Samstag, November 23, 2024
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Ab und an innehalten und auf den eigenen Bauch hören

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eigenlinks: STOREE die App für Online Shopper

eigenlinks: STOREE die App für Online Shopper die wichtigsten Informationen zur Bestellung in einer Übersicht

Stellen Sie sich und das Startup eigenlinks doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind eigenlinks und haben eine Smartphone App namens STOREE entwickelt, die allen Online Shoppern das Leben vereinfacht und ihnen ein Online Shopping Erlebnis ermöglicht das sie so garantiert noch nie hatten.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Die Frage ist ja, wieso eigentlich nicht? Wir waren zuerst jahrelang befreundet bevor wir beschlossen auch gemeinsam Gründer/innen zu werden. Uns vereint vor allem das Bedürfnis etwas Nützliches für Menschen zu kreieren, innovative digitale Produkte zu entwickeln sowie der Gedanke eine moderne und offene Unternehmenskultur von Grund auf aufzubauen.

Welche Vision steckt hinter eigenlinks?

Wir glauben an smarte, digitale und problemorientierte Lösungen in dieser zunehmend komplexer werdenden Welt, und daran dass Online Shopper kompromisslos komfortable Produkte zur Verfügung gestellt bekommen müssen. Online Shoppen soll Spaß machen, und sicher und stressfrei sein.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war dem Drang nach Perfektionismus wo er nicht zwingend notwendig ist über Board zu werfen um sich zu erlauben Fahrt aufzunehmen. In Startups müssen Dinge unheimlich schnell passieren, allerdings ist das einfacher gesagt als getan. Wir sind eigenfinanziert und haben ferner eine Pre-Seed Finanzierung erhalten.

Wer ist die Zielgruppe von STOREE?

STOREE richtet sich vor allem an Online Shopper die häufig bestellen und auch mal etwas zurückschicken. Je mehr man bestellt, desto mehr Berührungspunkte hat man mit den Dienstleistern wie dem Shop, dem Versandunternehmen, dem Zahlungsanbieter, etc.. Da kann der Einkauf schnell zum organisatorischen Drahtseilakt werden, vor allem wenn man einen Vollzeitberuf ausübt und Familie hat. Die STOREE App löst das Problem.

Wie funktioniert STOREE? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

STOREE vereint und aktualisiert in einer einzigen Übersicht die wichtigen Informationen zu allen Bestellungen, egal wo diese getätigt werden, wie sie bezahlt werden und wer sie liefert. Die Shopper müssen nicht mehr in ihren Mailboxen kramen um die eine Email mit der Trackingnummer zu suchen, zahlreiche andere Tools zu Rate ziehen um die eine Informationen zum Kauf zu suchen die sie brauchen oder Reminder setzen um sich an Fristen zu erinnern. Es ist alles auf einen Blick erkenntlich.

eigenlinks, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren möchten wir STOREE als beliebte Verbraucherapp, die die erste Anlaufstelle des Kunden beim Online Einkauf wird, auf einem Großteil der Smartphones in Europa sehen! STOREE soll eine App werden in der Online Shopper von Anfang bis Ende des Online Einkaufs alles sehr einfach und übersichtlich organisieren können. Von Gutscheincodes über Wunschlisten bis zur Lieferung und Retoure.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Ab und an innehalten und auf den eigenen Bauch hören. Manchmal hört man seine eigenen Gedanken nämlich gar nicht mehr vor lauter anderer Meinungen.

2. Diversität im Team. Gründet nicht mit Klonen von Euch selbst, sondern dem Gegenteil.

3. Es dauert alles immer länger als Ihr glaubt (ja, selbst mit dem hinzuaddierten Puffer!). Kalkuliert entsprechend.

Wir bedanken uns für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Alle Projekte stehen und fallen mit dem Team

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sonamedic geführter Meditation Musik Binauralen Beats

sonamedic App: Kombination aus geführter Meditation, Musik und Binauralen Beats

Stellen Sie sich und das Startup sonamedic doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Philipp Hofheinz und sonamedic ist eine App für Entspannung und Fokus, die ich gemeinsam mit meinem Mitgründer Andreas Lehnert in Ettlingen im Nordschwarzwald entwickelt habe. Das besondere an sonamedic: Unsere geführten Meditationen basieren auf binauralen Beats, einer wissenschaftlich belegten Methode der Audiotherapie, um über Töne verschiedene Gemütszustände wie Entspannung, Schlaf oder Konzentration zu fördern. Unsere Klangreisen in Verbindung mit binauralen Beats sorgen dafür, dass sich auch bei Nutzern ohne Meditationserfahrung innerhalb kürzester Zeit eine positive Wirkung einstellt. sonamedic hilft so dabei, zu entspannen, motiviert zu bleiben oder besser einzuschlafen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Andreas und ich kommen ursprünglich aus dem Musikbusiness. Ein Jobumfeld, in dem man bekanntermaßen nicht immer rechtzeitig ins Bett kommt: Tourneestress, ein unregelmäßiger Lebens- und Arbeitsrhythmus sowie Einschlafprobleme gehören zu weit verbreiteten Begleiterscheinungen. Das führte uns zu der Frage, wie man auf einfache und gesunde Weise zu Entspannung und besserem Schlaf finden kann. Wir haben zu dieser Fragestellung zwei Jahre lang geforscht und 2018 schließlich sonamedic gegründet. 

Studien bestätigen zudem, dass es für Anwendungen wie sonamedic einen großen Markt gibt: 80 Prozent der berufstätigen Bevölkerung zwischen 35 und 60 Jahren leiden an Schlafstörungen (Quelle: DAK Gesundheitsreport 2017), 63 Prozent der Deutschen empfinden ihr Stresslevel im Job als hoch (Quelle: YouGov-Studie 2019). Insgesamt gibt es in unserer Gesellschaft also eine klare Tendenz zur inneren Unruhe, die durch Krisen wie die Covid-19-Pandemie weiter steigt. Um sich entspannen zu können und den genannten Problemen entgegenzuwirken, suchen immer mehr Menschen einen Ausgleich durch Achtsamkeitstraining oder Meditation – häufig unterstützt durch Apps. 

Welche Vision steckt hinter sonamedic?

Wir möchten Menschen ein besseres Lebensgefühl vermitteln, einfach dadurch, indem sie zuhören. Bei der Umsetzung dieser Vision kommt uns unser Background in der professionellen Audioproduktion zugute, der uns von Anfang an ermöglicht hat, das klangliche Potenzial voll ausnutzen und so ein einzigartiges Meditationsangebot schaffen.

Ich habe bei der Gründung von sonamedic, vor allem beim Vorstellen der Geschäftsidee ganz oft gehört: “Achtsamkeits-Training mit dem Handy? Das passt ja überhaupt nicht zusammen! Die Leute sollten ihre Handys besser öfter mal weglegen!” Ich verstehe diesen Ansatz und habe selbst lange über diese Diskrepanz nachgedacht. Aber ich war und bin überzeugt davon, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, die neuen technologischen Möglichkeiten zu einem vitalen Teil unserer Welt zu machen. Wir müssen diese Welt bloß neu denken – und die Verbindung zwischen Mensch, Daten und Technologien anders betrachten.

Die Entwicklung und die starke Integration dieser Technologien in unser ganzes Leben ist Realität und hat unheimlich viel Kraft; und die kommenden Generationen werden ihre Smartphones nicht wieder weglegen und weniger online sein. Statt uns gegen diese Kraft zu stellen, sollten wir eher darüber nachdenken, wie wir diese neuen Möglichkeiten sinnvoll einsetzen können. Und genau das wollen wir mit sonamedic ermöglichen.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war es, ein Produkt zu entwickeln, das – zunächst bei uns selbst – die gewünschte Wirkung entfaltet. Da wir beide nicht aus der traditionellen Meditation kommen, haben wir unseren Schwerpunkt bei der Unterstützung der gewünschten Gemütszustände von Anfang an auf die Wirkung von Sound gelegt.

Nachdem wir selbst über die ersten produzierten Audio-Sessions zu besserem Schlaf gefunden haben, wollten wir natürlich wissen, ob das bei anderen Menschen ebenfalls funktioniert. In Zusammenarbeit mit mehreren großen deutschen Thermalbädern konnten wir dann in verschiedenen Wellnessbereichen umfangreiche Analysen zur Wirkungsweise binauraler Beats durchführen. Mittlerweile haben diese Bäder Lounges für ihre Gäste eingerichtet, in denen man unsere Audioprogramme zur Entspannung nutzen kann.

Nachdem wir von dem Konzept überzeugt waren, bestand die nächste Herausforderung darin, eine wirklich benutzerfreundliche App zu entwickeln. Hier haben wir nach der Public Beta alles nochmal umgeschmissen und die App auf Basis von Usertests, Nutzerfeedback und Nutzungsanalysen “from Scratch” komplett neu konzeptioniert und entwickelt. Das Ergebnis ist unsere neue App, die seit Juni 2020 verfügbar ist und natürlich kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ich denke, es ist uns gelungen, bei aller technischen Komplexität im Hintergrund eine wirklich einfach zu nutzende App zu bauen, deren Bedienung richtig Spaß bringt.

Zur Finanzierung: sonamedic ist von Anfang an und auch aktuell komplett eigenkapitalfinanziert.

Wer ist die Zielgruppe von sonamedic?

sonamedic richtet sich an jeden der Entspannung und innere Ruhe sucht. Aufgrund der geführten Meditationen eignet sich die App besonders für Meditations-Einsteiger, aber auch Meditations-Experten kommen auf ihre Kosten. Wir bieten aktuell über 100 individuell komponierte Klangreisen an und erweitern unser Angebot stetig. Ursprünglich als Anwendung für den Endverbraucher gestartet, kommt sonamedic inzwischen auch immer häufiger im Bereich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge zum Einsatz. Mitarbeiter können verschiedene Klangreisen nutzen, um sich zu entspannen, ihre Produktivität zu fördern oder Stress zu reduzieren. Es liegt auf der Hand, dass die psychische Gesundheit der Mitarbeiter essenziell für den Unternehmenserfolg ist.

In unserer digitalen Welt haben wir die Möglichkeit, neue Produkte, Leistungen und Technologien im Bereich Gesundheit für quasi jeden verfügbar zu machen. Das ist neu – und das ist gut so. 5G bringt uns bald die Cloud überall hin. Dadurch können wir immer komplexere und effektivere Services auf unsere Mobilgeräte holen und entsprechende Angebote nutzen. Und diese Anwendungen sind auch nicht zwingend “rein digital”, sondern funktionieren ideal in Kombination mit Vor-Ort-Behandlungen. 

Wie funktioniert sonamedic? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Als einziger Anbieter im deutschsprachigen Raum bietet sonamedic eine App für Entspannung und Fokus, die sprachlich begleitete Musik- und Soundwelten vollumfänglich mit binauraler Beats kombiniert. Diese binauralen Beats entstehen im Gehirn, wenn dem rechten und dem linken Ohr – idealerweise über Kopfhörer – zwei unterschiedliche Frequenzen zugespielt werden. Unser Gehirn versucht automatisch, diesen Tonhöhen-Unterschied zu messen und erzeugt dazu einen dritten, psychoakustischen Ton im Kopf. Einen “Phantom-Ton”, über den gezielt Hirnwellenbereiche stimuliert und variiert werden können, die für bestimmte Zustände wie Entspannung oder Fokus geeignet sind. Für die Klangreisen von sonamedic betten wir binaurale Beats in individuell komponierte Musik ein, wodurch jede Session ihre eigene, passgenaue Soundwelt erhält. Eine weitere Besonderheit der sonamedic App: Die begleitenden Texte werden von prominenten deutschen Stimmen gesprochen. 

sonamedic, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Ziel wird auch in fünf Jahren noch darin bestehen, Menschen mit der Kraft von Sound und Musik dabei zu helfen, entspannter und fokussierter zu sein. Durch die technologische Entwicklung, neue Schnittstellen und vor allem auch die zunehmende Akzeptanz und Integration solcher Services durch Behandler und Krankenkassen werden wir unser Angebot zunehmend im Bereich Unternehmen und bspw. betrieblichem Gesundheitsmanagement etablieren. 

Hinzu kommt die ebenfalls stark steigende Akzeptanz von Themen wie mentaler und kognitiver Fitness, Achtsamkeitstraining oder auch Meditation. Bis vor wenigen Jahren war das vielen Menschen alles noch viel zu esoterisch. Mittlerweile finden sich aber verschiedene Angebote, über die man sich solchen Themen dann “ohne Räucherstäbchen” nähern kann. Und das ist ja auch genau der Ansatz von sonamedic.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Alle Projekte stehen und fallen mit dem Team, das daran arbeitet. Daher überlegt euch sehr gut, mit wem ihr zusammenarbeitet und wem ihr welchen Aufgabenbereich sinnvoll zuordnet. 
  2. Ein Plan B ist nie ausreichend. Man braucht in der Regel auch noch einen Plan C, D, E und F, bevor sich die Dinge in die gewünschte Richtung entwickeln. 
  3. “In der Ruhe liegt die Kraft”, daher: Keine Hektik, gerade wenn alle tierisch Hektik machen. 

Wir bedanken uns bei Philipp Hofheinz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie der innovative Online-Service DoktorABC das Gesundheitswesen besser macht

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DoktorABC

Der neue Trend Telemedizin ist nicht nur ein interessantes Geschäftsfeld. Die Ärzte und vor allem die Patienten profitieren in vieler Hinsicht davon, weil Wege wegfallen, Kosten sinken und eine diskrete Beratung ohne persönlichen Kontakt möglich wird. Die Webplattform DoktorABC leistet in diesem Bereich Pionierarbeit in Deutschland.

Rechtliche und technische Voraussetzungen

Durch die Corona-Krise hat die Verbindung von Medizin und Digitalisierung einen weiteren Schub bekommen. Rein rechtlich ist es in der EU schon seit 2003 erlaubt, über Cross-Border-Verschreibungen Medikamente in andere EU-Staaten zu versenden. Auch Fernbehandlungen wurden im Jahr 2018 vom Deutschen Ärztetag genehmigt, sodass jetzt Sprechstunden über Video ebenso legal sind wie ein Besuch beim Hausarzt. In den Zeiten der Lockdowns ist es also möglich, einen Arzt zu konsultieren, ohne sich der Gefahr einer Ansteckung auszusetzen.

Die Betreiber der Plattform DoktorABC haben es sich zur Mission gemacht, diese Möglichkeiten allen Patienten zugänglich zu machen. Die Website stellt die Verbindung zwischen den Nutzern und approbierten Ärzten und zertifizierten Apotheken her. So kommen die Anwender sehr schnell in den Genuss einer medizinischen Behandlung. Dabei gelten auch technologisch sehr hohe Sicherheitsstandards. Die Website wird unter anderem von dem US-Unternehmen LegitScript betreut und erfüllt die Standards der britischen Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency.

Vorteile für die Benutzer

Diese neue Form der medizinischen Betreuung hat eine ganze Reihe von Vorteilen für die Benutzer. Vor allem sparen sie Zeit, weil sie sich Wege und viele Stunden in den überfüllten Wartezimmern qualifizierter Ärzte ersparen. Es ist auch schneller möglich, mit einem Arzt zu sprechen als über eine herkömmliche Terminvergabe.

Der komplette Service, der aus Beratung, Ausstellung eines Rezepts und Versand der Medikamente besteht, spart dem Benutzer nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.

Der Benutzer beantwortet einen diskreten Online-Fragebogen. Ein Arzt überprüft die Antworten und wenn es keine weiteren Fragen gibt, schlägt er Behandlungsoptionen vor und stellt ein Online-Rezept aus. Der Benutzer kann dieses Rezept dann in einer der auf der Plattform vertretenen Apotheken einlösen, die ihm das Medikament mit einer kostenlosen Lieferung am nächsten Tag zusendet. Wenn der Benutzer möchte, kann er das Rezept auch in einer Versandapotheke seiner Wahl einlösen.

Die Minimierung der persönlichen Kontakte bietet gefährdeten Menschen die Sicherheit, dass sie vor Ansteckung geschützt sind. Sie brauchen nicht einmal vor die Tür zu gehen und bekommen trotzdem eine qualifizierte medizinische Behandlung!

Bei sensiblen und persönlichen Themen (etwa Geschlechtskrankheiten oder Potenzproblemen) können Menschen, denen es peinlich wäre, mit einem Arzt persönlich darüber zu sprechen, eine sehr diskrete Beratung bekommen. Bei allen Leistungen, die sie über die Plattform DoktorABC erhalten, haben die Benutzer es mit EU-zertifizierten Ärzten und Apothekern zu tun.

Diese vielen Vorteile haben zu einer großen Zufriedenheit bei den Patienten geführt. 94 % der deutschen Benutzer bewerten die Website auf Trustpilot mit der Vertrauensnote „ausgezeichnet“. Viele Mediziner sehen die Digitalisierung ebenfalls positiv. Schon jetzt bieten 17 Prozent der deutschen Ärzte Videosprechstunden an. Weitere 40 % der Ärzte haben vor, das in Zukunft zu tun.

Verbesserte medizinische Betreuung durch moderne Technologien

Durch die Verwendung einer schon vorhandenen digitalen Infrastruktur wird es leichter, ländliche Räume medizinisch zu versorgen. Auch in der Pflege werden Online-Plattformen es künftig ermöglichen, dass alte Menschen länger in ihren eigenen Wohnungen bleiben und behinderte Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen können. Von der eindrucksvollen Entwicklung in diesem Bereich profitieren nicht nur Technologie-Unternehmen im Silicon Valley, sondern auch innovative KMUs in Deutschland. 

Die Exportinitiative Gesundheitswirtschaft unterstützt momentan gezielt kleine und mittlere Unternehmen in der Branche beim Markteintritt und der Vernetzung mit potenziellen Geschäftspartnern. Plattformen wie DoktorABC sind dabei wichtige Akteure, um Kontakte zwischen Ärzten, Patienten, Apothekern und innovativen neue Unternehmen herzustellen.

Bildquelle pixabay

Autor: Paul Bergmann

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Schnelligkeit schlägt Perfektion

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palamo packaging

Palamo: Packaging, Labels and More- hilft durch den Verpackungsdschungel

Stellen Sie sich und das Startup Palamo doch kurz unseren Lesern vor!

Palamo steht für Packaging, Labels & More und ist ein Corporate Startup der All4Labels Gruppe. Als digitaler Weggefährte möchten wir die Art und Weise, wie Produkte verpackt werden, nachhaltig verändern. Dabei unterstützen wir Unternehmen aller Art auf ihrem Weg durch den Verpackungsdschungel. Egal ob Kleinstkunde, Startup, Mittelständler oder Produktinnovation im Konzern, die Kunden können mit uns wachsen und profitieren von geringen Bestellmengen, schnellen Lieferzeiten und einer großen Vielfalt nachhaltiger Materialien. In meiner Position als Co-Founder & CEO kümmere ich neben den Bereichen Sales, HR & Business Development vor allem um alles was liegen bleibt bzw. verhindert, dass meine Co-Founder und ihre Teams effizient arbeiten können.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Nachdem die Beteiligungsgesellschaft Triton Ende 2019 die Mehrheit an der All4Labels Gruppe erworben hatte gab es seitens des Aufsichtsrates erste Überlegungen ein neues digitales Geschäftsmodell mit den o.g. Merkmalen aufzubauen. Da ich bereits mehrere Unternehmen gegründet habe und zudem bestens innerhalb der Gruppe vernetzt bin, kam ich in die engere Auswahl und dann ging alles sehr schnell. Was mich schlussendlich überzeugt hat war die Möglichkeit bei Palamo wirklich etwas bewegen zu können. Als IBU steht es uns frei unfaire Vorteile zu nutzen, wenn es sinnvoll ist oder auch völlig neue Strukturen zu erschaffen und verproben. Um sicherzustellen, dass genau das auch passiert haben wir uns mit dem Corporate Company Builder Bridgemaker aus Berlin zusammengetan, deren unkonventionelle aber dennoch zielgerichtete Methodik mich von Anfang an begeistert hat. 

Welche Vision steckt hinter Palamo?

Wie bereits eingehend erwähnt hat Palamo es sich zur Mission gesetzt, die Art und Weise wie Unternehmen ihre Produkte verpacken nachhaltig zu verändern. Um das zu erreichen möchten wir eine Plattform schaffen, die Zugang zu hochwertigen und nachhaltigen Verpackungslösungen ermöglicht. Ob Geschäftstreibende mit Kleinstvolumen oder Experten mit Großmengen, bei uns finden alle das passende Angebot. Gleichzeitig soll diese Plattform mehr sein als ein reiner Onlineshop.Sie soll unseren Kunden als Inspiration, Informationsquelle und Treffpunkt im Verpackungsdschungel dienen.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als Corporate Startup müssen wir uns um die Finanzierung zum Glück weniger Gedanken machen, kämpfen dafür jedoch mit anderen Herausforderungen. Die größte besteht sicherlich in der kontinuierlichen Vermittlung beider Welten (Anmerkung der Redaktion: Startup und Corporate). Hier ist kontinuierlich viel Fingerspitzengefühl erforderlich, um möglichst viele unfaire Vorteil zu heben ohne jedoch an Geschwindigkeit zu verlieren.

Wer ist die Zielgruppe von Palamo?

Palamo spricht in erster Linie Kleinstunternehmen & Startups an. Gerade für diese Zielgruppen ist es oft schwer durch den Verpackungsdschungel hindurch zu blicken und sich zurecht zu finden. Aber auch größere Unternehmen stoßen immer wieder auf Herausforderungen z.B. beim Sourcing nachhaltiger Materialien. Mit unserer eigenen Produktionsstätte in Deutschland und ausgewählten Partnern in Europa sowie unserer Mutter, können wir unsere Kunden entlang der gesamten Wachstumskurve begleiten. 

Wie funktioniert Palamo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir treten als Weggefährte auf, leiten durch den Verpackungsdschungel, beraten und lösen Problemstellungen gemeinsam mit unserem Kunden. Unsere UX/ UI ermöglicht jederzeit schnelle und informierte Entscheidungen zu treffen. Kurze Lieferzeiten, geringe Mindestbestellmengen, transparente Lieferketten und eine Vielzahl nachhaltigen Materialien runden das Bild ab.

Palamo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren haben wir uns hoffentlich auch über die Grenzen von Deutschland hinaus einen Namen gemacht. Unsere UX/ UI ist einzigartig und soweit fortgeschritten, dass wir in jedem Schritt des Entscheidungs- und Kaufprozesses online unterstützen und nur noch auf expliziten Kundenwunsch persönlich beraten. Unser Produkt- und Serviceportfolio besteht zu 100% aus nachhaltigen Alternativen, wir leisten einen echten Beitrag zur CO2-Kompensation und unterstützen über Palamo hinaus eine Vielzahl von Nachhaltigkeitsinitiativen im Sinne einer echten Circular Economy. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Schnelligkeit schlägt Perfektion (meistens)

2. Achtet bei der Suche nach neuen Mitarbeitern darauf, dass Sie das Herz am rechten Fleck und Drive haben. Talent ist nur die halbe Miete.

3. Versucht immer ihr selbst und nie die schlechte Kopie von jemand anderem zu sein.

Wir bedanken uns bei Maximilian Minkwitz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder


Premium Start-up: Palamo

Kontakt:

Palamo GmbH
Möllner Landstraße 15,
DE-22969 Witzhave

https://palamo.com/
hello@palamo.com

Ansprechpartner: Maximilian Minkwitz

Social Media:
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/palamopackaging/
Facebook: https://www.facebook.com/palamopackaging/
Instagram: https://www.instagram.com/palamopackaging/?hl=de

Auf Augenhöhe agieren

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Aiden Darné, Head of Global Production bei Shutterstock Studios im Interview mit dem StartupValley Magazine

Bitte stellen Sie sich und Shutterstock Studios unseren Lesern vor!

Hi, ich bin Aiden Darné und ich leite als Head of Global Production die globale Produktion und Strategie der neu gegründeten Shutterstock Studios. Shutterstock Studios bietet komplette, maßgeschneiderte kreative Dienstleistungen an, die datengesteuerte Content-Strategie, Full-Scale-Produktion, Brand Storytelling und Amplification für die einflussreichsten Marken von heute umfassen. 

Zuletzt hatte ich die Rolle des Senior Vice President of Production bei der Vice Media Group inne, wo ich das kommerzielle und redaktionelle Produktionsstudio in ganz Nordamerika leitete. Ich habe das interne Markenproduktionsstudio bei VICE Media und als Teil der Führungsgruppe, das VICELAND TV-Netzwerk ins Leben gerufen. Vor VICE war ich President of Production bei Viacom, wo ich das Ostküsten-Produktionsteam für Viacom Digital Studios leitete, ein Studio, das für die Produktion von digitalen Originalen für MTV, Comedy Central, Nickelodeon, BET und Paramount Network verantwortlich ist. 

Wie ist die Idee zu Shutterstock Studios entstanden?

Die Bedürfnisse von Marken und Agenturen haben sich im Jahr 2020 dramatisch verändert. Unsere Kund:innen standen vor Herausforderungen bei der Erstellung von Inhalten aufgrund von Reisebeschränkungen, Grenzschließungen und Gesundheitsmaßnahmen. Als Reaktion auf den neuen Arbeitsalltag haben wir Shutterstock Studios ins Leben gerufen, um Agenturen und Marken eine Möglichkeit zu bieten, auch im „New Normal“ mit ihrer Zielgruppe zu interagieren. 

In Zusammenarbeit mit Marken und Agenturen entwickelten wir ein neues Messaging, das sowohl in sozialen Netzwerken als auch in TV-Kampagnen eingesetzt werden sollte. Wir wissen, dass es in unserer Branche besser ist, etwas zu sagen und Teil der Konversation zu sein, als nichts zu tun.

Sobald das neue Messaging feststand, mussten wir neue Inhalte erstellen, die diese Botschaft transportierten. Die erhöhte Nachfrage nach schlüsselfertigen Inhalten inspirierte uns. Wir wollten eine Möglichkeit innerhalb unserer Branche schaffen, die es uns erlaubt, unsere Arbeit wie gewohnt oder sogar besser zu machen.

Was war die Vision hinter Shutterstock Studios? 

Unsere Vision war es, ein 360-Partner für unsere Kund:innen auf der ganzen Welt zu werden, zu einer Zeit, in der die Kreativ- und Werbebranche Rat und Unterstützung von Gleichgesinnten brauchte und ihre Branded-Content-Strategie neu ausrichten wollte. Plötzlich bildeten sich in der gesamten Branche Communities mit formellen und informellen Partnerschaften. Damit wurde die Bedeutung der Zusammenarbeit noch deutlicher, denn wir mussten alle miteinander kooperieren, um unsere Ziele zu erreichen. 

Wir erkannten, dass es nicht mehr ausreichte, unseren Kund:innen einfach nur einen Service zu bieten. Um ihnen den größtmöglichen Mehrwert zu bieten, müssen wir als ihr Partner auf Augenhöhe agieren. Angesichts reduzierter Budgets und dem Druck, außergewöhnliche Arbeit abzuliefern, haben wir unser Geschäftsmodell daraufhin neu ausgerichtet. So können wir unseren Kund:innen ein globales Studio für kreative Inhalte zu einem Zeitpunkt ermöglichen, an dem sie uns am meisten brauchen, und sie bei jedem Schritt des Weges unterstützen. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bisher die größten Herausforderungen? 

Innerhalb von nur zwei Wochen waren wir plötzlich alle gezwungen, von zu Hause aus zu arbeiten, und viele von uns verwandelten ihre Schlafzimmer in Besprechungsräume. Während ein Home-Office in bestimmten Branchen normal ist, stellt es für diejenigen, die maßgeschneiderte kreative Dienstleistungen benötigen, eine große Herausforderung dar.  Im Laufe des Jahres setzte sich der Bedarf an intelligenten und sicheren Produktionslösungen und die Nachfrage nach innovativen kreativen Ideen fort, die in einem sehr schwierigen Jahr bei den Verbrauchern Anklang finden würden. Praktisch über Nacht waren Ideen, die früher auf viel Zuspruch gestoßen waren, irrelevant und fanden keine Resonanz mehr bei der Zielgruppe. Wir wurden oft mit der Frage konfrontiert: Was sagen wir in dieser Zeit, und wie sagen wir es?

Wer ist die Zielgruppe von Shutterstock?

Wir sind eine Full-Service-Lösung, die hochwertige Inhalte und Tools für Marken, Unternehmen und Medienunternehmen anbietet. Im Dezember 2020 beauftragte uns zum Beispiel Amazon mit der Produktion ihres ersten Fernsehspots für die Türkei. Nachdem die gesamte Produktion in New York konzipiert und geplant wurde, setzte eine lokale Crew in der Türkei alle Dreharbeiten eigenständig um. Es war nicht nötig, 10 Leute für vier Nächte nach Istanbul zu fliegen, um 30 Sekunden Filmmaterial zu produzieren.

Wie funktionieren die Shutterstock Studios? Was sind die Vorteile? 

Die Auswirkungen der veränderten Arbeitsweise zeigten schnell positive Effekte: Shutterstock Studios greift auf Talente vor Ort zurück, von Kameraleuten bis hin zu Produzent:innen, um Inhalte zu erstellen. Das macht Flugzeuge, Hotelaufenthalte und Mietwagen überflüssig: Wir nutzen einfach unsere Gemeinschaft von Kreativen, um jeden Winkel der Welt zu erreichen. Angesichts des ständig wachsenden Drucks auf Agenturen und Marken, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, nachhaltiger zu sein und vielfältiger zu werden, hat diese Änderung der Herangehensweise an die Erstellung von Inhalten einen enorm positiven Einfluss. Sie beschleunigt nicht nur die Produktion und spart Reisezeit, sondern profitiert auch von den Erkenntnissen der Talente. Die Inhalte werden nun von mehreren lokalen Talenten vor Ort erstellt. Niemand kann eine Kultur oder einen Ort besser einfangen als jemand, der ihn tagtäglich erlebt.

Wo sehen Sie die Chance in der Krise?

Kreative Formate entwickeln sich weiter. Sie haben sich schon vor der Pandemie verändert und werden es auch noch lange danach tun. In der Krise sind die Kreativen noch innovativer geworden und haben sich aus ihrer Komfortzone herausbewegt. Wir haben erkannt, wie wichtig es für die Werbung ist, sich zu verändern, und ich denke, wir haben sie dadurch bereits verbessert.

Die Branche als Ganzes hat gut auf die veränderte Nachfrage reagiert – auch wenn wir uns alle anpassen mussten, haben wir erkannt, was wir als Partner bieten können. Diese Veränderung ist nicht nur eine vorübergehende Lösung, sondern eine Evolution in der Art und Weise, wie die Branche Inhalte produziert. Die Inhalte, die wir erstellen, müssen genau auf die Zielgruppe zugeschnitten sein und im Einklang mit den globalen Ereignissen stehen. Auch in diesem Jahr werden wir mit vielen Herausforderungen konfrontiert werden, aber wenn wir unsere Arbeitsweise anpassen und in schwierigen Zeiten belastbar sind, werden wir unseren Partnern einen Schritt voraus sein, um die Ziele unserer Kund:innen zu erreichen. 

Welche Tipps würden Sie angehenden Gründern/Kreativen geben?

Ich hatte das Glück, in verschiedenen Medien zu arbeiten, von VICE über Viacom bis hin zu Shutterstock. Diese Erfahrung hat mich mit verschiedenen Stimmen und Perspektiven konfrontiert, was mich zu einem besseren Kreativen gemacht hat. Die Arbeit in verschiedenen Storytelling-Formaten mit einer Vielzahl von Kreativen in unterschiedlichen Branchen erweitert die eigenen Fähigkeiten und macht einen erfolgreich. 

Wo sehen Sie sich und Shutterstock Studios in fünf Jahren?

Shutterstock Studios wird sich weiter entwickeln und in der Branche als hochentwickelte Kreativmaschine wachsen, die alle Formen von Inhalten über Foto, Video und Experiential produziert. 

Wir bedanken uns bei Aiden Darné für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Arbeite an dir und an deiner mentalen Stärke

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VON STYP Cosmetics: Kosmetik Beauty

VON STYP Cosmetics: Kosmetik und Beauty Produkte ohne schädliche Inhaltsstoffe

Stellen Sie sich und das Start-up VON STYP Cosmetics doch kurz unseren Lesern vor!

Ein warmes Hallo, mein vollständiger Name ist Malgorzata von Styp Rekowski und Gosia ist die Abkürzung. Ich bin in Polen geboren und mit meinen Eltern im Alter von zehn Jahren nach Deutschland, Berlin ausgewandert. Was mich von klein auf inspirierte, war der Mensch, kreativ sein zu können und die Vielfalt dieser Welt. Schon als Kind war ich eine Abenteurerin. In der Retail-Welt der Mode und Beauty Branche habe ich mich beruflich wieder gefunden und dort sehr viele Jahre verbracht. Eine der Marken, die ich in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern von der Gewerbeanmeldung an aufgebaut habe, ist KIKO. Dort habe ich sehr viel gesehen und auch lernen dürfen.

Doch zunächst habe ich in der Corporate Welt 20 Jahre meine Erfahrung gesammelt, bis ich mich entschieden habe VON STYP Cosmetics zu gründen.

VON STYP Cosmetics ist eine dekorative Kosmetikmarke und bietet unseren Make-up EnthusiastInnen ein umfangreiches Angebot an qualitativ hochwertigen, unverwechselbaren Beautyprodukten, mit denen sich unsere Beauty KonsumentInnen von der Masse abheben, ohne schädliche Inhaltsstoffe und gleichzeitig hervorragend im Ergebnis. VON STYP Cosmetics ist eine dekorative Luxusmarke „Made in Germany“ mit dem Bewusstsein, die Schönheit von innen zu betrachten. Sie trägt meinen Familiennamen VON STYP.

Der Mensch steht hier an erster Stelle. Die Ko-Kreation, Kreativität und Ästhetik vereinen sich mit der Qualität der Produkte und den Unternehmenswerten. Hier treffen sich Welten, wie „Luxus und Natur“, „Achtsamkeit und Exzellenz“, „vegan und sexy“ und begegnen sich dabei auf Augenhöhe. Die Produkte stehen für Minimalismus im Design und Maximalismus im Ergebnis.

Warum haben Sie sich entschlossen, ein Unternehmen zu gründen?

Ich hatte nie vor zu gründen. Doch ab einem bestimmten Moment stand ich als Topmanagement-Führungskraft eines Konzerns in den Schuhen, in denen ich nicht mehr stehen wollte. 2014 habe ich angefangen zu spüren, dass sich die Welt extrem verändern wird. Als ich zum ersten Mal live in einem meiner Stores erlebt habe, wie eine Mitarbeiterin Autogramme an KundInnen gab, weil sie auf YouTube und Instagram Beauty Tipps gab, wusste ich, dass Unternehmen flexibel werden müssen.

Das habe ich voller Tatendrang und Motivation einführen wollen, doch die Eigentümer waren noch nicht bereit, die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Zudem habe ich damals angefangen an meiner Persönlichkeit zu arbeiten, hatte Mentoren und Coaches, die mich dabei begleitet haben, in meine volle Stärke zu kommen. Somit war ich voller Kraft, doch die Angestellten-Welt, auch wenn ich im Topmanagement war, bremste mich aus und ich war nicht mehr erfüllt. Dann sagte mein Mann zu mir: „Gosia, du hast so viel Erfahrung, bist voller Energie, kannst Trends erkennen und Menschen inspirieren. Gründe deine eigene Beauty Brand.“ Wie das oft im Leben ist, alles darf reifen und sich entwickeln. 2017 war ich so weit und fing ernsthaft an, mich mit Gründung zu beschäftigen. Ende 2017 gründete ich die VON STYP Cosmetics GmbH & Co. KG startete noch nicht durch, weil ich  2018 schwanger wurde und 2019 meine Tochter bekam. Das war natürlich eine wunderbare Gelegenheit meine Corporate Welt zu verlassen und mich meinen Unternehmen zu widmen.

Was war bei der Gründung von VON STYP Cosmetics die größte Herausforderung?

Im August 2019 habe ich angefangen, alles zu planen, zu strukturieren und zu organisieren. Ich habe nach den richtigen Partnern gesucht – ein gutes Team, Investoren und natürlich nach Laboren für die Produktentwicklung. Als alles so weit „ready“ war, kam Corona. Durch diese Situation haben wir zwei Investoren verloren, die sich um die bestehenden Geschäfte aufgrund der Situation kümmern mussten. Dazu kam, dass sich die Produktentwicklung von einem Tag auf den anderen von ca. 7 Monaten auf 18 Monate verlängerte. Das war für uns ein echter Schlag, den die Fixkosten 10 Monate länger zu tragen, ohne ein Produkt, das wir verkaufen können, war für uns als Start-up wirklich schlimm. Ich habe viele neue Investoren für uns gewinnen wollen, doch gerade 2020 waren alle so verunsichert, dass ich keinen Erfolg hatte. Ich habe mich also gefragt, was ich jetzt tun will und was ich daraus lernen darf?

Die Tür zu machen oder suche ich nach anderen, neuen Wegen. Natürlich entschied ich mich für die zweite Option. Ich habe alle Kosten so weit wie nur möglich runtergefahren, mein erstes Team gekündigt und alles so minimiert, dass ich sicher durch die Zeit komme. Ich habe die Zeit dafür genutzt mich neu zu finden, habe viel Zeit in Beziehungsaufbau und netzwerken investiert, um mich auszutauschen. Jetzt geht es wieder weiter, gestärkt mit neuer Kraft und mit sogar einer noch klareren Sicht auf die Zukunft.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Natürlich, egal wie organisiert und vorbereitet ich bin, es kommen immer neue Situationen oder Herausforderungen, durch die ich lernen darf. Das ist der Prozess, wo das Produkt und ich besser werden.

Perfektion ist so unheimlich lähmend und ist letztendlich nur Ego. Sobald Perfektion im Spiel ist, fühlen wir uns nicht gut genug und das führt zu Angst. Doch gerade beim nicht perfekten Starten lernen wir am meisten. Es ist von großem Vorteil Erfahrung zu haben, oder ein Netzwerk aus den besten Beratern, die einen dabei unterstützen keine gravierenden Fehler zu machen. Was jedoch unfassbar wichtig ist zu verstehen, dass Business eine unendliche Geschichte ist. Das allein lässt gar keine Perfektion zu, weil wir uns ständig weiterentwickeln.

Lernbereitschaft, Veränderungsbereitschaft, das richtige Team, Kundenorientierung und der eigene Enthusiasmus hat viel mehr Wirkung und Einfluss auf das Ergebnis, als das Streben nach Perfektion. Mache deine Hausarbeit und kenne dein Werkzeug, ja, doch dann gehe raus und zeige dich und dein Produkt.

Welche Vision steckt hinter VON STYP Cosmetics?

Meine Vision mit VON STYP Cosmetics ist, das jeder Mensch, der mit uns als Marke in Berührung kommt, mit unseren Produkten, mit dem Content oder mit unserem Gründerteam sich nach der Begegnung besser fühlt als vorher. Natürlich möchte ich auch die Marke auf dem Weltmarkt langfristig erfolgreich platzieren, doch das ist eher mein Ziel. 

Ich sehe VON STYP Cosmetics bekannt werden, weil wir Menschen wieder Aufmerksamkeit, Wertschätzung und ein geiles Produkt geben. Ich sehe VON STYP Cosmetics als ein Hafen, wo sich alle Menschen wertfrei und auf Augenhöhe begegnen. Wir dürfen uns auf die wirklich wichtigen Werte zurückbesinnen, bewusste Entscheidungen für unser eigenes Wohlergehen und das anderer Menschen sowie Lebewesen treffen.

Wer ist die Zielgruppe von VON STYP Cosmetics?

Unsere Zielgruppe sind Menschen, die sich mit unseren Werten identifizieren und deren Bedürfnisse wir erfüllen können.

Um ein paar Beispiele zu nennen:
  • Alle Menschen, die sich gerne schminken und darauf achten, was für Produkte sie benutzen.
  • Alle Beauty Enthusiast*innen die sich in einer Welt voller Vielfalt wohlfühlen.
  • Allen Menschen, die wirklich ein Zeichen setzen wollen und sich selbst, sowie andere Lebewesen wertschätzen.
  • Alle Menschen, die aus diesen verrückten Zeiten gelernt haben, dass Gesundheit und starke menschliche Beziehungen essenziell sind.

Was ist das Besondere an den Produkten?

Das jedes Produkt mit viel Liebe entwickelt wird. Jedes Produkt hat seine eigene Geschichte. Wir setzten absolut auf Qualität, auf wertige Materialien, bessere Inhaltsstoffe. Wir entwickeln unsere eigenen Rezepturen, lassen Parabene, Mineralöle immer weg, produzieren ausschließlich in Deutschland und sind tierversuchsfrei. Sie sind ein Erlebnis und Wellness für die Haut.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Was mir viel bedeutet ist, das wir als Marke den Wettbewerbskampf um besser oder schlechter gar nicht erst beginnen. Wir fokussieren uns auf uns, auf unsere Vision, auch auf unsere*n Konsument*innen, auf das  Produkt und auf unsere Baustellen. Natürlich schauen wir was der Markt macht und wie sie es machen, doch aus der Perspektive der Kreativität. Ich bin der festen Überzeugung, das heute alles möglich ist, sich alles drehen kann und selbst die größten Marken abgelöst werden können. Deshalb setzten wir auf Ko-Kreation, mit anderen tollen Marken, mit unsere Konsument*innen und Beauty Liebhaber*innen.

Auch der Kosmetikwelt ist es an der Zeit ein neues Qualitätslevel zu etablieren, den Wünschen der Konsument*innen Gehör zu schenken und eine neue, ganzheitliche Sichtweise der Unternehmensverantwortung einzunehmen. Ich denke, dass wir das noch anders machen, als viele andere Anbieter.

VON STYP Cosmetics, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der Weg ist das Ziel. Wir wollen uns in Deutschland und Europa stabil platzieren. Mit unseren eigenen Onlineshop, jedoch auch mit anderen Partnern wie Douglas oder Zalando.

In 5 Jahren sehe ich uns als eine bekannte Marke. Doch was mir ein besonderes Glücksgefühl gibt, das wir in 5Jahren unsere ersten Stores eröffnet haben, die wir offline und online zu einem Erlebnis für unsere*n Konsument*innen machen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Arbeite an dir, an deiner mentalen Stärke, an deiner Persönlichkeit. Du als Gründer*in bist der Spirit, die Passion und Inspiration. Es ist so wichtig eine dynamische Denkweise zu haben, offen und flexibel zu sein. Heute müssen Gründer*innen viel öfter und in kürzeren Abständen mit neuen Trends, Technologien, Entwicklungen umgehen können, die noch nie dagewesen sind. Herausforderungen zu meistern, schwierige Zeiten durchhalten braucht viel Gründerstärke. Als Angestellte*r  wirst du „an“ und „aus“ gestellt, als Unternehmer darfst du Spaß haben am „unternehmen“ haben.

Investiere Zeit in die Basis. Mache dir einen ganz detaillierten Plan wie du von der „Ist Situation“ zur „Ideal Situation“ gelangen willst. Vor lauter Freude an dem Traum wollen wir Dinge schnell machen und vergessen viele wichtige Details. Mache dir klar, wo deine Stärken sind und hole dir in den Bereichen, wo du nicht so fit bist Unterstützung. Tausche dich aus und mache erst deine Hausaufgaben.

Alles braucht seine Zeit. Geduld für den Prozess ist wichtig, damit Vertrauen wachsen kann. Denn auch die erfolgreichsten Gründer*innen brauchten Zeit, um in die Gründer*in Rolle hineinzuwachsen.

Wir bedanken uns bei Malgorzata (Gosia) von Styp Rekowski für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Veränderungen und Geschehnisse auf dem Markt im Blick zu behalten

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InfinitSpace

infinitSpace für Vermieter:innen, die eine Bürofläche als flexiblen Arbeitsraum anbieten möchten

Stellen Sie sich und infinitSpace doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Wybo Wijnbergen, CEO des Tech-Startups infinitSpace und ehemaliger WeWork-Chef von Nord- und Westeuropa. Zusammen mit meinem Bruder und IT-Spezialist Wilco Wijnbergen als CTO und dem ehemaligen Chef für die Europa-Expansion des Immobilienunternehmens Mindspace, Elad Hod als CGO, haben wir das Unternehmen gegründet. InfinitSpace hat seinen Hauptsitz in Amsterdam und richtet sich an alle Vermieter:innen, die eine Bürofläche als flexiblen Arbeitsraum anbieten möchten. Wir konzipieren, gestalten, entwerfen und bauen White-Label-Workspace-Marken im Auftrag von Vermieter:innen und bieten Marketing, Vertrieb sowie Betrieb als langfristiger Partner an.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Der Ausgangspunkt war zunächst die Erkenntnis, dass traditionelle Vermieter:innen und Mieter:innen zusätzliche Dienstleistungen und verfügbare flexible Arbeitsflächen sowie Besprechungsmöglichkeiten im selben Gebäude benötigen. Zudem stieg insbesondere während der Covid-19-Pandemie und Home-Office-Zeiten die externe Nachfrage nach Flex Spaces mit kürzeren Vertragslaufzeiten. Den Vermieter:innen wurde schnell  bewusst, dass der Betrieb einer Premium-Marke für flexible Arbeitsräume von außen einfach aussieht, im Inneren jedoch kompliziert ist.

Wir haben diesen Wandel erkannt und die Chance gesehen, durch genaues Zuhören und Verstehen der Kundenbedürfnisse den zeitaufwendigen Betrieb von flexiblen Arbeitsräumen für Vermieter:innen zu erleichtern.

Welche Vision steckt hinter infinitSpace?

Unser Ziel ist es, Immobilienbesitzer:innen sowie Mieter:innen zusammenzubringen und beiden Seiten komplexe Aufgabenbereiche abzunehmen. Wir möchten menschliche Verbindungen durch flexible Arbeitsräume fördern und einen positiven Einfluss auf lokale Gemeinschaften haben. Deshalb möchten wir jedem Büroangestellten Zugang zu einem kollaborativen und inspirierenden Arbeitsplatz innerhalb einer 15-minütigen Pendelzeit bieten.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?


Die Idee von Co-Working besteht schon eine Weile. Es gibt bereits einige Anbieter von flexiblen Arbeitsräumen, dennoch wollten wir mit unserem Startup noch einen Schritt weiter gehen und den Immobilienbesitzer:innen sowie Mieter:innen das Leben leichter machen. Wir haben zwar eine Marktlücke erkannt, jedoch ist es von der Erfassung der Nutzerbedürfnisse bis zur zufriedenstellenden und erfolgreichen Umsetzung ein langer Weg mit Höhen und Tiefen.

Zum Start haben wir innerhalb von nur sechs Wochen eine Million Seed-Finanzierung erhalten. Die Investition wird für den Geschäftsausbau in den Kernmärkten Deutschland, Israel, den Niederlanden und Großbritannien verwendet.

Wer ist die Zielgruppe von infinitSpace?

Immobilienbesitzer:innen, die ihre Bürogebäude in einen flexiblen Arbeitsbereich umwandeln möchten. Durch das Zusammenführen von Menschen unterschiedlicher Tätigkeitsfelder in einem Flex Space möchten wir Diversität, Austausch und Wirtschaftsstärke fördern.

Wie funktioniert infinitSpace? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir übernehmen jegliche Aufgaben des Managements und verwalten zudem ungenutzte Flächen innerhalb der Büroräume. Zu unserer Leistung gehören unter anderem Einrichtung der Flächen, Design und Möblierung, Marketing und Kundenakquise sowie das Community- und Event-Management. Wir kümmern uns außerdem um die Administration und den Vertrieb sowie die Pflege der Räumlichkeiten. Community-Manager:innen vor Ort und unsere dedizierte Software, die Prozesse rund um Facility- und Office-Management übernimmt, garantieren höchste Standards für Immobilienbesitzer:innen, Mieter:innen und Nutzer:innen. Zudem können wir neben den Premiumstandorten auch dezentrale Standorte bedienen.

Mit infinitSpace haben Vermieter:innen keinen Management- und Planungsaufwand und müssen sich nicht um Mieter:innen-Suche kümmern. Sie behalten ihren Markennamen, die Kontrolle über ihre Büroflächen und genießen Entscheidungs- sowie Gestaltungsfreiheit. Via unternehmenseigener App wird eine einfache und schnelle Kommunikation zwischen Immobilienbesitzer:innen und Mieter:innen ermöglicht. Durch kurze Mietverträge wird beiden Seiten eine hohe Flexibilität geboten. Nutzer:innen erhalten zudem zahlreiche “all-inclusive”-Leistungen.

InfinitSpace – wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mit unserem Wachstumsplan möchten wir innerhalb der nächsten fünf Jahre die Eröffnung von 300 Standorten, die Zugang zu über 5 Millionen Quadratmetern Flex Space in Europa bieten, erreichen. Wir erleben derzeit eine hohe Nachfrage nach flexiblen privaten Büroflächen und sind auf der Suche nach engagierten Menschen, die sich unserem Team anschließen und uns helfen möchten, die Welt zu verändern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Die Berücksichtigung der Kund:innenwünsche und -bedürfnisse sind das A und O. Hört ihnen gut zu und geht auf sie ein, nur so erreicht ihr die vollste Zufriedenheit eures Kunden und im Endeffekt eine angenehme sowie erfolgreiche Zusammenarbeit.

Ein starkes Team zu haben ist von großer Bedeutung. Ich gebe euch den Rat, dass ihr euch so schnell wie möglich engagierte Mitarbeiter:innen an Bord holt.

Zuletzt ist es ebenso essenziell, immer die Veränderungen und Geschehnisse auf dem Markt im Blick zu behalten. Dabei solltet ihr auf die Konkurrenz sowie die aktuellen Nutzerbedürfnisse eingehen, um innovative Inspirationen gewinnen zu können.

Wir bedanken uns bei Wybo Wijnbergen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Arbeite nur mit Menschen, die dir Energie geben

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mjuks smarte bequeme Praxiskleidung

mjuks smarte und bequeme Praxiskleidung für moderne Mediziner:innen

Stellen Sie sich und das Startup mjuks doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Gregor und Jakob, zwei junge Kärntner aus Wien. Gemeinsam haben wir dieses Jahr mjuks gegründet. Mit mjuks produzieren wir für smarte & bequeme Praxiskleidung. Immerhin leisten Mediziner_innen tagtäglich unglaubliches – da ist es wohl das Mindeste, dass sie sich dabei wohlfühlen und gut aussehen. 
 
Wir verstehen uns aber nicht als reines Textilunternehmen per se, mit mjuks möchten wir auch etwas zurückgeben und Gutes tun. Mit unserer #madetocare Initiative übernehmen wir die Patenschaft für hilfsbedürftige Kinder in Tansania und ermöglichen Ihnen die Schule zu besuchen. Die Africa Amini Alama Foundation, gegründet von zwei Wiener Ärztinnen, hilft uns bei der Umsetzung des Projektes. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Schon während unserer gemeinsamen Studienzeit waren wir fasziniert von dem Gedanken etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Der Wunsch nach Selbstbestimmung war sicherlich ein wesentlicher Faktor für uns beide. 
 
Schlussendlich war es dann die Corona-Pandemie, die uns den entscheidenden  Push gegeben hat. Im Fernsehen verfolgten wir die dramatischen Bilder aus dem Gesundheitsbereich  und überlegten uns wie wir dem Gesundheitspersonal etwas zurückgeben können – damit war die Idee zu mjuks geboren. Statt Bananenbrot und Puzzles stand bei uns dann im ersten Lockdown Produktentwicklung und Stoffsourcing am Plan.

Welche Vision steckt hinter mjuks?

Wir sind der Meinung: Die bestehende Arbeitskleidung wird Medziner_innen einfach nicht gerecht. Mit mjuks wollen wir eine Marke aufbauen, die für smarte & bequeme Arbeitskleidung steht – die Mediziner_innen den Respekt erweist, den sie für ihre Arbeit verdienen. Gleichzeitig möchten wir Teil einer nachhaltigeren, sozial gerechteren Textilindustrie sein. Egal ob Freizeit- oder Arbeitskleidung – Billigware auf Kosten Anderer ist für uns keine Option, deswegen produzieren wir unsere Produkte fair in Portugal.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war definitiv die Suche nach dem passenden Material. Unser Anspruch an höchsten Tragekomfort ließ sich mit den hygienischen Anforderungen an Praxiskleidung nur schwer vereinbaren. Mehrere 100 Stoffproben und dutzende Workshops mit unseren Produzenten brauchte es schlussendlich bis wir den passenden Stoff in unseren Händen hielten. 
 
Bis heute sind wir zu 100% eigenfinanziert. Für unsere weiteren Bestellungen werden wir externes Geld aufnehmen müssen und sind da bereits im Austausch mit potenziellen Investoren bzw. Kreditgebern. 

Wer ist die Zielgruppe von mjuks?

Wir möchten mit unserem Angebot jede Person im Gesundheitsbereich ansprechen – angefangen bei Pflegepersonal und Physiotherapeut_innen bis hin zu den Ärzt_innen und deren Assistenten und Assistentinnen. Mit unserem Onlineshop sind wir gerade für die neue, junge Generation eine interessante Alternative.

Was ist das Besondere an der Arbeitskleidung? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Im Wesentlichen unterscheiden wir uns mit unserem Stoff von herkömmlichen Anbietern. Kratzige und steife Kochwäsche ist unserer Meinung nach nicht mehr zeitgemäß. Unsere Produkte müssen genauso bequem sein wie die Jogging-Hosen unserer Kunden. Deswegen haben wir eigens ein elastisches, atmungsaktives Stoffgemisch entwickelt, welches endlich Tragekomfort mit Funktion vereint. Einzigartig an unseren Outfits ist auch, dass jede Faser in einem aufwändigen Verfahren mit Silber beschichtet wird. Diese sogenannte Viralrepel Technologie verleiht dem Stoff damit antibakterielle Eigenschaften und reduziert damit sogar das Infektionsrisiko am Arbeitsort für Patient_innen wir Mediziner_innen.
 
Im Gegensatz zu unseren Marktbegleitern, die jährlich mehrere Millionen Produkt-Kataloge versenden, setzten wir zur Gänze auf den Vertrieb über unseren eigenen Online-Shop. Statt jedes Jahr einen kleinen Wald für die eigenen Marketingmaßnahmen zu opfern, ermöglichen wir es Arzthelfer_innen und Ärzt_innen mit unserer “mjuks – Sample Box” die Produkte vorab kostenlos und stressfrei in der eigenen Praxis zu testen. So sparen sich unsere Kund_innen den ungemütlichen Retouren-Tanz und wissen direkt, was am besten zu ihnen passt. Zusätzlich gibts auch noch eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie, damit auch wirklich jeder mit seinen mjuks zufrieden ist.

mjuks wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Es ist natürlich unser Traum, dass mjuks in fünf Jahren europaweit als die Marke für Praxiskleidung bekannt ist. Wo wir dann am Ende wirklich stehen, können wir heute noch nicht sagen. Sicher ist nur, dass wir auch in fünf Jahren nach stetigen Verbesserungen für unsere Kunden streben werden. Bis dahin auch hoffentlich in unserem eigenen mjuks Büro in Wien. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Durchhaltevermögen – etwas von null weg aufzubauen dauert ewig. Gründen ist ein Marathon und kein Sprint. Hört man so oft aber vergisst man noch leichter.
Make it fun – wenn du schon viel und hart arbeiten musst dann gestalte deinen Arbeitsalltag doch so das er dir Freude bereitet. Arbeite nur mit Menschen, die dir Energie geben, arbeite auch mal Park, halte deinen Meetings bei einem Spaziergang an. Überleg dir wie du dir selbst täglich eine Freude machen kannst und dich bei Laune hältst.

Such dir Partner – um den Weg zu bestreiten, es tut einfach gut Höhen gemeinsam zu genießen und Tiefen gemeinsam durchzustehen.

Wir bedanken uns bei Gregor und Jakob für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sei authentisch, tu, was Du sagst

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Demondoter Forderungsmanagement Payment

Demondo: Dienstleister für Forderungsmanagement und Payment

Stellen Sie sich und das Startup Demondo doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Thomas Kunisch und ich bin Gründer und CEO von Demondo. Wir sind seit 2019 auf dem Markt und bieten unseren Kunden weltweite Zahlungsabwicklung und professionelles Forderungsmanagement aus einer Hand. Bei uns gibt es keine Produkte von der Stange, sondern ganz im Gegenteil: Wir entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen, die genau auf die Anforderungen und Bedürfnisse eben dieser abgestimmt werden. Und das geht bei uns blitzschnell. Ein Beispiel: Das komplexe Thema „Weltweite Zahlungsabwicklung“ konnten wir innerhalb von nicht einmal drei Monaten abbilden – von der Idee bis zur Umsetzung!

Unsere Kunden haben somit einen Ansprechpartner und ein Dashboard. Das alles kam natürlich nicht aus dem Nichts – mit unserem Unternehmen „Straetus“ sind wir mittlerweile seit acht Jahren auf dem deutschen Markt tätig. Gestartet sind wir mit komplexem und individuellem Inkasso für den Mittelstand. Von Anfang an hatten wir auch einen internationalen Fokus. Mit den Kunden gemeinsam entwickelten wir immer komplexere Lösungen – bis wir uns entschlossen, das Lösungsgeschäft in ein separates Unternehmen zu überführen – und das war die Geburtsstunde der Demondo. 

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen, trage ich schon mein ganzes Leben in mir. Eigene Ideen zu verwirklichen; ein weltweites Netzwerk und eine Unternehmenskultur entstehen zu lassen, die meinem Ideal entspricht; mit Mitarbeitern, die gemeinsam mit dem Unternehmen wachsen und sich voll mit den Unternehmenszielen identifizieren große Ziele anzustreben und vor Allem: Unseren Firmenkunden einen enormen Mehrwert zu bringen. Das ist unser Ziel.  

Wenn ich ehrlich bin, war meine persönliche Situation als Sales Director und Prokurist in der Konzernwelt lange Zeit zu kommod, um mich leichten Herzens davon zu verabschieden. Als ich dann vierzig Jahre alt wurde, habe ich mir gesagt, dass es nun langsam an der Zeit ist, diesen Sprung zu tun. Meine Erfahrung, das aufgebaute notwendige Netzwerk, inzwischen vorhandenes Startkapital – und meine – damals noch zukünftige Frau, die mich dazu ermunterte sagten mir, dass es nun an der Zeit ist, in diese neue Welt aufzubrechen.

Welche Vision steckt hinter Demondo?

Wir wollen der ideale Partner für Unternehmen sein, die groß denken und einen Dienstleister für den Bereich Forderungsmanagement und Payment suchen, dem sie blind vertrauen können. Unser Kunde hat einen Ansprechpartner für Deutschland, Europa und die ganze Welt. Unser Kunde weiß seine Prozesse und seine Forderungen sind bei uns in den besten Händen und bekommt beste Qualität, Performance und Transparenz geliefert – und bei einer – wie ich glaube – unvergleichlichen Umsetzungsgeschwindigkeit.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Form, wie wir uns finanziert haben, ist denkbar einfach: Komplett aus Eigenmitteln. Es steckt nicht ein einziger Euro Fremdkapital in unserem Unternehmen – weder von Banken noch von Investoren. Das hat zwei Gründe:

Erstens wollte ich mich und unser Unternehmen in der wichtigen und prägenden ersten Phase in keiner Weise fremdbestimmen lassen. Wir haben keinen Investoren, kein Decision-Board, keine GF-Runde, keinen Aufsichtsrat – keine Institution, mit der wir uns in langwierigen Entscheidungsprozessen selbst hemmen. Was unser Kunde mit uns bespricht wird morgen umgesetzt – wenn es für beide Seiten sinnvoll ist. Das ist für viele Geschäftspartner ein riesiger Vorteil. 

Zweitens wollte ich keine reinen Ideengebilde an potenzielle Investoren verkaufen, keine Versprechen abgeben, die ich hinterher vielleicht nicht halten kann. Als ich mit dem Geschäft startete, war ich im Markt für Forderungsmanagement ein Newcomer. Mein Hintergrund ist, dass ich viele Jahre in der Telekommunikation verbracht habe. Dort habe ich unglaublich viel gelernt, aber das Inkassogeschäft war mir neu. Ich habe den Ansatz ganzheitlicher Lösungen aus dieser Branche mitgebracht. Die größten Schwierigkeiten waren natürlich, dass ich viel Lehrgeld bezahlen musste. Wir haben viele Dinge ausprobiert, von denen wir feststellen mussten, dass wir in die falsche Richtung unterwegs sind. Wenn ich mit meiner heutigen Erfahrung noch einmal bei „Null“ starten würde, würde ich den Status Quo, den wir heute haben, in einem Bruchteil der Zeit erreichen. Das bedeutet also, dass viel Geld und Zeit auch fehlinvestiert wurde.

Es gab viele Situationen, in denen mir Henry Ford mit seiner möglicherweise etwas abgedroschenen Weisheit im Kopf herumschwirrte: „Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern.“ Oder anders: Aufgeben ist keine Option. Und ich bin der festen Überzeugung: Ohne ausgeprägte Resilienz kein guter Unternehmer. 

Heute sind wir um Welten weiter. Wir wissen, was funktioniert und was nicht funktioniert – und vor Allem wissen wir, wo wir hinwollen. Ich spiele mit dem Gedanken, nun tatsächlich auch einmal den Kontakt zu potenziellen Investoren zu suchen. Jetzt ein finanzieller Boost und das Wachstum kennt keine Grenzen.

Wer ist die Zielgruppe von Demondo?

Grundsätzlich können wir aufgrund unserer flexiblen und skalierbaren Aufstellung jedem Unternehmen und jeder Institution helfen. Einschließlich der öffentlichen Hand, wo viel Geld brach liegt – ein Umfeld, in dem wir uns gerne bewegen.

Natürlich ist ein Unternehmen, das mtl. 50.000 Rechnungen schreibt für uns interessanter als ein Unternehmen, das nur 20 Rechnungen im Monat versendet. Zudem spielt es bei uns keine Rolle, in welchem Land Kunde und Schuldner sitzen – wir können weltweit aktiv werden.

Wenn Sie mich aber fragen, mit wem ich am liebsten zusammenarbeite: Ambitionierte Unternehmerinnen und Unternehmer, die vorwärtskommen wollen. Die in ihrem Denken und Streben auch keine Grenzen kennen – auch, aber nicht nur, geographisch. Die aber gleichzeitig auch Wert auf eine nachhaltige Entwicklung legen. 

Wie funktioniert Demondo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Was uns am allerwichtigsten ist, ist der menschliche Faktor: Der persönliche & schnelle Kontakt. Jeder unserer Kunden erhält einen festen Ansprechpartner, der sich um die Belange des Kunden kümmert und dafür sorgt, dass sich dieser wohlfühlt. Und unser „Wir“ ist hoffentlich nach innen wie außen auch ein gelebtes „Wir“- jeder in unserem Team trägt die Demondo-DNA in jeder Zelle mit sich herum. Ich bin stolz drauf, dass wir in den letzten fünf Jahren nicht eine einzige Mitarbeiterin oder einen einzigen Mitarbeiter verloren haben, die / den wir nicht verlieren wollten.  

In unserer Branche ist es extrem schwierig, Abgrenzungen und USP‘s zu schaffen. Ich behaupte, dass wir diese auch in diesem hochkompetitiven Umfeld gefunden haben und diese leben: Uns unterscheidet unter Anderem von vielen anderen Anbietern, dass wir weltweit agieren können – wer kann von sich behaupten, Zahlungsabwicklung & Forderungsmanagement weltweit aus einer Hand anzubieten? Dazu einen Report, ein Dashboard zu bekommen? Wir arbeiten mit digitalen Tools, die so einzigartig sein dürften. 

Demondo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren ist Demondo einer der weltweit führenden Player für internationales Payment und Forderungsmanagement. Für Unternehmen wie für öffentliche Institutionen. Das schaffen wir nicht durch theoretische Wissenschaft – sondern durch den menschlichen Faktor in Beziehungen zu Kunden und Geschäftspartnern in der ganzen Welt gepaart mit dem klaren Willen, immer eine Lösung im Sinne des Kunden zu finden und gepaart mit überaus intelligenten IT-Lösungen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Schaffe die Grundlage: Erfahrung, Netzwerk, finanzielle Grundausstattung. Finde heraus, ob Du resilient bist: Wenn ein Rückschlag erfolgt: Deprimiert Dich das oder motiviert Dich das, es beim nächsten Mal hinzubekommen?

Gehe in die Umsetzung: Wenn Du fest von Deiner Idee überzeugt bist: Tu es. „TUN“ ist ein Akronym für „Tag und Nacht“. Halte durch und gebe nichts auf die Bedenken in Deinem Umfeld. Außer Deinem Lebenspartner: Diese / Dieser muss es bedingungslos mittragen und unterstützen – besprich das auch im Vorfeld – oder habe halt keinen Lebenspartner

Sei authentisch, tu, was Du sagst. Liebe, was Du machst. Respektiere und fördere die Menschen, die mit Dir zusammenarbeiten und halte Dich nie für etwas Besseres- aber äußere auch klar Deine Erwartungshaltung – und gewinne Dein Team für gemeinsame Ziele. 

Wir bedanken uns bei Thomas Kunisch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mehr digitale Barrierefreiheit

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Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist eine der Grundlagen für eine inklusive und teilhabeorientierte Gesellschaft. Dennoch sind Menschen mit Behinderungen, trotz Digitalisierung und der breiten Spanne an zur Verfügung stehenden Technologien, bei alltäglichen Dingen oft auf Unterstützung angewiesen und gezwungen, auf teure Spezialprodukte zurückzugreifen, da die auf dem Markt existierenden Produkte und digitalen Dienste nicht barrierefrei funktionieren.

Angesichts dessen, dass der Bedarf an barrierefreien Produkten – nicht zuletzt wegen einer älter werdenden Bevölkerung – aller Voraussicht nach steigen wird und in den europäischen Mitgliedstaaten uneinheitliche und sich teils widersprechende nationale Regeln gelten, die letztlich verhindern, dass Unternehmen das volle Potential des Binnenmarkts ausschöpfen, hat die Europäische Kommission im Jahr 2019 die Richtlinie (EU) 2019/882 über die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen (auch bekannt als European Accessibility Act) verabschiedet. Die Richtlinie zählt in einem umfangreichen Katalog digitale Produkte und webbasierte Dienstleistungen auf, die zukünftig nur noch barrierefrei in Verkehr gebracht beziehungsweise. erbracht werden dürfen. Damit werden erstmals verschiedene Bereiche der Privatwirtschaft zu barrierefreien Dienstleistungen und Produkten verpflichtet.

Neuer Bestandteil der Product Compliance

Das entsprechende nationale Umsetzungsgesetz hat der Bundestag am 20. Mai 2021 mit dem sogenannten Barrierefreiheitsstärkungsgesetzbeschlossen. Hersteller, Importeure, Händler oder Dienstleistungserbringer sind als betroffene Wirtschaftsakteure gehalten, die erfassten Produkte und Dienstleistungen barrierefrei herzustellen, zu vertreiben, anzubieten oder zu erbringen. Das kann vor allem für Start-ups, die Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie anbieten, Auswirkungen haben. Ab dem 28. Juni 2025 müssen sich die im Gesetz festgelegten Elektronikprodukte und digitalen Dienste für Verbraucher an den gesetzlichen Barrierefreiheitsanforderungen messen lassen. 

Werden diese nicht oder nur unzureichend eingehalten, drohen hohe Bußgelder und staatliche Maßnahmen. Marktüberwachungsbehörden sind bei Verstößen berechtigt, die jeweiligen Wirtschaftsakteure zu verpflichten, Korrekturmaßnahmen zu ergreifen oder die Bereitstellung eines Produktes einzuschränken oder zu untersagen. Im worst case Szenario droht somit eine Handels-Rücknahme beziehungsweise ein behördlich angeordneter Produktrückruf. Das Barrierefreiheitsstärkungsesetz wird somit zukünftig Bestandteil der Product Compliance sein. Hersteller werden ihren (bestehenden) Prüfungskatalog der auf das jeweilige Produkt anzuwendenden Regularien um das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz als weitere Vorschrift der Product Compliance ergänzen müssen.

Produkte der Informations- und Kommunikationstechnik 

Für Start-ups am Relevantesten dürfte sicherlich die Frage sein, für welche Produkte und Dienstleistungen die Barrierefreiheitsanforderungen gelten. Zum einen müssen Hardware-Systeme für Verbraucher-Universalrechner einschließlich ihrer Betriebssysteme zukünftig barrierefrei gestaltet werden. Hierzu gehören insbesondere PCs, Desktops, Notebooks, Smartphones und Tablets. Zudem werden jegliche Verbraucherendgeräte mit interaktivem Leistungsumfang, die für den Zugang zu audiovisuellen Mediendiensten oder zu Telekommunikationsdiensten verwendet werden, erfasst. Dies fasst den Anwendungsbereich bei interaktiven Produkten äußerst weit. Da unter den Begriff der audiovisuellen Mediendienste neben den Angeboten der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehanstalten auch die Video-on-Demand-Angebote von Streaming-Diensten (zum Beispiel Netflix) fallen, sind jegliche Geräte, über die solche Dienste abrufbar sind (Smart-TVs), erfasst.

Um bestehende Hindernisse im Alltag abzubauen, werden zudem Selbstbedienungsterminals wie Geld-, Fahrkarten- oder Check-In-Automaten miteinbezogen. Im Bereich der Dienstleistungen gilt das Gesetz insbesondere für Telefondienste, Messenger-Dienste, verschiedene Dienstleistungen im Personenbeförderungsbereich sowie Bankdienstleistungen für Verbraucher, E-Books oder Dienstleistungen im elektronischen Geschäftsverkehr. Das Gesetz wird auch Auswirkungen auf den Online-Handel haben, da die elektronische Kommunikation und der Online-Kauf von Produkten oder Dienstleistungen für Verbraucher*innen barrierefrei möglich sein muss.

Da das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz lediglich festlegt, dass Produkte und Dienstleistungen barrierefrei gestaltet sein müssen, wird es maßgeblich auf die noch zu erlassende Rechtsverordnung ankommen, welche die genauen Kriterien definieren soll. Als allgemeiner Grundsatz gilt, dass Informationen über das Zwei-Sinne-Prinzip, in verständlicher Weise, in angemessener Schriftgröße, in geeigneter Schriftform und Kontrast und auf eine Weise, die die Nutzer wahrnehmen können, zur Verfügung gestellt werden müssen. Bei einer App werden sich beispielsweise die folgenden Fragen stellen: Kann die Schriftgröße angepasst werden oder existiert eine Zoomansicht? Ist die App auch für sehbehinderte oder motorisch eingeschränkte Menschen, die ein Bildschirmleseprogramm oder eine externe Tastatur nutzen, zugänglich? 

Ausnahmen für Kleinstunternehmen

Kleinstunternehmen, die Dienstleistungen erbringen, werden von den gesetzlichen Anforderungen an die Barrierefreiheit ausdrücklich ausgenommen. Zugunsten der Kleistunternehmen wird angenommen, dass die Einhaltung der Barrierefreiheitsanforderungen für sie eine unverhältnismäßige Belastung darstellen würde, sodass diese vom Pflichtenkreis ausgenommen sind. Dies dürfte für Start-Ups einer bestimmten Größe von Interesse sein. Als Kleinstunternehmen gilt jedes Unternehmen, das weniger als zehn Beschäftigte und höchstens einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von zwei Millionen Euro hat. Für Kleinstunternehmen, die dennoch barrierefreie Dienstleistungen anbieten möchten, wird genauso wie für die, die Produkte herstellen oder vertreiben, jedoch ein Beratungsangebot eingerichtet. Dadurch sollen die Kleinstunternehmen bei der Einhaltung der Barrierefreiheitsanforderungen entlastet und unterstützt werden. Zum Schutze der Innovationsfreiheit zieht das Gesetz zudem Grenzen, wenn die Einhaltung der Anforderungen zu einer grundlegenden Veränderung der Wesensmerkmale des Produktes führen würde. Auch im Fall einer unverhältnismäßigen Belastung können Ausnahmen greifen. 

Ausblick

Start-Ups im Bereich der Telekommunikations- und Informationstechnologie sollten die kommenden Regelungen ernst nehmen und zeitnah prüfen, ob ihre Produkte dem Anwendungsbereich des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes unterfallen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Vertrieb nach dem 28. Juni 2025 nicht gestoppt wird. Bei der Entwicklung neuer Produkte sollten die Vorgaben bereits in den Entwicklungsprozess einbezogen werden, um nachträgliche kostenintensive Anpassungen zu vermeiden. Aufgrund der drohenden Bußgelder und Maßnahmen der Marktüberwachungsbehörden, sollte der Erfüllung der Barrierefreiheitsanforderungen eine hohe Priorität eingeräumt werden.

Autor:

Franziska Wenzler ist Rechtsanwältin bei der internationalen Wirtschaftskanzlei CMS Deutschland. Sie ist spezialisiert sich auf Produkthaftung, Produktsicherheit und Product Compliance. Schwerpunkt ihrer Compliance-Tätigkeit ist die Einhaltung deutscher und europäischer Vorgaben für das In-Verkehr-Bringen von Produkten.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder