Montag, Dezember 29, 2025
Start Blog Seite 382

Als Gründer muss man über seine Idee sprechen.

0

Glückszone psychologische online Hilfe für Spielsüchtige und deren Angehörigen

Stellen Sie sich und das Startup Glückszone doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo mein Name ist Petra Bickelhaupt und ich bin die Gründerin der Glückszone. Der Hintergrund ist eigentlich recht dramatisch und es zeigte sich erst sehr spät, dass aus einer Lebenskrise ein Unternehmen entstehen kann. Es fing alles an, als unser Sohn im Jahr 2007 das erste Mal in Berührung mit Glücksspiel kam. Dann ging alles sehr schnell und er entwickelte eine pathologische (krankhafte) Spielsucht. Erst Jahre danach offenbarte er sich uns und das ganze Ausmaß kam ans Tageslicht. 

Unser Sohn hatte über Jahre hinweg ein Doppelleben geführt und alle Menschen um sich herum getäuscht. Bis zu dem Punkt, an dem er es einfach nicht mehr alleine mit sich herumtragen konnte und sich hilfesuchend an uns wandte. Wir als Eltern waren total mit der Situation überfordert. Zuvor hatten wir keine Berührungspunkte und Erfahrungen mit Sucht, geschweige denn mit Spielsucht gehabt. Da wir unserem Sohn helfen wollten aus dieser schweren Lage zu entkommen, fingen wir an zu recherchieren und uns zu informieren. Der erste Anlaufpunkt war das Internet. Dort fanden wir Informationen über Spielsucht und die verschiedenen Behandlungsmethoden. Doch über die Schwierigkeit, wie man einen spielsüchtigen Angehörigen motiviert eine Therapie zu beginnen fanden wir nichts. Genau das war das Hauptproblem. Unser Sohn war zwar im Moment seiner Beichte motiviert sich helfen zu lassen, aber auch nur um uns zu besänftigen.

Wir hatten bereits länger den Verdacht, dass er sich hin und wieder an unserem Geld bediente. Wir gingen zusammen mit ihm zu einem Psychologen, wozu wir ihn aber mehr oder weniger überreden mussten. Nach gerade mal einer Sitzung ließen wir es sein und der Alltag kehrte wieder ein. Das war ein Fehler, den sehr viele Angehörige aber auch Spielsüchtige immer wieder begehen. Sie denken, dass wenn ein paar Wochen oder Monate vergangen sind, in denen scheinbar alles wieder einigermaßen normal läuft, die Spielsucht einfach so weg geht. Das ist aber nicht der Fall. Es muss nur eine Lebenskrise oder eine Gelegenheit kommen und alles geht wieder von vorne los.

Um das Ganze ein wenig abzukürzen – unser Sohn zog aus und wir hatten ihn nicht mehr wirklich unter Kontrolle. Das machte alles nur noch schlimmer, denn seine Spielsucht verstärkte sich. Er machte Schulden, die wir immer wieder übernahmen. So hatte er kaum negative Konsequenzen zu spüren, was ihn dazu motivierte immer weiter zu spielen, bis er letztlich selbst an einem Punkt angelangt war sich aus eigenem Antrieb Hilfe zu suchen. Dort kam er das erste Mal mit den Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten des deutschen Gesundheitssystems in Kontakt. Obwohl er dringend Hilfe brauchte und privat versichert war, bekam er keinen Therapieplatz.

Mehrere Monate Wartezeit lagen zwischen einer akuten Lebenskrise und dem Therapiebeginn. Da unser Sohn erkannte, dass er nicht mehrere Monate warten konnte, wandte er sich hilfesuchend an seine Hausärztin, die ihn glücklicherweise an die Caritas vermittelte. Dort nahm er an einer Selbsthilfegruppe teil. Die Kombination aus einer therapeutisch begleiteten Selbsthilfegruppe und dem starken Drang sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, machten letztlich den ausschlaggebenden Erfolg aus.

Unser Sohn schaffte es, sich von der Spielsucht zu befreien. Das ist mittlerweile über fünf Jahre her. Ende 2017 sprach ich mit ihm über die Vergangenheit und insbesondere über die Schwierigkeiten bei dieser schwerwiegenden psychischen Erkrankung. Wir kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass nicht genügend aufgeklärt wird und nicht genügend Hilfsangebote vorhanden sind. Es kann nicht sein, dass Menschen, die sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden keine Hilfe bekommen. Das nahm ich dann Anfang 2018 zum Anlass, die online Selbsthilfeplattform “Glückszone” ins Leben zu rufen. Ich begann Ratgeber für Spielsüchtige und Angehörige zu schreiben, damit sie nicht mit den Problemen konfrontiert werden, vor denen wir standen und vor denen viele tausende Menschen auch heute noch stehen. 

Anfang 2020 kam mir die Idee unser Angebot zu professionalisieren und fachliche Unterstützung dazu zu holen. Ich begann Psychologinnen und Psychologen zu kontaktieren, die an einer Zusammenarbeit interessiert sein könnten. Der Gedanke war, dass wir gemeinsam ein professionelles online Angebot schaffen, welches aus der praktischen und der fachlichen Sicht doppelt wirksam ist. Glücklicherweise stießen wir auf Diplom Psychologin Janin Tesmer, die unseren Ansatz als zielführend und zeitgemäß ansah. Sie erklärte sich dazu bereit, mit uns einen online Kurs für Spielsüchtige zu erstellen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Durch die eigenen Erfahrungen sind wir mit den Komplikationen des deutschen Gesundheitssystem in Kontakt getreten. Wir haben am eigenen Leib erfahren, dass psychisch kranke Menschen mehr oder weniger im Stich gelassen werden. Das wollten wir ändern. Wir wollten unsere Erfahrungen weitergeben und Menschen helfen, die Spielsucht zu verstehen und Fehler zu vermeiden, die wir gemacht haben. 

Welche Vision steckt hinter Glückszone?

Unsere Vision ist es jedem psychisch kranken Menschen sofortige Hilfe zu ermöglichen. Keine Wartezeiten, keine langen Anfahrtswege, kein Rausreißen aus dem persönlichen Umfeld, keine Gründe mehr eine Therapie nicht zu beginnen. Das Alles sind die negativen Aspekte herkömmlicher Behandlungsmethoden, die wir mit unserem Angebot lösen können. Von der anfänglichen Selbsthilfe für Spielsüchtige und Angehörigenberatung hat sich unsere Vision weiterentwickelt. Wir wollen vor allem schambehaftete Erkrankungen aufgreifen und professionelle online Hilfe anbiete. Mittlerweile haben sich fünf weitere Psychologinnen und Psychologen dazu bereit erklärt, mit uns online Kurse zu erstellen. Bei jedem Kurs spielt der Aspekt “vom Betroffenen für den Betroffenen” eine sehr große Rolle.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wenn man anfängt, ein Unternehmen zu gründen, wird man mit sehr viel Neuem konfrontiert. Das fängt schon mit der Rechtsform an, aber auch Sachen wie der Impressumspflicht um mittlerweile auch der DSGVO. Zuvor hatte ich mit solchen Themen nie etwas am Hut, weshalb es sehr viele Stunden gekostet hat, überhaupt einen gewissen Durchblick zu erhalten.

Es gibt wirklich tolle Seiten, die einem das Gründen wesentlich erleichtern. Doch bis man das Alles für sich selbst herausgefunden hat, vergeht eine Menge Zeit. 

Eine weitere große Herausforderung war es, erst einmal eine gewisse Präsenz aufzubauen. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie viele E-Mails oder Kommentare in Foren ich verfasst habe, bis ich die ersten Besucher auf unserer Homepage hatte. Doch wenn man erstmal einen gewissen Traffic hat, geht alles wesentlich schneller.

Dann ist noch die Frage, ob man alleine gründet oder im Team. Bei einem Thema wie Spielsucht kann nicht jeder mitreden, weshalb ich mich erst einmal dazu entschloss, alleine zu gründen. Mein Sohn hat mir mit seinen Erfahrungen und Erzählungen den richtigen Input gegeben, was ich dann mit seiner Hilfe in Ratgeber und Blogbeiträge umgewandelt habe. 

Glückszone psychologische online Hilfe für Spielsüchtige

Da ich irgendwann an einem Punkt angelangt war an dem ich bemerkte, dass ich alleine nicht weiterkomme, machte ich mich auf die Suche nach Partnern. Das war ebenfalls eine große Herausforderung. Mir stellte sich die Frage, wie man die richtigen Partner findet. Bei der Glückszone handelt es sich um ein reines online Unternehmen, weshalb ich auch online nach Partnern suchte. Es meldeten sich viele Interessenten bei mir und mit manchen ging ich auch eine Art Partnerschaft ein. Doch leider findet man sehr viele unzuverlässige Partner, die einem Unternehmen keinen Mehrwert bieten und teilweise auch einfach so das Weite suchen, ohne eine Begründung. Das hält auf und war auch oft nicht ganz so leicht zu verkraften. Vielleicht habe ich zu schnell Vertrauen geschenkt und Einblicke in das Unternehmen gewährt. Ich glaube aber grundsätzlich an das Gute im Menschen und mittlerweile habe ich auch ganz tolle und zuverlässige Partner gefunden.

Unsere bisher größte Herausforderung ist es, eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen zu erreichen. Es zeigt sich, dass es doch sehr schwer ist, einen Fuß in die Tür der Krankenkassen zu bekommen. Wir hatten bereits ein Gespräch mit dem Bundesministerium für Gesundheit, was uns aber leider keine Förderung in Aussicht stellte. Es ist auch eine sehr große Herausforderung mit Niederlagen umzugehen. 

Finanziert habe ich anfangs alles mit eigenen Mitteln. Die Ausgaben hielten sich in Grenzen. Dazu kamen dann relativ schnell die ersten Einnahmen durch die Ratgeber, wodurch ich die Fixkosten decken konnten und sogar einen Überschuss erwirtschaftete, den ich dann reinvestieren konnte. Es ist viel mehr der zeitliche Einsatz, der geleistet werden muss, um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen. Wir denken mittlerweile schon auch über Investoren nach, bisher läuft es aber auch ganz gut ohne. Wenn es an eine wissenschaftliche Evaluierung unseres ersten online Kurses geht, werden wir vermutlich nicht drum rumkommen, uns Investoren ins Boot zu holen.

Wer ist die Zielgruppe von Glückszone?

Unsere Hauptzielgruppe sind spielsüchtige Menschen und Angehörige von Spielsüchtigen, die entweder keine nachhaltige Hilfe in bestehenden Therapieangeboten gefunden haben oder die diese Angebote nicht in Anspruch nehmen. Interessanterweise sind das über 80% der Menschen, die uns täglich kontaktieren. Viele scheuen den Schritt aus der Anonymität. Da ist ein reines online Hilfsprogramm natürlich genau das Richtige.

Betrachten wir die weiteren online Kurse, müssen wir diese Zielgruppe natürlich noch ausweiten. Jeder zweite Mensch entwickelt im Erwachsenenleben eine psychische Störung. Da sprechen wir von mehreren Millionen Menschen. Die Zahl der psychischen Erkrankungen steigt Jahr für Jahr und die bestehenden Hilfsangebote können das bei weitem nicht auffangen. Dazu bedarf es neuer und digitaler Behandlungsmethoden.

Wie funktioniert Glückszone? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Glückszone funktioniert eigentlich ganz einfach. Zunächst braucht es einen Menschen, der eine psychische Erkrankung hat und online nach Hilfe sucht. Dieser Mensch stößt dann auf die Glückszone und kann sofort mit der Behandlung beginnen. Das einzige was er dafür braucht ist ein Internetzugang und Zeit. Das genau ist schon der erste und vermutlich wichtigste Vorteil der Glückszone – die sofortige Verfügbarkeit. Es gibt keine Wartezeit. Der zweit wichtigste Vorteil ist der bereits erwähnte “vom Betroffenen für den Betroffenen” Aspekt.

Ich habe von sehr vielen Spielsüchtigen gehört, dass der Funke zum Therapeuten nicht übergesprungen ist, weshalb die Behandlung erfolglos beendet wurde. Das hat mein Sohn auch erlebt. Durch die Beteiligung von Betroffenen an der Entwicklung der Hilfsangebote entfällt das Gefühl, vom Therapeuten nicht verstanden zu werden. Das Hilfsangebot wird von einem Menschen mit entwickelt, der den Klienten genau versteht, denn er hat die Erkrankung ebenfalls durchlaufen. Das kombiniert mit dem fachlichen Wissen durch ausgebildetes Fachpersonal sorgt für einen immensen Therapieerfolg.

Das genau unterscheidet die Glückszone auch von anderen Anbietern. Es gibt niemanden, der den “vom Betroffenen für den Betroffenen” Aspekt aufgreift.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Für uns hat sich durch Corona nicht sonderlich viel geändert. Die Einnahmen sind zwar ein wenig zurückgegangen, aber da wir ein reines online Unternehmen sind hatten wir keine existenziellen Sorgen. Wir erklären uns den Rückgang der Einnahmen dadurch, dass viele Spielsüchtige dem Glücksspiel nicht mehr nachgehen konnten und dadurch eine Zwangspause einlegen mussten. Nach den Lockerungen gingen die Einnahmen auch wieder stetig bergauf, weshalb wir uns in unserer Annahme bestärkt fühlen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben unser Werbebudget erhöht, um noch mehr Menschen zu erreichen. Eigentlich wäre die Zwangspause der ideale Zeitpunkt gewesen, um an seinen psychischen Problemen zu arbeiten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Corona Krise hat nochmal verdeutlicht, dass unbedingt mehr online Hilfsangebote hermüssen. Nach und nach haben manche Therapeuten auf Sitzungen via Skype oder ähnliches umgestellt. Das hat aber alles sehr lange gedauert und während dieser Zeit waren Rat- und Hilfesuchende mehr oder weniger auf sich selbst gestellt. Die ganzen Suchtkliniken konnten das überhaupt nicht so schnell umsetzen, weshalb dieses Hilfsangebot quasi auf Eis lag. 

Uns spielt die Krise sogar in Karten, weil sie noch klarer aufzeigt, dass unser Gesundheitssystem in Sachen psychischer Hilfe nicht gut aufgestellt ist. Es gibt andere europäische Länder, in denen online Therapie bereits seit mehreren Jahren fester Bestandteil des Gesundheitssystems ist. Genau da müssen wir auch hin.

Glückszone, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Das ist und bleibt sehr spannend. Wir sehen uns in den nächsten fünf Jahren als der führende Anbieter für psychologische online Hilfe. Dazu müssen wir aber zuerst einmal einen Fuß in die Tür der Krankenkassen bekommen, woran wir jeden Tag arbeiten. Die Politik muss nachbessern und die Versorgung vereinfachen. Wir erhalten durchweg positive Rückmeldung, aber das reicht nicht. Wir brauchen Unterstützer und Befürworter. Wenn sich jemand durch dieses Interview berufen fühlt uns zu unterstützen, kann er oder sie sich sehr gerne bei uns melden!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Mein erster Tipp: Es ist unglaublich wichtig, sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen. Rückschläge wird es immer wieder geben, aber wenn man an seine Idee glaubt gibt es immer Wege und Lösungen.

Mein zweiter Tipp: Augen auf bei der Partnerwahl. Es gibt viele schwarze Schafe, die nur das schnelle Geld sehen. Das sind aber falsche Partner, die einem Unternehmen nur schaden. Lieber einmal mehr die Absichten hinterfragen und vor allem auch testen als zu schnell Vertrauen zu schenken.

Mein dritter Tipp: Als Gründer muss man über seine Idee sprechen. Es ergeben sich von ganz alleine Gelegenheiten, wenn man nur darüber spricht. Bei ganz alltäglichen Anlässen kann man mit fremden Menschen über seine Ideen sprechen und wer weiß vielleicht entsteht daraus ja sogar eine Partnerschaft oder es ergeben sich neue Blickwinkel und Ansätze.

Titelbild: Photo by Ravi Roshan on Unsplash

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Petra Bickelhaupt für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Fokussiert euch auf den Kern eures Geschäfts

0
papoq

papoq Spielmöbel und Ausstattung für Kindergärten

Stellen Sie sich und das Startup papoq kurz unseren Lesern vor!

Ursprünglich aus dem südlichsten und sonnigsten Teil Deutschlands, lebe ich nun seit 14 Jahren in Berlin. Und fühle mich hier sehr zuhause. Studiert habe ich in Industriedesign in Pforzheim und Produktdesign in Potsdam mit einer Zwischenstation beim Fraunhofer Institut in Stuttgart. Die Gründung mein erstes Unternehmens hat Ihren Ursprung in einem großen Projekt, welches ich bereits während meiner Diplomzeit umsetzte. Als Mutter eines damals 2 Jährigen Sohnes.

Mit meinem ersten Unternehmen, dem Architekturbüro baukind, setzte ich zwischen 2010 und 2017 als geschäftsführende Gesellschafterin und Projektleiterin gemeinsam mit meiner Geschäftspartnerin über 120 Bauprojekte um. Die meisten in Berlin, aber auch in ganz Deutschland, der Schweiz und China. 

Ich arbeitete 7 Jahre mit dem Fokus Architektur für Kinder, setzte Neubauten um und sanierte zahlreiche Altbauten mit einem Team aus bis zu 11 Mitarbeitern. 2017 beschloss ich, mich ausschließlich dem Innenraum und dem Produktdesign zu widmen, verkaufte meine Firmenanteile und gründete die Firma papoq. Mit papoq habe ich mich seither auf die Ausstattung von Kindergärten spezialisiert und ein einzigartiges Portfolio an Spielmöbeln und Ausstattung für Kindergärten aufgebaut. Wir entwickeln Raumkonzepte mit unserem Möbelsortiment für Kinderräume jeglicher Art. Die meisten Kunden sind Kindergärten, aber vermehrt auch Praxen, Familienzentren oder Eltern-Kind-Räume für Unternehmenssitze.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Die Gründung von papoq entstand aus meiner ersten Firma heraus, in der ich bereits viele Möbel und Innenraumkonzepte entwickelt hatte. Die Entscheidung mit papoq war eher eine weitere Spezialisierung und den Fokus auf das den Innenraum und die Möbel.

Die ursprüngliche Entscheidung ein Unternehmen zu gründen entstand aus einer gewissen Notwendigkeit heraus eine Nische gefunden zu haben, die bedient werden wollte. Es war eine logische Konsequenz und die einzige Möglichkeit das zu tun, was ich tun wollte und es so umzusetzen, wie ich es für richtig hielt.

Welche Vision steckt hinter papoq?

Unsere Vision ist es, Räume so zu gestalten, dass sie langfristig zu einer Bereicherung im Alltag beitragen. Über unsere ausgewogene Gestaltung und natürlichen Materialien schaffen wir Ruhe und Orientierung im Raum. Dadurch verbinden sich die Kinder aber auch die Erwachsenen ganz anders mit ihrem Umfeld, was sich unmittelbar auf das Miteinander und die Arbeit in den Räumen auswirkt.Denn die Wertschätzung des Raumes bringt den Menschen Wertschätzung, die ihn bewohnen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Gerade im Kitabereich ist der Markt stark umkämpft. Einige große Unternehmen sind recht aggressiv am Markt unterwegs und überzeugen oft mit einer Rabattpolitik, die sich kleine Firmen nicht leiten können. Dass dabei meist die Qualität und auch der Kundenservice und das Knowhow auf der Strecke bleibt, ist vielen Kunden erst im Nachhinein bewusst.

Wer ist die Zielgruppe von papoq?

Unsere Zielgruppe sind all jene Kitaträger und Unternehmen, die sich von der großen Masse unterscheiden wollen. Die auf Qualität und Natürlichkeit achten und das Kind im Blick haben. Dies sind sehr unterschiedliche Kunden. Wir statten sowohl Kitas von großen Unternehmen aus, die Wert auf besondere Räume legen, als auch kleine Praxen oder Kinderläden, die eine Ausstattung suchen, die mehrere Generationen überlebt und einen Mehrwert für die Kinder bietet.

Wie funktioniert papoq? Wo liegen die Vorteile?

Wir bieten den einzigartigen Service, dass wir ein großes Architektonisches Wissen haben und Spezialist im Innenraum sind. Denn ein Raum ist dann optimal, wenn Architektur und Möblierung gut zusammenspielen. Hier kommt sowohl meine langjährige Erfahrung aus der Architektur zu tragen. Als auch unser Fokus auf hochwertig und natürliche Materialien und das Zusammenspiel und die Wirkung von Farbe.

Die besten Projekte sind jene, in denen wir früh eingebunden werden und unser Wissen den Kunden zugute kommen kann. Oft werden die Räume in Zusammenarbeit mit uns noch an einigen Stellen optimiert, um noch besser auf die Möblierung abgestimmt zu sein.

papoq
©AnneDeppe

Vor Allem in der Projektkoordination einer Kitagründung sind wir für unsere Kunden ein wertvoller Wegbegleiter. Die Möblierung eines Kindergartens ist so sehr an Regelungen von unterschiedlichen Ämtern und Vorschriften geknüpft, dass es sehr wertvoll ist, dieses Wissen aus einer Hand zu bekommen. Denn schwierig wird es eigentlich immer an den Schnittstellen der unterschiedlichen Zuständigkeiten.

Wir haben alle Aspekte im Blick und haben ein großes Netzwerk an Experten. So dass wir in der Lage sind unser Kunden sicher an die Hand zu nehmen. Denn unser Ziel ist es immer, dass unsere Kunden gerne auf die Zusammenarbeit zurückblicken und das Ergebnis unserer Arbeit jeden Tag zu schätzen wissen.

Wie ist das Feedback?

Wir bekommen stets sehr gutes und auch berührendes Feedback. Jene Kunden, die uns im Internet finden freuen sich über unsere klare und persönliche Darstellung auf unserer Website. Die Kunden, die mit uns arbeiten, wissen unsere verbindliche und persönliche Arbeit und unser umfangreiches Wissen zu schätzen.

papoq wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten organisch wachsen und möglichst langfristig und wiederkehrend mit Kunden zusammenarbeiten. Denn mit jedem Projekt wird es noch einfacher und effektiver, da das Aufeinander Einstimmen und kennenlernen wegfällt, was für beide Seiten sehr angenehm ist. 

Den Showroom, den wir in Berlin umzugsbedingt dieses Jahr aufgegeben haben, werden wir in den nächsten Jahren sicherlich an einer anderen Stelle in Berlin wieder aufbauen. Ein Ort an dem Raum erlebbar ist, hat einen unglaublichen Wert.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Fokussiert euch auf den Kern eures Geschäfts –  alles weitere wird sich mit der Zeit ergeben.

Teilt euch im Team gut auf. Gerade als Geschäftsführung ist es eine wichtige Übung, nicht für alles zuständig zu sein oder sein zu wollen.

Schlüpft regelmässig in die Haut eurer Kunden und betrachtet euer Produkt und die Abläufe mit den Augen eurer Kunden.

Titelbild: ©NormanBehrendt

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Lilia Kleemann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Es ist nie zu früh oder zu spät

0

HalbeStunde: Musikinstrumente zuhause individuell Lernen

Stellen Sie sich und das Startup HalbeStunde doch kurz unseren Lesern vor!

TT: Die App HalbeStundeÜben soll Musiklehrern sowie -Schülern das Lehren und Lernen von Musikinstrumenten erleichtern.Wer kennt das nicht – Anfangs noch total euphorisch etwas Neues zu lernen und dann nach ein paar Wochen sinkt die Motivation Stück für Stück immer mehr.

HalbeStundeÜben ist ein Co-Lehrer für zuhause, der den individuellen Trainingsstand stets im Blick hat, kontrolliert und Fehler im Ton oder Rhythmus erkennt und gemeinsam verbessert.

JM: HalbeStundeÜben ist vor allem Tiberius Treppner, ein für mich beispielhafter Vorzeigegründer mit außergewöhnlichen Fähigkeiten für sein Alter. Ergänzt wird das Team von einem KI-Experten von Zalando und uns als Company Builder in allen Bereichen, die das Startup braucht, von Strategie über Finanzierung, Entwicklung der Software hin zu unseren Erfahrungen, um Ihn vor wesentlichen Fehlern zu schützen.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

TT: Ich war damals 14 Jahre alt, als ich die Idee hatte. Ich spielte selber Klavier und hatte oft Probleme beim Üben. Leider gab es keine digitale Lösung, die mir speziell bei meinen Problemen helfen konnte. Das beschloss ich dann zu ändern. Durch Johannes Matthias hatte ich zum Glück jemanden, der mich dabei von Anfang an unterstützt hat.

JM: Als ehemaliger Thomaner hat mich die Idee sofort begeistert.
Gleichzeitig sah ich schon den längeren Evolutionsprozess mit notwendigen Budgets und verbundenem Aufbau, was eine Unternehmensgründung erforderte.

Welche Vision steckt hinter HalbeStunde?

JM: Wir von HalbeStundeÜben glauben daran, dass musikalische Bildung ein Schlüsselelement ist, wenn es um die Förderung von intellektuellen Fähigkeiten und die Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern geht, was sich auch durch mehrere Langzeitstudien belegen lässt. Davon ausgehend ist es uns ein Anliegen Kinder, die sich einen Musiklehrer nicht mehrfach die Woche leisten können, optimal und regelmäßig zu unterstützen.


TT: Wir wollen langfristig die App für jedes Instrument zu Verfügung stellen. Jeder der in  irgendeiner Weise musiziert, soll Halbestunde als natürliche Ergänzung nutzen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

TT: Wir haben uns zum Teil durch die Unterstützung von Familie und Freunden so wie aus öffentlichen Fördermitteln finanziert.Die größte Herausforderung war, die Entwicklung des ersten MVPs, da viele technische Aspekte auf dem Markt noch nicht existieren.  Dementsprechend mussten wir viel Research sowie Innovations Arbeit betreiben.

JM: Aller Anfang ist schwer, so auch bei der Finanzierung eines MVPs, daher haben wir als Company mit Leistung investiert und das MVP und deren Kosten größtenteils selber getragenJetzt befinden wir uns auf Investoren-Suche um unser marktfähiges Produkt schnell zum wachsen zu bringen.

Wer ist die Zielgruppe von HalbeStunde?

 TT: Die Zielgruppe sind Musikschüler/Lehrer sowie Leute, die die Klavierspielen lernen oder ihre Kenntnisse auffrischen wollen, aber keine Zeit oder Geld für einen Lehrer haben.

JM: Gleichzeitig glaube ich auch fest an eine Ergänzung des Lehrers. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass der Lehrer bis zu 50 % seiner Zeit investiert um die Schlüsselprobleme des Schülers zu identifizieren. Mit unserer Technologie kennt er die Probleme zum Unterrichtsbeginn und kann sich sofort um die Lösung der Knackpunkte konzentrieren.

Wie funktioniert HalbeStunde? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

TT: Das geht ganz einfach in 3 Schritten:

  1. Noten scannen: Der Musiklehrende bzw. der Nutzende scannt das gewünschte Musikstück ein, das Programm erkennt die Noten und der Nutzende entscheidet, an welcher Stelle des Stücks er beginnen möchte zu spielen.
  2. Vorspielen lassen: Die App spielt alle Noten vor und differenziert auch zwischen linker und rechter Hand
  3. Gemeinsam üben: Anschließend kann die App über das Mikrofon des Spielenden erkennen, ob Fehler hinsichtlich des Tons und Rhythmuses vorliegen und erstellt Verbesserungsvorschläge.

JM: Durch das Scannen der Noten ermöglichen wir es jedes Stück zu üben. Wir sind auf keine Datenbank angewiesen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

TT: Da wir ein digitales Produkt haben, sind wir relativ glimpflich durch diese Krise gekommen. Aber natürlich merken auch wir, dass Investoren insgesamt vorsichtiger geworden sind.

JM: „Glimpflich“ ist gut (lacht) Tiberius hat es mit seiner Idee ohne einen einzigen Euro Marketingbudget immerhin in die Top 50 Apps in Deutschland in der Kategorie Bildung geschafft.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

TT: Die Menschen wenden sich zunehmend digitalen Produkten zu, wenn es um das Erlernen von neuen Fähigkeiten geht. Es geht nun darum, passende Lösungen zu finden, bei denen man sich individuell auf jeden einzelnen einstellt. 

HalbeStunde, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

TT: Wir wollen Marktführer werden

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

TT: Es ist nie zu früh oder zu spät, um ein Unternehmen zu gründen, egal ob mit 15 oder mit  63.  Hauptsache ist, man hat in seinem Bereich eine Expertise und man versucht ein relevantes Problem zu lösen. Nutze die Chancen der neuen Bundesländern( wie MV oder Brandenburg), Berlin ist klasse, aber man ist nur einer von vielen. Schaut auch mal was es für Veranstaltungen außerhalb von Deutschland gibt.

JM: Versuche den Kunden so gut wie möglich zu verstehen, konkret anstatt gleich in den Produktbau zu gehen, lieber intensive Marktbefragungen und Kundeninterviews durchführen um die Kernhypothesen der Geschäftsidee zu validieren.

Den Entwicklungsprozess in Phasen gestalten und immer wieder MVPs oder nächste Lösungen am Markt spiegeln

Vor dem Hintergrund der emotionalen Achterbahnen als Gründer: Baut Euch ein Team auf, indem Ihr Euch gut ergänzt und gegenseitig unterstützt, dann werdet Ihr unschlagbar.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Tiberius Treppner (TT) und Dr. Johannes Matthias (JM) für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid bereit, jeden Tag zu lernen und euch weiterzubilden

0
James AI To-Do-App künstlicher Intelligenz Aufgabenplanung

James AI innovative To-Do-App die mithilfe von künstlicher Intelligenz Aufgabenplanung automatisiert

Stellen Sie sich und das Startup James AI doch kurz unseren Lesern vor!

Ich heiße Philipp Rückert, wohne in Würzburg und bin der Gründer von James AI. Wir von James AI haben eine innovative To-Do-App entwickelt, die mithilfe von künstlicher Intelligenz die tägliche, manuelle Aufgabenplanung automatisiert ersetzt. Auf diese Weise steigern unsere User ihre Produktivität und sparen unglaublich viel Zeit, die sie nicht mit Planung und Priorisierung von To-Dos aufwenden müssen. So kann man sich auf die wichtigen Aufgaben konzentrieren und am Ende des Tages von mehr Freizeit profitieren.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

In vielen Menschen steckt so viel unfassbare Produktivität, aber sie schaffen es leider nicht, diese auch umzusetzen. Ablenkungen, Zeitmangel und eine falsche Priorisierung führen oft dazu, dass sie ihre Ziele nicht oder erst in viel mehr Zeit erreichen, die sie eigentlich mit gutem Aufgabenmanagement bräuchten.

Welche Vision steckt hinter James AI?

Dass sehr viel mehr Menschen Erfolg haben und ihr Potential voll ausschöpfen können, um große Ziele zu erreichen!

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist die Umsetzung bei der Programmierung. Wir haben so viele Ideen, aber wenn man versucht, diese von Anfang an 1:1 umzusetzen, kommt man schnell an seine Grenzen und es dauert sehr lange, bis die endgültige Version steht. Daher mussten wir erst einmal planen, was die ersten und wichtigsten Funktionen von James AI sein sollen, damit James als nützliches Tool die eigene Produktivität jeden Tag steigern kann. Wir haben noch einige Funktionen in petto, die wir nach und nach einbauen und aktivieren werden. Vor allem bei der Programmierung ist es wichtig, schrittweise zu arbeiten, damit man durch fortwährende Tests Fehler und Bugs vermeiden und korrigieren kann.

Wir haben James AI komplett gebootstrapt. Wir haben also die Kosten so gering wie möglich gehalten und James durch unsere reine Arbeitskraft aufgebaut. 

Wer ist die Zielgruppe von James AI?

Unsere Zielgruppe besteht vor allem aus Unternehmern und Agenturen; ebenfalls aber auch aus NGOs, Schülern und Studenten, die bei uns aufgrund ihres oft sehr eingeschränkten Kapitals einen Sonderpreis erhalten. 

Wie funktioniert James AI? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bei James AI können die Nutzer ganz einfach Aufgaben mit der geschätzten Dauer und einer eventuellen Deadline eintragen und die künstliche Intelligenz ermittelt dann automatisch anhand unterschiedlicher Kriterien die optimale Aufgabenreihenfolge. Hier liegt bereits ein großer Unterschied zu herkömmlichen To-Do-Apps, bei denen der User selbst die Priorität und die Reihenfolge manuell festsetzen muss. Das erfordert natürlich viel mehr Zeit und erschwert, den Überblick zu behalten, falls mehrere Dinge am Tag erledigt werden müssen. 

Beim Abarbeiten unterstützt unser Fokusmodus zusätzlich den Benutzer, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die jetzt als nächstes erledigt werden müssen. Ebenfalls dieses Feature ist man bei anderen Apps nicht vorhanden.

Eine neue Funktion, die wir erst vor Kurzem implementiert haben, ist die Teamfunktion: Bei dieser erstellt ein Nutzer einem anderen eine Aufgabe, die derjenige, der sie ausführen soll, einplanen oder weiter an einen Dritten schicken kann. Auf diese Möglichkeit muss man nicht ständig Nachrichten hin- und herschicken, die zusätzlichen Aufwand bedeuten und vielleicht übersehen werden.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Öffentliche Messen konnten wir in den letzten Monaten natürlich nicht besuchen, um uns weiter zu vernetzen. Da wir allerdings eine digitale Plattform nutzen, haben wir uns auf die dortigen Inhalte und Soziale Netzwerke im Internet fokussiert.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Dank des Internets haben wir die Möglichkeit, so gut und schnell wie nie zuvor vernetzt zu sein. Das haben wir natürlich wie so viele andere auch genutzt und unsere Meetings über Videocalls abgewickelt. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Sehr viele Menschen mussten in den letzten Monaten von zu Hause aus arbeiten und waren auch als Angestellte so selbstständig wie selten. Da viele Homeoffice-Skeptiker dieser Arbeitsweise nun offener gegenüberstehen, sehen wir unsere Chance darin, dass noch mehr Arbeitnehmer einen kleinen Helfer benötigen können, der ihnen ihre Organisationsarbeit abnehmen kann; dafür haben wir mit James AI die perfekte Lösung entwickelt.

Zusätzlich zur Unterstützung haben wir einen Blog-Artikel mit den 20 besten Tipps fürs produktive Arbeiten im Homeoffice erstellt   

James AI, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten mit James AI alle derzeitigen To-Do-Apps verdrängen, bei denen man immer noch Tag für Tag die gesamte Aufgabenplanung manuell vornehmen muss. Unser Ziel in fünf Jahren ist, 1 Mio. Kunden weltweit zu haben.  

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als erstes: Sucht euch ein Vorbild oder einen Mentor, von dem ihr lernen könnt. Nichts ist so wichtig, wie von bereits erfolgreichen Menschen zu lernen. Nur wenn sie das geschafft haben, was ihr erreichen möchtet, können sie euch auch wirklich weiterbringen.

Wenn ihr eine super Idee habt, stellt euch nicht die Frage, ob ihr sie verwirklichen könnt, sondern wie. Ein positives Mindset ist bei der Umsetzung sehr entscheidend. Habt Vertrauen und schaut, wer euch wie helfen kann. Hierbei hilft wieder Tipp 1: Seid bereit, jeden Tag zu lernen und euch weiterzubilden.

Vernetzt euch! Je mehr Menschen ihr kennt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass euch jemand unterstützen kann und euere Idee/euer Startup bekannter macht. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Philipp Rückert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Was ist das schlimmste, was passieren kann?

0
embauerment landwirtschaft ernährung

embauerment hat es sich zum Ziel gemacht Landwirtschaft und Ernährung nachhaltiger zu gestalten

Stellen Sie sich und das Startup embauerment doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Reenie und Sinjo von embauerment und mit unserem Start-up wollen wir Landwirtschaft und Ernährung nachhaltiger machen. Dies funktioniert am besten, wenn BürgerInnen und Bauern/Bäuerinnen gemeinsam die landwirtschaftliche Zukunft regional vorantreiben. Mit embauerment könnt ihr auf unserer Onlineplattform eure/n regionale/n Bauern/Bäuerin unterstützen, auf bio umzustellen und die Direktvermarktung auszubauen. Im Gegenzug erhaltet ihr Produkte und Aktivitäten vom Hof oder aus der Region. Gemeinsam beschleunigen wir so die Umstellung auf eine ökologische und faire Landwirtschaft.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben uns dafür entschieden, weil wir direkten Einfluss nehmen und Lösungsansätze für Herausforderungen, wie Agrarwende und Klimawandel, bieten wollen.

Welche Vision steckt hinter embauerment?

Unsere Vision ist, einen digitalen Ort zu schaffen, in dem BürgerInnen und Bauern/Bäuerinnen gemeinsam die Agrarwende beschleunigen, sodass in Zukunft mehr nachhaltige Landwirtschaft auf unserem Boden stattfindet und weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Es soll eine Plattform des Austausches, der Unterstützung, der Aufklärung und der unabhängigen Informationen über Landwirtschaft sein. Wir wollen darüber informieren, wie genau unsere Lebensmittel hergestellt werden. Das können uns Bäuerinnen und Bauern am besten erzählen. Dazu wollen wir in den digitalen und analogen Dialog gehen und so BürgerInnen und Bauern/Bäuerinnen wieder näher zusammenbringen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir sind seit einem Jahr dabei und die größten Herausforderungen waren und sind die vielen Raufs und Runter, die eine Gründung mit sich bringt, und die gesellschaftliche Herausforderung, dass Deutschland kein Gründungsland ist und es daher schwer ist, sich nicht von der Idee abbringen zu lassen.

Wer ist die Zielgruppe von embauerment?

Wir sprechen vor allem LOHAS (lifestyle of health and sustainablity) an. Also BürgerInnen, denen Tierwohl wichtig ist, die Nachhaltigkeit in ihr Leben integrieren, denen Ernährung und Gesundheit am Herzen liegt und die sich für ihre Land(wirt)schaft interessieren.

Aufgrund des Plattformcharakters haben wir aber neben BürgerInnen auch LandwirtInnen als Zielgruppe. Hier sprechen wir vor allem die an, die in der Umstellung sind oder sich vorstellen können, in die Umstellung auf Ökolandbau oder Direktvermarktung zu gehen.

Wie funktioniert embauerment? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Als BürgerIn gehst du auf unsere Plattform und entdeckst, welche/r Bauer/Bäuerin in deiner Region umstellt. Du entdeckst die Betriebe und entscheidest dich für eine Tier- oder Ackerpatenschaft und suchst dir Dankeschöns aus, Produkte oder Aktivitäten direkt vom Hof. Mit deiner finanziellen Unterstützung bekommen Bauernhöfe gesellschaftlichen Rückhalt und eine Anschubfinanzierung, um Ihre Betriebe auf Ökolandbau oder Direktvermarktung umzustellen. Alle gewinnen durch gesteigerte Biodiversität, sauberes Grundwasser und fruchtbaren Boden. Wir konzentrieren uns auf die Umstellungsphase und heben uns dadurch von anderen ab. Des Weiteren kombinieren wir die Themen Patenschaften, Crowdfunding und Direktvermarktung auf unserer Onlineplattform und unterscheiden uns auch dadurch von anderen AnbieterInnen.

embauerment, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren ist embauerment die führende Plattform für lokale Agrarwende. Wir sind deutschlandweit aktiv. Wir haben embauerment mit einem Weiterbildungsangebot für LandwirtInnen erweitert und sind der erste Anlaufpunkt für ausführliche, einfache, wissenschaftsbasierte Informationen über Landwirtschaft.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Einfach mal machen mit der Fragestellung, was ist das schlimmste, was passieren kann?

2. Ziele und Kompetenzen klar haben, sodass äußere Einflüsse keine Chance haben.

3. Kommunikationskompetenz ist ein wichtiges Element, um erfolgreich zu sein.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Reenie und Sinjo für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Einfach machen

0
Kugel und Niere Kultur- und Kreativpilot

Christian Alt, Michael Bartlewski, Anna Bühler, Elisabeth Veh Gründer*innen von Kugel und Niere wurden als Kultur- und Kreativpilot 2019 ausgezeichnet.

Stellen Sie sich und Ihr Startup Unternehmen doch kurz vor!

Wir sind Kugel und Niere, eine Podcast-Produktionsfirma aus München. Wir produzieren Audio-Geschichten von der Idee bis zum fertigen File.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Die initiale Inspiration waren die großartigen Storytelling-Podcasts aus den USA: This American Life, Radiolab, Love+Radio… Diese Podcasts sind spannend, ergreifend, intim. So etwas gab es 2018 auf dem Deutschen Podcastmarkt nicht. Das hat uns gefehlt. Als erfahrene Radio-Journalist*innen haben wir dann gedacht: Na dann machen wir’s halt selber! 

Welche Vision steckt dahinter?

Wir wollen die Erzähltradition unserer Lieblingspodcasts nach Deutschland holen.

Was war bei der Gründung Ihres Unternehmens die größte Herausforderung?

Vielleicht sogar: Die Gründung selber. Da wir alle in erster Linie Kreative sind und die meiste Zeit als freie Journalist*innen gearbeitet haben, war uns der Business-Aspekt eines eigenen Unternehmens erstmal neu. Aber zum Glück haben wir in unserem Job auch gelernt, zu recherchieren und uns Wissen selber anzulesen. Mit Hilfe einiger befreundeter Unternehmer*innen, die uns wertvolle Tipps gegeben haben, haben wir so irre viel gelernt.

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Sollte man sogar. Auch wenn wir absolute Verfechter ausgereifter Konzepte sind und unsere Ideen auch gerne schon auf dem Papier so perfekt wie möglich haben – manchmal tut ein Sprung ins kalte Wasser auch total gut. Nur: Man sollte dann nicht erwarten, dass man schon am Ziel ist, nur weil man einfach mal losgelegt hat. Die Herausforderung ist es dann, diese Idee im laufenden Prozess immer wieder zu hinterfragen, ehrlich zu sein und sich zu trauen, im Zweifel doch nochmal bei Null anzufangen.

Wie sind Sie auf die Auszeichnung Kultur und Kreativpiloten aufmerksam geworden?

Wir haben von anderen ehemaligen Kreativpilot*innen von der Auszeichnung erfahren und uns direkt beworben!

Wie wichtig sind solche Auszeichnungen?

Uns hat es besonders Spaß gemacht, ein Netzwerk zu anderen Gründer*innen aufzubauen und die Erfahrungen untereinander auszutauschen.

Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?

Wir wollen wachsen und hoffen, dass wir mit Kugel und Niere weiter einzigartige Audio-Geschichten erzählen können. Journalistische Dokus genauso wie fiktionale hörbuchartige Storys. Mit Podcasts wie „Made In Germany – Das Flughafenfiasko BER“ oder unserem ersten Fictionpodcast „Lynn ist nicht allein“ sind wir da dieses Jahr erste große Schritte gegangen. Am wichtigsten ist es uns aber, uns selber auch immer wieder zu überraschen. Darum hoffen wir, dass wir in 5 Jahren da stehen und sagen: Das wir mal SO WAS Gewagtes machen, hätten wir vor 5 Jahren wirklich nicht gedacht.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründer*innen mit auf den Weg geben?

  1. Einfach machen.
  2. Nicht davor zurückschrecken, wenn man keine Erfahrung in bestimmten Dingen hat – zum Beispiel eine Firma zu gründen.
  3. Nicht auf das hören, was wir sagen.

Jedes Jahr werden im Namen der Bundesregierung 32 Unternehmen als Kultur- und Kreativpiloten Deutschland ausgezeichnet. Bewerben können sich Unternehmen, Selbständige, Gründer*innen und Projekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft und deren Schnittstellen zu anderen Branchen. Die Bewerbung kann via Online-Formular auf www.kultur-kreativpiloten.de eingereicht werden. Das diesjährige Bewerbungsverfahren geht vom 1. Juli – 16. August 2020.

Fotograf/Bildquelle: Julian Wenzel

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Umgeben Sie sich mit den Besten

0
Qobuz

Qobuz qualitativ hochwertiger Onlinemusikservice, der sowohl Streaming-Abonnements als auch Musik zum Kauf in einem Downloadstore anbietet

Stellen Sie sich und das Startup Qobuz doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Denis Thébaud und ich bin seit mehr als vier Jahren CEO von Qobuz. Qobuz ist ein qualitativ hochwertiger Onlinemusikservice, der sowohl Streaming-Abonnements als auch Musik zum Kauf in einem Downloadstore anbietet und sich als Pionier für hohe Klangqualität mit seinem Angebot an anspruchsvolle und audiophilen Musikliebhaber richtet. 

Unser Musikkatalog aus mehr als 60 Millionen Tracks bietet den bestmöglichen Klang in CD- und Hi-Res-Qualität und unsere User finden bei uns zahlreiche exklusive redaktionelle Beiträge und Hintergrundinformationen zu Musikthemen, die von unseren Musikexperten zusammengestellt werden.

Bei Qobuz ist alles handgemacht. Wir arbeiten nicht mit Algorithmen, sondern stellen in Handarbeit alle Playlists sowie die wöchentliche Auswahl von musikalischen Neuerscheinungen zusammen. Qobuz ist derzeit in elf europäischen Ländern sowie den USA aktiv und arbeitet stetig an der Erschließung neuer Märkte.

Warum wurde Qobuz gegründet?

Qobuz wurde mit dem Ziel gegründet, auf dem Markt der digitalen Musik eine Alternative zu schaffen, die das künstlerische Werk und seine Macher – die Musiker, aber auch die Autoren, die Produzenten, die Toningenieure, die Plattenfirmen usw. – respektiert und angemessen wertschätzt. Während die digitale Audiolandschaft lange Zeit von dem MP3-Format beherrscht wurde, das den Klang zugunsten einer kleineren Dateigröße komprimiert und damit den Klang wie auch die Musik beeinträchtigt, wollte Qobuz es möglich machen, digitale Musik in verlustfreier Soundqualität genießen zu können, damit die Musik so gehört werden kann, wie sie von ihren Machern gedacht, konzipiert und im Studio aufgenommen wurde.

Welche Vision steckt hinter Qobuz?

Qobuz hatte von Anfang an eine Vorreiterrolle inne und hat sich nie gescheut, neue Wege zu gehen. Qobuz war der erste Service, der seinen gesamten Katalog von Anfang an in verlustfreier FLAC 16-Bit Qualität anbot, die mit der Qualität einer CD vergleichbar ist. Zudem war Qobuz der weltweit erste Service, der einen großen Teil seines Katalogs in Hi-Res Audio-Qualität (24-Bit bis zu 192 kHz) und somit in der bestmöglichen Audioqualität, die die Musik eins zu eins so wiedergibt, wie sie im Studio aufgenommen wurde, im Streaming bereitstellte.

Wer ist die Zielgruppe von Qobuz?

Qobuz richtet sich an all jene, die eine Leidenschaft für Musik haben sowie an jene, die auf der Suche nach der besten Klangqualität sind. An diejenigen, die sowohl die Musik suchen, die sie kennen und lieben und hin und wieder auch neue Musik entdecken möchten. Qobuz ist mehr als nur ein Musikservice – wir bieten eine Alternative zu Ihrem Lieblingsplattenladen und unsere Musikredakteure stellen unseren Usern stetig neue Musik vor, die sie bisher noch nicht kennen. Zudem umfasst unser Service redaktionelle Beiträge rund um die Musik, Albenrezensionen sowie Künstlerinterviews und auch das Stöbern in digitalen Booklets zu den Alben ist über unsere Apps möglich. 

Wie funktioniert Qobuz? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Für Qobuz hat Musik einen echten Wert. Aus diesem Grunde bieten wir kein “Freemium”-Abonnement an, das kostenlos zugänglich ist und wir setzen uns dafür ein, dass die Künstler angemessen für Ihr Schaffen entlohnt werden. Weil wir Musik als ein Kunstwerk betrachten, das von Menschen für Menschen geschaffen wurde und diese verbindet, arbeiten wir nicht mit Algorithmen, sondern präsentieren handgemachte Playlists, Artikel und musikalische Empfehlungen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Durch Corona hat sich vor allem unser Arbeitsalltag verändert, da wir zunächst einmal aufs Homeoffice umgestiegen sind und unsere Meetings per Videokonferenz abgehalten haben. Vor allem haben wir aber natürlich durch unsere Partner wie Labels und Plattenfirmen mitbekommen, wie sehr die Musikwelt unter dem Ausfall der Live-Konzerte und Festivals gelitten hat. So haben wir uns gleich zu Beginn dazu entschieden, zu helfen und haben unsere gesamten Einnahmen aus Streamingabonnements und Downloadkäufen vom 15. April bis zum 15. Mai dieses Jahres zu 100% an die Rechteinhaber gespendet.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Diese Krise wird die Künstler anspruchsvoller in Bezug auf Musikvergütungsmodelle machen. Wir sehen eine positive Entwicklung von bezahltem Streaming im Vergleich zu kostenlosen Modellen, die auf Werbung basieren. Wir erwarten auch eine höhere Nachfrage der Kunden nach Musikqualität und eine Koalition von Künstlern und Rechteinhabern zur Bekämpfung des Stream-Rippings, also des illegalen Kopierens von Musik von Seiten wie YouTube.

Qobuz, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden in mindestens 30 wichtigen Ländern an Bekanntheit gewonnen haben, und mehr denn je werden wir uns in der Musikindustrie als “ahead, above, apart” positionieren. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Behalten Sie die Kontrolle über Ihr Unternehmen, um Ihren Traum wahr werden zu lassen.

Umgeben Sie sich mit den Besten.

Arbeiten Sie sehr hart.

Fotograf/Bildquelle: Jean-Baptiste Millot

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Denis Thébaud für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Die Krise auch als Chance zur Veränderung sehen

0
Invisible Foods rettet Lebensmittel Wertschöpfungskette

Invisible Foods rettet Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette

Stellen Sie sich und das Startup Invisible Foods doch kurz unseren Lesern vor!

Mit Invisible Foods retten wir Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette: Unser B2B-Marktplatz vermittelt überschüssige Lebensmittel zwischen Herstellern und Produzenten.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Täglich werden unzählige Ressourcen durch einen intransparenten Umgang mit Lebensmitteln verschwendet. Das wollen wir mit Invisible Foods ändern.

Welche Vision steckt hinter Invisible Foods?

Unsere Vision ist es, Lebensmittel entlang der Produktions- und Lieferkette zu vermitteln, um damit die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Wir entwickeln eine Lösung, die nicht nur kurzfristig (durch die Vermittlung), sondern auch langfristig (durch das Sammeln der Daten und der daraus abgeleiteten Optimierungen) einen positiven Beitrag zu unserem Ökosystem beiträgt. Wenn wir aufzeigen, an welcher Stelle Überschüsse bzw. Abfälle anfallen, kann diese Information gleichzeitig auch eine Inspirationsquelle für neue Produkte bzw. Startups und Unternehmen sein.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Das Projekt ist als Innovationsidee aus dem Unternehmen Sleighdogs und in Zusammenarbeit mit der Berlin Startup School entstanden. Auch mithilfe dieses Rahmens kann das Projekt in den nächsten Monaten auf sein Potential getestet werden. Für dieses Vorhaben konnten wir bereits zwei tolle Partner gewinnen: Die United Nations Economic Commission for Europe, sowie die Rush Group Ltd. (einer der größten Gemüse- und Obst-Händler weltweit). Darüber hinaus sind wir bereits in Gesprächen mit lokalen Produzenten und Lebensmittelrettern aus Berlin.

Die größte Herausforderung liegt aktuell in der Auswertung der vorhanden Daten, sowie der Ableitung eines funktionierenden Geschäftsmodells in Zusammenarbeit mit allen Partnern. Als Marktplatzmodell müssen wir Angebot und Nachfrage gleichermaßen im Blick behalten.

Wer ist die Zielgruppe von Invisible Foods?

Zielgruppe von Invisible Foods sind Produzenten, Händler und Verarbeiter von Lebensmitteln.

Wie funktioniert Invisible Foods? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Auf dem Weg vom Produzenten zum Verkäufer kommt es oft zu unvorhersehbaren Zwischenfällen. Ist bspw. der Reifeprozess zu weit fortgeschritten, nehmen Supermärkte die Ware nicht mehr an. Ist das Lager (über-)belegt, kommt es zum gleichen Szenario. Aktuell versuchen Trader diese Ware mit hohem Zeit- und Kostenaufwand per Telefon oder E-Mail weiterzuvermitteln. Wir haben in diesem Zusammenhang bereits eine Datenbank aufgebaut, die untersucht, an welcher Stelle der Wertschöpfungskette überschüssige Lebensmittel anfallen. Das gilt auch für Lebensmittel, die bereits in der Produktion als Überschuss und somit Abfall gelten. So dient https://www.invisible-foods.eu im ersten Schritt als Informationsplattform: Wir sammeln Informationen darüber, wo und wie viel „Food Loss“ anfällt, noch bevor die Lebensmittel den Endkonsumenten erreichen.

Dies ist die Grundlage für eine B2B-Plattform/Marktplatz, auf der die Überschüsse direkt gehandelt werden können. Damit sorgen wir auch für mehr Transparenz in veralteten Marktstrukturen bzw. Lebensmittelwertschöpfungsketten. Die Vermittlung von Lebensmitteln gestaltet sich auf diesem Wege effizienter, umweltschonender und kostengünstiger.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Durch Corona sind die alten und starren Strukturen der Lebensmittelmärkte kollabiert. Die Nachfrage hat sich stark verändert, Berge aus Lebensmitteln finden keine Abnehmer. Beispielsweise bleiben viele Bauern gerade auf Ihren Kartoffeln durch den Shutdown der Gastronomie sitzen. Aber auch bei Avocados finden fast 50% der Ernte gerade keinen Käufer. Daran hängen nach aktueller auch Hochrechnung 2.000 Bauern, die vor der Insolvenz stehen. Wir sind davon überzeugt mit digitaler Innovation in Zukunft den Markt flexibler und effizienter zu gestalten.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir waren Anfang diesen Jahres noch in der Ausarbeitungsphase, in der wir zunächst Informationen im Zusammenhang mit der Idee gesammelt haben. Im März und April überhaupt jemanden zu erreichen war fast unmöglich. Also haben wir über bereits vorhandene Kontakte versucht an die richtigen Ansprechpartner zu kommen – zwar über Umwege aber teilweise mit Erfolg. Eine Whatsapp-Unterhaltung oder Sprachnachricht hat sich in dieser Zeit als zielführender erwiesen als eine E-Mail.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Krise zeigt noch einmal viel deutlicher wie undurchsichtig und starr der Lebensmittelmarkt ist. Innovationen entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette sind dringend nötig. Alleine bei Fruchtimporteuren wurden in den Monaten März und April 40% mehr Lebensmittel weggeworfen, weil sie nicht vermittelt werden konnten.

Invisible Foods, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen in fünf Jahren die erste Anlaufstelle für Surplus Food in Europa sein, konstant neue Impulse setzen und die Lebensmittelverschwendung bis dahin halbieren. Damit wollen wir auch einen Beitrag zur „Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ unserer Bundesregierung leisten. Gemeinsam mit allen Beteiligten denken wir vom Feld bis zum Teller neu, nutzen neue digitale Möglichkeiten und bringen den Endkonsumenten und Lebensmittel näher zusammen. Eine neue Wertschöpfung schafft neue Wertschätzung – und damit landen weniger Lebensmittel in der Tonne.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Die Krise auch als Chance zur Veränderung sehen, sich immer wieder zu hinterfragen und Dinge zu tun, für die man wirklich brennt.

Es lohnt sich mit möglichst vielen potentiellen Kunden, Partnern oder Mitarbeitern so früh und so viel möglich zu sprechen, anstatt Lösungen im stillen Kämmerlein zu entwickeln.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Nicolas Wenz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Weitermachen, auch wenn es schmerzt

0
dewok tischkochgerät

DeWok innovatives Tischkochgerät gesund kochen, dämpfen und braten

Stellen Sie sich und Ihr Startup doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, mein Name ist Steve Müller und ich bin Gründer der DeWok Design UG. Wir sind ein junges Kölner Startup-Unternehmen, das innovative und außergewöhnliche Ideen, in Erfindungen für den Alltag umwandelt. Wir entwickeln mit großer Leidenschaft, Hingabe und vor allem mit herausragender Kompetenz Produkte, die mehr können und leisten als die Althergebrachten. Produkte, die nachhaltig produziert und dazu noch ein frisches, modernes Design bieten. 

Unser erstes Produkt, unser DeWok, ist ein innovatives Tischkochgerät. Der DeWok läuft ohne Strom, dafür aber mit einem Bioethanol-Brenngel und ist flexibel, wo immer man möchte, einsetzbar. Der DeWok garantiert eine schonende Zubereitung aller Zutaten, sodass Nährstoffe und Vitamine erhalten bleiben.

#WokCooking  #MobileCooking  #HappyCooking  #EasyCooking

Wie ist die Idee zu DeWok entstanden?

Oh, eine schöne Geschichte.…Vor ein paar Jahren hielt ich mich beruflich für 4 Jahre in Asien auf. Um die Winterfeiertage erhielt ich einen Anruf meines besten Freundes. Er erzählte von seinen Feiertagsplänen und beklagte sich über die immer wiederkehrende „Fondue-und Raclette-Kultur“ in Deutschland. Er erweckte in mir, dem Ingenieur, den Drang etwas Neues zu entwickeln, etwas Innovatives. Nach vielen Stunden des Zeichnens, Rechnens und Ausprobierens war DeWok geboren: ein neuartiges Kochsystem, das den asiatischen und den europäischen Lifestyle verbindet, die schonende Zubereitung von Nahrungsmitteln garantiert, den flexiblen Einsatz ermöglicht und ein modernes Design bietet.

#AsiaMeetsEurope #CrossOverCooking  #FreestyleKitchen #gesundessen

Welche Vision steckt hinter dem Tischkochgerät ?

Ziel ist es, mit smarten Küchenartikeln die Küchenwelt aufzumischen. Dafür kombinieren wir hochwertige Qualität mit einer revolutionären Funktionsweise, um so etwas Neues und Aufregendes zu schaffen. Aktuelle und zukunftsweisende Trends lassen wir dabei nicht außen vor. Die DeWok Sets und das DeWok Zubehör sind unsere ersten Produkte der Dewok-Design UG.

Wir stehen für Passion und Qualität. Wir arbeiten kundenorientiert, innovativ, leistungsstark und nachhaltig. 

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war, die richtigen Materialien zu finden, um die Technik, die Funktion und die Qualität unseres DeWoks zu gewährleisten. Außerdem sollte die Konstruktion so gestaltet werden, dass die schonende und gesunde Zubereitung der Speisen in jeder Kochsituation garantiert werde und der User den DeWok jederzeit flexibel einsetzen könne. Am Ende musste unser mobiles Kochgerät vor dem TÜV bestehen.

Patent, Designschutz, Prototypen und die Vorserie wurden mit vielen Überstunden und dem Einsparen von Urlaubs- und Weihnachtsgeld finanziert. Alles klappt, wenn man eine Vision hat.

Wer ist die Zielgruppe ?

DeWok ist für alle da – vom Studenten über den flotten Großstadt-Hipster bis hin zum eingefleischten Grillfan, Camper und Designverliebten. Mit dem raffinierten System lassen sich selbst dort noch köstliche Gerichte zaubern, wo gar keine Küche vorhanden ist. Da es außerdem keine Steckdose benötigt, ist man damit auch nicht ans Haus gebunden. 

DeWok ist hochfunktional und verfügt zugleich über ein schönes Formdesign – eine Kombination, die auch heute längst noch nicht selbstverständlich ist. Auch junge Menschen versuchen wir zu begeistern. Wir besuchen sogar Schulen, um bei Kindern die Lust zum „Selber-Kochen“ zu wecken. Ihnen zu zeigen, hey, Gemüse kann „ yummy“ schmecken, wenn durch eine schonende Zubereitung Nährstoffe und Vitamine erhalten bleiben.

#GesundKochen 

Wie funktioniert DeWok?

DeWok wird komplett zusammengebaut und hochwertig verpackt geliefert. Jedes Set ist ausgestattet mit einem speziellen Brenner und einer Bedienungsanleitung. Nachdem man den Griff an die Pfanne gedreht und diese mit Wasser abgewaschen hat, kann es auch schon losgehen. Einfach den Brenner in der Marmorvertiefung anzünden, die Pfanne auf die obere Marmorplatte legen, fertig. Innerhalb von 2 Minuten hat die Pfanne die Hitze erreicht, die zum Kochen erforderlich ist. Das geht alles sehr schnell, ohne großen Vorbereitungs-Schnickschnack. Durch die Konstruktion und die Auswahl der Materialien kocht man gesund und alle Vitamine und Nährstoffe bleiben erhalten.

Wo liegen die Vorteile? Wo die Unterschiede zu anderen Anbietern

DeWok ist DIE Revolution in der Küche, im Garten, beim Grillen, am See, beim Angeln, beim Picknick, beim Campen… Wo immer man möchte…. DeWok kommt ohne Strom aus. Er ist stabil und man kann mit ihm braten, dämpfen und blanchieren.

Kochen war noch nie so einfach – DeWok lässt Raclette und Fondue alt aussehen.

DeWok ist die smarte Fusion aus asiatischer Kochkunst mit German-Engineering. Unser innovatives Tisch-Kochsystem erfüllt zu 100 % den Kundenwunsch, gesunde und leckere Gerichte mithilfe einer schonenden Zubereitung zu kreieren. Dabei sind  fast alle Koch-Kulturen möglich.

#KitchenRevolution  #MobileKitchentools #cookingtrend

Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

DeWok-Design steht für „Made in Germany“, Lifestyle, funktionales und formschönes Design. Wir sehen uns neben allen hochwertigen Marken stehen. DeWok-Design wird nicht nur in Deutschland sondern auch weltweit die Langeweile aus den Küchen verbannen. Der Kunde wird wissen, wenn er/sie ein Produkt mit dem Namen DeWok-Design kauft , dann kauft er/sie Qualität und Lifestyle.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Als Unternehmer durchläufst Du mehrere Ebenen zum Erfolg. Wichtig ist…Weitermachen, auch wenn es schmerzt. Auch wenn man denkt, es geht nicht mehr. Weitermachen! Es ist eine Probe. Bist Du dafür gemacht?

Die eigene Gesundheit darf man nicht vernachlässigen. Sie gibt die entsprechende Power, die man für den Erfolg und das Durchhalten braucht.

Jeder Unternehmer braucht ein Motto, ein Mantra. Etwas woraus man Kraft schöpft. Ich habe gleich zwei:

„Nur wer für etwas brennt, kann auch entfachen“.

„Gesund bin ich und aus dem Rest muss ich was machen“.  

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Steve Müller für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Eine gewisse Hartnäckigkeit

0
GovRadar Public Procurement 2.0 verbindet KMU und Startups mit Behörden

GovRadar Public Procurement 2.0 verbindet KMU und Startups mit Behörden

Stellen Sie sich und das Startup GovRadar doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Sascha Soyk, ich bin 35 Jahre alt und lebe in München. Bevor ich GovRadar gegründet habe, war ich in einer strategischen Vertriebsrolle bei Palantir beschäftigt. Davor habe ich für das Verteidigungsministerium in Berlin den Bundeswehr Cyber Innovation Hub mit aufgebaut. Ich bin Reserveoffizier und meine erste berufliche Station nach dem BWL-Studium war in der Strategieberatung bei Roland Berger. 

Mit der Online-Plattform ermöglichen wir Behörden eine effiziente Markterkundung und die Gelegenheit, Software-Lösungen anonym zu testen. Wir sorgen dafür, dass auch Produkte von Startups und kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) auf dem Radar der öffentlichen Beschaffer landen. Häufig sind das die innovativsten Lösungen, die aber nicht gesehen werden, weil diese Unternehmen keine dedizierten Sales-Teams für den öffentlichen Sektor haben. Oder weil sie schlicht abgeschreckt sind von den langen Sales-Zyklen und der Prozessintransparenz. Durch GovRadar heben wir die wirklichen Innovationen auf den Radar der Behörden und bringen so die allseits proklamierte Digitalisierung voran. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich kenne beide Seiten der von uns entwickelten Plattform: Sowohl die Perspektive der Softwareunternehmen habe ich kennengelernt. Als auch die Arbeit für eine Bundesbehörde samt aller rechtlichen Auflagen und oftmals schmerzhaften Prozesse. In der Anfangs- und Aufbauphase des Bundeswehr Cyber Innovation Hub habe ich selbst erfahren müssen, wie schwierig, langwierig und auch nervenzehrend Vergabeverfahren im öffentlichen Sektor sind. 

Welche Vision steckt hinter GovRadar?

Wenn Beschaffung von Software mehrere Jahre dauert, ist das für die Behörden frustrierend, weil sie nie die neueste Technologie erhalten. Für KMU ist es anstrengend und viele können sich den langen Atem gar nicht leisten. Und nicht zuletzt ist es für den Steuerzahler eine Vollkatastrophe, dass Technologie teuer eingekauft wird, die nicht mehr „State of the Art“ ist. Dieser Problemstellung wollen wir mit GovRadar entgegenwirken. Langfristig wollen wir eine Plattform für „Public Procurement 2.0“ schaffen und Beschaffung der öffentlichen Hand revolutionieren.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Herausforderung war zu Corona-Lockdown-Zeiten und ist es bedingt weiterhin, Behörden gezielt zu erreichen und ihr Feedback einzuholen. Weiterhin sind nur ganz wenige Investoren offen oder gar spezifisch ausgerichtet auf den GovTech-Markt. Das scheint in anderen Ländern schon attraktiver zu sein. Unser Behörden-Netzwerk, die Erfahrungen in Deutschland und nicht zuletzt ein gewisser Patriotismus gebieten aber, die Unternehmung dennoch hier aufzubauen. Wir sind bislang finanziert durch Eigenmittel und eine Förderung der Regierung Oberbayern. Derzeit suchen wir Investoren, die uns, idealerweise über Wandeldarlehen, eine Finanzierung bis Mitte 2021 geben, um unser Produkt in den Markt tragen zu können.

Wer ist die Zielgruppe von GovRadar?

Unsere Zielgruppe sind Behörden, sowohl auf kommunaler, Länder- und Bundesebene. Hierbei ist uns wichtig, dass wir nicht nur Beschaffer und Vergabestellen ansprechen. Wir wollen ganz bewusst auch die Fachabteilungen, die IT-Abteilung und – vielleicht am wichtigsten – die Nutzer von Software ansprechen. Aus eigener Erfahrung gibt es nichts Schlimmeres, als wenn eine Beschaffung zwar sauber orchestriert und durch den Prozess geschoben wird, am Ende aber die falsche Lösung auf dem Tisch liegt, die kein Nutzer einsetzen will.

Gleichzeitig adressieren wir natürlich Software-Unternehmen. Diese sind aber eher Partner als potenzielle Kunden. Sie stellen ihre Lösungen kostenfrei auf die Plattform.

Wie funktioniert GovRadar? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

GovRadar ist eine Markterkundungsplattform, auf der Anbieter (Softwareunternehmen) und Nachfrager (Behörden) aufeinandertreffen. Für die Akteure aus dem öffentlichen Sektor besteht bei uns die Möglichkeit, effizient zu recherchieren und die verschiedensten Softwarelösungen anonym zu testen. Dabei senken wir die Kosten für die Behörden. Denn oft ist es so, dass für eine Vergabe und die dazugehörige Marktanalyse externe Berater engagiert werden müssen – das ist in der Regel teuer! 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

GovRadar wurde Anfang März 2020 gegründet. Kurz darauf erfolgte der Lockdown. Das war natürlich eine Einschränkung. Denn das bedeutete: Keine Kundengespräche, keine Messen und keine anderweitigen Events, bei denen man GovRadar hätte präsentieren können. Besonders Behörden waren in der Zeit folglich nur schwer zu erreichen. Junge, dynamische und innovative Software-Unternehmen waren natürlich viel offener hinsichtlich der Kommunikationswege. Ansprachen via LinkedIn und Austausch per Zoom waren kein Problem.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Die Gründung erfolgte zum Beginn der Krise. Folglich kannten wir gar keine andere Situation. Wir haben die Zeit der Krise genutzt, um produktiv zu sein und den Marktangang vorzubereiten. So wurde beispielsweise in wenigen Wochen ein erstes MVP erstellt. Nun freuen wir uns, endlich wieder in Deutschland unterwegs sein zu dürfen und auf Kunden zugehen zu können.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Auf der einen Seite hat die Krise den Behörden aufgezeigt, wo sie in puncto Digitalisierung noch Nachholbedarf haben. Hier ist man noch weit hinter dem Standard der Wirtschaft zurück. Viele schreiben sich jetzt erst recht auf die Fahnen, dass sie vorankommen und innovative Lösungen einsetzen wollen. Für die Anbieter auf der anderen Seite entsteht hier die Chance, einen stabilen, relativ krisensicheren Markt zu betreten und so auch kurzfristig weggebrochene Aufträge in der Privatwirtschaft auszugleichen.

GovRadar, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unsere Vision ist, „Public Procurement 2.0“ zu schaffen. In fünf Jahren haben wir hoffentlich nicht nur Behörden geholfen, die richtigen Innovationen zu finden und zu beschaffen. Wir wollen auch den Anbietern den Prozess des Antwortens auf Ausschreibungen erleichtern und automatisieren. Denn das Vergaberecht wird ja weiterhin eine Vorgabe sein, die man auch nicht ändern sollte.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Bevor man gründet, sollte man sich ehrlich nach der eigenen Passion fragen. Das klingt sehr nach Phrasendrescherei, ist aber gerade dann entscheidend, wenn es mal nicht wie geplant läuft und in Märkten, in denen Kunden Authentizität schätzen. Zweitens sollte man sich eine gewisse Hartnäckigkeit zulegen. Denn man ist regelmäßig daran erinnert, dass eine eigene Unternehmung ja kein einfacher Sprint, sondern ein holpriger Marathon ist. Und drittens würde ich immer dafür sorgen, mich mit den richtigen Mitstreitern aber auch Mentoren und Coaches zu umgeben. Das Team ist entscheidend. Alleine packt man es nicht und es macht das Unternehmersein so viel attraktiver, wenn man von anderen lernt! 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Sascha Soyk für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Neueste Beiträge