Montag, November 10, 2025
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Kalkulierte Risiken eingehen

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snocks socken amazon

SNOCKS Gewinner des Amazon Verkaufspartner Awards im Interview

Stellen Sie sich und das Startup SNOCKS kurz unseren Lesern vor!

SNOCKS macht den Einkauf von Basics wie Socken und Boxershorts zu einem echten Erlebnis. Wir möchten qualitativ hochwertige und funktionale Produkte für jede Lebenssituation zu einem fairen Preis anbieten.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir wollten schon immer unser eigenes Ding machen. Schon früher in Familienurlauben haben wir zusammen Geschäftsideen wie eine gemeinsame Gärtnerei entwickelt. Nun verkaufen wir eben Socken und Unterwäsche.

Welche Vision steckt hinter SNOCKS?

Wir möchten SNOCKS langfristig als die Lifestylemarke schlechthin etablieren. Dabei soll weder die Qualität unserer Produkte noch der Geldbeutel unserer Kunden leiden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Eine große Herausforderung war es, unsere Produktpalette ständig zu erweitern und an die Nachfrage anzupassen. SNOCKS ist bis auf einen Kredit aus dem Jahre 2017 in Höhe von 50.000 Euro komplett eigenfinanziert.

Wer ist die Zielgruppe von SNOCKS?

Junge Menschen, die Produkte suchen, die perfekt zu ihrem Lifestyle passen, funktional sind und nicht übertrieben viel Geld kosten.

Was ist das Besondere an den Socken? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Unsere Socken sind qualitativ hochwertig, einfach zu pflegen und passen zu jeder Lebenssituation. Im Gegensatz zu vielen anderen Strümpfen sind unsere Socken rutschfest und helfen gegen Schweißfüße

Warum haben Sie sich entschieden ihre Produkte über Amazon zu verkaufen?

Wir waren von Anfang an begeistert von Versand durch Amazon, sprich Amazon übernimmt die Lagerung, die Verpackung und den Versand der Produkte. Gerade jungen Kerlen wie uns, die ihr Business zunächst noch nicht Vollzeit betreiben können, bietet das Angebot die perfekte Starthilfe. So konnten wir uns komplett auf unsere Produkte konzentrieren.

Wie lange verkaufen sie schon auf Amazon?

Seit 2016. Wir sind als 2-Mann-Betrieb gestartet und konstant gewachsen. Mittlerweile umfasst unser Team 15 Mitarbeiter und wir konnten unseren Umsatz in den Millionenbereich steigern. 

Wie zufrieden sind Sie mit der Betreuung und dem Support?

Wir pflegen gute Beziehungen zu Amazon und sind mit der Zusammenarbeit immer sehr zufrieden gewesen.

Sie sind Gewinner des Amazon Verkaufspartner Awards in der Kategorie „Verkaufspartner des Jahres“. Wie wichtig ist die Auszeichnung und wie geht es jetzt weiter?

Wir sind unglaublich dankbar für die Auszeichnung. Für uns zeigt der Award, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen jetzt auf jeden Fall das Momentum nutzen und weiter Vollgas geben.

Würden Sie anderen Startups empfehlen ihre Produkte über Amazon zu verkaufen?

Wie immer kommt es auf das Produkt an. Bei physischen Produkten würden wir es zu Beginn auf jeden Fall empfehlen. Gerade im Bereich Export profitieren wir sehr von der Infrastruktur, die Amazon uns zur Verfügung stellt. Wie generieren 15 Prozent unseres Umsatzes durch internationale Kunden und verkaufen unsere Produkte bis in die USA.

SNOCKS, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In fünf Jahren ist die Lifestylemarke SNOCKS nicht mehr wegzudenken. Und das nicht nur in Bezug auf Socken und Boxershorts, mehr verraten wir vorerst nicht

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Keine Angst vor Rückschlägen haben, kalkulierte Risiken eingehen und von Beginn an ein Netzwerk aufbauen

Wir bedanken uns bei Johannes Kliesch und Felix Bauer für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Nicht Zeit gegen Geld tauschen!

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Dawid Przybylski Gründer von Finest Audience

Dawid Przybylski gehört eher nicht zu den typischen Start-up-Gründern – er blickt bereits auf 17 Jahre Erfahrung als Unternehmer zurück und beschäftigt sich immerhin schon seit 7 Jahren mit der Konzipierung und Realisierung von überdurchschnittlich erfolgreichen Online-Werbekampagnen. Mit seinem Start-up „finest audience“ hat er nun eine Plattform geschaffen, die seine umfassenden Learnings in einer Masterclass komprimiert. Im Interview erfahren Sie mehr über seine Motivation und seine Fehler. 

Warum haben Sie sich als bereits erfolgreicher Unternehmer entschieden, finest audience zu gründen?

Dawid Przybylski: Die Frage ist absolut berechtigt, ich habe ja nach dem Verkauf meiner umsatzstarken Agentur einen Weg gefunden, mit deutlich weniger Arbeit ungefähr zehn Mal so viel Geld wie vorher zu verdienen. Zu dieser Zeit kamen immer mehr Menschen auf mich zu, die mich gefragt haben: „Dawid, welches Geheimnis steckt hinter deinem Online-Werbeerfolg?“ Um diese Frage nicht immer wieder aufs Neue zu beantworten, habe ich schließlich meine funktionierenden Strategien zusammengefasst und in einen Masterclass-Kurs verwandelt. 

Welche Vision steckt hinter finest audience?

Ich möchte andere Menschen davon abhalten, die Fehler, die ich bereits gemacht habe, zu widerholen. Einer der größten Fehler im Online-Business: Zeit gegen Geld zu tauschen und nicht zu merken, dass man sich in einem Goldenen Hamsterrad dreht.

Was bedeutet „Goldenes Hamsterrad“?

Dawid Przybylski: Als Angestellter läuft man im normalen Hamsterrad, kümmert sich nur um die Aufgaben, die einem zugeteilt werden und kommt selbst nicht voran. Im Goldenen Hamsterrad laufen Workaholics und Unternehmer, die immer mehr Zeit gegen immer mehr Geld tauschen und nicht merken, dass sie schon kurz vor dem Kollaps stehen.

Wer ist die Zielgruppe von finest audience?

Dawid Przybylski: Unternehmer, Freiberufler und Gründer, die mit möglichst wenig Werbeeinsatz Online-Anzeigen schalten möchten, die wirklich „rasieren“. Dabei ist es vollkommen egal, welche Zielgruppe angesprochen werden soll oder aus welcher Branche man selbst kommt. 

Wie funktioniert finest audience? Wo liegen die Vorteile? Wie unterscheidet sich finest audience von anderen Anbietern?

Dawid Przybylski: Der Kern von finest audience ist eine Masterclass und die dazugehörige Community, die ich für die Vermitttlung meiner Learnings nutze. Der große Vorteil liegt darin, dass sich finest audience auch für absolute Anfänger eignet, die noch keine Vorkenntnisse besitzen. Wir beginnen sozusagen bei null und führen unsere Teilnehmer dann Schritt für Schritt bis auf mein Niveau. Dabei unterscheidet sich unsere Werbe-Strategie von den üblichen und bekannten Vorgehensweisen durch ihre Kreativität und das „Um-die-Ecke-denken“.

Wie ist das Feedback?

Dawid Przybylski: Hervorragend! Viele der  Teilnehmer konnten bereits während der Masterclass die Effektivität ihrer Online-Ads massiv erhöhen und erstaunliche Umsatzzuwächse erzielen. 

finest audience, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Dawid Przybylski: Im Zentrum einer überdurchschnittlich schnell anwachsenden Community von „Adhawks“, die in der Online-Werbung neue Wege gehen, dem „Goldenen Hamsterrad“ erfolgreich entfliehen konnten und endlich mehr Zeit und Geld für die wirklich wichtigen Dinge im Leben haben.   

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Ausreichend schlafen! Wer dauerhaft kreativ und produktiv bleiben will, muss seine Batterien regelmäßig aufladen.

Nicht mehr Zeit opfern, um noch mehr Geld zu verdienen – stattdessen: ausgetretene Pfade verlassen und neue Wege ausprobieren.

Gleich von den Besten lernen und nicht Geld und Zeit für „Experten“ verschwenden, die ihren Erfolgsweg nicht auch schon selbst gegangen sind und ihre Fehler selbst gemacht haben.

Wir bedanken uns bei Dawid Przybylski für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Bei Rückschlägen am Ball bleiben

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aumentoo Corporate Startup Engagement

aumentoo: Corporate Startup Engagement

Stellen Sie sich und das Startup aumentoo kurz unseren Lesern vor!

Harald: Sehr gern, mein Name ist Harald Ostler, ich bin Gründer und CEO von aumentoo. Davor war ich über 20 Jahre im Software B2B Geschäft in unterschiedlichen Managementfunktionen tätig.

Stefan: Und ich bin Stefan Lang, CTO und Mitgründer von aumentoo. Während meiner Schul- und Studienzeit habe ich bereits zwei Software-Unternehmen gegründet. Nach dem Masterabschluss in Informatik habe ich mich allerdings vollständig aumentoo gewidmet. 

Harald: Wir entwickeln die gleichnamige aumentoo-Plattform, die es Corporates und KMUs ermöglicht, ihren ganzen Innovationsprozess effektiv und effizient darauf abzubilden. So können beispielsweise Startups für unternehmenseigene Innovationsprogramme wie Accelerator-Programme, Inkubatoren oder Innovation Challenges gescoutet und analysiert werden. Ebenso können konkrete Projekte zwischen einem oder mehreren Startups und dem eigenen Unternehmen abgewickelt und gesteuert werden. Wodurch die gesamte Innovationstätigkeit des Unternehmens einen Riesensprung nach vorne macht, sowohl was die Professionalität als auch die Effizienz betrifft.

Denn, Corporates brauchen Innovationen, Startups haben diese. Mit einem professionalisierten und business orientierten Corporate Startup Engagement (CSE) können Unternehmen ihre Innovationskapazität um ein Vielfaches steigern. aumentoo hilft hier die unterschiedlichen Deal Flow Aktivitäten sowie Intelligence Quellen zu integrieren, den CSE Geschäftsprozess zu steuern und Mitarbeiter effizient einzubinden um das Innovationspotential zu heben.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Harald: Etwas neues zu gestalten und aufzubauen reizte mich schon immer. Als Gründer hat man hier alle Karten in der eigenen Hand – Unternehmertum ist einfach etwas unglaublich wertstiftendes und tolles!

Außerdem, wenn man in den letzten Jahren im Innovationsbereich aufmerksam hingesehen und hingehört hat, so hat man schnell gemerkt, dass es eigentlich allen Unternehmen, die Innovation mit externen Partnern wie Startups betreiben an etwas Großem fehlt: einer guten und effizienten Plattform, um alle Beteiligte des Innovationsprozesses an einem Ort versammelt zu haben – so ist die Idee zu aumentoo entstanden. 

Stefan: Hinzu kommen natürlich noch die Vorteile die eine eigene Gründung mit sich bringen. Man hat die Freiheiten über alle Realisierungsmöglichkeiten selbst zu entscheiden, kann eigene Gedanken und Ideen schnell umsetzen und verproben ohne der Bürokratie mit Vorgesetzten ausgesetzt zu sein. Speed ist dabei sicherlich auch einer der großen Treiber. Schneller, besser und innovativer zu sein als die großen, langsamen Unternehmen.

Welche Vision steckt hinter aumentoo?

Harald: Ganz einfach – Wir möchten Firmen helfen, ihre Zukunft aktiv zu gestalten.

Wir möchten deutsche und, in weiterer Folge auch, europäische Unternehmen bei ihren Innovationstätigkeiten so gut unterstützen, dass sie sich im zunehmend globalisierten Wettbewerb mit – so viel müssen wir noch zugeben – innovationsstärkeren amerikanischen und chinesischen Unternehmen messen können.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Harald: aumentoo ist derzeit zu 100% eigentümerfinanziert, wobei nun auch für das weitere und vor allem schnellere Wachstum eine Finanzierungsrunde für nächstes Jahr geplant ist.

Die größte Herausforderung ist bei einem B2B-Business sicher oft dieselbe: lange Sales Zyklen bei den Zielkunden, wodurch das Wachstum am Anfang mitunter etwas stocken kann. 

Stefan: Vor allem am Anfang ist auch die Personalsituation eine große Challenge für eigentlich jedes junge StartUp. Man ist noch völlig unbekannt und sucht trotzdem die besten Talente für sein Unternehmen. Da dauert es mitunter zu Beginn recht lange bis man die richtigen Leute überzeugen kann den Weg mit einem zu gehen. Das konnten wir jedoch bald durch eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Hochschulen auflösen und damit ein sehr motiviertes Team aufbauen.

Auf der technischen Seite sind natürlich auch die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden als Herausforderung zu nennen. Wir bieten unsere Plattform sowohl als SaaS Lösung als auch OnPremise im eigenen Rechenzentrum unserer Kunden an. Bei OnPremise Installationen haben dabei alle Kunden andere Infrastrukturen und Voraussetzungen die beachtet werden müssen. Allerdings konnten wir hier in den letzten Jahren viel Erfahrung sammeln und bisher alle Installationen erfolgreich durchführen.

Wer ist die Zielgruppe von aumentoo?

Harald: Alle Firmen die ihre Investitionen in die Zukunft effektiver und effizienter steuern möchten. Dies wären jegliche (Groß-)unternehmen, die ernsthaft Innovation in ihren Unternehmen treiben wollen. Dafür sind sie bereit mit externen Partnern (wie Startups, Scale-ups oder anderen Institutionen) zusammenzuarbeiten und eine ganzheitliche Plattform suchen, auf der sie alle damit zusammenhängenden Projekte abwickeln können. 

Stefan: Dabei sind wir komplett Branchen-unabhängig. Egal ob Automobilindustrie, Haushaltsgerätehersteller oder Versicherungen – jedes Unternehmen das professionell mit dem Thema Innovation umgehen möchte fällt dabei in unsere Zielgruppe.

Wie funktioniert aumentoo? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Harald: aumentoo ist eine Cloud basierte Plattform, bestehend aus einer Web sowie einer App Anwendung für die Mitarbeiter des aumentoo nutzenden Unternehmens. Die App, die über Tablets und Smartphones genutzt werden kann, ist besonders auf (Pitch-) Events und Geschäftsreisen von Vorteil, da wichtige Unternehmensdaten direkt eingepflegt und für das Team zugänglich gemacht werden können. Über die Plattform können z.B. von den zuständigen Innovationsmanagern über diverse Datenbankschnittstellen bestimmte Startups oder Innovationen gescoutet und verwaltet werden. Ein großer Vorteil ist, dass z.B. ein Innovationsmanager eines Unternehmens ein gefundenes, potenzielles Partnerunternehmen sehr einfach an seine Kollegen in den jeweiligen Fachbereichen weiterleiten und Feedback einholen kann. Dabei muss sich der Empfänger nicht einmal in aumentoo anmelden. 

Durch die Integration von sogenannten Microservices (Mail-Funktion, die einen zu einer externen Seite mit den jeweiligen Daten, weiter leitet) und Chat-Funktionen können auch Externe und Mitarbeiter ohne einen aumentoo Zugang ihren Input liefern und sich am Prozess beteiligen. aumentoo ist sowohl Business Intelligence-Plattform, CRM und Projektmanagementtool mit Fokus auf Corporate-Startup-Engagement. 

Zusammengefasst: aumentoo ist eine Enterprise Software, die den gesamten „execution“ Prozess bis hin zum laufenden Management Reporting abbildet, und den Mitarbeitern dabei eine Social Media User Experience bietet. 

Wie ist das Feedback?

Harald: Das Feedback zu aumentoo ist durchweg sehr positiv. Unsere Kunden bestätigen uns, dass die Software einfach zu nutzen und aus Business Sicht konzipiert ist um eben die unterschiedlichen Innovations Aktivitäten (wie beispielsweise Scouts, Corporate Venture Programme, Kooperationen) sinnvoll im eigenen Unternehmen zu integrieren und Mitarbeiter am Prozess zu beteiligen. Dieser „Eine-Plattform-Gedanke“ kommt bei unserer Zielgruppe sehr gut an, weil Mitarbeiter nun ein speziell für die Innovationsarbeit ausgelegtes Tool bekommen. 

Stefan: Als besonders positiv wird auch oft die intuitive Benutzeroberfläche erwähnt, da wir kein weiteres kompliziertes SAP für die Mitarbeiter darstellen. Sondern sich unsere Anwendung eher wie eine Social Media Plattform anfühlt und bedienen lässt.

aumentoo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Harald: Das Corporate Startup Engagement wird sich weiter professionalisieren und echte Mehrwerte für Firmen generieren (vom financial Investment zum strategischen Investment). Wir werden diese Entwicklung maßgeblich unterstützen und über unsere Vertriebskanäle ein wichtiger Vorreiter im Bereich Corporate Startup Engagement sein.

Jetzt gilt es eine solide Kundenbasis im DACH-Raum aufzubauen, weitere Partner zu gewinnen und dann sicherlich auch eine kommende Finanzierungsrunde abzuschließen. 

Stefan: In 5 Jahren soll aumentoo der Standard für “Corporate Startup Engagement” bzw. Innovationsmanagement in Europa sein.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Harald: Aus unserer Sicht, schnell Ideen am Markt verproben, auch bei Rückschlägen am Ball bleiben. Und vor allem auf ein hervorragendes, diverses und hoch motiviertes Team setzen – dann kann man alles schaffen!

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Harald Ostler und Stefan Lang für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Mut und Risikobereitschaft

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getaround drivy carsharing

Getaround: Peer-to-Peer-Carsharing direkt in deiner Nähe – für ein paar Stunden oder für ein paar Tage

Stellen Sie sich doch kurz unseren Lesern vor

Ich bin David Shakory und leite seit August diesen Jahres Getaround (ehemals Drivy) für die Märkte Deutschland und Österreich. Ich arbeite seit vielen Jahren im New-Mobility-Sektor und war zuletzt bei VWs Ridesharing-Dienst MOIA für die Auswahl von Pilotstädten und den Aufbau eines Stakeholder-Netzwerks von relevanten Mobilitätspartnern verantwortlich. Abseits meiner beruflichen Karriere habe ich, schon als ich in den USA gelebt habe, viele Jahre nebenberuflich eine eigene kleine Flotte auf Drivy sowie auf anderen Plattformen unterhalten. In dieser Zeit konnte ich die unterschiedlichen Fortschritte und Entwicklungen im P2P-Carsharing-Markt hautnah miterleben und freue mich jetzt, mit Getaround das Thema Carsharing auf das nächste Level zu bringen. 

Stellen Sie uns doch das Unternehmen Getaround kurz vor

Getaround wurde 2009 in den USA gegründet und ist aktuell die weltweit führende Carsharing-Plattform für private und gewerbliche Autobesitzer. Unsere Wurzeln liegen im klassischen Peer-to-Peer-Carsharing. Durch unsere Getaround-Connect-Technologie haben wir im Laufe der Jahre immer mehr Fahrzeuge mit der Box ausgestattet, so dass heute ein Großteil der Fahrzeuge auf unserer Plattform einfach per Smartphone gebucht, ausgeliehen und auch geöffnet werden können. Die lästige Schlüsselübergabe fällt damit weg.

Heute bietet unsere Plattform einen einzigartigen Carsharing-Mix aus Stunden- und Langzeit-Buchungen sowie verschiedene Fahrzeuge, vom Transporter bis zum Kleinwagen an. So wird jedes Nutzungsszenario, egal ob Kurztrip aufs Land oder Wochenendeinkauf, mit Getaround abgedeckt. Unser Ziel ist es, das Booking.com für Carsharing zu sein, so dass wir mit Hilfe von Technologie die Kapazitäten der vorhandenen Fahrzeuge in einer Stadt effektiv nutzen und so dafür sorgen, dass Carsharing mittelfristig zum Ersatz fürs eigene Auto wird. 

Sie sind seit kurzem Country Manager. Was sind Ihre Aufgaben im Unternehmen?

Es geht in erster Linie darum, Getaround mit seinem vielfältigen Carsharing-Angebot hier in Deutschland noch bekannter zu machen. Dafür statten wir aktuell vermehrt Fahrzeuge mit unserer Technologie aus, so dass das Mieten zu jeder Gelegenheit einfach und unkompliziert möglich ist. In Hamburg haben wir beispielsweise unsere Flotte gerade vervierfacht, ähnliches wird in den nächsten Monaten für weitere deutsche Städte geschehen.  

Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Ihnen aus?

Im Normalfall starte ich meinen Tag so gegen acht Uhr im Berliner Büro hier in Kreuzberg. Neben dem operativen Tagesgeschäft bin ich im ständigen Austausch mit unserem europäischen Headquarter in Paris sowie mit den Country Managern der anderen europäischen Märkte in Spanien, UK, Frankreich, Belgien und Norwegen. Wir ziehen ja alle am selben Strang und müssen schauen, dass wir dem immensen Wachstum der letzten zwei Jahre Rechnung tragen. Vor knapp zwei Jahren hatte Drivy noch unter 70 Mitarbeiter in den europäischen Kernmärkten. Jetzt besteht unser Team in Europa und den USA aus über 400 unglaublichen Talenten, die alle an der Vision arbeiten, dass wir eines Tages den Großteil der Fahrzeuge gemeinsam nutzen und damit Ressourcen schonen, die Umwelt schützen und somit das Leben in Städten durch weniger privaten Fahrzeugbesitz lebenswerter machen. 

Was sind die nächsten Pläne?

Konkret bauen wir in allen Kernmärkten den Einsatz unserer Getaround-Connect-Technologie weiter aus. Dabei konzentrieren wir uns nicht nur auf die Stadtkerne. In Berlin sind wir beispielsweise der einzige Anbieter, der auch am Stadtrand Fahrzeuge anbietet, die man per App buchen und öffnen kann. Dazu passend pushen wir aktuell unseren neuen Stundenservice, mit dem Kurztrips von einer bis mehreren Stunden durch ein dynamisches Preismodell besonders günstig sind. So kann der Besuch der Eltern am Stadtrand, der Großeinkauf im Supermarkt oder auch der Weg zu Ikea preisgünstig realisiert werden, ohne direkt einen ganzen Tag ein Fahrzeug buchen zu müssen.  

Wie wird sich aus Ihrer Sicht der Carsharing Markt entwickeln?

Wir sehen an ShareNow, dass sich die großen Anbieter im Free-Floating-Bereich schnell zusammengeschlossen haben. Nichtsdestotrotz gibt es auch neue Carsharing-Anbieter, die mit sehr günstigen Preisen versuchen, die Kundschaft zu locken. Langfristig glaube ich aber nicht, dass Städte wie Berlin es zulassen werden, dass diese Anbieter weitere tausende von Fahrzeuge in den sowieso schon überlaufenden Stadtkernen platzieren können, ohne dass es zu einem Cap/Limitierung kommt.

Um Carsharing flächendeckend und verkehrsentlastend zu betreiben, werden vor allem die station-based Carsharing-Anbieter eine große Rolle spielen. Das sind Anbieter, bei denen der Kunde wieder zum Ausleihort zurückkehrt. Gerade in weniger dicht besiedelten Gegenden und Kommunen funktioniert das zum Teil schon seit mehr als 20 Jahren sehr gut. Der immer einfacher werdende Einbau von technischen Lösungen, wie unsere Getaround-Connect-Technologie, wird dafür sorgen, dass dieser Markt wächst. Letztendlich müssen wir die Fahrzeuge nutzen, die bereits auf der Straße sind, und nicht noch mehr Fahrzeuge in unsere Städte spülen, wenn wir eine echte Verkehrsentlastung anstreben. 

Wie sehen die Zahlen momentan aus?

Weltweit, also in Europa und in den USA, nutzen mittlerweile mehr als fünf Millionen Nutzer in 300 Städten Getaround. Aktuell befinden sich mehr als 70.000 Fahrzeuge auf unserer Plattform. 

In Deutschland liegt der Fokus aktuell auf auf den Ausbau von Fahrzeugen die mit unserer Getaround-Connect-Technologie ausgestattet werden, so dass Nutzer zu jeder Tageszeit ein Fahrzeug schlüssellos anmieten können. Hier haben wir beispielsweise in Hamburg in den letzten Monaten die Anzahl der Fahrzeuge vervierfacht. In Berlin sind derzeit über 500 Fahrzeuge mit der Getaround Connect Box ausgestattet, was in den nächsten Monaten ebenfalls weiter ausgebaut wird.  

Hinkt Deutschland hier noch hinterher?

Im Peer-to-Peer-Carsharing hinken wir in Deutschland im europäischen Vergleich tatsächlich ein wenig hinterher. Wir sind nunmal als Auto-Nation bekannt und noch wesentlich emotionaler an den Autobesitz gebunden als andere Länder wie beispielsweise Frankreich. Ich bin aber zuversichtlich, dass ein immer besseres Angebot zu einem Umdenken bei der Bevölkerung führen wird. Immerhin wollen zumindest Stadtbewohner in einer möglichst verkehrsarmen, ruhigen und gesunden Umgebung wohnen.Allerdings muss hierfür auch die Lokalpolitik ihren Beitrag leisten. 

Wo sehen Sie sich in den nächsten fünf Jahren?

Ich freu mich darauf, in den nächsten fünf Jahren die Plattform mit unseren Team so weiterzuentwickeln, dass auf de.getaround.com jeder ein Fahrzeug findet, das zu seinen individuellen Bedürfnissen passt. Und das gilt nicht nur für den Stadtkern. Die Vision ist, Carsharing auch in ländlichen Gebieten, kleineren Städten sowie am Stadtrand so populär zu machen, so dass man auch ohne eigenen PKW zurechtkommt. Ich bin mir sicher, dass wir da schon in fünf Jahren ein ordentliches Stück weiter sind. 

Welche 3 Tipps haben Sie für Gründer?

Da ich viele Jahre mit Start-ups in den USA zusammengearbeitet habe, kann ich jedem Gründer hierzulande nur raten, noch mehr Mut zum Risiko zu haben. In Deutschland fehlt dieser Gründergeist oft, insbesondere wenn man sich aus den Start-up-Hubs wie Berlin oder München hinausbewegt. Man muss nicht unbedingt das neue Instagram gründen, es lassen sich auch mit weniger spektakulären Ideen sehr gute Geschäftsmodelle erfolgreich aufbauen und oftmals reicht dafür auch ein einfacher Gründerkredit aus.  

Der zweite und dritte Tipp sind eher psychologischer Natur. Zuerst einmal sollte man sich wirklich nicht von Nein-Sagern beeinflussen lassen, vor allem nicht von denen, die keine Grundlage für ihre Aussagen haben. Feedback ist wichtig, aber nur konstruktives. Bei allem anderen bitte die Ohren auf Durchzug stellen. Und zu guter Letzt noch mein Grundsatz, dem auch ich immer gefolgt bin. Du kannst nur etwas erfolgreich machen, hinter dem du 100-prozentig stehst. Ich glaube an Carsharing, sonst hätte ich mir nicht nebenberuflich damals auf Drivy meine eigene Flotte aufgebaut. Und genauso sollte auch jeder Gründer ticken, der mit seinem Geschäftsmodell erfolgreich sein will

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei David Shakory für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Lernen Verantwortung abzugeben

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Foxymatch Foxybox Abo-Box Beautyprodukten Kosmetika

Foxymatch: Eine Scoring-Software zum faktenbasierten Influencer-Matching?

Stellen Sie sich und das Startup Foxymatch doch kurz unseren Lesern vor!

Foxymatch ist ein Software as a Service-Angebot, dass Unternehmen und Brands mithilfe künstlicher Intelligenz bei der Vergrößerung ihrer Stammkundenbasis oder Erschließung neuer Märkte unterstützt. Diese Scoring-Software beinhaltet ein weltweites Verzeichnis mit Insights der Audience – zum Beispiel Alter, Nutzerverhalten, Interaktionsrate aller relevanten Influencer. Der Auftraggeber stellt uns seine Stammkundendaten zur Verfügung, die unsere KI auswertet und mit Milliarden von Nutzerdaten vergleicht.

Die Followerschaft, die den Bestandskunden am ähnlichsten ist, heißt „Lookalike Audience“. Jeder Influencer erhält einen Score-Wert. Je höher der Score, desto geeigneter ist der Influencer als Markenbotschafter. Expertise zur Arbeit mit Influencern erlangten wir über die Foxybox, unsere monatliche Abo-Box gefüllt mit Beautyprodukten und Kosmetika. Diese haben wir rein über Influencer-Marketing beworben.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Grundsätzlich ist mir die Freiheit wichtig. Ich kann mich und meine Ideen selbst verwirklichen, Personalentscheidungen autark treffen und muss niemanden um Erlaubnis fragen, wenn ich zwischendurch einen Kaffee trinken gehe.

Welche Vision steckt hinter Foxymatch?

Über die schon angesprochene Vermarktung von Foxybox sind uns erhebliche Lücken im Influencer-Marketing aufgefallen. Diese Erkenntnis ist für größere Unternehmen noch viel wertvoller als für uns. Nicht nur in Hinblick auf die Budgetierung, sondern auch für die Digitalisierung. Viele Konzerne schließen nach und nach einzelne Filialen, weil die jungen Kunden hauptsächlich im Onlineshop bestellen. Die richtigen Markenbotschafter schaffen es allerdings auch den POS wiederzubeleben. Wir setzen uns dafür ein, dass Marketer diejenigen Influencer in ihre Planung einbeziehen, die tatsächlich die passende Zielgruppe erreichen, und keine Accounts unterstützen, die nur vorgeben Resultate zu erzielen. 

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Wir haben uns bewusst ausschließlich selbst finanziert. Viele Start-ups, die direkt zu Beginn Hilfe von Investoren annehmen, stehen sich dadurch selbst im Weg. Denn selbstverständlich muss der Investor in wichtige Entscheidungen einbezogen werden. Dadurch steht der finanzielle Gewinn vor der konkreten Ideenumsetzung und verlangsamt den Prozess. Aus diesem Grund meiden Start-ups eine solche Hierarchie. Sie hat jedoch den Vorteil einer direkten Strukturierung im Unternehmen. Wenn ein Start-up schnell wächst und aus neun Mitarbeitern auf einen Schlag fünfzehn werden, fehlen Kontrollen, Einarbeitungen und Ansprechpartner. Das macht die Suche nach passenden, selbstständig arbeitenden Mitarbeitern zu einer Herausforderung.   

Wer ist die Zielgruppe von Foxymatch?

Foxymatch ist für Unternehmen mit reichlich Stammkundendaten gedacht, die ihre Vertriebswege digitalisieren und weiterhin die Kontrolle über das Marketing behalten wollen. 

Wie funktioniert Foxymatch? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Bei Beauftragung einer Agentur für Influencer-Marketing liegt der Auftrag zwar in professionellen Händen, der Auftraggeber kann allerdings nicht nachvollziehen, wie hoch die Erfolgsquote für genau seine Zielgruppe bei den ausgewählten Influencern ist. Unsere Scoring-Software ermittelt anhand der Bestandskundendaten, die uns der Auftraggeber verschlüsselt zukommen lässt, einen Wert zwischen 1 und 100 für jeden in Frage kommenden Influencer. Um diesen Wert zu ermitteln, erfasst die dazugehörige KI-Box die Kundendaten und gleicht sie mit den Parametern der einzelnen Instagram-Accounts ab. Diese findet sie auf der angeschlossenen Influencer-Plattform voller Insights.

Dadurch differenziert die KI auf Fragen hin wie „Wie viele Follower sind weiblich und zwischen 20 und 25 Jahre alt?“ oder „Welche Influencer verfügen über eine Eco-Fashion-affine Followerschaft?“. Die Influencer werden den Bestandskunden zugeordnet. Foxymatch gibt die Auswahl der Lohnenswertesten an den Kunden weiter, der so genau seine Audience erreicht und nur bezahlt, was ihm etwas bringt. Diese Methode ist derzeit einzigartig. 

Wie ist das Feedback?

Unsere Pilotprojekte verliefen sehr erfolgreich. So erzielten wir zur Freude unseres Kunden Nø Cosmetics mit 13 Influencern und Micro-Influencern auf Instagram eine Gesamtreichweite von 5.631.000 Impressions. Dazu kommen über acht YouTuber mit einer Reichweite von 734.000 Impressions. Derzeit beschäftigen wir uns mit dem Finetuning der KI, um noch präzisere Ergebnisse zu erzielen.

Foxymatch, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Um ehrlich zu sein, will ich gar nicht wissen, wo Foxymatch und ich in fünf Jahren stehen. Das Reizvolle an der Selbstständigkeit ist doch gerade nicht zu wissen, was der nächste Tag an Überraschungen bereithält und welche neuen Ideen aufkommen. Grundsätzlich möchten mein Team und ich Foxymatch, Foxybox und das dazugehörige Lifestyle-Magazin Foxymag weiter ausbauen. Daran anknüpfende Projekte sind nicht auszuschließen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Das Urvertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist unverzichtbar. Auch wenn Projekte scheitern, nicht an dem großen Ganzen zweifeln.

Die wichtigste Aufgabe eines Unternehmers ist es, sich selbst „arbeitslos“ zu machen. Nur so steht genügend Zeit und Kapazität zur Verfügung um das Unternehmen in die richtige Richtung zu steuern. Der Gründer sollte so schnell wie möglich am und nicht im Unternehmen arbeiten.

Lernen, Verantwortung abzugeben und seine Schwächen durch gute Mitarbeiter auszufüllen, um den Fokus auf die eigenen Stärken zu legen.

Wir bedanken uns bei Jakob Kiender für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Immer an sich glauben

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Hennis-shoes Schuhlabel Schuhe Reifen Upcycling

Hennis-shoes ist ein Schuhlabel für Damen und Herren Schuhe, die Sohle besteht aus Reifen-Upcycling

Stellen Sie sich und das Startup Hennis-shoes doch kurz unseren Lesern vor!

Mein Name ist Hendrik Kaltwasser und ich bin 23 Jahre alt. Nach meinem Realschulabschluss absolvierte ich eine Lehre zum Zimmerer. Nachdem ich diese abgeschlossen hatte, gründete ich 2018 die Hennis GmbH, mein erstes eigenes Unternehmen.  Hennis -shoes steht für Ethik, Moral und Haltung. Diese Werte beziehe ich auf die Herstellung, die Materialien und dem allgemeinen Prozess.  Gestartet sind wir mit drei Modellen. Jeweils zwei für die Frau und ein Modell für den Herrn. Leider ist das ursprünglich geplante Herrenmodell in die „Hose“ gegangen.  

Wie ist die Idee zu Hennis-shoes entstanden?

Die Idee seine eigene Schuhmarke zu gründen, entstand durch eine Gewisse Begeisterung für Mode. Schuhe habe ich schon immer viele besessen und so Interessierte ich mich immer mehr für das Thema. Um meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, wollte ich aber Schuhe unter meinen Werten herstellen bzw. produzieren lassen. So entstand das Brand Hennis-shoes, welches sich von meinem Spitznamen Henni ableitet.

Welche Vision steckt hinter Hennis-shoes?

Die Vision von Hennis-shoes lautet; ein Wertebewusstsein zu erschaffen, welches die Denkweise auf lange Sicht verändern soll. Wir möchten wertige Produkte schaffen mit besonders guten Materialien.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Das schwierigste am Anfang war es definitiv, eine geeignete Produktion zu finden. Keiner kannte uns und war auch etwas skeptisch. 

Finanziert haben wir uns zu 70% aus Eigenkapital. Der Rest stammt von einer Bank.

Wer ist die Zielgruppe?

Die Zielgruppe ist ca. zwischen 40-60 Jahren. Personen die auf Wertigkeit, Qualität achten. Die eben etwas „ticken“ wie ich selbst.  

Was ist das Besondere an den Produkten?

Hennis-shoes Schuhlabel Schuhe Reifen Upcycling

Die Besonderheit liegt an dem Leder und der Laufsohle. Als Oberleder und Innenfutter verwenden wir vegetabil chromfrei gegerbtes Leder aus Deutschland. Die Laufsohle besteht aus gebrauchten oder für den Straßenverkehr nicht zugelassenen Reifen. Dadurch erzielen wir ein Upcycling. Das ablaufen der Sohle ist schier nicht möglich und sorgt für eine dementsprechende Langlebigkeit. 

Wie ist das Feedback?

Feedback fällt überwiegend positiv aus. Natürlich wird es immer Personen geben, die den Schuh nicht schön oder ästhetisch finden. Komfort und Gewicht sind immer zwei Dinge, die besonders geschätzt werden. 

Hennis-shoes, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

In Zukunft wird nur noch in Deutschland produziert.  Höchste handwerkliche Qualität, beste Materialien. Das sind die Punkte, die ich erreichen möchte. 

Aktuell sind wir erst in einem ausgewählten Schuhgeschäft vertreten. Dieses würde ich noch gerne erweitern. Natürlich soll auch das Modell Portfolio wachsen. 

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Durchhaltevermögen
  2. Auf Rückschläge einstellen
  3. Immer an sich glauben 

Wir bedanken uns bei Hendrik Kaltwasser für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

So gelingt ein begeisternder Jahresauftakt

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Eine Jahresauftaktveranstaltung bietet Gründern eine gute Möglichkeit, ihr Team von Anfang an auf das neue Jahr – die neuen Ziele und Projekte – einzuschwören.

Im Idealfall fahren die Mitarbeiter anschließend voller Motivation und Vorfreude auf das neue Jahr nach Hause.

Die Transformation der Arbeitswelt 2020 beschäftigt neben alteingesessenen Unternehmen natürlich ebenso Gründer und junge Unternehmer. Auch wenn diese längst noch nicht so festgefahren sind und Veränderungen eher als Chance sehen, müssen sie doch, um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, Veränderungen aktiv gestalten. Damit dies gelingt, sollten sich Gründer fragen: Was bedeutet Transformation für unser junges Unternehmen? Was bedeutet es für die Zusammenarbeit mit anderen? Und vor allem: Wie kann ich mein Team für bevorstehende Veränderungen begeistern?

Öde Ansprachen und schlecht vorbereitete Veranstaltungen, die nebenbei abgehalten werden, reichen dafür nicht aus. Was es braucht, ist eine fulminante Jahresauftaktveranstaltung. Junge Unternehmer mit wenig Erfahrung fragen sich zu Recht: Wie lässt sich dieser so wichtige Tag zu Beginn des Jahres wirklich erfolgreich gestalten? Wie viel Zeit und Mühe sollte ich in die Planung des Jahresauftakts stecken? Mit den folgenden Tipps schaffen Gründer eine Jahresauftaktveranstaltung, die Lust auf das neue Jahr weckt und sogar den konservativen und skeptischen Teil des Teams neugierig auf Veränderungen macht:

Mitarbeiter frühzeitig und persönlich einladen

Damit möglichst alle Mitarbeiter an der Veranstaltung teilnehmen können, sollten Gründer den Termin frühzeitig ankündigen. Je persönlicher die Einladung formuliert und adressiert ist, umso besser. Der Einladungstext soll Spannung erzeugen und Lust auf die Veranstaltung machen.

Die richtige Länge der Veranstaltung wählen

Die Länge der Veranstaltung ist entscheidend: Am besten sind zwischen 60 und 90 Minuten, einschließlich eines kleinen Imbisses. So kommt keine Langeweile auf.

Teilnahme – verpflichtend oder freiwillig?

Die Jahresauftaktveranstaltung ist eine Pflichtveranstaltung. Wichtig ist, dass sich keine Unternehmensbereiche entziehen. Es sollten also Mitglieder von allen Teams und Abteilungen präsent sein. Gibt es auffällig viele Absagen, müssen Gründer genauer hinsehen. Eventuell ist dies ein Hinweis darauf, dass dringender Teamentwicklungsbedarf besteht.

Die Veranstaltung emotional beginnen

Die Jahresauftaktveranstaltung beginnt idealerweise mit einem kurzen Rückblick auf das abgelaufene Jahr. Dabei kann gerne auf interaktive Inhalte wie Bilder, Videos und Audios zurückgegriffen werden – sie sprechen die Mitarbeiter emotional an und rufen positive Erinnerungen hervor. Ganz entscheidend ist es hier, das Positive, also die Erfolge hervorzuheben.

Einen positiven Ausblick auf das kommende Jahr geben

Dann kommt der Ausblick. Der Gründer präsentiert optimistisch die Ziele und Projekte für das kommende Jahr. Ein positiv formuliertes Jahresmotto kann neben der Unternehmensvision als Leuchtturm fungieren. Ein besonderer Fokus sollte auf positive Veränderungsprozesse gelegt werden. Dazu gehören Potentiale und Chancen für das Unternehmen als Ganzes und jeden Mitarbeiter als Einzelnen – zum Beispiel durch Weiterbildungen. Gibt es herausfordernde Veränderungen, die abzusehen sind, wird das Team auch darauf offen eingestimmt.

Ein begeisterndes Ende für einen begeisternden Start

Zum Ende spricht der Gründer den Mitarbeitern für ihr Engagement ein aufrichtiges Danke aus. Für echte Begeisterung zaubert er jetzt eine Überraschung aus dem Hut, zum Beispiel ein kleines Präsent passend zum Jahresmotto. Die abschließenden Worte müssen dem Team ans Herz gehen – das heißt, jeder fühlt sich noch einmal wertschätzend abgeholt. Anschließend gibt es noch einen guten Ausklang bei einem kleinen Imbiss.

Kein begeisternder Auftakt ohne gute Vorbereitung und gute Rhetorik

Zwei große Fehler gilt es zu vermeiden: schlechte Vorbereitung und eine schlechte Präsentation. Der Jahresauftakt muss sitzen wie ein Maßanzug. Eine gute Vorbereitung gelingt garantiert mit einem kleinen Drehbuch. Es muss geklärt sein, wer was wann sagt. Mitwirkende üben ihre Reden ausgiebig und holen sich bei Bedarf eventuell sogar Hilfe vom Rhetorik-Profi. Eine Jahresauftaktveranstaltung, die Lust auf das neue Jahr und Freude auf Neuerungen macht, wird schnell zu einem extrem starken Fundament für ein erfolgreiches Geschäftsjahr.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gründen bedeutet den Mut zu haben, ausgetretene Pfade zu verlassen

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iuvando innovative Therapien für Patienten mit Krebs

iuvando innovative Therapien für Patienten mit Krebs

Stellen Sie sich unseren Lesern doch bitte kurz vor!

iuvando ist eine digitale Patientenplattform mit dem Ziel, an Krebs erkrankte Menschen über innovative Behandlungsformen im Rahmen klinischer Studien zu informieren. Dabei erhalten Krebspatienten in Abhängigkeit von ihrer jeweiligen Erkrankungssituation einen personalisierten Suchbericht, der aktuell angebotene Studientherapien zusammenfasst und so das therapeutische Spektrum für Patient und behandelnden Arzt erweitern kann. 

Jedes Jahr kommt eine Vielzahl neuer, vielversprechender Medikamente in der Krebsmedizin zur Anwendungsreife. Für etliche Patienten kommt die Zulassung dieser Medikamente jedoch zu spät. Die Philosophie von iuvando wird von der Vision geleitet, innovative Therapieverfahren bereits während der klinischen Erprobung für alle Krebspatienten erreichbar zu machen und dabei dem Patienten ein Stück Initiative zurückzugeben („Patient Empowerment“).

Warum haben Sie sich entschieden ein Startup zu gründen?

Während unserer klinischen Tätigkeit als Ärzte in der Krebsmedizin sind wir auf folgendes – noch ungelöste – Problem aufmerksam geworden: Patienten, die nach Durchlaufen mehrerer etablierter Therapien unter einer fortschreitenden Erkrankung leiden, haben oft nur noch mit neuen, noch nicht zugelassene Krebsmedikamenten eine Aussicht auf ein Therapieansprechen. Diese Medikamente werden im Rahmen klinischer Arzneimittelstudien an bestimmten Studienzentren angeboten. Für Patienten geht es dann um einen Gewinn an Lebensqualität und Lebenszeit. Viele Patienten haben auch in dieser Situation einen ausgeprägten Therapiewunsch, sie finden passende Studien aber häufig nicht, weil sie oder ihr behandelnder Arzt schlicht keine Kenntnis davon hat, welche Studien aktuell an den nächstgelegenen Studienzentren angeboten werden.

All diesen Patienten möchten wir mit iuvando eine Tür öffnen. Grundsätzlich werden alle neuen Krebsmedikamente zunächst nur im Rahmen klinischer Studien an bestimmten Studienzentren, z.B. Universitätskliniken, angeboten. Viele Patienten, die nicht ohnehin an einem Studienzentrum behandelt werden, erfahren nicht von dieser Möglichkeit. Für ihre behandelnden Ärzte ist das sich täglich ändernde Studienangebot inzwischen unüberschaubar geworden. 

Patienten können sich direkt über das Internet an iuvando wenden und erhalten einen personalisierten Suchbericht, der alle klinischen Studien benennt, in die sie mit ihrer individuellen Krankheitsgeschichte eingeschlossen werden können und die in ihrer Nähe verfügbar sind. Im Anschluss beraten Patienten zusammen mit ihrem behandelnden Arzt, ob eine Studienteilnahme möglich und medizinisch sinnvoll ist.

Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen Produkt gedauert?

Wir haben etwa ein halbes Jahr darauf verwendet Prozesse zu entwickeln, die die unterschiedlichen Beteiligten wie Patienten, behandelnde Ärzte, Studienzentren und Sponsoren klinischer Studien richtig ansprechen. Wir sehen uns als prozedurales Startup, das die unterschiedlichen Stakeholder auf eine neue Art und Weise zusammenbringt und so einen Mehrwert für alle generiert. Der Mehrwert für Patienten und Ärzte liegt in der Erweiterung der therapeutischen Optionen. Der Mehrwert für Studienzentrum und Allgemeinheit liegt in der Beschleunigung der klinischen Forschung durch die schnellere Rekrutierung von Studienpatienten. Wirksamere Krebsmedikamente können so schneller identifiziert und nach Zulassung allen Patienten zugänglich gemacht werden.

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Im Fokus unserer Arbeit stehen Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung, für die keine Standardtherapie mehr in Frage kommt, weil diese bereits durchlaufen oder nicht vertragen wurde. Mit Hilfe unserer Datenbank und IT-Anwendung finden wir für die meisten dieser Patienten weitere Therapiemöglichkeiten im Rahmen einer klinischen Studie. 

Bedingt durch die unterschiedliche Affinität zuweisender Ärzte zu klinischen Studien und den Unterschied zwischen in Ballungsräumen verfügbaren Studienzentren und kleineren Praxen ergibt sich aus Patientensicht eine deutlich heterogene Versorgungsqualität. Dies ist für einzelne Patienten unter Umständen weder zu erkennen noch zu beeinflussen. iuvando möchte über seinen Online-Ansatz ein Angebot schaffen, das sich in gleicher Gewichtung an alle Patienten richtet, um die die teilweise erheblichen Informationsasymmetrien aufzulösen. Dabei soll das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient unangetastet bleiben. Die iuvando-Studienrecherche kann dem Patienten ermöglichen zusätzliche Impulse in die Entscheidungsfindung einzubringen (“Patient Empowerment“) und den Arzt in seiner Arbeit unterstützen. 

Welchen USP haben Sie?

Das Konzept einer ärztlich kuratierten, onkologischen Studienrecherche, die sich online direkt an Patienten wendet und ihnen so ermöglicht, sich aktiv in die Entscheidungsfindung gemeinsam mit ihrem Arzt einzubringen ist nach unserem Wissen neu und alleinstehend. Darüber hinaus agieren wir für Patienten und Ärzte kostenlos.

Wie hat sich Ihr Startup seit der Gründung entwickelt?

Wir erleben großen Zuspruch aufseiten der Krebspatienten, ihren Angehörigen, sowie ihnen nahestehender Menschen – das ist sehr erfüllend. Gleichzeitig geht das Interesse an iuvando erfreulicherweise weit über den Individualnutzen hinaus, sodass wir große Offenheit auf ganz unterschiedlichen Ebenen erfahren. Unser innovatives Angebot fungiert als wichtiges Bindeglied zwischen den verschiedenen Beteiligten in der Versorgung von Krebspatienten. Für alle entsteht ein erheblicher Mehrwert, der aktuell durch das Fehlen einer professionellen Mediatorinstanz nicht in vollem Maße ausgeschöpft wird. Im Einzelnen werden die folgenden Gruppen adressiert: 1) Patienten, 2) behandelnde Ärzte, 3) Studienzentren (z.B. Universitätskliniken) und Wissenschaftler, 4) Forschende Arzneimittelhersteller und 5) Krankenversicherungen. 

Welches waren die größten Hürden bei der Gründung?

Wir Gründer von iuvando sind Ärzte. iuvando ist für uns beide eine Erweiterung unseres beruflichen Spektrums, da wir ursprünglich aus der Patientenversorgung und Grundlagenforschung kommen. Die Gründung war daher für uns beide ein großer Schritt. iuvando ist zwar medizinnah, aber das unternehmerische Handeln stellt doch ganz andere Anforderungen als der ärztliche Beruf. Wir sind beide in unserer Persönlichkeit sehr unternehmerisch geprägt und gleichzeitig in der Medizin verwurzelt, sonst hätten wir uns nicht auf diesen Weg begeben. Dazu kommt, dass wir mit iuvando in einem sensiblen und hoch regulierten Bereich völliges Neuland betreten. So gesehen war bzw. ist es die Extradosis „Entrepreneurship“, die uns am meisten fordert. 

Wie bewerten Sie die deutsche Startup-Szene?

Wir sind immer wieder erstaunt und begeistert wenn wir der Vielfalt an innovativen und kreativen Gründungen in Deutschland begegnen, gerade auch in unserer Heimat, der Rhein-Neckar Region.    

Wie wichtig ist es für Startups auf Events zu gehen?

Startup-Events sind eine wunderbare Gelegenheit sich auszutauschen, Feedback zu bekommen und das eigene Projekt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Wie wichtig ist für Sie beim EY Public Value Award gewonnen zu haben?

Die Auszeichnung mit dem Public Value Award ist eine große Ehre für uns und gleichzeitig Ansporn uns weiter mit ganzer Kraft für die verbesserte Versorgung von Menschen mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung einsetzen. Wir freuen uns sehr, dass der Gemeinwohl-Aspekt, der fester Kern unserer Unternehmensphilosophie ist, durch den Public Value Award Anerkennung findet. 

Wie schwer ist es Ihrer Meinung nach an Investoren und Wachstumskapital zu kommen? 

Nach unserer Einschätzung ist es derzeit eher einfacher geworden an Investoren und Wagniskapital zu gelangen. Wichtig ist ein gesellschaftlich relevantes Problem zu identifizieren und innovative Lösungen dafür aufzuzeigen. 

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Derzeit sind wir ausschließlich in den Gebieten Brust- und Lungenkrebs tätig. Das ist bereits ein guter Anfang, bietet aber noch enormes Steigerungspotential. Wir möchten in der Zukunft mit iuvando möglichst allen Krebspatienten bei der Suche nach einer geeigneten Studientherapie helfen, gerne auch über Deutschland hinaus.

Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben? 

Gründen bedeutet den Mut zu haben, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue, unsichere Wege zu gehen. Das ist zwar unglaublich spannend, aber nicht immer einfach. Daher ist es wichtig als Gründer-Team sich in Stärken zu ergänzen und jeweilige Schwächen auszugleichen. Wir sind froh, dass wir uns immer gegenseitig challengen können, offen diskutieren und dabei auf Augenhöhe begegnen. Ansonsten halten wir es für wichtig einerseits visionär zu sein, andererseits jedoch die Dinge bis ins kleinste Detail mit größtmöglicher Sorgfalt zu durchdenken, um am Ende das beste Ergebnis zu erreichen. Last but not least – es gibt Aufs und Abs, nicht aus jeder Böe wird ein Sturm und wenn es doch einmal etwas stürmisch ist, enjoy the ride! 

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei den Gründern für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Objektives Feedback einholen und auf dieses auch hören

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mexican tears scharfe chili saucen

Mexican Tears scharfe Chili Saucen sowie den Chili Saucen Mixer

Stellen Sie sich und das Startup Mexican Tears doch kurz unseren Lesern vor!

Mexican Tears stellt seit 2010 scharfe Saucen in Handarbeit her und bringt sie auf den Teller. Wir verstehen uns als Vertreter des scharfen Geschmacks unter dem Motto: „Nicht scharf essen, ist auch keine Lösung!“. Im Fokus stehen dabei in erster Linie Geschmack und Qualität. Wir konnten in den letzten Jahren organisch wachsen, ohne eine Niere verkaufen zu müssen oder unsere Seele und exportieren mittlerweile in die schöne Schweiz und nach China.

Da wir große Freunde von Nordic Noir sind, versuchen wir auch eine Brücke nach Schweden zu schlagen. In Deutschland fokussieren wir uns auf zwei Pfeiler und vertreiben sowohl online, als auch im Einzelhandel. Unser Chili Saucen Adventskalender konnte sich in den letzten Jahren zum Topseller mausern. Neu eingeführt haben wir den Chili Saucen Mixer, bei dem sich Interessierte ihre ganz eigene Sauce aus 8 verschiedenen Chilisorten und mehr als einem dutzend Gewürzen zusammenstellen können. Den Feinschliff übernimmt „Mexican Tears“. Außerdem darf die Sauce getauft werden, zum Beispiel „Brigitte“ oder „Hans“ und ein paar Tage später, kann man mit „Brigitte“ oder „Hans“ würzen, marinieren und sie in die Pfanne hauen.      

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Das war eine Frage des subjektiven Mangels an hochwertiger scharfer Sauce. In einem Selbstversuch testete ich damals mit meinem alten Herren scharfe Saucen aus aller Welt und erkannte, dass in der großen, weiten bisher noch keine für meinen Geschmack entwickelt wurde. Um „die scharfe Sauce“ zu machen, brauchte ich 3 Jahre, obwohl ich 7 Tage angesetzt hatte, denn in 7 Tagen schafft man viel.  Als damaliger BWL-Student konnte ich gut mit Zahlen.

In der Entwicklungszeit wurde ich immer wieder weiter und neu motiviert, in Besonderem durch meinen jetzigen Partner Thommy. Wir bilden heute eine Doppelspitze, frei nach dem Motto „Geteiltes Leid ist…“ und tragen gemeinsam Verantwortung. Außerdem hat Thommy wesentlich breitere Schultern als ich.

Welche Vision steckt hinter Mexican Tears?

Wir wollen Innovationstreiber im Bereich scharfer Saucen und scharfer Produkte sein und sind es teilweise schon. Unser Adventskalender oder der Chili Saucen Mixer sind dafür gute Beispiele. Wir wollen den Fokus scharf stellen, dem „guten“ Essen wieder mehr Bedeutung, mehr Gewicht geben, obwohl unsere Saucen relativ kalorienarm sind. Essen soll wieder Emotionen wecken, wir benutzen nicht umsonst den Slogan: „Zu Tränen gerührt!“. Wir sind zwar keine Romantiker aber machen das, was wir machen, mit Herzblut.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Nach dem Auftritt bei der „Höhle der Löwen“ im Jahre 2014 wurden wir mit Bestellungen bombardiert. Das mag an der Performance von Vural Öger gelegen haben oder an meiner Entscheidung mit 40 Grad Fieber das Angebot auszuschlagen. Diese Flut an Bestellungen zu händeln, als damals noch relativ kleines Unternehmen war gelinde gesagt, schwierig.

Kurz nach der Ausstrahlung waren wir ausverkauft, restlos, überall. Irgendwann hatten wir nicht mal mehr Flaschen, in die wir die Sauce hätten abfüllen können. In einer Nacht und Nebel Aktion mussten zwei unserer Mitarbeiter selbst nach Italien fahren und eine Glashütte aus dem Winterschlaf reißen. Unsere Kunden erwiesen sich als sehr verständnisvoll. In solchen Zeiten ist ein direkter offener Kontakt mit dem Endverbraucher imens wichtig. Wir hatten in dieser Zeit 2 Stornierungen.

Über Geld sprechen wir wenig. Natürlich gab es in den vergangenen Jahren Anfragen verschiedenster Investoren, die wir nicht kategorisch aber bisher abgelehnt haben, weil es einfach nicht gepasst hat. Außerdem wollen und wollten wir aus eigener Kraft wachsen. Wenn man zu schnell wächst, kann dies zu Wachstumsschmerzen führen. Wir wollen guten Gewissens die nächsten, wenn auch eventuell kleineren, Schritte gehen.

Wer ist die Zielgruppe von Mexican Tears?

Wir kennen unsere Kunden. Sie sehen wesentlich besser aus als wir, tragen wie Thommy Karohemden und hacken gerne Holz. Spaß beiseite. Unsere Kunden lernen wir persönlich auf Messen kennen und diese sind so divers, wie unsere Saucen. Da steht der 20-jährige Student neben der Hausfrau oder dem Hausmann, der gerne Hausmannskost kocht. De facto haben unsere Kunden nur eins gemeinsam –  exzellenten Geschmack. 

Was ist das Besondere an den Produkten? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern? Wie ist das Feedback?

Man kann nicht gut kochen, wenn man an den Zutaten spart. Die Qualität der Ausgangsprodukte ist maßgeblich. Das ist kein Hexenwerk, sondern einfach nur logisch. Wir verzichten auf Geschmacksverstärker, weil wir sie schlicht nicht brauchen.

Wir sind von Anfang an durch Feedback gewachsen, hatten eine recht lange Entwicklungszeit, bevor wir auf dem Markt vertreten waren und lernen nie aus. Gerade in der Anfangszeit haben wir viele Verkostungen in Supermärkten durchgeführt und waren auf etlichen Messen vertreten. Wir können nicht hinter Produkten stehen, wenn diese nicht gewisse Entwicklungsprozesse durchlaufen haben. Und ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Punkt, ist nochmals das Feedback vom Endverbaucher. Wir wollen 9 von 10 Leuten abholen, lieber 10 von 10, und wollen uns Kompromisse in Sachen Qualität und Geschmack einfach nicht leisten.

Mexican Tears, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Im Allgemeinen möchten wir uns breiter aufstellen, sowohl in den Supermärkten, als auch im Exportgeschäft. Außerdem ist die Gastronomie ein spannendes Feld. Mit Mexican Tears verfeinerte Bloody Maries oder Mexikaner öfter in den Bars zu begegnen, würde uns sehr freuen und daran arbeiten wir.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Angehenden Gründern können wir raten, nicht gleich die Pferde wild zu machen, sondern in Ruhe an der Idee im kleinen Kreis pfeilen, objektives Feedback einholen und auf dieses auch hören. Dann die Ärmel hochkrempeln und den Gürtel so eng wie möglich schnallen. Von der Idee bis zur Marktreife kann und wird es dauern, so wie bei uns. Darauf sollte man sich einstellen. Dies ist ein stetiger Prozess und sicher keine Sisyphusarbeit, weil sie Sinn ergibt. Wenn man einige Schritte gegangen ist, wiederum Feedback einholen, so schließt sich der Kreis und wenn möglich alles in die Firma investieren.

Hier geht es zu den scharfen Chili-Saucen

Wir bedanken uns bei David Weyhe und Thomas Abeln für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Flexibel bleiben: Meistens kommt es anders als geplant

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Garamantis Messen Showrooms interaktiv

Garamantis macht Inhalte auf Messen und in Showrooms spielerisch und interaktiv

Stellen Sie sich und das Startup Garamantis kurz unseren Lesern vor!

Garamantis Interactive Technologies wurde 2014 von Marcus Dittebrand und mir in Berlin gegründet. Wir hatten beide schon etliche Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung und der Realisierung von interaktiven Projekten. Mit Garamantis helfen wir Unternehmen und Organisationen, sich und ihre Inhalte auf Messen und in Showrooms spielerisch und interaktiv erfahrbar zu machen. Konkret entwickeln wir beispielsweise Multitouch-Tische mit individueller Software für Messen und Showrooms.

Weitere Schwerpunkte liegen in der Konzeption und Entwicklung von interaktiven Wänden, Vitrinen, Virtual Reality-Anwendungen sowie in der Entwicklung von Prototypen. Unser Team mit aktuell sieben Tech-Spezialisten befindet sich zusammen mit unserem Showroom auf dem EUREF-Campus in Berlin und unsere Partner und Zulieferer sitzen größtenteils ebenfalls „um die Ecke“ in Berlin. Trotz weltweiter Projekte sind wir ein Stück weit auch eine lokale Innovationswerkstatt.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?

Wir haben eine Nische bzw. Angebotslücke im Bereich unserer speziellen Fertigkeiten gesehen: Unternehmen und Institutionen, die sich einzigartig und innovativ präsentieren möchten. Sei es, das Business-Modell eindrucksvoll Investoren zu präsentieren, ein interaktives Messe-Highlight für Besucher zu entwickeln oder Produkte im eigenen Showroom interaktiv vorzustellen. Das alles in einem individuellen Full-Service Angebot. Das heißt, der Kunde bekommt von uns Konzept, Design, Software, Hardware, Rollout und Service aus einer Hand. Er muss lediglich mit seiner Idee bzw. Vision zu uns kommen und wir nehmen ihn für das gesamte folgende Projekt an die Hand. Diese Technologieoffenheit und Individualität erfordert einen großen Erfahrungsschatz. Gestärkt von unserem Partner Ars Electronica aus Österreich, für den wir schon zahlreiche Projekte gemacht hatten, lag eine Gründung dann nahe. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, irgendwo angestellt zu arbeiten.

Welche Vision steckt hinter Garamantis?

Mit den heutigen technischen Möglichkeiten hat nahezu jedes Unternehmen die Möglichkeit, sich atemberaubend zu präsentieren und mit seiner Botschaft dauerhaft im Gedächtnis zu bleiben. Das schafft man jedoch nicht mit Powerpoint-Präsentationen, Broschüren oder Info-Tafeln. Vielmehr wollen wir die Zielgruppen intuitiv und spielerisch mit den Inhalten und Botschaften des Unternehmens erreichen, sodass sie sich selbst damit beschäftigen und ausprobieren möchten. Dazu bieten wir den Zielgruppen Erlebnisse, die sie noch nicht kennen. Beispielsweise steuern sie multimediale Inhalte durch Gesten oder Berührungen auf ungewöhnlichen Materialien wie interaktiven Vitrinen oder interaktiven Wänden. Oder sie bewegen sich in Virtuellen Realitäten, erzeugt durch VR-Brillen oder Raumprojektionen. Oder sie sprechen mit interaktiven Tischen, zeigen diesen einfach Produkte oder Zeichnungen und können Dank Objekterkennung intuitiv in Interaktion treten. Wir setzen Technik so ein, dass Barrieren zwischen Mensch und Technik möglichst verschwinden und bleibende Erinnerungen erzeugt werden.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Die Finanzierung von Garamantis ist aus heutiger Sicht vielleicht tatsächlich ungewöhnlich, da wir komplett eigen finanziert arbeiten und wachsen. Das Unternehmen war vom ersten Tag an profitabel und wir legen größten Wert auf Unabhängigkeit in vielerlei Hinsicht. Wir haben gegründet, um mit den neusten Technologien zu experimentieren, auch im künstlerischen Umfeld, und die Projekte zu realisieren, die wir für außergewöhnlich halten. Durch die Verweigerung von Investoren ist unsere Wachstumsgeschwindigkeit natürlich begrenzt, aber das finden wir gar nicht schlecht. Unsere Maxime ist der Spaß an der Arbeit und mit den Kunden Neues zu entwickeln. Das würde nicht zusammenpassen mit aggressiven Expansionsstrategien von Investoren.

Herausforderungen in den ersten Jahren waren sicherlich, die ersten Festanstellungen zu finanzieren und uns auch räumlich mehr Platz in Berlin zu verschaffen. Die steigenden Fixkosten müssen trotz teilweise schwer zu kalkulierendem Projektgeschäft natürlich immer gedeckt sein. Durch die Erfahrungen und Einnahmen im Projektgeschäft wurden zudem Produkte und Hardware-Lösungen entwickelt. Diese in Kleinserien zu produzieren und weiterzuentwickeln und zusammen mit einer individuellen Softwarelösung zu vertreiben ist ebenfalls eine spannende Herausforderung.

Wer ist die Zielgruppe von Garamantis?

Die Zielgruppen für unsere Interaktiven Installationen sind in erster Linie Unternehmen, die für Messen, Events und Showrooms nach einem individuellen Highlight suchen. Wir arbeiten jedoch auch für Institutionen wie die Europäische Weltraumorganisation ESA, das Bundespresseamt, Universitäten sowie Museen. Ein Langjähriger Kunde ist z.B. auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). In Zusammenarbeit mit der Berliner Agentur Super an der Spree haben wir für das BMZ eine Virtual Reality „Klimakuppel“ entwickelt, in der Messebesucher die Folgen des Klimawandels multisensorisch am eigenen Leib erleben können.

Wie funktioniert Garamantis? Wo liegen die Vorteile?  Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Garamantis besteht zum größten Teil aus neugierigen und experimentierfreudigen Entwicklern. Ich würde behaupten, wir leben für interaktive Technologien und möchten aktuelle Technik neu kombinieren und auf ungewohnte Weise einsetzen. In den letzten Jahren sind dabei immer wieder ausgezeichnete Exponate und Software-Lösungen entstanden. Wir arbeiten immer am internationalen Puls der Zeit und entwickeln uns schnell weiter. Andere Anbieter versuchen eher, sich auf ein Produkt zu konzentrieren und dieses über die Jahre immer weiter zu perfektionieren und für möglichst viele Kunden gleichzeitig passend zu machen. Wir sind dagegen technologisch breit aufgestellt und arbeiten sehr individuell. Das kann dann bei einer last-minute Anfrage für einen Messeauftritt auch mal ein Hack sein – der aber funktioniert.

Wie ist das Feedback?

Wenn sich Kunden entscheiden, mit uns zu arbeiten und uns zu vertrauen, ist das Feedback fast ausnahmslos positiv. Unser Ziel ist es ja auch, ein Ergebnis zu erzielen, das die Kunden staunen lässt. Software und Inhalte müssen nicht nur funktionieren, sondern auch einen Wow-Effekt erzielen. Wir sammeln von allen Kunden Feedback ein und versuchen natürlich, immer besser zu werden. Besonders stolz sind wir auf unsere wachsende Kundenliste, die wir uns zum Start noch kaum hätten vorstellen können.

Garamantis, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir werden uns auch in fünf Jahren mit den neusten Technologien beschäftigen. Welche das dann sein werden, kann ich auch noch nicht sagen. Wahrscheinlich werden Virtual Reality und Augmented Reality dann auf einem ganz anderen Level verfügbar sein. Dazu kommt, dass der Bedarf auf Kundenseite in den nächsten Jahren noch wachsen wird. Es bleibt also nicht nur spannend, sondern wird noch immer spannender!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Erstens, flexibel bleiben. Meistens kommt es anders als geplant. Manche Dinge klappen vielleicht nicht so wie vorhergesehen, dafür tun sich an anderer Stelle plötzlich Möglichkeiten auf, die es zu ergreifen gilt. Dazu kommt noch Zufall und Glück. Ich denke, eine gute Planung sollte sich die Balance halten mit Anpassungsfähigkeit und Spontanität.

Zweitens, Kreativ bleiben. Ein Unternehmen gründet man meist auf Grundlage einer einzigartigen Idee, wird dann aber meist von neuen Aufgabenbereichen und Herausforderungen überrollt. Deshalb ist es wichtig, sich dennoch regelmäßig die Zeit zu nehmen den Kern des Unternehmens in kreativen Prozessen weiterzudenken.

Drittens, Spaß an der Arbeit haben. Ohne jeden Tag mit Freude auf die Aufgaben und die Kollegen ins Büro zu kommen, macht das eigene Unternehmen keinen Sinn. Im Ernst, jeder Gründer sollte die eigene Freude an der Sache über alle anderen Faktoren stellen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Oliver Elias  für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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