Montag, November 25, 2024
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Machen – Testen – Aufstehen – Weitermachen!

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4EVERGLEN Ansprechpartner bei Fragen rund um die Digitalisierung für KMUs

Stellen Sie sich und das Startup 4EVERGLEN kurz unseren Lesern vor!
4EVERGLEN unterstützt Unternehmen dabei, das Web und den digitalen Raum für Wachstum zu nutzen. Wir entwerfen und erstellen individuelle Strategien, entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden in Workshops neue Geschäftsmodelle und Digitale Services, Websites und Marketing Kampagnen, die Leads, Engagement und die Verkaufschancen erhöhen.

Als Agentur und Berater stehen wir meist bei unseren Projekten und Kunden im Hintergrund und unterstützen das Team unserer Kunden so lange, bis diese fit in den Methoden und Technologien sind.

Zu unseren Projekten gehören u. a. das Magazin DESMONDO, der Onlineshop Caffé Pilu, den wir gemeinsam mit der italienischen Kaffeerösterei Pilu betreiben oder auch die Akademie für Digitale Kompetenz Rems-Murr, mit der wir gemeinsam mit Vertretern der regionalen Wirtschaftsförderungen Veranstaltungen umsetzen und planen, um die regionalen KMUs im Rahmen der Digitalisierung zu sensibilisieren.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Die Entscheidung, ein Unternehmen zu gründen, liegt schon einige Jahre zurück. 2011 war ich im Gründerteam der Personalmarketing Agentur Job ad Partner aus Berlin und 2015 gründete ich den Butler Service sixtyoneminutes.

Nach einer Zeit in Festanstellung in der Beratung, musste ich feststellen, dass ich mich in der Rolle des Unternehmers deutlich wohler fühle und lieber mit kleineren Kunden Projekte umsetzen möchte als wochenlang PowerPoints zu erstellen über deren Umsetzung dann Theoretiker und Bedenkenträger entscheiden.

Welche Vision steckt hinter 4EVERGLEN?
Die Vision ist es, Zugang, Wissen und Erfahrungen an regionale/lokale Unternehmen zu vermitteln und diese bei der Digitalisierung zu begleiten

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die Idee entstand aus den einzelnen Projekten, die wir schon länger betreiben und den Anfragen von Bekannten, die Hilfe bei diversen Projekten benötigten. Die größte Herausforderung war die Entscheidung zwischen Vergrößerung des Teams, ein eigenes Büro mit Co-Working Arbeitsplätzen und einem Makerspace, den unsere Kunden nutzen können oder eben Home Office bzw. einem kleinen Büro als Untermieter.

Wir finanzieren uns aktuell aus Projekten sowie aus den Werbeeinnahmen, die wir mit DESMONDO generieren.

Wer ist die Zielgruppe von 4EVERGLEN?
Unsere Kunden sind meist Unternehmen, die seit vielen Jahren erfolgreich am Markt sind, jedoch bisher kaum über den Tellerrand ihres bestehenden Geschäftsmodells geschaut haben. Das Internet wurde bei vielen ebenfalls nicht zur Kunden oder Mitarbeitergewinnung genutzt.

Zu unserer Zielgruppe gehören Startups, KMUs aus der Region Stuttgart, die das Internet und Digitale Services zur Kundenbindung nutzen möchten oder ihr Unternehmen auf die Übernahme durch einen Nachfolger vorbereiten möchten

Wie funktioniert 4EVERGLEN? Wo liegen die Vorteile?
In der ganzheitlichen Betrachtung der Unternehmen und in einer sehr engen Betreuung. Als Agentur sind wir zwar aktiv in die Umsetzung von Projekten eingebunden, in unserer Rolle sehen wir uns aber eher als Coaches und Sparringspartner.

Die Mitarbeiter von Kunden können optional auch Arbeitsplätze in unserem Büro nutzen, um einen direkten Weg zu uns zu haben und um noch weitere Tipps bei der Umsetzung zu bekommen.

4EVERGLEN, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen der erste Ansprechpartner bei Fragen rund um die Digitalisierung für KMUs in unserer Region werden und möglichst viele Unternehmen bei der Veränderung begleiten und die Unternehmer und Mitarbeiter sensibilisieren – ihnen die Chancen und Möglichkeiten, aber auch die Gefahren und Risiken aufzeigen, welche die Digitalisierung mit sich bringt.

Für das Jahr 2019 stehen bereits drei weitere Projekte in den Startlöchern, die wir gemeinsam mit unseren Kunden umsetzen werden.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Done is better than perfect
Wir haben fast ein Jahr gebraucht, bis wir Zeit hatten, unsere eigene Website zu bauen und unsere eigenen Projekte zu optimieren.
Hinterfragt eure Ideen so lange, bis ihr den wirklichen MVP entwickelt habt. Zum Start erwartet keiner 100 %.

Verkauft euch nicht über Rabatte
es wird sehr schwer die Preise später wieder anzuheben – eure Kunden werden dann vielleicht nicht bereit sein, mehr auszugeben.

Machen – Testen – Aufstehen – Weitermachen
Kritik und Erfahrungen mit anderen Unternehmern austauschen, alle haben ähnliche Probleme, lasst euch nicht von eurer Idee abbringen, reflektiert aber regelmässig.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Michael Gnamm für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Believe in you!

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Shileo Konjaknudeln und -reis: geringer Kaloriengehalt, vegan, Low-Carb und allergenfrei

Stellen Sie sich und das Startup Shileo kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Anja ich bin 30 Jahre alt und die Gründerin von Shileo. So gut Salat, Gemüse & Co. auch schmecken, wer verzichtet schon gerne der Figur zur Liebe auf Beilagen wie Nudeln oder Reis? Das dachte auch ich lange Zeit, bis ich im Jahr 2016 gemeinsam mit meinem jetzigen Mitgründer Cyrille in Südostasien auf Konjaknudeln stieß. Nudeln mit unter 10 Kalorien pro 100 Gramm zubereitet, das klang beinah zu schön um wahr zu sein. So enthalten 100 Gramm zubereite Hartweizennudeln zum Vergleich rund 150 Kalorien und 30 Gramm Kohlenhydrate, auf die viele von uns, darunter auch ich, besonders Abends verzichten. Geschmacklich konnten uns die in einer fischig riechenden Lake präsentierten Konjaknudeln jedoch so gar nicht überzeugen. Und was ist überhaupt Konjak?

Damals hatten wir, wie die meisten unserer Familie und Freunde noch nie von dieser Wurzel gehört, die übrigens nicht zu verwechseln ist mit Maniok oder gar dem Alkohol Cognac.

Umso überraschter waren wir, als wir mehr über die asiatische Wurzel erfuhren, die in Ländern wie China, Taiwan oder Japan bereits seit Jahrhunderten sowohl zu Lebensmittel verarbeitet als auch in der traditionellen chinesischen Medizin einsetzt wird. Grund dafür ist der Hauptinhaltsstoff Konjaks, der Ballaststoff Konjak-Glucomannan auf den viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zurückzuführen sind. Unter Anderem auch die unterstützende Wirkung beim Gewichtsverlust oder beim Aufrechterhalten eines normalen Cholesterinspiegels, zwei Health Claims, die ganz offiziell von der Europäischen Lebensmittelaufsichtbehörde auf Basis von Studien zugelassen wurden. Aber Gesundheitswert hin oder her, appetitlich riechen und schmecken sollten die Dinger schon, dachten Cyrille und ich und fanden dann ein halbes Jahr später endlich getrocknete Konjaknudeln und -reis.

 

Diese Produkte punkteten bei uns nicht nur in Sachen Nährwert, sondern vor allem vom Geschmack, der normalen Reis und Reisnudeln sehr ähnelt.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Nach unserer Entdeckung war es Cyrille, der mich überzeugte mit der Idee zu gründen. Bis heute sind getrocknete Konjakprodukte in Europa und insbesondere in Deutschland kaum erhältlich. Trotz des wachsenden Trends von Low-Carb Diäten, wissen viele noch nicht mal, dass es die kalorienarmen wie auch gesundheitsfördernden Nudeln aus Konjak überhaupt gibt. Wir sehen deshalb für unsere Produkte ein großes Potenzial auf verschiedenen Absatzmärkten, dass unsere wachsenden Umsatzzahlen bestätigen. Nichtsdestotrotz war dies nicht der vordergründige Grund warum wir Shileo gründeten. Cyrille und ich kennen uns gefühlt schon ewig. Uns verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch eine weitreichende Arbeitshistorie bei großen wie auch kleinen Startups weltweit. Unsere Erfahrungen, komplementären Stärken und Schwächen als auch persönliche Charakterzüge machen uns zu einem starken Team.

Hinzu kam damals der starke Wunsch bei uns beiden unser eigenes Unternehmen aufzubauen und sich damit auch ein Stück selber zu verwirklichen.

 

Das wir nun mit Konjaknudeln und -reis handeln, hat so glaube ich keiner von uns beiden geplant. Da die Produkte getrocknet, vegan und sehr unkompliziert in der Lagerung sind, dachten wir zu Beginn, wir machen das mal so nebenbei mit einem sehr ‚lean‘ aufgestelltem Konzept. Obwohl wir beide bereits Gründungserfahrungen haben, mussten wir schon bald die Erfahrung machen, dass man ein kleines Food-Startup nicht mal so eben nebenher führt.

Welche Vision steckt hinter Shileo?
Hinter Shileo stecken eine ganze Reihe an Werten und Visionen, die wir stetig versuchen mit unserem Unternehmen aber auch mit uns zu entwickeln.Ich erinnere mich, dass Cyrille und ich uns relativ früh hingesetzt haben und definiert haben wie unsere Produkte auszusehen haben und was für ein Unternehmen wir schaffen möchten. So haben wir eine ganze Charakterisierung über uns unsere Produkte und unsere Zielgruppe geschrieben, die wir zum Beispiel für das Briefing unserer Logo- und Produktdesignerin genutzt haben.

Mit dem Ergebnis, das wir mit Shileo ein Unternehmen in die Welt gesetzt haben, das voll und ganz uns entspricht.

Unsere Produkte als auch unser Unternehmen, tragen ein Stück unserer Identität, über die wir uns von anderen Marken und Konkurrenten abgrenzen. Einer unserer Grundvisionen ist es mit innovativen hochwertigen Lebensmitteln zu handeln, die einen gesellschaftlichen Mehrwert in mehrfacher Hinsicht schaffen. Zum einem ist das natürlich die Qualität unserer Produkte. Auf der Suche nach guten Produkten haben wir monatelang Konjakprodukte aus der ganzen Welt einfliegen lassen und in groß angelegten Feedbackrunden getestet, bis wir schließlich unseren Lieferanten gefunden hatten, der unsere Qualitätsanforderungen erfüllte.

Aber auch der Gesundheitswert und das sozial verträgliche Abfüllen der Produkte in lokalen Behindertenwerkstätten machen für uns die Welt ein Stückchen besser.

Bis heute berührt es uns, wenn Kunden uns von ihren großartigen Abnehmerfolgen mit unseren leckeren Produkten erzählen. Die sind halt nicht wie so oft in der Diätindustrie eine Mogelpackung sondern unterstützen wissenschaftlich bewiesen beim Abnehmen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Puhhh…wo fange ich an. Herausforderungen begegnen uns tatsächlich fast täglich. Auch wenn Cyrille und ich schon einiges an Startup Erfahrung gesammelt haben, stehen wir immer wieder vor Aufgaben & Verantwortlichkeiten, die vollkommen neu für uns sind und die sich nicht mehr wie im Angestelltensein aufschieben oder wegdelegieren lassen. Einer der größten Herausforderungen war und ist tatsächlich unsere private Finanzierung. Bereits die Gründung einer Kapitalgesellschaft verschluckt einiges an Kapital. Und trotz unseres wachsenden Umsatzes, müssen wir unsere Rohstoffe immer wieder vorfinanzieren.

Damit haben wir wie die meisten produzierenden Startups ein Cash-Flow Problem, dass wir zurzeit nur stemmen können, in dem vor allem Cyrille nebenbei gearbeitet hat. Zeitweise sogar Vollzeit in China als CTO für ein anderes Unternehmen. In dieser Zeit teilte Cyrille sein Gehalt mit mir, was es mir wiederum ermöglichte, mich Vollzeit um Shileo zu kümmern. Einfach war das für uns beide nicht. Aber der Stolz überwiegt, Shileo so weit mit unserem eigenen Kapital gebracht zu haben.

Wer ist die Zielgruppe von Shileo?
Zu unseren Käufern gehören aufgrund des erlaubten Health Claims in erster Linie Abnehmwillige. Wir haben aber auch viele Sportler wie auch Diabetiker unter unseren Käufern, die gesundheitsbedingt auf ihre Kohlenhydratzufuhr achten müssen.

Was ist das Besondere an den Produkten?
Als einer der ersten Anbieter verkaufen wir Konjaknudeln und -reis ausschließlich getrocknet. Immer wieder bekommen wir von unseren Kunden zu hören, dass sie eigentlich schon mit den Glibber Konjaknudeln abgeschlossen haben, die sowohl geschmacklich als auch vom Geruch nicht mit den getrockneten Produkten vergleichbar sind.

Neben dem geringen Kaloriengehalt machen Attribute wie vegan, kohlenhydratarm, allergenfrei die Shileo Produkte zu einer idealen Beilage für fast jeden Geschmack

Was für mich jedoch nach wie vor am tollsten and unseren Konjaknudeln und -reis finde, ist dass sich damit wirklich abnehmen kann. Obwohl man dafür klassischerweise Beilagen wie Nudeln oder Reis vom Teller verbannen muss. 
Mit Konjaknudeln ist dies nicht mehr notwendig. Um den täglichen empfohlenen Energiebedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen in Höhe von 2000 kcal zu decken, könnte man sage und schreibe 8kg zubereitete Shileo Nudeln essen. Dass schafft man natürlich nicht. Schon gar nicht aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe, die bereits nach kurzer Zeit einen Sättigungseffekt hervorrufen.

Shileo Konjaknudeln und -reis geringer Kaloriengehalt, vegan, Low-Carb

Wie ist das Feedback?
Gerade in der Anfangszeit war es uns wichtig so viel Feedback wie möglich von unseren Kunden einzuholen. Damit haben wir dann an unserem Verpackungsdesign, den Portionsgrößen wie auch den Kundeninformationen getüftelt. Mit dem Ergebnis, dass unsere jetzigen Produkte wirklich toll angenommen werden. Eine Kennzahl, die dafür spricht und auf die wir ganz stolz sind, ist unsere Wiederbestellrate, die bei über 50% liegt.

Shileo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Auch wenn es die meisten überraschen wird, ist es nicht unser Ziel sobald wie möglich in jedem Supermarkt gelistet zu sein. Wir wollen den exklusiven Character unserer Produkte bewahren, in dem wir Partnergeschäfte finden, die zu uns und unserer Marke passen. Ein großer Wunsch von uns ist es, auf Bio Produkte umzusteigen, was zurzeit noch nicht möglich ist, da er Ausgangsrohstoff noch zu selten ist und wir noch nicht die Größe erreicht haben, um auf die Produktion Einfluss zu nehmen. Wachsen wir so weiter wie jetzt, sehe ich jedoch gute Chancen, dass wir dies in 5 Jahren erreichen.

Geplant ist darüber hinaus eine Sortimentserweiterung.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Believe in you!
2. Have faith!
3. Build, Measure, Learn, Adapt!

Wir bedanken uns bei Anja K. Willms für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Nicht zu viel planen, es kommt sowieso alles anders

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Happy Coffee Bio zertifizierter Kaffee aus fairem Direkthandel von Kleinbauern aus Mexiko, Äthiopien und Peru

Stellen Sie sich und das Startup Happy Coffee kurz unseren Lesern vor!
Hallo, ich bin Christian Häfner und habe gemeinsam mit Frau Heidi Happy Coffee gegründet, einen online Handel für Bio Kaffee aus fairem Direkthandel. Alle unsere Kaffees sind Bio zertifiziert und stammen derzeit von Kleinbauernkooperativen aus Mexiko, Äthiopien und Peru. Geröstet wird der Kaffee schonend in einer kleinen Familien-Rösterei in Hamburg, bevor er dann an unsere überwiegend privaten Kunden verschickt wird.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Happy Coffee ist nicht mein erstes Unternehmen. Mich motiviert als Gründer selbst entscheiden zu können, wohin die Reise geht, beruflich, aber auch privat. Das betrifft z.B. auch die tägliche Arbeitsroutine, den Arbeitsort und auch die Menschen, mit denen man zusammen arbeiten möchte.
Wir geniessen es sehr als Ehepaar nicht nur gemeinsamen Hobbies wie dem Wellenreiten nachzugehen, sondern mittlerweile auch an denselben Projekten arbeiten zu können, die uns begeistern.

Unsere Rahmenbedingungen dafür haben wir uns als Gründer selbst stecken können.

Wir sind z.B. gerne am Meer und haben uns deshalb mit Happy Coffee eine Struktur aufgebaut, die uns weder an einen festen Standort, noch an festen Arbeitszeiten bindet. Wir wohnen mittlerweile in Portugal in einem Haus am Meer und reisen etwa die Hälfte des Jahres um die Welt, um uns von neuen Kaffee Kulturen inspirieren zu lassen und um unserem gemeinsamen Hobby – dem Surfen – nachzugehen. Unser Unternehmen können wir von überall führen. Dafür haben wir uns tolle Partner mit ins Boot geholt, die die Aufgaben für uns übernehmen, die bei einem Kaffeehandel eine physische Präsenz erfordern (z.B. das Rösten und die Logistik).

Welche Vision steckt hinter Happy Coffee?
Unsere Vision ist es, mehr Bewusstsein für guten Kaffee zu schaffen und gleichzeitig Kleinbauern mit Hilfe von fairem Direkthandel zu unterstützen. Viele Kaffeetrinker sind sich z.B. nicht bewusst, dass Kaffee ein Frischeprodukt ist, was für ein optimales Aroma innerhalb weniger Wochen nach dem Rösten verzehrt werden sollte. Was da im Supermarkt steht, hat fast nie ein Röstdatum aufgedruckt und steht dort meist schon mal ein Jahr oder länger. Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird i.d.R. mit 2 Jahren angegeben. Da kann jeder mal eine Stichprobe beim nächsten Supermarkt Besuch machen. Zum Vergleich: Wir drucken auch das Röstdatum mit auf jeden Packung. Unsere Kunden erhalten diese dann i.d.R. innerhalb von 1-2 Wochen nach der Röstung nach Hause geliefert.

Wer einmal frischen Röstereikaffee getrunken hat, kann selten noch zurück. Unser Ziel ist es, das Rösterei-Erlebnis für alle per Post nach Hause zu liefern, die keine Rösterei in der Nachbarschaft haben.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Von der Idee bis zum Start verging nicht viel Zeit. Schwieriger war es dann, eine Priorisierung der Aufgaben zu finden. Mein Ziel war es, erstmal eine gewissen Sichtbarkeit aufzubauen und SEO Texte zu schreiben. Das bot sich auch an, da unsere Mission in erster Linie Aufklärung war. Parallel hatte ich damals noch einige Jahre ein anderes Unternehmen mit aufgebaut und daher selbst kaum Zeit dafür gehabt. Deshalb habe ich Texter & Studenten bezahlt, um erste Texte zu schreiben. Das Budget dafür lag am Anfang bei rund 400 EUR im Monat.

Über die Jahre ist daraus dann ein relevanter Traffic entstanden. 2015 – etwa 2 oder 3 Jahre nach dem Start – hatten wir rund 15.000 monatliche Besucher auf der Website. Erst dann habe ich angefangen die Produkte (den Kaffee) auf den Markt zu bringen. Seit 2016 ist Happy Coffee also nicht nur Blog, sondern auch Shop. Auch ist unser Magazin seitdem weiter gut gewachsen.

Mittlerweile haben wir rund 3.000 tägliche Besucher auf unserer Website und jeder ist ein potentieller Kunde.

Finanziert haben wir alles aus eigener Tasche. Dafür hat es zwar deutlich länger gedauert, aber eine gewissen Menge kleiner Schritte schaffen über die Zeit auch eine gute Distanz. In unserem Markt (Online Specialty Coffee) sind wir nach meinem Wissen die einzigen, die auch ohne Investoren oder sonstige Gesellschafter vorne mitspielen.

Wer ist die Zielgruppe von Happy Coffee?
Unser Zielgruppe sind Menschen, die ein gewisses Bewusstsein für hochwertige Lebensmittel haben und gerne online einkaufen. Unsere Kunden sind Kaffee-Liebhaber und verstehen in Kaffee mehr als einfach nur ein koffeinhaltiges Heißgetränk am Morgen. Die wenigsten sind allerdings echte Kaffee-Nerds. Viele unserer Kunden nutzen einen Kaffeevollautomaten, andere wiederum „zelebrieren“ Kaffee z.B. mit einer Handfilter-Methode oder einem Siebträger. Guter Kaffee heisst auch nicht, dass dieser immer schwarz getrunken werden muss. Im Gegenteil, wir empfehlen z.B. auch Milchaufschäumer und erklären in unserem Magazin auch, wie man guten Espresso oder Cappuccino am besten zubereitet.

Die meisten unserer Kunden sind private Kaffee-Fans, aber auch kleine Unternehmen wie Praxen, Startups, Agenturen und andere gehören mittlerweile ebenso zu unserem Kundenkreis wie auch große und bekannte Unternehmen wie Chefkoch.de oder die Charité Berlin (zumindest mit einzelnen Abteilungen).

Happy Coffee fairer Bio zertifizierter Kaffee von KleinbauernWas ist das Besondere an dem Kaffee?
Neben der Frische und der tollen Verpackung ist auch die Art und Weise, wie man bei uns Kaffee bestellen kann, besonders. Unser Kaffee-Abo ist z.B. sehr beliebt und wird bereits von viele hundert Kunden genutzt. Unsere Kunden können sich für ein beliebiges Startintervall entscheiden und erhalten danach immer 3 Tage vor jeder neuen Lieferung eine Erinnerung über die bevorstehende Lieferung. Ist z.B. noch ausreichend Kaffee vorhanden, kann die Bestellung direkt aus der E-Mail heraus verschoben oder übersprungen werden. Gleichzeit führt das Abo aber auch dazu, dass man nie ohne Kaffee da steht.

Auch für Firmenkunden gibt es einen besonderen Service. Neben einen Firmenrabatt wird jede Bestellung garantiert innerhalb 24 Stunden (werktags) nach der Bestellung geröstet und dann super frisch verschickt.

Wie ist das Feedback?
Großartig! Mehr als 2/3 unserer Kunden sind Stammkunden und viele davon nutzen bereits das Abo. 2018 haben wir bereits rund 15 Tonnen Kaffee verkauft. Wer sich selbst ein Bild machen will, kann sich hier gerne ein paar Meinungen von unseren Kunden anschauen.

Happy Coffee, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Nachdem wir nun ein Konzept gefunden haben, was funktioniert, möchten wir in den nächsten Jahren unsere Bekanntheit und den Kundenstamm deutlich erhöhen. Das Konzept soll skaliert werden. Die Basis dafür sind gute Marketing Funnel und viel Automatisierung in der Abwicklung.

In den nächsten 5 Jahren kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass wir Happy Coffee in weiteren Ländern starten und auch dort Kaffee-Fans mit Bohnen von glücklichen Bauern happy machen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Lieber früher anfangen als später. Ein Unternehmen, bzw. eine Marke aufbauen dauert Zeit. Das kann auch nebenbei erfolgen.
2. Nicht zu viel planen, es kommt sowieso alles anders.
3. Alles messen und schnell bewerten, ob etwas funktioniert oder nicht. Falls mal eine Marketing- oder Produkt-Idee nach hinten losgeht, ist das ok, solange man schnell handelt und in eine andere Richtung weiterläuft.

Wir bedanken uns bei Heidi und Christian Häfner für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Businessplan schreiben

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rezemo Kaffeekapsel aus Holz: Sozial – fair – nachhaltig

Stellen Sie sich und das Startup rezemo kurz unseren Lesern vor!
Hinter dem Startup „rezemo“ stehen die beiden Gründer Julian Reitze und Stefan Zender, beide Absolventen der Universität Stuttgart und bereits seit Kindheitstagen befreundet. Diese Freundschaft bildet die Basis für unsere Gründung von rezemo: Wir stellen Kaffeekapseln nicht aus Aluminium oder fossilem Kunststoff her, sondern revolutionieren den Markt mit unserer Kaffeekapsel aus Holz. Diese kombiniert ökologische und soziale Nachhaltigkeit – und ist damit eine radikale Innovation im Kaffeekapselmarkt. Sozial – fair – nachhaltig. Dazu ein Kaffee aus traditionell handwerklicher Trommelröstung aus der Cafésito Kaffeerösterei – der bereits vielfach für seine Qualität ausgezeichnet wurde. Das Ganze bieten wir unseren Kunden zu marktgängigen Preisen an.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
In der gemeinsamen Studenten-WG wurde von Tag 1 bereits viel Kaffee getrunken (4-5 Tassen pro Person und Tag) – zunächst aus einem alten Vollautomaten. Als dieser eines Tages aufgegeben hat, musste schnell eine Alternative her. Ein neuer Vollautomat war für uns als Studenten zu teuer – also besorgten wir eine Kapselmaschine. Es dauerte nicht lange, bis uns aufgefallen ist, wie viel schädlichen Aluminium- und Kunststoffabfall wir nun verursachten.

Da keine nachhaltige Alternative am Markt vorhanden war, begannen wir unsere eigene Lösung entwickeln.

Welche Vision steckt hinter rezemo?
Wir wollen die nachhaltige Alternative für die Einweganwendung Kaffeekapsel bieten. In Zeiten von fast 40% Single-Haushalten in Deutschland werden Kapselmaschinen für viele Leute weiterhin die präferierte Kaffeelösung darstellen. Uns war ganzheitliches Denken wichtig. Deshalb haben wir eine regionale Wertschöpfung (z. B. stammen die Holzspäne für die Kapsel aus süddeutschen Wäldern mit nachhaltiger Forstwirtschaft) und sind besonders stolz auf die enge Zusammenarbeit mit der OWB Oberschwäbische Werkstätten gem. GmbH und der hier integrierten Cafésito Kaffeerösterei, wo Menschen mit Behinderung in den ganz normalen Arbeitsalltag integriert werden – nun auch bei einem emotionalen Produkt wie der rezemo Kaffeekapsel.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Mit unserer Idee sind wir anfänglich auf große Skepsis gestoßen. Nachhaltigkeit war vor gut 3 Jahren noch lange nicht so stark im Fokus wie heute. Zweifel bzgl. einem Markt für nachhaltige Kaffeekapseln waren ebenso von vielen Stellen vorhanden wie die Aussage, dass sich unser Material niemals zu einer funktionsfähigen Kaffeekapsel verarbeiten lässt. Davon haben wir uns aber nicht unterkriegen lassen. An einem großen, vorhandenen Marktpotenzial für nachhaltige Kaffeekapseln hatten wir zu keinem Zeitpunkt Bedenken. Heute können wir selbstbewusst sagen: Es hat sich gelohnt.

Finanziert haben wir uns primär durch eigene Mittel.

Als Studenten waren wir es zum Glück gewohnt, auf kleinem Fuß zu leben. In der Entwicklung wurden wir aber von Anfang an von tollen, regionalen Partnern sowie der Universität Stuttgart unterstützt, wofür wir sehr dankbar sind.

Wer ist die Zielgruppe von rezemo?
Zielgruppe sind alle Kaffeekapselkonsumenten. Diese Leute wollen aufgrund von Qualität, Komfort, Lifestyle und Geschmack nicht auf die Kaffeekapsel verzichten – erkennen aber auch, dass die bisherigen Lösungen am Markt Treiber eines globalen Verpackungsmüllproblems sind. Hier bieten wir mit der rezemo Kapsel eine durchdachte und nachhaltige Alternative, die auch preislich mithalten kann.

14 Kapseln kosten bei uns 5,99 EUR (espresso edition eins) bzw. 6,49 EUR (kaffee edition zwei (bio)).

Aus welchem Material bestehen die Kaffeekapseln? Wo liegen die Vorteile?
Unsere rezemo Kaffeekapsel besteht überwiegend aus dem Naturmaterial Holz in Form von Hobelspänen. Zusammen mit PLA, ebenfalls hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen, ersetzen wir so Aluminium und fossile Kunststoffe im weltweit wachsenden Markt für Kaffeekapseln. Das Holz stammt aus süddeutschen Wäldern und ist ein Überbleibsel aus der Holz verarbeitenden Industrie – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Das Schöne: Holz ist CO2-neutral und natürlich kompostierbar.

Für welche Kaffeemaschinen sind die Kaffeekapseln geeignet?
Die rezemo Kaffeekapsel ist kompatibel mit den gängigen Nespresso®**-Maschinen für Privathaushalte – denn wir wollten das Müllproblem dort angreifen, wo es tatsächlich auch generiert wird. Mehr Informationen zur Kompatibilität unter

Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist sehr positiv. Die Leute schätzen unser durchdachtes Konzept. Gerade in Zeiten von globalen Wertschöpfungsketten zeigen wir, dass man auch anders denken kann. Viele Leute sind begeistert, dass wir ein so komplexes und emotionales Produkt wie die Kaffeekapsel in enger Zusammenarbeit mit einer Werkstätte herstellen. Natürlich gibt es bei momentan zwei Kaffeesorten noch Leute mit abweichenden Geschmackswünschen und der Forderung nach mehr Auswahl – hier arbeiten wir bereits an weiteren Sorten, um zeitnah noch breiter aufgestellt zu sein.

rezemo, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir sind davon überzeugt, dass wir die Lösung für den Kaffeekapselmarkt haben und uns als der Anbieter für nachhaltige Kaffeekapseln durchsetzen werden – auch dank unserem einzigartigen Konzept. Wir gehen davon aus, dass der Markt weiter wachsen wird.

Dank unserem Knowhow werden wir so auch andere Kapselmaschinen-Plattformen mit unserer nachhaltigen Holzkapsel ausstatten.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Tipp 1) Durchhalten: Gerade wenn man ein Produkt entwickelt, gibt es immer wieder Rückschläge und dadurch dauert alles länger, als man denkt. Wer hier nicht aufgibt, wird am Ende aber damit belohnt, ein einzigartiges Produkt in den Händen zu halten und damit anderen eine Freude zu bereiten.

Tipp 2) Bildung: Wir halten nicht viel davon bspw. ein Studium oder eine Ausbildung abzubrechen, denn diese bildet den Grundstein für alles. Außerdem ist es eine wunderbare Zeit, um sich selbst zu reflektieren und mit großartigen Möglichkeiten (z. B. Unterstützung durch die Universität oder Freunde) und einem freien Kopf Projekte zu realisieren.

Tipp 3) Businessplan schreiben: Auch wir haben anfangs nicht gerne Businesspläne geschrieben oder Pitch Decks gestaltet. So zeitintensiv und aufwändig dies ist, hilft es doch von Beginn an wichtige Fragen zu stellen. Was möchte ich eigentlich anbieten? Was sind meine USPs? Wer kann mich bei meinem Vorhaben unterstützen? …

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Stefan Zender für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Der Pfad, auf den man sich als Gründer begibt, ist oft härter als es von außen scheint

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Dynamic Yield ist eine KI-basierte Personalisierungsplattform

Sie haben beim israelischen Geheimdienst gearbeitet, inwieweit haben die Erfahrungen bei der Gründung ihres Startups geholfen?
Richtig, wie alle jungen Leute in Israel, habe ich nach der Schule drei Jahre beim Militär gedient. Für junge Menschen in Deutschland wirkt dieser lange Militärdienst vielleicht etwas befremdlich, aber es ist in Israel nun mal Pflicht und ich bin froh, dass ich in der technologischen Einheit des israelischen Geheimdienstes gelandet bin. Dort konnte ich mit Köpfchen arbeiten – das war mir lieber als Patrouille zu laufen.

Wie man sich vorstellen kann, bleiben die meisten Leute nicht länger als sie müssen in der Armee. Dementsprechend ist der Altersdurchschnitt recht niedrig und die Verantwortung, die Berufseinsteiger übernehmen müssen, höher als in anderen Organisationen. Man muss schnell lernen mit komplexen Situationen umzugehen, in einem Arbeitsumfeld mit hohem Stresslevel klar zu kommen und in diversen Teams mit Kommandanten, die einen viel höheren Rang haben als man selbst, zusammen zu arbeiten.

Man kann sagen, dass ich beim Militär alles gelernt habe, um komplexe Projekte zum Erfolg zu führen. Außerdem habe ich dort mein berufliches Netzwerk ausgebaut, über das ich viele tolle Leute für mein erstes Startup gefunden habe.

Stellen Sie doch kurz das Startup Dynamic Yield vor!
Dynamic Yield ist eine KI-basierte Personalisierungsplattform, die individuelle Kundenerfahrung über alle Kontaktpunkte wie Website, App, E-Mail, POS-System, IoT-Gerät und Call Center ermöglicht.
2012 haben mein Mitgründer Omri und ich uns gefragt, wie wir Online-Erfahrungen persönlicher, effizienter und angenehmer machen können und gründeten dann unser Startup in Tel Aviv. Seitdem hat sich viel getan. Heute haben wir unseren Hauptsitz in New York und weitere Teams in Berlin, London, Tel Aviv, Paris, Barcelona, Moskau und Singapur.

Unser Team besteht aus mehr als 200 Mitarbeitern und wir sind ständig auf der Suchen nach neuen Talenten.

Welche Vision steckt hinter Dynamic Yield?
Marken kontrollieren nicht mehr die Märkte – das machen heute die Verbraucher. Die haben heute eine größere Auswahl als jemals zuvor.
Wer also im Wettbewerb um die Kundschaft auffallen will, der muss den Kunden ein positives Einkaufserlebnis bieten. Dazu müssen Marken die individuellen Erwartungen und Bedürfnisse der Kundschaft verstehen und ihr Angebot darauf ausrichten.

Hier kommt Dynamic Yield ins Spiel – unsere Technologie stellt Marketing- und Produktteams die Tools zur Verfügung, die benötigt werden um große Datenmengen zu sammeln, zu vereinheitlichen und miteinander zu verbinden. Darüber hinaus bieten wir Tools, mit denen diese Daten aktiviert werden können, um ein wirklich individuelles Einkaufserlebnis für jeden Nutzer bieten zu können.

Wer ist die Zielgruppe von Dynamic Yield?
Unsere Personalisierungsplattform richtet sich an jede Marke, die messbare Resultate über digitale Kontaktpunkte mit ihren Kunden erzielt. Das klingt sehr allgemein, ist aber korrekt, denn unsere Technologie kreiert personalisierte Erfahrungen für Websites, Reiseportale, E-Mails, Apps, Call Center und selbst für neue digitale Kanäle wie POS-Systeme oder IoT-Geräte.
Dynamic Yield ist auf die Bedürfnisse von Marketern, Händlern, Produktmanagern und Programmierern abgestimmt und erlaubt ihnen gemeinsam in unserer Plattform an personalisierter Interaktion mit ihren Kunden zu arbeiten. Unser Kundenstamm umfasst heute mehr als 250 Unternehmen weltweit.

Wie funktioniert Dynamic Yield? Wo liegen die Vorteile?
Unsere Plattform nutzt Machine Learning und AI, um die Customer Journey jedes einzelnen Kunden in Echtzeit zu personalisieren und zu optimieren.
Im Vergleich zu vielen anderen Anbietern vereinen wir die Services A/B Testing, Produkt- und Content-Empfehlungen, Personalisierung und 1:1-Messaging in einer einzigen Plattform, die unsere Geschäftskunden nutzen, um mit geringem Aufwand maßgeschneiderte Einkaufserlebnisse bereitzustellen. . Durch die Zusammenführung von verschiedenen Daten-Silos weiß unsere Software genau, was die Endkunden interessiert und maximiert so die Verkäufe.

Übrigens, je nach Maßnahme steigert unsere Technologie die Verkäufe unserer Geschäftskunden um bis zu 15 Prozent.

Israel hat die zweitgrößte Startup-Szene der Welt, wie hat sie sich dazu entwickelt?
Tatsächlich kenne ich die Deutsche Startup Szene ziemlich gut. Die meisten meiner eigenen Investitionen habe ich in die Berliner Startup Szene gesteckt, dort gibt es einige Ableger von Rocket Internet, die großartige B2C Lösungen bauen.

Oftmals ist eine große Erfolgsgeschichte der Auslöser für ein ganzes Startup-Ökosystem:

Junge, ambitionierte Leute entdecken und entfalten ihr Potential in einer erfolgreichen Firma. Dann nutzen sie ihre Fähigkeiten um ihre eigenen Ideen umzusetzen. Vor circa 40 Jahren kamen einige internationale Konzerne wie Intel und IBM nach Israel. In Kombination mit den Technischen Einheiten des Militärs lieferten sie die perfekte Grundlage für ein aufblühendes Startup-Ökosystem.
Angefangen mit Telekommunikations- und Halbleitertechnik-Firmen, folgten bald Software-, Internet- und später auch Mobilfunkunternehmen. Da Israel ein vergleichsweise kleines Land ist, kennen sich die Leute in der Szene untereinander. Ist man erstmal drin, trifft man schnell die richtigen Leute, die einem weiterhelfen können. So werden Synergien freigesetzt und das ganze Ökosystem wächst weiter.

Dynamic Yield, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren wird Personalisierung omnipräsent sein – ein absolutes Muss im Marketing. Noch sind es gerade mal 5-15 Prozent aller internationalen Unternehmen, die eine Art Personalisierungs-Software einsetzen. Aber innerhalb der nächsten fünf Jahre werden es über 50 Prozent sein. Es wird nicht mehr nur um die Personalisierung von Websites oder Ads gehen – jeder einzelne Kontaktpunkt mit den Kunden wird individualisiert. Dynamic Yield und seine Personalisierungsplattform werden dann weit verbreitet sein, so wie es Marketing Automation oder CRM-Lösungen heute sind.

Diese Schwerpunktverlagerung ist schon jetzt im Gange und wird von Monat zu Monat stärker.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Stellt euch psychologisch auf eine Menge Zurückweisung, Mühe und Sorgen ein! Der Pfad, auf den man sich als Gründer begibt, ist oft härter als es von außen scheint.

2. Folgend Punkt 1 solltet ihr UNBEDINGT an etwas arbeiten, das euch erfüllt. Wenn eine Sache jede Minute eurer Zeit in Anspruch nimmt, sollte es besser etwas sein, dass euch wirklich Spaß macht.

3. Du bist nur so gut, wie das Team, das hinter dir steht. Setzt all eure Energie ein, wenn es darum geht, die besten Leute für euch zu gewinnen.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Liad Agmon für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Nicht aufgeben!

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cycleWASH umweltfreundliche Fahrradwaschanlage

Stellen Sie sich und das Startup cycleWASH kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Sachin Kumar, ich bin 43 Jahre alt und ich lebe mit meiner Frau und unseren beiden Kindern in Köln. Ich bin der Erfinder von cycleWASH. Von Beruf bin ich Ingenieur und ich bin leidenschaftlicher Fahrradfahrer. Und wenn man sein Fahrrad liebt, so wie ich es tue, dann will man es auch in einem top Zustand erhalten und pflegen. Mir fiel bei der Reinigung per Hand aber auf, dass es normalerweise viel Zeit und Mühe kostet, ein verschmutztes Fahrrad wieder sauber zu bekommen. Man braucht erforderliche Materialien, Reiniger und Werkzeuge, um das Fahrrad reinigen zu können. Oft werden dafür Hochdruckreiniger verwendet, die die Fahrräder oder E-Bikes beschädigen können. Einige der Chemikalien und ungefiltertes sowie ölbelastetes Wasser, können die Umwelt schädigen. Ich biete dafür eine kompakte Lösung an. Mein Unternehmen heißt CW Cleaning Solutions GmbH.

Wie der Name es verspricht, wollte ich das Reinigen von Fahrrädern neu erfinden und entwickelte deshalb eine mobile und äußerst umweltfreundliche Fahrradwaschanlage, die cycleWASH.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Ich bin in einer Unternehmerfamilie in Indien aufgewachsen. Mein Großvater hat in den 60er Jahren selber einen Betrieb geführt, der 350 Mitarbeiter hatte. Später hat mein Vater die Firma vom Großvater übernommen, nachdem der Großvater als 43-jähriger einem schicksalhaften Unfall erlag. Da war mein Vater gerade einmal 18 Jahre und ging noch zur Schule. Er hat dann das Unternehmen von jetzt auf gleich weitergeführt. Ich konnte schon mit 14 Jahren alle Maschinen in der Fabrik bedienen, von der Schleif- bis hin zur Fräsmaschine. Mir wurde der Unternehmergeist sprichwörtlich in die Wiege gelegt.

Nach dem Studium in London bin ich hier in Deutschland hängengeblieben und habe als Ingenieur gearbeitet. Ich habe mich sehr für Maschinenbau interessiert und suchte eigentlich immer etwas Eigenes in Richtung Anlagenbau. Der Grund, warum ich nach Deutschland gekommen bin, stammte noch aus der Zeit, als mein Großvater so sehr von deutschen Maschinen begeistert war.

Dann war ich plötzlich hier in Deutschland, mit dem sprichwörtlichen Rucksack voller Hoffnungen und mit den Geschichten über Deutschland im Gepäck, die ich aus Kindertagen her kannte. Von diesem Moment an stand für mich fest, dass ich ein eigenes Unternehmen gründen möchte. Die Idee für eine Fahrradwaschanlage kam mir schon früh, aber die Zeit, die Idee umzusetzen, fehlte immer. Meine Tochter wurde 2015 geboren, und weil ich mir Elternzeit genommen habe, hatte ich nun Zeit und dann habe ich zunächst erst einmal Skizzen entworfen.  Im Anschluss habe ich aus Holz einen Prototyp gebaut und so lange an der Anlage getüftelt, bis sie so war, wie sie heute zu erwerben ist. Ich dachte mir, wenn das klappt, kann das wirklich groß werden.

Deshalb habe ich viel Energie da rein gegeben und nicht aufgegeben.


Welche Vision steckt hinter cycleWASH?
Fahrräder zu reinigen ist wohl eine der Beschäftigungen, die sicherlich nie zu der Lieblingsbeschäftigung eines Radfahrers gehören wird. Zu sehr muss man hier in verwinkelte Ecken und jede einzelne Speiche darf nicht vergessen werden. Soll das Fahrrad dann wirklich gründlich gereinigt da stehen, dann vergeht hier mal gut und gerne eine volle Stunde, in der Mann oder Frau sicherlich etwas Schöneres hätten machen können. Ich wollte etwas erfinden, dass das Leben einfacher macht und der Umwelt zu Gute kommt.

Alles wird irgendwann einmal gereinigt.

Entweder wirft man etwas weg oder reinigt und pflegt es. Es geht mir vor allem um Reinigungslösungen. Die Anbieter in Sachen Reinigung sind kein High-Tech und die meisten Entwicklungen stammen noch aus den 50er Jahren. Heutzutage gibt es aber auf der Welt das Problem der Wasserknappheit. Das heißt, das ist ein großes Umweltthema, dass vom Energiebedarf über den Wasserbedarf, bis hin zu Reinigungsmitteln und Chemikalien reicht. Ich habe das jetzt alles anders gedacht. Meine Anlagen sind umwelt- und ressourcenschonend mit sehr geringem Wasserverbrauch und wir nutzen biologisch abbaubare Reiniger.

Ich kann mir denken, dass wir Produkte launchen können, die wirklich High-Tech sind, die alle diese Aspekte erfüllen. Wir denken die ganze Reinigungsindustrie neu! Ich denke dabei nicht nur an das Fahrrad. Mir geht es um ein komplettes Neudenken in der Reinigungsindustrie weltweit.
Heute können wir vier Fahrradwaschanlagen-Modelle anbieten und ich entwickele immer weiter. Die gleiche Anlage könnte man auch für die Skier- und Snowboardreinigung nutzen. Letztens habe ich auch gesehen, da werden Einkaufswagen gereinigt. Es gibt Teilereinigung in der Industrie, wo man unsere Anlage hinstellen könnte. Es gibt eine Vielzahl von Beispielen, wo man dieses Gerät und diese Technologie mit ein paar Anpassungen verwenden könnte.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die Finanzierung war wohl die größte Herausforderung. Ich habe größtenteils alles selbst finanziert, indem ich eine Immobilie verkauft habe. Aber ich glaube an meine Erfindung und ich bin mir sicher, dass das Risiko sich auszahlen wird.

Wer ist die Zielgruppe von cycleWASH?
Zielgruppe sind natürlich zunächst einmal alle Radfahrer. 21 Millionen Menschen in Deutschland benutzen mindestens einmal wöchentlich das Fahrrad. 13.8% benutzen das Rad für den Arbeitsweg, 21,3% benutzen es für den Weg zur Schule oder Universität. Ich möchte, dass diese Menschen meine Fahrradwaschanlage genauso selbstverständlich nutzen können, wie eine Autowaschanlage.

Potentielle Kunden wären also:

Serviceorientierte Fahrradhändler, Integrationsbetriebe mit Fahrradwerkstätten, Fahrradparkhäuser, Fahrradverleiher, Fahrradregionen, Eventveranstalter, Promotionagenturen, Tankstellen, Servicebetriebe an Radwegen, Tourismusbetriebe (Rad Hotels etc.), Großunternehmen  mit eigenen Fahrrädern, Fahrradfuhrpark

Aber wie schon gesagt, die Möglichkeiten dieser Technologie mit ein paar Anpassungen sind unendlich.

Wie funktioniert cycleWASH? Wo liegen die Vorteile?
Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer Autowäsche: Das Fahrrad wird in die Anlage reingeschoben. Über Düsen wird Wasser und umweltfreundlicher Reiniger auf das Rad gespritzt und automatisch betriebene Bürsten säubern und polieren es. Der Fahrradlack wird Dank der weichen Bürsten dabei nicht zerkratzt. Das Besondere an meiner Fahrradwaschanlage ist, dass man mit 100ml Wasser ein Fahrrad sauber bekommt oder eben mit einem Putzeimer voll Wasser, ganze 100 Fahrräder waschen kann. Deshalb ist cycleWASH so umweltfreundlich. Das Wasser wird nämlich in meiner Anlage in einem mehrstufigen Filtersystem gereinigt und wiederverwendet. Außerdem arbeitet die Anlage extrem energiesparend. Die cycleWASH Mobile z.B. kann mit Solarenergie betrieben werden. Ein weiterer Vorteil ist auch der, dass man keinen separaten Wasseranschluss benötigt. Das ist ein geschlossener Kreislauf und autark von einem Wasseranschluss.

Ein Eimer Wasser reicht.

Wie ist das Feedback?
Das Feedback ist groß! Nicht nur Kunden und Auftraggeber auf Events, für die wir regelmäßig gebucht werden, sind begeistert. Wir bekommen Kaufanfragen aus der ganzen Welt und bauen stetig unser Distributor-Netzwerk aus. Wir nutzen außerdem Soziale Netzwerke und posten oft über Events oder Weiterentwicklungen. Das Feedback ist immer positiv, was mich noch mehr darin bestärkt, immer weiter zu entwickeln.

cycleWASH, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Wir wollen cycleWASH weltweit zur Selbstbedienung anbieten. Mit unserer IoT-Platform bieten wir die Möglichkeit, eine cycleWASH als Automat zur Selbstbedienung zu betreiben. Eine so konfigurierte Anlage bedient der Kunde über einen Touchscreen, zahlt per Kreditkarte, PayPal, Mobil oder NFC (ApplePay oder AnroidPay) und die Fahrradwaschanlage wird umgehend automatisch zur Nutzung freigegeben.

Ergänzend bieten wir Kundenbindungsprogramme ganz ohne Aufwand an:

Auf einer Online-Plattform können sich Kunden registrieren und Zahlungsinformationen hinterlegen. Nach erfolgreicher Anmeldung erhält der Kunde eine individuelle Kunden-Karte für ein Abo-System. Mit Hilfe dieser Karte kann der Kunde die Maschine vor Ort selbständig nutzen.

Die cycleWASH-Anlage wird jederzeit über die IoT-Platform zu Wartungszwecken fernüberwacht.


Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Ich bin der Meinung zwischen den Leuten, die die Welt verändern wollen und denen, die wirklich etwas bewegen, ist der Unterschied eigentlich der, nicht aufzugeben. Das ist ein kleiner aber entscheidender Unterschied.

2. Mit wenig, große Ideen umsetzen. Du musst immer alles geben.

3. Wenn Du Menschen von deiner Vision/Erfindung überzeugst, kannst Du viele Leute mobilisieren. Du musst immer daran denken, wenn jemand mit dir zusammen arbeitet, dann soll auch er daran verdienen. Das ist Value Creation – Jeder will Geld verdienen. Denk nicht nur daran, wie es sich für dich profitiert, sondern wie kann man auch anderen ein Teil vom Gewinn abgeben, das die wiederum überzeugt sind, mit zu machen.

Wir bedanken uns bei Sachin Kumar für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Kommt ins Gespräch und vernetzt euch!

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Knister Grill: Grillen und Outdoor-cooking im urbanen Raum

Stellen Sie sich und das Startup Knister Grill kurz unseren Lesern vor!
Angefangen hat alles genau vor einem Jahr, als ich (Carolin Kunert, 23) die Idee hatte, einen transportablen Grill für das Fahrrad zu entwickeln. Richtig angefangen habe ich aber erst im Februar 2018. Als Großstadtkind war Grillen schon immer komplizierte Angelegenheit. Meine Freunde und ich waren genervt von dem riesen Aufwand, der damit verbunden ist, in der Stadt grillen zu gehen. Das Problem war eigentlich immer der Transport aller Utensilien wie Grill, Kohle, Besteck, Essen etc. – und mit dem Fahrrad oder Öffentlichen Verkehrsmitteln geht das umso schlechter.

Andere Klappgrills waren stets unstabil, schnell durchgerostet, verbogen oder hatten eine zu kleine Grillfläche – und das Grillen auf Einweggrills kann man auch gleich ganz lassen.

Wie funktioniert der Knister Grill? Wo liegen die Vorteile?
Knister Grill ist ein Holzkohlegrill, dem man in Sekundenschnelle, ohne Werkzeug an die Lenkerstange seines Fahrrads hängen kann. Knister passt an 95% aller Lenker und wird dort natürlich nicht permanent befestigt. Während des Transports kann Kohle und Equipment im Grill verstaut werden. Am Grill Ort angekommen, wird der Knister Grill heruntergenommen und auf die doppelte Größe auseinandergezogen. Nach dem Grillvergnügen kann der gesamte Grill in der Spülmaschine gereinigt werden. Der Rost hat zwei Zonen für Fleisch und Gemüse, damit nie wieder etwas durch den Rost rutscht.

Knister verkauft auch ökologische Holzkohle, bei der die recycelte Papierverpackung gleichzeitig der Grillanzünder ist.

Somit kann der Nutzer auf chemische Grillanzünder verzichten und muss auch keine 3kg Holzkohletüte mehr in den Park schleppen. Wir verkaufen die ideale Alternative zu Einweggrills und kleinen Klappgrills. Alle Probleme, die rund ums Grillen in der Stadt anfallen, werden gelöst. Außerdem wird die Müllverschmutzung an den Grillorten erheblich verbessert.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Mein Ziel als Unternehmerin und Industriedesignerin ist es, Produkte und Lösungen zu entwickeln, die das Leben der Menschen erleichtern und ihnen Freude schenkt. Ich entwickle Produkte, die nachhaltig produziert werden, eine hohe Lebensdauer haben und recyclebar sind.

Der Nutzer soll eine Bindung mit Produkt eingehen, es wertschätzen und sehr lange nutzen.

Wenn man in einer Agentur, beim Hersteller oder im Konzern direkt arbeitet, werden alle noch so sinnvoll durchdachten Konzepte entweder durch wirtschaftlichen Druck oder in vielen Instanzen stark verändert. Am Ende werden dann Produkte auf den Markt gebracht, die entweder nichts verbessern oder unter zu schlechten Bedingungen, in niedriger Qualität produziert und nach zwei Jahren weggeworfen werden.

Das wollte ich nicht – deswegen habe ich es einfach selbst besser gemacht.

Es ist die Verantwortung eines jeden Unternehmers des 21. Jahrhunderts, den gesamten Produktlebenszyklus zu betrachten, einen wahren Mehrwert zu liefern und alle Aspekte sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu beachten! Das klingt sehr idealistisch, aber wenn wir es nicht machen, wer dann? Als Jungunternehmer kannst du die Strukturen noch sinnvoll aufbauen.

Die Knister Grills werden in Deutschland und Polen hergestellt. Zusätzlich arbeiten wir auch mit einer Förderstätte aus München zusammen.

Knister Grill

Welche Vision steckt hinter dem Knister Grill?
Unsere Vision ist es, Grillen in der Stadt endlich einfach und unkompliziert zu machen. Knister wird die neue Lifestylemarke und ums Thema Grillen und Outdoor-cooking im urbanen Raum. Nach dem ersten Knsiter Grill glauben wir fest daran, mit innovativen, hochwertigen und nachhaltigen Produkten weiterhin Erfolg zu haben.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Das größte Problem war, dass ich in den ersten 6 Monaten alles komplett alleine hochgezogen habe. Die richtigen Co-Founder und Mitarbeiter zu finden ist wahrscheinlich schwerer als die erste Millionen zu verdienen – nur, dass das eine leider erst zum anderen führt. Heute arbeiten wir zu dritt Vollzeit an Knister und suchen gerade händeringend nach talentierten Mitarbeitern.

Das zweitgrößte Problem zu Beginn war, den Grill serienreif zu entwickeln und diesen auch zu einem vertretbaren Preis und Qualität produzieren zu lassen. Da ich direkt aus dem Studium heraus gegründet habe, habe ich mich quasi selbst ins eiskalte Wasser geschmissen. Gott sei Dank war das Wasser so kalt, dass es bereits gefroren war. Vielleicht bin ich auch nur deswegen nicht untergegangen!

Wahrscheinlich konnte ich nur wegen meiner „Just-Do-It“ Einstellung überhaupt so schnell ein Produkt auf den Markt bringen.

Finanziert haben wir uns bis jetzt über den Cash-Flow aus Kickstarter und dem Onlineshop. Deshalb sind wir auch schon fast seit Tag 1 break-even. Auch in Zukunft timen wir Ein- und Verkauf clever genug, das kaum Fremdkapital notwendig ist. Die neue Serie kann man auch jetzt schon zum vergünstigten Preis im Onlineshop vorbestellen. Dennoch sind wir derzeit auf der Suche nach Business Angeln oder strategischen Investoren um jetzt einfach schneller, größer in den Markt einsteigen zu können.

Wer ist die Zielgruppe vom Knister Grill?
Zielgruppe lebt hauptsächlich in den Großstädten der Welt, fährt gerne Fahrrad, grillt gerne und ist zwischen 22 und 55 Jahre alt. Alleine in Deutschland kommen wir dann auf etwa 10,5 Millionen potentielle Nutzer.

Wie ist das Feedback?
Auf Messen oder Events erhalten wir durchweg positives Feedback. Fast jeder, der unsere Stände besucht, hat pure Begeisterung in den Augen. Aus dem Kundenfeedback der ersten Serie aus dem Sommer 2018 konnten wir viel lernen. Die Handhabung der Tragegriffe und der Fahrradhalterung ist nicht ganz intuitiv gewesen. In der neuen Serie, die im Februar 2019 auf den Markt kommt, haben wir all das verbessert und um jetzt wirklich ein 100% perfektes Produkt liefern zu können. In der ersten Serie geht immer irgendwas schief.

Da muss jedes Startup durch und einfach aus den Fehlern lernen.

Knister Grill, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Knister wird die neue Lifestylemarke im Bereich Grillen und Outdoor-cooking um urbanen Raum. Derzeit gibt es drei verschiedene Produkte plus Holzkohle in unserem Sortiment. Die Produktpalette wird im nächsten Frühjahr um ca. vier weitere Produkte wachsen.

Ab 2019/20 starten wir die Internationalisierung um saisonunabhängiger zu werden. 2024 werden wir global agieren.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Seht zu, dass ihr euer Produkt oder Dienstleistung verkauft bekommt. Das ist der ultimative Beweis für das. Geschäftsmodell.

Entwickelt nicht irgendwas Jahrelang um dann festzustellen, dass der Kunde oder der Markt was ganz anderes will. Entwickelt es MIT dem Nutzer zusammen.

Kommt ins Gespräch und vernetzt euch.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Carolin Kunert für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Gib niemals auf!

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Meditwister: Hygienestab die Alternative zum Wattestab

Stellen Sie sich und den Meditwister kurz unseren Lesern vor.
Mein Name ist Ralf Reitmeier, ich bin gelernter Konstruktionsmechaniker und der Erfinder des innovativen Meditwister (Hygienestab).

Wie ist die Idee zum Hygienestab entstanden?
Ich habe mich schon als Kind gefragt, warum der Q-tip bzw. Wattestab eigentlich aus Watte ist und nicht aus einem besseren Material. Den Grundgedanken und die Idee für eine Alternative zum Wattestäbchen hatte ich schon in den 90er Jahren. Das erste Mal zu Papier gebracht habe ich meine Erfindung 2004, habe sie aber zu der Zeit noch nicht verwirklicht.

Welche Vision steckt dahinter?
Meine Vision ist eine nachhaltige und echte Alternative zum Wattestab für den Verbraucher in den Handel zu bringen. Denn es ist wirklich gefährlich, mit Wattestäbchen die Ohren zu reinigen. Renommierte Hals-, Nasen- & Ohrenärzte raten vor dem Gebrauch der Wattestäbchen dringend ab. Aufgrund der falschen Materialbeschaffenheit kann es zu Verletzungen im Ohrinneren kommen sowie zu Materialrückständen im Ohr.

Bis heute gibt es weltweit keine Alternative zum Q-tip bzw. Wattestab.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Die gröbste Herausforderung für mich war in erster Linie, die finanziellen Mittel zu beschaffen, um die Patentanmeldung und die Kosten für die STL Datei bezahlen zu können, um den ersten Prototyp in 3D drucken zu können. Einen großen Teil habe ich über einen Kredit finanziert. Später musste ich leider noch meinen geliebten GLK verkaufen, um damit diverse Folgekosten ausgleichen zu können.

Wer ist die Zielgruppe?
Die Zielgruppe für den Meditwister ist natürlich jeder, der den herkömmlichen Wattestab benutzt. Damit meine ich, den Standard-Verbraucher, der den Wattestab millionenfach täglich im Haushalt benutzt. Und natürlich die medizinischen Fakultäten sowie die Industrie.

Meditwister Hygienestab WattestabWie funktioniert der Meditwister?
Der Meditwister ist zweckmäßig mit schräg nach unten angeordneten Kiemenlamellen ausgestattet, die Schmalz und Schmutzrückstände schonend lösen und effektiv aus dem Ohr transportieren.

Darüber hinaus verfügt der Meditwister über eine weiche Pufferzone an der Stabspitze und verringert somit die Verletzungsgefahr während des Gebrauchs.

Wo liegen die Vorteile?
Der Meditwister besteht nicht mehr aus Watte, sondern aus einem nachhaltigen und umweltschonenden Verbundstoff aus Presspappe und Zellstoff. Schmutzrückstände und Ohrenschmalz werden auch ohne den Einsatz von Watte sehr gut aufgenommen. Der Meditwister verformt sich nicht mehr, franst nicht aus und lässt somit keine eigenen Rückstände im Ohr zurück. Natürlich hat der Meditwister auch alle Gebrauchseigenschaften des herkömmlichen Wattestabs.

Meditwister, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Der weitere Weg des Meditwister wird sein, ihn vom Prototyp zum Endprodukt weiter zu entwickeln. Dafür suchen wir derzeit noch potenzielle Investoren und strategische Geschäftspartner. Mein Ziel ist es, den Meditwister als echte Konkurrenz und Alternative für den Wattestab auf den Markt zu bringen. In fünf Jahren wird jeder der den herkömmlichen Wattestab benutzt, meinen Meditwister kennen und ihn wegen der diversen Vorteile, die er bietet, schätzen lernen.

Nicht zuletzt aufgrund der geplanten umweltschonenden Nachhaltigkeit.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Wer eine sinnvolle und innovative Idee hat, sollte alles daran setzen, sie auch umzusetzen. Auch dann, wenn man nicht immer von jedem Verständnis und Zustimmung für seine Idee bekommt. Man sollte auch nie sein Ziel aus den Augen verlieren, einkalkulieren, dass es auch Rückschläge geben kann, sie aber schnell korrigieren und noch besser machen. Und das Wichtigste: „Gib niemals auf“.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Ralf Reitmeier für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Such dir einen Mentor, der schon selbst erfolgreich gegründet hat!

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The Heartist ganz persönliche Kraftbilder und individuelle Visionboards

Stellen Sie sich und das Startup The Heartist kurz unseren Lesern vor!
The Heartist ist im März 2018 der Name meiner Künstler-Brand geworden. Als digitale Illustratorin habe ich mich mit diesem Namen stark auf eine spirituelle Richtung spezialisiert. Für meine Klienten erschaffe ich als Heartist ganz persönliche Kraftbilder und zeichne mittlerweile auch ihre individuellen Visionboards, auf denen sie ihre größten Ziele immer vor Augen haben.

Neben diesem sehr individuellen Angebot, habe ich inzwischen auch die „Heartcards“ entwickelt.

Sie sind ein Affirmations-Kartendeck mit Begleitbuch. Meine Arbeiten dienen vor allem dazu das Unterbewusstsein zu trainieren und sich dadurch von alten Glaubenssätzen zu verabschieden. Ein großartiges Tool, vor allem für sehr visuelle Menschen wie mich.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Freiheit – Und damit meine ich vor allem meine künsterische Freiheit. In meinem Studium und meinen Praktika musste ich meinen Zeichenstil sehr oft an Kunden anpassen und Projekte bebildern, für die ich nicht immer vollkommen Feuer und Flamme war.

Die Selbstständigkeit habe ich als Lösung gesehen, meinen liebsten Stil, meine ganze Kreativität und Leidenschaft in Projekten auszuleben, die mir selbst auch wirklich gefallen und mir meine „Lieblingskunden“ zu suchen.

Welche Vision steckt hinter The Heartist?
Menschen dabei zu helfen jederzeit auf Bild-Abruf wieder in ihre volle Power zu kommen. Wir haben heilsame Erinnerungen bzw. unvergessliche Momente, die uns Kraft geben, wenn wir nur daran denken. In der anderen Richtung unsere großen Visionen, die uns antreiben. Für beides gibt es oft keine Fotos oder Bilder, in die wir uns ganz persönlich rein fühlen können. Diese Bilder im Kopf kann ich ihnen als Zeichnung ganz individuell visualisieren. So kann sich mein Klient seine Zeichnung gut sichtbar platzieren und sich so jederzeit an diese gute Emotion erinnern.

Positive Energie auf Bild-Abruf, den Menschen das zu schenken, ist meine Vision.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eines Vorweg – gefühlt befinde ich mich noch immer beim Start von The Heartist. Im Januar 2018 habe ich mein Studium an einer Kunsthochschule beendet und bin danach im März direkt in die Selbstständigkeit gesprungen.
Besonders schwierig war, dass ich das ohne Rücklagen getan habe, weil es mein brennender Wunsch war und ich im letzten Moment vor der Entscheidung zu einer Festanstellung auf mein Herz gehört habe.

Ich nahm mein letztes Geld vom BaföG für eine Casting-Zulassung zu einem Projekt namens „Talentschmiede“. Ins Leben gerufen wurde dieses Coaching Projekt von Robert Gladitz. Dabei sollten 6 Business Starter über 10 Wochen in ihr Business begleitet werden. Neben Robert Gladitz kamen Coachings von Ikonen wie Tobias Beck, Dirk Kreuter, Bahar Yilmaz & Jeffrey Kastenmüller, Calvin Hollywood und vielen mehr hinzu. Unter 96 Bewerbern konnte ich mich dabei durchsetzen und habe diese Coachings für meine Businessidee mitgenommen. Dazu muss ich sagen, dass die ersten Aufträge als Heartist noch nicht ausgreicht haben, um davon zu leben.

Ohne eine staatliche Unterstützung wäre diese Selbstständigkeit nicht möglich gewesen.

Zuvor habe ich die Heartcards erwähnt. Die Produktion dieser Kartendecks war nur über ein Crowdfunding möglich. Dabei kamen von fast 200 Unterstützern über 5.000 Euro zusammen, sodass ich die erste Auflage in den Druck geben konnte. Von diesem Betrag habe ich allerdings kaum einen Gewinn gehabt. Wieder eine Etappe, in der für mich Zähne zusammen beißen angesagt war.

Wer ist die Zielgruppe von The Heartist?
Die Menschen, die die Macht unseres Unterbewusstseins verstehen und visuell sehr affin sind.

Was brauchen Sie für ein Bild? Wie lange dauert es bis ein Bild fertig ist?
Für ein Bild benötige ich einen Computer mit Grafik Software, zusätzlich ein Grafiktablett. Für den Druck wende ich mich dann an eine lokale oder eine online Druckerei. Wie lange ich brauche, hängt vollkommen vom Detailgrad des Bildes ab… Hat das Motiv einen aufwändigen Hintergrund? Hat die dargestellte Person lange, lockige Haare oder eine Glatze?

Ich schätze die Zeit liegt je nach Aufwand in meinem typischen Zeichenstil bei 4-12 Stunden.

Wie ist das Feedback?
Von Anfang an großartig! Jeder, dem ich bisher von meiner Tätigkeit erzählt habe und all diejenigen, die mir schreiben, sind begeistert von der Idee, meine zeichnerischen Fähigkeiten dafür einzusetzen, um anderen Menschen auf diese Weise zu helfen.

Das lässt mich wachsen, gibt mir Kraft und motiviert mich sehr weiter zu machen.

The Heartist, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In fünf Jahren sehe ich mich nicht mehr ausschließlich in meiner spitzen Heartist-Positionierung.
Ich brenne für viele Ideen und Projekte, die in meinem Kopf schwirren. Der nächste Schritt geht vermutlich auch wieder mehr in Richtung Kinder. Während meines Studiums habe ich einige Kinder-Projekte, darunter auch ein Selbst-verlegtes Kinderbuch gezeichnet. Langfristig hoffe ich darauf genügend Gewinn zu haben, um eigene Print-Produkte online und im eigenen Geschäft verkaufen zu können.

Das schönste Geschenk für mich ist das Lächeln der Menschen, wenn sie Zeichnungen von mir in der Hand halten. Davon möchte ich mehr sehen!

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Such dir einen Mentor, der schon selbst erfolgreich gegründet hat!
2. Lass dich niemals von denen herunter ziehen, die dir Angst machen.(Haben sie selbst schon gegründet oder sind sie in einer Festanstellung?)
3. Unbedingt Netzwerken! Das ist so unglaublich wichtig. Bei meinem Start in die Selbstständigkeit habe ich darum 6 Monate lang in einem Co-Working Space gearbeitet. Dort habe ich wirklich die schönsten Kontakte gemacht und wir helfen uns alle gegenseitig, wollen alle in die selbe Richtung und wachsen.

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Wir bedanken uns bei Frederike Weissmann für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Sucht euch ein cooles Team, das auch in Krisenzeiten zusammenhält

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feelSpace: Gürtel für blinde und sehbehinderte Menschen

Stellen Sie sich und das Startup feelSpace kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Silke, 34 Jahre alt. Vor drei Jahren habe ich mit zwei Kolleginnen die feelSpace GmbH gegründet. Wir sind ganz „klassisch“ als Start Up aus einem Universitätsprojekt hervorgegangen. Das Thema: fühlbare Navigationsgeräte für Blinde. Unsere feelSpace Gürtel werden um den Bauch getragen. Im Gürtelgerüst sind 16 Vibrationselemente integriert, die dem Nutzer durch Vibrationen Richtungen anzeigen. So können blinde und sehbehinderte Menschen sich besser und selbstständiger Orientieren.

Sie können zum Beispiel sicherer eine breite Straße überqueren, weil sie durch das Richtungssignal besser gerade aus gehen können.

Warum haben Sie sich entschieden ein Unternehmen zu gründen?
Ich habe als Masterstudentin eine Studie mit blinden Menschen durchgeführt, die für einige Wochen täglich einen vibrierenden Kompassgürtel trugen. So konnten sie im Alltag fühlen, wo sich der magnetische Norden befindet. Für die Blinden war dieses Richtungssignal eine große Bereicherung, da sie Drehungen und Kurven wieder wahrnehmen konnten, weil sich das Gürtelsignal änderte, sobald sie die Richtung änderten.

Ein derartiges Produkt gab es noch nicht auf dem Markt- und da der Bedarf da war, entschloss ich mich zur Gründung.

Welche Vision steckt hinter feelSpace?
Wir wollen blinden und sehbehinderten Menschen ein Stück Lebensqualität zurückgeben. Blinde und sehbehinderte Menschen sind heutzutage längst nicht mehr hilflos- sie haben viele technische Alltagsgeräte, die ihnen helfen, ihre Behinderung teilweise zu kompensieren. Farberkennungsgeräte, vorlesende Kameras und Smartphones tragen dazu bei, dass Blinde und Sehbehinderte immer besser am Alltagsleben teilhaben können.

Unser feelSpace Gürtel ist ein weiteres Teil im Puzzle einer inklusiven, fairen Gesellschaft mit gleichberechtigten Chancen.

feelSpace ist außerdem ein Unternehmen, das von Frauen gegründet wurde und geführt wird. Insbesondere im Technologie-Bereich ist das auch heute noch eine echte Seltenheit. Besonders schön finde ich, dass von den vier Frauen im Team zwei schon Kinder haben. Das zeigt mir, dass Unternehmertum und Familie sich nicht gegenseitig ausschließen.

Von der Idee bis zum Start was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Ohne jemanden abschrecken zu wollen- die Gründung eines Unternehmens, das Hardware und Software entwickelt, ist eine einzige Herausforderung. Meine beiden Kolleginnen und ich haben einige Zeit gebraucht, um uns in Entwicklung, Marketing, Vertrieb, Finanzen, Strategie, Personalführung und alle anderen Unternehmensbereiche hineinzudenken. Die Hardwareentwicklung war und ist eine große Herausforderung, zumal man als kleines Unternehmen ständig damit rechnen muss, dass Teile abgekündigt werden.

Vor kurzem haben wir zum Beispiel die Nachricht bekommen, dass unsere Batterien nicht mehr produziert werden. Das sind für uns gut und gerne einige Wochen Entwicklungszeit, um einen passenden Ersatz zu finden.

Die Finanzierung ist natürlich immer eine harte Nuss, besonders wenn es, wie bei uns, hohe initiale Entwicklungskosten zu decken gilt. Wir haben uns zunächst durch ein eXIST-Gründerstipendium finanziert. Dann wurden wir durch die ESA gefördert. Anschließend haben wir im Rahmen einer Finanzierungsrunde einen Investor gefunden. Förderprogramme von Bund und Ländern haben uns zusätzlich unterstützt. Momentan schließen wir die zweite Finanzierungsrunde ab. Inzwischen können wir uns teilweise auch über Umsätze finanzieren.

Wer ist die Zielgruppe vom naviGürtel?
Blinde und Sehbehinderte. Der Gürtel ist intuitiv zu bedienen, so dass es keine großen technischen Vorkenntnisse braucht.

Wie jedes technische Gerät brauchen die Menschen aber eine gewisse Neugier und Offenheit gegenüber neuen Technologien.

Wie funktioniert der NaviGürtel? Wo liegen die Vorteile?
Der naviGürtel wird um den Bauch getragen. Bedient wird er durch ein kleines Bedienelement am Gürtel oder per Bluetooth mit dem Smartphone. Er kann momentan eine Himmelsrichtung oder eine GPS Koordinate anzeigen. Wir hoffen, dass wir bald auch eine volle Navigationsfunktion zur Verfügung stellen können, dann müssen die Nutzer nur noch ihrem Bauchgefühl folgen: Vibriert es vorne, soll gerade aus gegangen werden; vibriert es z.B. links, soll nach links abgeboben werden. Auf diese Weise können wir blinden Menschen helfen, sich in bekannter und unbekannter Umgebung besser zurecht zu finden.

Die Vorteile sind:

Während der Navigation bleiben Hände, Ohren und Augen frei, so dass der Hörsinn und etwaiges Restsehvermögen zur Umgebungsbeobachtung (z.B. Verkehr oder andere Passanten) eingesetzt werden können
Der Gürtel ist unsichtbar unter der Kleidung tragbar
Die Signale sind sehr intuitiv verständlich und der Gürtel leicht bedienbar
Man hat eine 360° Rund-um-Sicht.

Wie ist das Feedback?
Positiv! Der Gürtel erleichtert unseren Kunden den Alltag. Einer fühlt sich glücklich, weil er seinen Rasen wieder selbst mähen kann (durch den Gürtel kann er gerade Bahnen gehen), ein anderer sticht regelmäßig mit seinem Schlauchboot in den Badesee (durch den Gürtel weiß er, in welche Richtung das Ufer liegt). Immer wieder hören wir von Leuten, die endlich ihren Arbeitsweg alleine bewältigen können, weil sie Straßen gerade überqueren können und durch den Gürtel unterwegs das Selbstbewusstsein haben, dass sie auf jeden Fall ihr Ziel erreichen.

feelSpace, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Neben dem Blindenmarkt kann taktile Signalgebung auch in ganz vielen anderen Märkten gut eingesetzt werden. Die Nutzung von fühlbarer Signalgebung wird im Alltag erst allmählich relevant- aber das Potential ist groß! Wanderer und Fahrradfahrer, die ein intuitives Navigationsgerät brauchen, weil sie ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung richten; Senioren, die durch den Gürtel länger eigenständig sein können, taktile Signalgebung im Auto, in Kleidung… es gibt definitiv viel zu tun.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Gründet ganz oder gründet gar nicht, „ein bisschen Unternehmer“ gibt es nicht, wenn ihr ein komplett neues Produkt auf den Markt bringen wollt.
Sucht euch ein cooles Team, das auch in Krisenzeiten zusammenhält. Manchmal braucht es mehr Optimismus, als eine/r alleine aufbringen kann.

Ein Zitat von Disney bringt es auf den Punkt: Keep moving forward. Manchmal geht alles schief. Aber meistens geht vieles gut. Und am Ende lohnt es sich.

Weitere Informationen finden Sie hier

Wir bedanken uns bei Silke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder