Mittwoch, Juli 9, 2025
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Warte nicht auf den perfekten Zeitpunkt

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Fobe: Virtueller Kleiderschrank voller Luxus Taschen

Fobe: Virtueller Kleiderschrank voller Luxus Taschen

Stellen Sie sich und das Startup Fobe doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Marlena Co-Founder von Fobe, einer Sharing Plattform für Luxus Handtaschen. 

Fobe hat das Ziel den Konsum im Modemarkt nachhaltiger zu gestalten, indem wir durch unser Sharing-Modell Konsum und Eigentum voneinander entkoppeln, die Nutzungsdauer von Artikeln voll ausschöpfen und dadurch mehr Konsum bei geringerem Ressourceneinsatz ermöglichen. Fobe kann man sich wie einen virtuellen Kleiderschrank voller Luxus Handtaschen vorstellen, auf den unsere Kund*innen Zugriff über ein Abo bekommen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ehrlich gesagt kam der Entschluss durch die Idee und das Produkt. Ich habe vor der Gründung von Fobe als Einkäuferin im Luxus Fashion Segment gearbeitet und habe dort viel Erfahrung genau mit den Herstellern sammeln dürfen, die wir aktuell auf unserer Plattform anbieten. Ein alter Schulfreund Anton kam mit der Idee der Gründung einer Sharing Plattform für Luxus Accessoires auf mich zu und wollte mich als Co-Founder dabeihaben. 

Ich habe tatsächlich keine 5 Minuten überlegt, weil ich sofort wusste das ich für das Thema Mode viel Leidenschaft und Knowhow habe und Fobe für mich zu dem Zeitpunkt die perfekte Herausforderung war. 

Was war bei der Gründung von Fobe die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war definitiv, dass wir den Launch von Fobe wenige Tage vor dem ersten Lockdown der Covid Pandemie hatten. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja, man muss es sogar. Das musste ich als kleiner Perfektionist auch schmerzlich lernen und bin sehr froh ein Team um mich herum zu haben, dass an der Stelle sehr viel mutiger ist und gerade auch design technisch einen anderen Anspruch an den Tag legt. Ich musste hier am Anfang viele Abstriche machen, damit wir Zeit und vor allem Geld sparen. Es hat sich ausgezahlt und mittlerweile sind auch mehr Ressourcen vorhanden und Fobe entwickelt sich optisch peu à peu immer mehr zu dem was ursprünglich meine Vision war. 

Welche Vision steckt hinter Fobe?

Unsere Vision ist es im Modesegment eine nachhaltige Form von Konsum zu erschaffen, die von weiten Teilen der Gesellschaft angenommen wird. Wir wollen beweisen, dass andere Formen von Konsum nachhaltig, profitabel und skalierbar sind. Denn nur wenn alle diese Punkte erfüllt sind, können wir die verschiedenen Akteure in der Supply Chain und die Konsumenten mitnehmen und die Art wie wir Wirtschaften nachhaltig zu verändern. 

Wir sehen dabei die Entwicklung hin zu immer schnellerem Konsum als eine Chance für eine nachhaltigere Produktion. Das mag im ersten Moment wie ein Widerspruch klingen. Allerdings stellt der immer schnellere Konsum die gesamte Supply Chain und den Handel vor komplett neue Herausforderungen, da das Konzept von Eigentum nicht mehr zum Konsum passt. Dieser Umbruch schafft eine große Chance für die Implementierung von Kreislaufmodellen. Hier wollen wir im Modebereich die Entwicklung vorantreiben. 

Wer ist die Zielgruppe von Fobe?

Modebegeisterte Kund*innen, die Spaß daran haben die neusten Fashiontrends auf eine nachhaltigere Art und Weise zu tragen.

Wie funktioniert Fobe? Wo liegen die Vorteile?

Fobe ist eine Access Subscription zu einem virtuellen Kleiderschrank. Das bedeutet, dass unsere Kund*innen sich hieraus ihre Lieblingsmodelle aussuchen und immer wieder gegen neue austauschen können. Durch unser Modell können wir bei geringerem Ressourceneinsatz viel mehr Konsum ermöglichen, was wesentlich nachhaltiger als der Kauf eines Produktes ist. Außerdem lohnt es sich für unsere Kund*innen auch finanziell. So kostet eine durchschnittliche Auswahl in unserer Your Style Box über 5.000 Euro für die Konsumenten im Handel. Mit Fobe kann man diese Auswahl für 6 Monate nutzen und zahlt dafür insgesamt nur etwas mehr als 500 Euro. Man müsste somit 5 Jahre Kund*in sein um sich die ersten 3 Taschen seines Abos kaufen zu können. In dieser Zeit haben unsere Kund*innen aber schon 30 Taschen genutzt. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Uns unterscheidet von anderen Plattformen, dass wir bei der Auswahl der Taschen sehr stark darauf achten, dass wir die aktuellen Trends abbilden. Hier wird unsere Auswahl auch sehr regelmäßig aktualisiert. 

Wir beziehen die Produkte nicht Secondhand, sondern direkt vom Hersteller, wodurch wir eine Garantie für die Echtheit der Produkte haben. Und haben somit auch die Möglichkeit stark nachgefragte Farben und Produkte in größerer Menge verfügbar zu haben, wodurch Kund*innen nie lange auf ihr Wunschbag warten müssen. 

Wir fokussieren uns bei den Herstellern auf die Luxus Marken, welche in den letzten Jahren stark an Geschwindigkeit zugenommen haben und deren Produkte nach ca. 4-5 Jahren nicht mehr en Vogue sind. Eigentum macht hier keinen Sinn und mit Fobe bieten wir die perfekte Lösung.

Fobe, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen Fobe in den nächsten Jahren global skalieren und die Circular Economy in diesem Bereich aufbauen. Unser Ziel ist ein geschlossener Kreislauf mit den Herstellern und den Kund*innen, sodass die Ressourcen, aus denen die Taschen hergestellt sind, am Ende ihres Lebens wieder in neue Produktion mit einfließen können.  

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Ich habe mir in den letzten Jahren immer wieder die Frage gestellt, wie andere es alleine schaffen aus einer Idee ein Unternehmen zu gründen. Ich bin sehr froh, dass ich diese riesige Aufgabe nicht alleine bewältigen muss und mit meinem Co-Founder Anton Wochmanin ein perfektes Team bilde. Wir ergänzen uns super in unseren Fähigkeiten und decken somit gemeinsam ein großes Spektrum ab. Deshalb wäre meine Empfehlung nicht komplett allein zu gründen. 

Ich bin sehr froh, dass meine Leidenschaft für unser Produkt so groß ist, dass es mir nicht schwerfällt mich 24/7 mit dem Thema rund um Fobe zu beschäftigen. Ich denke das Leidenschaft ein wichtiger Punkt ist, um den Arbeitsaufwand beim Gründen nicht als negativen Stress zu empfinden. Hier ist meine Empfehlung nicht zu gründen, um zu gründen, sondern um seiner Leidenschaft nachzugehen. 

Warte nicht auf den perfekten Zeitpunkt, um zu gründen, just do it. 

Wir bedanken uns bei Marlena Dietz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Börsengänge und wie sie funktionieren

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börsengänge

Börsengänge sind derzeit in aller Munde. Ob Ant, Delivery Hero oder Coinbase, die Nachrichten zu prominenten Börsengängen häufen sich in den letzten Monaten. Und auch bei den meisten Scale-Ups stellt sich irgendwann die Frage: Sollen wir an die Börse? 

Besonders relevant sind Börsengänge für Scale-Ups, die bereits die Anfangsphase verlassen haben: Der Markteintritt ist geglückt, die nächsten Schritte können ein Exit, ein Verkauf, ein Unternehmenszusammenschluss oder auch der Börsengang sein. Diese strategischen Entscheidungen werden am Ende mit über den zukünftigen Unternehmenserfolg entscheiden.  

Ein Börsengang bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen erhält das Unternehmen frisches Eigenkapital. Damit kann es zum Beispiel das weitere Wachstum, Akquisitionen oder auch die Internationalisierung finanzieren. Aktien können in dem Zuge als Akquisitionswährung Übernahmen oder Fusion mit anderen Unternehmen ermöglichen. Zudem sind Börsengänge öffentlichkeitswirksam, bringen Transparenz über die aktuelle Unternehmenssituation und damit einen Vertrauensgewinn bei allen relevanten Unternehmens-Stakeholder mit sich. 

Daniel Wild, CEO und Gründer der Mountain Alliance AG, eine börsennotierte operative Beteiligungsgesellschaft, sammelte bereits in der Dotcom-Ära erste Erfahrungen mit Börsengängen. 2005 brachte Wild sein erstes Unternehmen getmobile AG an die London Stock Exchange. In diesem Artikel geht Daniel Wild auf die jeweiligen Möglichkeiten eines Börsengangs sowie die konkrete Umsetzung am Beispiel des Teilexit der Mountain Alliance-Beteiligung Exasol ein.  

Börsengang, aber wie? 

Neben einem klassischen Börsengang, wie dem Initial Public Offering (IPO) gibt es weitere Möglichkeiten der Börsennotierung. Bei einem sogenannten Direct Listing werden keine neuen Aktien ausgegeben und damit auch kein neues Kapital aufgenommen. Bestehende Anteile von Gründern oder Investoren werden hier an der Börse gelistet. Insbesondere in den USA nutzen Unternehmen bei Direct Listings zunehmend vorbörsliche Möglichkeiten, wie Eigenkapital von Risikokapitalgebern (VCs) und anderen Investoren. Auch SPACs (Special Purpose Acquisition Companies) sind derzeit in aller Munde. Bei einem SPAC, auch Reverse IPO genannt, wird eine Hülle an die Börse gebracht und erhält Kapital, mit dem dann ein Unternehmen akquiriert wird, das nicht an der Börse gelistet ist und so an die Börse gelangt. 

Ein Börsengang ist per se ein anspruchsvolles Unterfangen. Durch Transparenzanforderungen, kontinuierliche Öffentlichkeits- und Investorenkommunikation, sowie der Aufwand für Investoren- und Jahresversammlungen, kommen hohe Kosten, die sogenannten “Costs of Being Public” auf ein Unternehmen zu. Mindestens 250.000 Euro pro Jahr müssen Unternehmen einplanen und bei einem Börsengangs langfristig berücksichtigen. Doch für Scale-Ups mit einem vielversprechenden Geschäftsmodell, kann sich der strategische Schritt lohnen.  

Das Beispiel Exasol  

Am Beispiel des Exasol-Teil-Exits im vergangenen Jahr, wird im Folgenden ein Börsengang und seine Details verdeutlicht. Die Exasol-Aktie startete am 25. Mai 2020 an der Frankfurter Wertpapierbörse bei 14 Euro und lag bereits zum Start rund 50 Prozent höher als der Ausgabepreis (9,50 Euro je Stück). Dem Börsengang lagen mehrere Entscheidungen und Überlegungen zugrunde und der Entscheidungsprozess wurde umfangreich von einer etablierten Investmentbank begleitet. 

Gelistet wurde der Datenbank-Anbieter letztendlich im Börsensegment „Scale“ für kleine und mittlere Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse. Dieses Segment bietet Anleger:innen eine verbesserte Transparenz und Vergleichbarkeit bei Beteiligungen an kleinen bis mittleren Unternehmen. Bei dem Börsengang stammten über die Hälfte der rund 9,2 Millionen ausgegebenen Aktien aus einer Barkapitalerhöhung. Die restlichen Anteilsscheine befanden sich entweder im Besitz der Altaktionäre, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie Exasol selbst oder wurden als bestehende Aktien in Verbindung mit Mehrzuteilungs- oder Aufstockungsoptionen angeboten. Bestehenden Anteilseigner:innen wurde vor Verwässerung ihrer Beteiligungsquote und zur Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes im Vorfeld des Börsengangs neue Aktien – in anteiliger Höhe ihrer Beteiligung – zum Bezug angeboten. Darüber hinaus kam das Interesse für die Aktie sowohl von nationalen als auch internationalen Investoren. 

Mit diesem Schritt bewahrte Exasol seine Unabhängigkeit, konnte Vertrauen im Markt gewinnen und seine Sichtbarkeit deutlich erhöhen. Zudem konnten langfristig signifikante Kapitalerhöhungen für das Unternehmen gesichert werden. 

2021 ist das Jahr der Börsengänge. Das war nicht immer so. Exasol war 2020 das erste Unternehmen, das in Deutschland an die Börse ging. Während 1999 mehr als 160 deutsche Unternehmen den Schritt an die Börse wagten, waren es im letzten Jahr gerade einmal sieben Firmen. 2020 war nach Angaben von PwC in Deutschland das schwächste IPO-Jahr seit der Finanzkrise. Im Vergleich zu den USA ist Deutschland in dieser Hinsicht deutlich weniger risikobereit, obwohl auch bei uns die Börse ein etabliertes Instrument für die Refinanzierung ist. Andere europäische Börsenplätze haben diesen Bedarf erkannt und sich bereits für deutsche Unternehmen geöffnet.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Börsengang?

Ein Unternehmen ist bereit für den Börsengang, wenn die bereits erwähnten “Costs of Being Public” und damit die nötigen liquiden Mittel vorhanden sind. Und das nicht nur zum jetzigen Zeitpunkt, sondern auch für die kommenden Jahre. Grundsätzlich muss ein Unternehmen, abhängig vom Business Modell, einen acht- bis neunstelligen Umsatz aufweisen. Grundvoraussetzung für einen Börsengang ist zudem die nötige Profitabilität und Wachstumsgeschichte des Unternehmens. 

Tipps für Neulinge: 

Realistisch bleiben! Die Bewertung durch die Investmentbanken kann im Vorfeld höher ausfallen, als die Unternehmensbewertung im späteren Prozess. Die Investmentbanken streben eine bestmögliche Vermarktung an. Eine realistische Einschätzung sollte beispielsweise auch die Tragfähigkeit der “Costs of Being Public” miteinbeziehen.

Den Börsenwert nicht überbewerten! Oft das Handelsvolumen, beziehungsweise die Bewegung der Aktien von größerer Bedeutung für Investor:innen, da sie leicht ein- und aussteigen können.

Nicht zu früh! Ein Börsengang sollte nicht überstürzt werden und erst dann erfolgen, wenn Liquidität und Rentabilität wirklich gegeben sind. 

Fazit: 

Grundsätzlich sollten vor einem Börsengang weitere Überlegungen bezüglich Ziel, Handelsplatz und Unternehmensgröße geklärt werden. Ist man zudem bereit für eine öffentliche Transparenz der Geschäfte? Damit es beim Börsengang keine bösen Überraschungen gibt, sollten Börsen-Neulinge ihre Optionen im Vorfeld gut abwägen. 

Autor: Daniel Wild

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kommunikation: Rede über deine Idee

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KitchenTown

KitchenTown: Co-Working Space in einer Community aus Food Entrepreneuren

Stellen Sie sich und das Startup KitchenTown doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Lukas Neuß, ich bin Mitgründer und Geschäftsführer von KitchenTown Berlin. KitchenTown betreibt seit 2014 eine Plattform für Food- und Tech-Start-ups im Silicon Valley. Wir haben in Berlin im Oktober 2019 den zweiten Standort eröffnet, der die europäische Startup Szene erschließt. 

Mit Räumlichkeiten, Know-how und Netzwerk unterstützen wir neue Konzepte in Food & Beverage von der Idee bis zum fertigen Produkt. Ergänzt durch notwendiges Branchenwissen, bietet KitchenTown Start-ups Zugang zu allen relevanten Themen für die Realisierung einer Produktidee – alles unter einem Dach. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich habe mich schon länger mit Start-ups aus dem Lebensmittelbereich befasst. Als ich dann mit meinem Mitgründer Eike Kieras 2018 auf KichtenTown in San Francisco aufmerksam wurde, war mir klar, ich möchte diese Idee nach Europa bringen. Ein Ort für die Konzeptionierung und Realisierung innovativer Food Ideen hat in Europa noch gefehlt. 

Welche Vision steckt hinter KitchenTown?

Wir sind überzeugt, dass Lebensmittel ein Teil der Lösung der globalen Herausforderungen unserer Zeit sind. Genau deswegen haben wir mit KitchenTown Berlin einen physischen und virtuellen Ort geschaffen, der es Innovator:innen ermöglicht, Lösungen zu kreieren und zu realisieren, die einen positiven Einfluss auf die Welt haben, in der wir leben.  

Dabei spielt das Produkt bei uns eine zentrale Rolle. Wir verbinden Agilität und Industrie-Knowhow ganz nah an der Produktlösung. Wir wollen dazu beitragen, dass Food-Konzepte  entwickelt aber auch validiert werden. Das ist im Food-Bereich noch neu, aber wir glauben, dass das zu besseren Produkten führt.

Wie funktioniert KitchenTown Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Zentral in Berlin-Mitte, nur fünf Minuten vom Alexanderplatz, bieten wir unseren Membern einen Co-Working Space in einer Community aus Food Entrepreneuren. Besonders ist aber die professionelle Produktentwicklungs-Area inkl. fachlichem Sparring . Hier können Produktideen entwickelt und verfeinert werden. Mit den Mitgliedschaften können Interessierte in so ziemlich jeder Phase Teil von KitchenTown werden – je nachdem, wo sie sich auf ihrer Start-up Reise gerade befinden. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Im Oktober 2019 haben wir das erste Mal unsere Türen geöffnet. Sechs Monate später klopfte dann die Covid-19 Pandemie an – natürlich hat uns das erstmal herausgefordert. Die vielen Events, die einen großen Teil vom KitchenTown Lebens ausgemacht haben, fielen natürlich weg oder wurden ins Virtuelle verlegt. Das Netzwerken vis-a-vis ist natürlich etwas ganz anderes… Dennoch haben wir es dem ersten Lockdown zu verdanken, dass wir heute eine Möglichkeit entwickelt haben, auch über die Grenzen Berlins hinaus zu wachsen. So tummeln sich mittlerweile auch Member aus München, England, USA und Ghana bei uns im virtuellen Space.

Wer ist die Zielgruppe von KitchenTown?

Bei uns geht es um Produktinnovation im Lebensmittelbereich. Wir richten uns also an alle, die an neuartigen Lösungen arbeiten. Unser Slogan lautet deshalb „The home for food and foodtech startups”. Inhaltlich spannend sind für uns vor allem Themen wie personalisierte Ernährung, pflanzenbasierte Produkte, technische Lösungen, transparente Wertschöpfung sowie nachhaltige und gesunde Produkte. 

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie KitchenTown in fünf Jahren?

Die letzten 1,5 Jahre haben wir eine stabile Basis gebaut. Damit meine ich unsere Prozesse, das Management einer immer größer werdenden Community sowie Partnerschaften mit Industrie und Handel. Darauf werden wir aufbauen und unsere Vision, Innovator*innen eine Plattform zur Realisierung ihrer Konzepte zu geben, weiterverfolgen. Außerdem wollen wir uns noch mehr in der Europäischen Szene vernetzen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Kommunikation: Rede über deine Idee – das wertvolle Feedback überwiegt immer das Risiko, dass deine Idee kopiert wird. 

Fokussiere dich: Dein Produkt kann nicht den ganzen Markt abdecken, alle neue Trends beinhalten und günstig sein. 

Netzwerk: Und zuletzt bau dir ein Netzwerk mit starken Partner:innen auf. Die One-Wo:man-Show kann nicht für immer funktionieren. 

Wir bedanken uns bei Lukas Neuß für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Selbstbewusst durch Leistung

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Westphalia DataLab

Westphalia DataLab: Mit Data Science, Machine Learning und KI in die Zukunft

Stellen Sie sich und das Startup Westphalia DataLab doch kurz unseren Lesern vor!

Grundsätzlich würde ich mich als Datenanalyse Unternehmer bezeichnen. Ab 1993 habe ich sechs Jahre habe ich in der Pharmaindustrie gearbeitet, dann zehn in der Strategieberatung, den größten Teil davon als Freelancer. Seit 22 Jahren bin ich außerdem Professor für Statistik an der FH Münster. Im Startup-Geschäft bin ich parallel zur Professur seit zwölf Jahren aktiv und baue Daten-Unternehmen auf. Meine derzeitige Gründung ist das Deep-Tech Startup Westphalia DataLab (WDL).

Im WDL machen wir Daten mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) nutzbar und bieten sie auf eine nie dagewesene Weise als Service für Unternehmen und Menschen an – als Produkt oder als Dienstleistung. Mit unseren Softwarelösungen vereinen wir das Beste unserer Projekterfahrung mit dem Anspruch an eine schnelle Verfügbarkeit. Denn Datenanalysen mit Hilfe von KI bringen nur dann Vorteile, wenn konkrete Geschäftswerte erzielt werden.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens gehe ich gerne mein eigenes Tempo und setze Dinge im Bereich intelligente Datenanalyse um, die bisher Neuland waren. Sprich: Innovation ist für mich eine Berufung. Zweitens kann ich mich schlecht unterordnen, lasse mich aber sehr gerne von intelligenten Menschen um mich herum inspirieren und mitreißen.

Welche Vision steckt hinter Westphalia DataLab?

Wir glauben daran, dass jeder Mensch perfekte Entscheidungen treffen kann. Dabei helfen wir, indem wir die unglaubliche Unübersichtlichkeit und Komplexität von Entscheidungsmöglichkeiten vereinfachen. Eine Hilfestellung ist die KI-gestützte Datenanalyse. Mit KI nehmen wir die Komplexität aus einem Prozess und vereinfachen die Entscheidungsfindung durch wertvolle Informationen, die wir bereitstellen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Weil ich vor meinem jetzigen Start mit dem WDL mein vorheriges Datenanalyse Startup 4tree.com in 2015 verkauft habe und mich mein bisheriges Berufsleben ausschließlich mit der intelligenten Analyse von Daten beschäftigt habe, konnte ich mir Zeit nehmen, um das nächste, große „Datenanalyse-Ding“ vorauszusehen. 2017 war es das Thema „Data-Analytics-as-a-Service“, also das Bauen von smarten Datenprodukten. Die größte Herausforderung war, ein passendes Team aufzubauen, vor allen Dingen ein Führungsteam, und das Ganze auch noch entsprechend finanziert zu bekommen. Anders als im ersten Datenanalyse Startup, das komplett ge-bootstrapped war, habe ich mich dieses Mal für eine externe Finanzierung über mittelständische, regionale Familienunternehmen entschieden. Diese habe ich als Investoren ins WDL geholt. Als da sind: FIEGE Logistik und REMONDIS, zwei Marktführer im Bereich Kontrakt-Logistik und Recycling.

Wer ist die Zielgruppe von Westphalia DataLab?

Das Westphalia DataLab richtet sich an Firmen, die erkannt haben, dass Daten einen immensen Mehrwert bieten und dieses Potenzial noch viel zu selten genutzt wird. Unsere aktuellen Produkte richten sich vor allem an den Handel und die Industrie. Wir sind aber auch sehr erfolgreich im Bereich Health Care vertreten. 

Wie funktioniert Westphalia DataLab? Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile?

In erster Linie entwickeln wir Softwarelösungen für unsere Kund:innen. Diese haben erkannt, welchen Stellenwert KI schon heute einnimmt und welche Bedeutung sie in der Zukunft haben wird – unabhängig davon, wie groß das Unternehmen ist oder wie viele Daten zur Verfügung stehen. Besonders ist aber vor allem die Produktifizierung von Data-Science-Projekten, also die Umwandlung von Serviceleistungen in gut verständliche Produkte. Als Fullservice-Data-Science-Partner begleiten wir unsere Kund:innen von der Idee bis zur individuellen Software. Wir nutzen hier die Bandbreite und die Erfahrung aus unseren Data-Science-Projekten und bündeln diese in Software-as-a-Service-Lösungen. Das Ziel: Einfach einzusetzende KI für alle. Damit sind wir einer der ersten am Markt, sowohl in Deutschland, als auch in Europa.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Mittlerweile sind wir ehrlicherweise gar nicht mehr ganz allein am Markt. Es gibt seit zwei, drei Jahren sehr viele neue, interessante und gute Startups, die diesen Markt auch erkannt haben. Aber der Markt ist riesig und fängt gerade erst an, sich zu entwickeln. Was uns allerdings von allen anderen unterscheidet, sind folgende Merkmale: Erstens haben wir gestandene, mittelständische Familienunternehmer als Investoren an unserer Seite, die einen sehr großen Bedarf an unseren Produkten haben. Bei denen konnten wir von Anfang an sehr viel ausprobieren. Das zeigt das große Vertrauen, dass uns entgegengebracht wird. Zweitens haben wir in den letzten Jahren sämtliche relevanten Preise im Produktbereich KI- und Machine-Learning (ML) in Deutschland gewonnen, was unseren hohen Qualitäts- und Innovationsanspruch widerspiegelt. Drittens sind wir eines der größten Daten-Startups in Deutschland, gemessen an der Anzahl der Mitarbeiter:innen.

Zum Vergleich: 95 Prozent aller Daten-Startups haben weniger als fünf Mitarbeiter:innen, bei uns sind es 55 . Damit wären wir auch schon bei unserem Team: Es besteht, vor allem das Führungsteam, aus sehr vielen Industrieexperten mit großer Digital-Kompetenz. Gepaart mit unserer KI- und ML-Kompetenz ist das für unsere Kund:innen reines Dynamit. Last but not least haben wir in nur 3,5 Jahren ein spannendes Kundenportfolio aufgebaut und sind mit unserem neuen Investor PwC Deutschland weiterhin auf Wachstumskurs.

Westphalia DataLab, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Nach dem jüngsten Engagement von PwC Deutschland geht es jetzt in erster Linie darum, mit Hilfe dieses sehr gut vernetzten Investors vertrieblich neue Wege zu beschreiten. Wir werden unsere kostenintensive Produktpalette vertiefen und erweitern und neue Kundensegmente erschließen. In fünf Jahren wird das WDL, so wie hoffentlich auch die gesamte Daten-Startup-Branche in Deutschland, sehr viele Unternehmen von der absoluten Notwendigkeit überzeugt haben, in diesen Bereich zu investieren. Nur so wird es für die Unternehmen möglich sein, nachhaltig gegen die Konkurrenz auf dem Weltmarkt zu bestehen. Technologie wird DER Treiber der zukünftigen Weltmärkte sein! Wir wollen einen Teil dazu beisteuern und deutsche Unternehmen in diese Richtung führen. In fünf Jahren werden wir einen großen Schritt in Richtung Technologieführerschaft in Deutschland gegangen sein, aus Münster heraus, das ist das mein Ziel mit dem WDL.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Damit wirkt man direkt oberlehrerhaft, aber ich probiere es trotzdem mal:

1. Ohne Fleiß keinen Preis. Damit meine ich, man sollte sich ein gutes Rüstzeug aus Industrie- und/oder Beratungserfahrung erarbeiten, gerne über ein paar Jahre hinweg. Ein Mark Zuckerberg oder Bill Gates, ohne Industrieerfahrung oder ohne abgeschlossenes Studium, sind seltene Ausnahmen. Nur mit einem guten Netzwerk lässt sich meiner Meinung nach ein erfolgreiches Startup aufbauen.

2. Umsätze sind das beste Argument für jedes Startup. Das zeigt: Ich habe Kunden für meine Startup-Dienstleistung. Das überzeugt weitere Investor:innen.

3. Selbstbewusst durch Leistung: der (sympathische) Wille zum Erfolg muss für jeden sichtbar sein.

Wir bedanken uns bei Reiner Kurzhals für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Start before you’re ready

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finance, baby! frauen finanzen finanzielle

finance, baby! ermutigt Frauen, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen

Stellen Sie sich und das Startup finance, baby! doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Tessa (Werbung & Marktkommunikation) und Denise (Kommunikationswissenschaft), seit August 2020 Gründerinnen von finance, baby! und wir hatten vor einigen Monaten selbst noch Angst vor Aktien, Zahlen, Geld & Co.

Doch nach den Gesprächen mit über 300 Frauen wussten wir, dass wir etwas ändern müssen:

Das Thema Finanzen wird nicht auf Augenhöhe kommuniziert. Inhalte werden kompliziert und unnahbar dargestellt. Es gibt kaum Angebote für Frauen* in versch. Lebenssituationen, wie Mutterschutz, Selbstständigkeit oder Scheidung. Frauen rutschen immer weiter in die Altersarmut ab, aber können dieses Problem nicht lösen, weil sie nicht selbstsicher beim Thema Geld sind.

Es fehlen persönliche Ansprechpartner:innen, Offenheit und das Vertrauen in Finanzberatungen aufgrund von Unnahbarkeit und schlechten Erfahrungen. Auch wir hatten in unserer Kindheit mit finanziellen Sorgen zu kämpfen und durften selbst erfahren, wie es ist, über keine finanzielle Stabilität im Leben zu verfügen. Deshalb haben wir es uns zum Ziel gesetzt, dass sich nie wieder eine Frau* so fühlen soll, wie wir uns gefühlt haben.

Was uns antreibt? Frauen*, die ihr Potenzial entfalten und ihre Wünsche mutig leben, ohne sich dabei über einen niedrigen Kontostand Sorgen zu machen.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee kam tatsächlich aus einem eigenen, persönlichen Problem im ersten Lockdown letztes Jahr, da plötzlich das Thema Kurzarbeit, Kündigungen und finanzielle Unsicherheit überall zu sehen und hören war. Denise hatte plötzlich große Angst vor einer Kündigung und ihr ist bewusst geworden, dass sie, sollte dies eintreffen, kaum Puffer auf dem Konto hat, der sie über Wasser hält und sie fernab davon auch überhaupt keine Ahnung von ihren Finanzen hat. Das Thema war immer etwas fernes, was man von einem wegschiebt, weil es so unangenehm ist und es ja sowieso mehr Spaß macht, im Hier und Jetzt sein Geld auszugeben. 

Denise hat angefangen zu recherchieren und nach einer Lösung zu suchen, die anschaulich und einfach erklärt ist und vor allem so, dass die Angst vor dem Thema genommen wird, statt sie noch zu vergrößern.
Es gab jedoch absolut nichts, was passend gewesen wäre und so hat sie das Thema kurzerhand selbst in die Hand genommen, indem sie anfing, mit möglichst vielen Frauen über Geld zu sprechen. Schnell hat sie bemerkt, dass es nicht nur ihr so ging, sondern so ziemlich jeder Frau, mit der sie gesprochen hat. Dann war klar: eine Lösung muss her – und wenn diese keiner baut, dann bauen wir sie selbst. 

Was war bei der Gründung von finance, baby! die größte Herausforderung?

Zu verstehen, dass es nicht nur DEN EINEN Weg zu einem Unternehmen gibt. Wir dachten lange, dass der Weg zum erfolgreichen Unternehmen nach einer Vorlage bestritten werden muss. Idee, MVP, Traktion, Product Market Fit, Investment, Growth, Unicorn. “Fokussiert Euch nicht auf Social Media, so werdet ihr keine Sales machen” “Investoren zu finden ist der Heilige Gral” – das hat uns fast ans Ende von finance, baby! Getrieben. Warum? Weil wir aufgehört haben, uns und unserem Purpose zu folgen und stupide der Skalierbarkeit hinterhergerannt sind. Wer sagt, dass es keine Zwischenstufe zwischen Small Business und StartUp gibt? Wer sagt, dass etwas schlechter oder besser ist? Was wir tun müssen ist, auf unseren Purpose zu hören. Die Entscheidungen, die wir visionsgetrieben und mit unfassbarer Power treffen, sind meist die richtigen. Wenn sich für Dich eine Phase so anfühlt, als würdest Du feststecken und Dich die ganze Zeit im Kreis drehen, dann checke unbedingt, ob das was Du tust tatsächlich DU bist. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Die Frage ist an dieser Stelle tatsächlich sehr gefährlich formuliert. “Noch nicht perfekt” impliziert nämlich, dass irgendwann alles perfekt wird. Und das wird höchstwahrscheinlich niemals eintreffen.
Unser Motto ist tatsächlich “Start before you’re ready”. Wir dachten nämlich anfangs auch, dass wir mit keiner Idee starten könnten, weil wir persönlich zu schlecht, zu unerfahren, zu unsicher wären. “Das braucht noch Zeit, der richtige Moment wird noch kommen”, sind Gedanken, die uns dabei immer im Kopf herumgeschwirrt sind. Bis wir irgendwann gemerkt haben: das ist absoluter bullsh*t. Denn: wir werden uns niemals für eine so große Aufgabe, wie, ein Unternehmen zu gründen, bereit fühlen. Wir müssen Schritt für Schritt vorangehen und mutig sein, auch wenn wir uns nicht bereit fühlen. Den perfekten Moment gibt es nicht. Wichtig ist, dass man einfach anfängt – dann geht der zweite Schritt auch schon um einiges leichter. 

Es wird zudem nie perfekt laufen: die Reise als Unternehmerin und Gründerin ist eine Achterbahnfahrt und verläuft nicht exponentiell. Es gibt ups and downs – und zwar besonders dann, wenn man nicht damit rechnet. Das Wichtigste hierbei ist: Geduld. Mit der Situation und vor allem: mit Dir selbst. 

Welche Vision steckt hinter finance, baby!?

Wir ermutigen Frauen* dazu, ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Unsere große Vision ist es, dass Frauen* und Männer* dieselben finanziellen Chancen haben. 

Angebote im Finanzbereich sind stark auf den Mann ausgerichtet. Zum einen sind Inhalte nicht verständlich aufbereitet, es wird also oft davon ausgegangen, dass schon Vorkenntnisse da sind, was bei Frauen aber meistens nicht der Fall ist. Außerdem sind viele von uns noch mit traditionellen Rollenbildern aufgewachsen und leben oftmals selbst noch in diesen Rollenbildern: der Mann kümmert sich um das Geld und die Finanzen, die Frau bleibt bei den Kindern zuhause, hat das geringere Einkommen und überlässt Geldthemen dem Mann. Dadurch entstehen Berührungsängste mit dem Thema und die Frauen trauen sich erst gar nicht sich selbst mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn dann aber der Fall eintritt, dass man plötzlich nicht mehr die finanzielle Sicherheit von einem Mann hat aus welchen Gründen auch immer, dann muss man sich mit dem Thema beschäftigen aber weiß überhaupt nicht wie und es fehlt ein Startpunkt, der einem genau sagt wo man anfangen soll und welche Schritt dann nacheinander kommen.


In vielen Bereichen herrscht immer noch keine Gleichberechtigung von Mann und Frau und beim Thema Geld eben auch. Zum Beispiel liegt die Gender Pay Gap (unbereinigt) im Moment bei 19%, was bedeutet, dass Frauen für die exakt selbe Arbeit im Schnitt 19% weniger Geld bekommt als Männer. Ein anderes Beispiel: die Pension Gap also die Rentenlücke. Frauen erhalten im Schnitt 58% weniger Rente. Und das kommt zB dadurch, dass Frauen noch häufiger für die Erziehung der Kinder zu hause bleibt und für diese Zeit natürlich weniger oder gar nichts verdient. Hier fehlt es eben an Gleichberechtigung. Frauen sollten für die gleiche Arbeit gleich viel Geld bekommen und nicht nur aufgrund des Geschlechts anders behandelt werden. Oder Männer dürfen gerne häufiger in Elternzeit gehen. 

Wir widmen unser ganzes Herz und unseren Unternehmerinnengeist der Aufklärung und der Veränderung dieser Fakten. 

Wer ist die Zielgruppe von finance, baby!?

Unser Angebot richtet sich speziell an Frauen*, die vor finanziellen Herausforderungen stehen: der erste Job, die verflixte Steuererklärung, eine schwierige Gehaltsverhandlung, die erste Immobilie, das erste Mal Mama werden oder die Eröffnung eines Aktiendepots. Als Unternehmen von Frauen für Frauen* schaffen wir einen Safe-Space für das heikle Thema Geld.

Wie funktioniert finance, baby! ?

Finance, baby! Ist ein Ort der Offenheit und der Wissensvermittlung – ein safe space sozusagen. Den Kern von finance, baby! Bildet unsere Learningplattform für Finanzen, die speziell auf die Herausforderungen im Leben einer Frau ausgerichtet ist. So kann man als Frau (oder einfach auch nur als Mensch – everyone is welcome!) Online-Kurse innerhalb der Plattform absolvieren, bei monatlichen Online- und Offline-Events Fragen stellen und in den Austausch treten und innerhalb einer großen Community Fragen zu allen Finanz- und Lebensthemen stellen. Wir verbinden Wissen mit direkter Handlung. Zudem fungieren wir als Personen der Öffentlichkeit auf den Sozialen Medien – wir sind eigentlich DIE Freundinnen unserer Community, die offen über Finanzen und Geld sprechen und somit Tabus brechen. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann wissen wir alle, dass es sehr selten passiert, dass Menschen vom Fach ohne Fachbegriffe kommunizieren. Für Themen-Newbies, ganz egal bei welchem Thema, ist das oft super schwierig. Mit Fachsprache kommt Distanz auf. So auch im Finanzbereich. Es gibt zwar immer mehr Anbieter:innen, die das Thema Frauen und Finanzen aufgreifen (und das ist MEGA!!!), allerdings wird kaum auf Augenhöhe kommuniziert und Frauen gehen immer noch mit Fragezeichen im Kopf aus Finanzberatungen & Co. Wir sind anders: wir verstehen unsere Kundinnen, weil wir die Zielgruppe SIND. Alles, was wir rausbringen muss für uns verständlich sein – so können wir sichergehen, dass unsere Kundinnen auch alles verstehen und keine Berührungsängste, sondern Spaß am Thema haben!
Eine weitere Learningplattform für Finanzen speziell für Frauen gibt es in Deutschland aber tatsächlich nicht. Wir sprechen also immer von indirekten Wettbewerber:innen. 

finance, baby! wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

finance, baby! ist eine Learningplattform, ein Ort des Vertrauens und eine Bewegung für mehr Gleichberechtigung. Lange dachten wir, dass der nächste Schritt nun unbedingt die GmbH Gründung und erste Finanzierungsrunde sein MUSS. Tatsächlich haben wir uns jedoch dazu entschlossen, möglichst lange unabhängig zu bleiben und finance, baby! zunächst weitestgehend zu bootstrappen. Wir konzentrieren uns aktuell voll darauf, unsere Learning-Plattform auszubauen und damit die Kommunikation von Finanzwissen für den Lebensalltag zu revolutionieren. Hierfür haben wir am 24.06. ein Crowdfunding gestartet, welches die Professionalisierung der Plattform finanzieren wird. Das heißt wir konzentrieren uns auf die Entwicklung der gewünschten Features, die Content Produktion von Online-Kursen für spezifische Themen. 

Wir sehen finance, baby! langfristig als einen Ort der Begegnung – ein Zuhause für Frauen, sozusagen. Deshalb starten wir Ende des Jahres mit finance, baby! Meet Ups in ganz Deutschland, wo wir ohne Tabu über Finanzthemen sprechen und unfassbar tolle Frauen als SpeakerInnen haben werden. Außerdem gibt es bald die ersten Printprodukte, sodass wir die Frauen direkt im Alltag abholen und alltägliche Struggles erleichtern können. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Sich nicht beirren zu lassen und auch InvestorInnen eine menschliche Seite zu zeigen. Wir müssen uns nicht verbiegen, nur um Gelder einzusammeln oder vor einer Jury stark zu wirken. Vielleicht bringt uns das in dem einen Moment den Sieg, ja. Aber langfristig profitiert der, der sich selbst treu bleibt und ehrlich und offen ist. Und wenn das bedeutet, in manchen Momenten Unsicherheit zu zeigen oder ehrlich zu sagen, dass man eine Meinung nicht teilt, dann ist das in Ordnung. 

Und natürlich: start before you’re ready.

Wir bedanken uns bei Tessa und Denise für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die ersten Schritte entscheiden maßgeblich über den restlichen Weg

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Neulandia Kultur- und Kreativpilot*in 2020

Frederik Fischer, Gründer*in von Neulandia wurde als Kultur- und Kreativpilot*in 2020 ausgezeichnet

Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen doch kurz vor!

Neulandia steht für „Neues Leben und Arbeiten auf dem Land“. Unsere Mission ist eine progressive und gemeinwohlorientierte Regionalentwicklung zu unterstützen. Das können große Bauprojekte sein wie unsere KoDörfer, die wir gemeinsam mit dem Münchner Architekturbüro agmm und der Genossenschaft Vielleben umsetzen. KoDörfer bestehen aus vielen kleinen, ökologisch gebauten Holzhäusern und großen Gemeinschaftsgebäuden, inklusive Coworking Space, Veranstaltungsflächen und Hofladen. Mit dem Summer of Pioneers bieten wir Großstädter:innen die Möglichkeit in einer Gemeinschaft aus 20 Kreativen das Landleben für sechs Monate zu testen. Neben unseren eigenen Projekten, beraten wir aber auch Kommunen und helfen bei der Gründung von Baugruppen in ländlichen Räumen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Ich wollte in einem KoDorf leben, aber habe keines gefunden. Also musste ich mich gemeinsam mit meinen Mitstreiter:innen selbst auf den Weg machen. 

Welche Vision steckt dahinter?

Ich erkenne in den ländlichen Räumen gewaltiges Potenzial für eine nachhaltige und resiliente Gesellschaft. Unsere Projekte sprechen insbesondere Menschen an, die Lust auf eine gemeinwohlorientierte Dorf- und Stadtentwicklung haben und damit ein wichtiges Gegengewicht zu den in vielerlei Hinsicht schädlichen und seelenlosen Neubaugebieten darstellen. In den ländlichen Räumen erlebt man Selbstwirksamkeit, während die Stadt viele von uns zu reinen Konsument:innen macht. Und auch für unsere Demokratie halte ich einen besseren Austausch zwischen Stadt und Land für zwingend notwendig. Städter haben kaum noch Berührungspunkte mit Menschen in ländlichen Regionen und umgekehrt. Ich bin der Überzeugung, dass wir als Gesellschaft zukunftszugewandte Narrative brauchen und Menschen die diese glaubhaft verkörpern. Mit Neulandia bauen wir diesen Menschen eine Bühne. 

Was war bei der Gründung Ihres Unternehmens die größte Herausforderung?

Wir gehen mit unseren Projekten sehr lange in Vorleistung. Das zehrt auf Dauer an den Kräften, aber inzwischen sind wir übern Berg. 

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Gibt es einen anderen Weg? Ich kenne sie jedenfalls nicht, die perfekte und reibungslose Gründung. 

Wie sind Sie auf die Auszeichnung Kultur und Kreativpilot*innen Deutschland aufmerksam geworden?

Unter den Preisträgerinnen der vergangenen Jahre waren offen gestanden recht viele Freunde und Bekannte. So ist mir das Programm immer wieder begegnet und empfohlen worden. 

Wie wichtig sind solche Auszeichnungen?

Wir leben in einer Aufmerksamkeitsökonomie, in der häufig die Lauten, Rücksichtslosen und Dummdreisten belohnt werden. Alles, was mehr Aufmerksamkeit auf die Menschen legt, denen das Gemeinwohl mindestens so wichtig ist, wie das eigene Konto, ist wichtig und richtig. Ich persönlich habe zudem sehr von dem Netzwerk und dem Austausch mit den Mentor:innen profitiert. 

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?

In fünf Jahren werden die ersten KoDörfer stehen, der Summer of Pioneers wird überall in Deutschland Hotspots für innovatives und gemeinwohlorientiertes Unternehmertum entstehen lassen und mit unserem Netzwerk an Architektinnen und Projektsteuerern haben wir zahlreichen Gruppen dabei geholfen durch gemeinschaftliche Bauprojekte ihre Wohnträume zu erfüllen. 

Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründer*innen mit auf den Weg geben?

Alt, aber immer noch gut: Fokus! Ohne die passenden Mitstreiter:innen ist auch die beste Idee zum Scheitern verurteilt. 

Die ersten Schritte (Namensgebung, Rechtsform, Finanzierungsform) entscheiden maßgeblich über den restlichen Weg und wollen entsprechend gut durchdacht sein. 

Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland – die Auszeichnung der Bundesregierung für die Kultur- und Kreativwirtschaft

Jedes Jahr werden im Namen der Bundesregierung 32 Unternehmen als Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland ausgezeichnet. Bewerben können sich Unternehmen, Selbständige, Gründer*innen und Projekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft und deren Schnittstellen zu anderen Branchen. Bei der Auszeichnung steht die Unternehmer*innenpersönlichkeit im Mittelpunkt. Die Titelträger*innen nehmen an einem einjährigen, individuell abgestimmten Mentoring-Programm teil. Dazu gehören Workshops, die Begleitung durch zwei Coaches, der Austausch mit den anderen Teams und mit Expert*innen sowie die bundesweite Aufmerksamkeit durch die Titelvergabe. 

Einfache Bewerbung

Die Bewerbung kann via Online-Formular auf www.kultur-kreativpiloten.de eingereicht werden. Zur Bewerbung reichen drei Dinge: Eine kurze Beschreibung der Idee, Informationen zur einreichenden Person oder zum Team und ein kurzes Motivationsschreiben, warum man Kultur- und Kreativpilot*in werden möchte. Das diesjährige Bewerbungsverfahren geht vom 15. Juni – 25. Juli 2021. 

Ideengeber und Organisator der Auszeichnung im Rahmen des Projektauftrags durch die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ist das u-institut für unternehmerisches Denken und Handeln e.V. unter Leitung von Sylvia Hustedt und Christoph Backes. 

Wir bedanken uns bei Frederik Fischer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie entwickle ich eine visuelle Identität für mein Unternehmen?

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visuelle Identität
Women preparing vegetable meal for cooking, everything is so green, healthy and freshly harvested from garden. Making compost from leftovers.

In der Anfangsphase eines jeden Start-ups gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen: Sei es das Design eines Produkts oder einer Dienstleistung, das Marketing, die Entwicklung eines ansprechenden Kundendienstes oder nicht zuletzt die Bilanzen, um ein profitables Geschäft zu gewährleisten. Allerdings wird oftmals eine entscheidende Aufgabe von vielen Start-ups und auch kleineren Unternehmen (KMU) übersehen: die Entwicklung einer klaren visuellen Identität für ihre Marke. 

Start-ups haben den Vorteil, dass sie ihre visuelle Strategie neu entwickeln können. Sie müssen sich nicht mit den Herausforderungen eines veralteten visuellen Erbes auseinandersetzen, vor denen einige größere, etabliertere Marken stehen. Start-ups und KMU können sich also viel freier neu definieren und bestimmen, welche Werte sie ihrer Zielgruppe visuell vermitteln wollen.

Um Sie dabei zu unterstützen, haben wir bei iStock unsere Insights-Plattform Visual GPS entwickelt. Anhand unserer eigenen Daten und einer Umfrage unter mehr als 10.000 Verbrauchern weltweit können wir die Faktoren, die die Kaufentscheidungen von Verbrauchern beeinflussen, noch besser nachvollziehen und bestimmen, welche visuellen Präferenzen sich daraus ergeben.
Wie kann man also, basierend auf unseren Erkenntnissen, eine effektive visuelle Strategie entwickeln?

Verstehen Sie Ihren Kundenstamm 

Sie sollten sich vor allem die Zeit nehmen, die Bedürfnisse Ihrer Kunden zu verstehen und ihnen auch vermitteln, dass Sie auf ihre Wünsche eingehen. Nur dann wird es Ihnen gelingen, Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufzubauen. Laut unserer aktuellen Visual GPS-Studie sieht sich der Großteil der Menschen mit Vorurteilen konfrontiert – soll heißen: Weltweit haben sich sechs von zehn Menschen (62 Prozent) schon einmal diskriminiert gefühlt. Von diesen geben lediglich 15 Prozent an, dass sie in der Unternehmenskommunikation angemessen repräsentiert werden. Das ist ein klarer Weckruf für Unternehmen jeder Größe: Sie sollten ihre visuelle Kommunikation so gestalten, dass sie die Vielfalt ihrer Kunden abdeckt.

In der Praxis bedeutet das, dass Inklusivität in allen visuellen Darstellungen der Marke zum Ausdruck kommen sollte. Es ist zum Beispiel wichtig, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund möglichst authentisch darzustellen und sie nicht auf einen einzigen Identifikationsfaktor zu reduzieren. Es gibt Faktoren, wie Ethnie, Geschlecht, Fähigkeiten, Alter, sexuelle Orientierung, Religion und Körpertypen, die sich überschneiden – das sollten Sie berücksichtigen. Wir wissen, dass das nicht immer so einfach ist, wie es sich anhört. Deshalb haben wir einen Suchleitfaden erstellt, der Unternehmen bei der Auswahl inklusiver Bilder hilft. Der richtige Umgang mit dem Thema Inklusion ist von entscheidender Bedeutung. Denn Verbraucher scheuen sich nicht, Unternehmen zu kritisieren, die hier versagen. Immerhin kauft fast ein Drittel der Verbraucher inzwischen bei einer Marke, die eine Sache unterstützt, die ihnen am Herzen liegt. Damit wird deutlich, dass effektives wertebasiertes Marketing eine nachhaltige Wirkung erzielt.

Identifizieren Sie Gründe für die Kaufentscheidungen der Kunden 

Laut unseren Untersuchungen gibt es vier Themen, die die Entscheidungsfindung von Verbrauchern über alle Altersgruppen und Branchen hinweg weltweit bestimmen: Nachhaltigkeit, Technologie, Echtheit und Wohlbefinden. Was genau bedeutet das in der Praxis? 

  • Wohlbefinden bezieht sich auf die emotionale, mentale, spirituelle, familiäre und partnerschaftliche Gesundheit. Es geht darum, sich um uns selbst und die, die wir lieben, zu kümmern und unseren Lebensstil und unsere Freizeitgestaltung danach auszurichten.
  • Bei Echtheit geht es um die längst überfällige Akzeptanz unserer Unterschiede. Es geht um Empathie dafür, wie andere die Welt erleben, und um die Fähigkeit, unser ganzes Selbst in alles einzubringen, was wir tun – sowohl persönlich als auch beruflich. 
  • Technologie bezieht sich auf die grenzenlosen Möglichkeiten, die uns die moderne Technik bietet, und auf die Spannung, die aus der Verbindung von Technologie und Mensch entsteht.
  • Nachhaltigkeit befasst sich damit, wie das Thema ein integraler Bestandteil des täglichen Lebens für Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen geworden ist. Und mit den verschiedenen Wegen, die Menschen in Richtung Umweltfreundlichkeit einschlagen.

Stellen Sie sicher, dass diese Themen bei der Konzeption Ihrer Kampagnen im Vordergrund stehen, um wirkungsvolle und ansprechende Inhalte einbinden zu können. Wenn Sie zum Beispiel ein neues Technologieprodukt vermarkten, zeigen Sie dann die menschliche Komponente und die Art und Weise, wie die Technologie Menschen zusammenbringt? Oder vermitteln Sie mit den Bildern, die Sie für Ihre sozialen Inhalte auswählen, „Echtheit“ und stellen Sie Ihre Kunden aus allen Schichten und Lebensbereichen authentisch dar? Und wenn Sie Ihre Marketingstrategie planen, haben Sie dann schon darüber nachgedacht. Wie Sie die nachhaltigen Praktiken Ihres Unternehmens visuell kommunizieren wollen? Mehr Einblicke in die verschiedenen Themen. Und wie Sie diese auf Ihr Markenmarketing anwenden können, finden Sie auf unserer Plattform Insights.

Vergessen Sie das Urheberrecht nicht 

Marken sollte bei der Ausarbeitung ihrer visuellen Identität bewusst sein, dass es einige Fallstricke gibt, wie zum Beispiel Urheberrechtsfragen. Sicher gibt es im Internet eine Reihe hochwertiger, kostenloser Inhalte. Sie sollten jedoch unbedingt prüfen, wie die Urheberrechtsbedingungen gestaltet sind und in welcher Art und Weise Sie die Inhalte verwenden dürfen. Das Letzte, was ein Start-up braucht, ist eine Auseinandersetzung um Urheberrechtsfragen. Im Zweifelsfall gibt Ihnen die Auswahl eines seriösen Anbieters von Bildmaterial die Sicherheit, dass die Verwendung Ihrer Inhalte geschützt ist.

Sorgen Sie für Abwechslung beim Bildmaterial 

Experimentieren Sie mit verschiedenen Arten von visuellen Inhalten und versuchen Sie, mehr als nur Standbilder zu verwenden. Variieren Sie Ihre visuelle Kommunikation zum Beispiel anhand von Info- und Vektorgrafiken sowie Videos. In letzter Zeit hat gerade der Videokonsum zugenommen und bewegte Bilder sind ein wirkungsvolles Mittel. Um die Aufmerksamkeit Ihrer Kunden zu wecken und Ihre Botschaft zu unterstreichen.

Für Start-ups und Unternehmen jeder Größe lohnt es sich, in Ihre visuelle Identität zu investieren. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kundenstamm zu verstehen und nachzuvollziehen, was ihn motiviert. So können Sie einzigartige, differenzierte Inhalte erstellen, die die Markentreue fördern.

Titelbild: Credit svetikd/iStock

Autor: Jacqueline Bourke, Director of Creative Insights EMEA bei iStock 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Innovation kann nur aus Versuch und Irrtum entstehen

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TEAM U

TEAM U unterstützt als Sozialunternehmen Unternehmer:innen beim erfolgreichen Turnaround und Re-Start

Stellen Sie sich und TEAM U doch kurz unseren Lesern vor!

AvU: Ich bin Attila von Unruh und Social Entrepreneur. Die meisten, die mich kennen, sagen: das ist der Insolvenzexperte, der dabei helfen kann, eine Krise zu meistern, wenn ein Unternehmen in Schwierigkeiten geraten ist. Mit TEAM U unterstützen wir als Sozialunternehmen vor allem Unternehmer:innen beim erfolgreichen Turnaround und Re-Start. In letzter Zeit kommen immer mehr Gründer:innen und Start-Ups auf uns zu, denen wir helfen, Krisen frühzeitig zu erkennen und Insolvenzen zu verhindern.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Seit der Schulzeit bin ich Entrepreneur – mit 16 Jahren hatte ich mein erstes Business. 20 Jahre lang habe ich Unternehmen gegründet und erfolgreich aufgebaut. Dann bin ich krachend gescheitert! Der Verkauf meiner Eventmarketing-Agentur wurde zum Albtraum – alles was dabei hätte schiefgehen können, ging auch schief. Um es abzukürzen: Ich habe fünf Jahre gekämpft und musste dann Privatinsolvenz anmelden. Da erkannte ich, dass es keine passende Unterstützung für Entrepreneure in Krisen gibt! Man hat in einer solchen Situation nicht nur mit juristischen und finanziellen Fragen zu kämpfen, sondern ist auch emotional stark belastet. Das war die Initialzündung für TEAM U – ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen, das Menschen in Krisen unterstützt: unabhängig, kompetent und mit einem ganzheitlichen Ansatz.

Wie funktioniert TEAM U? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir wollen die erste Anlaufstelle sein, wenn Unternehmer:innen in Krisen geraten sind. Dabei verstehen wir uns als Lotsen, die Orientierung geben, Möglichkeiten und Lösungen aufzeigen und die richtigen Expert:innen empfehlen können. Wir haben bundesweit ein Netzwerk an Krisenexpert:innen und Berater:innen aufgebaut, die wir an die Betroffenen vermitteln können. Viele arbeiten ehrenamtlich – einige kosten Geld. Dafür suchen wir dann passende Fördermittel.

Zudem haben wir Unternehmenspartner, die uns inhaltlich, etwa bei der Rechtsberatung, oder finanziell unterstützen, wie etwa Hoist Finance bei der digitalen Plattform TEAM U Academy. Unternehmer:innen kennen sich in der Regel nicht mit dem Thema Insolvenzrecht und Sanierung aus. Sie brauchen verlässliche Informationen und vertrauenswürdige Ansprechpartner:innen, die helfen können. Denn Anwält:innen und Steuerberater:innen können nur begrenzt fachspezifisch beraten. Was ist aber mit den Ängsten und Sorgen? Mit wem kann man offen darüber reden?

Team U verfügt über ein Netzwerk an Ehrenamtlichen, die selbst Krisen gemeistert haben und unterstützen können. In einer existenzbedrohenden Krise ist es ganz wichtig, Sicherheit zu bekommen, um Entscheidungen treffen zu können – besonders, wenn es um das Überleben des eigenen Unternehmens geht. Ansonsten kann es passieren, dass man in einen Panikmodus verfällt und dann impulsiv und reaktiv und nicht überlegt und proaktiv handelt.  

Welche Vision steckt hinter TEAM U?

Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die offen und konstruktiv mit Krisen und Veränderung umgeht. Scheitern soll kein Makel sein, sondern als Chance gesehen und genutzt werden. Denn: Aus Fehlern lernt man.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die erste Frage war und ist immer noch die nach der Finanzierung. Wie sollen Unternehmer:innen, die kein Geld haben, Deine Arbeit bezahlen? Dabei ist diese für mich zunächst zweitrangig. Ich weiß, wie ich helfen kann und das ist der wichtigste Aspekt. Für die anderen Themen lassen sich immer Lösungen finden. Inzwischen haben wir viele Hürden gemeistert und mit TEAM U ein großartiges Team aufgebaut. In Europa haben wir mehr als 1.000 ehrenamtliche Mentor:innen ausgebildet und mehr als 25.000 Unternehmen erfolgreich beraten und unterstützt. Das ist auch alles eine Frage der Haltung: Es braucht einen starken Purpose! Aber auch Mut und eine gewisse Sturheit, sich nicht von Hindernissen und Gegenwind abhalten zu lassen.

Unsere größte Herausforderung war schon immer, dass der Bedarf an Beratung größer ist als unserer Kapazitäten. Um die Kapazitäten auszubauen, braucht es finanzielle Mittel. Hier haben wir die Denklogik verändert: Dieses Geld sollte nicht von den Betroffenen kommen, sondern von denen, die von unserer Arbeit profitieren. So kam es auch zu unserer Zusammenarbeit mit Hoist Finance. Man muss wissen: Eine Insolvenz kostet die Allgemeinheit im Schnitt 500.000 €. Nach Corona werden circa eine Millionen Unternehmen von Insolvenz bedroht sein. Hier können wir mit unserem Lösungsansatz einen unglaublichen Mehrwert schaffen. Für den Einzelnen und für die Gesellschaft. 

Als Sozialunternehmen finanzieren wir uns durch eigene Umsätze, Fördergelder (z. B. Bafa Beratungsförderung) und Spenden. Kürzlich haben wir erneut eine größere Spende der CMS Stiftung bekommen, um Menschen Zugang zu Rechtsberatung zu ermöglichen, die keine Mittel dafür haben. Wir wurden von der EU beauftragt, öffentliche Einrichtungen in Europa in unserem Lösungsansatz zu trainieren und schaffen damit eine große indirekte Wirkung. So unterstützt zum Beispiel die Stadt Madrid jetzt kleine Unternehmen und Selbständige mit unserem Ansatz, nachdem wir dort eine sehr engagierte Gruppe von Expert:innen trainiert haben – da steht vielleicht nicht TEAM U drauf, ist aber ganz viel TEAM U drin, mit einem Schuss spanischer Ideen.

Wer ist die Zielgruppe von TEAM U?

Wir unterstützen Unternehmer:innen und Selbstständige in Krisen, genauso wie Freiberufler:innen und Gründer:innen. Oft schlägt eine Firmeninsolvenz in eine Privatinsolvenz über. Das wollen wir verhindern und den beruflichen Re-Start ermöglichen. Denn nach der Krise muss es weitergehen – und es ist toll zu erleben, wenn jemand wieder neu durchstartet und Erfolg damit hat! Viele, denen wir geholfen haben, engagieren sich danach ehrenamtlich bei uns und helfen anderen, von ihren Erfahrungen zu profitieren. 

TEAM U, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir stehen vor der nächsten Wachstumsstufe: Bisher haben wir Menschen mit Einzelgesprächen und individuellen Beratungen geholfen. Jetzt wollen wir unsere Hilfe mit digitalen Angeboten erweitern. Viele Informationen lassen sich digital vermitteln. Wir haben unsere Re-Starter Trainings, bedingt durch Corona-Auflagen, mit großem Erfolg als Online-Kurse angeboten. Dafür bauen wir derzeit die TEAM U Academy als Plattform auf. Da brauchen wir noch fachliche Unterstützung und natürlich eine Finanzierung. Wir bieten Unternehmen, die unsere Werte teilen, an, sich als Förderer zu beteiligen. Unser Ziel ist es, mit einer Finanzierung von 500.000 € unser TEAM U-Portal zur Nummer 1 in Deutschland zu machen. 

Ich würde gerne mit innovativen Start-Ups zusammenarbeiten, mit denen wir neue digitale Angebote entwickeln, die Betroffene unterstützen. Derzeit arbeiten wir unter anderem schon mit einem Start-Up aus München zusammen, um den Zugang zu einem Pfändungsschutzkonto digital zu ermöglichen. Das spart für Betroffene Zeit und Nerven und hilft ihnen, finanziell handlungsfähig zu bleiben, wenn ihr Konto nicht gepfändet werden kann. Inzwischen profitieren pro Monat mehr als 1.000 Menschen von diesem Angebot und die Zahl der User:innen steigt exponentiell. In fünf Jahren sind wir hoffentlich in ganz Europa aktiv und können so einen enormen Impact schaffen. Es ist eine unglaublich spannende Reise.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Krisen gehören zum Wachstum dazu – in Unternehmen wie auch in Beziehungen. Nutze sie als Möglichkeit, dich und dein Start-Up weiterzuentwickeln und bewerte Krisen nicht als etwas Negatives.

Hol dir externe Unterstützung – am besten schon vor der Gründung und über den ganzen Lebenszyklus deines Unternehmens hinweg. Übe den Perspektivwechsel und sei mutig, Entscheidungen zu treffen, auch wenn manche Entscheidungen unbequem sind.

Bau dir ein gutes Team auf – allein bleibst du eingeschränkt. Sei dir klar, was DU willst und was DU von Deinem Team erwartest. Lerne Konflikte auszuhalten und konstruktiv damit umzugehen. Sei unerschrocken und entschlossen und nimm die Herausforderungen an! 

Fotograf/ Bildquelle: Dieter Jacobi 

Wir bedanken uns bei Attila von Unruh für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Alles beginnt mit recherchieren

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Storyblok Headless Content-Management-System Headless CMS

StoryblokHeadless Content-Management-System (Headless CMS) funktioniert für Entwickler und Marketer

Stellen Sie sich und das Startup Storyblok doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Dominik Angerer, ich bin Co-Founder und CEO von Storyblok. Bevor ich 2017 gemeinsam mit Alexander Feiglstorfer Storyblok gegründet habe, habe ich in einer Agentur als Full-Stack-Entwickler für große, internationale Marken unterschiedlichste Digital-Projekte umgesetzt.

Storyblok ist das erste Headless Content-Management-System (Headless CMS), das sowohl für Entwickler als auch Marketer funktioniert. Mit Storyblok können Content-Erlebnisse auf jeder digitalen Plattform geliefert werden, während alle Inhalte zentral verwaltet werden. Mehr als 45.000 Anwender, darunter weltweit führende Brands wie Adidas, Pizza Hut und Coca-Cola nutzen Storyblok bereits.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Mein Mitgründer Alexander Feiglstorfer und ich kamen aus einer Agentur, wo wir aus erster Hand sahen, wie viele Unternehmen mit ihrer Content-Organisation zu kämpfen hatten und wie die entsprechenden Systeme immer nur für eine primäre Zielgruppe  – Entwickler oder Marketer – konzipiert waren. Das führte regelmäßig zu Engpässen, Frustration und einer Menge verschwendeter Zeit und Geld. Als wir erfuhren, dass unser damaliges Enterprise-CMS seine Dienste einstellt und wir einen Ersatz finden mussten, entdeckten wir auf dem CMS-Markt eine riesige Lücke für eine CMS-Lösung, die sich neueste Technologien und Innovationen zunutze macht und gleichzeitig für Marketer völlig intuitiv zu bedienen ist. 

Wir haben schnell gelernt, dass viele Unternehmen, sowohl große als auch kleine, diese Einschätzung teilten. Die Entwicklung einer Headless-CMS-Lösung, mit der jeder Redakteur oder Marketer seine Inhalte auf jedem Kanal erstellen, verwalten und aktualisieren kann, war schließlich unser Ziel.

Welche Vision steckt hinter Storyblok?

Unsere Vision ist es, das global bevorzugte Headless Content Management System zu werden und Brands entscheidend dabei zu helfen,  dieser Welt packende Geschichten zu erzählen  – und ihr Storytelling im Hintergrund zu organisieren.

Die Ansprüche der Konsumenten an digitale Angebote steigen kontinuierlich. Kunden verlangen von Marken stärker denn je einzigartige, anspruchsvolle digitale Erlebnisse auf allen relevanten Kanälen. Für Marketingverantwortliche und Content Manager wiederum ist das Management dieser Inhalte mit großem organisatorischen Aufwand verbunden. Mit Storyblok wollen wir den Wartungsaufwand für Marken massiv reduzieren und ihr Content Management deutlich effizienter machen. Jede Plattform über ein separates, traditionelles Content-Management-System verwalten und bedienen zu müssen – ein Szenario, das nicht mehr zeitgemäß ist.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung, die wir angenommen und auch gemeistert haben, war und ist die Organisation und Skalierung von Storyblok. Seit wir unser Unternehmen 2017 im österreichischen Linz an der Donau gegründet haben, arbeiten wir zu 100 Prozent remote. Heute besteht unser Team aus mehr als 40 Menschen, die aus 19 Ländern kommen und in allen Regionen der Welt zuhause sind. Unser Plan ist, die Anzahl unserer Teammitglieder bis zum Jahresende zu verdoppeln.     

Die ersten zweieinhalb Jahre haben wir uns komplett selbst finanziert, ehe wir 2019 in unserer ersten Seed-Finanzierungsrunde 2,5 Millionen Dollar eingesammelt haben. Storyblok war zu diesem Zeitpunkt bereits profitabel, sodass wir das Funding komplett in das Wachstum unseres Unternehmens stecken konnten. Im Februar 2021 folgte dann unsere Series-A, die uns 8,5 Millionen Dollar eingebracht hat. Dieses Geld nutzen wir, um in weitere Märkte zu expandieren und neue Funktionen unserer Software zu entwickeln.

Wer ist die Zielgruppe von Storyblok?

Unsere Zielgruppe sind die Marketingverantwortliche, Content Manager und Entwickler in Unternehmen, die ihren Kunden einzigartige, anspruchsvolle digitale Erlebnisse bieten wollen. Marken, deren Geschäftserfolg wesentlich von “Content-Erlebnissen” abhängt, wie z.B. der Website-Performance, oder der Möglichkeit, neue digitale Marketing-Kampagnen effizient umzusetzen, haben in Storyblok ein CMS zur Verfügung, das Teams bei der Kreation entsprechender Experiences unterstützt. 

Wie funktioniert Storyblok? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Als Headless-Content-Management-System (Headless CMS) stellt Storyblok Entwicklern, Marketern und Content Managern eine Technologie zur Verfügung, mit der digitale Inhalte auf einfache und intuitive Weise in Form einzelner Content-Blöcke erstellt werden können – nur ein einziges Mal für alle Plattformen, auf denen eine Marke präsent ist. In der Praxis heißt das: Entwickler erstellen flexible Komponenten, die von Content-Teams mithilfe eines visuellen Editors und anpassbaren Workflows unabhängig verwaltet werden. 

Dieser visuelle Editor ist unser USP: Mit keiner anderen CMS-Lösung kann ein Redakteur Inhalte so einfach editieren, verwalten und veröffentlichen. Die Inhalte werden dann über eine API bereitgestellt, sodass einmal bearbeiteter Content flächendeckend ausgespielt wird: auf Websites, Mobile, in IoT- und AR-/VR-Anwendungen sowie auf allen anderen Plattformen. Storyblok fungiert in diesem Sinne wie ein Adapterstecker. Weitere Vorteile unserer Lösung: Plattform-Unabhängigkeit, freie Technologie-Wahl, Personalisierung und Lokalisierung des Contents, Flexibilität und Geschwindigkeit sowie regelmäßige Updates und Datensicherheit.

Das Grundprinzip klingt vielleicht simpel, ist jedoch im Alltag ein großer Vorteil, da Updates schneller veröffentlicht und Marketing-Kampagnen effizienter durchgeführt werden. Wenn Inhalte nur einmal im Back-End geändert werden müssen und über alle Kanäle hinweg ausgespielt werden können, spart das wertvolle Arbeitszeit, die in anderen Bereichen gewinnbringend eingesetzt werden kann.

Storyblok, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mit Storyblok als Headless CMS konnten wir bis in den letzten drei Jahren rund 75.000 Projekte in mehr als 130 Ländern umsetzen – und wir möchten weiter wachsen, ortsunabhängig und in der ganzen Welt. Wir planen dieses Jahr unseren Markteintritt in den USA, zudem wird unsere Präsenz im europäischen Raum durch Niederlassungen in Deutschland und Irland verstärkt. Zudem werden wir noch in diesem Jahr ein komplettes Redesign von Storyblok vorstellen sowie unser Partnerprogramm weiter ausbauen.

Unser Ziel ist es, das global führende Headless CMS zu werden und mit unserer Technologie Unternehmen dabei zu helfen, digitale Erlebnisse zu schaffen, die aus Käufern Fans werden lassen. Gleichzeitig wollen wir  weiterhin ein entwickler-orientiertes Produkt anzubieten, das auch Content Manager intuitiv bedienen können. Basierend auf Kundenfeedback arbeiten wir fortlaufend an Funktionen, die die tatsächlichen Probleme des Content Managements lösen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Planen, planen und noch mehr planen. Alles beginnt damit, zu recherchieren, ob eure „gute Idee“ für ein Produkt oder eine Dienstleistung bei Verbrauchern oder Unternehmen Anklang finden wird. 

Als Nächstes geht es darum, zu verstehen, was euer übergreifendes Unternehmensziel ist. Das mag einfach klingen – aber viele Gründer starten ein Unternehmen, ohne eine realistische Vorstellung davon zu haben, was sie erreichen wollen. 

Einen guten Partner zu finden, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Als alleiniger Gründer fühlt man sich manchmal alleine und einsam, mit einem Gründerteam oder einen Mitgründer hingegen kann man Herausforderungen gemeinsam angehen und diese meistern.

Wir bedanken uns bei Dominik Angerer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Strategische Ziele stecken

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Variand Furniture Möbelsystem

Variand Furniture Möbelsystem das sich besonders spielerisch verändern lässt

Stellen Sie sich und das Startup Variand doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Johannes, einer der vier Gründer von Variand Furniture und in unserem Unternehmen für Produktionsprozesse und den Vertrieb zuständig.
Variand ist ein Möbelsystem, dass sich besonders spielerisch und einfach mit den Wünschen und Anforderungen seiner Nutzer:innen verändern lässt. Wir wollen Möbel schaffen, die durch das Leben begleiten können, genauso clever wie schön sind und Freude bei der Nutzung und Gestaltung machen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Wir Vier haben uns während des Architektur-/ BWL-Studiums in Bonn kennengelernt und tüfteln nun schon seit einigen Jahren an unserer Möbel-Idee, die bei der Entwicklung eines Einrichtungskonzeptes für eine Waldorfschule in Südtirol entstand. Bei der Umsetzung haben wir so positives Feedback bekommen, dass wir immer überzeugter wurden, ein Unternehmen zu gründen und das Variand-System als Serienprodukt zu vertreiben. Seitdem haben wir unser Produkt weiterentwickelt, ein Netzwerk aus Produzenten und Lieferanten aufgebaut und schließlich offiziell unsere GmbH gegründet.

Welche Vision steckt hinter Variand?

Wir lieben es, Räume kreativ und flexibel einzurichten. Diese Leidenschaft wollen wir weitergeben – mit Möbeln, die ihre Nutzer:innen zum kreativen Gestalten inspirieren, zu Veränderungen anregen und Freude bringen. Außerdem finden wir, dass Möbel heutzutage zu häufig schon nach wenigen Jahren weggeworfen und ersetzt werden. Mit der Flexibilität und Wandelbarkeit von Variand wollen wir ein System anbieten, das durch das Leben begleiten kann – und so auch ein Zeichen für einen nachhaltigeren Umgang mit Möbeln setzen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Auch wenn die Idee von Variand schon länger besteht, gibt es das Unternehmen selbst erst seit Anfang 2020. Die ersten großen Herausforderungen waren es ein ganzheitliches Möbelsystem mit so vielen Komponenten und Produkten zur Serienreife zu bringen. Es galt ein effizientes Produzenten,- und Lieferanten-Netzwerk zu erschließen und Strukturen für Konfektionierung und Logistik zu schaffen.
Die Corona-Pandemie stellte uns dabei vor besondere Herausforderungen. Da unsere Möbel in Norditalien produziert werden, wo die Pandemie besonders in der Anfangszeit stark gewütet hat, wurde die Produktentwicklung und Produktion durch die geschlossenen Betriebe dort um einige Monate zurückgeworfen.

Daneben kümmerten wir uns gleichermaßen um den Aufbau einer internen Unternehmensstruktur und optimierten operative Prozesse. Von 2019 bis 2020 wurden wir durch das Gründerstipendium NRW gefördert und haben vor kurzem zwei strategische Partner in das Unternehmen eingegliedert. Jetzt stehen wir vor der großen Herausforderung des Vertriebes und es gilt potentielle Zielmärkte zu erschließen und über unterschiedliche Kanäle zu bespielen.

Wer ist die Zielgruppe von Variand?

Variand richtet sich an Menschen die Flexibilität lieben, Freude am Gestalten haben und denen gutes Design und Qualität am Herzen liegt.

Wie funktioniert Variand? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Grundlage des Variand Systems ist ein innovativer Einhängemechanismus, der es ermöglicht Möbel-Elemente schnell und einfach in Wandleisten aus Holz zu hängen.
Durch dieses besondere Design können die modularen Möbel wie Regale, Garderoben, Schränke, Spiegel, Boards und vieles mehr, einfach an der Wand verschoben, arrangiert, erweitert und schnell an jede Lebenssituation und jeden Geschmack angepasst werden.

Mit einem großen und stetig wachsenden Sortiment an Möbelstücken kann das System unterschiedlichste Anwendungsbereiche bedienen.
Durch den geschützten Einhängemechanismus und die große Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten hebt sich Variand von der Konkurrenz ab. Nicht nur das Design sondern auch die Funktionen sorgen für ein aussagekräftiges Alleinstellungsmerkmal.

Variand, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In den nächsten Jahren soll Variand zu einer relevanten Marke in der Möbelbranche werden und in einem großen Netzwerk an Designgeschäften zu finden sein. Über einen eigenen Online-Shop mit digitalem Konfigurator wollen wir zusätzlich im Direktvertrieb Kund:innen in ganz Europa erreichen. Daneben sehen wir großes Potential in der Zusammenarbeit mit (Innen-) Architekt:innen und dem Projektgeschäft. Hier lassen sich kundenorientiert immer wieder neue Lösungen und Produkte für das System denken. Das Sortiment soll stetig wachsen und in den nächsten Jahren alle relevanten Anwendungsbereiche von der privaten Wohnung über Hotels, Wohnheime und Ferienhäuser bis hin zu Büros, Coworking Spaces und Shops bedienen und dort mit seiner Flexibilität überzeugen.

Zum Schluss: Welchen Tipp würden Sie angehenden Gründer:innen mit auf den Weg geben?

Eine der größten Herausforderungen als Gründer:in ist es meiner Meinung nach sich in einem Meer an Aufgaben und den Mühen des Tagesgeschäfts zurecht zu finden und dabei nicht das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Es ist wichtig zu lernen sich strategische Ziele zu stecken, zu priorisieren und die am Anfang überschaubaren Ressourcen dort einzusetzen, wo sie den größten Impact haben.

Was uns besonders geholfen hat, war es gute Coaches als Sparringspartner zu finden, die Erfahrung im Aufbau von Unternehmen mitbringen und durch die Perspektive von außen helfen die richtigen Dinge im Blick zu behalten.

Wir bedanken uns bei Johannes Klapfer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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