Mittwoch, September 17, 2025
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Krisen sind Chancen

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Marilis

Marilis einzigartige Produkte wie Handyketten und Armbänder handgemacht im einzigartigen Design- Jedes Accessoire ist ein Unikat

Stellen Sie sich und das Startup Marilis doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind ein junges Female-Founder Start-up aus Düsseldorf. Wir, Lily & Elise, leben und lieben Mode und Design. Design steht bei uns im Vordergrund, aber es ist uns ein Herzensanliegen Gutes mit unseren Produkten zu tun. Wir achten auf eine gerechte Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen bei den tollen Kunsthandwerkerinnen aus den ärmsten Ländern dieser Welt, die unsere Produkte handfertigen: „von Frauen für Frauen“.  

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Weil es toll ist, einfach kreativ zu sein und inspiriert zu arbeiten – sein eigenes Ding zu machen. Und wir lernen jeden Tag dazu, weil wir jetzt alle Bereiche eines Unternehmens übernehmen müssen und uns teilweise auch nicht auskennen (zum Beispiel Finanzen, Buchhaltung, Stammdatenanlage) 

Während unseres Studiums haben wir außerdem einige Erfahrungen in der textilen Wertschöpfungskette machen dürfen: zum Beispiel in Bangladesh, Türkei, Tunesien. Wenn man wirklich etwas verändern möchte, muss man es selber tun und darauf achten, dass die Arbeiter wirklich gute behandelt werden. 

Was war bei der Gründung von Marilis die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war eine stabile Finanzierung zu bekommen. Wir haben lange suchen müssen und wurden zum Teil falsch beraten von Institutionen, von denen man es nicht erwartet. Am Ende haben wir einen privaten Kredit aufgenommen, um zu starten. Jetzt sehen wir eine Chance den Kredit durch eine Crowdfunding Aktion aufzustocken. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Das muss man sogar. 100% gibt es ohnehin nicht. Ursprünglich hatten wir eine ganz andere Produktidee. Wir wollten schöne handgemachte Taschenriemen und Yogastraps verkaufen. Das hat nicht funktioniert. Wir mussten uns komplett umorientieren und sind jetzt viel erfolgreicher mit den Produkten, die wir haben.  

Welche Vision steckt hinter Marilis?

Wir möchten die Welt mit unserem kleinen Unternehmen ein Bisschen schöner und besser machen. Schöner mit den einzigartigen Produkten und besser durch die Unterstützung von tollen Frauen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. 

Zukünftig möchten wir nachhaltige Materialien verwenden. Derzeit werden unsere Kordeln lokal in Deutschland hergestellt, aber wir möchten alle Materialien prüfen und diese verbessern. Zum Beispiel die Handyhüllen aus kompostierbarem Material. Elise hat bereits eine Formel entwickelt und diese Testen wir gerade.  

Wer ist die Zielgruppe von Marilis?

Ursprünglich haben wir uns an Frauen von 25 – 40 gerichtet. Nun sehen wir auch junge Frauen ab 18, Fashionistas 67 Jahre alt und auch schöne Männer, die unsere Handyketten kaufen. 

Was ist das Besondere an den Produkten?

Unsere Produkte sind alle einzigartig. Sie werden mit viel Mühe und Liebe per Hand hergestellt in Nepal, Myanmar und Deutschland. Jedes Teil ist ein Unikat. Wir sind der einzige Anbieter, der richtig customizable Handyketten anbietet: man kann einzelne Straps kaufen und diese nach Herzenslust kombinieren. Wir bieten handgemachte Glasperlen Handyketten und geflochtene Handyketten an – mit tollen edlen Farben. 

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir sind mittlerweile in bester Gesellschaft von tollen Unternehmen, die fair und nachhaltig produzieren lassen. Wie diese Unternehmen gehen wir nicht den Weg des geringsten Widerstands auf der Suche nach höchstmöglichem Profit. Wir streben nach Zufriedenheit bei den Kunden und bei den Produzenten. Und wir lieben was wir tun. Dadurch können wir mit wenig viel inspiriert und kreativ erarbeiten.Wir schließen die Nische ein stückweit zwischen Design und Nachhaltigkeit. Unsere Produkte zeigen, dass nachhaltig + fair auch mit tollem Design hervorstechen können. 

Marilis, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten ganz vielen wundervollen Frauen ein selbstbestimmtes Leben bieten. Wir würden unsere Firma gerne in ganz Europa etablieren und dadurch noch mehr in Nepal und Myanmar produzieren lassen. Vielleicht gibt es noch andere Einrichtungen, die zu uns passen. Noch dazu möchten wir mit den Materialien nachhaltiger werden und viele neue Trend-Produkte auf unsere ganz eigene Weise interpretieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Krisen sind Chancen, aus denen man wächst und gestärkt hervor geht.

Seid kreativ und denkt immer in Lösungen. 

Jedes Teammitglied ist wertvoll und leistet einen wertvollen Beitrag 

Zum Crowdfunding

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Lily und Elise für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kekz gewinnt Peter Maffay als Investor

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Kekz gewinnt Peter Maffay als Investor

Kekz gewinnt Peter Maffay als Investor und strategischen Partner für sein Kinderkopfhörersystem

Der Startup-Standort Bayern holt trotz Krise kräftig auf und kann laut aktuellem EY Startup Barometer alleine im ersten Halbjahr 2020 das Investitionsvolumen vervierfachen. Jetzt sichert sich auch der Münchner Newcomer Kekz mit Peter Maffay einen namhaften Investor, der gemeinsam mit den Gründern Carl Taylor und Adin Mumma den Traveltainment-Markt für Kinder neu definieren will. Das kabellose Kopfhörersystem gibt Kindern unterwegs die volle Kontrolle über ihre Lieblingsmusik und -hörbücher – unabhängig vom Handy der Eltern und ohne Ablenkung, ohne Bildschirm und ohne externe Audioquelle.

„Kekz wurde durch unseren eigenen Alltag mit Kindern inspiriert“, erklärt Carl Taylor, Gründer von Kekz. „Umso stolzer sind wir, mit Peter Maffay nicht nur einen strategisch starken Partner an Board zu haben, sondern jemanden mit jahrzehntelanger Erfahrung, unzähligen Erfolgen und großer Leidenschaft für Kinderunterhaltung“. Adin Mumma, zweiter Gründer von Kekz, erzählt weiter: „Wir wünschen uns für unsere Kinder auch eine kindgerechte Unterhaltung, die sie selbst steuern können. Mit Kekz haben wir die perfekte Lösung für die Reiseunterhaltung gefunden, die wir erst einmal Familien im deutschsprachigen Raum zugänglich machen wollen. Dafür könnten wir uns keinen besseren Partner an der Seite vorstellen.“

Peter Maffay:

„Kekz löst ein Problem, das vermutlich jede Familie kennt, die mit Kindern unterwegs ist. Die Idee einer ablenkungsfreien Unterhaltungsmöglichkeit, die schon fast an analoge Zeiten erinnert, hat uns sofort begeistert. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Carl und Adin.“

Anfang 2021 startet die Serienproduktion der Kekz Kopfhörer, die Markteinführung ist für Frühjahr 2021 geplant. Interessenten können sich hier als Betatester registrieren.

Quelle Kekz GmbH

Tipps, Tricks und Hilfe annehmen

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Der vegane Flammkuchen Zutaten aus der regionalen Bio Landwirtschaft

Der vegane Flammkuchen frei von Konservierungsstoffen, ohne Gentechnik und mit Zutaten aus der regionalen Bio Landwirtschaft

Stellen Sie sich und Der Vegane Flammkuchen doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Der Vegane Flammkuchen – und der Name ist natürlich Programm. Unser Flammkuchen ist mit dem deutschen und europäischen Bio-Siegel zertifiziert: Das bedeutet er ist unter anderem frei von Konservierungsstoffen, ohne Gentechnik und mit Zutaten aus der Biowirtschaft. Für uns ist Der Vegane Flammkuchen ein Herzensprojekt. Mein Freund Pascal und ich essen leidenschaftlich gerne Flammkuchen – aber eine vegane Alternative zum Original Elsässer gab es nicht. So kamen wir auf die Idee, eine vegane Variante zu entwickeln. Vor etwas über 2 Jahren haben wir die ersten Prototypen in unserer Küche zu Hause getestet und heute sind wir deutschlandweit in den Tiefkühlregalen vertreten, unter anderem in denn’s Biomarkt und in den Berliner Veganz-Stores. Darauf sind wir richtig stolz!

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Pascal und ich sind sehr kreative Menschen, die sich für viele Dinge interessieren und die im Leben die Abwechslung und das Abenteuer suchen. Ein eigenes Produkt zu entwickeln und es von der ersten Produktion bis hin zur Markteinführung in allen Bereichen zu begleiten, macht uns sehr viel Spaß – da ist immer etwas los. Und auch als Künstler konnten wir gerade in der Gestaltung der Verpackung, der Webseite und unseres Messestands unsere Kreativität ausleben und damit etwas Großartiges schaffen. Am wichtigsten war für uns aber, dass wir selbst bestimmen können, welchen Weg wir mit Der Vegane Flammkuchen gehen. Wir sind sehr natur- und umweltverbunden – deshalb sorgen wir auch dafür, dass unser Produkt so nachhaltig wie möglich produziert, vertrieben und vermarktet wird.

Welche Vision steckt hinter Der Vegane Flammkuchen?

Mein Team und ich sind der Überzeugung, dass es in unserer Gesellschaft einen Umbruch geben muss. Wir müssen viel bewusster darüber nachdenken, woher unsere Ressourcen kommen. Denn unser aktueller Lifestyle kann viele, meist negative Auswirkungen auf unsere Umwelt und unsere Gesundheit haben. Mit der Bio-Bewegung, unter anderem in der Food-Branche, wird der Markt nach und nach umwelt- und tierfreundlicher. Auch die vegane Bewegung wird zunehmend größer. Wir sind überzeugt, dass vegan zu leben für viele eine Art Erwachen ist. Für viele andere ist es aber immer noch einfach ein Trend, der Verzicht bedeutet. Um auch Nicht-Veganer zu überzeugen, muss vegan alltagstauglicher werden. Mit Der Vegane Flammkuchen können wir hier unseren Teil dazu beitragen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben das Glück, dass der Hersteller Flammkuchen Profi hinter uns steht und uns sowohl finanziell etwas unter die Arme greift, aber auch durch bereits bestehende Produktionsmaschinen unterstützt, das hat uns den Start sehr erleichtert. Auch die Expertise des Teams von Flammkuchen Profi ist für Pascal und mich eine große Hilfe. Eine große Herausforderung stellte es aber ganz klar da, die Produktion auf Bio einzustellen. Für ein Bio-Siegel müssen alle Zutaten aus dem ökologischen Landbau stammen und auch bei der Verarbeitung gibt es strenge Regeln. Für uns war aber von Anfang an klar, dass saisonale und regionale Bio-Produkte auf unseren Flammkuchen kommen sollen, damit wir eine höchstmögliche Qualität erreichen. Deshalb war Aufgeben hier nie eine Option.

Wer ist die Zielgruppe vom Der Vegane Flammkuchen?

Natürlich richten wir uns zunächst an Menschen, die sich mit dem veganen Lebensstil identifizieren können. Derzeit werden Veganer von der Gesellschaft oft als Trenderscheinung wahrgenommen. Mit unserem Produkt möchten wir dazu beitragen, dass auch Menschen, die ihre Ernährung nicht radikal auf Vegan umstellen möchten oder können, vegane Produkte nicht als Alternative zu klassischen Gerichten sehen, sondern als ein leckeres Essen wie jedes andere.

Woher stammen die Zutaten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir geben uns viel Mühe, die besten und nachhaltigsten Zutaten für unser Produkt zu verwenden. Deshalb beziehen wir unsere Zutaten, soweit es geht, regional bzw. außerhalb der Saison aus Europa. Dass wir regional einkaufen, hat einige Vorteile: Die Umweltbelastung durch kürzere Transportwege fällt geringer aus, die Zutaten sind frisch – und bei uns auch ökologisch und nachhaltig angebaut. Dazu kommt noch, dass man die Wirtschaft in der eigenen Region aktiv unterstützen kann.

Aktuell gibt es in unserem Marktsegment noch keine Wettbewerber, da wir den einzigen veganen Flammkuchen im Tiefkühlregal haben. Deshalb tüfteln wir auch fleißig weiter, um unser Produktportfolio weiter auszubauen. In diesem Jahr konnten wir mit unserem 7-Gemüse-Flammkuchen sogar eine unabhängige Jury aus renommierten Chefköchen vom International Taste Institute überzeugen. Bei einer Blindverkostung ohne Hintergrundinformationen bewerteten sie unseren Flammkuchen mit 3 von 3 Sternen – also ohne zu wissen, dass unser Produkt vegan ist. Wenn das mal kein Grund ist, den Flammkuchen zu probieren.

Welche Sorten gibt es?

Wir bieten derzeit unseren Bio-Flammkuchen in zwei Varianten an: Zum einen den 7-Gemüse-Flammkuchen mit Tomaten, Paprika, Zucchini, Champignons, Rotkohl, Zwiebeln und Lauchzwiebeln. Und zum anderen eine unbelegte Variante, die man zu Hause mit der Familie oder mit Freunden ganz nach dem eigenen Geschmack belegen kann – so ist für jeden genau das Richtige dabei. Für Gastronomen bieten wir den belegten und unbelegten Flammkuchen in Gastro-Größe an. So können Restaurants ganz simpel und schnell auch Veganern leckere Gerichte anbieten.

Wir arbeiten fleißig daran, weitere Varianten unseres Bio-Flammkuchens zu entwickeln. Bei uns stehen aber Nachhaltigkeit, Qualität und Geschmack an erster Stelle. Deshalb testen wir alle potenziellen Zutaten zunächst sehr gewissenhaft, bevor wir darüber entscheiden, wie der Flammkuchen am Ende aussehen wird. So dauert es zwar etwas länger, bis unser Flammkuchen von der Idee in den Markt und auf die Teller zu Hause kommt. Aber das ist es uns wert! 

Der Vegane Flammkuchen, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir sind ganz neu auf dem Markt, deshalb ist unser erstes Ziel, auf dem deutschen Markt richtig durchzustarten. Wir sind unter anderem in denn’s Biomarkt vertreten und in den Berliner Veganz-Stores. Allgemein ist Flammkuchen eher ein Produkt, das in Frankreich und in Süddeutschland sehr beliebt ist. Im Norden Deutschlands ist Flammkuchen bislang weniger etabliert. Mit dem veganen Flammkuchen wollen wir dieses Gericht weiter in Deutschland bekannt machen. In den kommenden Jahren wollen wir Der Vegane Flammkuchen gerne auch in die Schweiz und Österreich sowie weitere europäische Länder bringen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  • Auch bei größeren Herausforderungen die Vision nicht aus den Augen verlieren – genauso wenig wie den Spaß an der Arbeit. Für alle in unserem Team ist Der Vegane Flammkuchen nicht einfach nur ein Produkt, sondern eine gemeinsame Reise, durch die wir gemeinsam wachsen. Und es hilft ungemein, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die das genauso sehen. So schaffen wir jede Herausforderung.
  • Authentizität und Transparenz. Wir sind ein sehr junges Team und haben deshalb nicht gerade die größte Erfahrung in der Geschäftswelt oder im Marketing. Aber wir geben jeden Tag unser Bestes. Deshalb fragen wir manchmal auch einfach die Community, was sie sich wünschen. So bekommen wir nicht nur ein Gespür für unsere Kunden und sind ganz nah dran. Das macht uns viel Freude und kommt zum Glück auch sehr gut an.
  • Tipps, Tricks und Hilfe annehmen – oder aktiv danach fragen. Um ein so großes Projekt umzusetzen benötigt es viel Expertise und Erfahrung. Egal wie viel Ehrgeiz und Motivation man in sein Produkt fließen lässt, es gibt immer Punkte, an denen man selbst einfach nicht weiterweiß. In solchen Fällen sollte man sich unbedingt an jemanden wenden, der eine andere Sichtweise auf die Dinge hat und mit seiner Erfahrung weiterhelfen kann. Oft findet man diese Leute sogar im direkten Umfeld – man muss sich nur trauen, zu fragen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Angelique Hutter und Pascal Knodel für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Habt Eure Zahlen im Griff!

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NichtraucherHelden Raucher Raucherinnen Rauchstopp

NichtraucherHelden unterstützt Raucher und Raucherinnen beim Rauchstopp

Stellen Sie sich und das Startup NichtraucherHelden doch kurz unseren Lesern vor! Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin Andy Bosch, einer der vier Gründer der NichtraucherHelden. Ich selbst war bereits seit Anfang 2000 selbständig im Bereich der Softwarenentwicklung. Irgendwann wollte ich aber mein „eigens Baby“ großziehen und nicht nur Kundenprojekte voranbringen. Aus der früheren Zusammenarbeit mit einer Onlineplattform im Bereich Ernährung und Fitness entstand die Idee und Großteils auch das Team der NichtraucherHelden. Wir haben uns bereits 2016 als Team zusammengefunden, um die Tabakentwöhnung zu digitalisieren. Die ersten Jahre lief das Projekt NichtraucherHelden noch über meine Softwarefirma. Im April 2020 haben wir nun den Schritt gewagt und haben die NichtraucherHelden GmbH als eigenständiges Unternehmen ausgegründet.

Welche Vision steckt hinter NichtraucherHelden?

Wir möchten möglichst viele Raucher und Raucherinnen bestmöglich beim Rauchstopp unterstützen und ihnen helfen, von der Sucht loszukommen. Unser Ziel ist es, möglichst viele stolze NichtraucherHelden und -Heldinnen auf den Weg zu bringen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir hatten bereits Erfahrungen, wie man Online-Plattformen im Gesundheitsbereich aufbaut. Daher ist uns die Entwicklung und die technische Umsetzung des Online-Nichtraucherkurses nicht schwergefallen. Allerdings mussten wir lernen, dass unsere potenziellen Kunden nicht die einfachste Zielgruppe sind. Einen Nichtraucherkurs „zu verkaufen“ ist etwas ganz anderes als zum Beispiele Schuhe über einen Onlineshop an den Mann oder die Frau zu bringen. Es ist eine Lebensentscheidung, die damit verbunden ist und die vielen nicht einfach fällt. Auch mussten wir lernen, wie Krankenkassen und auch Firmen im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements arbeiten. Die Mühlen mahlen manchmal einfach viel langsamer als man sich das als agiles Start-up so vorstellt. Vor allem auch gegenüber der Digitalisierung sind nicht alle immer gleich super aufgeschlossen. 

Ausschlaggebend für die Ausgründung der NichtraucherHelden GmbH war dann unser neues Projekt: der Entwicklung einer Rauchfrei-App speziell für tabakabhängige Rauchern und Raucherinnen. Die App soll eine sogenannte DiGA (Digitale Gesundheitsanwendung) werden und künftig auf Rezept verordnet werden können. Hier gab es so einige Herausforderungen zu meistern, da bisher keiner von uns ein Medizinprodukt entwickelt hat und wir und in diesem Bereich sehr viel Know how aneignen mussten. Aber wir haben es geschafft! Wir sind bisher komplett eigenfinanziert, wobei so eine Medizinproduktentwicklung sehr teuer ist. Über kurz oder lang werden wir voraussichtlich (früher oder später) auf Fremdkapital angewiesen sein, um unsere App noch bekannter zu machen.

Wer ist die Zielgruppe von NichtraucherHelden?

Die Zielgruppe von NichtraucherHelden sind Raucher und Raucherinnen, die gerne mit dem Rauchen aufhören möchten. Letzteres ist extrem wichtig, denn ansonsten wird es schwierig mit dem erfolgreichen Rauchstopp. Auch wir können nicht hexen und haben keine Wunderpille, mit der man über Nacht ohne Anstrengung zum Nichtraucher wird.

Wie funktioniert NichtraucherHelden? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir haben mittlerweile zwei zertifizierte Online-Nichtraucherkurse und eine passende App, deren Kosten die Krankenkasse im Rahmen der Prävention erstatten. Als wir 2016 gestartet sind, war die gängige Unterstützung ein Nichtraucherkurs vor Ort. Solche Kurse werden jedoch immer seltener genutzt, da die Hemmschwelle sehr hoch ist und oftmals weder die Zeit noch die Möglichkeit für solchen einen Kurs besteht. Daher haben wir die evidenzbasierte Tabakentwöhnung in Coaching-Videos und Übungen gepackt und haben daraus einen Online-Nichtraucherkurs und später die passende App gemacht. Wir sind aktuell in Deutschland das umfangreichste Nichtraucher-Coaching-Programm im Online-Bereich als auch unter den Apps Es gibt zwar zahlreiche kostenfreie Rauchfrei-Apps. Diese bieten aber letztlich in der Regel nicht mehr als ein paar Trackingfunktionen und einfache Tipps.

Die Vorteile des digitalen Nichtraucher-Coachings liegen auf der Hand: die Hemmschwelle ist für Raucher deutlich niedriger, da sie sich anonym anmelden können. Der Kurs kann in jeden Alltag flexibel integriert werden und ist weder an eine Zeit noch an einen Ort gebunden. Alle Coaching-Videos können auch später immer wieder angesehen und das Wissen aufgefrischt werden. Es gibt eine aktive Community, in der man sich jederzeit mit anderen Aufhörern austauschen kann, z.B. auch bei akutem Rauchverlangen. Wir bieten auch nach dem Rauchstopp weitere 3 Monate tägliche Begleitung, um einen Rückfall zu vermeiden. Außerdem bieten wir Fitnessvideos und gesunde Rezepte, um einer Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp aktiv entgegenwirken zu können.

NichtraucherHelden, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der Weg ist klar: wir wollen ins DiGA-Verzeichnis. Wir wollen, dass unsere neu entwickelte Medizin-App von Ärzten verschrieben wird. Unseren Antrag haben wir kürzlich dafür beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eingereicht. Jetzt heißt es Daumen drücken, während wir natürlich bereits wie wild den Vertrieb vorbereiten. In fünf Jahren wollen wir unter der Ärzteschaft zu den Apps zählen, die jeder kennt und gerne verschreibt. Ebenso sollen alle Raucher und Raucherinnen schon einmal irgendwo mit den NichtraucherHelden in Kontakt gekommen sein. Und wer weiß, ob wir nicht irgendwann eine weitere DiGA entwickeln werden, wenn das Geschäftsmodell gut funktioniert.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Habt Eure Zahlen im Griff! Wir haben mittlerweile schon so einige Start-ups im direkten Umfeld mitbekommen, die früher oder später von der Bildfläche verschwunden sind, obwohl sie bereits gute Umsätze eingefahren haben. Haltet daher unbedingt Eure Kosten im Auge!

2. Legt Euren Perfektionismus ab! Diesen Fehler haben wir auch gemacht. Man feilt und macht am Produkt bis zur absoluten Perfektion. Das Problem: Du wirst nie fertig! Haltet euch am besten an die 80/20 Regel. Wenn 80% fertig sind, könnt ihr damit raus gehen und das Produkt testen. Geht lieber früh raus mit Eurem Produkt, schaut ob es funktioniert und holt euch Feedback.

3. Denkt frühzeitig an Marketing und Vertrieb! Welcher Gründer kennt das nicht? Man ist voll und ganz auf die Entwicklung des Produktes fokussiert. Hier fließt die volle Aufmerksamkeit rein und jede Menge Geld. Am Ende des Tages habt ihr ein Wahnsinns-Produkt, aber kein Geld mehr, um es zu vermarkten. Macht diesen Fehler nicht! Den haben schon viele vor Euch gemacht. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Andy Bosch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Glaubt an euer Team

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emocean

emocean: Operating Platform indigo ist eine neue Art von Middleware

Stellen Sie sich und das Startup emocean doch kurz unseren Lesern vor!

Zuerst vielen Dank für die Gesprächseinladung. Mein Name ist Philipp Kirschenhofer und ich bin einer der Gründer von emocean. Unser Startup-Unternehmen ist angetreten, um mit unserem „liquify data“-Approach die Digitalisierung der Industrie voranzutreiben und die praktische Umsetzung der Paradigmen von Industrie 4.0 zu ermöglichen. Damit bieten wir zukunftssichere Lösungen vor allem für die Smart Factory an, aber auch für alle anderen Arten von Automatisierung und Prozesskommunikation, zum Beispiel für Testsysteme oder virtuelle Kraftwerke.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Ich bin bereits seit einigen Jahren als Consultant vor allem in der Automotive-Branche tätig und habe in dieser Zeit festgestellt, dass nahezu alle Kunden bei der Digitalisierung ihrer Produktion auf ähnliche oder identische Probleme stoßen. Plattformen für den systemübergreifenden Datenaustausch zwischen Maschinen, Komponenten und Anwendungen in der Smart Factory gibt es zwar zuhauf, haben aber alle denselben Mangel: Der Datenzugriff erfolgt nicht in Echtzeit. Das kann schnell zu Problemen führen, wenn Sensorwerte z. B. nicht up to date sind. Hierfür eine umfassende Lösung bereitzustellen, bedeutet nicht nur ein gewaltiges Marktpotential, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherheit. Aus diesem Gedanken heraus ist emocean und unsere Plattform indigo entstanden.

Welche Vision steckt hinter emocean?

Mit indigo stellen wir eine Operating Platform vor, die mit den oben beschriebenen Problemen aufräumt. Unser verteiltes Datenmodell erlaubt echte Real-Time-Kommunikation über den gesamten Shop Floor und darüber hinaus. Übergeordnete Systeme bis hin zu Cloud Services werden bidirektional eingebunden, können also nicht nur wie bisher üblich Daten empfangen und auswerten, sondern auch direkt in den Produktionsprozess eingreifen. Aber durch unser verteiltes Zugriffssystem können zum Beispiel Machine-Learning-Prozesse auch lokal in indigo-basierten Maschinensteuerungen und Edge Controllern ablaufen. So wird die Fertigung tatsächlich intelligent und verdient erstmals wirklich den Namen „Smart Factory“. Dazu kommen viele weitere Funktionen wie die Timing-Synchronisation aller beteiligten Systeme oder eine objektorientierte Verwaltung, aber das alles aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Interviews sprengen.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Dass unsere Unternehmensgründung in die Covid-19-Zeit gefallen ist, hat natürlich schon einiges erschwert. Vor allem die Investitionsbereitschaft ist bei vielen deutschen Unternehmen zurückgegangen, die erst mal den Ausgang der Krise abwarten wollen. Das hat uns die Suche nach Initialinvestoren nicht gerade leichter gemacht. Aber wir haben von Anfang an fest an unsere Vision und unser Team geglaubt und konnten einen starken Pitch präsentieren, und damit – und einiger Beharrlichkeit – neben den ersten Investoren auch bereits feste Kundenbeziehungen generieren. Das zeigt uns, dass wir mit indigo auf dem richtigen Weg sind und eine Lösung anbieten, auf die der Markt schon gewartet hat, ohne es zu wissen.

Wer ist die Zielgruppe von emocean?

Momentan wenden wir uns in erster Linie an produzierende Betriebe, die ihre Fertigung modernisieren und digitalisieren wollen und an Maschinenbauer, die zukunftsfähige, vernetzbare und intelligente Produkte entwickeln, um den Weg zur Smart Factory zu ebnen. Die Einsatzmöglichkeiten von indigo sind aber noch erheblich weitreichender, so dass wir mittelfristig auch im Bereich Testsystemhersteller und anderen Branchen präsent sein werden.

Wie funktioniert emocean? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die verbreiteten IoT-Middleware-Produkte sind größtenteils nur Datenakkumulatoren, die gesammelte Werte in einer Einbahnstraße an übergeordnete Systeme weitergeben. Das ist asymmetrisch und die Datenverarbeitung erfolgt offline; auf dem Shop Floor selbst findet über diese Plattformen gar keine Kommunikation statt. Unsere Operating Platform indigo ist eine neue Art von Middleware, die von Grund auf auf einem verteilten, objektorientierten Datenmodell beruht. Dadurch kann jedem Teilnehmer Zugriff auf die Daten anderer Teilnehmer gewährt werden. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten für intelligente Steuerungen, selbstlernende Produktionssysteme und zukunftsweisende Methoden wie Predictive / Prescriptive Maintenance, also vorausschauende statt reaktiver Wartung.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Da wir emocean während der Coronakrise gegründet haben, konnten wir uns von Anfang an auf die neuen Gegebenheiten einstellen und brauchten daher keine Veränderungen vorzunehmen, insofern hatten wir sozusagen Glück im Unglück. Was uns hingegen schwer enttäuscht hat, ist die Art, wie die Bundesregierung in der Krise finanzielle Hilfen verteilt hat. Hier sind viele kleine Betriebe einfach leer ausgegangen, während Großkonzerne mit großen Summen subventioniert wurden. Uns hätte in der Gründungsphase eine Anschubfinanzierung aus dem Krisentopf sicher auch gutgetan, aber leider wird Unternehmertum nicht mehr wertgeschätzt; unsere Belange waren scheinbar nicht wichtig genug. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben von Anfang an auf Flexibilität gesetzt und unseren Mitarbeitern ermöglicht, von zu Hause aus zu arbeiten. Soweit möglich, verwenden wir Videokonferenzen sowohl für interne Besprechungen als auch für Gespräche mit Kunden und Investoren. Das ganze Personal wurde mit leistungsfähigen Laptops ausgestattet und unsere Büroräume sind mit je nach Bedarf verfügbaren Flexdesks eingerichtet. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Covid-19 verändert die ganze Welt auf Arten, die zum Teil noch gar nicht absehbar sind. Natürlich bringt das auch Umwälzungen in der Industrie mit sich. Auf der einen Seite sehen wir aufgrund der Unsicherheit einen Investitionsstau, der sich mit der Zeit hoffentlich lösen wird, wodurch dann eine große Welle an zurückgehaltenem Investitionskapital auf einmal frei wird. Andererseits werden Themen wie Vernetzung, Fernwartung oder die Verwendung mobiler Endgeräte für Benutzerschnittstellen immer wichtiger, was wiederum einen idealen Use Case für indigo darstellt. Wir sind also bestens gerüstet, mit unserer Expertise die kommende Investitionswelle zu unterstützen und unseren Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung und dem folgenden Wiederaufschwung zu leisten.

emocean, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ich denke, die nächsten Jahre werden auf jeden Fall große Digitalisierungsschübe in der deutschen Industrie mit sich bringen. Wir würden uns natürlich sehr freuen, in unserem Heimatmarkt alte Anlagen nachzurüsten und zu modernisieren und bieten hier mit indigo das perfekte Werkzeug. Ich gehe davon aus, dass bereits ein erklecklicher Anteil der in den nächsten fünf Jahren entstehenden Smart Factories in Deutschland auf indigo laufen wird. Da wir derzeit bereits dabei sind, unsere Büros im Silicon Valley und Asien an den Start zu bringen, ist es auch nur eine Frage der Zeit, international einen entsprechenden Marktanteil zu erobern.

Insgesamt sehe ich uns auf einem organischen Wachstumskurs, der sich in den nächsten Jahren exponentiell beschleunigen wird. Hierzu wird auch unser Marketplace beitragen, über den wir Drittanbietern ermöglichen, zusätzliche Module und Plug-Ins für indigo anzubieten. Aber auch ein anorganisches Wachstum durch die Übernahme bestehender Marktbegleiter ist mit unseren starken Investoren im Rücken nicht ausgeschlossen. Die große Vision ist dann natürlich der IPO, aber den will ich nicht unbedingt innerhalb der nächsten fünf Jahre versprechen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Glaubt an eure Idee (wenn sie gut ist).

2. Stellt ein Team zusammen, das genauso an eure Idee glaubt.

3. Und das wichtigste: Glaubt an euer Team.

Und noch ein kleiner Bonustipp für alle Gründer im Bereich Maschinenbau und Automatisierung: Meldet euch doch mal bei uns. Wir haben da ein sehr interessantes Produkt für euch.  

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Philipp Kirschenhofer  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Schneller sein als der Markt

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Mountain Alliance VC eHealth Digitale Bildung Future of Work

Mountan Alliance VC mit Fokus auf eHealth, Digitale Bildung und Future of Work

Stellen Sie sich und Mountain Alliance doch kurz unseren Lesern vor!

Ich bin Daniel Wild und ich bin CEO und Gründer Mountain Alliance AG. Die Mountain Alliance ist eine börsennotierte operative Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München. Wir haben zwei Ziele: auch Kleinanlegern Zugang zu Wachstumsunternehmen aus der digitalen Wirtschaft in Deutschland und Europa zu bieten und die Digitalisierung und Innovationen aus Deutschland und Europa zu stärken. Daher zeichnet sich unsere Investitionsstrategie dadurch aus, dass wir einen starken Fokus auf zukunftsorientierte Portfolios legen. Wir sehen, dass die die Zukunftstrends eHealth, Digitale Bildung und Future of Work sind und haben unsere Investmentstrategie dementsprechend angepasst. Wir halten insgesamt 33 Beteiligungen aus Deutschland, der Schweiz und Europa  z. B. Lingoda, Moving Image, Exasol, Promipool und Tixxt.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Einer der Hauptgründe, warum ich mich damals dazu entschlossen habe zu gründen, ist mein  großer Wunsch nach Unabhängigkeit, Freiheit. Ich war vorher in der Wirtschaftsberatung und wollte endlich etwas Eigenes auf die Beine stellen. Daher habe ich 1999, zu Beginn der Dotcom-Ära in Deutschland, einen Onlineshop für Mobiltelefone namens getmobile gegründet – und da wusste ich noch nicht einmal etwas über den Mobilfunkmarkt. Dann haben wir getmobile an die Börse in London gebracht. Ich habe parallel auch Tiburon gegründet, um Seed-Investments und Company Building zu machen. 2010 dann die eCommerce Alliance, die ich dann später umbenannt habe – die heutige Mountain Alliance. Ich lebe buchstäblich mein Motto: “Lieber unternehmen, als unterlassen.”

Welche Vision steckt hinter Mountain Alliance?

Hinter der Mountain Alliance stecken gleich mehrere Visionen. Zum einen unser Glaube an Europa! Wir investieren ausschließlich in digitale Wachstumsunternehmen aus Europa und Deutschland, weil wir genau diese fördern müssen. Wir wollen den Innovationen, der Digitalisierung Made in Europe einen unabhängigen Platz zwischen den USA und China verschaffen. Dafür stehen wir mit unserer Investmentstrategie. Zum anderen glauben wir an die Digitalisierung per se und dass auch Anleger mit kleinerem Budget an der Digitalisierung teilhaben sollten. Bei uns können Anleger über den Kauf von Aktien in Scale-ups und wachstumsstarke Digitalunternehmen investieren. 

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Bei der Gründung meines ersten Unternehmens getmobile im Februar 1999 bestand die größte Herausforderung darin, im Mobilfunkmarkt Fuß zu fassen. Ich kam zwar nicht aus der Branche, aber ich war überzeugt davon, dass es ein Trend werden würde. Es war kurz vor Beginn der deutschen Dotcom-Ära und der Anfang war auch vielversprechend. Doch dann platzte im Jahr 2001 die Blase. Ich vermute, dass maximal zehn Prozent der Unternehmen sich retten konnten. Getmobile war eines davon – und eine kleine Anekdote – das lag unter anderem an der guten alten Fernsehwerbung.

Bei Mountain Alliance hingegen bestand die Schwierigkeit zunächst darin, insbesondere Privatanleger von unserem Portfolio zu überzeugen. Die Börse und Venture Capitalists sind nicht die Lieblingsthemen der Deutschen, im Gegenteil. Ich glaube allerdings, dass sich ihre Einstellung zu diesen Themen allmählich ändert und beides ein positiveres Image bekommt, und dazu möchte ich maßgeblich beitragen.

Wer ist die Zielgruppe der Mountain Alliance AG?

Wir haben, wie die meisten Unternehmen, gleich mehrere Zielgruppen. Zum einen richten wir uns als börsennotierter VC an Unternehmer von Later-Stage-Unternehmen und Scale-ups aus der Digitalwirtschaft und vor allem aus den Bereichen eHealth, digitale Bildung und Future of Work. Dabei wenden wir uns auch an Fonds, die aus diversen Gründen ihre Beteiligungen nicht weiter halten wollen. In der Regel übernehmen wir diese dann über die Börse. Und natürlich die wichtigste Zielgruppe der Mountain Alliance: Investoren und Privatanleger, die wir auf unser Portfolio aufmerksam machen wollen. 

Was ist das Besondere an Mountain Alliance? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen?

Da Mountain Alliance selbst börsennotiert ist, können sowohl institutionelle Anleger als auch Privatpersonen kleine Unternehmensanteile in Form von Aktien erwerben und so vom Wachstum der ausgewählten Portfolio-Unternehmen profitieren. Das ist das Besondere an uns und zugleich ein großer Vorteil gegenüber anderen VCs. Ich bringe es mal auf den Punkt: Privatanleger müssen nicht, wie es beim traditionellen VC üblich ist, ein großes Mindestkapital investieren, sondern können auch mit schmalem Budget dabei sein. 

Verglichen mit reinen Finanzinvestoren unterscheidet uns von ihnen außerdem, dass wir operative Erfahrungen und Einblicke an Gründer weitergeben möchten. Immerhin haben wir selbst Erfahrungen als Gründer und Investoren sammeln können und diese Expertise bringen wir gerne ein. 

Mountain Alliance, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir haben derzeit 33 Unternehmen in unserem Portfolio und der Portfoliowert steht aktuell bei circa 45 Millionen Euro. Wir streben im Jahr durchschnittlich zwei Exits an. Das gewonnene Geld aus den Exits reinvestieren wir in neue Unternehmen, um unser Portfolio stetig zu erweitern. Wir wollen nicht nur Trends folgen, sondern auch Trends setzen. Unser kurzfristiges Ziel ist es, den Portfoliowert in den nächsten 18 Monaten auf 80 bis 100 Millionen Euro nach oben zu schrauben. In fünf Jahren wiederum wollen wir ähnlich groß sein wie der börsennotierte VC Draper Esprit in London.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Es fällt mir nicht leicht, mich auf drei Tipps zu beschränken. Einerseits möchte ich Gründern mit auf den Weg geben, Vollblut- bzw. Vollzeitgründer zu sein und Gründungen nicht halbherzig anzugehen. Das halte ich als Investor und auch als Mentor für äußerst wichtig – ich persönlich würde nie in Unternehmen investieren, in denen die Gründer nicht voll und ganz bei der Sache sind. Andererseits finde ich es wichtig, anpassungsfähig zu sein – und zwar schnell. Wenn sich Gründer mit ihrem Unternehmen nicht so schnell anpassen können, wie es der Markt verlangt, dann fallen sie zurück. Daher gilt die Devise, schneller zu sein als der Markt. Zu guter Letzt würde ich sagen, dass Gründer Ausdauer und Leidenschaft brauchen. Gründer werden immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen, seien es Regularien oder Gesetze und jetzt auch noch eine Pandemie! Leidenschaft ist wichtig, weil diese dann ein ganzes Team entfachen kann. 

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Wir bedanken uns bei Daniel Wild für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die eigenen Ziele und Überzeugungen konsequent verfolgen

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aedifion Cloud-Plattform Gebäude digitaler nachhaltiger

aedifion mit der Cloud-Plattform Gebäude digitaler, nachhaltiger und transparenter machen

Stellen Sie sich und das Startup aedifion doch kurz unseren Lesern vor!

aedifion wurde 2017 als Spin-Off der RWTH Aachen mit Hilfe des EXIST Forschungstransfers gegründet. Schon vor unserer Gründung greifen wir dabei auf jahrelanges Know-How im gebäudetechnischen Bereich zurück, kombinieren Stand-der-Technik aus Informations- und Ingenieurwissenschaften und unterstützen so die digitale Transformation der Immobilienbranche. Gestartet als Viererkette sind wir nun über 25 Teammitglieder, die sich um den sicheren Betrieb unserer Cloud-Plattform, die Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen und viele andere Services kümmern.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Über Nachhaltigkeit wird derzeit vielschichtig und in den verschiedensten Kontexten diskutiert, was dazu führt, dass jeder sich in seinem Handeln hinterfragen sollte. Das haben wir auch im Kontext unserer Neugründung mit aedifion gemacht und Effizienz, Transparenz und Nachhaltigkeit von Gebäuden als zentrale Aspekte unserer Dienstleistungen herausgestellt. Dafür haben wir unsere Expertise im Bereich IT und Ingenieurswissenschaften gebündelt und eine Cloud-Plattform entwickelt, die aus unserer Sicht in jedem Bestandsgebäude und in jedem Neubau notwendig ist, um eine Immobilie automatisiert zu verbessern und damit nachhaltiger, effizienter und komfortabler machen.

Welche Vision steckt hinter aedifion?

Gebäude sind verschwenderische Ökosysteme mit viel Potenzial für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit. Daran setzen wir an und möchten mit unsere Cloud-Plattform dazu beitragen, dass Gebäude digitaler, nachhaltiger und transparenter werden. Das möchten wir dadurch erreichen, dass die cloudbasierte Optimierung und Steuerung der Gebäudeautomation zum Standard in Gebäuden wird.

Von der Idee bis zum Start: was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Durch unsere jahrelange Forschungsarbeit und unser interdisziplinäres Gründerteam hatten wir jedoch eine gute Basis für einen erfolgreichen Start geschaffen. Zu Beginn war sicherlich eine der größten Herausforderungen, die wissenschaftliche Arbeitsweise aus der Forschung abzulegen. Wir mussten wirtschaftlicher denken und pragmatischer vorgehen. Wir haben vor allem in unserer Anfangszeit viel ausprobiert, dazugelernt und aus jedem Fehler heraus etwas verbessern können. Da wir aus der Wissenschaft heraus gegründet haben, waren wir für die ersten Schritte durch den EXIST-Forschungstransfer gut abgesichert. Unsere nächsten Schritte haben wir durch erfahrene Branchengrößen gehen können, welche als Business-Angels mit an Bord gekommen sind. Später haben wir dann mit Bitstone Capital einen starken Venture Capital Investor gefunden, der sich gezielt auf digitale Real Estate-Geschäftsmodelle fokussiert hat.

Eine große ideelle und mentale Stütze war in der Gründungszeit und darüber hinaus aber auch Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller, der Leiter des Lehrstuhls für Gebäude- und Raumklimatechnik der RWTH Aachen University.

Wer ist die Zielgruppe von aedifion?

Wir sind als Start-Up mit einer fundierten wissenschaftlichen Basis in den Markt gestartet und haben uns zu einem wettbewerbsfähigen PropTech mit Cloud-Plattform als SaaS weiterentwickelt. Durch unser breites Lösungsportfolio gestaltet sich auch unsere Zielgruppe sehr heterogen und reicht von Bestandshalter, über Vermieter und Projektentwickler hin zu Gebäudemanager, Facility-Manager, Innovation-Manager oder Portfolio-Manager. Dadurch sind wir nicht ausschließlich im Bereich der Immobilienbewirtschaftung zu finden, sondern auch im Sektor Datenvisualisierung, Bauprojektberatung und Dokumentation vertreten.

Wie funktioniert aedifion? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

aedifion macht Smart Buildings möglich. Das erreichen wir, indem wir mit Hilfe unserer Cloud-Plattform smarte Einzellösungen im Gebäude zusammen führen, den Gebäudebetrieb automatisiert verbessern und die Immobilie damit nachhaltiger, effizienter und komfortabler machen. Damit das möglich wird, können wir ganz bequem Plug-and-Play per Edge Device für die notwendige Datenverfügbarkeit sorgen. Alle wichtigen Datensätze werden dann in unserem webbasierten Frontend dargestellt, können ausgewertet und verglichen werden. Für Betreiber und Facility Manager wird es dadurch so einfach wie nie, denn sie brauchen nur noch eine zentrale Plattform für ihr Gebäudemanagement.

Darin liegt auch der entscheidende Vorteil. Wir können mit unserer Cloud-Plattform sämtliche Gewerke im Gebäude bedienen und dadurch die unterschiedlichsten Use Cases abbilden. Dabei ist es uns wichtig, dass wir schnittstellenoffen und herstellerunabhängig sind. Ein Vendor Lock-In im Gebäude wird damit vermieden und die Betreiber können die Gebäudetechnik ganz anhand ihrer individuellen Anforderungen zusammenstellen und sind nicht an einen Hersteller gebunden. Durch unsere offene Schnittstelle können sich sämtliche Anbieter ganz einfach andocken.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Also Software-Unternehmen sind wir es gewohnt fast vollständig digital zu arbeiten. Der Sprung ins Home Office war daher sehr unkompliziert, wenn auch ungewohnt. Wir haben uns jedoch schnell und gut organisiert bekommen und daher kaum maßgebliche Veränderungen erlebt. Der massivste Einschnitt war, wie für viele andere Unternehmen auch, das Wegfallen des persönlichen Austauschs. Aber auch hier haben wir Lösungen gefunden, wie wir uns digital in lockerer Atmosphäre austauschen können.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Krise zeigt die Defizite in der Immobilienbranche schonungslos auf. Vor allem hinsichtlich Digitalisierung und Effizienz wird deutlich, dass eine datenbasierte und nutzungsbasierte Optimierung möglich, aber eben noch nicht der Standard ist. Und darin liegt dir größte Chance in der Krise: Die Gebäudebewirtschaftung an der tatsächlichen Nutzung zu orientieren (Beispiel Predictive Maintenance) und diese datenbasiert zu optimieren. Solche Optimierungen sind vor allem in Krisenzeiten wie diesen wertvoll, wenn ganze Belegschaften ins Home Office geschickt werden und das Gebäude beispielsweise einen höheren Leerstand hat.

aedifion, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden auch in Zukunft mit aedifion weiter daran arbeiten, Gebäude nachhaltiger und energieeffizienter zu machen, um so mit unserer Expertise im Bereich Gebäudeautomation und Smart Buildings unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt zu leisten. Aus unserer Sicht wird eine Cloud-Plattform zum Standardgewerk der TGA werden. Wir wünschen uns einen Gebäudebestand, der sich optimal in das Energiesystem der Zukunft eingliedert. Daran arbeiten wir schon heute auch in verschiedenen Forschungsprojekten mit.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Wir haben auf unserem Weg gelernt, dass man viel ausprobieren und sich auch Fehler erlauben sollte. So wächst man weiter mit seinen Herausforderungen. Es lohnt sich außerdem offen zu bleiben für Veränderungen, so kann man Gelungenes übernehmen und Fehler nicht ein zweites Mal machen. Und mit das Wichtigste: Die eigenen Ziele und Überzeugungen konsequent verfolgen. Kunden merken schnell, wenn man von seinen Lösungen und Produkten überzeugt ist und diesen echten Enthusiasmus dafür auch nach außen zeigt.

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Wir bedanken uns bei Felix Dorner und Dr. Johannes Fütterer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich helfen lassen

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Carosmart ist ein Laptop Rucksack und ein mobiler Arbeitsplatz

Carosmart ist ein Laptop Rucksack und ein mobiler Arbeitsplatz in einem

Stellen Sie sich und das Startup Carosmart doch kurz unseren Lesern vor!

Der Kopf von Carosmart bin ich – Carola Dambach, 52, wohnhaft in Friedrichshafen am Bodensee. Ich reise viel und gerne, meistens mit öffentlichen Verkehrsmitteln, damit ich unterwegs auch arbeiten kann. Gegründet habe ich Carosmart im letzten Jahr zunächst als Einzelunternehmen. Meine guten Helfer sind meine Familie, meine Freunde und natürlich mein Mentor und Produzent Albrecht von Dewitz. Mit deren Hilfe setzte ich meine Idee eines mobilen Rucksack-Arbeitsplatzes in die Wirklichkeit um. 

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Ich hatte eine Idee und war von dieser vollkommen überzeugt, v.a. weil es bisher noch nichts Vergleichbares gab. Ich wollte einfach diesen Rucksack machen, weil er für Reisende großen Mehrwert bringt. Und da bedingt ein Schritt den nächsten – also auch die Unternehmensgründung. Ende 2019 hatte ich dann mit Carosmart beim Startup Elevator Pitch in Sigmaringen teilgenommen und damit prompt den ersten Platz gemacht.

Was war bei der Gründung von Carosmart die größte Herausforderung?

Die Erkenntnis, dass sich mein Leben markant verändern wird, wenn ich den Rucksack auf den Markt bringen will. Ich bin ja noch in einem Angestelltenverhältnis, wenn auch in Teilzeit. Doch mein Arbeitgeber war mit meinem Vorhaben einverstanden. Ich habe viel gearbeitet, viel dazugelernt und meine Entscheidung noch keine Minute bereut.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Wenn es um den Rucksack selbst geht, bin ich schon der Meinung, dass alles perfekt sein muss. Doch mein Mentor hat mir klargemacht, dass der erste Wurf immer noch verbessert werden kann, so wie es früher auch mit dem ersten Golf war. Doch unterm Strich ist der erste Carosmart Rucksack schon nahezu perfekt.

Alles außerhalb vom Produkt muss noch absolut nicht perfekt sein, zumindest nicht für mich. Da ist viel improvisiert. Ich starte gerade wie so viele Gründer in meiner Garage, mein Büro war mal mein Wohnzimmer. Meine Söhne und Freunde sind meine Helfer und Berater.

Welche Vision steckt hinter Carosmart? 

Carosmart bietet die neue Art zu reisen – unabhängig von Tisch und Stuhl kann man sich mit diesem Reisesekretär überall niederlassen. Ich bin ein Freund von multifunktionellen Produkten. Carosmart ist ein kompakter, umfangreich ausgestatteter Laptop-Rucksack, in dem zusätzlich ein mobiler Arbeitsplatz steckt:  er hat eine integrierte Steck-Arbeitsplatte, einen stabilen Klapphocker und seitliche Zugriff-Fächer für Getränk und Reiseutensilien – ähnlich den Spieltischen, die Kinder bei langen Autofahrten benützen. Obendrein ist er optisch individualisierbar durch die anklippbaren Dekobags, die es in vielen verschiedenen Designs gibt. Diese werden aus Upcycling-Materialien von kleinen, kreativen Nähstuben in Deutschland erstellt. Das Material des Carosmart ist umweltfreundlich und bluesign-zertifiziert. Reisen mit gutem Gewissen.

Wer ist die Zielgruppe von Carosmart?

Berufspendler, ITler, digitale Nomaden, Urban Sketcher, Studenten, Journalisten, Messebesucher, Vielreisende, Rollstuhlfahrer (diese können den Hocker dem Gegenüber anbieten, so dass man sich auch ohne andere Sitzgelegenheit in Augenhöhe begegnen kann), Gamer, Städtereisende, Individualisten… 

Carosmart ist ein Laptop Rucksack und ein mobiler Arbeitsplatz

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Eine ganze Menge. Die Idee, aus einem Laptop-Rucksack einen mobilen Arbeitsplatz zu zaubern ist so bisher weltweitweit einmalig. Es gibt zwar Anglerrucksäcke mit Hocker für Angler, es gibt umfangreich ausgestattete Business- oder Reiserucksäcke – aber es gibt noch keinen Laptop-Rucksack mit integriertem „Tisch und Stuhl“ und einer wechselbaren Optik. Zudem sind die Rucksackmaterialien umweltfreundlich, bluesign-zertifiziert, teilweise aus Recycling-Materialien. Die wechselbare Decobag wird aus Upcycling Materialien erstellt – Made in Germany.

Carosmart, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Der Carosmart-Rucksack soll später noch 2-3 Modelle in unterschiedlicher Größe und Ausstattung dazu bekommen. Mein Ziel ist ein kleines motiviertes Team und ein gesundes wirtschaftliches Wachstum der Firma, dann die Zusammenarbeit mit kleinen Upcycling Nähstuben sowie eine aktive Community von Anwendern, die ihre Geschichten mit dem Carosmart aus allen Ecken der Welt posten. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Wenn man überzeugt ist von seiner Idee, dann mehr auf den eigenen Bauch hören als auf andere, die es gerne besser wissen und einen oft nur ausbremsen.

Sich gut informieren über die Möglichkeiten der Unterstützung, die zur Verfügung stehen – in Deutschland sind das erfreulicherweise eine ganze Menge: Coachings, Kurse, finanzielle Fördermöglichkeiten, Existenzgründerseminare, Gründungszuschüsse, Gründer-Kredite, eigene Netzwerke.

Sich helfen lassen – in meinem Fall half mir Albrecht von Dewitz. Hätte ich damals nicht meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihm in einer Art Elevator-Pitch von meiner Idee erzählt und ihn damit begeistert, wäre ich wohl heute noch nicht viel weiter.

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Wir bedanken uns bei Carola Dambach für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Spezialisieren

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Detailify nachhaltige Fahrzeugpflegemittel Autos

Detailify nachhaltige Fahrzeugpflegemittel für Autos, Motorräder und Fahrräder

Stellen Sie sich und das Startup Detailify doch kurz unseren Lesern vor!

Detailify produziert nachhaltige Fahrzeugpflegemittel für Autos, Motorräder und Fahrräder. Unser Büro befindet sich im Herzen von München in Schwabing.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir können uns gar nichts anderes vorstellen als zu gründen. Irgendwie steckt das seit den Kindertagen in uns drin. Sei es Partys organisieren, erste E-Commerce Versuche während der Schulzeit oder auch schon eine Vereinsgründung für hilfsbedürftige Menschen später als Studenten. Irgendwie mussten wir immer unseren kreativen Output rauslassen. Vielleicht weil wir uns nie über das Scheitern Gedanken machen. 

Welche Vision steckt hinter Detailify?

Wir sind als Gründer genauso Auto-verrückt wie auch sensibilisiert für das Fortbestehen unserer Erde. Deshalb wollten wir genau diese Themen verbinden. Uns stört es, dass man, sobald man zum Beispiel Sportwagen cool findet, gesellschaftlich als Umweltsünder gilt. Beziehungsweise, dass der politische Ansatz oft das Verbot und nicht eine alternative Lösung ist. Deshalb wollen wir dafür kämpfen, dass derzeit umweltschädliche Freizeitaktivitäten nicht einfach abgeschafft werden, sondern wir Wege finden, die gleiche Tätigkeit auch nachhaltig verfolgen zu können. Bei den Antrieben wird ja gerade schon ordentlich was getan, dabei waschen wir aber auch diese Autos derzeit noch mit purer Chemie. Die dann natürlich in den Umweltkreislauf kommt und die Erde immens schädigt. Deshalb haben wir Detailify gegründet. Wir wollen, dass das Auto-, wie auch das Motorrad- oder das Fahrrad-Waschen, nicht mehr umweltschädlich ist!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist bei uns die fortwährend Sicherung der Qualität unserer Produkte. Da wir noch nicht in großen Mengen produzieren, sind die Herausforderungen in der Produktion noch sehr groß. Finanzieren konnten wir uns bisher aus privaten Vermögen der Gründer.

Wer ist die Zielgruppe von Detailify?

Jeder, der ein Fahrzeug besitzt und keinen Alu-Hut trägt

Wie funktioniert Detailify? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der Markt der Fahrzeugpflegemittel wird derzeit von altbackenen Herstellern dominiert. Wir haben eine coole Verpackung, tolle Farben, einen zeitgemäßen Online-Shop und eben unsere überwiegend nachhaltigen Produkte und Unternehmensphilosophie. Außerdem sind wir Marketing-technisch auch anders aufgestellt. Wir machen keine Plakatwerbung an alten Tankstellen (die im Übrigen auch nicht nachhaltig ist), sondern konzentrieren uns voll auf Social Media.

Detailify, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren wollen wir neben den derzeitig dominierenden Marken wie Sonax, Nigrin und Koch Chemie ein ebenso deutschlandweit bekannter Fahrzeugpflegemittelhersteller sein. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Spezialisieren (wirklich nur ein Problem lösen), noch einen kurzen Moment länger nachdenken und dann wirklich durchziehen.

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Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich sehr frühzeitig echte Partner zu suchen

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Heiner Pollert CEO Patentpool

Dr. Heiner Pollert CEO Patentpool Group im Interview über aktuelle Herausforderungen und der Vision hinter dem Unternehmen

Stellen Sie sich und Patentpool kurz unseren Lesern vor!

Dr. Heiner Pollert: Ganz kurz zu mir: Ich wurde 1959 geboren, bin promovierter Jurist, verheiratet und habe 6 Kinder. Etwas ausführlicher zur Patentpool Group: Im Jahre 1998 gegründet, befasst sich das Unternehmen mit der finanziellen Förderung und dem Management patentrechtlich schutzfähiger Innovationen. Wir beschäftigen uns möglichst früh mit vielversprechenden Ideen, prüfen deren Tragfähigkeit und Eigenständigkeit – und nehmen den Innovatoren dann die betriebswirtschaftlichen, juristischen und organisatorischen Aufgaben soweit ab, dass diese sich nahezu ausschließlich auf die technische Weiterentwicklung und Markteinführung konzentrieren können. 

Warum haben Sie sich entschieden Patentpool zu gründen?

Dr. Heiner Pollert: Vor Gründung der Patentpool Group war ich 15 Jahre als Bühnen- und TV-Produzent tätig und habe gelernt, wie das Projektgeschäft funktioniert. In dieser Zeit habe ich am eigenen Leib schmerzlich erfahren, dass das Urheberrecht ein enorm stumpfes Schwert ist. So ist es möglich, dass ganze Formate und Ideen “geklaut” werden, ohne, dass der eigentliche Urheber groß etwas dagegen unternehmen kann. Durch meine Promotion im gewerblichen Rechtsschutz, wurde mir klar, dass das Patentrecht die deutlich schärfere Waffe zur Durchsetzung von Rechten an geistigem Eigentum ist. Die Hürden zur Erteilung eines Patentes sind zwar aufwendig, doch das Ergebnis lohnt sich – schauen wir uns zum Beispiel die Lizenzzahlungen in Milliardenhöhe zur Nutzung der MP3-Komprimierung an Fraunhofer an:  Somit war die Idee zu Patentpool geboren. 

Welche Vision steckt hinter Patentpool?

Dr. Heiner Pollert: Technologien für die Welt von morgen stellen ein  nahezu unendliches Wertschöpfungspotenzial dar. Die meisten, großen Innovationen bergen das Potential in sich, ganze Branchen zu verändern und Wertschöpfungsketten immens zu beeinflussen. Die überwiegende Mehrheit der globalen Herausforderungen lässt sich nur durch zuversichtliches Weiterdenken bestehender und dem Erfinden neuer Lösungen bewältigen.  

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen?

Dr. Heiner Pollert: Die größte Herausforderung war sich gegen bestehende Technologie-Halter und Großkonzerne durchzusetzen. Die Lobby dieser Unternehmen ist derart einflussreich, dass kleine Unternehmen große Probleme damit haben, spannende Technologien, die wirklich etwas verändern können, umzusetzen. Was fehlt ist politische Rückendeckung und ein proaktives Innovationsklima in Verbindung mit dem Willen verkrustete Strukturen zu hinterfragen. Darüber hinaus ist die Finanzierung durch Private Equity in Deutschland deutlich schwieriger als beispielsweise in den USA. Hier dominieren viele Vorbehalte, Regulierungen und oft ein schlechtes Ansehen. Das versuchen wir zu verändern.

Wer ist die Zielgruppe von Patentpool? Auf welche Bereiche fokussieren Sie sich?

Dr. Heiner Pollert: Unsere Marktpräsenz und unser guter Ruf, den wir uns seit 1998 erarbeitet haben, sorgen dafür, dass die meisten interessanten Erfindungen uns und unserem Netzwerk vorgestellt werden – üblicherweise in einer sehr frühen Phase. Wir prüfen dann sehr sorgfältig, ob es sich um ein patentierbares Projekthandelt, welches einen echten Zukunftsmarkt im Auge hat, Disruptions- und Skalierungspotential mitbringt, unserem Nachhaltigkeitsgrundsatz entspricht und ein überzeugendes Chancen-Risiken-Profil aufweist. Einen festen Branchenfokus haben wir daher nicht, wir schauen vielmehr auf das Zukunftspotential.  

Wo liegen die Vorteile von Patentpool? Was unterscheidet Sie von der Konkurrenz?

Dr. Heiner Pollert: Wenn wir Innovatoren – die den eben erwähnten Filter passieren konnten – anbieten, eine gemeinsame Kapitalgesellschaft zu gründen, können sich diese voll und ganz darauf konzentrieren, die technische Weiterentwicklung voranzutreiben. Wir kümmern uns um den „Rest“, sprich – Kapitalbeschaffung, Know-how, Networking, betriebswirtschaftliche, organisatorische und (patent)rechtliche Fragen, operative Umsetzung – und bei Bedarf natürlich auch um den Exit. 

Wie ist das Feedback?

Dr. Heiner Pollert: Sehr erfreulich. Da wir sehr sorgfältig infrage kommende Projektbeteiligungen prüfen, über ein sehr konstruktives und vertrauensvolles Netzwerk von Experten, Gremien und Organisationen verfügen, können wir auf eine Reihe von Erfolgen zurückblicken. Aber auch Rückschläge bestimmen das Geschäft. Nicht alle unsere Projekte sind bisher geglückt. Man lernt aus den eigenen Fehlern – aber auch aus denen der anderen.

Patentpool, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Dr. Heiner Pollert: Da wir grundsätzlich sehr langfristig und nachhaltig agieren, setzen uns selbst größere Krisen kaum zu – und erlauben uns, unseren Weg konsequent weiterzugehen. In fünf Jahren wird sich unser Portfolio dementsprechend weiterentwickelt haben und aktuelle Projekte, die wir jetzt in der Pipeline haben, hoffentlich wie erwartet prosperieren.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Jede Idee dahingehend zu prüfen, ob sie nicht nur eine Variante einer bestehenden Lösung darstellt, sondern echtes Zukunfts- und Disruptionspotential aufweist.

2. Diese Idee dann konsequent weiterverfolgen und wachsam bleiben: Jeder vermeintliche Gutmensch hat eine eigene Agenda. 

3. Sich sehr frühzeitig echte Partner zu suchen, die nicht auf eine schnellstmögliche Monetarisierung aus sind, sondern nachhaltig, zukunfts- und werteorientiert denken und handeln.   

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Wir bedanken uns bei Dr. Heiner Pollert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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