Freitag, November 7, 2025
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Nicht stehen bleiben!

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HR Frog Bewerberberatung, Personalmanagement und HR-Beratung

HR Frog Bewerberberatung, Personalmanagement und HR-Beratung 

Stellen Sie sich und das Startup HR Frog doch kurz unseren Lesern vor!

In der asiatischen Mythologie steht der Frosch als Symbol für Glück. Genauso möchte HR Frog für seine Kunden ein Glücksbringer sein. Ich heiße Amela Birindžić und ich bin die Gründerin von HR Frog.​ Nach Abschluss meines Studiums „Unternehmensführung & E-Business-Management“ kann ich über 10 Jahre Berufserfahrung im Personalwesen in den Branchen Reisevermittler & Reiseveranstalter, Pharmaindustrie & Pharmaprodukte, IT-Services, Ingenieursdienstleistungen und Luxusgüterhandel vorweisen. Dabei war ich bei namenhaften Unternehmen wie BVLGARI, Hermès und Roche Diagnostics tätig. 

Ich biete folgende Dienstleistungen an: 

Bewerberberatung für Privatpersonen:

  • Erstellung / Optimierung von Bewerbungsunterlagen
  • Individuelles Online-Training eines Vorstellungsgesprächs
  • Prüfung von Arbeitszeugnissen 

Personalmanagement und HR-Beratung für Unternehmen:

  • Recruiting von Mitarbeitern 
  • Personalmarketing / Konzepterstellung eines Employer Brandings inkl. Umsetzung der Maßnahmen
  • Übernahme der Personaladministration 
  • Personalentwicklung / Durchführung des Trainingsmanagements
  • Beratung bei Prozessoptimierung und Digitalisierung von Personalabteilungen

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

In den letzten Jahren kamen viele Freunde und Verwandte mit verschieden Personalfragen auf mich zu oder um ihnen bei ihren Bewerbungen oder Vorstellungsgesprächen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Daraus entwickelte sich die Idee HR Frog für zu gründen. Nach 10 Jahren Berufserfahrung in verschiedenen Festanstellungen im Personalwesen wollte ich meine Leidenschaft für Human Resources in mein eigenes Unternehmen einbringen. Ich helfe Bewerbern schnellstmöglich eine Arbeitsstelle zu bekommen und setze mein gewonnenes Wissen in verschiedenen Kundenprojekten bei Unternehmen ein. Die Tätigkeit ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Man gewinnt zudem sehr viel an Freiheit und Unabhängigkeit.

Was war bei der Gründung von HR Frog die größte Herausforderung?

Es kommen einige Schritte auf dem Weg zur Gründung auf einen Gründer zu. Durch mein Studium konnte ich vieles wie die Erstellung des Businessplans oder der Webseite selbst erledigen, aber dennoch ist es auch wichtig sich externe Unterstützung zu holen. Die größte Herausforderung ist ein Unternehmen zu gründen, dass in sich stimmig ist und wo der Mehrwert für Kunden klar erkennbar ist. 

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Ja! Ich denke, dass es generell keine Perfektion gibt. Als Gründer hat man eine Idee, aber eine Gründung lebt von der Weiterentwicklung und der Anpassung an verschiedene Gegebenheiten und Herausforderung, an der man selbst sowie das Unternehmen wachsen können. 

Welche Vision steckt hinter HR Frog?

Die Vision von HR Frog ist der vollumfängliche Personalberater für Privatpersonen und Unternehmen zu sein, der sich durch Kompetenz, Professionalität und Individualität auszeichnet. 

Wer ist die Zielgruppe von HR Frog?

Die Zielgruppe von HR Frog sind Bewerber und Jobsuchende, die in Deutschland auf Jobsuche sind sowie kleine und mittlere Unternehmen, die eine temporäre Unterstützung im Personalwesen benötigen oder Ihre Personalprozesse optimieren oder digitalisieren wollen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Ich gehe individuell auf die Bedürfnisse meiner Kunden ein und stimme meine Dienstleistung darauf ab. Bei mir erhalten Bewerber z.B. keine Standardbewerbung, sondern individuell auf Sie zugeschnittene Bewerbungsunterlagen. Dafür nehme ich mir sehr viel Zeit für jeden einzelnen Kunden. Als Personalexpertin habe ich sowohl den fachlichen Background durch mein Studium wie auch fundierte mehrjährige Berufserfahrung im Personalwesen, wodurch meine Kunden eine hohe Professionalität in der Abwicklung meiner Dienstleistungen erwarten können.  

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

In der Bewerberberatung merke ich, dass es einen sehr hohen Bedarf an meinen Dienstleistungen gibt, da viele Menschen ihre Arbeitsstelle verloren haben. Auf der Unternehmensseite sind Kunden aktuell sehr vorsichtig mit Neueinstellungen und warten ab, wie sich die Coronasituation weiterentwickelt. Trainingsmaßnahmen wurden bei den meisten Kunden für dieses Jahr erstmal komplett gestrichen. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Ich habe meine Dienstleistung im Hinblick auf die Digitalisierung noch mehr ausgerichtet. Meine Beratungsdienstleistungen biete ich online per Videokonferenz oder per Telefon an. Kundenmeetings finden genauso verstärkt online oder telefonisch statt. Durch die Lockerungen sind jetzt jedoch auch Kundenbesuche vor Ort möglich.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Ich denke, dass die Krise uns zwingt Verhaltensweisen und Handlungen zu hinterfragen. Was vor der Krise (z.B. Homeoffice) undenkbar war, geht jetzt auf einmal. Die Krise entschleunigt auch vieles und lässt uns über Wichtiges im Leben nachdenken. 

HR Frog, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehe ich HR Frog als ein etabliertes und erfolgreiches Unternehmen in der Personalberatung.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

  1. Während der Erstellung des Businessplans sich genügend Zeit nehmen und die Geschäftsidee gut prüfen
  2. Ein gutes Netzwerk aus Experten aufbauen 
  3. Nicht stehen bleiben, sondern regelmäßig sein Tun und Handeln hinterfragen und ggf. anpassen

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Amela Birindžić für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie viele Leute sind bereit, für eine neue Lösung zu bezahlen

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FinCompare Finanzierung

FinCompare Plattform für Finanzierung wie Kredite, Leasing oder Factoring

Stellen Sie sich und das Startup FinCompare doch kurz unseren Lesern vor!

FinCompare verbindet als Hybrid-Berater digitale Antrags-, Analyse- und Kommunikationstechnologien mit der persönlichen Beratung seiner KMU-Kunden durch unabhängige Finanzierungsberater. Auf unserer Plattform haben wir mehr als 250 Banken und Finanzierungspartner, die verschiedene Finanzierungsformen wie Kredite, Leasing, Factoring oder Einkaufsfinanzierung anbieten. Anfragende Unternehmen mit Finanzierungsbedarf können sich so schnell einen breiten Marktüberblick über die Finanzierungsmöglichkeiten verschaffen, diese vergleichen und gleich abschließen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

FinCompare ist meine zweite Gründung. Davor habe ich Watchmaster gegründet, einen Marktplatz für Luxusuhren. Bei Watchmaster habe ich gemerkt, wie langsam und komplex es mit den Hausbanken wird, passende Finanzierungen zu finden. In meinem Fall war es eine Working Capital-Finanzierung für Watchmaster. Das Ergebnis sowie der Prozess waren unbefriedigend und deswegen habe ich FinCompare gegründet.

Welche Vision steckt hinter FinCompare?

FinCompare soll die führende Plattform für Unternehmensfinanzierung werden. Wir wollen wie eine unabhängige Hausbank agieren und Unternehmer, Selbstständige und Gewerbetreibende, Finanzpartner sowie professionelle Berater zusammenbringen – also Menschen mit Technik verbinden. Dabei steht der Mensch, also der User, immer im Vordergrund. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die ersten Monate habe ich FinCompare, das ich Ende 2016 gegründet hatte, selbst finanziert und dann eine Seed Finanzierung mit Angel- und Venture Capital-Investoren gemacht. Zu Beginn des Jahres haben wir unsere erweiterte Series A-Runde erfolgreich abgeschlossen. Eine der größten Herausforderungen auf dem Weg war und ist es, die richtigen Köpfe für das Team zu finden. Wir sind in den vergangenen Jahren schnell gewachsen, alleine der Blick auf die Mitarbeiterzahl von drei auf über 80 zeigt das deutlich. Als Gründer muss man in der Wachstumsphase zunehmend Manager-Qualitäten beweisen und sich um viele andere Dinge kümmern als um das ursprüngliche Ziel: Das beste Produkt am Markt zu bauen. Auch das war und ist sicherlich eine persönliche Herausforderung für mich. 

Wer ist die Zielgruppe von FinCompare?

Wir richten uns an alle KMU mit Finanzierungsbedarf ab 10.000 Euro. Unsere Kunden reichen von Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern und Selbstständigen bis hin zu Firmen mit mehreren Millionen Euro Umsatz. Unsere mehr als 30.000 Kunden bilden also ziemlich genau den deutschen Mittelstand ab.

Wie funktioniert FinCompare? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

FinCompare

Wir haben ein automatisiertes Matching auf unserer Plattform, das mit wenigen Fragen den richtigen Finanzierungsbedarf ermittelt. Anschließend erhält das anfragende Unternehmen erste Angebote, die bereits abschlussfertig sind. Nach einem einmaligen Upload von benötigten Dokumenten, z.B. Jahresabschlüssen, können viele Finanzierungsanfragen innerhalb von 48 Stunden abgeschlossen werden. Was uns unterscheidet ist der weitgehende digitale Antragsprozess gepaart mit unabhängiger Beratung durch unsere Finanzierungsprofis. Das ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale: Unsere Berater begleiten das anfragende Unternehmen bis hin zum erfolgreichen Abschluss der Finanzierung – unabhängig und auf Augenhöhe. Gerade diesen Service schätzen KMU sehr.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Wir haben natürlich sehr viele Anfragen von Unternehmen erhalten, die die Fördermittel-Programme der Bundesregierung, wie beispielsweise die KfW-Sofortkredite, erhalten möchten. Wir haben mit einer schnellen technischen Lösung dazu beigetragen, KfW und Hausbanken bei der Fördermittelvergabe zu unterstützen. Wir sehen uns als Partner des Mittelstandes, der stark und unverschuldet unter der gegenwärtigen Krise leidet. Corona hat der Digitalisierung einen starken Schub gegeben, die Auswirkungen werden wir allerdings erst in den nächsten Monaten und Jahren sehen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben vor allem unser Informationsangebot für Unternehmen rund um Corona ausgebaut. Wir haben eine Landingpage gebaut, auf der unsere Redaktion alle offiziellen Inhalte über Maßnahmen zu Fördermittel, Kurzarbeit, Steuer usw. zusammengetragen hat. Das kam sehr gut bei unseren Kunden an. Zusätzlich halten wir seit Beginn der Corona-Krise wöchentlich ein Webinar mit Experten ab, die zu den unterschiedlichsten unternehmerischen Maßnahmen mit Fachwissen Stellung nehmen. Experten sind dabei häufig Anwälte und Steuerberater, die Themen abdecken, die nicht unbedingt direkt etwas mit Finanzierung zu tun haben. Durch diese Experten-Talks werden wir als vertrauensvoller und kompetenter Partner für unsere Kunden wahrgenommen. Last but not least haben wir uns mit unseren Finanzierungspartnern zusammengesetzt und identifiziert, wie wir Fördermittel, wie beispielsweise die Corona Sofortkredite der KfW und klassische Produkte die aktuell besonders nachgefragt werden wie Factoring und Leasing, noch besser integrieren können.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir sehen die große Chance, dass wir im Bereich Banking einen massiven Digitalisierungsschub erfahren. Wir beobachten diese Entwicklung beispielsweise bei Videoberatung, Video-Legitimation (als Teil des KYC-Prozesses) oder bei digitalen Unterschriften – digitale Basics, die endlich bei Banken Einzug halten. Und siehe da: Es geht auch ohne den Filialbesuch. Wir erhoffen uns ein Aufwachen in Bezug auf Digitalisierung und erwarten, dass viele der Ankündigungen der Banken in Bezug auf Innovationen jetzt rasant in die Tat umgesetzt werden und mehr sind als Lippenbekenntnisse. 

FinCompare, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen Marktführer sein mit unserer Plattform, immer mit dem Ziel, unseren Kunden, den KMU, noch mehr Service zu bieten. Sowohl mit unserer eigenen Marke (FinCompare) als auch mit unserer White-Label Plattform für Banken sowie unserer Lösung für Finanzierungsberater. Wenn alle diese Stakeholder über unsere Plattform zusammenarbeiten sind wir Infrastrukturanbieter. Das ist unser oberstes Ziel.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Einfach machen. Darin steckt, dass man seine Lösung sehr einfach konzipieren sollte aber es dann rach rasch umsetzt. 

Stelle Leute ein, die besser sind als Du. Als Gründer skaliert man selbst nicht. Du musst Köpfe einstellen, die für dich arbeiten, selbstständig denken und entscheiden können. Das bedeutet eine gute Fehler- und Feedbackkultur zu haben. Ich glaube mittlerweile stark an den “Zinseszinseffekt” bei Managementteams.

Marktgröße ist extrem wichtig. Mein Rat an Gründerinnen und Gründer: Baut kein “Feature”, um ein kleines Problem zu lösen. Schaut euch immer an, wie groß das Problem (“Pain Point”) ist und wie groß der Markt ist. Stellt euch also die Frage: Wie viele Leute sind bereit, für eine neue Lösung zu bezahlen? Sofern ihr Venture Capital einsammeln wollt, solltet ihr immer einen Markt nehmen, der mindestens mehrere Milliarden Euro beziehungsweise Dollar groß ist. 

Wir bedanken uns bei Stephan Heller für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich niemals von Rückschlägen einschüchtern lassen

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metamo bollerwagen

Metamo variabler Bollerwagen lässt sich in einen Tisch, einen Grill, eine Liege und weitere nützliche Funktionen umbauen

Stellt Euch und das Startup Metamo doch kurz unseren Lesern vor!

Der Metamo ist der variabelste Bollerwagen der Welt. Das besondere am Metamo ist die Möglichkeit, den Bollerwagen in einen Grill, einen Tisch und verschiedene andere praktische Funktionen, in kurzer Zeit, umzubauen.

Warum habt Ihr euch entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Als der erste Prototyp des Metamo fertiggestellt war, war die Begeisterung unserer Freunde und Bekannten gigantisch. Der Wunsch mehr aus dem Multifunktionsbollerwagen zu machen und ihn auch der Öffentlichkeit anbieten zu können, bewegte uns dazu, ein Unternehmen zu gründen und das Produkt bis zur Serienreife zu entwickeln.

metamo bollerwagen

Welche Vision steckt hinter dem Metamo?

Unsere Große Vision ist es, einen einfachen alltäglichen Gegenstand zu einem multifunktionalen Produkt mit einem vielseitigen Nutzen und hoher Qualität zu verändern. Vergleichbar mit dem Schweizer Offiziersmesser.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie habt Ihr Euch finanziert?

Die größte Herausforderung war auf jeden Fall einen Mittelweg zwischen der Vielseitigkeit des Produkts und den Herstellungs- und Materialkosten zu finden. So mussten wir immer wieder kreativ sein um Bauteile so einfach und praktisch zu gestalten, dass Einsparungen möglich waren. In so einem Prozess muss man natürlich jede einzelne Schraube genau unter die Lupe nehmen. Das Ziel war ein Produkt zu erschaffen, was auch für den Otto-Normalverbraucher erschwinglich ist. Die Finanzierung des Projekts haben wir überwiegend aus der eigenen Tasche gestemmt.

Wer ist die Zielgruppe von Metamo?

Junge, technikbegeisterte Menschen, die gerne auf Festivals oder mit Freunden wandern bzw. campen gehen, aber auch junge Familien, welche ihre Familienausflüge mit dem Metamo etwas aufpeppen möchten.

Wie funktioniert der Metamo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Euch von anderen Anbietern?

Der Metamo lässt sich durch ausgeklügelte Mechanismen schnell und unkompliziert in verschiedene Funktionen umbauen. Der Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Bollerwagen ist, dass man so ziemlich alles was man auf einem Ausflug benötigt automatisch dabei hat. – Bollerwagen, Tisch, Grill. Außerdem heben wir uns auf einem Markt, der vor allem durch sehr billige low quality Produkte geprägt ist mit Qualität und Langlebigkeit von vielen anderen Herstellern ab.

Metamo, wo geht der Weg hin? Wo seht Ihr Euch in fünf Jahren?

Im Juni diesen Jahres konnten wir mit dem Verkauf unserer Erfindung über unseren Online-Shop starten und ab 01. Juli erfolgt die Auslieferung unserer ersten Serienproduktion. Wir hoffen, dass unsere ersten Kunden mit dem Metamo eine Menge Spaß haben und sich unsere Erfindung auf den Campingplätzen, Festivals und den Vatertags- und Familienwanderungen etabliert. Unser Wunsch ist es in den nächsten fünf Jahren kontinuierlich zu wachsen und den Bollerwagenmarkt ein klein wenig zu verändern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würdet Ihr angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Geduld, Durchhaltevermögen und sich niemals von Rückschlägen einschüchtern lassen!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Marc Wenzinger und Niklas Roth für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sich von einem Nein nicht aus der Bahn werfen lassen

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HEIMATHAUFEN soap & precede Körperpflege Duschgel Shampoo

HEIMATHAUFEN: soap & precede umweltbewusste Körperpflege mit Duschgel und Shampoo zum selber mischen

Stellen Sie sich und das Startup HEIMATHAUFEN doch kurz unseren Lesern vor!

Moin, wir sind Boris und Oliver Schumacher und haben 2018 zusammen die HEIMATHAUFEN GmbH gegründet. Im Februar 2019 erblickte dann die Idee zu soap & precede das Licht der Welt –umweltbewusste Körperpflege mit Duschgel und Shampoo zum selber mischen. Unser erstes Produkt, das all in. WASH. 4-in-1., ist ein konzentriertes Pulver, das sich in Verbindung mit Leitungswasser Zuhause in ein Allzweck-Duschgel verwandelt.

Damit bekommt man sozusagen das Beste aus zwei Welten: Körperpflege so umweltschonend und verpackungsarm wie ein festes Stück Seife und doch das flüssige Produkt, auf das viele Menschen einfach nicht verzichten wollen!

Jeder Beutel all in. WASH. ersetzt dabei vier Plastikflaschen und spart so nicht nur 95 % Verpackung – das „fehlende“ Wasser macht das Pulver zudem deutlich leichter als herkömmliche Produkte und reduziert daher die CO2-Emissionen auf dem Transportweg um 90 %. Zudem landet das all in. WASH. ganz platzsparend direkt im Briefkasten – entweder einmalig oder als regelmäßige Lieferung.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Um etwas zu verändern. Wobei, jeder von uns hat jeden einzelnen Tag erneut die Chance, etwas zu verändern – das ist nicht von einer Gründung oder der gewählten Unternehmensform abhängig, sondern vom eigenen Anspruch, einer Vision die einen antreibt und natürlich einer guten Idee. Aber natürlich hilft eine Unternehmensgründung und lenkt u.A. viele rechtliche Themen in geordnete Bahnen. Letztendlich haben wir so recht schnell entschlossen, dass wir unsere ersten Schritte in Sachen Selbstständigkeit und Realisierung eigener Ideen im Rahmen einer GmbH umsetzen wollen.

Welche Vision steckt hinter HEIMATHAUFEN und soap & precede?

Uns als Team und HEIMATHAUFEN treibt vor allem die Überzeugung an, dass wir die Dinge so wie sie sind zwar akzeptieren, aber niemals hinnehmen müssen.  Wir finden so zum Beispiel, dass Unternehmen viel stärker in die Verantwortung genommen werden müssen – denn um wirklich etwas zu bewegen braucht es beide Seiten: Kunden, die bereit sind Neues auszuprobieren und Alternativen zu verwenden UND eben auch Unternehmen, die diese Lösungen anbieten und neue Herangehensweisen ermöglichen. Und zwar nicht in Form von Greenwashing um schnelles Geld zu machen, sondern wirklich aus den richtigen Beweggründen.

Wenn wir uns heute die Personal Care Branche anschauen, ein immerhin 14 Milliarden Euro großer Markt, dann sehen wir, dass unter den Aspekten Nachhaltigkeit und Umbruch die Geschwindigkeit noch zu gemächlich ist. Man stelle sich nur einmal vor, wie viel Kosmetikprodukte die bis zu 90 % aus Wasser bestehen täglich durch die Nation gefahren werden – ein gewaltiges Transportgewicht, das einfach nicht sein müsste. Aber sinnvolle und praktikable Lösungen fehlen bislang, Seifenstücke und festes Shampoo werden größtenteils vom Verbraucher nicht angenommen.

Mit unserer powder-to-liquid Formel möchten wir verändern, wie wir uns morgen waschen und zeigen, dass sich nachhaltiges Leben und Komfort sehr wohl miteinander verbinden lassen – wenn Unternehmen clevere Lösungen anbieten. Deswegen freut es uns besonders, dass wir seit den letzten Monaten nicht mehr Einzelkämpfer auf diesem neuen Markt sind, sondern immer mehr kleine Startups diesen oder einen ähnlichen Ansatz aufgreifen. Es braucht noch viel mehr davon, damit wir gemeinsam dieses neue Prinzip bekannt machen und wirklich einen Wandel herbeiführen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Der Weg von einer Idee zum fertigen Produkt ist lang und damals wussten wir noch nicht, was da in Wirklichkeit alles auf uns zukommen würde. Vor allem hatten wir uns die Entwicklung dann doch etwas einfacher vorgestellt. Zumal wir recht schnell festgestellt haben: es ist nicht nur damit getan, ein wasserfreies Produkt zu entwickeln, sondern Körperpflegeprodukte müssen komplett neu gedacht werden. Dann ein Jahr später ein fertiges Produkt in den Händen zu halten, ist ein ganz besonderes Gefühl, das all die Anstrengungen und Hürden schnell vergessen lässt. Besonders stolz sind wir darauf, dass unsere Rezeptur eine komplette Eigenentwicklung ist und wir zum Beispiel nur für die Zulassungstests etc. ein externes Labor beauftragen mussten. So konnten wir das all in. WASH. bisher vollständig selbst finanzieren.

Wer ist die Zielgruppe von soap & precede?

Eigentlich jeder Mensch, der sein Badezimmer nachhaltig gestalten und auf all die vielen Plastikflaschen verzichten möchte, aber eben nicht auf den Komfort und das Erlebnis eines flüssigen Produktes.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser all in. WASH. ist ein Kombi-Produkt, das sich sowohl für Körper, Haare, Hände, als auch Gesicht eignet. Wir erreichen das, indem wir Inhaltsstoffe ausgewählt haben, die den hohen Ansprüchen an gut verträgliche und naturnahe Kosmetik gerecht werden – so verwenden wir ein sulfatfreies Tensid (Sodium Cocoyl Isethionate), während in anderen Produkten häufig noch Sodium Coco Sulfate oder gar SLS (Sodium Lauryl Sulfate) zum Einsatz kommt.

SCI ist ein besonders mildes Tensid und findet daher auch in Babyshampoos Verwendung. So werden Haut und Haare zwar schön sauber, zugleich wird empfindliche Haut aber nicht austrocknet oder unnötig strapaziert. In Kombination mit hydrolysiertem Weizenprotein und Aloe Vera entstand eine Rezeptur, die für die meisten Haut- und Haartypen geeignet ist und ohne Silikone, Parabene oder andere umstrittene Inhaltsstoffe auskommt. Natürlich vollständig vegan und ohne Tierversuche.

Außerdem haben wir uns gegen die Form einer Brausetablette und für ein Pulver entschieden.

Das bringt gleich mehrere Vorteile: es werden keine Hilfsstoffe benötigt, um die Tablette zum Sprudeln zu bringen – so bleibt genügend Platz für unsere Wirkstoffe. Außerdem lässt sich das Pulver ohne Probleme ganz nach Belieben dosieren.

Da aus dem all in. WASH. Pulver keine wässrige Flüssigkeit entsteht, sondern ein zartes Gel, wird kein besonderes Gefäß wie z.B. ein Schaumspender benötigt – jeder Spender, jede Flasche ist geeignet. Wir sind sogar noch einen Schritt weitergegangen und verkaufen kein eigenes Gefäß. Es ist nicht erforderlich, zusätzlich Spender und Flaschen zu produzieren und in Umlauf zu bringen, wenn wahrscheinlich in fast jedem Haushalt bereits alte Duschgelflaschen auf ein zweites Leben warten oder am Waschbecken ohnehin zur Einrichtung passend ausgesuchte Seifenspender stehen.

Als sozial verantwortliches Unternehmen arbeiten wir zudem für den Versand nicht nur mit einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung zusammen, sondern verpflichten uns darüber hinaus auch dazu, 5 % des Brutto-Verkaufspreises sämtlicher Produkte an nachhaltige Klimaschutzprojekte zu spenden. Mit unserem Bonus-System wollen wir außerdem ein Zeichen im deutschen Recyclingsystem setzen, indem wir für alle von uns in Umlauf gebrachten Verpackungsmaterialien die volle Verantwortung übernehmen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Natürlich kam diese Krise wie für viele Unternehmen äußerst ungelegen. Eigentlich befinden wir uns gerade mitten in der Messezeit und besonders für Startups ist diese Präsenz ungemein wichtig – sie generiert Aufmerksamkeit und das Netzwerk lässt sich super erweitern. Das hat auch für uns viele Pläne über den Haufen geworfen. Aber dennoch konnte der restliche Betrieb gut aufrecht erhalten werden – die Produktion lief weiter, auch der Versand unserer Produkte musste nicht eingeschränkt werden. Da wir viele Dinge ohnehin bereits digitalisiert haben, ließ sich mit der Krise gut leben. Natürlich ist der persönliche Kontakt wertvoller und schöner als ein Online-Meeting. Dennoch müssen wir uns glücklich schätzen, dank dieser Technologien relativ „normal“ weiterarbeiten zu können, wenn auch auf bisher noch ungewohnte Weise.

Man denke an viele andere Branchen, die von Gästen, Passanten und Besuchern leben und drastische Umsatzeinbrüche verzeichnen mussten – im direkten Vergleich dazu, dürfen wir eigentlich gar nicht von einer Krise sprechen.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir befinden uns ohnehin im regen Austausch u.A. mit unseren Lieferanten und Partnern. Dennoch haben wir diesen im Januar 2020 zunehmend intensiviert und auch Vorkehrungen wie z.B. die Anpassung der Materialplanungen getroffen. Und natürlich sämtliche Meetings und Termine auf Online-Plattformen verlagert. Da wir ohnehin digital aufgestellt sind, waren weitreichende Änderungen nicht notwendig.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Es ist jetzt neben dem Zusammenhalten und Rücksicht aufeinander nehmen, vor allem wichtig, dass wir nicht wieder in alte Muster verfallen. Natürlich muss die Wirtschaft wieder anlaufen, selbstverständlich sollte versucht werden, weggebrochener Umsatz aufgeholt zu werden. Wir dürfen das aber nicht um jeden Preis tun, sondern müssen bisherige Produkte und Dienstleistungen nachhaltiger denken – immer mit dem Bewusstsein, dass wenn wir jetzt nichts ändern, das definitiv nicht die letzte Krise gewesen sein wird. Und am Ende des Tages müssen wir uns unsere eigene Vergänglichkeit in Erinnerung rufen, denn egal welche Krisen uns in den nächsten Jahrzehnten treffen – die Menschheit wird stets den Kürzeren ziehen.

Und gerade dieses Bewusstsein kann jungen und anders denkenden Startups den nötigen Aufwind geben – wer jetzt disruptiv denkt, ist für die kommende Zeit gut aufgestellt.

HEIMATHAUFEN, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Unser Fokus liegt momentan darauf, unsere Idee und das „powder to liquid“-Prinzip weiterzuentwickeln, gemeinsam mit anderen Startups groß zu machen und unsere Produktpalette zu erweitern. Natürlich ist auch die Listung im Handel eines unser gesteckten Ziele – langfristig wollen wir so nicht nur in den Drogeriemärkten, sondern auch im LEH verfügbar sein. 

Wir würden allerdings noch einen Schritt weitergehen und wagen die Prognose, dass in ein paar Jahren viele wasserbasierte Körperpflegeprodukte hauptsächlich in einer Pulver- oder Tablettenform erhältlich sein werden. Die Vorteile und Einsparungen an Verpackung und reduzierten CO2-Emissionen überwiegen einfach zu stark – und dass, ohne signifikante Einbußen an Benutzerkomfort. Und auch unabhängig von der Verpackungsthematik ist bereits allein das geringere Transportgewicht ein wichtiger Schritt in die Zukunft und ermöglicht viele weitere Businessmodelle und nachhaltige Lösungen.

Wenn wir also in fünf Jahren auf die Anfänge zurückblicken können, mit dem Wissen, zusammen mit einigen anderen Startups gemeinsam verändert zu haben, wie die Körperpflegeindustrie und deren Produkte funktioniert und damit einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft geleistet zu haben – das ist doch eigentlich mehr als man sich wünschen kann. Natürlich werden die Produkte von soap & precede dann noch nach wie vor erhältlich sein und wir darüber hinaus noch das ein oder andere weitere Konzept umgesetzt haben.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Einfach mal machen – es gibt ganz tolle Ideen da draußen, die wahrscheinlich niemals in Angriff genommen werden, aus Angst davor, zu scheitern.

Sich von einem „Nein“ nicht aus der Bahn werfen lassen – seht es vielmehr als Anlass, den ein oder anderen Ansatz nochmals zu hinterfragen und dabei die zentrale Frage niemals zu vergessen: „was möchte ich damit eigentlich erreichen“. Meist führen mehrere Lösungen und Wege zu diesem Ziel.

Darüber reden – sucht Euch gute Gesprächspartner, mit denen ihr Eure Ideen besprechen, diskutieren und aus vielen Blickwinkeln beleuchten könnt. Häufig kann eine kleine Anmerkung von Außerhalb der nötige Hinweis sein, nach dem man so lange gesucht hat.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Boris und Oliver Schumacher  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Seid anpassungsfähig und hört euch andere Meinungen an

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Jan Valentin ennea captial partners Reisebranche

Interview mit Jan Valentin, GP bei ennea capital partners über die Chancen und Herausfoderungen in der Reisebranche

Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern kurz vor

Ich bin gelernter Journalist, Marketingmann – und seit einem halben Jahrzehnt Unternehmer. Zu meinen Fachgebieten gehören Geschäftsstrategie, Marketing, Investition, Product Development und Change Management. Bevor ich mein eigenes Unternehmen aufgebaut habe, leitete ich den Bereich Global Strategy bei KAYAK und einige anderen Reiseunternehmen. Zuvor hatte ich in der Nachrichtenbranche gearbeitet, wo ich meine Karriere im Reiseteil der Süddeutschen Zeitung begann. 

Stellen Sie uns und unseren Lesern ennea capital partners kurz vor!

Mit einem Team von sieben Mitarbeitern in Berlin, London und München ist ennea capital partners eine VC & Advisory Firma. Wir beraten und investieren in Reise- und Mobilitäts-Startups in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika). Mit einem Team von Branchenexperten haben wir uns in der VC- und / oder Mobilitäts-Startup-Welt den Ruf erarbeitet, hands-on und operative stark zu sein.

In welche Startups investiert ennea capital partners?

Wir konzentrieren uns auf Startups in der Seed Stage mit einem fertigen MVP / ersten Produkt und einem stringenten Geschäftsplan. Wir tendieren dazu, alle Geschäftsmodelle oder spezifische Geschäftsbereiche zu betrachten, während wir uns von Unternehmen fernhalten, die unserer Meinung nach nicht zu 100 Prozent in der Lage sind, das Geschäft sowohl strategisch als auch operativ wirklich zu unterstützen.

Wie sehen Sie die Situation für die Reisebranche wegen Corona?

Die Reise- und Transportbranche befindet sich in der größten Krise ihrer Geschichte. Obwohl diese langfristige Auswirkungen haben kann und sich das Reiseverhalten und die Reisemuster ändern werden, glauben wir nicht, dass die Reisebranche insgesamt in Gefahr ist: Die Zahlen der letzten zwei Jahrzehnte sprechen da eine klare Sprache: Als der 11. September Schockwellen in die ganze Welt sandte, verzeichnete die Welttourismusorganisation weltweit 588 Millionen Reisende. Neun Jahre später – nach dem Höhepunkt der Finanzkrise – reisten 818 Millionen Menschen (2010). Erneut neun Jahre später und man zählt 1,3 Milliarden Reisende im Jahr 2019. Derzeit ist es unmöglich das genaue Ende der Coronavirus-Krise vorherzusagen. Man kann jedoch davon ausgehen, dass in neun Jahren mehr als 1,5 Milliarden Reisende Urlaubs- und Geschäftsreisen rund um die Welt unternehmen werden. Reisen, die ein Zehntel der Weltwirtschaft ausmachen, bleiben ein attraktives Investitionsfeld.

Wie dramatisch sieht die Situation für Reise Startups aus? Wie können Startups jetzt handeln?

In der Regel dauert es mehr als sieben Jahre, um ein erfolgreiches Startup aufzubauen. Frühphasen-Startups mit geringen Einnahmen befinden sich daher möglicherweise tatsächlich in einer guten Position. Sie werden in einem Markt mit weniger Dinosauriern eintreten, sobald die Branche wirklich anzieht.

Bis zum Ende des Jahrzehnts werden derzeit aufstrebende, disruptive Technologien und Unternehmen, die die Buchung und Bearbeitung von Reisen erleichtern, eine beschleunigte Annahme und Skalierung erfahren und für Investoren attraktiv bleiben.

Investieren Sie momentan in die Reisebranche?

Ja, wir investieren unsere ganze Zeit und etwas Geld in Reisen. Wir haben jedoch auch begonnen, unser Portfolio neu zu diversifizieren.

Wie wird sich aus ihrer Sicht die Reisebranche verändern?

Der Urlaubsmarkt ist bereits lokaler, atomisierter und insgesamt weniger technologiegetrieben als der Geschäftsreisemarkt. Dieser Sektor wird sich auch stärker erholen. Wir denken, dass Urlaubsreisen bis spätestens 2022 wieder auf das Niveau von 2019 zurückkehren werden Dies wird wahrscheinlich in Phasen geschehen. Urlaubsreisen zu Zielen, die mit dem Auto oder Zug erreicht werden können, erleben jetzt schon ein Comeback. Wir sehen das gerade bei Ferienhäusern. Bei Paketreisen wird die Erholung langsamer erfolgen. Der Geschäftsreisemarkt könnte für immer schrumpfen, da Unternehmen neue Technologien verwenden, welch die Notwendigkeit von Geschäftsreisen verringern. Dies kann sich auch auf Startups auswirken, die in diesem Feld arbeiten.

Wie können sich Startups bewerben? 

Wir treten über viele verschiedene Kanäle mit Startups in Kontakt – und umgekehrt. Und wir sprechen auf Konferenzen, wir organisieren Startup-Pitches – teilweise mit Co-Investoren. Wir bekommen auch viele Leads von anderen VCs und von Startups, mit denen wir bereits zusammenarbeiten.

Wie läuft das dann ab?

Wir versuchen immer auf jede Anfrage binnen 48 Stunden Feedback zu geben, und erklären dort, ob wir ein Investment für möglich halten oder nicht. Wenn beide Seiten interessiert sind, führen wir dann einen tieferen Due-Diligence-Prozess durch, der Wochen dauern kann. Oft unterstützen wir Startups auch dabei, ihre Material- bzw. Denkprozesse zu verfeinern, um beim Fundraising erfolgreicher zu sein.

Gibt es den richtigen Zeitpunkt, um ein Startup zu gründen?

In gewisser Weise ist Timing alles. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und gut vorhersagen können, was die Zukunft bringen wird und was der Markt will. Generell ist das Timing also sehr wichtig. Es ist insgesamt sehr schwer, alles richtig zu machen. Und es unterscheidet sich für jedes Startup und jede Branche. Der richtige Product-Market-Fit ist das Schwierigste. Und der hängt nun mal vom Timing ab.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Jan Valentin aus?

Viele, viele Videoanrufe mit Startups und neuen Partnern heutzutage, irgendwie effizienter als früher. Wir versuchen ebenfalls effizient als Team zu arbeiten und uns kontinuierlich miteinander zu synchronisieren, um uns gegenseitig zu unterstützen. Kreative Arbeit versuche ich meistens in die frühen Morgenstunden und Wochenenden zu legen.

Welches sind die größten Fehler junger Gründer?

Nicht genug zu fokussieren, von ihrer eigenen Leidenschaft mitgerissen zu werden (die nicht zu einem bestimmten Geschäft passt), mangelndes Teamplay, der Gedanke, dass die Dinge von selbst laufen werden, mangelnder Fokus auf Zahlen.

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?

Seid anpassungsfähig und hört euch andere Meinungen an. Wenn Ihr müsst, richtet euch neu aus und versucht dabei aber auch, eurem inneren Kompass treu zu bleiben. 

Bleibt geduldig, Dinge brauchen ihre Zeit.

Baut so schnell ihr könnt ein starkes Team auf.

Wir bedanken uns bei Jan Valentin für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Keine Doktorarbeit aus der eigen Existenzgründung machen!

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René Starcke Business Mentoring: Businessplan Kundengewinnung

René Starcke Business Mentoring hilft beim Selbständig werden: Businessplan erstellen, Kundengewinnung oder Fremdkapital Beschaffung

Stellen Sie sich und das Startup René Starcke Business Mentoring doch kurz unseren Lesern vor

Nach fast 20 Jahren als Kundenbetreuer und Führungskraft habe ich der Bankenlandschaft den Rücken zugedreht. Ich mochte nicht mehr. Und ich hatte einfach die Nase voll von Pipeline-Meetings, Events zur Kundengewinnung, Ausschusssitzungen, Kollegen, die nur da sind, aber trotzdem Karriere machen. Ich durfte Beiträge leisten, die Anderen angenehm waren. Und ich habe mir die Frage gestellt, welchen Mehrwert bringe ich meinen Kunden? Ich habe mich gefragt, welchen Sinn hat das Ganze hier? Für mich: Keinen mehr!

Eine Sache hat mir aber immer Spaß gemacht: Kunden ehrlich und offen zu beraten und zu betreuen. Und das ist geblieben, wenn nicht sogar stärker ausgeprägt, als je zuvor. Ich möchte Menschen dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen. Nein, ich spreche nicht von Mehrrendite, sondern davon, Menschen zu helfen, sich erfolgreich selbständig zu machen. Das startet meistens damit, einen Businessplan zu schreiben. Textteil und Zahlenteil.

Ich selber habe unzählige Businesspläne lesen dürfen, um festzustellen, ob der Arzt, der Steuerberater oder auch junge Handwerksbetriebe den Kredit bekommen – selten habe ich wirklich sagen können, das es Spaß gemacht hat, den Plan zu lesen und herauszufinden, ob die Zahlen für mich plausibel sind.

Viele habe ich in gemeinsamen Gesprächen mit Kunden entwickelt und verfeinert, so lange, bis die Aussage kam “Ja, das bin ich”

Einen Businessplan zu entwickeln ist nicht einfach, woher soll der Mensch, der einen Tisch bauen kann und diesen dann verkaufen will, das auch können? Muss er das können? Nein, er muss sich dazu Hilfe holen.

Eines höre ich in Gesprächen mit angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern immer wieder heraus: Respekt davor. “Mein Handwerk kann ich, darin bin ich Experte, aber so einen Plan aufstellen? Das Internet liefert mir zwar unzählige Vorlagen, die auch kostenlos, aber ich weiß nicht wirklich, wie ich das Ding mit Leben füllen soll. Die Bank will ihn haben, der Vermieter für die neue Gewerbefläche, aber ich bekomme es nicht hin. Zwar steht da schon was auf dem Papier, reicht das so?”

Jetzt komme ich ins Spiel. Wir schreiben zusammen Deinen Businessplan mit Text- und Zahlenteil. Nach einem ersten Kennenlernen-, Beschnuppern-, was hast Du vor- und wir sind uns einig-Gespräch, treffen wir uns in regelmäßigen Abständen, viele mögen es wöchentlich. In diesen regelmäßigen Meetings, die funktionieren auch online, besprechen wir die Änderungen, Updates, bauen sogar Neues ein. Solange, bist Dein Plan zu Dir passt. Es ist Dein Plan.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

In meinem beruflichen Leben habe ich mir oft die Frage gestellt, warum ich jenes oder welches jetzt tun muss, habe immer mehr gemerkt, dass der Tausch Zeit gegen Geld mir nicht die berufliche Zufriedenheit bringt. Letztendlich ist der Entschluss, ein eigenes Unternehmen zu gründen lange gereift und kein Schnellschuss aus einem Frustmoment heraus. 

Welche Vision steckt hinter René Starcke Business Mentoring?

Existenzgründer*innen dabei zu helfen, erfolgreich ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Sie durch das Wirrwarr der Fragezeichen auf dem Weg dorthin zu lotsen und ihnen letztendlich Klarheit und Sicherheit zu geben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die grösste Herausforderung zum Start bestand darin, es zu tun, es im Kopf wirklich zu wollen.

Aktuell ist es die Kundengewinnung und ich denke, das wird auch so bleiben, denn die Herausforderung des Verkaufens meiner Dienstleistung bestehet darin, dass sie Nichts mit anfassen, testen und von allen Seiten begutachten zu tun hat. Denn das Wesen meiner Arbeit für den Kunden ist nun mal, dass sie nicht im Regal liegt, sondern erst entsteht, wenn sie erfüllt wird. Ich berate den Kunden zu seiner Unternehmensstrategie, ich entwickle einen Businessplan – das entsteht immer erst im Austausch und (oft) im Beisein und in der Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen und Kunden.

Bei Tätigkeit handelt es sich vor allem um eine wenig kapitalintensive beratende Tätigkeit. Zur Aufnahme der Tätigkeit fielen Kosten lediglich in geringem Umfang an. Da zentrale Bestandteile der Büro- und Geschäftsausstattung (insbesondere IT) durch Sacheinlagen abgedeckt wurden, war der Liquiditätsbedarf zu Tätigkeitsbeginn sehr begrenzt. Kosten fielen lediglich für die Erstellung von Marke, Logo, Website, etc. in Höhe von 1650 Euro an. Die Kosten wurden durch Eigenkapital gedeckt. Die Inanspruchnahme eines Bankkredits oder die Aufnahme von Fremdkapital waren so nicht notwendig / vorgesehen.

Wer ist die Zielgruppe von René Starcke Business Mentoring?

Um so genau wie möglich meine Ziel- und Lieblingskunden zu erreichen, habe ich in einem ersten Schritt zunächst versucht, mir ein wirklichkeitsgetreues Bild der soziokulturellen Vielfalt in Gesellschaften, mit den Befindlichkeiten und Orientierungen der Menschen, ihrer Werte, Lebensziele, Lebensstile und Einstellungen sowie ihren sozialen Hintergrund zu erstellen. Mit diesen „Sinus-Milieus“ verstehe ich, was die Menschen bewegt und wie sie bewegt werden können.

Aus untenstehender Grafik ersichtlich, werde ich mich auf die „Neuorientierer“ aus Mittel- und Oberschicht konzentrieren. Dies reicht mir jedoch nicht, um potenzielle Kunden mit ihren Problemen zielgerichtet zu erreichen und anzusprechen.

René Starcke Business Mentoring: Businessplan Kundengewinnung

Wie funktioniert René Starcke Business Mentoring? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Oftmals kommen Gründungswillige an einen Punkt, an dem sie nicht weiter kommen. Alle reden von Businessplänen, auf 10 Fragen gibt es 12 Antworten. Gründer*innen sehen nur noch Fragezeichen. Keine Panik!

Ich zeige Gründer*innen welche Schritte erforderlich sind, um einen Businessplan zu erstellen. Gemeinsam erarbeiten wir einen individuellen Plan. Gründer*innen wissen, was zu tun ist, um Klarheit und die Sicherheit zu erlangen, die sie brauchen, um erfolgreich das eigene Business zu starten.

Im Rahmen meines Coaching Paketes erarbeitet sich der Coachee seinen Plan. Er bekommt mich als Coach an seine Seite, der ihn mit Offenheit, Spass durch einen bewährten und erfolgserprobten Schritt-für-Schritt Prozess führt.

Was mich von anderen unterscheidet? Auf der einen Seite die Kombination von ehemaligem Bänker und jetzigem Coach, auf der anderen Seite, meine Klarheit und Offenheit – ich sage dem Gründer , wenn ich ihn oder seine Idee nicht verstehe und ggf. sogar nicht an die Umsetzung glaube.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Ich habe die Vorzüge von „Online-Coachings“ kennengelernt – eine ideale Ergänzung zum bisherigen 1:1-vor-Ort Coaching.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Durch den Kauf von technischem IT-Equipment und Apps war ich nunmehr in der Lage, Coachings „online“ durchzuführen – anfänglich etwas „komisch“ – aber gut und zielführend.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Innezuhalten und über seine beruflichen Möglichkeiten nachzudenken und Änderungen herbeizuführen.

René Starcke Business Mentoring, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Ortsunabhängig als Coach zu arbeiten, Gründer*innen durch ein ein Online-Coaching-Paket auf ihrem Weg zu unterstützen und zu begleiten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Keine Doktorarbeit aus der eigen Existenzgründung machen!

2. Sich sehr früh Gedanken zu machen, welches Kundenproblem löse ich – wer ist mein Zielkunde – meine Nische?

3. Sich früh Unterstützung holen, die zu mir passt! – ich kenne da einen…

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei René Starcke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Definiere deine Zielgruppe

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K-Factor Copywriting: Werbe- und Verkaufstexte für Unternehmer

K-Factor Copywriting: Werbetexte und Verkaufstexte für Unternehmer

Stellen Sie sich und das Startup K-Factor Copywriting doch kurz unseren Lesern vor!

Wir schreiben leidenschaftliche Verkaufstexte, damit unsere Partner ihre Kunden begeistern! Mein Name ist Kai Gerrit Krause und ich bin der Gründer von K-Factor Copywriting aus Berlin. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Meine Passion ist Vertrieb. Seit Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema und bilde mich konsequent weiter. Vor allem im Bereich des Online-Vertriebs. Im englischsprachigen Raum bin ich dann auf das Thema Copywriting gestoßen. Copywriting? Davon hatte ich noch nie zuvor gehört. Doch je mehr ich mich damit beschäftigt hatte, desto begeisterter war ich. Alles um uns herum ist Copywriting: Jeder Produkttext, jede Mail, jede TV-Sendung usw.

Copywriting ist ein riesiger Markt mit gigantischem Potenzial. Ohne die Ausgaben für Werbung zu erhöhen, können Unternehmer ihre Conversion-Rate wirklich stark erhöhen. Dieses große Potenzial in Kombination mit fehlenden wirklich guten Angebot auf dem deutschen und europäischen Markt waren die Punkte, K-Factor Copywriting zu gründen.

Welche Vision steckt hinter K-Factor Copywriting?

Wir beziehen unser Know-How vor allem aus dem englischsprachigen Raum, da Amerika uns im Bereich Copywriting weit voraus ist. Unsere Vision ist es, dass K-Factor Copywriting der führende Player für Copywriting in Europa wird und ein so großartiges Team aufbaut, dass wir mit unserem Know-How global neue Maßstäbe setzen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Was sicherlich viele Gründer nachvollziehen können sind die rechtlichen Voraussetzungen, die man in Deutschland erfüllen muss. Von AGB bis DSGVO gibt es da ja einiges zu beachten. Hier können wir vor allem auch mal ein Lob an die Berliner IHK aussprechen, die uns bei rechtlichen Angelegenheiten wirklich gut beraten hat.

Die Finanzierung haben wir aus eigenen Rücklagen geregelt. Wir haben als Dienstleister den Vorteil, dass unsere Anfangsinvestitionen relativ niedrig sind. Dennoch sind vor allem in Weiterbildungen einige Ressourcen geflossen, welche sich aber bereits kurzfristig rentiert haben.

Wer ist die Zielgruppe von K-Factor Copywriting?

Jeder Unternehmer, der seine Conversion-Rate erhöhen möchte, ist bei uns an der richtigen Adresse.

Wie funktioniert K-Factor Copywriting? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Auf verschiedenen Freelancer-Plattformen gibt es bereits einige Anbieter für Copywriting. Das ist unserer Meinung nach aber der falsche Weg.

Bei K-Factor Copywriting ist jeder Kunde ein Partner. Das heißt, dass wir die Zahl unserer Partner relativ niedrig halten. So haben wir den Vorteil, dass wir uns mit unseren Partnern intensiv auseinandersetzen können. Was sind die USP seiner Produkte? Wie möchte er sich positionieren? Wer ist seine Zielgruppe? Wir gehen genau auf diese Punkte ein und können dadurch Werbetexte schreiben, die wirklich verkaufen. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Glücklicherweise kaum. Wir haben unser Unternehmen von Anfang an Remote aufgebaut. Das heißt, dass alles über die Cloud organisiert ist und wir sehr gut vom Home-Office aus arbeiten können.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?  

Für den Kontakt mit Kunden stellen wir jetzt komplett auf Remote um. Vor allem bei dem Thema Videokonferenzen sehen wir wirklich große Vorteile für beide Seiten.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Was machen die Leute während der Ausgangssperre? Die Bildschirmzeit steigt stark an und der E-Commerce profitiert massiv. Das ist unser Kerngeschäft. Genau deshalb sehen wir in dieser Krise starke Chancen für uns, da Copywriting immer relevanter wird.

K-Factor Copywriting, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Auf dem Weg, unsere Vision wahr werden zu lassen. In fünf Jahren werde einige Standorte in Europa dazu kommen und wir werden ein großartiges Team haben!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1) Rechtliches: Sucht euch Unterstützung bei den ganzen rechtlichen Angelegenheiten. Vor allem die IHK kann dafür eine sehr gute (kostenlose) Anlaufstelle sein.

2) Kunden im Mittelpunkt: Definiere deine Zielgruppe und biete kostenlosen Mehrwert. So baust du dir treue Partner auf.

3) Struktur und Disziplin: Suche dir ein Tool, um alle deine To-Dos übersichtlich zu halten und ziehe es durch. Es wird sich lohnen!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Kai Gerrit Krause für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Teamkompetenzen und Harmonie

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Siwalu Software KI Bilderkennung Tiererkennung

Siwalu Software KI- basierte Bilderkennung: Shazam für Tiererkennung

Stellen Sie sich und das Startup Siwalu Software doch kurz unseren Lesern vor! 

Hi, wir sind Tim und Kai von Siwalu und gemeinsam entwickeln wir KI-basierte Bilderkennung, welche als das „Shazam für Tiererkennung“ bezeichnet werden kann. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Unsere Leidenschaft für Technik und Innovation war der Hauptgrund, dass wir 2019 die Siwalu Software GmbH gegründet haben. Uns verbindet neben der Begeisterung für Entrepreneurship auch eine langjährige Freundschaft, die als Basis für ein erfolgreiches Zusammenarbeiten dient. Darüber hinaus treibt uns das gemeinsame Ziel an, durch die Verbindung von Technik und Natur einen Beitrag zur Verbesserung der Umwelt zu leisten. 

Welche Vision steckt hinter Siwalu Software? 

Unsere Apps sind eine intelligente mobile Lösung für Tierfreunde, um Tiere besser kennen zu lernen und sich mit der Vielfalt der Natur auseinanderzusetzen. Unsere Vision ist es, in Zukunft durch Künstliche Intelligenz ein Echtzeit-Monitoring der Biodiversität zu ermöglichen, sodass bedrohliche Veränderungen mithilfe eines Frühwarnsystems rechtzeitig erkannt werden. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Die größte Herausforderung ist und bleibt für uns die Monetarisierung. Trotz über 3 Millionen Downloads und mehr als 300.000 Monthly Active Users ist es nicht einfach eine App zu monetarisieren. Die Entwicklung einer API für Unternehmen, die eine Tiererkennung einbinden möchten war ein Schritt, um uns davon etwas unabhängiger zu machen. Bislang sind wir noch vollständig bootstrapped. 

Wer ist die Zielgruppe von Siwalu Software? 

Da wir uns bislang auf Hunde-, Katzen- und Pferdeerkennung beschränken, sind Haustierbesitzer und Haustierbesitzerinnen definitiv unsere primäre Zielgruppe. Wir merken aber, dass die Use Cases ziemlich divers sind. So wird unsere App zum Beispiel in Tierheimen verwendet, um zugelaufene Tiere zu bestimmen oder aber auch einfach nur zum Spaß, um zu schauen welchem Tier man ähnlich sieht. 

Wie funktioniert Siwalu Software? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Unsere Apps funktionieren sehr simpel. Nutzer und Nutzerinnen können einfach ein Bild hochladen oder aus der Galerie auswählen und erhalten im Anschluss automatisch die zugehörige(n) Rasse(n). Die einzige Alternative eine unbekannte Haustier-Rasse zu ermitteln ist ein DNA-Test. Der Vorteil unserer App ist daher, dass wir eine kostenlose und trotzdem zuverlässige Lösung anbieten, die zudem den Aufwand minimiert. Mittlerweile gibt es bereits einige Copy Cats von denen wir uns jedoch qualitativ abheben, sodass wir weiterhin weltweiter Markführer in der digitalen Tiererkennung sind. Unsere neueste Partnerschaft mit Snapchat, die unsere KI in ihre eigene App einbinden, unterstreicht dies auch nochmal. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? 

Wir haben natürlich den Vorteil, ein ausschließlich digitales Produkt zu entwickeln. Daher mussten wir keine Änderungen am Produkt selbst vollziehen. Auch die Umstellung auf Home-Office war keine Problematik, da wir das auch vorher schon allen Mitarbeitern angeboten haben. Trotzdem war es natürlich eine andere Art der Kommunikation, wenn man sich nicht mehr regelmäßig im Büro austauschen konnte. Die einschneidendste Veränderung war jedoch sicherlich die unbestimmte Vertagung des Snap Partner Summit, zu dem wir nach Los Angeles eingeladen waren. Auch wenn die Partnerschaft mit Snapchat nun im Nachhinein virtuell veröffentlicht wurde, wären wir natürlich gerne da gewesen. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? 

Die Umstellung auf Home-Office war eigentlich die einzige größere Anpassung, die wir im Zuge von COVID-19 vorgenommen haben. Regelmäßige Video-Konferenzen haben dann den direkten Austausch im Büro ersetzt. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance? 

Zumindest in Bezug auf Nutzerzahlen und die Dauer der Interaktion mit unserer App hat uns der Lockdown sogar geholfen, da viele in dieser Zeit nach Ablenkung gesucht haben. 

Siwalu Software, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Wir werden unsere Tiererkennung jetzt sukzessive weiterentwickeln und den Fokus noch stärker auf den Aufbau einer Community legen. Langfristig möchten wir eine allgemeine Tiererkennung entwickeln und somit Informationen über jede bekannte Tierart auf dem Planeten zu sammeln, um die weltweit größte und umfassendste Datenbank aufzubauen. Diese soll dann in Zukunft eine Überwachung der Artenvielfalt – also eine Art Frühwarnsystem – ermöglichen, sodass notwendige Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

  1. Interesse: Wichtig ist, dass man ernsthaftes Interesse an der Thematik mitbringt. Einfach nur gründen des Gründens wegen ist weniger sinnvoll.
  2. Teamkompetenzen: Das Team ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor, der über den Erfolg eines Startups entscheidet. Hier sollte jeder einen Bereich abdecken, der essentiell benötigt wird.
  3. Harmonie: Für uns ist es immer klar gewesen, dass man auch Spaß an der Arbeit hat. Man verbringt so viel Zeit mit einem Startup, das wäre ohne eine positive Atmosphäre extrem kraftraubend. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Tim und Kai für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Was man gibt kommt immer irgendwann zurück

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creoptix bioanalytische Instrumente Forschung

Creoptix bioanalytische Instrumente für die Arzneimittel- und biowissenschaftliche Forschung

Stellen Sie sich und das Startup Creoptix doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Line Stigen Raquet und ich bin seit Januar 2020 CEO von Creoptix, einem Schweizer Unternehmen mit Sitz in Wädenswil bei Zürich. Wir entwickeln, bauen und vertreiben modernste bioanalytische Instrumente für die Arzneimittel- und biowissenschaftliche Forschung sowohl für industrielle als auch akademische Labors in Europa und den USA. Unser Team von Kinetik Experten ermöglicht es Wissenschaftlern, die Grenzen der Protein-Interaktionsanalyse dank hoher Empfindlichkeit und robuster Mikrofluidik zu erweitern.

Bevor ich zu Creoptix gekommen bin, habe ich bei Mettler Toledo, QIAGEN und ThermoFisher gearbeitet. Ich leitete Geschäftseinheiten in den Bereichen Laborautomation, In-vitro-Diagnostik und Infektionskrankheiten in China, den USA und Europa. Nach meinem Abschluss in Biochemie und Biowissenschaften, habe ich noch ein Studium am Keck Graduate Institute of Applied Life Sciences in Claremont, Kalifornien, abgeschlossen.

Welche Vision steckt hinter Creoptix?

Creoptix ist bestrebt, Forschung und Entwicklung zu verändern. Wir unterstützen unsere Kunden darin, die Grenzen der Wissenschaft stetig zu erweitern. Wir tun dies, indem wir Lösungen für markierungsfreie kinetische Messungen in verschiedenen Medien und unter Bedingungen anbieten, die viel näher an physiologischen Bedingungen liegen. Unser Antrieb ist es, bessere Medikamente schneller auf den Markt zu bringen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Creoptix ist ein privat finanziertes Unternehmen und wir haben unsere letzte Finanzierungsrunde (Serie C) im September 2019 erfolgreich mit einem Ergebnis von über 8 Millionen Schweizer Franken abgeschlossen.

Der Markt, in dem Creoptix tätig ist, wird von Giganten auf dem Gebiet der biomolekularen Interaktionsanalyse dominiert, daher war die erste Herausforderung unsere neue Sensor- und Mikrofluidik-Technologie bekannt zu machen. Als junges Unternehmen, das ein bahnbrechendes System einführt, hat man nur wenige Gelegenheiten potenzielle Kunden persönlich zu treffen, daher ist es wichtig, einen starken Eindruck zu hinterlassen und sicherzustellen, dass man in Erinnerung bleibt.

Mit unserem innovativen Gerät der zweiten Generation – dem WAVEsystem – das seit 2017 auf dem Markt ist, befinden wir uns nun in der Kommerzialisierungsphase und die Rekrutierung von neuen Talenten ist sicherlich eine der grössten Herausforderungen.

Wer ist die Zielgruppe von Creoptix?

Unsere Kunden kommen aus den Bereichen Arzneimittelforschung, Pflanzenwissenschaften und Diagnostik und arbeiten sowohl in der Industrie als auch in der akademischen Forschung. Wir unterstützen innovative Anwender, die daran interessiert sind, die Wissenschaft weiter zu bringen.

Wie funktioniert Creoptix? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Das Geheimnis hinter unserem bioanalytischen Gerät, dem WAVEsystem, liegt in der Kombination unserer proprietären GCI-Technologie (Grating-Coupled Interferometry) und innovativen Mikrofluidik-Technologie, die es Forschern ermöglicht, die Kinetik in verschiedensten Medien – Puffer, unfiltrierten Reaktionsgemischen, Plasma, Serum und andere – mit hoher Empfindlichkeit zu untersuchen.

Was Creoptix unterscheidet – abgesehen von unserer Technologie – ist der einzigartige Kundenservice. Unser Team zeichnet sich dadurch aus, dass es jedem unserer Kunden einen persönlichen Service bietet. Alle unsere Spezialisten sind Anwendungswissenschaftler, welche die Endbenutzer schulen, beraten und ihr Know-how mit ihnen teilen. Zusätzlich sorgt unser Team von Ingenieuren dafür, dass unsere Instrumente reibungslos funktionieren und qualitativ hochwertige Daten liefern.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Aufgrund der Corona Situation hat Creoptix seinen Fokus auf die gesteckten Ziele weiter geschärft. Auch sind wir sehr stolz darauf, dass unsere Technologie zur Bekämpfung von COVID-19 eingesetzt wird. Wir haben Kunden auf der ganzen Welt, die an verschiedenen Projekten zur Erforschung von COVID-19 arbeiten. Von gross angelegten serologischen Studien über In-Vitro-Diagnostika-Entwicklung und Therapeutika bis hin zur Erforschung von Impfstoffen. Erst kürzlich haben wir unsere Zusammenarbeit mit Prof. Adriano Aguzzi von der Universität Zürich bekannt gegeben. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Anti-SARS-CoV-2-Antikörper zu charakterisieren und so zu messen, ob eine Person dem Coronavirus ausgesetzt war. Wir können es kaum erwarten, bis die ersten Ergebnisse dieser Studie vorliegen.

Unser Unternehmen musste sich auch an die eingeschränkte Mobilität anpassen, die mit den Reisebeschränkungen einherging, und neue Wege finden, um effektiv sowohl mit unseren Kunden als auch intern mit den Mitarbeitenden zu kommunizieren.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Schon sehr früh haben wir das Gespräch mit unseren Mitarbeitenden gesucht und das gesamte Team bereits im Februar auf das Home-Office vorbereitet. Einer der positiven Aspekte eines eigenen Labors ist, dass wir unser eigenes Handdesinfektionsmittel – zum Schutz unserer Mitarbeitenden – herstellen konnten, als Desinfektionsmittel überall ausverkauft war.

Da wir wussten, dass sich die Menschen bei der Arbeit von zu Hause isoliert fühlen können, erhöhten wir die Häufigkeit unserer Teambesprechungen, virtuellen Happy Hours und sogar einer wissenschaftlichen Vortragsreihe. Die Home-Office Zeit war auch eine gute Gelegenheit, gemeinsam mit der Entwicklung unseres Leitbilds zu beginnen.

Darüber hinaus initiierten wir Coachingsitzungen zu Themen der Psychologie und Hirnforschung im Zusammenhang mit einer Ausgangsbeschränkung (Lockdowns) und stellten Instrumente vor, die den Mitarbeitenden helfen sollten, besser mit dieser Art Stress umzugehen.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die Gesellschaft wurde menschlicher und hat sich zusammengeschlossen, um das Coronavirus gemeinsam zu bekämpfen. Die Coronavirus-Krise kann für uns alle auch eine Chance sein, den Alltag zukünftig etwas langsamer anzugehen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Auch hat diese Zeit sicher dazu beigetragen, die Art und Weise zu überdenken, wie wir die Dinge in Zukunft angehen, beispielsweise wie wir kommunizieren, erziehen oder von zu Hause arbeiten.

Creoptix, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Creoptix ist ein globales Unternehmen, das es Wissenschaftlern auf der ganzen Welt ermöglicht, Grenzen der Kinetik zu überwinden, innovative Forschungsergebnisse zu veröffentlichen und der Menschheit zu helfen, die Herausforderungen von heute (und morgen) zu bewältigen. Wir werden dies auch zukünftig zu tun, indem wir weiterhin die innovativsten Biosensoren herstellen und unsere Installationsbasis in den kommenden 5 Jahren erweitern.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Ein Netzwerk von Mentoren und anderen Führungskräften aufbauen, auf das man sich für Unterstützung, Feedback und Ratschlägen – sowohl von Frauen als auch von Männern – verlassen kann.

Als Frauen werden wir schnell kategorisiert. Ignorieren Sie das, bilden Sie Ihre eigene Kategorie. Seien Sie, wer Sie sein wollen und sind Sie authentisch.

Was wir „Versagen“ nennen, ist einfach das Schicksal, das versucht, uns auf einen anderen Weg zu bringen. Lernen Sie daraus und schauen Sie nach vorne. Versuchen Sie, die beste Version von sich selbst zu sein.

Wichtig ist, dass Sie Beziehungen aufbauen, sich vernetzen und sich einbringen, wo immer möglich – was man gibt, kommt immer irgendwann zurück.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Line Stigen Raquet für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Traut euch und fangt einfach an

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Familie kocht stellt die besten vegetarischen und veganen Rezepte bereit

Familie kocht stellt die besten vegetarischen und veganen Rezepte bereit

Stellen Sie sich und das Startup Familie kocht doch kurz unseren Lesern vor!

Wir sind Janine und Volker, beide Mitte 30 und Eltern von 3 Kindern (13, 7 und 6). Wir kochen also jeden Tag für 5 Personen, meistens mehrmals. Wer auch Kinder hat, kennt die ständigen Fragen „was gibt es heute zum Mittag?”, „was gibt es heute zum Abend?” und die auf die elterliche Antwort folgende Mäkelei. Meistens schmeckt es den Kindern zwar sehr gut, aber die Vorurteile scheinen irgendwie angeboren zu sein. Da wir beide schon immer sehr gerne kochen (und das ist auch gut so, denn wir müssen ja auch!), hat jeder von uns schon seine persönlichen Lieblingsrezepte im Kopf gehabt, oder irgendwo auf Zetteln und in Bookmarks über Jahre mitgeschleppt. Die haben wir dann immer mal wieder aus dem Gedächtnis nachgekocht. Trotzdem ist eine der größten Schwierigkeiten – ich denke da stimmen uns nicht nur andere Eltern zu – die Entscheidung:

Was soll ich heute kochen? Uns was auch allen schmeckt!

Klar gibt es fast unendlich viele Ressourcen und Rezepte, aber für ein Gericht muss man sich dann doch entscheiden und unsere verschiedenen Erinnerungen und Zettel hatten wir dann doch nicht täglich greifbar. Familie kocht stellt die besten vegetarischen und veganen Rezepte bereit, nach vielen Kategorien sortiert und einzeln auf Kinderfreundlichkeit und Schwierigkeit beim Kochen bewertet. Hier ist zu erwähnen, dass die Kinderfreundlichkeit wirklich von echten Kindern bewertet wird – denn die Meinungen zwischen Erwachsenen und Kindern gehen da oft unerwartet auseinander. Zu jedem Rezept gibt es außerdem die kompletten Nährwertangaben und eine skalierbare Mengen- und Zutatenliste. Die Zutaten können auf eine automatisch generierte Einkaufsliste hinzugefügt oder visuell in einem Wochenplan kombiniert werden. Wer kein iPad in der Küche hat, kann den Wochenplan auch ausdrucken und an die Wand hängen – wie in der Kantine.

Die Kinder können so ohne Rückfragen sehen, was es gibt. Das ganze funktioniert nicht nur mit unseren eigenen, sondern auch mit den besten Rezepten unserer User. Das ist ein ausgeklügeltes Votingsystem wie bei Reddit, kombiniert mit einer modernen User Experience, Hilfe im Alltag und absoluter Kinderfreundlichkeit für gesunde und leckere Ernährung. Und warum sollst Du Dein Lieblingsrezept in Zukunft bei uns und nicht auf einem der anderen Portale einstellen? Die Geheimzutat ist eine innovative Erfolgsbeteiligung, die nicht nur „Sterne oder Upvotes” als persönliche Bestätigung gibt.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Nachdem wir die Webseite zunächst mehr oder weniger für uns selbst erstellt und dort unsere ersten Rezepte gesammelt haben, sind die Userzahlen dann doch immer weiter gestiegen. Da uns das Kochen immer noch großen Spaß macht und wir fast täglich neue Ideen, aber nicht genügend Zeit haben sie alle umzusetzen, haben wir uns entschlossen das Projekt auf „richtige Beine” zu stellen. Wir sind beide schon ziemlich erfahren in Gründungen und der Selbständigkeit gewesen, daher waren die ersten Hürden für uns nicht mehr allzu hoch. Volker kommt aus einem Haushalt mit zwei selbständigen Eltern und hat mit 15 die erste GbR gegründet, auch in der IT.

Bis heute sind da ein Paar GmbHs, Angestelltenverhältnisse und Zeiten als IT-Freiberufler dazugekommen. Es ist auf jeden Fall hilfreich mit dem Bewusstsein aufzuwachsen, dass man selbst etwas erreichen kann, wenn man hart dafür arbeitet und daran glaubt. Hilfreich waren neben den Gründungen besonders seine Zeiten beim Finanzportal OnVista, dem Hosting-Unternehmen Host Europe (heute GoDaddy) und einem Sportwagenhersteller aus Stuttgart. Einerseits hat er dort viele interessante Menschen kennengelernt, die zwischenzeitlich auch selbst gegründet haben und damit sehr erfolgreich waren, andererseits die Ins und Outs von führenden Web-Portalen, Onlinemarketing, Web Scale-Infrastruktur und starker Kundenbindung von Marken kennengelernt.

Janine hat den Gründergeist genauso in sich verwurzelt und will die Welt ein Stück verbessern. Sie hat ihre eigenen Erfahrungen in verschiedenen Startups gesammelt und wir ergänzen uns perfekt. Außerdem hat sie die notwendigen Einblicke in die Welt des gesunden Lifestyle und der vegetarischen Ernährung und immer tolle Kochideen. Es war also ganz einfach die richtige Zeit, das alles zu verbinden.

Welche Vision steckt hinter Familie kocht?

Wir stellen nur vegetarische und vegane Rezepte auf unserem Portal bereit, weil wir selbst vegetarisch leben und von dieser Ernährungsform überzeugt sind. Man braucht kein Fleisch, um jeden Tag super lecker, abwechslungsreich und gleichzeitig gesund zu essen. Mit unserer Feature-Kombination, die es so am Markt noch nicht gibt, wollen wir immer mehr Menschen die tägliche Arbeit in der Küche zur Freude machen, damit am Ende des Tages glückliche Menschen am Esstisch sitzen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Zum Glück sind wir in einer Branche, in der man bis zum Start keine großen Hürden im Sinne von Eigenkapital überwinden muss. Daher konnten wir „lean” starten und das auch bis heute so durchziehen. Wir konnten uns mit Rücklagen finanzieren und mit dem Gespür für sinnvolle Investitionen, und ziemlich alles selbst umsetzen oder sinnvoll einkaufen. Da ist es hilfreich, dass wir kombiniert die notwendigen technischen und kaufmännischen Skills und natürlich massig Küchenerfahrung gemeinsam auf den Tisch bringen.

Wer ist die Zielgruppe von Familie kocht?

Unsere Zielgruppe beschränkt sich auf Menschen, die täglich essen. Manche haben Kinder, andere wiederum nicht. Das ist auch ganz egal.

Was findet der Leser auf Familie kocht? Woher kommen die Rezepte? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wie schon gesagt, findet der Leser bei uns die besten vegetarischen und veganen Rezepte und kann diese auch selbst bewerten, oder sich an den Bewertungen der anderen User orientieren. Die Rezepte stammen alle von uns, oder sind von unseren Benutzern beigesteuert. Mit dem Zulassen von geprüften User-Rezepten können wir unser Angebot weiter diversifizieren und deutlich ausbauen. Eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist die Kinderbewertung, die den Leser darauf hinweist, wie das jeweilige Gericht aus Kindersicht schmeckt.

Andere Teile unseres Konzeptes, wie eine Einkaufsliste, die automatisch aus Mengen und Zutaten erstellt wird, eine Warenkorbintegration an Lebensmittellieferanten oder ein Wochenplan mit Bildern sind nicht unbedingt neu in der Branche, aber selten alle kombiniert verfügbar. Wir verbinden zusätzlich die besten Elemente von modernen Web 2.0 User Generated Content-Portalen wie Reddit, Instagram und Pinterest mit einer modernen, feingeschliffenen User Experience. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal haben wir eine innovative Erfolgsbeteiligung für Leser-Rezepte eingeführt, damit der Leser selbst zum Autoren werden möchte, und seine besten Rezepte mit der Community teilt. Jeder der gerne kocht und ein Rezept beisteuern möchte, wird mit 50% der Werbeeinnahmen auf seinen Rezeptseiten bei uns belohnt und profitiert so auch mit vom Wachstum. Ein solches seriöses und leicht zu erreichendes passives Einkommen ohne Voraussetzungen suchen heutzutage immer mehr Menschen, entweder als Zuverdienst oder sogar als Teil einer selbständigen Lebensweise, vielleicht sogar ortsunabhängig.

Als Nebeneffekt stellen wir damit natürlich auch einen Teil des Marketings auf breite Beine – die Summe aller Autoren. Natürlich sorgen wir immer für qualitätsgeprüfte Inhalte, einheitliche CI und eine saubere Außenwirkung. Wir haben also eine äußerst spannende Pipeline, klare und erreichbare Ziele und viel Herzblut bei der Umsetzung. Das wird großartig!

Familie kocht, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In 5 Jahren haben wir unsere gesteckten Ziele umgesetzt, mit den täglich sprießenden, neuen Ideen sogar noch übertrumpft und blicken zurück auf eine spannende und sehr aufregende Anfangsphase mit den üblichen Hürden, die wir gemeistert haben. Das geht uns übrigens heute schon manchmal so! Unser Ziel ist es, das führende Portal, bzw. die führende Community für gesunde Ernährung zu werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Viele warten auf „die große Idee”, den Service oder das eine Produkt, das es noch nicht gibt, aber jeder haben will. Dann gründet man und wird automatisch erfolgreich. Und darauf warten zu viele Menschen vergeblich, leider.

Obwohl wir schon mehrmals gegründet haben, kennen wir diesen Gedanken auch ziemlich gut, halten ihn aber für kategorisch falsch und man muss sich selbst regelmäßig daran erinnern. Wenn ich über unser Portal spreche und dann entgegnet wird „aber Rezeptseiten gibt’s doch schon genügend”, macht es mir immer riesige Freude zu antworten: „echt? Das wusste ich noch gar nicht, dann lösche ich das wieder”.

In Wahrheit lebt doch unser Fortschritt von Gründern, die sich trauen den Status Quo zu hinterfragen und Ideen zu haben, wie man bestehende Dinge besser machen kann. Wir sehen das sogar als Win-Win, denn vorhandene Marken und etablierte Zielgruppen machen es viel leichter, sich realistische Ziele zu setzen und diese auch zum Beispiel für Investoren belastbar in Zahlen auszudrücken.

Damit geht doch erst der klassische Startup-Pitch: „wir sind Chefkoch mit guter User Experience und echtem Beteiligungsanreiz”.

Hat Bill Gates aufgegeben, weil es schon Softwarehersteller gab? Oder hat Steve Jobs seine Ideen verworfen, weil es bereits Computerhersteller gab, die augenscheinlich den Markt beherrscht haben? Hat Richard Branson aufgegeben, weil es schon genügend Musikläden gab, oder haben sich vielmehr alle davon inspirieren lassen, dass es eine Nachfrage gibt, die aktuell nicht in der Qualität gedeckt wird, wie man sie selbst gerne als Kunde hätte. Die Liste mit bekannten und erfolgreichen Gründern ist extrem lang und wir haben hier nur 3 genannt. Für die Liste mit Menschen, die bahnbrechende Ideen hatten, um Dinge zu verändern, sich aber nicht getraut haben, fehlen uns leider die Ideen und die Namen.

Tipp #1: Traut euch, macht es so, wie ihr es gerne hättet! Die Chance ist ziemlich groß, dass ihr nicht die einzigen potentiellen Kunden eurer Produkte seid!

Tipp #2: Gründen ist nicht schwer, es kann im Prinzip direkt losgehen. (Wenn ihr nicht gerade die neue Idee für einen Raketenantrieb, aber weder das Kapital in der Spardose, noch gute Kontakte in die Venture Capital-Branche habt).

Tipp #3: Selbst felsenfest hinter seiner Idee zu stehen und für diese zu brennen wirkt Wunder und strahlt das auch an andere aus. Kunden, Investoren, Berater. Fangt einfach an…

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Janine Görke und Volker D. Pallas für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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