Freitag, November 7, 2025
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Man sollte sich selbst gut einschätzen können

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Poacher Sports verein Amateurfußball

POACHER Sports digitalisiert den Dirkektkontakt im Amateurfußball zwischen Fußballspieler/in und Verein

Stellen Sie sich und das Startup POACHER Sports doch kurz unseren Lesern vor!

Wir, Poacher Sports, digitalisieren den Direktkontakt zwischen Fußballspieler/in und Verein. Wir wollen den rund 7 Millionen Amateurfußballer/innen in Deutschland die Möglichkeit geben ihre fußballerische Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und bieten auf unserer Plattform Zugang zu allen sportrelevanten Themen. Auch die ca. 25000 Vereine in Deutschland haben auf unserer Plattform die Möglichkeit nach neuen Spielern zu suchen und sie zu kontaktieren.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Aus unserer eigenen sportlichen Laufbahn haben wir erkannt, dass es so gut wie allen Fußballspieler/innen ähnlich ergeht, wenn es darum geht einen neuen Verein zu finden. Hier wollen wir ansetzen und haben durch zahlreiche Anmeldungen (mehrere Tausend Spieler/innen und über 300 Vereine), trotz coronabedingten Stillstandes des Amateurfußballs, großen Zuspruch erhalten. 

Welche Vision steckt hinter POACHER Sports?

Wir wollen die Transparenz und Effizienz im Amateurfußball steigern und allen Spieler/innen die Möglichkeit bieten ihre sportliche Zukunft aktiver mitzugestalten. Auch die Vereine profitieren indem sie ihre Suche nach neuen Spieler/innen optimieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

In einem Start Up entwickelt sich in der Regel alles deutlich schneller und dynamischer als in bereits gewachsenen Unternehmen. Demnach steht man auch schneller vor zu lösenden Problem. Angefangen bei der Frage ob Web App oder App zum Start, bis hin zur Wahl der richtigen Investoren. Durch Letztere sind wir demnach auch finanziert.

Wer ist die Zielgruppe von POACHER Sports?

Unsere Zielgruppe sind die rund 7 Millionen Fußballer/innen und rund 25000 Vereine in Deutschland. In Zukunft wollen wir unser Angebot auf andere Mannschaftssportarten und andere Länder ausdehnen.

Wie funktioniert POACHER Sports? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Kern unserer App steht der Direktkontakt zwischen Spieler/in und Verein. In der Detailsuche kann der User gezielt nach verschiedenen Attributen filtern und den/die passende/n Kandidaten/-in direkt kontaktieren. Darüber hinaus haben wir einen eigenen, von anderen Social Media Portalen bekannten, Feed integriert, in dem unsere User posten und sich austauschen können. So schaffen wir eine regelrechte Community im Amateurfußball.

POACHER Sports, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren haben wir es hoffentlich geschafft dem Breitensport durch Digitalisierung die Bühne/Plattform zu geben, die er verdient, denn oft wird leider vergessen, dass 99% aller Fußballer/innen genau dort unterwegs sind und damit die Basis bilden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sucht euch ein gutes Team!

Man sollte sich selbst gut einschätzen können und auch wissen wo es vielleicht Know-How von außen Bedarf.

Glaubt an eure Vision, egal wie oft ihr dafür nach Rückschlägen wieder aufstehen müsst. Rückschlage hat/hatte jedes Start Up!

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bindet eure Kunden in die Entwicklung des Produktes ein

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anny

anny: Komplett-Lösung für das digitale Buchungs- und Ressourcenmanagement

Stellen Sie sich und das Startup anny doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein junges Team aus Aachen. Wir entwickeln eine Komplett-Lösung für das digitale Buchungs- und Ressourcenmanagement. Unsere Software bietet auf der einen Seite eine enorme Zeit- und Arbeitsentlastung in der Verwaltung und stellt auf der anderen Seite auch eine Plattform dar, auf der Endkunden alle zeitlich gebundenen Ressourcen finden können. Wir ermöglichen, dass du deinen Kunden und Kundinnen das bestmögliche Buchungserlebnis anbieten kannst.

Ob Raumbuchung, Equipmentverleih oder Terminabsprache – oft hat man es mit E-Mail-Ping-Pong und Fehleranfälligkeit zu tun. Mit anny greifen wir die Buchungsproblematik an der Wurzel und setzen auf umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten. Somit kann anny in jeder erdenklichen Branche und für jede Art der Online-Buchung eingesetzt werden.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Die Motivation, aus einer Idee ein Unternehmen zu machen, kommt häufig daher, dass man selbst in seinem Alltag mit einem Problem konfrontiert wird. So war das auch bei uns. Unser Team hat schon länger in einem Coworking gearbeitet. Dort gibt es eine Vielzahl an Räumen und Equipment, auf das man als Coworker zurückgreifen kann. Die wesentliche Herausforderung bestand allerdings darin, die verfügbaren Ressourcen zu koordinieren. Manche Ressourcen waren so gut wie ungenutzt, während manche Räume z.B. regelmäßig doppelt belegt waren. Als Nutzer konnte man sich nie sicher sein, dass man einen Raum wirklich nutzen kann. Das war ärgerlich.

Im Gespräch mit der Verwaltung stellte sich heraus, dass auch im Hintergrund ein enormer Pain bestand. Das Coworking Space brauchte eine Lösung für das interne als auch das externe Ressourcenmanagement. Gemeinsam haben wir die Anforderungen an eine solche Lösung herausgestellt. So entstand anny, welches heute auch bei öffentichen Einrichtungen, Technologiezentren, Universitäten, Freizeiteinrichtungen, Dienstleistern und vielen mehr eingesetzt wird.

Welche Vision steckt hinter anny?

Unsere Vision ist eine Welt, in der es so einfach wie möglich ist, geteilte Ressourcen zu finden, zu buchen und zu verwalten. Das möchten wir mit Digitalisierung unterstützen. 

Was heißt das genau? In der Zukunft sollte man nicht mehr anrufen müssen oder ein umständliches Formular ausfüllen müssen, um einen Termin anzufragen. Man sollte verfügbare Arbeitsräume auch finden können und nicht erst vor Ort sehen müssen, dass der Sportplatz bereits doch belegt ist. Mit anny ist selbst das Bezahlen in einem Klick direkt erledigt. Im Sinne einer Shared Economy werden alle Verfügbarkeiten transparent sein und Kapazitäten damit effizienter ausgeschöpft werden bei potentiell geringerem Ressourcenverbrauch. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Im Business-to-Business (B2B) Geschäft, welches wir bedienen, ist die Funktionsfähigkeit des Systems kritisch. Ein unvollständiger MVP kann nicht eingesetzt werden, denn anny wird in relevante Geschäftsprozesse eingesetzt, die keine Fehler erlauben. Bei einem Kunden, der Räume über uns anbietet, dürfen keine Doppelbuchungen auftreten. Genauso muss die automatische Rechnungsstellung und auch die Zahlungsabwicklung absolut fehlerfrei laufen.

Unsere größte Herausforderung war und gleichzeitig unser größter Meilenstein ist es, dass wir mit agilen Entwicklungsmethoden ein stabiles, sicheres und nutzerfreundliches Produkt geschaffen haben, auf das sich unsere Kunden verlassen können.

Dieser Fokus auf die Produktentwicklung bedeutete gleichzeitig, dass wir die aktive Suche nach Risikokapital pausiert haben. Unsere Strategie zahlt sich nun aber aus. Durch organisches Wachstum haben wir in weniger als einem Jahr einen Umsatz von über 500k Euro erzielt. Mit unserem nachhaltigen Geschäftsmodell als Grundlage und bewiesener Kunden-Traktion sind wir für eine (VC-gestützte,) schnelle Wachstumsphase in der Zukunft gut gerüstet.

Wer ist die Zielgruppe von anny?

Die Kunden von anny sind vor allem Geschäftskunden mit komplexen Buchungsszenarien, z.B. Universitäten & Hochschulen, Dienstleistungsunternehmen, Vermietungsdienstleister, Multi-Tenant Gebäude, Schwimmbäder, Freizeitanlagen, Coaches und Co-Working Spaces. 

Auch Unternehmen, die sich für New Work interessieren, wenden sich an uns, um Arbeitsplatzbuchungen im Sinne eines hybriden Arbeitsmodell umzusetzen. Des Weiteren bieten wir allen Einzelpersonen und Kleinstunternehmen die Basisfunktionen unsers Systems kostenlos an.

Wie funktioniert anny? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Beim Buchungssystem von anny legen wir Wert darauf, dass man sich ganz einfach und intuitiv selber registrieren und seine Ressourcen anlegen kann. In wenigen Schritten hat man eine eigene Buchungsseite. Taucht man tiefer in die Materie, merkt man, dass jeder Use-Case abbildbar ist und eigene Konfigurationen super einfach umzusetzen sind. 

Dieser große Funktionsumfang ist derzeit von keiner anderen Lösung auf dem Markt abgedeckt. Viele Anbieter beschränken sich auf einen Anwendungsbereich (z.B. Calendly für Terminbuchungen oder Microsoft Exchange für Raumbuchung) und setzen veraltete Technologie ein.

Das Produkt von anny ist lebendig. Das heißt, wir arbeiten konstant an Verbesserungen und neuen Integrationen zu bspw. Schließsystemen und Videotelefonie-Tools. Unsere Technologie ist modern und Buchungen können von überall und von allen Geräten getätigt werden.

anny, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren werden wir die universale Anlaufstelle für digitale Buchungsverwaltung sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bindet eure Kunden in die Entwicklung des Produktes ein. So erhaltet ihr Nähe am Markt, könnt Feedback und Insights sammeln und schafft im besten Fall ein nachhaltiges Wachstum.

Das Team ist entscheidend. Haltet eure Motivation hoch, glaubt gemeinsam an eure Vision und traut euch, das Team um starke Mitglieder und weitere Expertise zu erweitern.

Freut euch auf die Reise!

Wir bedanken uns bei den Gründer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bleibt gesund

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ACCURE Batterien

ACCURE analysiert Leistungsdaten von Batterien zum Beispiel in Elektroautos, um sie besser zu machen

Stellen Sie sich und das Startup ACCURE doch kurz unseren Lesern vor!

ACCURE analysiert Leistungsdaten von Batterien zum Beispiel in Elektroautos, um sie besser zu machen. Ein bisschen so wie bei Runtastic für den Sportler. Wir managen weltweit bereits über 250.000 Batteriemodule und arbeiten dazu mit internationalen Automobilkonzernen, Energieversorgern und Versicherungen zusammen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Im Rahmen meiner Promotion an der RWTH Aachen konnte ich tiefe Einblicke in das Potential von Batteriespeichern gewinnen und gleichzeitig sehen, wo wir heute stehen. Eines wurde mir dabei sehr schnell klar. Wir wollen helfen, diese Lücke schnell zu schließen, indem wir die Batterie laufend analysieren und nicht erst nach den Ursachen suchen, wenn sie kaputt gegangen ist. 

Welche Vision steckt hinter ACCURE?

Wir glauben, dass Batterien das wichtigste Puzzlestück der Energie- und Mobilitätswende sind. Mit unserer Cloud Lösung machen wir Batterien schneller besser und beschleunigen damit den Abschied von fossilen Brennstoffen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Jede Wachstumsphase hat ihre eigenen Herausforderungen – für uns als „first time founder“ war die erste Finanzierungsrunde dabei sicherlich besonders komplex herausfordernd. Nach dem wir nun 10 Millionen US-Dollar geraist haben, geht es nun eher um operative Dinge – zum Beispiel: wo bekomme ich hochqualifizierte Entwickler:innen her.

Wer ist die Zielgruppe von ACCURE?

Unsere Kunden kommen aus der Mobilitäts- und Energiewelt, von elektrischen Scootern über Autos, Busse und Schiffe bis hin zu großen Energiespeicheranlagen. Daneben arbeiten wir zum Beispiel mit Versicherungen zusammen – die finden unsere Daten natürlich spannend, um beispielsweise mögliche Batteriebrände zu erkennen und ihnen entgegen zu wirken.  

Wie funktioniert ACCURE? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Ein bisschen ist es tatsächlich wie bei Runtastic oder wie bei Google Analytics. Die Batterie erhebt selbst ständig Leistungsdaten – aber die Hersteller oder Nutzer machen bislang nichts damit. Diese Daten werden nun in unsere Cloud eingespeichert und analysiert. Und so wie Runtastic mithilfe der Laufdaten erkennt, wie fit ich bin, erkennt die ACCURE Cloud, wie fit die Batterien sind. 

ACCURE, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Vision ist es, jede Batterie auf der Welt zu verbessern. Und wenn ich mir anschaue, was wir in nicht einmal eineinhalb Jahren bereits erreicht haben, bin ich zuversichtlich, dass wir eines Tages zumindest in die Nähe dieses Ziels gelangen werden. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bleibt gesund: Für mich bedeutet das sieben Stunden Schlaf pro Nacht, drei Einheiten Sport pro Woche und ein Sozialleben auch außerhalb der Company 

Im Zweifelsfall dagegen: Wenn ihr bei potenziellen Teammitgliedern oder Gesellschafter:innen ein Störgefühl habt, sagt nein. Auch wenn es schwerfällt. 

Fokus!: Überlegt euch, was euer persönlicher USP für das Unternehmen ist und konzentriert auch darauf. Als CEO ist dies am Anfang vor allem Vision, Hiring und Fundraising. 

Bild: ACCURE Battery Intelligence GmbH / J. Büthe

Wir bedanken uns bei Kai-Philipp Kairies für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: ACCURE

Wartet nicht auf die eine große Idee

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smartmiete

SmartMiete bietet durchdachte und vollständig digitale Lösungen für Vermieter und Mieter

Stellen Sie sich und das Startup SmartMiete doch kurz unseren Lesern vor!

Gerne! SmartMiete ist ein klassisches Startup, das im vergangenen Jahr bei null im deutschen Markt gestartet ist. Dabei ist unsere Situation recht ungewöhnlich, denn wir sind die deutsche Tochtergesellschaft von Husleie.no, einem norwegischen Unternehmen, das dort seit mehr als fünf Jahren sehr erfolgreich ist. In Norwegen laufen mehr als 20 Prozent aller Neuvermietungen privater Wohnungen über Husleie.no. 

Die administrativen Aspekte der Vermietung wie Mietvertrag, Mietsicherheit, Übergabeprotokoll, Stromlieferung und Zahlungsverwaltung — werden von uns in einem sehr einfachen, voll digitalen Prozess angeboten. Das ist in dieser Form völlig neu in Deutschland.

Ich selbst bin seit zehn Jahren als Gründer und Geschäftsführer verschiedener Startups unterwegs. Unter anderem habe ich eines der ersten Legal-Tech-Startups in Europa gegründet, das wir an einen internationalen Verlagskonzern verkaufen konnten. Zuvor war ich in großen Medienunternehmen tätig und bin ursprünglich gelernter Rechtsanwalt. Mein Mitgeschäftsführer und CEO unserer norwegischen Mutter, Kjetil Olsen, hat ein Unternehmen im Bereich Recruiting gegründet, das von StepStone übernommen wurde. Dort haben wir uns damals auch kennengelernt. Später hat er unter anderem einen Venture Inkubator in Oslo und das internationale Geschäft der Freelancer-Plattform Upwork aufgebaut.

Welche Vision steckt hinter SmartMiete?

Unsere Vision ist sehr simpel: Wir wollen das Leben von Privatvermietern einfacher und sicherer machen. Private Vermieter von Wohnungen vermieten fast immer nebenberuflich und ohne tiefes Fachwissen. Gleichzeitig sind sie in einem hoch regulierten Bereich unterwegs, mit komplexen und sich ständig verändernden Vorgaben und Stolperfallen. Die damit verbundenen Aufgaben sind zersplittert und aufwendig, von digitalen Erleichterungen ganz zu schweigen. Häufig wird noch mit alten Formularbüchern und am Rand der Legalität gearbeitet. Dem stellen wir einen zeitgemäßen digitalen Prozess gegenüber, der allen Beteiligten Spaß macht und Ärger spart.

Was sind Ihre Aufgaben? Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus?

Unsere Aufgaben und unsere Arbeitstage sind sicher ähnlich zu anderen Startups. Dazu gehört auch, dass es „normal“ nicht gibt. Jeder Tag ist anders und birgt unvorhergesehene Überraschungen, in alle Richtungen. Ungewöhnlich ist bei uns auch, dass wir in unserem Heimatmarkt Norwegen bereits ein erfolgsbewiesenes Produkt haben. Das bedeutet, dass wir jeden Tag schauen, ob und was von den dortigen sehr innovativen Ansätzen auch in Deutschland funktioniert. Wir wollen und können sehr intelligente Lösungen in den Markt bringen, müssen aber gleichzeitig darauf achten, dass diese Lösungen lokal verstanden und akzeptiert werden. Das ist eine spannende Herausforderung, die uns von „klassischen“ Startups unterscheidet und enorm viel Potential hat.

Wer ist die Zielgruppe von SmartMiete?

Unsere Zielgruppe sind private Vermieter von Wohnraum. Typischerweise sind das Menschen, die eine bis zehn Wohneinheiten geerbt oder als Investment gekauft haben und bei der Vermietung eine „Hands-On Mentalität“ haben, also nicht große Teile ihrer Rendite an eine professionelle Hausverwaltung weiterreichen wollen.

Wie funktioniert SmartMiete? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

SmartMiete bietet genau durchdachte und vollständig digitale Lösungen für Vermieter und Mieter in genau definierten Situationen. Wir wollen weder eine Verwaltersoftware noch eine Plattform für Vermietungsthemen aller Art sein. Stattdessen steht für uns Problemlösung durch Simplizität im Vordergrund.

Ein Beispiel ist der Mietvertrag: Natürlich kann man dafür ein Formular zur Verfügung stellen, und das wars. Aber wir gehen einen Schritt weiter und überlegen uns im Detail, welche Fragen, Sorgen und Bedürfnisse die Vertragsparteien in der jeweiligen konkreten Situation haben. Und wie wir möglichst einfach aber mit hohem Qualitätsanspruch Lösungen bieten können.

SmartMiete, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Für uns ist völlig klar, dass private Wohnungsvermietungen auf Dauer nicht mit Mietverträgen auf Papiervordrucken, einer analogen Zettelwirtschaft von Mieterselbstauskunft bis Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und der physischen Übergabe verpfändeter Sparbücher stattfinden werden. Die Macht der Gewohnheit ist zwar groß, aber das Bedürfnis nach klaren und komfortablen Prozessen wird größer werden. Auch dieser Lebensbereich wird digitalisiert. Hier werden wir im Laufe der nächsten fünf Jahre große Fortschritte machen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens — Wartet nicht auf die eine große Idee, und lasst Euch nicht von vermeintlicher Konkurrenz abschrecken. Fast alles gibt es irgendwie bereits. Letztlich gewinnt aber nur der, der die Sache überzeugender umsetzt und intelligenter vermarktet.

Zweitens — Organisiert Eure internen Abläufe entsprechend allgemein anerkannter Best Practices für innovative Wachstumsunternehmen. So könnt Ihr davon profitieren, dass andere vor Euch bereits Fehler gemacht und daraus gelernt haben, statt die gleichen Fehler nochmals zu machen.

Drittens — Business is People Business. Wenn Ihr wachst, seid Ihr nicht mehr Einzelkämpfer, sondern Team. Und echte Teams haben heutzutage weniger mit Tischkicker und Party als vielmehr mit Vertrauen, Delegation und Leistung zu tun.

Wir bedanken uns bei Daniel Biene für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Findet den Weg, der zu Euch passt

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abenteuer-markt.de Eltern DIY Kinder

Auf abenteuer-markt.de finden Eltern DIY- Beschäftigungsideen für Kinder

Stellen Sie abenteuer-markt.de und sich doch kurz unseren Lesern vor!

abenteuer-markt.de ist eine Marke der oestreicher GmbH. Die oestreicher GmbH möchte Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder zuhause entlasten. Wir wollen Eltern Zeit und Stress ersparen und Kindern die Chance auf aktives Tun, Lernen und Bildung geben. So bauten wir im ersten Lockdown 2020 abenteuer-markt.de auf. 

Wer sind wir: Dr. Christoph Oestreicher, ein KI-Spezialist mit langjähriger Trainings- und Lehrerfahrung und Dr. Elke Oestreicher, eine Expertin für Customer Development mit zwei pädagogischen Ausbildungen und Studium.

Auf abenteuer-markt.de finden Eltern bereits über 800 Do-It-Yourself- (DIY)- Beschäftigungsideen für Kinder bis zum Alter von ca. 10 Jahren. Alle Anleitungen zur Beschäftigung sind gleich strukturiert und Schritt für Schritt mit Bildern unterlegt. Sie sind nachhaltig und kommen häufig ohne viel Material aus.

Auf der Plattform kann jeder Nutzer Ideen für Kinder einstellen, wodurch es innerhalb nur eines Jahres gelang, eine umfassende Auswahl zu erzielen. Die Angebote kuratieren wir vor der Veröffentlichung nach pädagogischen Qualitätskriterien. Alle Beschäftigungsideen sind kostenfrei zugänglich und werden heute bereits von über 16.000 Eltern jeden Monat genutzt.

Heute sind wir mit abenteuer-markt.de die größte Plattform im deutschsprachigen Raum für DIY-Beschäftigungsideen für Kinder. Die Plattform abenteuer-markt.de war der Anfang. Sie bildete die Grundlage für unser heutiges Unternehmen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Bei der Entwicklung von abenteuer-markt.de lernten wir durch Kundenbefragungen und Nutzer-Tests: Es braucht mehr Formen früher Bildung. Die größte Herausforderung lag in der Betreuung von Kindern bis zum Alter von ca. 10 Jahren, da diese beschäftigt werden wollen und die Zeiten der Selbstbeschäftigung sehr gering sind. Quengelnde und drängelnde Kinder im Rücken sitzen zu haben, ist anstrengend, besonders wenn wichtige Aufgaben zu erledigen sind oder wenn Konzentration im Online-Meeting gefragt ist. Die Kinder vor den digitalen Endgeräten und dem Fernseher zu parken, schürt das schlechte Gewissen. Weitere zusätzliche Angebote zur Betreuung von Kindern, die über die institutionelle Betreuung hinausgehen und Eltern bei der Kinderbeschäftigung zuhause entlasten, werden dringend gebraucht. Diese Problematik bestand schon vor der Pandemie, spitzte sich aber währenddessen erheblich zu.

Dafür entwickelten wir eine Online-Kinderbetreuung auf abenteuer-markt.de, die wir in Zukunft mit einem digitalen Lern- und Spielbegleiter kombinieren wollen. Entstanden ist ein digitales, skalierbares Geschäftsmodell. 

Der Erfolg von abenteuer-markt.de und die Idee des digitalen Lern- und Spielbegleiters, gepaart mit der Online-Betreuung, fand viel Anerkennung. So wurden wir mit der Idee zuerst im PreLab im CyberForum Karlsruhe aufgenommen und sind anschließend in das CyberLab eingezogen – dem Hightech-IT-Startup Accelerator des Landes Baden-Württemberg. Mittlerweile haben wir vom Bundesministerium für Wirtschaft im Rahmen der kompetitiven IGP-Ausschreibung eine Förderung erhalten, bei der wir die technischen Details unseres digitalen Lern- und Spielbegleiters prüfen. Dabei wurde schnell klar, dass wir, um die Online-Kinderbetreuung zu starten, einen rechtlichen Rahmen benötigen. Entstanden ist die oestreicher GmbH.

Welche Vision steckt hinter abenteuer-markt.de und der oestreicher GmbH?

Unsere Vision ist, dass jedes Kind sein volles Potenzial entfalten kann. Wir wollen Kindern das Handwerkszeug und das Vertrauen geben, dass sie ihr Leben gestalten können und zugleich das Know-how besitzen, die Probleme unserer Zeit zu lösen. Zugleich wollen wir damit Familien bei der frühen Bildung zuhause entlasten und damit Vereinbarkeit von Familie und Beruf lebbar machen.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Durch den Lockdown im Frühjahr 2020 entfielen Aufträge aus unserer Selbstständigkeit, bei der wir  Unternehmen zur Kundenzentrierung und zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz berieten. Wir saßen mit unseren Kindern zuhause und durch diese Zwangspause fokussierten wir uns darauf, was die Menschen jetzt brauchten. Uns fiel auf, dass vor allem Eltern die Situation sehr anstrengend erlebten. Eltern waren nicht darauf vorbereitet, ihre Kinder ganztags zu betreuen und die frühe Bildung sowie die Schulbildung zu übernehmen — geschweige denn, neben ihrer beruflichen Tätigkeit diese Themen zu stemmen. Wir suchten nach Lösungen.

Eins ist auf dem Weg klar geworden, Ideen gibt es viele. Es geht darum diese umzusetzen, auszuloten und stetig weiterzuentwickeln.

Unsere Vision und die Tatkraft halfen gemeinsam mit unserer pädagogischen Erfahrung und Expertise im Umgang mit Menschen, dass wir Menschen für unser Vorhaben gewinnen konnten – seien es Menschen, die Beschäftigungsangebote für Kinder einstellen oder seien es Kooperationspartner, wie z.B. das Haus der Familie, Mentoren oder Förderer, wie z.B. die Hanns-Voith-Stiftung (durch die wir unsere Plattform abenteuer-markt.de mit einem professionellen Design ausstatten konnten und nun klassische PR-Arbeit im professionellen Stil machen können). Zudem unterstützte uns das Feedback der Mentoren und Coaches im PreLab und im CyberLab. Finanziert haben wir uns mittels unserer Rücklagen und daraus, dass Christoph Trainings im Bereich Künstlicher Intelligenz gibt. 

Wir haben uns an ein hochsensibles Thema gewagt, dass wir hoch technologisiert angehen. Das wäre ohne unsere IT- und KI-Expertise nicht möglich. Die Innovationskraft liegt im Team und in der Fähigkeit die Kundenbedürfnisse miteinzubeziehen. Wir wissen darum, dass Geschäftsmodelle ohne den Einsatz von digitalen Technologien nicht skalierbar sind, und damit auch nur einen begrenzten Kundenkreis ansprechen können. Da wir alle Familien erreichen wollen, auch international, setzen wir auf die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen der KI-Technologie.

Wer ist die Zielgruppe?

Bei abenteuer-markt.de sind es Eltern und Kinder. Bei der Online Kinderbetreuung sind die Nutzer ebenfalls die Kinder. Neben den Kindern profitieren davon aber auch die Eltern – und damit auch Unternehmen.  

Selbstständige und Unternehmen können für sich und ihre Mitarbeiter unsere Online-Kinderbetreuung buchen – und zwar während der Homeoffice-Zeit und zur Unterstützung der Betreuung zuhause. Damit entlasten wir Eltern aus ihrer Doppelrolle und wir schaffen Freiräume sich auf die Arbeitsaufgaben zu konzentrieren. Zugleich erhalten die Kinder qualitativ gute Bildungsangebote, wodurch sie aktiv sind und in ihrer Entwicklung gefördert werden. So schließen wir Betreuungslücken (z.B. Ferienzeiten), schaffen Freiräume (z.B. bei einem höheren Arbeitsaufkommen in Unternehmen) oder bieten Entlastung (z.B. Entspannung für Eltern). 

Wie funktioniert der abenteuer-markt.de und die Online-Kinderbetreuung? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Uns unterscheidet, dass wir ein Educational-Technology-Startup sind.Denn, wir setzen erstens auf Bildung und zwar auf die frühe Bildung. Frühe Bildung wurde lange vernachlässigt und ist nicht umsonst ein großes politisches Thema. Deutlicher denn je wurden die Auswirkungen der Pandemie bei Kindern sichtbar (z.B. aktuelle Bertelsmann Studie 2021 oder Studie vom Deutschen Kinder- und Jugendinstitut 2021). Auf welche Fähigkeiten und Kenntnisse soll aufgebaut werden, wenn die Basis nicht (ausreichend) vorhanden ist?

Dafür zeigen wir (1) auf abenteuer-markt.de, dass wir mit vielen einfachen Materialien und Beschäftigungsideen bereits viele Grundlagen bei Kindern legen können.

Wir setzen (2) diese in der Online-Kinderbetreuung um und regen die Kinder dadurch an, immer wieder aktiv zu sein, Dinge auszuprobieren, sich neuen Themen zu öffnen und selbst Lösungen zu finden. Letzteres ist höchst relevant, denn online können wir auch gar nicht in das Tun der Kinder eingreifen. Das ist eine positive Lernerfahrung für Kinder. Denn durch diese Hilfe zur Selbsthilfe erwerben die Kinder wichtige Fertigkeiten für die Zukunft.

Und wir setzen zweitens auf die Integration modernster technologischer Lösungen. Bei der Online-Betreuung setzen wir KI-Lösungen ein, um einen maximalen Schutz für die Kinder, während der Betreuung, zu gewährleisten. Weitere KI-Lösungen sind geplant, um für die Kinder individuell passende Abenteuer auszuwählen, die den Entwicklungsstand des Kindes optimal fördern, und um das Matching zwischen Betreuern und Kindern zu optimieren.

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Zum einen möchten wir abenteuer-markt.de deutlich ausbauen und mit einem unschätzbaren Fundus an angeleiteten Beschäftigungen ausstatten. Unser Ziel ist es, dass Eltern bei der Suche nach Beschäftigungsideen erst einmal auf abenteuer-markt.de gehen. 

Daneben ist es unser Ziel, dass sich die Online-Betreuung neben den institutionellen Betreuungsformen als eigenständige Ergänzung etabliert hat und von vielen Firmen und Eltern als zusätzliches Bildungsangebot in Anspruch genommen wird. Die Technologie, insbesondere die Künstliche Intelligenz, unterstützt uns dabei das Nutzererlebnis zu optimieren und das Angebot skalierbar zu machen. Zudem planen wir in fünf Jahren über den DACH-Raum hinaus zu expandieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Kundenzentrierung – stellt Eure potenziellen Kunden in den Mittelpunkt, hört ihnen zu, beobachtet sie, sammelt Daten, wertet diese aus, und modifiziert Euer Angebot so lange, bis es passt. Ihr braucht den Mut Euch einzugestehen, wenn etwas nicht funktioniert, und dann wieder aufzustehen, um Euch auf einen Weg zu begeben, der im ersten Moment schwer oder unbesiegbar scheint.

Umsetzen – wenn Ihr nichts umsetzt, passiert auch nichts. Denn Ideen gibt es viele. Und dazu gehört es auch, Dinge zu machen, die Euch nur wenig Spaß bereiten (z.B. Excel-Tabellen aufsetzen und pflegen),  und Dinge, die außerhalb Eurer Komfortzone liegen (z.B. wildfremde Leute anrufen).

Findet den Weg, der zu Euch passt – und geht die Schritte in dem Tempo, in dem Ihr sie gehen wollt und könnt. Dann, so unsere Erfahrung, könnt Ihr das Maximum lernen und werdet als Gründer:in nicht überrollt. 

Wir bedanken uns bei Christoph und Elke Oestreicher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich trauen und keine Scham zeigen

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myATTTD Produkte für die Pflege des Intimbereichs

myATTTD Produkte für die Pflege des Intimbereichs

Stellen Sie sich und das Startup myATTTD doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Quentin, bin 32 Jahre alt, komme aus Frankreich und bin seit ca. 10 Jahren in der Beauty-Branche tätig. Angefangen habe ich in Paris und bin dann nach Düsseldorf gezogen. myATTTD wurde als Antwort auf das Bedürfnis der jungen Generation gegründet, schamlose Produkte für die Pflege ihres Intimbereichs zu finden und die Tabus rund um den Intimbereich und die Hygiene zu brechen, und das unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung!

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Da der „traditionelle“ Weg (Einzelhandel) nicht funktionierte (siehe Frage 4), war die Gründung eines Unternehmens die einzige Möglichkeit, die Idee zum Leben zu erwecken und ein gewisses Maß an Geschwindigkeit und Freiheit zu erlangen.

Welche Vision steckt hinter myATTTD?

Unsere Vision ist, dass es so etwas wie Tabus und Scham nicht geben sollte. Wir glauben, dass die richtige Einstellung helfen kann, sich aus peinlichen Situationen zu befreien. Deshalb sind wir laut, real und inklusiv. Auf diese Weise wollen wir Menschen dazu inspirieren, Tabus zu bekämpfen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Idee kam mir vier Jahre vor der Markteinführung, und eine der größten Herausforderungen bestand darin, sie in meinem Unternehmen, Henkel, zu präsentieren. Nach mehreren Versuchen, bei denen ich nicht einmal ein Feedback erhielt, habe ich die Idee zusammen mit anderen Kollegen bei einem Innovationswettbewerb erneut vorgestellt. Und dieses Mal haben wir den Wettbewerb gewonnen.

Nach diesem Innovationswettbewerb war es ebenfalls eine Herausforderung und hat viel Zeit gekostet, das beste Modell für die Markteinführung zu finden, in diesem Fall die Abkehr von der traditionellen Markteinführung im Einzelhandel und die Umsetzung als D2C. D2C war für mich völlig neu. Eine weitere Herausforderung bestand darin, die richtigen Partner für die Umsetzung der Markteinführung zu finden.

Über unsere Anteilseigner, darunter Henkel (das Unternehmen, aus dem ich komme und dem ich die Idee vorgestellt habe) und die Pioneer10 GmbH, die dabei hilft, das Geschäft zum digitalen Erfolg zu führen.

Wer ist die Zielgruppe von myATTTD?

Eine junge Generation von Menschen, die stark, modern, selbstbewusst und mit der richtigen Einstellung ausgestattet sind, um sich aus peinlichen Situationen zu befreien. Sowohl Frauen als auch Männer, eher jung (18-34), urban, digital natives und beauty-affin.

Wie funktioniert myATTTD? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Von Millennials/Gen-Z, für Millennials und Gen-Z = wir wissen genau, was die Zielgruppe braucht und mag.Unser Schwerpunkt liegt auf Digital und E-Commerce. Wir bieten Bequemlichkeit, Schnelligkeit, aber auch die Zeit und Ruhe, die ein Kunde braucht, um solch intime Produkte zu kaufen (es ist einfacher, online zu kaufen als in einem Geschäft…).

Wir nehmen die Sache nicht zu ernst. Unsere Produkte sind effizient, sicher in der Anwendung (dermatologisch getestet, vegane Formel) und sie helfen unserem Publikum in sehr intimen oder stressigen Momenten. Aber sie tun es auf eine sehr coole und nachvollziehbare Weise. Denn hey, du brauchst keine Marke, die dich in solchen Momenten noch mehr unter Druck setzt .

myATTTD, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen die Nummer 1 unter den No-Shame-Marken in Europa sein, die sowohl online als auch offline aktiv ist und hoffentlich hinter unserem Kernportfolio (Intimpflege) zurückbleibt.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Sich trauen und „keine Scham“ zeigen. Sonst wäre myATTTD gar nicht erst ins Leben gerufen worden.

2. Seien Sie widerstandsfähig, denn es wird viele Hindernisse auf dem Weg geben.

3. Erkennen Sie, wann Sie externe Unterstützung brauchen. Ohne die Unterstützung unserer Anteilseigner wäre das Projekt nur eine großartige Idee geblieben, aber ich bin mir nicht sicher, ob daraus ein echtes Unternehmen geworden wäre.

Wir bedanken uns bei Quentin Ojeda für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Perfekt ist das Gegenteil von Gut

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klangio musik audio die gründer schwarz weiss foto sitzend

Klangio: Audio und Musik Analyse mit künstlicher Intelligenz

Stellen Sie sich und das Startup Klangio doch kurz unseren Lesern vor!

Bei Klangio beschäftigen wir uns mit der automatisierten Musiktranskription und wie wir mit Künstlicher Intelligenz das Leben von Musizierenden erleichtern können.

Mit der Klangio KI haben wir ein System entwickelt, mit dem sich vollautomatisch Notenblätter aus Audiodaten generieren lassen und mit Piano2Notes stellen wir für Musizierende weltweit ein Tool zur Verfügung, das speziell für die Transkription von Klavierstücken geeignet ist.

Wir sind Sebastian Murgul und Alexander Lüngen, die beiden Gründer von Klangio.

Sebastian hat am Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) Elektrotechnik im Master mit Schwerpunkt Signalverarbeitung studiert und promoviert dort derzeit zum Thema der Musikanalyse. Alexander hat ebenfalls am KIT studiert und seinen Informatik-Master abgeschlossen. Noch während dem Studium haben wir uns über einen gemeinsamen Freund kennengelernt und arbeiten seitdem zusammen an unserer Vision.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Es hat sich schon früh das Bauchgefühl breit gemacht, das die Klangio KI kein Hobbyprojekt bleiben soll, sonder das von der Technologie mehr Musizierende weltweit davon profitieren könnten. So stand für uns die Frage im Raum: “Sind Musizierende bereit ein KI basiertes Transkriptionssystem zu benutzen? Und wenn Ja, wie muss dieses gestaltet werden?” Einen ersten Prototypen haben wir mit “Melody Scanner” 2017 als Webanwendung  einfach mal veröffentlicht, damals noch komplett kostenlos.

Die ersten Kunden haben sich schnell gefunden und waren zu unserer Überraschung ziemlich begeistert. Wir haben viel konstruktives Feedback und Verbesserungswünsche erhalten. Einige Nutzer haben uns sogar empfohlen damit Geld zu verdienen, was uns letztendlich den Ausschlag dafür gab, das Unternehmen Melody Scanner UG zu gründen.

Neben dem Studium haben wir dann, angespornt durch die positive Rückmeldung der Nutzer, weiter an dem Prototypen und dem KI-System gearbeitet. Nach erfolgreichem Studienabschluss von uns beiden hatten wir dann auch die Finanziellen Mittel zusammen um letztendlich die Klangio GmbH zu gründen.

Welche Vision steckt hinter Klangio?

Künstliche Intelligenz für die Musikwelt zu etablieren und Musizierenden weltweit die Arbeit erleichtern, das ist unsere Vision. KI soll Seite an Seite mit Musizierenden für mehr Freiheit in der Kreativität sorgen. Um das zu erreichen möchten wir ein kleines Klangio-App-Universum schaffen, bei dem es gezielt Anwendungen für jedes Instrument geben wird, um Noten einfach und intuitiv aus Audio generieren zu lassen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine der wesentlichen Herausforderungen für uns ist es mit Geduld und Ausdauer an unserer Vision weiter zu arbeiten. Mit der Musiktranskription sind wir mit einem unter Startups exotischen Thema unterwegs. Um während und nach dem Studium weiter an unserer Vision arbeiten zu können, haben wir seit 2020 gebootstrappet. Da die Umsätze mit unserem MVP noch nicht unseren Unterhalt decken, haben wir uns mit Projektarbeit noch ein wenig dazu verdient. 

Wer ist die Zielgruppe von Klangio?

Zur Zielgruppe unserer Apps gehören Musizierende weltweit. Im wesentlichen sprechen wir Hobbymusizierende an, aber auch Musiklehrer*innen, Komponist*innen und Songwriter*innen zählen wir zu unseren Kunden.

Wie funktioniert Klangio? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Magie hinter unseren Apps ist unser selbst entwickeltes Klangio KI-System. Dieses ist in der Lage automatisiert Musikaufnahmen zu analysieren, Töne herauszuhören und in einen musikalischen Kontext einzuordnen. Besonders wichtig ist uns dabei les- und spielbare Notenblätter zu erzeugen, die dann in Form von PDF-Dateien oder speziellen digitalen Musikformaten exportiert werden können.

Das Klangio KI-System benötigt nur wenige Minuten für eine Transkription und erfordert kein musikalisches Vorwissen bei den Nutzern.

Klangio, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben zunächst mal vor unser App-Universum weiter auszubauen und für weitere Instrumente bspw. Guitare dedizierte Anwendungen bereit zu stellen. Auch die Transkription der Melody aus einem beliebigen Song ist ein interessanter Anwendungsfall. Ein Tool für professionelle Anwender steht ebenso auf unserer Agenda wie die Kooperation mit großen Musikhäusern und internationalen Künstler*innen. In 5 Jahren wollen wir uns einen festen Platz im Alltag von Musizierenden sichern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Geht möglichst früh an Kunden mit eurem Produkt/eurem Service raus um schnell Feedback zu erhalten.
  • Perfekt ist das Gegenteil von Gut, in kurzer Zeit können sich die Umstände verändern und eine Gute Lösung zu Perfektionieren ist plötzlich überflüssig
  • Einfach mal machen, statt alles zu zerdenken

Wir bedanken uns bei Alexander Lüngen und Sebastian Murgul für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Holt euch Leute mit dem gleichen Mindset an Bord

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YOYABA performance marketing scale-ups

YOYABA Performance Marketing Department as a Service für Scale-ups und Start-ups

Stellen Sie sich und das Startup YOYABA doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Tim Rath und ich habe 2019 gemeinsam mit meinem Schul- und Studienkollegen Samuel Fleck und meinem Vater Christian Rath die Performance Marketing Agentur YOYABA gegründet. Im Prinzip verstehen wir uns jedoch weniger als klassische Agentur, sondern mehr als Performance Marketing Department as a Service. Denn für unsere Kunden – schnell wachsende Start- und Scale-ups – liefern wir statt seitenlanger Strategiekonzepte messbare Ergebnisse, die auf konkrete Businessziele einzahlen. Besonders wichtig ist es uns, offen mit unseren Kunden zu kommunizieren und individuell auf ihre Bedürfnisse einzugehen – denn jeder Scale-Up Prozess ist individuell. Darüber hinaus hat vor allem unsere interne Unternehmenskultur einen enorm hohen Stellenwert bei YOYABA.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Dass mir Social Media und Performance-Marketing gut liegen habe ich schon während des Studiums herausgefunden. Damals hatte ich einen Instagram-Account mit rund 20.000 Followern, auf dessen Basis habe ich einen eigenen Onlineshop aufgesetzt und mir so Geld dazu verdient. Mein Pflichtpraktikum habe ich dann in der Social-Media-Abteilung einer renommierten Werbeagentur gemacht und schnell gemerkt, dass die Prozesse hier super zäh und nicht wirklich ergebnisorientiert sind. Gerade mit meinem Background als Web-Shop-Inhaber wusste ich ja, dass vor allem die Kosten pro Neukunde und der erzielte Umsatz zählen. Das hat mich motiviert, eine eigene, radikal Performance-orientierte Agentur zu gründen. Gemeinsam mit Samuel und meinem Vater Christian hatten wir als Gründerteam die perfekte Mischung aus Online-Marketing- und Management-Know-How, um richtig durchzustarten.

Welche Vision steckt hinter YOYABA?

Mit YOYABA wollen wir Sparringspartner der Unternehmen von morgen sein und zur Nummer eins Performance Agentur für Start- und Scale-ups in Deutschland werden. Dafür wollen wir vor allem unser Team aus ambitionierten Talents weiter ausbauen und Standorte außerhalb unserer Heimatstadt Hamburg eröffnen – und wer weiß, vielleicht auch außerhalb Deutschlands. Grundsätzlich soll in Zukunft beim Stichwort Performance Marketing jeder direkt unseren Namen im Kopf haben. Und vielleicht entsteht aus der Agentur ein Venture Capital Business, sodass wir zukünftig nicht nur fortgeschrittene Scale-Ups unterstützen, sondern uns von Anfang an bei vielversprechenden Start-Ups beteiligen können. Wir werden sehen

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als wir vor zwei Jahren YOYABA gegründet haben hatten wir weder Kapital noch Kontakte. Das war schon schwierig, vor allem weil sich in der Branche viele für Expert:innen halten, ohne wirklich zu wissen, was sie tun – eine geschützte Berufsbezeichnung gibt es nicht. Auch hatten wir unsere Zielgruppe anfangs noch nicht gefunden und machten beispielsweise Kampagnen für lokale Handwerksunternehmen. Mit unserem ersten größeren Kunden, einer Rocket-Internet Tochter, kamen wir dann allerdings mit der Start-up-Welt in Berührung und haben festgestellt, dass die Menschen hier genauso leidenschaftlich für ihre Sache brennen wie wir. Ab diesem Zeitpunkt war klar: das ist unsere Zielgruppe. Und das zahlte sich aus. Insgesamt 80 Kunden haben wir schon betreut, darunter Ducati, 10xDNA (Frank Thelen) und simpleclub.

Wer ist die Zielgruppe von YOYABA?

Wir brennen vor allem für hypergrowth Start- und Scale-ups mit digitalen Geschäftsmodellen, beispielsweise im Software-as-a-Service- oder Direct-to-Consumer-Bereich. Denn mit unserem performance-getriebenen Ansatz zahlen wir optimal auf die Bedürfnisse dieser Unternehmen ein und verhelfen ihnen zu einer schnellen und gleichzeitig nachhaltigen Umsatzsteigerung. Unser Team liebt komplexe Challenges und neue Herausforderungen – genau das bietet diese Zielgruppe. Sofern das Mindset stimmt arbeiten wir aber auch gerne mit anderen, schon etablierten Kunden wie Ducati oder HRS zusammen.

Wie funktioniert YOYABA? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Fundiertes Performance Marketing ist komplex und besteht aus weitaus mehr als schönen Posts. Jedoch kann sich heute jede:r als Marketing Experte bezeichnen, ohne wirklich zu wissen was er oder sie tut. Denn eine geschützte Berufsbezeichnung gibt es nicht. Auch traditionelle Agenturen sind keine echte Lösung für schnell wachsende Scale Ups. Eher im klassischen Marketing angesiedelt, beschäftigen sie sich meist mehr mit Awareness- und Brandingkampagnen statt mit konkreten Performance-Zielen und liefern damit keine messbaren Ergebnisse. Gefangen in starren Prozessen fehlt oft die Motivation, auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ein Versäumnis, das sich junge, schnell wachsende Unternehmen nicht leisten können.

Genau deshalb haben wir YOYABA gegründet. Optimal auf die Bedürfnisse unserer Zielgruppe zugeschnitten, spielen bei uns Kennzahlen und Tracking von der ersten Sekunde an mit die größte Rolle. Anhand dieser optimieren wir Kampagnen nach und nach und erzielen so schnell messbare Ergebnisse, die auf die Businessziele unserer Kunden einzahlen. Mit unseren beiden Tochterunternehmen für Videoproduktion und Software-Entwicklung, vereinen wir zudem alle notwendigen Expertisen unter einem Dach und können schnell reagieren, ohne in endlosen Feedback-Schleifen stecken zu bleiben. Nicht zuletzt durch unser junges und hochmotiviertes Team begegnen wir unseren Kunden auf Augenhöhe und können ihre Bedürfnisse extrem gut verstehen. Mittlerweile profitieren wir auch von unserer breiten Erfahrung aus vielen verschiedenen Scale-Ups, die uns bei neuen Projekten zugute kommen und einen Vorteil verschaffen.

YOYABA, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Schon im nächsten Jahr wollen wir unser Team verdoppeln und somit in den nächsten fünf Jahren eine der größten und bekanntesten Performance Marketing Agenturen Deutschlands werden. Um noch näher an unseren Kunden zu sein, werden wir außerdem zwei neue Standorte in Deutschland eröffnen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

People First: Holt euch Leute mit dem gleichen Mindset an Bord, denn: “Culture eats Strategy”

Fokussiere dich am Anfang darauf so schnell wie möglich Kunden zu gewinnen und tu alles für sie – bau die besten Success Stories überhaupt. Vor allem ganz am Anfang haben wir viele Aufträge for free und lediglich für die Referenz gemacht. Da musst du durch.

Starte nicht alleine, sondern mach es wie wir: suche die die besten Geschäftspartner und hab gemeinsam ganz viel Spaß während der Reise. Sowohl bei Fehlschlägen als auch bei Erfolgen. Denn: “Happiness is only real when shared.”

Wir bedanken uns bei Tim Rath für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: YOYABA

Kontakt:

YOYABA GmbH
Dorotheenstraße 64
D – 22301 Hamburg

https://yoyaba.com/
hello@yoyaba.com

Ansprechpartner: Tim Rath

Social Media:
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/yoyaba-gmbh/
Instagram: https://www.instagram.com/yoyabagmbh/
Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCU8jX-2nbzvxznUZI9hQp7g

Eigene Wege gehen

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biotechnologischer Polyethylen nachhaltig recyceln

Beworm entwickelt einen biotechnologischen Prozess, um den Massenkunststoff Polyethylen nachhaltig zu recyceln

Stellen Sie sich und das Startup beworm doch kurz unseren Lesern vor!

Beworm entwickelt einen biotechnologischen Prozess, um den Massenkunststoff Polyethylen nachhaltig zu recyceln. Dabei arbeiten wir mit selbst isolierten Mikroorganismen und deren Enzymen, um die langen Kohlenwasserstoffketten des Polymers aufzuspalten und kürzere Fragmente zu erhalten. Diese kurzkettigen Moleküle sind sogenannte Intermediates, also Rohstoffe, die man in der petrochemischen Industrie wieder einsetzen kann. Dadurch entsteht ein Produktkreislauf, der fossile Rohstoffe und CO2 einspart und die Schwächen etablierter Technologien ausgleicht. 

Wir, Eleonore (Industriedesignerin), Stefan (Biologe & Ingenieur) und Verena (Mikrobiologin) haben uns über das Netzwerk der TU München kennen gelernt und arbeiten seit 2020 mit großem Ehrgeiz und einem tollen Support-Netzwerk an der Uni an unserem Traum. Unterstützt werden wir dabei von verschiedenen Lehrstühlen und Professoren, sowie Studierenden aus den unterschiedlichsten Disziplinen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Weil wir festgestellt haben, dass man allein durch das Aufzeigen eines wirtschaftlichen Potenzials eine ganz andere Schlagkraft hat. Uns geht es in erster Linie um die Lösung des Problems und dafür suchen wir den schnellsten Weg. 

Obwohl wir noch in der Transferphase von Forschungsprojekt zu Unternehmen stecken, haben wir einen ganz klaren wirtschaftlichen Fokus und entwickeln die Anwendung von Anfang an mit – das unterscheidet uns von den meisten Teams, die an ähnlichen Themen arbeiten. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Kombination aus ökonomischer und ökologischer Denkweise der größte Katalysator für diese Art von Forschung ist. Und wir brauchen dringend Lösungen, wenn wir nicht in Plastik versinken wollen! 

Was war bei der Gründung von beworm die größte Herausforderung?

Ein Unternehmen zu gründen ist an sich schon eine große Herausforderung, aber ein Biotech-Unternehmen zu gründen legt nochmal eine Schippe drauf. Man hat mit langen Entwicklungszeiten, hohem Kapitalbedarf und aufwändiger Bürokratie zu kämpfen. Besonders das Finanzierungsthema ist sehr schwierig, weil man für die meisten für uns geeigneten Programme schon einiges an Forschungsleistung aufweisen muss – und diese Vorleistung zu finanzieren ist grenzwertig für ein junges Team. Außerdem muss man sich schnell Wissen in den verschiedensten Bereichen aneignen und flexibel bleiben. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall, anders geht es gar nicht. Eine Idee wird immer erst durch den Prozess der Umsetzung scharf, vorher ist sie nur ein Konzept. Die Idee an sich ist schon eine Art „Prototyp“, mit dem man loszieht und ihn verschiedensten Leuten in die Hand drückt. Nur durch das Feedback von Branchenexperten, Wissenschaftlern, Businessleuten usw. kriegt man überhaupt ein Gefühl dafür, ob man auf der richtigen Spur ist. Man sollte sich nie in seine erste Idee verlieben und dann krampfhaft daran festhalten, sondern immer wieder iterieren und hinterfragen. 

Welche Vision steckt hinter beworm?

Die Vision ist es, eine disruptive Technologie zu entwickeln, die einen entscheidenden Beitrag zur Lösung des Kunststoffproblems leistet. Dabei denken wir systemisch und setzen auf Zusammenarbeit. Wir sind als Generation dafür verantwortlich, den Wandel zum nachhaltigen Wirtschaften voranzutreiben und genau das wollen wir tun. Und während auf politischer Ebene noch darüber redet wann man wie mal anfangen könnte was zu machen, sind wir schon längst dran, gemeinsam mit vielen anderen Startups in Deutschland und Europa.   

Wer ist die Zielgruppe von beworm?

Die Zielgruppe sind Unternehmen, die in der Kunststoffproduktion und Verwertung tätig sind. Das sind zum einen global agierende Großkonzerne der chemischen Industrie und ihre Lieferketten, zum anderen Abfallverwerter der dualen Systeme. Am längeren Hebel sitzen erstere, da sie den Markt dominieren und am meisten Einfluss haben. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Da biotechnologisches Recycling von fossilen Kunststoffen eine sehr neue Technologie ist, gibt es nicht so viele andere Anbieter. Der größte Player in dem Feld ist ein französisches Unternehmen, das sich aber auf einen anderen Kunststoff (PET) konzentriert, wodurch sich die Prozesse doch stark unterscheiden. Ein ungarisches Startup setzt auf eine ähnliche Technologie, allerdings mit dem Ziel gemischte Kunststoffe vollständig abzubauen. Als konkurrierender Prozess könnte auch das chemische Recycling angesehen werden, da es auf ähnliche Endprodukte abzielt – allerdings bei einem wesentlich höheren Energieaufwand. 

Wir sind allgemein positiv gegenüber Wettbewerbern eingestellt, weil die Lösung des Kunststoffproblems viele verschiedene Technologien brauchen wird. Außerdem gibt es im Moment noch mehr als genug Plastik für uns alle.  

beworm, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir arbeiten gerade daran, durch eine Finanzierung den Transfer zum Unternehmen zu schaffen und zeitnah gründen zu können. Technologisch ist die Identifikation der Schlüsselenzyme in unseren Mikroorganismen der nächste wichtige Schritt. Sobald wir wissen, welche Enzyme für den Abbau verantwortlich sind, können wir diese optimieren und den Prozess skalieren. Dafür können wir uns auch eine Partnerschaft mit etablieren Protein-Engineering Unternehmen vorstellen, um diesen Schritt zu beschleunigen. In fünf Jahren würden wir gerne auf unserer Pilotanlage stehen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Eigenen Weg gehen – man sollte nicht zu viel nach links und rechts schauen, sondern lieber auf das eigene Bauchgefühl vertrauen.

Standhaft bleiben – man erlebt eine ständige Achterbahnfahrt und muss oft über sich hinauswachsen. Dabei sollte man versuchen, an der Vision festzuhalten, sich immer wieder daran zu erinnern, wofür man angetreten ist.

Spaß haben – es ist ein großes Privileg, sein eigenes Projekt umsetzen zu können. Man sollte diese Erfahrung genießen, egal ob es am Ende klappt oder nicht! 

Wir bedanken uns bei bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Geschützt: Versteht euer Produkt und das Stadium, in dem ihr gerade seid

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