Mittwoch, Dezember 11, 2024
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Durchhalten – gut Ding will Weile haben!

Novaheal – Die interaktive Lernplattform für angehende Pflegerinnen und Pfleger

Stellen Sie sich und das Startup Novaheal doch kurz unseren Lesern vor!

Novaheal ist eine Lernplattform, die Auszubildende sicher und praxisnah auf dem Weg zur Pflegekraft begleitet. Unser Team besteht aktuell aus uns drei Gründern Valentin Johannsen, Turan Tahmas und Samuel Bongartz. Valentin hat bei uns den Hut in Sachen Produktentwicklung und Marketing auf. Ich, Turan, verantworte den Bereich Finanzen und Strategie und Samuel ist für Kooperationen und Partner sowie Personal und das Team verantwortlich. Außerdem unterstützen uns aktuell Pflegewissenschaftlerin Sophia und Gesundheits- und Präventionsmanagement-Studentin Veronika im Bereich Redaktion. Dazu kommt ein bunter Haufen an Freelancern aus dem UX/UI- und AI-Bereich, aber auch Pädagoginnen und Pädagogen sowie Psychologinnen und Psychologen. Wir hoffen weiter auf baldigen Zuwachs in weiteren Bereichen. 

Was macht Novaheal? 

Novaheal ist eine intuitiv bedienbare, moderne Lernapp, die Pflegeazubis vom ersten Tag der Ausbildung bis zum Examen begleitet. Das gilt sowohl für die theoretischen Blöcke als auch die praktischen Einsätze. Die App dient als digitales Nachschlagewerk. Außerdem werden Auszubildende über fallbasierte Simulationen verschiedener Patientensituationen und praxisnahe Videos auch für die Praxis vorbereitet. Bei der Anwendung nutzen wir Ansätze der Gamification – Auszubildende können somit sich selbst, aber auch andere Teilnehmende herausfordern und so spielerisch ihr aktuelles Wissen überprüfen.  

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Valentin und Samuel sind beides gelernte Gesundheits- und Krankenpfleger und haben während der Ausbildung unabhängig voneinander gemerkt, dass es in vielen Bereichen in der Ausbildung noch Hürden gibt. Dazu gehören z.B. angemessene digitale Lernmedien, ansprechende und vernetzte Lerninhalte, die wirklich eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen sowie die praktische Auseinandersetzung mit Berufspolitik und Ethik. Also viele Dinge, die im Endeffekt dabei helfen, ein professionelles eigenes Pflegebild zu entwickeln und diesen unfassbar bereichernden Beruf zu erlernen. Im Studium haben sie sich kennengelernt und schnell festgestellt, dass sie die gleiche Vorstellung von einer modernen Ergänzung der Pflegeausbildung haben. Sie haben dann angefangen, andere Azubis zu fragen, wie es ihnen in der Ausbildung geht, wo ihre größten „Painpoints“ liegen und was ihnen helfen würde. So wurde schnell klar, dass es vielen Pflege-Azubis so ergeht, wie Valentin und Samuel.

Ich bin seit der Oberstufe mit Samuel befreundet und kam über ihn zu Novaheal. Ich habe einen Master in International Management und treibe vor allem die strategische Weiterentwicklung der App voran. 

Welche Vision steckt dahinter?

Die letzten Monate haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig das Gesundheitssystem ist! Die Verbesserung dieser wichtigen Säule der Gesellschaft fängt bei der Bildung an. Mit Novaheal wollen wir die Profession nachhaltig stärken und den Pflege-Azubis mehr Sicherheit im Praxisalltag vermitteln. Gleichzeitig wollen wir die Hohe Abbrecherquote von bis zu 30 Prozent in der Pflegeausbildung senken. Der Mangel an Fachkräften in diesem Bereich ist eklatant. Hier braucht es jeden motivierten Kopf. Wenn wir mit Novaheal dazu beitragen können, dass der Beruf für Azubis allgemein attraktiver wird, haben wir einen wichtigen Beitrag geleistet. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil es gefühlt immer wieder „die größte Herausforderung“ gibt. Für uns war eine besondere Challenge, den Spagat zwischen Studium und Startup zu meistern. Wir sind sehr froh, dass wir uns jetzt in Vollzeit für Novaheal einsetzen können. Wir konnten uns bisher über einige Förderprogramme und privaten Einlagen finanzieren. Aktuell werden wir beispielsweise durch das Media Innovation Fellowships des Journalismus Lab der Landesanstalt für Medien NRW unterstützt.  

Wer ist die Zielgruppe?

Wir richten uns mit der Lernplattform vor allem an Pflege-Azubis. Schnell haben wir aber gemerkt, dass auch examinierte Pflegekräfte unsere Lernplattform zum Auffrischen ihres Wissens nutzen möchten. Unser Ziel ist es, unsere Lernplattform den Pflegeschulen zur Verfügung stellen, damit eine große Menge an Auszubildenden davon profitieren können.

Wie funktioniert Novaheal? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Vor allem der hohe Praxisbezug ist einer unserer Besonderheiten. Auch die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerkliniken und deren Azubis sowie Dozentinnen und Dozenten aber auch der Mix aus Gamification, didaktischem Konzept und individuellen Lernempfehlungen sind wichtige Vorteile. Lernen mit unserer App wird einfach, macht Spaß und man sieht seinen Fortschritt!

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?  

Kurz- bis Mittelfristig: Anfang des Jahres wollen wir unser MVP fertig entwickelt und getestet haben. Außerdem wollen wir weitere Vorverkaufsverträge abschließen, unser redaktionelles Team erweitern und in die erste Finanzierungsrunde gehen, um dann in einem Jahr die App offiziell auf den Markt zu bringen.

Langfristig: Wenn alles gut läuft, hat sich die Lernplattform von Novaheal in fünf Jahren als hilfreicher Helfer für die Pflegeausbildung erwiesen. Weitere Ansätze Richtung VR und AR in der Lehre haben wir auf der Agenda, allerdings denken wir: das Wichtigste zuerst! 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Kommt in die Umsetzung und versucht in der Anfangsphase viel über Euch und Eure Kunden zu lernen und deren Feedback umzusetzen. Geht nach dem Lean-Prinzip vor: Schnelle Anpassungen des Produktes anhand der Erfahrungen sowie des Feedbacks der Kunden!
  2. Durchhalten – gut Ding will Weile haben! Fehler machen ist nicht schlimm und kann sogar wertvoll sein, solange man daraus lernt und seine Schlüsse für die Zukunft zieht.
  3. Externe Meinungen sind wichtig und können hilfreich sein. Andere Sichtweisen motivieren einen dazu, Dinge zu hinterfragen und bessere Entscheidungen zu treffen. Lasst Euch nicht von Eurer Vision abbringen, insbesondere wenn Ihr fest daran glaubt.

Wir bedanken uns bei Turan Tahmas für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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