

Fähigkeiten und Erfahrungen anstelle von Herkunft und Karriere

Weniger interessant ist für die Investoren, welche Noten bei den Gründern im Zeugnis stehen und welche Hochschulen sie besucht haben. Sie untersuchen, woher sich die Gründer kennen und viel weniger, ob sie früher einen prestigeträchtigen Job hatten oder nicht. Geschlecht, Glaube und Herkunft sind für die Investoren nicht von Belang. Sie interessieren sich für Fähigkeiten, welche die vorzuweisende Erfahrung rechtfertigen kann. Ein guter Hochschulabschluss zählt bei den Händlern weniger als die Erfahrung in der Unternehmenswelt.

Was ist die beste Art und Weise, wie sich Gründer vorbereiten können?

Gründer müssen sich so vorbereiten, dass sie alle Zahlen ihres Unternehmens von innen heraus kennen, damit sie für die Fragen der Investoren gerüstet sind. Hier sind unter anderem Faktoren rund um den Markt, die Wettbewerber und zur Expansion zu berücksichtigen. Gründer müssen sicherstellen, dass sie sich im Voraus Gedanken darüber machen, wie sie die Akquisitionskosten für den Verbraucher senken können und welche Kanäle sie gegenwärtig und in Zukunft bespielen wollen. Dies ermöglicht es Gründern, auf jeder Ebene des Unternehmens etwas über das Kundenprofil und das Unternehmen selbst zu sagen. Fragen von Investoren können Folgendes umfassen:

Wird ausschließlich das Produkt verkauft?

Worum geht es beim Rest des Unternehmens?

Wie werden die Produkte beschafft?

Gibt es Rechte, die erworben werden können?

Um diese Fragen zu beantworten, müssen Gründer ihr Unternehmen von Grund auf verstehen – die Zahlen sollten im Kopf sein. Wenn Gründer ihren eigenen Unternehmensplan nicht verstehen, können sie schließlich auch die Löwen nicht überzeugen.

Autor

Als Gründer von Digital Rain unterstützt Julian Fuchs ambitionierte und talentierte Start-Up-Unternehmen mit Kapital sowie dem geeigneten Netzwerk und Expertenwissen. Dabei hat er sich auf zwei Nischen konzentriert: Zum einen Direct-to-Consumer-Start-Ups, diese verkaufen ihr Produkt oder ihre Dienstleistung über einen Onlineshop direkt an den Kunden und verzichten auf einen Zwischenhändler. Und auf Unternehmen im Bereich Onlinemarketing, insbesondere in Search und Adtech und auch in eigene Suchmaschinen.

Bild pixabay

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

An seinen Ideen und Visionen festhalten

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heydrate

heydrate Getränkepulver aus Früchten und Pflanzen als Pulver in kleinen portablen Getränkesticks

Stellen Sie sich und das Startup heydrate doch kurz unseren Lesern vor!

Heydrate wurde 2019 von mir, Janik Nolden und meinem Kollegen Julian Dienst gegründet. Vielen fällt es schwer, über den Tag verteilt genug zu trinken, ohne auf zuckerhaltige und synthetische Softdrinks zurückzugreifen. Wir möchten unsere Kund*innen bei einem gesunden und nachhaltigen Lebensstil unterstützen und setzen beste Zutaten aus Früchten und Pflanzen, komprimiert verpackt als Pulver in kleinen portablen Sticks.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Weil wir so ein Problem lösen, das uns auch selber betraf: Immer wieder hatten wir uns vorgenommen, mehr Leitungswasser zu trinken. Kurz bevor wir zur Uni gingen, haben wir uns Flaschen aus Glas oder Edelstahl eingepackt. Wir wollten weniger Müll produzieren und Emissionen durch den Getränketransport reduzieren. Doch am Ende kauften wir uns doch manchmal, entgegen unserer Prinzipien, zuckerhaltige Getränke abgefüllt in Flaschen, weil wir einfach Lust auf mehr Geschmack hatten. Und so kam uns dann die Idee zu heydrate. Wir wollten diesen Kreislauf brechen und eine zuckerfreie, natürliche Variante anbieten, die es einfach macht, täglich mehr zu trinken, ohne auf abgefüllte Softdrinks in Plastik- oder Glasflaschen zurückgreifen zu müssen.

Welche Vision steckt hinter heydrate?

Wir möchten den Getränkemarkt gesünder und nachhaltiger gestalten und unsere Kund*innen mit vielfältigen Getränken optimiert für unterschiedliche Situationen durch den Alltag begleiten.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als wir heydrate gegründet haben, hatten wir weder ausreichend Startkapital noch ein gutes Netzwerk. Wir mussten also klein starten. Im ersten Step bekamen wir ein Gründerstipendium, wodurch wir beide ein Jahr lang ein kleines Gehalt ausgezahlt bekamen. Im Rahmen unserer Pre-Seed Finanzierungsrunde konnten wir dann durch den Berliner Accelerator KitchenTown 30.000 Euro Startkapital für die erste Produktion einsammeln und jede Menge Unterstützung bei der Produktentwicklung und beim Netzwerken erhalten. Damit konnten wir dann schon einmal starten erste Produkte zu verkaufen und den Proof of Concept validieren.

In unserer Seed-Finanzierungsrunde konnten wir dann mit rund 600.000 Euro weiteres Kapital von Business Angels einwerben. Bereits im Jahr 2020 erzielten wir mit nur wenig Budget einen 6-stelligen Umsatz. Uns war klar, dass unser Konzept wirklich eine Chance haben könnte, doch wir mussten das Sortiment erweitern, um Kund*innen mit unseren portablen Getränkesticks und für verschiedenste Situationen optimierten Inhaltsstoffen durch ihren gesamten Alltag begleiten zu können – das ist auch bis heute unsere Vision. Bis Mitte 2021 konnten wir innerhalb eines Jahres auf dem Markt neben unserer Finanzierungsrunde auch unser Sortiment auf sieben verschiedene Sorten aus drei unterschiedlichen Getränke-Kategorien (Erfrischungsgetränke, Energydrinks und Sportgetränke) und diversen Accessoires erweitern. 

Wer ist die Zielgruppe von heydrate?

Unsere Zielgruppe sind alle, die eine Alternative zu zuckerhaltigen Getränken suchen – ob mit oder ohne funktionalen Nutzen. Sportler*innen können mithilfe unserer Electrolytes effizient hydriert und fit bleiben. Diejenigen, die über den Tag verteilt etwas Energie benötigen, wollen wir mit unseren Energy Getränkesticks unterstützen. heydrate passt sich jeder Lebenssituation an – gestresste Eltern, Arbeitnehmer*innen im Büro oder im Homeoffice, Personen auf Reisen im Zug, im Auto oder zu Fuß, bei heißem oder kaltem Wetter – egal wo und egal zu welcher Uhrzeit trinken ist wichtig und heydrate unterstützt dabei auf eine natürliche und nachhaltige Weise. Das ist uns sehr wichtig.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

©Kathrin Vogt

Abgefüllte Getränke verbrauchen 586x mehr CO₂, als Leitungswasser. Anstatt Getränke in Glasflaschen oder Plastikflaschen zum Supermarkt zu transportieren und dadurch jede Menge CO₂-Emissionen auszustoßen und Verpackungsmüll zu verursachen, liefert heydrate einen natürlichen „Getränkegrundstoff” aus hochwertigen Zutaten aus Früchten und Pflanzen in komprimierter Pulverform klimaneutral direkt zum/zu den Kunden*innen. Die Kunden*innen von heydrate können sich dann ganz einfach mit Leitungswasser einen nachhaltigen und leckeren Drink mixen. So werden viele Transportemissionen und jede Menge Plastikmüll eingespart. Mit den Getränkesticks möchten wir gleichzeitig Kund*innen motivieren, auf natürliche Weise mehr zu trinken. Durch die Kooperation mit Plastic Bank® sammeln wir zudem pro verkauftem Stick, eine Plastikflasche aus der Umwelt auf. In gut einem Jahr konnten wir so schon über 800.000 Plastikflaschen sammeln, wodurch wir 16 Tonnen Plastik aus der Umwelt entfernen konnten.

heydrate, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen unsere Reichweite mehr ausbauen, da wir hauptsächlich über Social Media und unseren Online-Shop, Kund*innen gewinnen. In den nächsten fünf Jahren sehen wir uns im großen Lebensmittel Einzelhandel und in Drogeriemärkten. Dazu führen wir bereits erste konkrete Gespräche. Außerdem ist es uns wichtig, einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben und in großen Mengen Plastikmüll sowie CO2-Emissionen zu reduzieren und aus der Umwelt zu schaffen. Wir möchten die Getränkeindustrie umkrempeln, denn aus unserer Sicht macht es wenig Sinn, Getränke verpackt in Plastik oder schwerem Glas tausende Kilometer zu transportieren, wenn Leitungswasser in vielen Ländern Europas fast überall und in guter Qualität verfügbar ist. Wir möchten viel mehr auf der Plattform, die Leitungswasser uns bietet, aufbauen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Es ist wichtig von seiner Idee überzeugt zu sein und man sollte sich sicher sein, dass auf dem Weg einige Dinge schief gehen können. An seinen Ideen und Visionen festhalten und nicht aufgeben daran zu arbeiten, ist etwas, das wir gelernt haben. Wir haben unsere Firma recht schnell (eigentlich zu schnell) gegründet – wir hatten nicht mal ansatzweise ein fertiges Produkt. Natürlich sollte man sich eine Gründung gut überlegen. Für uns hatte diese schnelle Gründung jedoch den Vorteil, dass es sich offizieller angefühlt hat und wir dadurch noch intensiver an dem Erfolg der Marke gearbeitet haben. Außerdem ist es wichtig den Markt und die Konkurrenz im Blick zu haben, um zu verstehen, wen man erreichen möchte und wie die Wettbewerbsprodukte funktionieren. An das eigene Produkt glauben, ausprobieren und dranbleiben, wenn es sich bewährt hat.

Wir bedanken uns bei Janik Nolden für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Selbst die besten Produkte verkaufen sich nicht von selbst

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wianco Startup of the Month November emma

WIANCO OTT Robotics ist Startup of the Month im November des Frankfurt Forward Awards

Stellen Sie sich und das Startup WIANCO OTT Robotics doch kurz unseren Lesern vor! 

Mit dem Beginn meiner Selbstständigkeit als Softwareentwickler im Jahr 1996 parallel zu meinem Studium der Wirtschaftsinformatik in Darmstadt widme ich mich seit 2004 als Geschäftsführer der WIANCO Solutions Group der Programmierung von Systemen im Bereich IT-Sicherheit und der IT-Qualitätssicherung sowie der Durchführung zugehöriger Projektmanagement Aufgaben. Vor rund 10 Jahren begann für mich zusammen mit Paul Tessmann – ebenfalls Geschäftsführer und Mitgründer der WIANCO OTT Robotics GmbH und zudem ein sehr guter Freund – die Reise der Entwicklung einer Lösung, der es gelingen sollte, menschliche Interaktionen mit beliebiger Software auf beliebigen Devices zu imitieren, um Mitarbeiter in der Durchführung repetitiver, monotoner Aufgaben zu entlasten.

Roboter und die Themengebiete der künstlichen Intelligenz faszinierten uns bereits seit unserer Kindheit. Dass es unserem Team gelingen würde, eine kognitive künstliche Intelligenz zu entwickeln, die ausgestattet mit Wahrnehmung und der Fähigkeit zur Bedienung jedes Systems, auch Nicht-IT-lern ermöglicht, ganze Geschäftsprozesse innerhalb von kürzester Zeit zu automatisieren, wirkte zu dieser Zeit für viele noch wie Science-Fiction.

Heute ist unsere Lösung, die freundliche digitale Assistentin EMMA, in Unternehmen unterschiedlicher Branchen im Einsatz und erledigt wiederkehrende Aufgaben schnell, zuverlässig und kostengünstig, sei es die Durchführung von Jahresabschlüssen in Steuerkanzleien, der Erstellung von Reports für Präsentationen für Geschäftsführer und Vorstände in Banken, der Versandvorbereitung und Rechnungserstellung für Webshop-Betreiber, Automatisierungen in SAP, Salesforce und anderen ERP Systemen, der Durchführung von Testautomatisierungen für IT-Unternehmen oder der Automatisierung von Social Media Management Aktivitäten auf unterschiedlichen Kanälen. EMMA kann jede Software sofort auf jedem Gerät bedienen, um alle zugehörigen Aufgaben zu erledigen, die keine Kreativität und keinen menschlichen Enthusiasmus erfordern. Und das sind bei genauer Betrachtung mehr Aufgaben, als man im ersten Moment erkennt.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Den beständigen und früh verankerten Wunsch nach Freiheit, Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit in der persönlichen Weiterentwicklung haben Paul Tessmann und ich sicherlich mit vielen Gründern gemeinsam. In den Geschichten berühmter Entdecker und Erfinder – seien es fiktive Charaktere wie Daniel Düsentrieb oder reale Personen wie Konrad Zuse – inspirierte uns der Gedanke, etwas zu entwickeln, das nicht nur für einen selbst, sondern für viele Menschen, bis hin zur einer ganzen Gesellschaft Nutzen und damit einen Mehrwert stiftet. In Kombination mit unserer Leidenschaft für Roboter, KI und Automatisierung musste das zwangsläufig zur Gründung eines Unternehmens in diesen Disziplinen führen.

Welche Vision steckt hinter WIANCO?

Das Zeitalter der Digitalisierung generiert weltweit einen sehr hohen Bedarf an Softwareentwicklern und anderen Fachkräften, die weder aktuell noch in den nächsten Jahren in ausreichender Anzahl vorhanden sein werden. Mit EMMA ist es uns gelungen, eine Lösung zu entwickeln, die auch Menschen ohne Programmierkenntnisse in die Lage versetzt, ihre eigenen repetitiven Prozesse zu automatisieren, um damit zum wertvollen Unterstützer und Teilnehmer der Digitalisierungsstrategien der Länder und der Unternehmen zu werden, statt die Position eines Zuschauers einzunehmen, der nicht wirklich versteht, wie sich die Welt in den nächsten Jahren um ihn herum verändert. 

Wir möchten wesentlich dazu beitragen, im Wirtschaftsstandort Deutschland in den Bereichen der Digitalisierung und der Weiterentwicklung der kognitiven künstlichen Intelligenz kompetitive Vorteile auf- und weiter auszubauen. Die Leistungsfähigkeiten unserer KI-Entwicklungen sind noch lange nicht am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt, sondern entfalten regelmäßig weitere Potenziale.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Auch die besten Produkte verkaufen sich nicht von selbst. Noch schwieriger ist der Verkauf von hochinnovativen Produkten, weil viele Entscheidungsträger lieber Verfahren und Lösungen anwenden, die bereits von anderen Konzernen eingeführt wurden, denn „dann kann man ja nichts falsch machen“. Schade ist es, wenn man sich damit der Chance beraubt, schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt etwas besser zu machen. Ein Unternehmen, deren Einheit die Umsetzung von Prozessautomatisierungen vornimmt, hat uns gegenüber mal erstaunlicherweise die Befürchtung geäußert, die Einfachheit und Effektivität von EMMA würde ihr Geschäftsmodell angreifen, da sie daran verdienen, möglichst viele MannTage für die Automatisierung und Wartung von Prozessen an ihre Kunden zu fakturieren. Zu unserem Glück haben dann andere Unternehmensberatungen verstanden, dass sie mit EMMA gerade aufgrund der geringen Komplexität wesentlich mehr Prozesse in kürzerer Zeit automatisieren können, so dass sich der Mehrwert für ihre Kunden signifikant erhöht, ohne dass der Projektumfang reduziert werden muss. 

Mittelfristig setzen sich Qualität und innovative disruptive Lösungen durch, aber am Anfang muss ein Startup lernen, mit solchen Situationen umzugehen, bis es die richtigen Partner gefunden hat, die Vorteile ihrer Lösung einer größeren Bühne zugänglich zu machen. 

Bisher finanzieren wir uns aus den eigenen Umsätzen, da die kognitive KI von EMMA sehr gut funktioniert und zunehmende Aufmerksamkeit erfährt, doch sind wir uns darüber bewusst, dass die Aufnahme von „intelligentem Kapital“ eine zielgerichtete Skalierung des Unternehmens wesentlich beschleunigt und neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der KI bewirkt.

Wer ist die Zielgruppe von WIANCO? 

Die Digitalisierung und damit schließlich Automatisierung von Geschäftsprozessen ist ein Thema dem sich mittelfristig kein erfolgreiches Unternehmen entziehen kann. Den Gesamtmarkt nicht aus dem Auge verlierend haben wir uns darauf spezialisiert, durch EMMA gerade auch für kleine und mittelständische Unternehmen eine preislich attraktive und sehr effektive Lösung zu schaffen. In nur 90 Minuten hat die Facharbeiterin eines mittelständischen Unternehmens im B2C E-Commerce mit EMMA ihren Prozess zur Bestellannahme und Versandvorbereitung inkl. Rechnungserzeugung im Webshop Backend automatisiert und damit 3 Stunden an täglicher Bearbeitung dieses wiederkehrenden Prozesses pro Mitarbeiter eingespart.

Das macht bei 220 Arbeitstagen und einem Stundensatz inkl. Personalnebenkosten in Höhe von 20 € rund 13.200 € pro Jahr an Einsparung pro Mitarbeiter aus. Die anteiligen gegenüberstehenden Kosten der Automatisierung lagen bei rund 680 €. Das überzeugt, und die Entscheidung für den Kauf von EMMA wurde noch in derselben Woche getroffen. Doch auch einzelne Fachbereiche im Banken- und Konzernumfeld haben sich bereits von den Vorteilen von EMMA überzeugt und präsentieren ihre Erfolge weiteren Unternehmenseinheiten. Sie automatisierten Prozesse an 1 bis 2 Tagen, für die sie vorher 15 – 20 Tage benötigten. Unsere Zielgruppe sind damit zwar prinzipiell Unternehmen aller Größen, doch liegt ein wesentlicher Vorteil von EMMA in der kurzen Einarbeitung, der schnellen Umsetzung einer Prozessautomatisierung und damit in der unmittelbaren Einsatzfähigkeit in jedem mittelständischen Unternehmen.

Wie funktioniert EMMA? Wo liegen die Vorteile? 

EMMA erledigt zeitaufwendige, mühselige Aufgaben, die ansonsten Mitarbeitende an den Medienbrüchen ausführen. Deswegen beherrscht EMMA dieselben Arbeitsschritte wie die Mitarbeitenden. Das sind im Wesentlichen: Programm-Icons , Texte und Felder suchen, Scrollen, Texte oder Daten lesen und vergleichen,

Klicken, um z. B. Dateien oder Programme zu öffnen, Daten oder Texte kopieren und einfügen, Daten oder Texte eingeben, Daten auslesen, Daten sortieren, Entscheidungen treffen: 

Wenn A erfüllt ist, dann tue B, ansonsten C, So lange wiederholen, bis eine Bedingung erfüllt ist, Dateien drucken, u. a. als pdf, an Systemen anmelden, Programme „wechseln“, Dateien oder Verzeichnisse anlegen, Mails schreiben und versenden, …

Auf einem Desktop-Rechner, einem Notebook oder einer virtuellen Maschine installiert ermöglicht EMMA dem Benutzer, ihr auf sehr einfache Weise zu „erklären“, was und wie sie es zu machen hat – ähnlich der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Anschließend kann sie alle gelernten Prozesse 24/7 für das Unternehmen durchführen, wird nicht müde, braucht keinen Urlaub, übersieht nichts und vertippt sich nicht. Dadurch wird das wertvolle Prozess-Know-how im Unternehmen konserviert, dokumentiert und ist jederzeit abrufbar und ausführbar. Die Einfachheit von EMMA steigert zudem den Wertschöpfungsskill der Mitarbeiter und motiviert diese zur Unterstützung der Digitalisierung.

Häufig existierende Vorbehalte und Ängste zur Digitalisierung lösen sich schnell auf, und die Produktivität steigt, während die Arbeit mit EMMA wirklich Spaß macht, was uns involvierte Mitarbeiter unserer Kunden regelmäßig bestätigen. Darüber hinaus beweist EMMA mit Fakten, was und wie sie es durchgeführt hat, statt über elektronisch erzeugte technische Protokolle lediglich fehleranfällige Behauptungen zu erstellen. Damit bildet auch die Art ihrer revisionssicheren Dokumentation automatisierter Abläufe einen wesentlichen Vorteil für Fach- und Abteilungsverantwortliche, den es in dieser Form bisher nicht gab. Denn auch sie wurde erst durch die kognitive KI ermöglicht, die die Prozessausführung, Überwachung und Dokumentation aus der Benutzer Perspektive vornimmt.

Sie sind Startup of the Month im Monat November. Wie geht es jetzt weiter? 

Nun, wir würden uns sehr freuen, wenn der innovative gesellschaftliche Mehrwert von EMMA uns auch die Auszeichnung „Startup of the Year“ ermöglicht. 

WIANCO OTT Robotics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mit einem Umsatzziel von über 400 Millionen Euro und rund 1300 Mitarbeitern befindet sich WIANCO auf einem Weg, der unserem wachsenden Team ein Höchstmaß an Konzentration und Disziplin abverlangt, während sich unsere aufbau- und ablauforganisatorischen Unternehmensstrukturen einer fortlaufenden, rapiden Veränderung unterziehen werden. Erfolgreich vorgemacht haben das schon andere, doch wissen wir um die hierfür notwendigen Unterstützungen durch starke Partner. Das Bewusstsein darüber, dass es sich dabei nicht um einmalige, zufällige Ereignisse, sondern reproduzierbare Strukturen handelt, stärkt unsere Entschiedenheit diesen Weg ebenfalls zu gehen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

  1. Selbst die besten Produkte verkaufen sich nicht von selbst. Investiert frühzeitig in den Aufbau von starken Partnerschaften. Bis sich diese entwickeln und reifen vergeht ebenfalls viel Zeit.
  2. Schwierigkeiten und Fehlschläge sind keine Ausnahmen, sondern gehören zum Lern- und Wachstumsprozess dazu. Auch die größten Boxer schlagen regelmäßig daneben und lagen ausnahmslos auf den Brettern. Trainiert Eure geistige und körperliche Konstitution, ernährt Euch gut und vernachlässigt nicht die Physik Eurer Körper.
  3. Seid hilfsbereit, freundlich und stiftet Eurer Zielgruppe den Mehrwert, der sie erfolgreich macht. Euer Erfolg resultiert aus der Menge und Höhe des Nutzens, den Ihr für sie generiert – nicht aus den Features Eurer Produkte.

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder