Campermakler – Erfolgskonzept aus den Niederlanden
Stellen Sie sich und das Startup Campermakler doch kurz unseren Lesern vor!
Rob van Loosbroek ist der Gründer von Campermakelaar.nl und selbst seit der Gründung als Makler für die Region Brabant in den Niederlanden unterwegs. Niklas Unger ist zwar selbst nicht als Makler tätig, leitet jedoch gemeinsam mit Rob van Loosbroek die Geschäfte in Deutschland.
Campermakler.de basiert auf dem niederländischen Erfolgskonzept Campermakelaar.nl.
Privatpersonen können einen Makler von Campermakler.de beauftragen, einen Käufer für ihr gebrauchtes Wohnmobil zu finden. Vergleichbar einem Immobilienmakler übernimmt der Campermakler dann alle Schritte der Vermittlung. Das Provisionsmodell ist so ausgelegt, dass Verkäufer, Käufer und Makler davon profitieren.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Rob van Loosbroek, der Erfinder von campermakelaar.nl und Niklas Unger, der diese Idee für den deutschen Bereich übernommen hat, kennen sich schon seit einigen Jahren und haben immer wieder darüber nachgedacht, auch ein deutsches Unternehmen zu gründen. Mit campermakelaar.nl hat Rob ein großartiges Konzept entworfen, welches in den Niederlanden erfolgreich ist. Daher haben wir uns entschieden, eine so gute Idee den deutschen Campern nicht vorzuenthalten.
Welche Vision steckt hinter Campermakler?
Es geht um die Entlastung der Privatpersonen beim Verkauf Ihrer Camper. Den wachsenden Bedarf an gebrauchten Campern und deren Vermarktung wollen wir auf eine professionelle Plattform zu bringen.
Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Besonders umständlich war die behördliche Bürokratie bei der Gründung unserer Firma – insbesondere bei der Namensgebung, beim Handelsregistereintrag, der IHK etc. Die bremsende Wirkung wird insbesondere deutlich, wenn man weiß, wie einfach eine Geschäftsgründung in anderen Europäischen Ländern ist, zum Beispiel in den Niederlanden. Die Gründung ist komplett eigenfinanziert aus privaten Geldmitteln der Gründer.
Wer ist die Zielgruppe von Campermakler?
Alle Menschen, die einen Camper besitzen oder besitzen wollen, also alle Verkäufer und Käufer.
Wie funktioniert Campermakler? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Campermakler agiert als Vermittler für Privatverkäufe bzw.-käufe von Campern. Die Verkaufsabwicklung erfolgt anhand eines klar definierten Konzepts, welches erfolgreich in den Niederlanden entwickelt wurde. Einer der Vorteile liegt in den höheren Einnahmen für Verkäufer und niedrigeren Preisen für Käufer im Vergleich zum Händlerkauf. Dem Verkäufer entstehen keine Kosten. Der Camper bleibt bis zum Verkauf im Eigentum des Besitzers.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?
Der Weg der Firma soll dem Weg der aktuellen Nachfrage nach Campern folgen. Wir wollen schnell das gesamte Land mit Maklern abdecken. Hierfür haben wir eine sinnvolle Aufteilung nach Gebieten vorgenommen, welche wir nun mit Gebietsschutz an die Makler vergeben. Je schneller wir Deutschland „erobern“, desto schneller können wir in weitere Länder expandieren.
Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern auf den Weg geben?
1. Meldet Euch bei uns! Als Franchisenehmer von Campermakler seid Ihr selbständige Unternehmer und Gründer.
2. Folgt euren Herzen und glaubt an eure Träume!
3. Habt Vertrauen in euch selbst und lasst euch und eure Gedanken nicht kleinreden!
Wir bedanken uns bei Rob van Loosbroek und Niklas Unger für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Oppreist Stehtischaufsätze für eine gesunde Ergonomie am Arbeitsplatz
Stellen Sie sich und das Startup Oppreist doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Niklas Barre und ich komme aus Hamburg. Gemeinsam mit meinem Schulfreund Dieter Nagel und zwei Kollegen aus Norwegen habe ich im vergangenen Jahr „Oppreist“ gegründet. Oppreist ist norwegisch und bedeutet „aufrecht“. In unserem Firmennamen finden sich bereits zwei Kernattribute unseres Produktes wieder: Wir entwerfen Stehtischaufsätze, die skandinavisch-funktionales Design und die Möglichkeit, im Stehen der täglichen Arbeit nachzugehen, vereinen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Die Idee zu Oppreist entstand aus unserem persönlichen Bedarf heraus, denn als die tägliche Büroarbeit zunehmend in die eigenen vier Wände verlagert wurde, stellten wir fest: eine gute und ergonomische Büroausstattung ist nicht nur teuer, sondern nimmt auch sehr viel Platz ein. Wir wollten deshalb eine Alternative schaffen, die sowohl günstig als auch platzsparend ist. So kamen wir auf die Stehtischaufsätze. Wir besetzen damit besonders während der Corona-Krise natürlich eine Nische, denken aber auch langfristig. Wir sind sicher, dass die Arbeit von zu Hause auch nach der Corona-Pandemie weiterhin Teil unseres Alltags bleiben wird. Unser Produkt ist also auch für die Arbeitswelt von morgen konzipiert.
Welche Vision steckt hinter Oppreist?
Sitzen ist das neue Rauchen: viele Büroangestellte leiden durch fehlende Bewegung unter einer schlechten Körperhaltung. Besonders im Home Office fehlt oft die richtige Ausstattung für ergonomisches Arbeiten. Die Nachfrage beweist, dass ein echter Bedarf besteht: Allein im zweiten Quartal 2021 konnten wir unseren Umsatz um 500 Prozent steigern. Das freut uns natürlich, denn mit den Stehtischaufsätzen können wir einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass immer mehr Menschen daheim gesund arbeiten können.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Wir mussten zu Beginn etwa 10.000€ aus unseren eigenen Mitteln für Entwicklung, Produktion und weiteren anfallenden Kosten vorstrecken. Allerdings hatte keiner von uns Erfahrung in der Konstruktion und Herstellung von Kartonage-Produkten. Die Suche nach einem Produktdesigner und letztlich einem Produzenten für die Stehtische gestaltete sich deshalb anfangs schwierig. Zunächst haben wir eigenhändig über eine klassische Internetrecherche nach einem Produzenten gesucht, aber nicht viele Anbieter gefunden. Zudem fehlte uns die fachliche Expertise, um einen Anbieter abschließend bewerten zu können.
Zu Beginn des Jahres waren wir außerdem gezwungen, einen neuen Produzenten zu finden, da unser ursprünglicher Anbieter durch die hohe Nachfrage komplett ausgelastet war. Auch die langen Lieferzeiten stellten uns vor Herausforderungen, denn wie viele andere Branchen wird auch der Kartonagemarkt maßgeblich von großen Wettbewerbern wie Amazon umkämpft. Geholfen hat uns der kostenfreie Sourcing Service wlw Connect, der anhand unserer Vorgaben die Recherche und Ansprache der Produzenten übernommen hat. Wir haben dann direkt mehrere Angebote erhalten, sodass wir uns einen Überblick verschaffen konnten. Das hat uns enorm viel Zeit und Mühe erspart und auch Sicherheit gegeben.
Wer ist die Zielgruppe von Oppreist?
Den Großteil des Umsatzes generieren wir im B2B-Bereich. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements nehmen viele Unternehmen ihre Verpflichtung ernst, für eine gesunde Ergonomie am Arbeitsplatz zu sorgen – auch zu Hause. Es werden aber auch immer mehr Privatkunden auf die Stehtische aufmerksam.
Wie funktioniert der Tisch? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Unsere Tischaufsätze sind einfach auf- und abbaubar sowie platzsparend verstaubar. Zudem sind sie nicht nur zu 100 Prozent recyclebar, sondern selbst bereits zu 80 Prozent recycelt. Die verwendete Wellpappe sorgt für eine hohe Stabilität, sodass man bequem an den Stehpulten arbeiten kann.
Oppreist, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind uns sicher: Das Arbeiten von zu Hause wird in unserer Gesellschaft ein fester Bestandteil bleiben. Unser Ziel ist es deshalb, uns als der Home Office Partner in Deutschland zu etablieren. Immer mehr Unternehmen verstehen, dass ergonomisches Arbeiten wichtig ist und die entsprechenden Rahmenbedingungen auch am Arbeitsplatz Zuhause geschaffen werden sollten. Das ermöglicht uns, unser Produkt entsprechend weiterzuentwickeln. Aktuell schläft das deutsche Olympia Team auf Betten aus Pappe – dass das Material also viel Potenzial hat, lässt sich kaum abstreiten. Wir haben bereits die Idee zu einem weiteren Home-Office-Produkt aus Wellpappe und freuen uns schon darauf, mit der konkreten Ausarbeitung zu starten.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Wenn Du eine Business-Idee hast, zögere nicht diese umzusetzen.
Wenn eine Idee sich nicht sofort umsetzen lässt, gib nicht auf und bleib am Ball.
Nutze externe Hilfe und frag Experten um Rat. Effektive Lösungen, wie in unserem Fall der Service wlw Connect, um einen Produzenten oder einen Produktdesigner zu finden, können Gründern gerade in der Anfangszeit eine enorme Stütze sein.
Wir bedanken uns bei Niklas Barre für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
So lässt sich die berufliche Laufbahn beeinflussen
Manchen Menschen fallen Chancen nur so in den Schoß, während andere sich wiederum ihr ganzes Leben dafür abrackern müssen, oder? Das Leben kann manchmal unfair sein: Einige Menschen müssen immerhin kaum etwas dafür tun, um es zum Erfolg im Leben zu bringen. Wer aus reichem Elternhaus kommt, eine private Hochschule besuchen kann oder die Möglichkeit hat, später einmal ins Familienunternehmen einsteigen zu können, ohne sich dafür in der Schule anstrengen zu müssen, hat es in dieser Hinsicht wirklich leicht. Anders hingegen es ist es bei Menschen, die jeden Cent umdrehen und sich verschulden müssen, um überhaupt eine Universität besuchen zu können. Und trotzdem reicht häufig die beste Bildung nicht aus, um das zu schaffen, was man sich vorgenommen hat. Inwiefern kann die berufliche Laufbahn aber überhaupt selbst beeinflusst werden?
Viele Wege führen zum Ziel – auch in beruflicher Hinsicht
Auch wenn es solche Extrembeispiele tatsächlich gibt und es nicht unmöglich ist, es vom Tellerwäscher zum Millionär zu bringen, so ist diese Wendung dennoch unwahrscheinlich – dann zumindest, wenn man lediglich darauf wartet, durch irgendeinen glücklichen Zufall reich zu werden, anstatt selbst etwas dafür zu tun. Eine berufliche Laufbahn ist schließlich genau das, was das Wort an sich aussagt: Eine Laufbahn eben, die jede Menge Platz und Raum zwischen Start und Ziel lässt – Platz, der mit jeder Menge verschiedener Zwischenetappen gefüllt werden sollte.
Diese Zwischenetappen sind dabei nicht nur sinnvoll, sondern in den meisten Fällen sogar zwingend notwendig. Auf das ganze Leben gesehen ist die berufliche Laufbahn immerhin ziemlich lang. Und wer kann schon so ein ganzes Stück auf einmal laufen, ohne Pausen zu machen, mal schneller und mal langsamer zu werden oder zu überprüfen, ob und wo es weitergeht? Tatsächlich gibt es auch nicht nur eine Strecke, die gelaufen werden kann. Viele Richtungen können eingeschlagen werden, um letztendlich zum Ziel zu gelangen. Dafür ist in erster Linie jedoch eines notwendig: Sich Ziele zu setzen.
Erfolg bedeutet nicht zwangsläufig, das große Geld zu verdienen
Ob als Dachdecker, Manager, Fußballprofi oder Schönheitschirurg: Wie diese beruflichen Ziele aussehen, bleibt jedem selbst überlassen. Dabei ist es jedoch noch nicht einmal zwingend notwendig, bereits einen festen Plan zu haben, der nicht nur einen konkreten Berufswunsch beinhaltet, sondern auch, wie viel Geld irgendwann verdient werden sollte oder in welchem Unternehmen gearbeitet wird. Immerhin bedeutet Erfolg lediglich, zufrieden mit dem zu sein, was man erreicht hat. Wer es sich als Ziel setzt, glücklich in seinem späteren Beruf zu sein, sich selbstständig zu machen oder vielleicht auch nur halbtags arbeiten zu können, um die restliche Zeit mit seiner Familie zu verbringen, kann damit also ebenso erfolgreich sein wie jemand, der das große Geld nach Hause bringt.
Und auch wenn es wichtig ist, seine Ziele nie aus den Augen zu verlieren, ist es mindestens genauso ratsam, den Weg zum Ziel regelmäßig auf Alternativen zu überprüfen. Vielleicht findet sich somit die eine oder andere Abkürzung und vielleicht gibt es ja auch einen entscheidenden Zufall, der plötzlich alle Sorgen wegwischt. Sich lediglich darauf zu verlassen, wäre jedoch der falsche Weg. Immerhin lässt sich das Leben nun einmal nicht planen.
Bild: pixabay
Autor: Michelle Greger
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Priio Pre-Mortem- Methode: Misserfolge besiegen und einen Fahrplan zum Erfolg gestalten
Stellen Sie sich und das Startup Priio doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Nina Müller, Co-Founderin von Priio und komme aus Niedersachsen. Die letzten Jahre habe ich in San Francisco gelebt und gearbeitet, wo ich die Pre-Mortem-Methode kennenlernen durfte. Unser Startup Priio basiert auf dieser Methodik und bietet Agenturen, Startups und Projekten ein Tool, das mögliche Szenarien für das mögliche Scheitern im Unternehmen definiert um so einen Fahrplan zum Erfolg zu gestalten. Es kann sowohl von Teams als auch von Einzelpersonen verwendet werden.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Es war nie mein Ziel, ein Unternehmen zu gründen. Ich habe mir immer gesagt, dass, wenn ich es jemals tun würde, es ein Bedürfnis von mir sein müsste und nicht erzwungen werden darf. Deshalb finde ich es toll, dass Priio aus einem organischen Bedürfnis entstanden ist, das wir während meiner vielen Jahre im Agenturbereich erkannt haben, in denen ich mit Startups bis hin zu Fortune-500-Unternehmen gearbeitet habe.
Welche Vision steckt hinter Priio?
Wir wollen Start-ups, Gründern und Unternehmern dabei helfen, unvorhergesehene Herausforderungen zu meistern, indem wir mit Hilfe von Priio die Pre-Mortem-Methode anwenden, für alle Vorhaben, um maximale Klarheit zu schaffen. Wir wollen Verwirrung in Teams, die oftmals zum Scheitern führt, beseitigen, um Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen – ganz gleich, ob es sich um die Einführung einer Marke oder um die Zusammenstellung eines neuen Teams handelt.
Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die größte Herausforderung bestand darin, den Menschen die Denkweise und die Leistungsfähigkeit der Pre-Mortem-Methode zu vermitteln und ihnen aufzuzeigen, wie Priio dazu beitragen kann, rote Warnsignale zu erkennen und Herausforderungen zu entschärfen.
Wir werden von Butchershop finanziert, einer globalen Markenerlebnisagentur aus dem Silicon Valley. Butchershop gehört die bekannte Venture-Gruppe ImaginedBy, ein intelligenter Inkubator sowie eine weitere Venture-Gruppe, die Produkte entwickelt und auf den Markt bringt.
Wer ist die Zielgruppe von Priio?
Das Schöne an Priio ist, dass es sich an jeden richtet, der vor einer Herausforderung steht, eine Initiative aufbaut oder ein Projekt startet, aber unsere Hauptzielgruppe sind Agenturen/Beratungsunternehmen, Projektmanager, Teamleiter, Manager von SBM SaaS-Unternehmen und Berater & Agenturen von kleinen bis mittleren Unternehmen.
Wie funktioniert Priio? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet diese Methode von anderen Anbietern?
Priio fragt wir nach den Gründen des Scheiterns, jedes Teammitglied kann so seine Bedenken aufzeigen. Alle Punkte werden diskutiert sowie ihre Auswirkung auf das Projekt und schließlich gemeinsam kategorisiert. Am Ende werden Maßnahmen besprochen um das Scheitern durch einzelne Punkte zu vermeiden, woraus schließlich eine Roadmap für alle Teammitglieder erstellt wird.
Die Vorteile liegen darin, dass die Stimmen aller Teammitglieder gehört werden – die Perspektive jedes Einzelnen wird gefördert, alle Ängste und Bedenken werden auf den Tisch gelegt, sofortiges Vertrauen wird aufgebaut, kostspielige Fehler werden vermieden und die Verantwortlichkeiten werden klar und transparent zugewiesen.
Priio, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen ein Produktivitätstool sein, das Unternehmen nutzen, um ihre interne Kultur zu verbessern und absolute Klarheit mit ihren Teams und Kunden zu schaffen. Die Zukunft von Priio wird einen enormen Einfluss auf die Problemlösung und die Schaffung von Lösungen haben, die unvorhergesehene Kosten reduzieren, die Anzahl unnötiger Meetings verringern (und damit mehr Zeit für Kreativität und Zusammenarbeit lassen) – und die Menschen insgesamt nachts besser schlafen lassen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Verstehe Dein Kernprodukt oder deine Kerndienstleistung – das heißt, was ist der wahre Bedarf und nicht das was man hofft, das es eines Tages lösen sollte
2. Strategie Strategie Strategie – Man muss die Bedürfnisse der Kunden bzw der Ausience verstehen, viele Daten wie möglich sammeln, um objektive Entscheidungen darüber zu treffen, wie man die Marke und alles, was einen umgibt, aufbauen will.
3. Beurteilen und die richtigen Prioritäten setzen, indem man sich die Denkweise des Scheiterns zu eigen macht – sich fragen, was könnte mein Unternehmen zum Scheitern bringen, und dann einen Angriffsplan erstellen, anstatt sich blind darauf zu konzentrieren, wie Erfolg aussieht, und diesen zuerst anzustreben. Ein Mangel an Klarheit verursacht ein Drama – das gilt für jede Art von Mensch und Unternehmen.
Wir bedanken uns bei Nina Müller für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Die beiden österreichischen Unternehmer Manuel Bodendieck und Richard Schöller kennen die Ansprüche und Erwartungen von Investoren während einer Präsentation, bei der es um die Frage geht, ob finanzkräftige Personen in dein Projekt investieren werden oder nicht. Aus ihrem breiten Erfahrungsschatz heraus, den sie unter anderem durch ihren Auftritt bei der Fernsehsendung „2 Minuten 2 Millionen“ sammeln konnten, warnen sie vor 5 Fehlern, die angehenden Gründern selbst die beste Präsentation vermasseln können. Im Nachfolgenden erfährst du aus erster Hand, welche Dinge du im Gespräch mit Investoren besser nicht tun solltest.
Schwächeln beim Alleinstellungsmerkmal
Du möchtest durchstarten und tolle Investoren für dich gewinnen? Dann solltest du unbedingt deinen USP (unique selling proposition) kennen. Jedes Gründungsvorhaben weist im Idealfall einen USP auf, welcher es von anderen Gründungsvorhaben unterscheidet und dir dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Hast du deinen USP und den damit verbundenen Wettbewerbsvorteil erkannt, kannst du diesen ganz gezielt nutzen, um Investoren während der Vorstellung deines Geschäftsvorhabens von dessen Erfolg zu überzeugen. Es kann auch sein, dass dich ein Investor gezielt fragen wird:
„Warum sollte ich mein hart verdientes Geld bei Ihnen investieren, und nicht bei jemand anderem?“. Vermeide deshalb unbedingt den Fehler, deinen USP zu vernachlässigen oder auf die leichte Schulter zu nehmen. Er kann, je nachdem wer vor dir sitzt, der ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung des Investors sein. Wenn du ihn nicht erklären kannst, werden Investoren sofort abspringen.
Zu viel Fachinformation
Da du dich in der Vergangenheit intensiv mit deinem Gründungsvorhaben beschäftigt hast, verfügst du sicherlich über eine große Menge an Zahlen, Daten, Studien und Informationen. Diese sind in ihrer Fülle für den Investor jedoch nicht relevant. Viel eher sollte es dir gelingen, auf detailreiche Ausführungen zu verzichten und eine Präsentation deiner Idee nach dem KISS-Prinzip zu gestalten: keep it short and simple.
Das Problem an zu vielen Details ist folgendes: Sie lenken vom Kern der Idee ab, sind aus wirtschaftlicher Sicht nicht immer interessant und könnten sogar als Unsicherheit deinerseits interpretiert werden. Achte darauf, nur die wichtigsten Punkte zu erwähnen und nicht in einen erzählenden Tonfall zu gelangen. Ein Informationsaustausch zwischen Gründer und Investor sollte lebendig gestaltet sein, ohne dass die eine Seite die andere mit Informationen überfrachtet. Schon bei der Vorbereitung deiner Präsentation im Vorfeld kannst du darauf achten, detailreiche Ausführungen im Skript wegzulassen. Gib deinem Gegenüber die Möglichkeit, sich ein kompaktes Bild der Dinge zu machen und etwaige Details selbst zu erfragen. Zudem merkst du daran, ob er echtes Interesse hat.
Niemals mit ungenauen Angaben arbeiten
Vermeide es während einer geschäftlichen Präsentation vor potentiellen Investoren ungenaue Antworten zu geben. Es kann beispielsweise die Frage auftauchen, wie viele Mitbewerber es in deiner Branche gibt und wie du planst, dich diesen gegenüber durchzusetzen. Hier solltest du nicht nur die größten Player im Markt namentlich nennen können oder die Gesamtzahl an Unternehmen kennen, sondern am besten auch einen anführen, der eine bestimmte Sache besonders gut macht und den du dir mit deinem Team gemeinsam als Best Practice Beispiel herausziehen und aufgrund dir bekannter Faktoren übertreffen wirst. Je klarer du antwortest und je mehr konkretes Wissen du besitzt, desto mehr Vertrauen schaffst du zu denjenigen, die viel Geld verfügen. Genaue Zahlen nennen zu können, ist ohnehin entscheidend für Investoren, da deren Alltag hauptsächlich aus Zahlen besteht. Notiere dir vorher am besten den einen oder anderen Anhaltspunkt, damit du ungenaue oder ausweichende Antworten umgehen kannst.
Der zukünftigen Branche nicht fremd sein
Deine Aufgabe im Gespräch mit Investoren ist es, eine solide Vertrauensbasis für die notwendige, finanzielle Grundlage zu schaffen, die dein Gründungsvorhaben benötigt. Das gelingt nur, wenn du glaubhaft machen kannst, dass du dich in der Branche schon auskennst und auch auf sprachlicher Ebene dort schon angekommen bist. Jeder Zweig hat seinen Fachjargon und Insider-Begriffe, die du dir vor diesem Hintergrund zu Nutze machen kannst. Hör dich im Vorfeld ein wenig um und eigne dir den einen oder anderen Begriff an.
Wenn du ihn in dein Gespräch mit einfließen lässt, kannst du Investoren gegenüber deine Position stärken und ihnen damit zeigen, dass du dich auskennst. Es darf jedoch nicht einstudiert klingen – am besten ist es, wenn du Fachjargon so natürlich wie möglich einfließen lässt. Du kannst einen Begriff nennen und direkt danach anschließen: „Darunter versteht man…“ sowie eine kurze Erklärung folgen lassen. Schon hast du dich galant als Experte erwiesen und das Vertrauen zu deinen Zuhörern gestärkt, ohne fragwürdig zu wirken.
Den Investoren widersprechen
Es kann sein, dass es während deiner Präsentation zu kritischen Fragen oder Auffassungen seitens der Investoren kommt. Diese solltest du ernst nehmen und wie einen Einwand behandeln. Auf keinen Fall darfst du den Fehler machen, einem Investor zu widersprechen – denn damit läufst du Gefahr, dass er dich nicht mehr als potenziellen Partner, sondern als Gegner sieht und sein Geld auf keinen Fall in deine Hände geben wird.
Du kannst stattdessen alternative Lösungen aufzeigen und seine Aussage aus einer anderen Perspektive beleuchten. Clever ist es, wenn du deinen Gesprächspartner dabei immer wieder einbindest, so dass er sich während deiner Ausführungen nicht ausgeschlossen vorkommt (z. B. durch die Frage: „…finden Sie nicht auch?“). Ebenso klug ist es, wenn du zwar deine Position vertrittst, dich aber nicht auf deine Meinung versteifst und das Ende einfach offenlässt. So geht niemand als Gewinner oder Verlierer aus einer Meinungsverschiedenheit hervor und das Gespräch behält seine Augenhöhe.
Fazit
Bevor du Fehler machst, die dich eine Investition in dein Gründungsvorhaben kosten, solltest du diese Tipps verinnerlichen und zu hundert Prozent anwenden können. Es können Kleinigkeiten sein, die Investoren im Gespräch brüskieren oder verunsichern. Geh niemals auf Konfrontation und lass dein Gegenüber nicht im Unklaren – am besten ist es, wenn du potenzielle Investoren mit gut zusammengefasster, präziser Information versorgst und auf Einwände professionell und sachlich reagierst. So erhöhst du deine Chancen, dass sie sich am Ende des Tages für dich und dein Projekt entscheiden.
Autor: Manuel Bodendieck
Manuel Bodendieck und Richard Schöller sind die Gründer hinter einer der bekanntesten Marken weltweit für maßgeschneiderte Sportnahrung und Nahrungsergänzung. Sie stehen dabei für eine gesunde und durch eine innovative App begleitete Gewichtskontrolle mit reinen und hochqualitativ natürlichen Inhaltsstoffen.
Mit jeder Faser ihres Unternehmens fördern sie so das Wohlbefinden und die Gesundheit bei ihren Kunden. Dabei ist es ihr höchstes Ziel langfristige Nachhaltigkeit sowohl ökologisch als auch ökonomisch zu schaffen — und dabei auch den Bezug auf soziale Beziehungen nicht zu vernachlässigen. Denn die beiden Gründer denken schon heute an eine gesündere und grünere Welt von morgen.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Kultrave Grafikdesign Agentur aus Leipzig mit Fokus auf Corporate Designs, Logos und Illustrationen
Stellen Sie sich und das Startup Kultrave doch kurz unseren Lesern vor!
Kultrave ist eine junge Grafikdesign Agentur aus Leipzig mit Fokus auf Corporate Designs, Logos und Illustrationen. Nebenbei produzieren wir selbstgestalteten Merchandise, welcher fair gehandelt und regional in Leipzig bedruckt wird. Unser Ziel ist es, Unternehmen eine visuelle Identität zu erschaffen, durch welche sich deren Zielgruppe definieren kann. Hierbei folgen wir keinen Trends sondern legen für jeden Kunden individuell und nach deren Eigenschaften fest, in welche Richtung die Entwürfe gehen.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Nick ist seit vielen Jahren als selbstständiger Grafikdesigner tätig gewesen, bevor er sich Anfang 2020 endgültig dazu entschieden hat, den nächsten Schritt in seiner beruflichen Laufbahn zu gehen. Robert ist ein alter Grundschulfreund, mit welchem das Projekt Kultrave dann an den Start gehen sollte. Die Gründe dafür sind vielschichtig – zu zweit kann man stets unterstützen, nicht nur bei den projektinternen Aufgaben, sondern auch bei alltäglichen Problemen. Als Grafikdesign Agentur hat man die Möglichkeit, sich eine Basis aufzubauen, die als Freelancer schwerer zu erreichen ist.
Welche Vision steckt hinter Kultrave?
Kultrave unterstützt einzigartige Menschen dabei, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Als GbR haben wir uns von Grund auf aus eigener Tasche finanziert und haften im schlimmsten Fall mit unseren privaten Finanzen. Das ist für Erstgründer natürlich ein großer Schritt, bei welchem man schon erstmal schlucken muss. Wenn man sich allerdings auf die eigenen Stärken besinnt und auf die Arbeit fokussiert, sollte das allein einen nicht davon abhalten, zu gründen.
Trotzdem muss man sich, besonders zu Beginn, aber auch später noch, mit Themen auseinandersetzen, denen man, vor allem als Kreativer, vorher nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt hat – Finanzierung, Versicherung, Steuern. Das erfordert einiges an Zeit, mehr als man vielleicht anfangs denkt, und man sollte definitiv versuchen, von Anfang an so gewissenhaft wie möglich mit jeglichen Rechnungen, Belegen und anderen Dokumenten umzugehen, um später nicht dafür bezahlen zu müssen – wortwörtlich.
Wer ist die Zielgruppe von Kultrave?
Wir arbeiten mit allen möglichen Kunden von Freelancern und Einzelunternehmern über Startups bis zu etablierten Gesellschaften zusammen. Momentan haben wir Aufträge im Lebensmittelbereich, in der Musikbranche und im IT-Sektor, wenn uns das Projekt gefällt ist kaum Etwas außerhalb unserer Komfortzone.
Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Wir von Kultrave legen sehr großen Wert auf die Kommunikation mit unseren Kunden. Wir pflegen langfristige Kontakte und bieten den Auftraggebern stets mehr als vereinbart. Das ist für uns ebenso selbstverständlich wie der Fokus auf innovative Designs. Auf dem heutigen Markt ähneln sich viele Logos im minimalistischen, wenig aussagenden Stil und gleichen Farbschemata. Das ändern wir durch den mutigen Einsatz von Grafiken mit Identität. Der Grund, warum unsere Auftraggeber uns ihr Vertrauen schenken, besteht darin, dass ihre Kunden sich nach dem Rebranding besser mit ihrem Unternehmen identifizieren können.
Kultrave, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind auf dem Weg, langfristige Zusammenarbeiten mit sympathischen Kunden aufzubauen und unsere Nische zu finden. Hierbei werden unzählige Projekte in den verschiedensten Bereichen folgen, unser Merchandise wird erweitert und auch unser Serviceangebot wird expandiert – neben grafischem werden wir auch audiovisuellen Content anbieten.
Das Wichtigste ist aber, dass wir uns auf dem Weg selber persönlich und professionell weiterentwickeln, coole Kollaborationen eingehen und viel Spaß haben werden. Letztendlich sind das die Dinge, die einem zum Schluss noch bleiben!
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Such Dir Unterstützung! Allein zu gründen ist sehr schwer und mit einem Partner oder Team macht das Ganze sowieso mehr Spaß – von der Aufteilung der Arbeit mal ganz zu schweigen. Aber auch extern ist es immer sinnvoll, sich guten Rat von Freunden, Experten oder Mentoren zu holen.
Lass dich von Rückschlägen nicht aufhalten! Kaum ein Unternehmen kommt ohne jemals Verlust gemacht zu haben an eine marktführende Position. Jeder Mensch macht Fehler, lerne daraus und mach Dich nicht verrückt.
Mach mal Pause! „Als Selbstständiger arbeitet man selbst und ständig …“ – das macht Dich auf Dauer nur kaputt und bringt Dein Unternehmen an der Rand der Zerstörung. Gib Dir bewusst einige Stunden täglich, ein zwei Tage wöchentlich und auch mal ein zwei Wochen am Stück im Jahr die Freiheit, nicht an Dein Business zu denken. Wenn Du wiederkommst, bist Du motivierter und ausgeruhter.
Wir bedanken uns bei Jesse Tran für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Die Zeiten ändern sich und das merkt man nirgends so sehr wie beim Recruiting. War man früher als Bewerber froh, eine Stelle zu finden und noch dazu eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu bekommen, wandeln sich die Prämissen stetig. Heute treten Bewerber*innen (m/w/d) selbstbewusster auf und der Arbeitgeber bzw. dessen Personalabteilung muss sich mächtig ins Zeug legen, um überhaupt noch anständige Kandidaten zu finden.
Aufgrund des demografischen Wandels verlassen mehr versierte Mitarbeiter die Arbeitswelt als nachkommen können. Um Ihre Anstrengungen um neue Mitarbeiter effektiv und effizient zu gestalten, sollten Sie auf sämtlichen fünf Ebenen des Personalmarketings aktiv werden, wovon der Hamburger Business-Engel Kemal Üres überzeugt ist.
1. Alte Schule: Jobbörsen und Agenturen
Die Agentur für Arbeit führt eine eigene Jobbörse, über die Sie sich als Arbeitgeber anmelden können. Anhand Ihrer Suchkriterien bekommen Sie Kandidaten vorgeschlagen bzw. die Arbeitsuchenden werden von deren Sachbearbeitern auf Sie aufmerksam gemacht. Wesentlich effektiver und mobiler sind die „nicht-staatlichen“ Jobbörsen, die sich durch die Zielgruppen durchaus voneinander unterscheiden. Es gibt beispielsweise verschiedene Jobportale auf unterschiedliche Karrierestufen abgestimmt (z.B. für Azubis, Handwerker oder Akademiker).
Andererseits ist die Weitläufigkeit der Stellenplattform ein gutes Indiz. Suchen Sie lokal, überregional oder international? In englischsprachigen Räumen gibt es andere Favoriten als am hiesigen Arbeitsmarkt und im frankophonen Bereich sind es wieder andere Spitzenreiter. Auch die Nutzungsfreundlichkeit (per Desktop, per App oder beides) wird bei den einzelnen Personengruppen unterschiedlich aufgenommen – wen suchen Sie?
Human Resources ist mehr als ein gekünstelter Begriff, es ist die Wahrheit. Der Faktor Mensch ist im Betriebsablauf eine Ressource, die zwar gebraucht werden kann, aber nicht ausgebeutet werden sollte. Wie neue Ressourcen zu erschließen sind, wird in sämtlichen Bereichen versierten Fachleuten überlassen, so ist es auch bei der Ressource „menschliche Arbeitskraft“.
Überlassen Sie das Aufstöbern und Auswählen geeigneter Mitarbeiter den Profis, denn sie wissen, worauf zu achten ist und welche Anzeichen für seriöse, authentische Bewerber*innen sprechen. Selbst wenn Sie über eine gute Menschenkenntnis verfügen, sind das Sichten der Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräche wahre Zeitfresser. Mit professionellen Recruitern haben Sie zwar zusätzliche Kosten, allerdings können Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren.
3. Willkommen im 21. Jahrhundert: Ohne Social Media geht nichts mehr
Sie haben einen Firmenaccount auf Facebook, LinkedIn und Xing? Dann haben Sie bereits die wichtigsten Social-Media-Kanäle für potenzielle Mitarbeiter*innen für sich verbucht. Die landläufige Meinung, Facebook sei für Privatzwecke, Xing für deutschsprachige Geschäftskontakte und LinkedIn für anglophone Business-Connections ist richtig, aber der Übergang ist fließend. Das zeigt sich insbesondere dadurch, dass Sie Ihre Profile auf den verschiedenen Kanälen miteinander vernetzen können.
Richten Sie Ihr Augenmerk auf eine gepflegte Präsenz in Social Media. Hier tummelt sich die Welt und Sie können Jobsuchende auf sich aufmerksam machen. Achten Sie dabei auch auf die Wirkung, die Ihre Posts in Fachkreisen, Gruppendiskussionen und Direktmailings haben. Dabei geht es Ihnen wie jeder anderen Privatperson auch: Wo Sie in Urlaub waren, hat hier nichts verloren.
4. Active Sourcing: Jobmessen und Talentpools
„Ran an den Speck“ heißt es auf Jobmessen, wie beispielsweise einmal jährlich am Frankfurter Flughafen. Hier ist alles vertreten, was beispielsweise mit Transport, Logistik, Personalwesen, Marketing, Catering etc. zu tun hat. Wo sich viele Anbieter tummeln, kommen auch viele Interessenten und das machen Sie sich hier zunutze. Ihr Messestand muss nicht sündhaft teuer sein – nur authentisch. Haben Sie noch den einen oder anderen Mitarbeiter am Start, der auf der Messe aus dem Nähkästchen plaudert und zudem einige Give-aways, wird sich der Aufwand lohnen.
Talentpools sind die andere Seite der Massenansammlungen. Über Softwares werden verschiedenste Kanäle hinsichtlich beruflicher Eigenschaften und Kompetenzen durchsucht und am Ende kommt dabei Ihr Wunsch-Mitarbeiter heraus. Im Gegensatz zur Jobbörse finden Sie hier auch Freiberufler und Selbstständige. Häufig werden diese Datenbanken bereits branchenspezifisch von Berufsverbänden oder sogar konzernintern zur Verfügung gestellt.
5. Was, wann, warum: Interne und externe Stellenbesetzung
Viele Unternehmer schwören darauf, „sich ihren eigenen Nachwuchs zu ziehen“. Das bedeutet, sie versuchen Azubis von der Pike auf an das Unternehmen zu binden und die während der Ausbildung investierte Zeit nachfolgend zu nutzen. Damit laufen sie jedoch Gefahr, in einen ungesunden Anteil an Betriebsblindheit zu verfallen.
Frischer Wind in Personalangelegenheiten bringt andere Sichtweisen. Mitunter birgt das einige Diskussionen, aber letztendlich wird sich entweder der Neuzugang an die bestehenden Strukturen anpassen, oder die neuen Ideen und Erfahrungen werden im Betriebsablauf integriert. Der Mittelweg wäre hier selbstredend wie nahezu überall die Goldrandlösung.
Erfolg muss von innen nach außen passieren
Mit leeren Taschen kam Kemal Üres nach Hamburg, als er sich entschied, im hart umkämpften Gastronomiegewerbe die ersten eigenständigen Schritte zu unternehmen. Heute gilt er als einer der Top-Investoren verschiedenster Genres sowie Gründer diverser Unternehmen. “Erfolg muss von innen nach außen passieren” ist sein Motto und diese positive Lebens- und Geschäftseinstellung teilt er bereitwillig mit allen Interessent*innen. Im Mittelpunkt steht für ihn immer: der Mensch!
Autor:
Kemal Üres ist Gründer der Gastronomie-Kette Daily You – Eat powerful und Gesellschafter bei Eisberg-Seminare GmbH Hamburg und im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Mentaltrainings tätig.
Neben dem Abschluss seiner kaufmännischen und gastronomischen Ausbildung hat er Weiterbildungen in der transzendentalen Meditation, im autogenen Training sowie in der kognitiven Verhaltenstherapie absolviert. Stets am Zahn der Zeit entdeckt er Potenziale in Gründern und ihren Firmen. Zu seinen Stärken zählen das Skalieren und Positionieren von mittelständischen Unternehmen.
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Wie Sie dank Expertin Dr. Yana Fehse nicht in die Quotenfalle tappen
Fluch oder Segen? Das fragen sich viele Unternehmer/innen, wenn es um die Frauenquote in Firmen geht. Schließlich sollten zukünftige Mitarbeiter/innen in einer gerechten Welt doch aufgrund ihrer Qualifikationen ausgewählt werden, die Realität sieht jedoch anders aus. Mithilfe einer Frauenquote sollen vor allem Frauen in einem bestimmten Alter mehr Chancen bekommen. Doch ist das wirklich nötig oder steht uns diese vielleicht sogar auf dem Weg zu einer erfolgreichen und erfüllten Karriere manchmal im Wege? Die erfolgreiche Psychologin Dr. Yana Fehse ist genau dieser Meinung, denn zunächst konnte sie in über hundert Interviews mit Frauen feststellen, dass für sehr viele von ihnen der Konkurrenzkampf, der unbewusst durch die Quote heraufbeschworen wird, mental stark belastend ist und somit die psychische Gesundheit beeinflussen kann.
Des Weiteren kann es durch ein somit fälschlicherweise vorgegaukeltes Sicherheitsgefühl dazu kommen, dass sich Frauen blind auf die Quote verlassen und dabei übersehen, wie wichtig es ist, sich weiterhin fortzubilden. Somit erreichen sie schlussendlich nie das, wozu sie eigentlich in der Lage gewesen wären.
Schlussendlich suggeriert das Wort „Quote“ zusätzlich den Eindruck, Frauen könnten es nicht von alleine aufgrund ihrer Qualifikationen und Leistungen in gewissen Berufen bis ganz nach oben schaffen. Viele haben daher bewusst oder auch unbewusst das Gefühl, den jeweiligen Job gar nicht wirklich verdient zu haben und das wirkt sich selbstverständlich auf die berufliche Zufriedenheit der jeweiligen Person aus.
Das muss jedoch nicht sein, denn jede Frau hat es verdient, unabhängig von Quoten und Geschlecht ihrer Qualifikation entsprechend eingestellt und natürlich auch entlohnt zu werden. Damit das auch wirklich gelingt, ist laut Dr. Yana Fehse Selbstbewusstsein ein wichtiger Schlüsselfaktor. Wie Sie dieses stärken können, um bereits morgen voller Zuversicht und ohne Quotendruck beruflich voll durchzustarten, hat Sie uns in einem Exklusivinterview verraten.
1. Springen Sie über Ihren Schatten und Sie werden erstaunt sein, wo Sie landen
Immer höflich sein, ja nicht zu viel fordern und am besten stets den anderen den Vortritt lassen: Frauen sollten über Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte hinweg genau diesem Bild entsprechen. Natürlich ist es nicht einfach, dieses kulturelle Erbe von heute auf morgen hinter sich zu lassen, dennoch ist es an der Zeit, es zu versuchen. Beginnen Sie also damit, sich mehr zuzutrauen, nehmen Sie neue Projekte an und hören Sie in sich hinein, welchen Träumen und Wünschen Sie unbedingt folgen wollen. Wenn Sie das tun und unbeirrt Ihren Weg gehen, werden Sie schon bald genau dort sein, wo Sie hinwollen.
2. Machen Sie sich Komplimente und meinen Sie es ernst
Frauen neigen dazu, immer die negativen Aspekte an der Arbeit, dem Lebensstil oder am eigenen Aussehen in den Vordergrund zu rücken. Damit sollten Sie ebenfalls unbedingt Schluss machen, wenn Sie selbstbewusster und somit erfolgreicher sein wollen. Eine einfache Übung wird Ihnen dabei helfen: Stellen Sie sich täglich fünf Minuten vor den Spiegel und machen Sie sich Komplimente für alle Aspekte Ihres Lebens. Sehen Sie sich selbst mit den Augen einer Freundin, die nur das Beste für Sie will und Ihnen voller Liebe und Unterstützung zugetan ist. Selbstverständlich ist es ebenfalls wichtig, sich seiner eigenen Fehler bewusst zu sein, denn nur so können wir uns auf Dauer verbessern. Dennoch ist es wichtig, nicht zu hart zu sich selbst zu sein, schließlich ist niemand unfehlbar und das ist auch gut so.
3. Arbeiten Sie an Ihrer Körpersprache
Gehören Sie zu den Menschen, die sich gerne kleiner machen, als sie sind, die Schultern meistens nur hängen lassen und eher schüchtern durchs Leben gehen? Das muss nicht sein. Legen Sie sich ein kleines Schmuckstück, wie ein Armband oder einen Ring an und denken Sie jedes Mal daran, wenn Sie tagsüber darauf schauen, sich aufzurichten und Präsenz zu zeigen. Des Weiteren ist es ein guter Tipp, so oft wie möglich die Mundwinkel nach oben zu ziehen und ein kleines Lächeln Ihren Mund umspielen zu lassen. Sie werden sehr schnell feststellen, dass Ihr Umfeld auf einmal viel offener und freundlicher auf Sie reagiert, doch das allerwichtigste ist, dass Sie sich auch selbst besser fühlen werden. Studien haben nämlich gezeigt, dass ein vorgetäuschtes Lächeln ausreicht, damit wir uns auch wirklich fröhlicher fühlen und diesen kleinen Trick sollten wir uns unbedingt zu Nutze machen.
4. Achten Sie auf Ihren Körper, er wird es Ihnen danken
Um beruflich und privat wirklich 100% geben zu können, ist es enorm wichtig, auf die eigene Gesundheit zu achten. Dazu gehört selbstverständlich, regelmäßig eine kleine Sporteinheit einzulegen, auch wenn es sich nur um eine Runde im Park handelt oder Sie von heute an die Stufen statt den Aufzug im Büro verwenden. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ebenfalls maßgeblich dafür entscheidend, wie wir uns fühlen und welche Ausstrahlung wir haben. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass Sie sich nicht das eine oder andere gönnen sollten, doch Sie werden feststellen, dass man sich einfach viel besser fühlt, wenn man auf körperliches Training Wert legt.
5. Feiern Sie Ihre Erfolge, Sie haben es verdient
Es spielt keine Rolle, welche noch so kleinen Ziele Sie sich für die nächste Zeit gesteckt haben und wie viele Etappen Sie benötigen, um diese zu erreichen. Ist es erstmal geschafft und Sie konnten ein Vorhaben in die Tat umsetzen, vergessen Sie keinesfalls darauf, sich dafür zu belohnen. Dabei muss es sich um nichts Großes handeln: Ein tolles neues Buch, ein schöner Tee oder auch ein Spaziergang im Wald reichen oft bereits aus, um kurz durchzuatmen und sich zu vergegenwärtigen, was nun bereits geschafft ist.
Fazit: Dank Selbstbewusstsein zu mehr Erfolg- Sie haben es verdient
Sich auf die Frauenquote zu verlassen, um berufliche Ziele zu erreichen? Das haben Frauen in Wahrheit doch gar nicht nötig, weiß die Mentalcoach-Expertin Dr Fehse. Alles, was sie benötigen, ist ein klares Ziel vor Augen, genug Ambition, um dieses in die Tat umzusetzen und ein ausreichend starkes Selbstbewusstsein. Dank der Tipps von Dr. Yana Fehse wird es Ihnen bereits viel leichter fallen, Ihren beruflichen Weg zu finden und diesem zu folgen – und auf dem Weg nach oben hält Sie so schnell nichts mehr auf.
Autor: Dr. Yana Fehse
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder
Als Gründer/in Deines Startups hast Du eine Vision und willst diese mit Deinem Unternehmen Wirklichkeit werden lassen. Bis hierher sind wir uns einig, doch ab jetzt spaltet sich die Gruppe in zwei Lager.
Die einen, die sofort loslegen und versuchen ohne Strategie sondern mit einer pragmatischen Vorgehensweise das Produkt oder die Dienstleistung zu verkaufen. Dann gibt es das andere Lager, dass sich noch einen Moment Zeit nimmt, um den Wettbewerb und die Trends genau zu analysieren, die eigenen Stärken und Besonderheitsfaktoren klar herausarbeiten und dann genau hinsehen, wie sie Ihr Angebot im Markt wirklich differenzierend positionieren und alle Maßnahmen danach ausrichten. Was glaubst Du, wer wird mehr Erfolg haben?
Meine 3 Tipps für Deine Positionierung:
1. Wiedererkennbar anders sein.
Das Ziel der Positionierung ist, Dein Unternehmen im Wettbewerb von den anderen deutlich erkennbar und nachvollziehbar abzugrenzen. Nur so wirst Du es schaffen eine Marke aufzubauen. Wenn Du Dich nun in einem Markt bewegst, der schon recht voll ist, lohnt es sich immer, darüber nachzudenken, WIE Du Dich von den anderen unterscheiden kannst und bei den Kunden in Erinnerung bleibst. Das schafft Du durch Design, Ansprachen, Service und den Überraschungseffekt.
-> Mein Tipp: Schau Dich außerhalb Deiner Branche um, wie andere die Aufgabe mit der Differenzierung in einem vollen Markt geschafft haben. Lerne daraus und wende die Idee für Dein Unternehmen an.
2. Pioniere werden gefeiert.
Erfindungen, Anwendungen und Technologien, die die Welt verändern, bringen Startups auf der ganzen Welt auf den Markt. Einige setzen sich in einem vollen Markt durch und andere sind First Mover, also die Pioniere in einem Markt, den es bis dahin noch gar nicht gab. Das zieht die Aufmerksamkeit der anderen an und ruft Kopierer auf den Plan. Das heißt neben der bewundernswerten Weltneuheit ist Zeit der wichtigste Faktor für die Pioniere.
-> Mein Tipp: Solltest Du der/die Erste sein, dann ist Dein Ziel, den noch leeren Raum im Markt schnell und beeindruckend zu füllen. Damit Dir das gelingt, brauchst Du neben einem Budget vor allem die Startup Kommunikation, damit sich Deine Botschaft wie ein Lauffeuer verbreitet.
3. Konsequenz sind Dein Freund.
Die Positionierung ist der Grundstein für die definierte Abgrenzung von den Anderen, sie ist die Checkliste für alle Maßnahmen in allen Bereichen und sie bildet die Leitplanken auf dem Weg zu Deinem Ziel: Deine Marke erfolgreich im Markt aufbauen.
-> Mein Tipp: Sei konsequent in der Umsetzung und konsistent in Deinen Botschaften, so schaffst Du Wiedererkennbarkeit und ein Startup, an das man sich erinnert. Deine Werte und definierten Eigenschaften sind ab jetzt Deine Checkliste für alle Kommunikations-, Marketing-, Vertriebs- und Kooperationsmaßnahmen. Passt es = weiter machen. Passt es nicht = sein lassen.
Nimm bitte für Dich mit
Die Grundlagenarbeit wie die Positionierung Deines Startups machst Du nicht beim Frühstück. Das braucht einen Moment Zeit, denn die Recherche im Markt dauert und die klare Definition der Stärken und besonderen Eigenschaften Deines Startups sollten klar und unverwechselbar definiert sein. Erst wenn sie wirklich ausgereift ist, dann fang an mit der Profilierung Deines Startups.
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Bild: pixabay
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Caventura Specialty Coffee kombiniert hochwertige Single Origin Kaffees mit Transparenz und nachhaltigen Innovationen
Stellen Sie sich und das Startup Caventura doch kurz unseren Lesern vor!
Caventura ist ein Startup im Bereich Specialty Coffee und kombiniert hochwertige Single Origin Kaffees mit Transparenz und nachhaltigen Innovationen. Hinter Caventura stehen wir – Georgi Djalev und Marija Vehns mit einem kleinen Team. Zusammen wollen wir für Deutschland neue Geschmacksnoten brühen und dem Kaffeeanbau und -konsum eine nachhaltige Zukunft sichern.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Vor vier Jahren unternahmen meine Verlobte Marija und ich eine 14-monatige Weltreise durch 22 Länder auf der Suche nach nachhaltigen Geschäftsideen. Wir machten Zwischenstation bei einer Biokaffee-Kooperative in Kolumbien und entwickelten pro bono die Exportstrategie der Kooperative. Wir stellten fest, dass die Preise, die die Kaffeeanbauer für das „schwarze Gold“ erhalten, keinen würdigen Lebensunterhalt gewährleisten. Das ist sogar oft bei Fairtrade-Kaffee der Fall. Diese Erkenntnis nahmen wir mit nach Deutschland und entschieden uns, die Welt des Specialty Coffee mit unserem Startup Caventura nachhaltig zu verändern.
Welche Vision steckt hinter Caventura?
Was ich in den Kaffeeanbauländern, die ich während der Weltreise besuchte, wahrgenommen habe, ist einfach und zugleich tiefgründig. Die Kaffee-Exporteure, -Händler und -Verkäufer tragen nicht (alleine) die Schuld, dass die Kaffeebauern schlecht bezahlt werden und die Natur in den Ursprungsländern vor dem Zusammenbruch steht. Wir, als Kaffeeliebhaber, stehen viel mehr in der Pflicht, dieses Agrarprodukt, die Menschen, die dahinterstehen, und die Natur, die diese Früchte trägt, zu verstehen und mit Wort und Tat zu unterstützen.
Caventura bietet eine gute Lösung für alle Seiten: Specialty Coffee mit großartigem Geschmack, der nachhaltig produziert und komplett transparent in der Lieferkette. Mit dieser Transparenz wollen wir das Vertrauen der Kaffeefans in Deutschland gewinnen und zum Vorreiter in der alteingesessenen Kaffeeindustrie werden. Durch angemessene Einkaufspreise wollen wir langfristiger Partner der Kaffeeanbauer werden und so die Zukunft des Specialty Coffee sichern.
Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Nach einer zweijährigen Rollercoaster-Erfahrung als Gründer und unzähligen Gesprächen mit Freunden und Bekannten aus der Startup-Community kann ich zusammenfassen: Der Enthusiasmus spielt oft eine viel zu große Rolle in der Umsetzung der Idee. Bis man feststellt, dass der Markt nicht für dein Produkt oder Dienstleistung bereit ist, ist ein schnell halbes Jahr vergangen.
So hatte ich zum Beispiel am Anfang die Idee, die Kaffeeindustrie von einem Convenience- in einen DYI-Markt umzuwandeln, in dem ich eine Plattform für Heimröstgeräte und rohen Kaffee aufbaute. Die unzähligen Excel-Tabellen, die ich baute, schienen mir zu beweisen, dass diese Idee ein voller Erfolg sein würde, aber schon nach wenigen Wochen stellten wir fest, dass der Heimröster-Markt noch nicht bereit war, sich zu entfalten. Wir haben rechtzeitig die Richtung geändert und jetzt sind wir mittlerweile auf dem Weg unseren ersten Specialty Coffee Shop in Berlin zu eröffnen.
Caventura ist als Startup komplett selbstfinanziert – dies gibt uns die Unabhängigkeit, die generierten Gewinne in die richtigen Bereiche wie innovative Verarbeitungsmethoden für unserer Kaffeepartner zu investieren. Dies ist nicht der einfache Weg!
Wer ist die Zielgruppe von Caventura?
Wir wollen europaweit Kaffeeliebhaber ansprechen, die bis jetzt konventionellen Kaffee getrunken haben, aber bereit sind, Specialty Coffee zu entdecken. Wir bieten großartigen Kaffee, mit einer Vielfalt für jeden Geschmack, und stellen sicher, dass man mehr über den Kaffee, die Kaffeeanbauer und die Natur erfährt und dabei auch etwas Gutes tut. Wie? Dank der absoluten Transparenz in unserer Lieferkette.
Das führt aus unserer Sicht dazu, dass wir alle ein nachhaltiges Verständnis für Kaffee entwickeln und uns für seinen Erhalt einsetzen. Wir setzen dabei auf zahlreiche Kanäle wie Social Media, unseren Online Shop, Events und auch Arbeitgeber. Seit Kurzem bieten wir Corporate Gifts und Employer Branded Produkte mit CI-treuem Design für Unternehmen an, da viele Firmen nach ehrlichen, nachhaltigen und anpassbaren Geschenken für Ihre Business Partner und Mitarbeiter suchen. Der nächste Schritt ist auch die Eröffnung unseres Specialty Coffee Shops in Berlin ab Mitte August.
Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Aktuell bieten wir 10 Specialty Coffee Sorten von acht unterschiedlichen Produzenten aus Kolumbien und Kenia an. Dabei werden die Kaffeebohnen teilweise nach unterschiedlichen Verfahren direkt auf der Farm aufbereitet und von Caventura in Berlin nach selbstentwickelten Röstprofilen geröstet. Das ergibt eine Vielfalt von über 30 unterschiedlichen Geschmäckern für den Kaffeefan jeglicher Bohnen-Couleur. Alle Kaffees sind im Online-Shop beginnend bei 16,90 € bis 38,90 € je Kilo und Qualität, Aufwand bei der Aufbereitung und Nachhaltigkeitsprojekt direkt zu beziehen.
So hat Caventura im Jahr 2021 beispielsweise den Preis, den es an seine Partner in Kolumbien zahlt, im Durchschnitt um 45 Prozent auf 7 € pro kg erhöht. Davon erhalten die Kaffee-Anbauer 80 Prozent. Mit dem Rest wurden die Exportabgaben und Verwaltungskosten der Kooperative bezahlt. Für seine Single Farm Kaffees hat Caventura dabei eine Nachhaltigkeitsprämie von 1,50 € pro kg hinzugefügt, um nachhaltige Innovationen auf der Farmebene zu fördern. Und für einen seiner beliebtesten Kaffees – Mildred ́s Specialty Coffee – zahlen wir beispielsweise das Dreifache des Kaffeepreises an der Börse (+242 Prozent) und dreimal so viel (+237 Prozent) wie den geforderten Fairtrade- Mindesteinkaufspreis*. Für die volle Transparenz haben wir Anfang Juni einen „Transparenzbericht 2021“ herausgebracht, der alle Einblicke in die Lieferketten und die Kostenstruktur von Caventura gewährt.
Caventura, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Der Weg vor uns ist noch lang. Ich träume davon, dass eines Tages Kaffee lecker schmeckt, nachhaltig angebaut und produziert wird und dass wir alle wissen, wie groß der Einfluss auf die Natur und unsere Gesundheit ist. Unsere Gesellschaft hat in den letzten Jahrzehnten riesige Sprünge in diese Richtung gemacht, aber wir alle lassen uns viel zu viel von Botschaften und Versprechen leiten und vertrauen unseren Sinnen viel zu wenig.
Wir arbeiten daran, durch Transparenz, offene Kommunikation und konsequente Innovationen den Konsumenten zu helfen, großartigen Kaffee zu verstehen und zu lieben. Wir setzten auf eine Strategie, die Online- und Offline-Experience kombiniert, damit man vor Ort über Kaffee reden und ihn probieren kann.
Mittelfristig planen wir auch in Länder zu expandieren, wo Specialty Coffee noch kein fester Begriff ist und haben schon ein erstes Office in Bulgarien aufgemacht. Langfristig denken wir auch über die Anschließung von anderen Produktgruppen wie Kakao und Tee nach.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Stay focused. Hol Dir eine Meinung von einer vertrauenswürdigen und erfahrenen Person und folge dem Plan, den du auf dieser Basis entwickelst. Das ist besser als 20 Meinungen von Freunden und Bekannten zu sammeln.
2. Think big, pay attention to the details. Es ist natürlich auf jeden Fall wichtig an großartige Innovationen und Technologien zu denken, aber kein Weg führt an den alltäglichen Aufgaben vorbei.
3. Trust yourself. Das kann man nicht oft genug wiederholen. Oft weißt Du mehr als der vermeintliche Experte und letztendlich bist Du derjenige/diejenige, der die letzte Entscheidung treffen muss. Lerne an Dich zu glauben und Du wirst fliegen.
Wir bedanken uns bei Georgi Djalev für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder