Mittwoch, September 17, 2025
Start Blog Seite 384

Achtet gut darauf, mit wem ihr zusammen auf die Reise geht.

0
Targomo Location Intelligence Plattform Analyse künstlicher Intelligenz

Targomo Location Intelligence Plattform analysiert raumbezogene Daten mithilfe künstlicher Intelligenz

Stellen Sie sich und das Startup Targomo doch kurz unseren Lesern vor!

Targomo wurde 2013 als Spin-Off des Hasso-Plattner- Instituts (HPI) der Universität Potsdam gegründet. Unsere Location Intelligence Plattform analysiert raumbezogene Daten mithilfe künstlicher Intelligenz und deckt komplexe Abhängigkeiten auf. Der Fokus liegt hier stets auf der Frage, wie sich Menschen im Raum bewegen. So können zum Beispiel Standorte und deren Potenzial bewertet oder Verkehrswege optimiert werden. Die Ergebnisse werden in anschaulichen Karten visualisiert. 

Inzwischen sind wir rund 40 Mitarbeiter, die von Potsdam und Berlin aus arbeiten. Anfang dieses Jahrs kam Patrick Schönemann als CEO an Bord. Als Ex-Google-Manager bringt er 13 Jahre Erfahrung in der internationalen Vermarktung von Google Maps mit und wird entscheidend dabei helfen, die Vermarktung auszubauen.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Die Idee zur Location Intelligence Plattform kam Henning Hollburg bereits während des Studiums. Henning hat eine Wohnung in Berlin gesucht, von der aus er gut nach Potsdam kommt. Um nicht jedes Wohnungsangebot einzeln auf die ÖV-Anbindung checken zu müssen, hat er eine kleine Anwendung programmiert, die die Fahrplandaten des VBB mit der API von Immobilienscout verknüpft. Nachdem einige Firmen/Institutionen auf diese Anwendung aufmerksam geworden sind und diese Technologie lizensieren wollten, fand die Unternehmensgründung dann eher als Mittel zum Zweck statt.

Welche Vision steckt hinter Targomo? 

Unser Mission Statement lautet „Pioneering Technologies that provide location-based insights, empowering businesses and communities to shape the future”. Wir möchten Unternehmen, Organisationen und Gemeinden dazu befähigen, bessere Entscheidungen zu treffen, indem wir ihnen standortbezogene Erkenntnisse liefern, und so aktiv die Zukunft mitgestalten.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung besteht darin, gute Leute zu finden mit denen man auf Dauer gut und gerne(!) zusammenarbeitet. Mit den Kollegen verbringt man schließlich am Ende deutlich mehr Zeit als mit der eigenen Familie. Das klappt natürlich nicht immer, aber alles in allem haben wir hier ein wirklich tolles Team auf die Beine gestellt.

Wir erleben auch die Herausforderung, mit der viele Deep Tech / Artificial Intelligence Startups zu kämpfen haben: Es handelt sich um komplexe, forschungsbasierte Technologien, die neue Geschäftsfelder definieren oder bewährte Bereiche disruptiv ersetzen. Die Entscheidungswege im Einkauf können sehr komplex sein, da viele Bereiche und Ebenen involviert sind, das macht den Sales Cycle langwierig. Hier ist Durchhaltevermögen gefragt!

Dennoch haben wir von Anfang an Umsätze generiert, was uns ein kontinuierliches organisches Wachstum ermöglichte. Erst als die Wachstumsphase eingeleitet wurde, haben wir 2018 mit Earlybird einen versierten Frühphaseninvestor an Bord geholt. Bis dahin wurde Targmomo „gebootstrapped“ zusammen mit Co-Founder und Serial-Entrepreneur Marc Hildebrandt, der mit seinem Company Builder German Deep Tech bereits einige Tech-Startups hochgezogen hat. 

Wer ist die Zielgruppe von Targomo? 

Wir sprechen alle Unternehmen an, die Standort- oder Routenentscheidungen treffen müssen und die Frage nach dem „Wo“ stellen. Wo kann die Filiale den höchsten Umsatz erreichen? Wo ist der bessere Standort für das neue Büro? Und wo sollte die Ersatzhaltestelle aufgestellt werden? Beispiel Einzelhandel: Der Standort hat ganz entscheidende Auswirkungen auf den Erfolg oder Misserfolg einer Filiale, schon kleine geografische Unterschiede können eine große Wirkung haben. Wir helfen, diese Effekte vorherzusagen. 

Wir analysieren auch Immobilienstandorte hinsichtlich verschiedener Einflussgrößen. Für einen unserer Kunden ist es zum Beispiel entscheidend, wie sich der Bürostandort auf den Arbeitsweg der Mitarbeiter auswirkt, da sie längere Wegen Arbeitsweg finanziell entschädigen müssen. Weitere Einsatzgebiete finden sich in der Routenplanung und im öffentlichen Sektor. Hier analysieren wir die öffentliche Versorgung, z.B. wie es um Kitas oder Krankenhäuser bestellt ist, und optimieren Routen für den öffentlichen Personennahverkehr.

Übrigens können auch andere Unternehmen unsere Funktionalitäten über unseren API-Service integrieren, insofern richten wir uns auch an Entwickler.

Wie funktioniert Targomo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Targomo analysiert Standorte und deren Einflussgrößen einschließlich menschlicher Bewegung. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz leiten wir Annahmen und Prognosen ab, zum Beispiel Umsatzprognosen. Im Gegensatz zu anderen Technologien benötigen Unternehmen keinen GIS (Geoinformationssystem-)Experten, um das volle Potenzial von Standortanalysen zu erschließen. Wir liefern Ergebnisse in kürzester Zeit, anschaulich in Karten visualisiert, und ohne, dass weitere Experten einbezogen werden müssen.

Das zuvor erwähnte französische Unternehmen hat vor Targomo zwei Monaten zur Standortbewertung benötigt – da war die Immobilie dann schon oft nicht mehr verfügbar. Mit Targomo liegt das Ergebnis innerhalb von Sekunden vor.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Wir erleben das, was wohl für viele Unternehmen gilt: Wir werden digitaler, Mitarbeiter tauschen sich nicht nur in Video-Calls aus, sondern treffen sich auch jetzt virtuell zum Mittagessen. Auch die Prioritäten verschieben sich: die Standortanalyse für den Retail-Sektor, eine unserer Stärken, ist in den Hintergrund getreten, wo hingegen wir eine steigende Nachfrage nach Analysen im Bereich von Immobilien, öffentlicher Versorgung oder Tourenplanung sehen. Wir erwarten aber, dass sich diese Verschiebung mit Ende der Eindämmungsmaßnahmen wieder aufhebt.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Von Unternehmensseite haben wir uns bemüht, gute Voraussetzungen für die Mitarbeiter zu schaffen: Home-Office war schon immer möglich, aber die Mitarbeiter können auch Equipment wie Monitore mit nach Hause nehmen. Wir nehmen Rücksicht auf die Betreuungszeiten von Kindern durch flexible Arbeitszeiten und achten noch mehr als vorher auf eine transparente und regelmäßige Kommunikation. 

In diesen Zeiten sind Struktur und Werte besonders wichtig. Solange alles schön rund läuft, fallen sie weniger auf. Aber sobald es wie jetzt unübersichtlicher wird, geben sie Rückhalt und treten stärker in den Vordergrund.

Eine tolle Initiative ging vom Team selbst aus: Sie haben am ersten Wochenende der Kontaktsperre einen internen Hackathon organisiert, um Ideen zu entwickeln, welchen Beitrag unsere Technologie leisten kann. Daraus sind zwei Projekte entstanden: Ein kostenloser Routenplaner für Liefer- und Pick-up-Dienste, der unter https://app.targomo.com/fleet kostenlos zur Verfügung steht. Des weiteren arbeiten wir an einer Kapazitätenanalyse für die medizinische Versorgung. Hier sind wir auch an Kooperationen interessiert.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance? 

In Zeiten der Krise sehen wir, wo es rund läuft und wo noch „Luft nach oben“ ist. Unsere Strukturen und übergeordnete Werte werden auf die Probe gestellt. 

Die Krise treibt auch die Digitalisierung voran, und zwar im Großen und im Kleinen. Es wird offensichtlich, dass es einen großen Aufholbedarf in vielen Verwaltungsbereichen gibt. Aber auch einzelne Unternehmen werden verstärkt digitale Lösungen für ihre Prozesse einsetzen. Hier liegt eine große Chance für Startups mit digitalen Technologien.

Targomo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren sind die Themen Standortanalyse und Location Intelligence hoffentlich in der Mitte angekommen. Die Nutzung von Tools und Technologien mit Künstlicher Intelligenz wie Targomo sollte für jeden verfügbar und so selbstverständlich sein wie heute die tägliche Nutzung von Google Maps. Unternehmen und Organisationen aller Größen können in Standort- und Bewegungsfragen präzise Vorhersagen treffen und ihre Maßnahmen noch gezielter aussteuern.

Mit Targomo wollen wir ein wesentlicher Player dieser Entwicklung sein und in zweifacher Hinsicht wachsen: 1. Internationalisierung. Wir haben bereits einige internationale Kunden wie Orange in Frankreich oder Ruter, die Verkehrsbetriebe in Oslo. In fünf Jahren wollen wir ganz Europa abdecken. 2. Branchen: Wir wollen noch mehr Branchen und den öffentlichen Sektor in ihren Standort- und Routenentscheidungen unterstützen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Achtet gut darauf, mit wem ihr zusammen auf die Reise geht. Der Rest ist eigentlich zweitrangig.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Henning Hollburg für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mit gesundem Tee durch die Krise

0

B.TEALY verkauft BIO-zertifizierte lose Tees ohne Zuckerzusatz und ohne künstliche Aromen, einzeln, in der Teebox und im Teeabo

Stellen Sie sich und das Startup B.TEALY doch kurz unseren Lesern vor!

Hey! Wir sind Chris und Beate von B.TEALY und wir verkaufen Biotee ohne künstliche Aromen, ohne Zucker und ohne Plastikverpackung einzeln, in der Teebox und im Teeabo. Bei uns steht die Nachhaltigkeit und die Bioqualität im Vordergrund, aber auch die gesundheitlichen Aspekte des Tees und deren Verbreitung. Chris ist ein ehemaliger Unternehmensberater und Beate eine (noch aktive) Sängerin und Schauspielerin.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir sind seit vielen Jahren beide leidenschaftliche Teetrinker. Auch auf unseren vielen Reisen waren wir immer wieder in Teeanbaugebieten unterwegs und haben auch viele Tees von unseren Reisen mitgenommen. Die Leidenschaft des Tees reist also seit langer Zeit mit uns mit 

Gestört hat uns auch früher schon, dass der Tee meistens ausschließlich in Plastik verpackt ist oder aromatisierte Tees häufig seltsame, fast undefinierbare Zusätze haben. Auch die Dominanz des Teebeutels in den meisten westlichen Ländern ist aus unserer Sicht problematisch, sowohl aus gesundheitlicher als auch aus ökologischer Perspektive.

Daher gibt es bei uns auch keine Teebeutel, denn diese werden teilweise immer noch chemisch gebleicht. Sie produzieren viel zusätzlichen Müll, können in der Regel nicht recycled werden und sind daher nicht nachhaltig. Außerdem nennt sich das, was in den meisten Teebeuteln abgefüllt wird, in der Fachsprache „Dust“, also Staub. Das sind also meistens maximal die Überreste der Teeproduktion. Mit richtigem Tee hat das wenig zu tun und ist auch ehrlich gesagt nicht sonderlich gesund. Die Qualität von losem Tee ist fast immer hochwertiger und der Tee kann sich in einem offenen Teesieb zudem viel besser entfalten als in einem Beutel.

Wir haben uns letztlich dafür entschieden, eine Online Tee Boutique zu eröffnen, da wir gerne unseren Beitrag zu einem gesunden und nachhaltigen Teekonsum leisten möchten. Auch das Abomodell ist in Deutschland bisher noch nicht so verbreitet. Außerdem möchten wir die Menschen gerne von der gesunden Wirkung des Tees überzeugen. Und wir wollen zeigen, dass Tees auch wesentlich zur Entspannung im stressigen Alltag der Menschen beitragen können.

Welche Vision steckt hinter B.TEALY?

B.TEALY ist aus dem Gedanken heraus entstanden, sich jeden Tag eine gute Tasse Tee zu gönnen. Aus dem englischen „Tea Daily“ wurde zunächst „Tealy“ und letztlich B.TEALY. Hinter B.TEALY steckt die Philosophie, Tee als ein Lebensgefühl zu betrachten. Tee kann so viel mehr sein als ein einfaches Getränk. Es kann Entspannung sein, schon in der Zubereitung. Es kann aber auch den Geist anregen, nach oder während dem Sport gesund erfrischen oder man kann sich mit einer Tasse Tee einfach ein paar ruhige, süße Minuten gönnen (und das ganz ohne Zucker). Unser Ziel ist es, dass Menschen wieder genießen lernen, und sich gerne eine gute Tasse Tee gönnen, statt irgendetwas schnell „in sich hinein zu leeren“. Diese Philosophie verknüpfen wir zusätzlich mit unserem Ansatz, ausschließlich BIO-Tees anzubieten, nachhaltig und ohne Plastik verpackt.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung war bestimmt, dass wir aufgrund von Beates Engagement an der Staatsoperette Dresden in eine neue Stadt gezogen sind, und so zunächst alles nur zu zweit machen mussten, während Beate Vollzeit arbeitet und wir noch eine kleine Tochter haben. Der ursprüngliche Plan war, alles von Wien aus zu gründen, wo wir die letzten Jahre gelebt haben. Aber man bekommt alles hin, wenn man nur will. Finanziert haben wir bis jetzt alles selbst, was natürlich schwierig ist, aber so ist es momentan auch noch unser eigenes Ding. 

Wer ist die Zielgruppe von B.TEALY?

Wir sprechen leidenschaftliche Teetrinker an und die, die es werden wollen. Menschen, denen bewusster Konsum wichtig ist, sowohl mit Blick auf die eigene Gesundheit als auch mit Blick auf die uns umgebende Umwelt. Und da auch das keine homogene Gruppe ist, Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, haben wir zunächst über eine umfassende Marktforschung verschiedene Segmente von Teetrinkern identifiziert. Auf Basis dieser Ergebnisse haben wir dann 5 thematische Teeboxen entwickelt, die einzeln oder im monatlichen Teeabo bei uns erworben werden können.

  • Der Explorer, der gerne die Welt entdeckt und stehts offen für Neues ist, 
  • Das Sweetheart, das gerne Süßigkeiten und Kuchen isst und seinen Tee am liebsten mit einem Buch genießt,
  • Der Health Coach, dem seine Gesundheit sehr wichtig ist und der auch gerne Sport oder Yoga macht 
  • Der Purist, der nur den Tee der eigentlichen Teepflanze trinkt und diesen am besten rein, also nur weiße, grüne und schwarze und Oolong-Tees
  • Und schließlich der Connaisseur, der nur die teuersten und exklusivsten Tees trinkt und genießt

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Alle unsere Tees sind BIO-zertifizierte lose Tees. D.h. es werden keine Pestizide oder sonstige Chemikalien beim Anbau oder bei der Verarbeitung eingesetzt. Darüber hinaus werden keine künstlichen Aromastoffe verwendet und kein Zucker hinzugesetzt. All dies spiegelt sich in einem intensiven Geruchs- und Geschmackserlebnis wider. Unser Tee ist daher deutlich gesünder als viele konventionelle Alternativen am Markt oder bspw. auch Produkte, die sich als „100% natürlich“ bezeichnen, was faktisch eine nette Marketing-Floskel ist, mehr aber nicht. 

Unsere Tees sind nicht in Plastik verpackt! Sie werden in wiederverwendbaren aromadichten Dosen abgefüllt, die im Teeabo sogar gesammelt an uns zurückgegeben werden können. Eine klare Differenzierung ist unser hochwertiges Teeabo-Konzept mit unseren 5 thematischen Boxen, welches so am Markt nicht existiert.

Ergänzt wird unser Portfolio durch Tee-Accessoires für den nachhaltigen Teekonsum zu Hause und unterwegs. So haben wir bspw. Teeflaschen mit integriertem Teefilter, so dass sich unsere Kunden auch unterwegs jederzeit ihren Tee frisch zubereiten können, sowohl warm als auch als kalt als sogenannter Cold Brew Tee. Lose hochwertige Tees kann man übrigens mehrmals aufgießen. Das rückt auch die Preise von Premium-Tees, wie wir sie anbieten in eine ganz andere Perspektive. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Es wäre nicht richtig zu behaupten, dass Corona keinen Einfluss auf uns hatte, nur weil wir ein Online-Shop ohne eigene Läden sind. Zu Beginn ließ sich ein Rückgang feststellen, da die Leute sich dann doch erstmal mit Klopapier und Desinfektionsmitteln eingedeckt haben und nicht so sehr mit hochwertigen BIO-Tees. Aber grundsätzlich hat sich dadurch für unsere Arbeit nicht allzu viel verändert. 

Schwieriger gestaltet sich momentan die Geschäftsanbahnung mit Restaurants, Cafés und Hotels. Wir sind aber positiv, dass sich das bald wieder ändern wird.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Viele akute Änderungen waren nicht notwendig. Wir können weiterhin alle unsere Produkte liefern. Das ist das Wichtigste! Wir haben lediglich unsere Kunden darüber informiert, dass es in der momentanen Situation zu etwas längeren Versandzeiten kommen kann. Doch auch hier haben wir keine negativen Rückmeldungen von Kunden erhalten. Unser Versand-Partner DHL hat die Situation bisher ohne wesentliche Einschränkungen gemeistert.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wir hoffen ehrlich gesagt, dass die Menschen durch die Krise wieder ein wenig mehr zu sich finden und vielleicht sehen, dass man lieber wenige hochwertige Produkte konsumieren sollte, statt alles in billigen Massen zu kaufen. Die riesigen Schlangen, die sich in den ersten Schritten der Öffnung des Einzelhandels bilden, geben uns da nur leider wenig Grund zur Hoffnung.

Für uns selbst ist die Krise einfach auch eine Zeit, in der wir mit ein wenig mehr Ruhe und Weitblick die nächsten Schritte für B.TEALY planen können. Dies war in den letzten Monaten seit der Eröffnung unseres Online-Shops im November 2019 noch nicht möglich.

B.TEALY, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren ist B.TEALY eine etablierte Marke am deutschsprachigen Premium-Teemarkt und hat sich auch bereits über die Landesgrenzen hinweg einen ersten, treuen Kundenstamm erarbeitet. 

In fünf Jahren wollen wir neben unserem bisherigen Standbein, dem Online-Shop, eine feste Größe in den Regalen von BIO-Supermärkten und Feinkostläden sein und darüber hinaus einige der besten Restaurants und Hotels als Kunden für unsere hochwertigen BIO-Tees und unsere ganzheitlichen Tee-Lösungen gewonnen haben.

Noch eine allgemeine Hoffnung: Am Gesamt-Teemarkt überholt der Anteil verkaufter loser Tees den Teebeutel und mehr und mehr Menschen lassen sich auch im Kaffeetrinker-Land Deutschland von den Vorzügen guter loser Tees überzeugen

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Sei offen für alles, denn es werden alle erdenklichen Herausforderungen auf dich zu kommen

Setze Prioritäten, im Kleinen, wie im Großen. Sei dir immer im Klaren darüber, ob du deine Zeit gerade im Sinne deiner Ziele ausrichtest. Es geht nicht um 18-Stunden-Tage, sondern um Effizienz, das lernt man spätestens mit einem kleinen Kind zu Hause

Hol dir Feedback, von allen Seiten. Sei offen dafür, fordere es aktiv ein. Jedes Feedback bringt dich und deine Idee ein Stück weiter!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Christopher Kanitz und Beate Korntner-Kanitz für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Traut Euch und geht den Weg

0
Trasenix Datenbank für Pflege-, Senioren- und Gesundheitseinrichtungen

Trasenix Datenbank für Pflege-, Senioren- und Gesundheitseinrichtungen

Stellen Sie sich und das Startup Trasenix doch kurz unseren Lesern vor!

Die Trasenix GmbH besteht in ihrer jetzigen Form seit Anfang 2020. Wir sind aktuell ein Team von sechs Leuten und haben unseren Unternehmenssitz in Oberursel bei Frankfurt /Main. Wir betreiben umfassende Datenbanken im Bereich der Pflege- und Senioreneinrichtungen und erfassen bspw. die verschiedenen Informationen zu einzelnen Pflegeheimen und Einrichtungen des Betreuten Wohnens in Deutschland, wie etwa Platz- und Wohnungszahlen, Preisdaten und Informationen zum Träger der Einrichtung. Außerdem verfügen wir über eine Datenbank, in der wir alle Immobilientransaktionen im Bereich der Senioren- und Gesundheitsimmobilien erfassen. 

Auf dieser Basis bieten wir Betreibern, Investoren, Projektentwicklern, Banken oder anderen Marktakteuren Auswertungen und Kurzanalysen als Basis für ihre Entscheidungsfindungen an. Ich persönlich bin nach meinem Finance-Studium und ersten Erfahrungen bei Finanzdienstleistungsunternehmen im Jahr 2016 beim auf den Markt für Senioren- und Gesundheitsimmobilien spezialisiertem Beratungsunternehmen immoTISS care eingestiegen. Dort habe ich die interne Pflegeheimdatenbank aufgebaut. Gemeinsam mit dem geschäftsführenden Gesellschafter von immoTISS care, Jochen Zeeh, wurde dann die Entscheidung getroffen, die Datenbank weiterzuentwickeln und als eigenes Unternehmen auszugründen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Aus einer anfänglich kleinen Idee ein nachhaltig funktionierendes Unternehmen aufzubauen, ist für mich eine der spannendsten Entwicklungen, die ich mir für mein Berufsleben habe vorstellen können. Das hat mich schon immer gereizt. Mit der Pflegeheimdatenbank der immoTISS care bin ich dann vor vier Jahren mit einer Idee konfrontiert worden, die mich nicht mehr losgelassen hat. Ich war schnell überzeugt, dass eine umfassende Datenbank mit einem darauf aufbauenden Dienstleistungsangebot im Markt für Senioren- und Gesundheitsimmobilien über ein großes Potential verfügt, das man unbedingt nutzen muss. Das Ergebnis dieser Überlegungen ist die Gründung der Trasenix. 

Welche Vision steckt hinter Trasenix?

Ziel von Trasenix ist es, sich zum führenden Anbieter von Marktdaten im Bereich Senioren- und Gesundheitsimmobilien zu entwickeln. Wir möchten mit Trasenix für Transparenz im Markt für Pflege-, Senioren- und Gesundheitseinrichtungen sorgen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die größte Herausforderung ist bisher sicherlich die finale Entscheidung zur Gründung gewesen. Es ist wichtig, dass man eine Idee nicht nur ewig durchdenkt, sondern sie dann auch tatsächlich mit voller Überzeugung und Energie in die Tat umsetzt. Das ist aber nicht einfach, weil sich mit der Gründung eines eigenen Unternehmens finanzielle Risiken und Verpflichtungen ergeben. Sobald die ersten Fixkosten entstehen, weil man bspw. die ersten Mitarbeiter einstellt, muss man liefern. Wir haben uns mit der Trasenix aber fast in einer Komfortzone befunden, weil wir vor der eigentlichen Gründung den Schritt innerhalb eines funktionierenden Unternehmens vorbereiten konnten. Es war und ist auch eine große Hilfe, dass wir als Ausgründung eines etablierten Unternehmens auf dessen Anschubfinanzierung vertrauen können und die Anlaufkosten damit zu einem großen Teil bereits refinanziert waren.

Wer ist die Zielgruppe von Trasenix?

Trasenix richtet sich mit dem Angebot an alle Akteure, die sich im Markt für Pflege-, Senioren- und Gesundheitseinrichtungen bewegen. Die Mehrheit unserer Kunden sind Betreiber und Immobilieninvestoren solcher Einrichtungen, die sich beispielsweise im Rahmen von Übernahmen und Ankäufen mit dem Wettbewerb und Markt beschäftigen. Wir liefern unsere Daten, Auswertungen und Analysen aber auch an Projektentwickler, Banken, Gutachter und andere Marktakteure.

Wie funktioniert Trasenix? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unser wesentliches Merkmal ist die hohe Marktexpertise mit dem Fokus auf Daten. Wir stellen die Datenqualität in den Vordergrund und haben den Anspruch jederzeit über einen vollständigen und qualitativ hochwertigen Datenbestand zu verfügen. Die Mehrheit unserer Mitarbeiter sind folglich im Bereich Datenmanagement tätig. Aufgrund der langjährigen Erfahrung des Beratungsunternehmens immoTISS care in diesem speziellen Markt, wissen wir darüber hinaus sehr gut, was unsere Kunden wirklich benötigen. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Als junges Unternehmen gleich in den ersten Monaten mit einer solchen Situation konfrontiert zu sein, ist natürlich eine besondere Herausforderung. Wir können glücklicherweise feststellen, dass wir bisher in der aktuellen Phase nur einen leicht rückläufigen Auftragseingang haben, so dass wir sicher sind, die Krise gut zu überstehen. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir sind früh mit unserem gesamten Team ins Home Office gewechselt und haben die Arbeitszeiten komplett flexibilisiert. Das funktioniert auch wirklich gut, da für uns beim Aufbau der Datenbanken die  Anwendungsfreundlichkeit und -einfachheit für die tägliche Arbeit oberste Priorität hatte. Neue Mitarbeiter benötigen somit keine lange Einarbeitung, um mit der Datenbank arbeiten zu können. Auch beim Aufbau der allgemeinen Unternehmensstruktur und -prozesse hatten wir auf einen hohen Digitalisierungsgrad geachtet. Das ist Teil unserer DNA und nicht Corona geschuldet, auch wenn uns diese Aufstellung natürlich in der aktuellen Phase sehr entgegen kommt. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Der Markt für Pflege-, Senioren- und Gesundheitsimmobilien zeigt sich in der Krise im Vergleich zu anderen Immobiliensektoren sehr stabil. Wir gehen daher davon aus, dass es mittel- und langfristig zu einem steigenden Investoreninteresse für unsere Branche kommt, wovon dann hoffentlich auch wir in Form steigender Auftragszahlen profitieren. 

Trasenix, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten uns in den kommenden Jahren zu dem führenden Datenanbieter für Pflege-, Senioren- und Gesundheitseinrichtungen entwickeln, der seinen Kunden auf effizienter Art und Weise hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Über die bestehenden Zielgruppen hinaus gibt es aber natürlich auch weitere Akteure, denen die Intransparenz dieses Marktes zu schaffen macht. Auch denen möchten wir über die stetige Verbesserung unserer Datenbanken und der aufbauenden Dienstleistungsangebote eine Unterstützung sein. Die Basis für diese Entwicklungen ist ein eingespieltes Team mit motivierten Leuten, die ihre verschiedenen Fähigkeiten und Kompetenzen in das Unternehmen einbringen. Wir verfolgen daher auch das Ziel, ein attraktiver Arbeitgeber oder sogar Partner für innovative und kreative Köpfe zu sein, die uns auf unserem Weg unterstützen und weiterbringen oder mit denen wir gemeinsam weitere Ideen entwickeln und umsetzen können.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Habt ein klares Ziel vor Augen, das Ihr mit Eurem Unternehmen erreichen wollt. Durchdenkt und plant den Weg dorthin, denn viele der kommenden Herausforderungen sind absehbar und vorbereitet werdet Ihr sie besser meistern. Und dann traut Euch und geht den Weg mit voller Energie, Durchhaltevermögen und Überzeugung – denn Rückschläge sind gewiss und gehören dazu, bringen einen aber dann gut vorbereitet wieder ein Stückchen dem Ziel näher.

Fotograf/ Copyright Bildrechte: Fotostudio Number One, Oberursel // immoTISS car

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Oliver Zirn für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Glaubt an euch und eure Idee

0

Your Mellon Jobplattform die Jobsuchende und Unternehmen aus Europa vernetzt

Stellen Sie sich und das Startup Your Mellon doch kurz unseren Lesern vor!

Sehr gerne. Mein Name ist Dimitrios Kalaitzidis, ich bin 32 Jahre alt und Gründer von Your Mellon. Nachdem ich aus gesundheitlichen Gründen mit dem Profifußball aufhören musste, habe ich mich nach meinem Abitur dazu entschieden, BWL (Dienstleistungsmanagement) an der DHBW Heilbronn zu studieren.

Your Mellon (Deine Zukunft) ist die internationale Jobplattform, die Jobsuchende und etablierte Unternehmen aus ganz Europa direkt miteinander vernetzt. Vom Potential des Arbeitsmarktes Europa konnte ich mich während meiner Selbstständigkeit als Personalberater selbst überzeugen. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Der Gedanke ein Unternehmen zu gründen kam mir im Laufe meiner Selbstständigkeit als Personalberater. Während dieser Zeit hatte ich intensiven Kontakt mit Unternehmen aus dem DACH Raum und Arbeitnehmern aus Europa. Dies hat mich täglich darin bestätigt, dass es an der Zeit war, den nächsten Schritt zu gehen. Dieser resultierte darin, das Unternehmen Your Mellon zu gründen. Zudem wollte ich schon immer etwas schaffen, auf das ich stolz sein kann und mit dem ich das Leben von Menschen positiv beeinflusse. 

Welche Vision steckt hinter Your Mellon?

Die Vision von Your Mellon bestand für mich immer darin, Menschen dabei zu unterstützen Ihre beruflichen Wünsche und Ziele zu realisieren. Vor allem in Griechenland, dem Heimatland meiner Eltern, ist es für junge Leute in Anbetracht der Wirtschaftskrise sehr schwierig einen geeigneten Job zu finden. Diese Situation wollte ich zum Positiven verändern. Denn ich habe immer daran geglaubt, dass ein Investment in die eigene Bildung, sei es handwerklich oder akademischer Natur, belohnt werden muss. Ich wollte Menschen aus den wirtschaftsschwächeren Ländern Europas eine Plattform geben sich beruflich zu verwirklichen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Da gibt es täglich einige…aber da geht es uns wahrscheinlich wie vielen Start-up Unternehmen in Deutschland ähnlich. Zu Beginn mussten wir einen Dienstleister identifizieren, der unsere Vision von Your Mellon lebt und vor allem mit dem uns vorhanden Kapital umsetzt. Schlussendlich hat es uns ganze sechs Monate gekostet bis wir mit der Programmierung beginnen konnten. Als bisher größte Herausforderung würde ich vor allem das Wachstum im B2B Bereich nennen, das im engen Zusammenhang mit dem Budget des Unternehmens steht. Die Ansprache der Unternehmen, als noch unbekannter „Player“ am Markt zählt sicherlich auch zu den Herausforderungen unsers noch jungen Unternehmens.  Die Startfinanzierung haben wir vor allem durch private Darlehen gelöst. 

Wer ist die Zielgruppe von Your Mellon?

Your Mellon ist für Menschen aus Europa gemacht, die unter anderem in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Karriere machen möchten. Dabei richten wir uns an Fach- und Führungskräfte, Studierende, Schulabsolventen und Praktikanten. Your Mellon ist die Jobplattform für alle Unternehmen, die Fach- und Führungskräfte, Spezialisten und Auszubildende aus Europa für sich gewinnen möchten.

Wie funktioniert Your Mellon? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Die Funktionsweise von Your Mellon ist ganz einfach erklärt. Man registriert sich entweder als Jobsuchender oder als Unternehmen auf der Plattform. Nach Fertigstellung des Bewerber- bzw. Unternehmensprofils wird man, je nach hinterlegten Daten, mit der jeweils anderen Partei „gematcht“. Jobsuchende bewerben sich mit Hilfe Ihres Profils, das als Lebenslauf dient, bei Unternehmen die Sie interessieren. Arbeitgeber können sich wiederrum durch Ihr Employer Branding Profil bestmöglich bei europäischen Talenten präsentieren. Sowohl Jobsuchende wie auch Unternehmen können sich, zum Beispiel über ein Nachrichtentool, in den direkten Kontakt begeben. 

Your Mellon bildet die Schnittstelle zwischen Jobsuchenden und Jobanbietern aus Europa. Arbeitnehmern bieten wir den direkten Zugang zu etablierten Playern aus dem D-A-CH – Raum. So können wir bspw. Menschen aus Griechenland, Zypern oder Portugal ein Tool an die Hand gegeben, mit dem Sie sich von „zu Hause“ aus mit attraktiven Unternehmen verbinden können und somit echte Mehrwerte schaffen. Arbeitgeber möchten wir dabei unterstützen vakante Stellen in Ihrem Unternehmen reaktionsschnell zu besetzen. Dies tun wir, indem wir Unternehmen den Zugang zu einem bisher nicht dagewesenen Kandidatenpool schaffen. 

Wir betreiben keinen Umverteilungsprozess von Personal, sondern bringen „frische“ Fachkräfte aus Europa ins Land. Weiterhin ist unsere Plattform lediglich für Arbeitnehmer und Unternehmen gedacht, d.h. sie werden keine Personalvermittler oder Leiharbeitsfirmen auf Your Mellon vorfinden. So gewähren wir beiden Seiten einen direkten Kontakt zueinander. Your Mellon ist für Arbeitnehmer kostenlos und Arbeitgeber können Ihre Stellenanzeigen in unseren attraktiven Pakten YM Basic oder YM+ kostenlos schalten. 

Your Mellon, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir möchten unsere Marke „YM Jobs“ im Markt etablieren und damit europaweit Jobsuchende und Unternehmen zusammenbringen. Your Mellon soll als erfolgreicher Player am Markt bekannt sein. Weitere Marken sollen in 3 – 5 Jahren eingeführt werden. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?  

Ich glaube 3 Tipps reichen nicht, um den täglichen Herausforderungen eines Start-up Unternehmens gerecht zu werden. Aber ich versuche mich auf die wesentlichen Eigenschaften zu beschränken.

Glaubt an euch und eure Idee: Der Glaube an euch selbst, wird euch auch in schweren Tagen tragen. Entrepreneurship ist ein Marathon und kein Sprint.

Bietet Mehrwerte: Niemand der wirklich großes bewegt hat, hat es jemals aus Geldgier gemacht. Fokussiert euch auf den Menschen handfeste Lösungen zu bieten

Baut euch ein starkes Team auf: Nur mit einem Team, dass an eure Ziele glaubt und hinter der Vision steht kann man großes bewegen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dimitrios Kalaitzidis für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Nie aufgeben

0
Foto Osner 360-Grad-Dienstleister Foto, Video Social Media-Marketing

Foto Osner 360-Grad-Dienstleister im Bereich Foto, Video und Social Media-Marketing

Stellen Sie sich und das Start-Up Foto Osner doch kurz unseren Lesern vor!

Foto Osner ist 360-Grad-Dienstleister im Bereich Foto, Video und Social Media-Marketing für Unternehmen und Privatkunden. Die Firma sitzt in Lindau, meiner Heimatstadt. Durch die Nähe zu Österreich und zur Schweiz habe ich meine Fühler schon früh ins Ausland ausstrecken können. Erste Aufträge habe ich mit neun Jahren angenommen. Vor kurzem, mit 15 Jahren, habe ich mich selbstständig gemacht und ein Gewerbe angemeldet. 

Sie sind erst 15, warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Zum einen bin ich familiär im besten Sinne „vorbelastet“. Auch mein Vater und mein Opa waren selbstständig. Insofern ist mir diese Lebensform mit all ihren Chancen und Risiken sehr vertraut. Zum anderen begeistern mich Foto und Video schon seit mehreren Jahren. Es arbeitet etwas in mir, das mich immer wieder antreibt, noch besser und noch professioneller zu werden. Mittlerweile habe ich ein Niveau erreicht, bei dem ich auch größere Aufträge annehmen kann. Und ich habe das gute Gefühl, darauf später meine berufliche Existenz aufbauen zu können. 

Welche Vision steckt hinter Foto Osner?

Zum Psychologen will ich nicht, deshalb arbeite ich ohne Visionen. Ich will einfach nur die Qualität abliefern, die meine Kunden auch von ihren Mitarbeitern und ihren Produkten erwarten. Ganz bestimmt bin ich geprägt durch die Gegend, in der ich aufgewachsen bin. Die Menschen und die Unternehmen hier am Bodensee sind bodenständig, authentisch, qualitätsbewusst. Das wiederum in eine moderne, zeitgemäße Bildersprache zu übersetzen, macht mir sehr viel Spaß. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Natürlich mein Alter. Sie müssen erst mal einen Betrieb, eine Hoteliersfamilie oder einen Ladenbesitzer finden, der einem 13- oder 14-Jährigen vertraut und sagt: „Mach das für mich!“ Zum Glück gab es solche Leute. Sie waren überzeugt und empfahlen mich weiter, als sie das fertige Produkt sahen. Wichtig war außerdem, auch meine Lehrer davon zu überzeugen, das eigene Unternehmen und die Schule unter einen Hut bringen zu können.

Wer ist die Zielgruppe von Foto Osner?

Ehrlich gesagt: Mein Unternehmen ist noch zu jung, um sich allzu sehr zu konzentrieren. Ich stehe erst am Anfang. Wo ich besondere Stärken habe, wird sich noch herausstellen. Fürs erste bietet Foto Osner Unternehmen und Privatkunden das gesamte Spektrum visueller Medien an – angefangen vom Imagefilm über Werbe- und Produktfotos und Social Media-Marketing bis hin zu Event-, Hochzeits- und Naturfotografie. 

Wie funktioniert Foto Osner? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Aus meiner Sicht sind es zwei Dinge, mit denen meine beiden Partner und ich punkten. Zum einen haben wir als Jugendliche einfach einen jungen, frischen Blick auf die Welt. Wir kennen die Sehgewohnheiten eines jungen Publikums. Zum anderen gehen wir an die sozialen Medien mit größtmöglicher Selbstverständlichkeit heran. Wir sind damit aufgewachsen und haben einfach ein gutes Gefühl für das, was dort funktioniert und was nicht. So gesehen sind wir ein idealer Partner für Unternehmen, die ihre Tradition und ihre Werte zwar nicht aufgeben, sich in der Außendarstellung aber modernisieren wollen, um neue Kundengruppen anzusprechen. Das können sie mit Foto Osner zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und innerhalb relativ kurzer Zeit realisieren.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit der „Corona“-Krise verändert?

Ganz klar, im Eventbereich sind etliche Aufträge erst mal weggebrochen. Gleichzeitig gab es zahlreiche neue Anfragen von Unternehmen und Geschäften, die sich in der Außenkommunikation bisher auf den persönlichen Kontakt zu ihren Kunden konzentriert hatten. Sie sind jetzt gezwungen, neue digitale Kommunikationswege zu gehen. Bei meinem Unternehmen bekommen sie maßgeschneiderte Social Media-Dienstleistungen zu einem sehr vernünftigen Preis. Denn eines ist klar: Vielen dieser Betriebe fehlen derzeit schlicht die finanziellen Polster für große Marketingbudgets. Für mich sehe ich die Krise unterm Strich eher als Chance. 

Foto Osner, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren habe ich hoffentlich noch genauso viel Spaß am Fotografieren und am Filmen wie heute. Wer sich für etwas begeistern kann, hat über kurz oder lang Erfolg damit. Bei der Schule ist das Ende in Sicht. Damit werde ich mich künftig stärker auf mein Unternehmen konzentrieren können. Klar ist auch: Mit 15 oder 16 Jahren ist man noch nicht „fertig“. Ich kann noch viel dazulernen. Es wird also in den nächsten Jahren auch wichtig sein, das ich mich mit anderen Professionals gut vernetze. 

Zum Schluss: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Nie aufgeben. Nie aufgeben. Tipp Nummer 3: nie aufgeben.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Julius Osner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Witzige und freche Sprüche auf Kartoffeln

0
Potato Parcel Nachrichten und Grüße auf einer Kartoffel

Potato Parcel Nachrichten und Grüße auf einer Kartoffel

Warum haben Sie sich entschlossen das Franchise Potato Parcel für Europa und Großbritannien zu kaufen?

Vor zwei Jahren habe ich selbst eine Kartoffel mit einer Nachricht erhalten. Mein Bruder hat mir diese über Potato Parcel zukommen lassen. Diese kleine Geste hatte mir ein großes Lächeln auf das Gesicht gezaubert. Daraufhin habe ich selber 2 Kartoffeln verschickt und es hatte denselben Effekt bei meinen Freunden. Etwas mehr als ein Jahr später habe ich mitbekommen, dass Potato Parcel Unterstützung für Ihr Team in Europa und Großbritannien braucht und habe mich beworben.

Was war die größte Herausforderung bis jetzt?

Die größte Herausforderung war es, den europaweiten Versand zu organisieren und Kartoffel-Sorten zu finden, die sich am besten zum Versand eignen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Meine amerikanischen Kollegen haben sich mir  gegenüber viel Mühe gegeben, mich bei der Einarbeitung, zu unterstützen. Dies hat mir anfangs sehr geholfen. Ich glaube, dass man mit positiven Gedanken, viel Einsatz und Spaß an der Sache sehr viel schaffen kann. Die Lernkurve ging in den letzten Monaten steil nach oben. Ich habe sehr viel dazu gelernt und bekomme viel Kundenfeedback, das mir hilft, immer besser zu werden. 

Welche Vision steckt hinter Potato Parcel?

Potato Parcel Nachrichten und Grüße auf einer Kartoffel

Es geht darum, neben all den schlechten Nachrichten, die uns täglich erreichen, etwas Positives in die Welt zu bringen. Daher ist es sicher eines der wichtigsten Ziele, immer mehr Menschen rund um den Globus mit witzigen oder frechen Sprüchen auf Kartoffeln zu überraschen und ihnen damit einen Grund zum Lächeln zu geben, da der Alltag nicht immer nur Freude bereitet.

Wer ist die Zielgruppe von Potato Parcel?

Potato Parcels Zielgruppe ist nicht klar definiert. Es liegt am Humor der Menschen, wer uns witzig findet und seinen liebsten eine bearbeitete Kartoffel zukommen lassen möchte. Auffallend ist, dass wir mehr weibliche als männliche Kunden haben und der Großteil der Kunden zwischen 20 – 35 Jahre alt sind.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Seit Anfang März ging die Nachfrage hoch. Viele Kunden senden ihren Freunden Grüß und witzige Botschaften. Vor allem Großbritannien, die Niederlande und Deutschland nutzen unseren Service derzeit sehr.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

​Corona hat bei Potato Parcel bisher nicht viel verändert. Es muss täglich darauf geachtet werden, in welche Länder und Regionen die Post noch ausliefert bzw. wo nicht, der Versand dauert derzeit länger und aus diesem Grund muss mehr Zeit eingeplant werden, Material zu kaufen.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Die aktuelle Lage bringt auch viel Positives. Ich denke, da ein Großteil der Menschen gezwungen ist zu entschleunigen, werden kleine Gesten besser wahrgenommen, Liebe und Freundschaft besser gesehen und geschätzt. Dies bringt die Leute wieder dahin zurück, Briefe und Postkarten zu schreiben und das manchmal auch einfach auf einer Kartoffel.

Potato Parcel Nachrichten und Grüße auf einer Kartoffel

Potato Parcel, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Mein Ziel mit Potato Parcel ist es, diese ungewöhnliche Geschenkidee in den kommenden fünf Jahren in Europa immer bekannter zu machen und so viele Menschen wie möglich zum Lachen zu bringen. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Alexa Hoesch für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Den eigenen Perfektionismus in den Urlaub schicken

0
uncutbread: Premium-Kollektion aus nachhaltig, fair und vegan produzierten Shirts

uncutbread: Premium-Kollektion aus nachhaltig, fair und vegan produzierten Shirts

Stellen Sie sich und das Startup uncutbread doch kurz unseren Lesern vor!

Sehr gerne. Ich bin Anna Fink – PR-Manager bei Tag, Social Startup Gründerin bei Nacht und (in den kommenden Tagen) frischgebackene Zweifach-Mama. Ich habe uncutbread 2019 nebenbei gegründet, um anderen dabei zu helfen, die Welt jeden Tag ein Stück bunter, gerechter und gesünder zu machen. Dafür teilen wir die Hälfte des Rohgewinns aus unserer wachsenden Premium-Kollektion aus nachhaltig, fair und vegan produzierten Shirts mit ausgewählten Non-Profit Organisationen Viva con Agua, reNature, der Turtle Foundation und Madamfo Ghana. Die Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen ist bereits in Planung.

Jeder Organisation widmen wir ein eigenes Design, das an die SOS-Morsezeichen angelehnt ist und aus nur sechs Punkten und drei Strichen besteht. Und mit diesen Designs werden dann unsere Produkte veredelt, die wir in unserem Onlineshop vertreiben. So lässt sich exakt nachvollziehen, wie hoch die Gewinnbeteiligung für jeden Partner ist. 

Zudem haben wir Anfang des Jahres unser Geschäft auch um B2B-Angebote erweitert und realisieren z.B. für Team- oder Personalausstattung, Marketing-Aktivitäten etc. individuell gestaltete Shirts, Sweatshirts, Taschen, Accessoires, Give-Aways uvm. Dabei bleibt das Grundkonzept unverändert: Gemeinsam mit dem Kunden wählen wir eine Non-Profit Organisation, an die 50 Prozent unseres Rohgewinns geht – und die wir anschließend im Rahmen unserer B2C-Kollektion idealerweise auch langfristig unterstützen.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?

Jedes Jahr aufs Neue standen wir vor der Frage, an welche Organisationen wir wieviel spenden sollen. Dabei mussten wir für uns entscheiden, welches Schicksal und welche Not am „größten“ ist. Daher stellte sich mir immer öfter die Frage, wie ich einen größeren Beitrag zur „Rettung der Welt“ leisten kann als unsere eigenen Mittel zulassen. So entstand die Idee, ein nachhaltiges und skalierbares Geschäftskonzept auf die Beine zu stellen, das unseren Beitrag langfristig relevant erhöht und sich thematisch nicht auf einzelne Bereiche begrenzt.

Was war bei der Gründung von uncutbread die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war sicherlich, die Grundidee des Teiles und den Aspekt der Nachhaltigkeit in der Umsetzung nicht zu verwässern und gleichzeitig ein profitables und skalierbares Geschäftskonzept zu entwickeln. Das hat es mir anfangs auch erschwert, die Idee auf den Punkt zu bringen und verständlich zu erklären, dass es bei uncutbread nicht um das Produkt selbst geht, sondern darum, was wir mit unseren Produkten bewirken. Wir würden auch Zahnstocher aus Graskartons verkaufen, wenn die Nachfrage vorhanden wäre und wir so unseren Umsatz und damit den Gewinnanteil für unsere Organisationen erhöhen könnten. Aber das musste ich erst einmal selbst verstehen.

Kann man mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?

Auf jeden Fall. Für uns hat das genauso funktioniert, auch wenn es zugegebenermaßen schwer war. In meinem Job stehen normalerweise Brand und Marketing an oberster Stelle. Das verleitet leicht dazu, diesen Anspruch zu übernehmen. Als Startup mit begrenzten Ressourcen ist das jedoch schlichtweg unrealistisch – und auf Dauer frustrierend. Also passen wir mit jedem neuen Schritt einfach den darauffolgenden an und bleiben agil, um in unseren Prozessen immer besser, detailorientierter und effizienter und in unserer Kommunikation immer einfacher, ansprechender und relevanter zu werden.

Welche Vision steckt hinter uncutbread?

Ganz bescheiden: eine kleine Revolution der Wirtschaftsrealität und die Rettung der Welt. Wir wollen zeigen, dass sich profitables und kompromisslos verantwortungsvolles Wirtschaften auch für Startups und KMUs nicht ausschließen. Wir wünschen uns eine Welt, in der sich Unternehmen nicht nur ihren Shareholdern sondern im Kern auch dem Gemeinwohl und unserer Umwelt gegenüber verpflichtet fühlen.

Wer ist die Zielgruppe von uncutbread?

Unsere Zielgruppen sind design- und qualitätsbewusste Endkonsumenten mit einem nachhaltigen Lifestyle, B2B-Kunden mit einem verantwortungsbewussten Wertesystem und nicht zuletzt Non-Profit Organisationen, die Unterstützung im Fundraising suchen.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Der große Unterschied liegt im Kern unseres Geschäftskonzeptes: Bei uncutbread dreht sich alles ums Teilen und um diejenigen, die unsere Welt jeden Tag ein Stück besser machen. Deswegen distanzieren wir uns entschieden vom aktuellen Trend „Greenwashing“. Ein paar Prozente für gute Zwecke zu spenden, lässt sich einfach in Marketingbudgets integrieren. Grundsätzlich und dauerhaft 50 Prozent des Rohgewinns abzugeben erfordert hingegen einen langen Atem und die Bereitschaft, bedeutend geringere Gewinnanteile und Margen in Kauf zu nehmen, sehr eng zu kalkulieren, um den Cashflow sicherzustellen, und dadurch z.B. auch auf attraktive Distributionswege verzichten zu müssen und unermüdlich nach gleichgesinnten Partnern und Dienstleistern zu suchen.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Durch unsere reine Onlinepräsenz und als junge Brand, die eher im Bereich Slow Shopping angesiedelt ist, haben sich unsere wirtschaftlichen Prozesse nicht gravierend verändert. Durch den gesteigerten Bedarf an Hilfe, Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung sehen wir lediglich unsere Existenzberechtigung gestärkt. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben die Gewinnbeteiligung für Madamfo Ghana bis auf weiteres von 50 auf 100 Prozent erhöht, um der Organisation bestmöglich dabei zu helfen, die weitere Ausbreitung des Corona-Virus in Afrika zu verhindern. Zudem sammeln wir unter wehelp@uncutbread.com weitere Vorschläge für lokale und regionale Organisationen, die wir unterstützen können.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Wie viele andere hoffe ich, dass wir als Gesellschaft diese Ausnahmesituation zum Anlass nehmen, den bisherigen Status Quo zu hinterfragen. Dass wir die Chance nutzen und uns trauen, beruflich, unternehmerisch und privat neue Wege zu gehen und neuen, mutigen Ideen Raum zu schaffen. Vielleicht erfinden wir uns am Schluss sogar neu.

uncutbread, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen uns zum einen zu einem vertrauenswürdigen und wertvollen Partner für Non-Profit-Organisationen etablieren, der durch seine hohe Reichweite, Glaubwürdigkeit und Schlagkraft einen wesentlichen Unterschied für relevante Projekte darstellen kann. Zum anderen wollen wir uncutbread unabhängig vom aktuellen Produktportfolio zu einer multithematischen Plattform entwickeln, auf der sich  perspektivisch vielleicht nicht nur ausgewählte Produktkollektionen und Serviceleistungen widerfinden, sondern auch weiterführende Angebote und exklusiver Content rund um unsere Schwerpunktthemen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Einfach machen. Nicht zu viel nach links und rechts schauen, den eigenen Perfektionismus in den Urlaub schicken und sich von erster Skepsis im Umfeld nicht entmutigen lassen! Nicht jeder versteht das Potenzial einer guten Idee von Anfang an.

Sparringspartner, Mentoren und Kritiker suchen. Sie helfen, die richtigen Fragen zu stellen und helfen dabei, die eigene Idee zu schärfen und in eine starke Story zu übersetzen.

Ich würde das eigene Netzwerk auf jeden Fall mit relevanten Updates auf dem Laufenden halten. Allerdings würde ich keine Zeit in breit aufgestellte Netzwerke investieren, sondern gezielt GründerInnen in ähnlichen Situationen und potenzielle Partner mit ähnlichen Wertesystemen ansprechen und nach einem offenen Erfahrungsaustausch fragen. Kostet am Anfang etwas Überwindung, lohnt sich aber und bereichert das eigene Netzwerk mit wirklich wertvollen Kontakten. 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Anna Fink für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Setting zusammenbauen

0
Visioverdis botanische Potential vertikal wachsende Bäume Pflanzen

Visioverdis das botanische Potential für Städte mit vertikal wachsende Bäume und Pflanzen nutzen

Stellen Sie sich und das Startup Visioverdis doch kurz unseren Lesern vor!

Visioverdis möchte das große botanische Potential besser für Städte nutzen. Dafür entwickelt es Produkte, die Panzen und Technik kombinieren, berät und führt Begrünungsprojekte durch.

Ich bin Biologin und Agrarwissenschaftlerin und mein frühes Interesse an der Raumfahrt hat mich auf die Idee gebracht, mich mit den in der Biologie bekannten Methoden der Pflanzenrotation auseinanderzusetzen und diese für Begrünungsprojekte im urbanen Raum zu innovieren (Stichwort: waagerecht rotierende Bäume und Langzeitversorgung).

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Zum einen bin ich vom Typ her Unternehmerin und mag das kreative und selbstbestimmte Arbeiten, zum anderen hatten ich mit Freunden zusammen bereits 2009 mit Waschmaschinentrommeln erfolgreich Bäume gedreht und dann die Idee der Mehrschichtbegrünung an Fassaden bekommen. Dass wir in den Städten etwas gegen die Hitze und die Luftverschmutzung tun müssen, war ja auch 2009 schon klar.

Welche Vision steckt hinter Visioverdis?

Städte konsumieren Luft, Wasser, Nähr- und Rohstoffe aus dem Umland und geben Müll, Abwasser, verdreckte Luft und Hitze an die umliegenden Ökosysteme ab. Wir möchten mit unseren Produkten das botanische Potential besser nutzen um Teilkreisschlüsse in der Stadt zu ermöglichen und um dadurch die Ökosysteme zu entlasten, die dringend als Puffer gegen eine zu schnelle zunehmende Erderwärmung benötigt werden. 

Da Pflanzen omnipotent sind, können Sie gleichzeitig Energiekosten an Gebäuden deutlich reduzieren, Luft filtern, Sauerstoff und Nahrung produzieren und ein schöneres Umfeld generieren. Das ist aus unserer Sicht Klimaanlagen, aufwändiger Dämmung und co. vorzuziehen.

Von der Idee bis zum Start – was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Unser erstes Produkt, der „GraviPlant“, ein Hightech Langzeitversorgungssystem für Pflanzen, mit dem man auch kleinere Bäumchen horizontal an Fassaden wachsen lassen kann, hat zwar aufgrund seiner Einzigartigkeit immer große Aufmerksamkeit erhalten, ist aber zunächst auch außerordentlich erklärungsbedürftig. Es gibt sicher einfachere Produkte um sein erstes Start-up zu gründen. 

Wir hatten in einer ganz frühen Phase eine Förderung durch die Andrea von Braun Stiftung erhalten, dann die EXIST-Förderung des Bundes und im Anschluss die Junge Innovatoren Förderungen des Landes Baden-Württemberg, um schließlich mit einem Förderdarlehen der L-Bank die Entwicklung weiter voran zu treiben. 

Wer ist die Zielgruppe von Visioverdis?

Visioverdis möchte Impulse, Beratung und Entscheidungshilfen an ArchitektInnen, PlanerInnen, Privatpersonen, BauträgerInnen, öffentlichen Institutionen, sowie an Gewerbetreibende zur Begrünung von Städten liefern. 

Die Fassadenbegrünung gilt für die Begrünung von Wänden aller Hochbauwerke (Wohnhäuser, Straßenraum, Innenhof, Balkon- und Terrassenwände, Brüstungen, Einfassungen, Sicht- und Lärmschutzwände, etc.) 

Aber auch im industriellen Bereich können Pflanzen Teil von Verfahren sein, z.B. in der Rohstoffrückgewinnung oder im Bereich der städtischen Nahrungsproduktion. Hierzu bieten wir Ideenentwicklung und Unterstützung bei der Projektumsetzung an.  

Wie funktioniert Visioverdis? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Wir sind durch die Beratungstätigkeit am Puls der Zeit und wissen was der Markt braucht. Dies können wir direkt in die Produktentwicklung einfließen lassen. Durch die Installation haben wir dabei nicht nur das wissenschaftliche, sondern auch das praktisch ausführende Knowhow. 

Visioverdis botanische Potential vertikal wachsende Bäume Pflanzen
Visioverdis

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Die Aufträge laufen weiter. Obwohl unsere Produkte handfest sind, können wir unsere Dienstleistungen und Produkte zum Glück relativ unabhängig von den aktuellen Corona-Bedingungen anbieten. Beratungsgespräche können aktuell auch über Videokonferenzen stattfinden und zudem arbeiten wir vor Ort ja überwiegend im Freien.

Neue Projekte zu akquirieren ist durch die Kontaktsperre und durch abgesagte Fachmessen allerdings natürlich schwieriger geworden.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Niemand weiß wie die Gesellschaft mit der Coronakrise umgehen wird. Momentan haben die Menschen andere Probleme und versuchen sich über Wasser zu halten. Bauprojekte werden weiterhin realisiert und hier müssen wir schon in der Planungsphase mit im Boot sein. Wir versuchen in Zukunft verstärkt zeitnah mit den entsprechenden Verantwortlichen in Kontakt zu kommen. 

Eine interne Krise liegt bereits in den vergangenen Jahren hinter uns. Wie bei vielen Start-ups galt es eine längere Saure-Gurken Zeit zu überwinden, bis man sich mit Aufträgen allmählich am Markt etablieren kann. In dieser Zeit wurde das zunächst zu schnell gewachsene Unternehmen gesundgeschrumpft. Heute arbeiten wir lieber im kleinen Team aber dafür mit guten und verlässlichen Kooperationspartnerunternehmen. So ist das Risiko gestreut und mehr Kompetenz arbeitet mit Spaß und Erfahrung zusammen. Das kommt uns nun in der Corona Krise zugute. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in einer Videobotschaft  dazu aufgerufen, den europäischen Grünen Deal als Kompass aus der Coronakrise zu nutzen. „Jetzt, wo wir planen, Milliarden von Euro zu investieren, um unsere Wirtschaft und Arbeit wieder anzukurbeln, sollten wir nicht in alte umweltschädliche Gewohnheiten verfallen.  Der europäische Green Deal ist unsere neue Wachstumsstrategie, um unsere Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen und unsere Lebensqualität zu verbessern“.

Wir wollen mithelfen, dass der Green Deal ein Erfolg wird.

Visioverdis, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Die Begrünung wird in der Zukunft eine zentrale Rolle im urbanen und industriellen Umfeld spielen. Die Zukunft wird unter dem Zeichen von Modular, Digital und Grün stehen. Hierbei wollen wir mit unserer Expertise, mit Beratung und Lösungen in die Begrünungen von Städten, Industrieanlagen und Wohnanlagen einbringen. Visioverdis soll in der Zukunft bekannt dafür sein, dass Pflanzen wieder auf innovative Weise Platz in unseren Städten und Wohn-Industrieanlagen bekommen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Man bekommt so unglaublich viele unterschiedliche Ratschläge, gefragt und ungefragt. Letztendlich ist ein Start-up genauso individuell wie seine Gründer. Von daher muss man sich sein eigenes Setting zusammenbauen und was für das eine Start-up gilt, passt für das andere nicht.

Egal was in Zukunft passiert, man lernt durch das Unternehmen viel und das macht Spaß und bringt einen weiter.

Es dauert wahrscheinlich länger als man denkt….

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dr. Alina Schick für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Geht raus und erzählt allen von eurer Vision

0

DIVERA unterstützt bei Waldbrand aktiv im Einsatz und strategisch am Bildschirm

Stellen Sie sich und das Startup DIVERA doch kurz unseren Lesern vor! 

Ich bin Benjamin Kreiskott, bekennender Wuppertaler, Webentwickler und Feuerwehrmann durch und durch. Bei der Freiwilligen Feuerwehr habe ich die Mitgründer Eric Tribble und Bernhard Horst kennengelernt. Dieses besondere Ehrenamt verbindet nicht nur uns im Team, sondern knapp eine Million ehrenamtliche Feuerwehrleute in Deutschland. 

Wenn Menschen in Not sind, lassen wir alles stehen und liegen, um zu helfen. Doch es war bislang dem Zufall überlassen, ob in der eigenen Feuerwehr überhaupt genügend Personal verfügbar ist, um den Einsatz bewältigen zu können, denn nicht immer kann (zum Beispiel) der Arbeitsplatz einfach verlassen werden. 

Uns war klar, dass die unbekannte Verfügbarkeit des Personals nur zuverlässig lösbar ist, indem wir die Rettungskräfte aktiv in den Prozess einbinden. Was dafür nötig ist, schleppt jeder mit sich rum: das geliebte Mobiltelefon. Die benötigten Daten sollten kontinuierlich erfasst, serverseitig gebündelt und für jeden sichtbar aggregiert werden. Die Idee war für uns der Startschuss, DIVERA zu entwickeln – die digitale Verfügbarkeitsanzeige. 

Seit 2015 ist die App für alle Rettungskräfte verfügbar, in der Grundversion sogar kostenlos. Fünf Jahre nach Marktstart ist das Zusammenspiel der Einsatzkräfte mit der App gelebte Realität. Das System wertet die Verfügbarkeit von über 150.000 Einsatzkräften aus und verbessert die Prozesse an über 8000 Standorten. Viele Retter erhalten die Alarmierung inzwischen vollautomatisch über die App. Mit Erhalt der Push-Benachrichtigung wird die Teilnahme am Einsatz aktiv quittiert. Auch die tägliche Kommunikation über Mitteilungen, Umfragen, Terminkalender und den integrierten Messenger ist fester Bestandteil der App. 

Mittlerweile kümmern sich 18 Mitarbeiter (Stand April 2020) um die Anwendung, neun davon sind aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. So wissen wir aus praktischer Erfahrung, worauf es im Alarmierungsfall ankommt und welche Anforderungen die Software erfüllen muss. 

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen? 

Das Projekt hat sich anfangs sehr kontrolliert entwickelt. Wir haben die App primär für die eigene Wache entwickelt. Die Arbeit daran war gut mit dem Hauptberuf und anderen Verpflichtungen in Einklang zu bringen, ein Startup zu gründen war zu der Zeit noch kein Thema. 

Die Resonanz hat jedoch unsere Erwartungen übertroffen und einen Denkprozess eingeleitet. Wir haben das Potential umfassend beleuchtet: Allein in Deutschland sind 1,5 Millionen Rettungskräfte betroffen, neben den Mitgliedern der Feuerwehr stehen die Helfer beim Technischen Hilfswerk, Roten Kreuz, DLRG und weiteren Organisationen vor der gleichen Herausforderung. Gleiches gilt für Kliniken und Rufbereitschaften anderer Branchen. 

Daraufhin hat uns die Lust gepackt! Wir sind raus aus der Garage, rein ins Büro, um die Prozesse an der Wurzel zu packen und uns als professioneller Anbieter am Markt zu positionieren.  

Welche Vision steckt hinter DIVERA? 

Klingt zwar kitschig, trifft den Nagel aber ziemlich auf den Kopf: Wir machen die Welt besser. Für alle, die in diesen Tagen systemrelevant sind, oder auf Hilfe angewiesen sind. 

Unser Ziel ist, kritische Prozesse in der öffentlichen Gefahrenabwehr und der Wertschöpfungskette von Unternehmen zu optimieren – und zwar auf allen Ebenen. 

Stark geforderte Mitarbeiter und Ehrenamtler, die oft mit einer Doppelbelastung von Ehrenamt und Beruf leben, sollen genauso profitieren wie Führungskräfte, Einsatzzentralen oder Aufsichtsbehörden. 

Durch effektives, IT-gestütztes Personalmanagement sollen Engpässe ausgeschlossen werden. Der Informationsfluss in Echtzeit soll die Reaktionszeiten auf das nächste Level katapultieren. Durch Transparenz und aktive Beteilung sollen die Mitarbeiter zugleich mehr Kontrolle erhalten. Und die fortlaufende Bestätigung, Teil des Teams zu sein

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert? 

Unser Prototyp hat schon 2012 die Arbeit in der eigenen Feuerwehr revolutioniert, und gute Ideen sprechen sich rum. Feuerwehrfrauen und -männer sind untereinander bestens vernetzt. Unsere Lösung wurde daher schnell unter den Rettungskräften bekannt. Es kamen immer weitere Nutzer dazu, die wir anfangs noch von Hand in der Datenbank anlegen mussten. 

Um Zeit zu sparen, haben wir den Prozess automatisiert und die Grundfunktionen als Freemium-Dienst angeboten. Parallel haben wir in der Euphorie das erste kostenpflichtige Produkt ins Portfolio aufgenommen, allerdings keinerlei Absatz erzielt. Ein Flopp, wie er im Buche steht! Wir fragten uns: „War es das schon?“. 

2015 haben wir ein weiteres Produkt angeboten, nämlich die Alarmierung über die Smartphone-App. Mit dabei waren alle denkbaren Funktionen, um die Personalverfügbarkeit zu planen. Das ging auf, und der Knoten war geplatzt. 

Um das Angebot und vor allem die App aufzuwerten, war weitere Unterstützung beim Coden notwendig. So kamen die Informatiker Patrick Remy und Sébastien Thommes ins Gründerteam, beide zunächst als App-Entwickler. 

Somit waren wir in der Lage, alle Bestandteile eigenständig und kostenneutral zu entwickeln. Das betrifft ebenfalls die Themen Server-Administration, Marketing und Vertrieb. Durch das interdisziplinäre Gründerteam waren wir von Beginn an in allen Angelegenheiten handlungsfähig und nicht auf fremde Unterstützung angewiesen.  

Mit der Lean Startup Methode haben wir uns immer weiter verbessert: Die App wurde in bis heute andauernden Entwicklungszyklen nach den Wünschen der Anwender ausgerichtet, sodass, angefangen mit Funktionen zur grundlegenden Teamkommunikation, bis hin zum Ausbau als Alarmierungs-App,  unsere Plattform inzwischen alles unterstützt, was man zur Organisation einer Rufbereitschaft benötigt. 

Über viele Jahre haben wir auf natürliches Wachstum gesetzt, Ausgaben nur bei Deckung durch Erlöse getätigt. Seit Anfang 2020 sind mehrere Business Angels an Bord. Mit dem zusätzlichen Kapital und Knowhow ist es möglich, das Tempo zu erhöhen.

Wer ist die Zielgruppe von DIVERA?  

Wir sind selbst unsere besten Kunden. Denn durch die persönlichen Wurzeln bilden Organisationen aus dem Blaulichtsektor die Kernzielgruppe, beispielsweise Feuerwehren, Polizei, Technisches Hilfswerk und die vielen Hilfsorganisationen.  

Unser Angebot richtet sich außerdem an alle Menschen, die in Rufbereitschaften von Betrieben und Krankenhäusern organisiert sind. Aufgrund von Covid-19 gehören jetzt auch Krisenstäbe dazu, die auf die dynamische Situation flexibel reagieren müssen. 

Wie funktioniert DIVERA? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? 

Je nach Alarmierungssystem wird die Verfügbarkeit meistens gar nicht, oder erst nach der Alarmierung erfasst. Dabei kann jede Einsatzkraft schon im Vorfeld abschätzen, ob und wie schnell sie bei einem fraglichen Einsatz zur Verfügung steht.  

DIVERA 24/7 verfolgt daher den Ansatz, „vor die Lage zu kommen“. Wir schaffen Transparenz, denn jede Einsatzkraft kann über die App verfolgen, ob das Team einsatzbereit ist und durch das eigene Verhalten dazu beitragen, dass der nächste Einsatz positiv verläuft. Somit überträgt das System die Verantwortung von einzelnen Führungskräften auf die gesamte Mannschaft. 

Gleichzeitig sind nicht bei jedem Einsatz alle verfügbaren Kräfte erforderlich. Bei den meisten Routineeinsätzen reichen sechs Feuerwehrleute aus. Einsatzkräfte, die eigentlich verhindert sind oder aufgrund privater Umstände ungern an einem Einsatz teilnehmen wollen, erkennen dies ebenfalls in der App und können bei einer solchen Situation einen Einsatz ohne schlechtes Gewissen ignorieren. Die Partner, Familienangehörigen und Arbeitgeber der Feuerwehrleute werden es lieben. 

Das Wissen um die Einsatzbereitschaft der einzelnen Standorte bleibt nicht im Silo, sondern kann an zentralen Stellen ebenfalls in Echtzeit ausgewertet werden. Ein bedeutender Vorteil ist, dass Engpässe antizipiert und entsprechende Maßnahmen bereits vor einem Alarmfall getroffen werden können, sodass keine wertvolle Zeit verschenkt wird.  

Unser Dienst läuft als Software-as-a-Service (SaaS), die als App oder im Browser genutzt werden kann. Das System ist on demand für jede Organisation verfügbar, skalierbar und verlangt keine komplizierte Einrichtung. Der Account kann innerhalb weniger Minuten aktiviert werden, und das sogar unentgeltlich. Damit auch kleine Einheiten ohne Budget von den Vorteilen der digitalen Verfügbarkeitsplanung profitieren, sind die Grundfunktionen für bis zu 50 Nutzer kostenlos erhältlich. 

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert? 

Keine Dienstreisen, keine Messen, keine Präsentationen vor Ort. Alle Besprechungen erfolgen online. Das ermöglicht Projekte effizienter zu gestalten, trotzdem kommt der Spaß nicht zu kurz. 

Da der Bedarf nach Programmen zur Personalplanung in allen Bereichen des Gesundheitswesens stark erhöht ist, erfahren wir eine verstärkte Nachfrage. Zugleich erreichen uns viele Wünsche von Bestandskunden, um die Software kurzfristig an die neuen Gegebenheiten anzupassen. 

Somit sind alle Mitarbeiter mehr denn je beschäftigt. Neben Covid-19 spielt auch die Trockeneinheit im April eine Rolle. Aufgrund mehrerer Waldbrände sind unsere Mitarbeiter auch durch ihr Ehrenamt bei der Feuerwehr gefragt, abwechselnd am Bildschirm und draußen am Strahlrohr, tätig zu werden. 

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen? 

Wir haben unsere internen Strukturen angepasst und die meisten Mitarbeiter arbeiten nun von zuhause aus. Vorher mussten sie an einer Datenschutzschulung teilnehmen. Es war indes gar nicht so einfach, auf die Schnelle noch zusätzliche Laptops und Headsets aufzutreiben. 

Dank Office365 und IP-Telefonie können wir physische Meetings ganz einfach online ersetzen und schnell Absprachen treffen. Auch für externe Anfragen sind wir dadurch wie gewohnt erreichbar. 

Wir gehen im besonderen Maß auf die neuen Anforderungen der Kunden ein und entwickeln unsere Anwendung konsequent weiter. Dafür haben wir beispielsweise die Umfragefunktion um die Möglichkeit der automatisierten Wiederholung erweitert, sodass Führungskräfte täglich den Gesundheitszustand ihrer Mitarbeiter abfragen lassen können. Die Endanwender können im Gegenzug Verdachtsfälle oder den Bedarf von Schutzausrüstung per App melden. 

Zudem wird die Einsatzbereitschaft vielerorts verbindlich vorgeplant. Wir haben dazu die Einteilung von Dienstplänen und die gezielte Alarmierung nach der laufenden Schicht ermöglicht. Weitere Features folgen, um die Krise gemeinsam bestmöglich zu meistern. 

Wo sehen Sie in der Krise die Chance? 

Wer bislang nicht erkannt hat, dass die Personalplanung über digitale Hilfsmittel sinnvoll ist und wirklich funktioniert, wird dies jetzt feststellen. Skeptiker ändern ihre Haltung, in einigen Ländern sind die Rettungskräfte sogar verpflichtet, regelmäßig zu ermitteln, wie viele Kräfte zur Verfügung stehen. Ebenso, wer aufgrund von Quarantäne oder Erkrankung an COVID-19 für längere Zeit ausfällt.  

Für uns als Unternehmen bietet die Pandemie die Chance, uns in Branchen außerhalb des Blaulichtsektors zu etablieren, zum Beispiel in Rufbereitschaften in der Industrie und bei Krisenstäben. Überall dort, wo man mit möglichst gezieltem Personaleinsatz weiterhin schnell handeln muss. 

Allgemein hoffe ich, dass das Ehrenamt verstärkt aus der Krise hervorgeht. Es ist schön zu sehen, dass die Einsatzkräfte sowie Ärzte und das Pflegepersonal momentan die Anerkennung bekommen, die sie verdienen.   

DIVERA, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

Das Ziel ist, die gesamte Rettungskette zu optimieren. Damit Einsätze so schnell und zielgerichtet wie möglich abgearbeitet werden, um Leben zu retten und Schäden abzuwenden. 

Die Qualität und Aussagekraft der aggregierten Daten, und damit die Entscheidungsgrundlage von Führungskräften, hängt maßgeblich von der Verbreitung und dem Vertrauen der Endanwender ab. 

Um das Potential voll zu entfalten, gilt es, das Wachstum fortzusetzen. Ich schiele insgeheim schon auf eine 7-stellige Nutzeranzahl. Eine Million Nutzer in fünf Jahren, das klingt nach einem anspruchsvollen Meilenstein. 

Zugleich möchten wir beweisen, dass auch das Bergische Land und insbesondere die wunderschöne Schwebebahn-Stadt Wuppertal das Potential für Startups und spannende Gründergeschichten hergibt. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Bei Rückschlägen immer wieder mit den Nutzern der ersten Stunde unterhalten. Die Rückmeldungen setzen neue Energie frei und tragen euch über die nächste Hürde. 

Gute Ideen nicht verstecken. Geht raus und erzählt allen von eurer Vision. Baut ein Netzwerk auf, nehmt Hilfe in Anspruch. Denn ganz allein wird man für immer unter dem Potential seiner Ideen bleiben.

Nicht zu viel nachdenken, sondern machen! Auch an die Idee glauben, wenn einen das Umfeld für bekloppt erklärt, weil man das dritte Wochenende infolge vorm Rechner verbringt, statt Feiern zu gehen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Benjamin Kreiskott für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Das Geschäftsmodell auf Innovationsgrad, Marktpotenzial und Skalierbarkeit prüfen

0
Unicaps nachhaltige, CO2-neutrale Kapseln mit Bio Kaffee und Bio Tee

UniCaps nachhaltige, CO2-neutrale Kapseln mit Bio Kaffee und Bio Tee

Stellen Sie sich und das Startup UniCaps doch kurz unseren Lesern vor!

Sehr gerne doch! Mein Name ist Dirk N. Tillmann und bin Mit-Gründer und CEO von UniCaps. Unter den Marken My-CoffeeCup und My-TeaCup stellen wir in Frankfurt/O. seit 2016 nachhaltige, CO2-neutrale Kapseln mit Bio-Kaffees und Bio-Tees für das Nespresso- und Dolce Gusto-System her.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Ich persönlich habe mich immer schon früh gefragt, wie will ich arbeiten, woran habe ich Freude und welche Motivation brauche ich für mich selbst. Und ich sehe in den Dingen mehr Chancen und Freiheiten als Herausforderungen und Risiken.

Ich bin bereits seit 2008 unternehmerisch tätig und habe bereits drei erfolgreiche Unternehmen in der Food- und Konsumgüterindustrie gegründet. Vor der Gründung von UniCaps war ich als CEO und Mit-Investor bei der Tpresso AG in Zürich (Schweiz) tätig, einer eigenständigen Teemarke auf Kapselbasis. Dabei hatte ich die Möglichkeit unter anderem mit Eric Favre, dem Gründer und Erfinder von Nespresso zu arbeiten – eine spannende und lehrreiche Zeit.

Welche Vision steckt hinter UniCaps?

In meiner Zeit in der Schweiz ist die Idee entstanden, die Bequemlichkeit und Modernität der Kapselmaschine endlich mit nachhaltigen Produkten zu verbinden. Wir wollten dabei kein eigenes Kapselmaschinensystem entwickeln, sondern den Markt mit kompatiblen Kapseln für bestehende Kapselmaschinen revolutionieren, die bereits millionenfach in Hauhalten, Büros und Hotels im Einsatz sind.

Wir wollen Menschen für hochwertige Bio-Produkte mit umweltverträglichem Lebenszyklus begeistern, um so einen Beitrag zum Schutz der Umwelt, zur Gesundheit, zu Glück und Wohlstand zu leisten. Diese Vision wird von den Kunden gut angenommen – wir halten derzeit die marktführende Position bei nachhaltigen Kaffee-Kapseln und sind neben unserem eigenen Online-Shop (https://www.my-cups.de) in über 14.000 Verkaufsstellen bundesweit erhältlich. Gerade erst ist die Drogeriekette Rossmann neu dazugekommen, worüber wir uns sehr freuen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Gründung eines Unternehmens bringt immer Herausforderungen mit sich, an die man zuvor nicht gedacht hat. Angefangen von einzelnen bürokratischen Hürden bis hin zu verfahrenstechnischen Fragen. Trotzdem ist es uns innerhalb weniger Monate gelungen eine Produktion aufzubauen, die von Anfang an die unterschiedlichsten Prüfungen, Audits und Zertifizierungen nach höchsten Standards bestanden hat. Darauf sind wir stolz! Die Finanzierung erfolgte dabei wesentlich mit Unterstützung des Landes Brandenburg, sowie privater Investoren. Zu nennen sind dabei wesentlich die BFB Brandenburg Kapital GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Brandenburger Förderbank ILB, sowie die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH (MBG).

Wer ist die Zielgruppe von UniCaps?

Kunden, die Genuss und Convenience mit sinnvollen, ökologischen Produkten verbinden möchten. Wir wollen alle diejenigen ansprechen, für die Nachhaltigkeit von Produkten das entscheidende Kriterium ist. Unsere Zielgruppe will die eigene Konsumroutine nicht zwangsläufig einschränken, aber gerne durch nachhaltige Alternativen ersetzen.

Aus welchem Material bestehen die UniCaps Kapseln? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Kapseln bestehen mehrheitlich aus nachwachsenden Rohstoffen, unter anderem aus natürlicher Stärke, Glukose und Lignin, einem Nebenprodukt aus der Holzverarbeitung und sind vollständig industriell kompostierbar. Die Kapseln sind zertifiziert CO2-neutral von der Ernte bis ins Regal.

UniCaps ökologische nachhaltige, CO2-neutrale Kapseln mit Bio Kaffee und Bio Tee für das Nespresso - und Dolce Gusto-Systeme

Die Vorteile für Kunden und Umwelt: Täglich werden rund acht Mio. Kapseln in Deutschland verbraucht, diese bestehen vielfach noch aus herkömmlichem Plastik und Aluminium. Nun wissen wir, dass Plastik- und Alu-Kapseln sowohl bei der Herstellung als auch bei der Entsorgung höchstproblematisch sind. Die UniCaps Kapseln können nach der Verwendung guten Gewissens in der Bio-Tonnen entsorgt werden. Sollten diese dennoch einmal im Hausmüll landen, setzen sie bei einer anschließenden Müllverbrennung kein zusätzliches CO2 frei und leisten z.B. in einem Heizkraftwerk einen Beitrag zur Gewinnung von nachhaltiger Energie. Auch unsere Produktverpackungen setzen auf umweltverträgliche, nachhaltige Lösungen. Wir verwenden Boxen aus Recyclingmaterial, die ohne überflüssige Umverpackung auskommen und nur auf der Außenseite bedruckt sind – natürlich mit lebensmittelrechtskonformen Farben.

Wie hat sich ihr Unternehmen mit Corona verändert?

Wir sehen einen verstärkten Bedarf im eCommerce und im stationären Einzelhandel, Neu-Akquisen vor Allem im Hotellerie- und Gastronomieumfeld verschieben sich zeitlich. Natürlich sind auch wir nicht von den bestehenden Vorschriften und bestimmten Einschränkungen, u.a. bei den Vertriebswegen ausgenommen. Wir halten die Vorschriften ein und versuchen auch als Team aufeinander acht zu geben.

Wie haben Sie sich darauf eingestellt und welche Änderungen haben Sie vorgenommen?

Wir haben umfangreiche Maßnahmen an unserem Produktionsstandort in Frankfurt/Oder ergriffen, um Infektionen von Mitarbeitern auszuschließen. Hierzu gehören vollständig getrennte Schichtsysteme, sowie höchste Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen– wie Schutzanzüge und Masken in der Produktion. Wir bitten alle Kollegen, durch umsichtiges Verhalten auch privat mögliche Risiken auszuschließen. Der administrative Bereich arbeitet vornehmlich im Homeoffice, wir empfangen derzeit keinen Besuch und kommunizieren vielfach über Videokonferenzen, was mittlerweile sehr gut funktioniert.

Wo sehen Sie in der Krise die Chance?

Kaffee und Tee sind Grundnahrungsmittel, Kunden sind in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und verbringen mehr Zeit zu Hause, möchten aber trotzdem ihren perfekten Espresso und Lungo genießen. Aufgrund der derzeitigen Homeoffice Situation, die vielfach mit Kinderbetreuung in Einklang gebracht werden muss, stehen Convenience, Effizienz und Schnelligkeit ganz besonders hoch im Kurs, dies spricht für Kapselanwendungen, die einfach per Knopfdruck zubereitet werden können. Viele Menschen sehen das Virus als Abwehrreaktion des Planeten auf Ausbeutung der Natur und Umweltzerstörung, dies wird dem ohnehin präsenten Nachhaltigkeitstrend auch zukünftig weiteres Gewicht verleihen. Diese Faktoren stimmen uns sehr zuversichtlich, dass wir auch zukünftig viele Kunden erfolgreich erreichen können.

UniCaps, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir bei UniCaps arbeiten daran, unsere Marktstellung weiter auszubauen, unsere Marken noch bekannter zu machen, stark auf Internationalisierung zu setzen, neue Kooperationspartner zu finden und disruptiv an neuen Ideen zu arbeiten.

Derzeit bauen wir unseren Produktionsstandort in Brandenburg weiter aus und werden Abfüllkapazitäten in der Produktion stark ausweiten. Auf der Mitarbeiterseite konnten bereits vor der Krise sowohl in der Forschung und Entwicklungsabteilung als auch im Vertrieb Experten aus der FMCG Industrie gewonnen werden, worüber wir uns sehr freuen und mit denen wir viel erreichen wollen. Die UniCaps beschäftigt derzeit 43 Mitarbeiter – Tendenz steigend. In 2025 werden wir in mindestens 5 weitere, europäische Länder distribuieren und unsere Marken als die nachhaltigen Alternativen zu Nespresso & Co. etabliert haben, sowie nicht nur Kapselprodukte sondern das ganze Kaffee-Spektrum besetzen. Wir werden uns nicht nur über unsere Marken, sondern auch über unseren Technologien definieren und ein weltweites Netzwerk an Kunden und Lieferanten unterhalten, mein persönliches Ziel ist, dass wir in 2025 auch in den USA erfolgreich angekommen sind.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Das Geschäftsmodell sehr intensiv auf Innovationsgrad, USPs gegenüber Wettbewerbern, Marktpotenzial und Skalierbarkeit zu prüfen.
  2. Sich auf lange Jahre sehr harter Arbeit und vieler Rückschläge einzustellen, den „Trick“ gibt es nicht
  3. Niemals aufgeben

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Dirk N. Tillmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Neueste Beiträge

Alla Mamma: Echte italienische Pasta aus Familienrezepten Pitch "Alla Mamma" Guido (r.) und Sarina Mondi präsentieren den "Löwen"(v.l.) Frank Thelen, Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel mit „Alla Mamma“ echt italienische Fertigpasta in Einzelportionen, auch glutenfrei und vegan. Bild @ RTL / Bernd-Michael Maurer

Authentische Pasta neu gedacht: Von der Familienvision zur Food-Innovation

0
Alla Mamma wird am 22. September 2025 um 20:15 in der Höhle der Löwen pitchen. Das Startup zeigt, wie aus einer Familienvision ein innovatives Food-Startup geworden ist.