Samstag, Dezember 13, 2025
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Wie sicher ist unsere digitale Zukunft wirklich?

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IDnow (v.l.n.r.) Armin Bauer, Mitgründer und Chief Technology & Security Officer und Andreas Bodczek, CEO von IDnow

IDnow, ein führender Anbieter für Identitätsprüfungen in Europa, ermöglicht sichere und zuverlässige Verifizierungen für Personen und Unternehmen in der digitalen Welt

Können Sie IDnow und die Gründungsgeschichte des Unternehmens vorstellen? Wer steht hinter der Vision?

IDnow ist ein führender Plattformanbieter für Identitätsprüfung in Europa und wurde 2014 von Armin Bauer, Sebastian Bärhold, Felix Haas und Dennis von Ferenczy in München gegründet. Das Flagship-Produkt war damals das gerade von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erlaubte VideoIdent, mit dem man sich aus der Ferne für verschiedene Dienste, wie zum Beispiel die Eröffnung eines Bankkontos, verifizieren konnte. Von Anfang an hatte das junge Unternehmen die Vision, die vernetzte Welt zu einem sichereren Ort zu machen.

Was war die ursprüngliche Idee hinter IDnow, und wie hat sie sich im Laufe der Jahre entwickelt?

Nachdem die Reise 2014 mit unserer expertengeführten VideoIdent-Lösung begann, wurde das Portfolio entsprechend den Marktbedürfnissen und technologischen Trends um eine Vielzahl von Lösungen ergänzt: 2018 kam die KI-gestützte, vollautomatisierte Lösung AutoIdent hinzu, 2019 folgte die elektronische Funktion des deutschen Personalausweises (eID). Erst letztes Jahr haben wir ShopIdent, die Vor-Ort-Lösung für Identifizierung in deutschen Tankstellen und Shops, vorgestellt. 

Im Jahr 2021 übernahm IDnow außerdem den französischen Marktführer für Identitätsprüfungstechnologie, ARIADNEXT, sowie den deutschen Anbieter identity Trust Management AG, den ich mitgegründet hatte, und etablierte sich damit als einer der größten europäischen Player in der Identitätsbranche. 

Seit der Gründung haben wir uns zu einem Plattformanbieter entwickelt, der alle Marktbedürfnisse mit modernster Identifizierungs- und Signaturtechnologie abdeckt.

Wie beschreibt IDnow die Mission des Unternehmens, und welche konkreten Schritte unternehmen Sie, um diese zu erreichen?

Wir glauben, dass Identitäten die Grundvoraussetzung für Vertrauen sind und haben es uns deshalb zur Aufgabe gemacht, sichere Identitätsdienste für Personen und Unternehmen zu entwickeln, damit sie sich mit Zuversicht in der vernetzten Welt bewegen können. Deshalb bilden ein vollständig integriertes, breites Produktportfolio, europäische Vertrauensdienste, und wiederverwendbare Identitäten die Grundlage unserer langfristigen Produktstrategie.

Wer gehört zur Hauptzielgruppe von IDnow, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Lösungen deren Anforderungen optimal erfüllen?

Neben den klassischen Finanz- und Telekommunikationsanbietern, die seit Gründung von IDnow zu unserer Hauptzielgruppe gehören, bieten sich seit einigen Jahren auch viele neue attraktive Wachstumsfelder in der Mobilitäts- und Reisebranche, im Bereich Human Resources, im Online-Dating, Gaming, oder auf Social Media. 

Die Nutzerbedürfnisse und regulatorischen Anforderungen dieser Branchen unterscheiden sich zwar stark von den klassischen Finanz- und Telekommunikationsdiensten, der Wunsch nach höherem Vertrauen in digitale Transaktionen ist aber länder- sowie branchenübergreifend gewachsen. Wir adressieren all diese Anwendungsfälle mit unserer IDnow-Plattform – diese umfasst ein breites Portfolio an Lösungen zur Identitätsverifizierung, die von automatisiert bis menschlich unterstützt, von rein online bis zum Point-of-Sale reichen.

Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell im Bereich digitaler Identitätsverifizierung, und wie begegnet IDnow diesen?

Wir stehen heute, aufgrund von Regulierungen wie eIDAS 2.0 auf europäischer Ebene, vor einer grundlegenden Transformation unserer Branche – weg vom Einmal-Verifizierungsprozess hin zu wiederverwendbaren Identitäten. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, auch diese Revolution anzuführen. Dafür werden europäische Vertrauensdienste, wiederverwendbare Identitäten und ein breites Produktportfolio wichtige Schlüssel sein.

Erst vor wenigen Wochen haben wir ein neues Joint Venture angekündigt: IDnow Trust Services AB ist ein qualifizierter Trust Service Provider (QTSP) gemäß eIDAS-Verordnung. Das Joint Venture bietet qualifizierte Vertrauensdienste wie elektronische Signaturen, Zeitstempel und Siegel an, die Sicherheit, Compliance und Benutzerfreundlichkeit in sich vereinen. In den kommenden Jahren werden unsere Kunden von der Kombination aus Identitätsprüfung und qualifizierten Vertrauensdiensten profitieren, damit geschäftskritische Transaktionen EU-weit gesetzeskonform und effizient abgewickelt werden können.  

Was macht IDnow im Vergleich zu anderen Anbietern im Markt einzigartig?

IDnow blickt auf über zehn erfolgreiche Unternehmensjahre zurück, in denen wir nicht nur den deutschen, sondern auch den europäischen Know-Your-Customer (KYC)-Markt maßgeblich geprägt haben. Heute sind wir einer der größten Player in der europäischen Identitätsbranche. Dank unseres sich ständig weiterentwickelnden Portfolios haben wir ein hohes Maß an Resilienz und Anpassungsfähigkeit in allen europäischen Märkten, das in dieser Breite seinesgleichen sucht. Dazu kommt unser internationales Team bestehend aus mehr als 450 Kolleginnen und Kollegen in Niederlassungen in ganz Europa, die Tag für Tag ihre Expertise in die Weiterentwicklung unserer Services und Produkte einbringen.  

Welche Rolle spielt Innovation in Ihrer Unternehmensstrategie, und wie fördern Sie diese bei IDnow?

Die Erfahrung, das Know-how und die Innovationskraft, die wir in unserem Unternehmen bündeln, sind außergewöhnlich. Innovation ermöglicht es uns, in einer unsicheren und sich verändernden Welt stets an der Spitze zu bleiben. Unsere Neugier ist dabei einer unserer Grundsätze und bedeutet für uns, dass wir uns nie mit dem aktuellen Stand der Dinge zufriedengeben. Um neue Herausforderungen in den Bereichen Dokumentenanalyse, Betrugserkennung, oder Self-Sovereign-Identity frühzeitig zu erkennen und innovative Lösungen zu entwickeln, haben wir schon vor Jahren eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung (R&D) aufgebaut. Dort arbeiten unsere R&D-Ingenieure, die auf Informatik, KI, Bildverarbeitung und Biometrie spezialisiert sind.   

Wie sieht die zukünftige Entwicklung von IDnow aus? Welche neuen Technologien oder Märkte planen Sie zu erschließen?

Die digitale Identitätsbranche steht vor einem Paradigmenwechsel. Nach Einschätzungen von Gartner werden bis 2026 bereits eine halbe Milliarde Smartphone-Nutzer weltweit digitale Wallets verwenden. Deshalb setzen wir verstärkt auf wiederverwendbare Identitäten und Vertrauensdienste, dafür stehen Technologien wie qualifizierte elektronische Signaturen (QES) und sogenannte Identitätswallets im Zentrum unseres Tuns. Gleichzeitig arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung unserer existierenden Lösungen, besonders im Hinblick auf Betrugsabwehr, die in Zeiten von generativer KI und neuen Cyberbedrohungen immer wichtiger wird. 

Auf die Märkte bezogen bleibt Europa unser Heimat- und Kernmarkt. Hier haben wir eine breite und vertrauensvolle Kundenbasis, die seit Jahren auf uns und unsere Lösungen zählt. Dennoch haben wir in den vergangenen Jahren auch Kunden außerhalb Europas gewonnen, zuletzt vermehrt im südamerikanischen Glücksspielmarkt. Dort sehen wir aufgrund von regulatorischen Änderungen viel Wachstumspotential.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Hürden, die Startups heute überwinden müssen, und welche Erfahrungen von IDnow könnten neuen Gründern helfen?

Als Gründer gibt es einige Hürden zu überwinden: Der Zugang zu ausreichendem Kapital ist sicher eine der größten, vor allem in einem zuletzt abgekühlten Marktumfeld. Um Investoren dennoch von der eigenen Idee zu überzeugen, braucht es vor allem in relativ gesättigten Märkten eine klare Positionierung, eine Nische, die bedient wird, oder wie es Neudeutsch oft heißt, einen USP. 

Damit die Idee Realität wird und auch skalierbar ist, bedarf es zudem hochqualifizierte Mitarbeitende. Für die Talentakquise spielen eine angenehme, innovative Unternehmenskultur und spannende Aufgaben eine enorm wichtige Rolle. Hat das Startup eine gewisse Größe erreicht, kommen außerdem operative Herausforderungen dazu, die gut gemanagt werden müssen. An dieser Schwelle zum Scale-up sollte man sich als Gründer nach einem erfahrenen C-Level-Management umsehen, dem man vertraut. 

Wie hat sich die Zusammenarbeit mit Kunden über die Jahre verändert, und welche Rolle spielt Kundenfeedback für die Weiterentwicklung von IDnow?

Wir haben das Vertrauen unserer Kunden über die Jahre gewonnen, weil wir uns täglich auf unser Kerngeschäft konzentrieren, ohne dabei die marktprägenden Trends aus den Augen zu verlieren. Feedback unserer Kunden nehmen wir sehr ernst und haben über die letzten Jahre Eventformate, Foren und Umfragen etabliert, in denen wir die Meinungen unserer Kunden gezielt abfragen, analysieren und in die Produkt- und Serviceentwicklung miteinfließen lassen. 

uwe stelzig interviewpartner

Neben dem anstehenden Durchbruch der digitalen Identitätswallet und der elektronischen Signatur, zeichnet sich in Deutschland auch eine steigende Bedeutung der elektronischen Ausweisfunktion (eID) ab. Der eGovernment Monitor 2024 verzeichnete zuletzt einen Anstieg um acht Prozentpunkte bei den eID-Nutzern im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung wird sich 2025 noch verstärken, wobei besonders der Finanzsektor gefordert ist, sich auf die zunehmende eID-Verbreitung vorzubereiten.

Wir sind hier mit unserer IDnow eID gut aufgestellt: Beim Auslesen der sensiblen eID-Daten können wir auf ein eigenes eID-Berechtigungszertifikat, ausgestellt durch das Bundesverwaltungsamt, zurückgreifen. Das Zertifikat erlaubt es uns, in Kooperation mit der Bundesdruckerei, die eID-Online-Ausweisfunktion in Einklang mit dem Personalausweisgesetz für die Identitätsprüfung auszulesen.

Was würden Sie neuen Gründern raten, die in einem technisch anspruchsvollen Bereich ein Unternehmen aufbauen möchten?

Als ehemaliger CEO und Gründungsaktionär der identity Trust Management AG, würde ich neuen Gründern raten, sich auf ihre Fachkenntnisse zu konzentrieren und diese stets weiterzuentwickeln. Stellt ein starkes Team mit ergänzenden Fähigkeiten zusammen und versteht genau, was Kunden wirklich brauchen. Nutzt Netzwerke und Mentoren, um Unterstützung und Orientierung zu finden. Plant die Finanzen gut, bleibt flexibel und setzt auf Qualität sowie Skalierbarkeit. Und vergesst nicht, regulatorische und rechtliche Themen wie den Schutz des geistigen Eigentums frühzeitig anzugehen. 

Bild: IDnow (v.l.n.r.) Armin Bauer, Mitgründer und Chief Technology & Security Officer und Andreas Bodczek, CEO von IDnow

Bilder@ IDnow

Wir bedanken uns bei Uwe Stelzig für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Neun Schritte zum Erfolg 

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startup world of data @aiven

Warum jedes Startup ein KI Tactical Discovery Team braucht: Neun Schritte zum Erfolg 

Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant weiter. Viel schneller, als viele Branchen es verkraften können. Unternehmen haben Mühe, Schritt zu halten mit den Entwicklungen und scheuen sich, KI einzusetzen. Sie sorgen sich vor Risiken, die Unwissenheit im Gebrauch mit sich bringen könnten: Nach den Gründen für den Nichtgebrauch gefragt, nannten in einer aktuellen Studie fast ¾ der deutschen Unternehmen „Fehlendes Wissen“ (72  %)[1].

Aber KI zu ignorieren kann für Unternehmen keine Option sein. Die Nutzung von KI ist die Zukunft. Alle Unternehmen müssen einen Weg finden, sie zu integrieren – auch kleine Unternehmen und Startups.

Eine Vision für die Wertschöpfung

Nach Angaben von GrandViewResearch[2] ist der weltweite KI-Markt fast 197 Milliarden US-Dollar wert. Das ist ein Zuwachs von rund 60 Milliarden Dollar seit 2022. Es wird erwartet, dass der globale KI-Markt bis 2030 jedes Jahr um 37 % wächst[3] und bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu 15,7 Billionen US-Dollar zur Weltwirtschaft beitragen wird[4] – mehr als die derzeitige Wirtschaftsleistung Chinas und Indiens zusammen. Davon dürften 6,6 Billionen Dollar aus Produktivitätssteigerungen stammen.

Für Deutschland wird die Marktgröße im Künstliche-Intelligenz-Markt für 2024 auf ca. 7,28 Milliarden € geschätzt[5]. Als Prognose wird erwartet, dass die Marktgröße mit einer jährlichen Wachstumsrate von 28,64 % zunimmt, was für 2030 ein Marktvolumen von 32,99 Milliarden € in Deutschland bedeutet[6].

Aktuelle Studien zeigen für Deutschland, dass die Mehrheit der Unternehmen KI als sehr relevantes Thema betrachtet und sich aktiv mit Einsatzszenarien beschäftigt[7]. Potenziale der Technologie sehen die Unternehmen vor allem in der Beschleunigung von betrieblichen Abläufen sowie bei Kosten und Effizienz.

Wenn es jedoch um die Einführung von KI-Initiativen geht, tendieren viele Unternehmen dazu, diese zu überstürzen, aus Angst, Chancen zu verpassen. Aber auf den „KI-Knopf“ zu drücken und auf gute Ergebnisse zu hoffen, ist keine Strategie. Unternehmen können KI nur dann erfolgreich einsetzen, wenn sie eine klare Vision für die Wertschöpfung haben.

Das KI Tactical Discovery Team

Ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg ist die Schaffung eines KI Tactical Discovery Teams. Dieses sollte – je nach Größe und Ressourcen des Startups – aus einer Gruppe kuratierter und vertrauenswürdiger technischer Experten bestehen. Ihr Ziel ist, mittels KI interne Prozesse zu optimieren sowie Herausforderungen zu bewältigen (taktisch) und/oder einen Beitrag zur Wertschöpfung zu leisten, den das Unternehmen seinen Kunden bietet (strategisch). 

Voraussetzung für die Bildung eines erfolgreichen KI Tactical Discovery Teams ist die Auswahl der richtigen Mitarbeiter. Es kann passieren, dass einige der besten Ingenieure KI skeptisch gegenüberstehen und wenig oder gar kein Interesse daran haben. In diesem Fall ist es wichtig, jene Ingenieure auszuwählen, die sich tatsächlich für diesen Bereich interessieren. Wenn Sie ein Software-as-a-Service (SaaS)-Startup sind oder eine SaaS-Sparte haben, sollten Sie sicherstellen, dass Mitarbeiter aus dem Site Reliability Engineering (SRE) und Security Operations (SecOps) beteiligt sind, ein Cloud-Architekt sowie ein Data Scientist.

Die erste, und vielleicht größte, Herausforderung für Ihr KI Tactical Discovery Team wird darin bestehen, den Anwendungsfall zu ermitteln und zu entscheiden, ob dieser intern entwickelt werden kann oder Expertise dazu gekauft werden muss. Erstes Szenario bietet die Chance, Organisationswissen zu erlangen, letzteres die Auseinandersetzung mit den Potenzialen des Partner-Ökosystems. In der Praxis ist es gängig, dass bereits Vorhandenes miteinander verknüpft wird.

Das Wissen und die Expertise rund um Generative KI (GenAI) innerhalb eines Partner-Ökosystems bietet Optionen, mittels derer Startups skalieren können, wenn sich der Aufbau eines eigenen KI Tactical Discovery Teams nicht realisieren lässt. Erfahrene Partner können helfen, ein Proof of Concept (POC) auf die Beine zu stellen und zum Laufen zu bringen, das intern genutzt werden kann, um mit der Technologie vertraut zu werden.  

In neun Schritten zum erfolgreichen KI Tactical Discovery Team

Sobald Sie Ihr Team zusammengestellt haben, ist es ratsam, wie folgt vorzugehen:

1.     Identifizieren Sie einen Anwendungsfall:

Sobald dieser gefunden ist, sollte Ihr Tactical Discovery Team eine KI-gestützte Lösung für dieses Problem entwickeln. Ziel ist es, mehr über KI zu erfahren und wie Modelle auf innovative Weise eingesetzt werden können – unter der Annahme, dass Nutzung und Training in den nächsten Jahren immer kosteneffizienter werden.

2.     Fokussieren Sie:

Investieren Sie Zeit und Kapazitäten in Marketing und Kommunikation, um Ihre Unternehmensvision anzupassen. Heben Sie Ihre vorhandenen KI-unterstützenden Fähigkeiten hervor. Jedoch sollte im Tactical Discovery Team kein Marketer sein, da es darum geht, organisationales Lernen und nicht spezifisch die Produktentwicklung zu fokussieren.

3.     Widerstehen Sie der ProduktmanagerVersuchung:

In diesem frühen Stadium ist es sinnvoll, keinen Produktmanaget einzubeziehen. Das KI Tactical Discovery Team wird im wahrsten Sinne des Wortes von einer Startup- und Innovationskultur angetrieben, in der kleine Misserfolge als Chance gesehen werden, Neues zu lernen, zu iterieren, zu verbessern. Das Team sollte deshalb nicht mit den Prozessen belastet werden, mit denen sich das Produktmanagement herumschlägt.   

4.    Ziehen Sie Grenzen:

Ihr KI Tactical Discovery Team ist explizit von der Arbeit des SecOps-Teams zu trennen, das sämtliche KI-Funktionen evaluieren sollte, die in den von Ihnen bereits verwendeten Tools zum Einsatz kommen. Die Projektverantwortlichen sollten jedoch die Pipeline der untersuchten KI-Funktionen im Blick haben, damit es nicht zu Überlappungen kommt.

5.     Erwarten Sie Veränderungen:

Veränderung und Innovation entstehen durch Ausführung. Das soll nicht heißen, dass Strategien und Konzepte nicht wichtig sind. Stellen Sie sich jedoch darauf ein, sich anzupassen – je nachdem, wie sich der Markt entwickelt. Streben Sie mehrere, miteinander verknüpfte Erfolge an anstelle einer großen Offenbarung.

6.     Legen Sie Parameter fest:

Legen Sie ein Zeitlimit von maximal drei Monaten bis zur Fertigstellung fest, um Resultate zu fördern. Und setzen Sie eine Benchmark für die Überprüfung der Ziele.

7.     Reduzieren Sie den Verwaltungsaufwand:

Das KI Tactical Discovery Team muss die Möglichkeit haben, das auszugeben, was es braucht, und Zugang zu neuen Technologien erhalten, auch wenn diese derzeit noch nicht im Unternehmen vorhanden sind. Bauen Sie möglichst viele bürokratische Hürden ab.

8.     Verschaffen Sie sich Klarheit:

Ihr Ziel ist es zu verstehen, wie die Technologie funktionieren kann, sodass, wenn Sie mit einer KI-gestützten Funktion auf den Markt gehen, diese Fit for Purpose ist. Finden Sie einen echten (Mehr-)Wert für KI in Ihrem Unternehmen und gewinnen Sie organisationsbezogenes Wissen und Fähigkeiten – und zwar möglichst nahe dem Bereich, in dem Sie aktuell Wertschöpfung betreiben.

9.     Seien Sie umsichtig:

Die Generative KI befindet sich noch in einem frühen Stadium, aber schon jetzt ist der Weg gesäumt von Schreckensmeldungen darüber, was alles schiefgehen kann. Achten Sie auf den Schutz der Privatsphäre Ihres Startups und Ihrer Kunden sowie auf die Einhaltung bestehender Vorschriften und Bestimmungen.

Dieser radikale Weg ist die einzige Möglichkeit für Unternehmen jeder Größe, mit der KI-Entwicklung Schritt zu halten. Die heute verfügbaren Tools und Funktionen werden wahrscheinlich nicht diejenigen sein, die Sie in 18 Monaten nutzen. Aber Ihr Startup sollte wissen, welche Ergebnisse mit aktueller KI erzielt werden können und welche nicht. Es sollte diesen „Lernmuskel” der taktischen Entdeckungen stets und ständig trainieren, während die KI-Technologie Fortschritte macht. Und das wird sie.

[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/11/PD23_453_52911.html

[2] GrandViewResearch

[3] global AI market size

[4] potential to contribute

[5] https://de.statista.com/outlook/tmo/kuenstliche-intelligenz/deutschland

[6] https://de.statista.com/outlook/tmo/kuenstliche-intelligenz/deutschland

[7] https://publica.fraunhofer.de/bitstreams/e3e218ad-f84c-420f-833d-fde6c1aab508/download

Autor

John Kennedy ist Head of Databases bei Aiven, wo er die Innovation der Open-Source-Datenplattform vorantreibt und Unternehmen dabei hilft, das Beste aus ihren Daten in jeder Cloud herauszuholen. Außerhalb der Arbeit verbringt John gerne Zeit mit seiner Familie, erforscht neue Technologien und bastelt an seiner Heimautomatisierung. 

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Finanzielle Prozesse optimieren

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rechnungsprozess Quelle https://www.freepik.com/free-photo/view-messy-office-workspace-with-laptop_40166567.htm

Vom Rechnungsprozess zur besseren Kundenbeziehung: Finanzielle Prozesse optimieren

Für Startups sind optimierte finanzielle Prozesse ein Mittel zur Effizienzsteigerung und eine strategische Grundlage für nachhaltigen Erfolg. In einer Phase, in der knappe Ressourcen auf maximalen Impact ausgerichtet werden müssen, spielen gut durchdachte und automatisierte Abläufe im Rechnungswesen eine Schlüsselrolle. Ein effizienter Rechnungsprozess hilft dabei, finanzielle Stabilität zu sichern, Fehler zu minimieren und die Kundenbeziehungen zu stärken – ein unschätzbarer Vorteil in einem hart umkämpften Markt.

Warum der Rechnungsprozess so entscheidend ist

Der Rechnungsprozess umfasst mehr als nur die Ausstellung von Zahlungsaufforderungen. Er ist eine Kette aus aufeinander abgestimmten Schritten, die von der Erstellung einer Rechnung über deren Zustellung bis hin zur Zahlungsverbuchung reicht. Ein fehlerhafter oder unorganisierter Ablauf kann an mehreren Stellen negative Auswirkungen haben: verspätete Einnahmen, unzufriedene Kunden oder unnötiger Mehraufwand in der Buchhaltung.

Für Startups, die sich häufig in einem sensiblen finanziellen Gleichgewicht befinden, sind solche Risiken besonders gravierend. Eine reibungslose Rechnungsabwicklung sichert den Cashflow und stellt sicher, dass Einnahmen fristgerecht verbucht werden können. Darüber hinaus sorgt sie dafür, dass die Geschäftsbeziehungen zu Kunden und Partnern durch Professionalität und Zuverlässigkeit gestärkt werden.

Ein entscheidender Vorteil optimierter Rechnungsprozesse liegt darin, dass sie die Transparenz erhöhen. Intern erleichtert dies beispielsweise die Nachverfolgung offener Posten, während es gleichzeitig im Umgang mit Kunden als Zeichen von Professionalität wahrgenommen wird, wenn Abläufe strukturiert und nachvollziehbar sind.

Digitalisierung: Der Schlüssel zur Prozessoptimierung

Die Digitalisierung ist eine der größten Chancen für Startups, um ihre finanziellen Prozesse auf ein neues Niveau zu heben. Während traditionelle Rechnungsprozesse oft durch manuelle Arbeitsschritte geprägt sind, ermöglicht der Einsatz moderner Technologien eine weitgehende Automatisierung. Softwarelösungen und cloudbasierte Plattformen bieten dabei viele Funktionen, die auf die Bedürfnisse wachsender Unternehmen zugeschnitten sind. Die wichtigsten Vorteile solcher Lösungen umfassen:

  • Automatische Rechnungserstellung: Aus Angeboten oder Vertragsdaten werden Rechnungen automatisch generiert, was Zeit spart und Fehler reduziert.
  • Digitale Zustellung: Rechnungen können direkt per E-Mail verschickt oder über Portale bereitgestellt werden. Dies beschleunigt den Kommunikationsprozess erheblich.
  • Zahlungsmanagement: Integrierte Systeme zur Überwachung von Zahlungseingängen erleichtern die Nachverfolgung und die rechtzeitige Versendung von Zahlungserinnerungen.
  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Regelmäßige Updates der Software garantieren, dass Rechnungen immer den aktuellen rechtlichen Standards entsprechen.
  • Sicheres Archivieren: Elektronische Rechnungen werden zentral gespeichert, wodurch sie jederzeit abrufbar sind und der Aufwand für Papierdokumentation entfällt.

Mit diesen Tools gewinnen Startups nicht nur an Effizienz, sondern auch an Flexibilität, da viele Lösungen von überall zugänglich sind und sich an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens anpassen lassen.

Vorteile für die Kundenbindung

Ein unterschätzter Aspekt effizienter finanzieller Prozesse ist ihr direkter Einfluss auf die Kundenbeziehung. Kunden legen großen Wert auf Zuverlässigkeit – gerade bei Rechnungen und Zahlungen. Fehlerhafte oder unklare Rechnungen können das Vertrauen in ein Unternehmen untergraben und dazu führen, dass Kunden sich für einen anderen Anbieter entscheiden. Ein optimierter Rechnungsprozess trägt dazu bei, solche Risiken zu minimieren.

Eine professionelle Rechnungsstellung sendet mehrere positive Signale: Sie vermittelt, dass ein Unternehmen strukturiert arbeitet, dass es Prozesse im Griff hat und dass die Zusammenarbeit auf klaren und fairen Grundlagen beruht. Kunden, die diesen Eindruck gewinnen, fühlen sich respektiert und wertgeschätzt.

Darüber hinaus bietet die Automatisierung von Zahlungsbenachrichtigungen und Mahnungen Vorteile, die beide Seiten entlasten. Kunden werden freundlich und rechtzeitig an offene Posten erinnert, ohne dass dies als unangenehm empfunden wird. Ein solches Vorgehen verhindert Missverständnisse und sorgt dafür, dass Zahlungen pünktlich eingehen.

Herausforderungen bei der Implementierung

Die Einführung optimierter finanzieller Prozesse kann für Startups allerdings auch einige Herausforderungen mit sich bringen. Insbesondere die Implementierung neuer Technologien erfordert eine sorgfältige Planung. Häufig müssen zunächst Ressourcen investiert werden, um die passende Softwarelösung zu finden und diese in die bestehenden Arbeitsabläufe zu integrieren.

Zu den wichtigsten Stolpersteinen gehören:

  • Zeitaufwand: Die Anpassung der Prozesse und die Schulung der Mitarbeiter nehmen Zeit in Anspruch.
  • Kosten: Hochwertige Tools sind mit einer Investition verbunden, die gerade für Startups gut kalkuliert werden muss.
  • Akzeptanz im Team: Mitarbeiter müssen die Vorteile der neuen Prozesse erkennen, um diese erfolgreich umzusetzen.

Ein schrittweises Vorgehen hat sich hier als bewährte Strategie erwiesen. Zunächst können besonders zeitintensive oder fehleranfällige Abläufe automatisiert werden, bevor nach und nach weitere Prozesse optimiert werden. Ein klarer Kommunikationsplan und die Einbindung der Mitarbeiter von Anfang an sind dabei entscheidend.

Praktische Tipps zur Prozessoptimierung

Um die Optimierung finanzieller Prozesse erfolgreich zu gestalten, können Startups folgende Schritte beachten:

  1. Bedarfsanalyse durchführen: Zunächst sollten Schwachstellen im aktuellen Rechnungsprozess identifiziert werden. Wo treten häufig Fehler auf? Welche Aufgaben kosten besonders viel Zeit?
  2. Geeignete Software auswählen: Die Wahl der richtigen Tools hängt von den spezifischen Anforderungen des Unternehmens ab. Empfehlenswert sind Lösungen, die flexibel anpassbar und skalierbar sind.
  3. Standards festlegen: Einheitliche Vorlagen und klare Richtlinien für die Rechnungsstellung sorgen für Konsistenz und erleichtern die Abwicklung.
  4. Kundenkommunikation verbessern: Neben der technischen Umsetzung ist auch die Kommunikation entscheidend. Klare Zahlungsfristen und ein freundlicher Umgangston schaffen Vertrauen.
  5. Prozesse regelmäßig überprüfen: Finanzprozesse sollten kontinuierlich optimiert und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden.

Nachhaltiger Erfolg durch optimierte Finanzprozesse

Für Startups, die in einem dynamischen Marktumfeld bestehen wollen, sind effiziente finanzielle Prozesse mehr als nur eine technische Notwendigkeit. Sie bilden die Grundlage für eine stabile Liquidität und tragen dazu bei, Kundenbeziehungen zu stärken. Durch den Einsatz moderner Technologien und die gezielte Optimierung interner Abläufe können junge Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und die Grundlage für langfristiges Wachstum legen.

Quelle https://www.freepik.com/free-photo/view-messy-office-workspace-with-laptop_40166567.htm

Autor Bastian Fischer

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie erleichtert KI den Schulalltag?

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to teach gründerteam bild: Felix Weiß und Marius Lindenmeier @Felix Weiß

to teach ist eine KI-gestützte Plattform, die Lehrkräften hilft, den Unterricht effizient zu planen und personalisierte Lernmaterialien einfach zu erstellen

Könnten Sie uns einen Überblick über to-teach geben und die Personen vorstellen, die das Unternehmen gegründet haben?

to teach ist unsere Antwort auf die Frage: Wie können wir Lehrkräften den Alltag erleichtern und gleichzeitig personalisiertes Lernen fördern? Die Plattform setzt auf KI, um Unterrichtsplanung und die Erstellung maßgeschneiderter Lernmaterialien so einfach wie möglich zu machen. Die Idee dafür habe ich (Felix Weiß) gemeinsam mit meinem Co-Founder Marius Lindenmeier entwickelt – wir kennen uns schon ewig und haben beschlossen, unsere Stärken zu bündeln. Ich habe als ehemaliger Lehramtsstudent und Lehrer die pädagogische Brille auf, während Marius als Fachinformatiker und Entwickler den Tech-Part übernimmt.

Seit unserem Start 2019 ist einiges passiert: Die Plattform hat sich rasant entwickelt, wir haben immer mehr Lehrkräfte begeistert, und seit 2024 sind wir Teil der fobizz | 101skills GmbH. Es ist ziemlich aufregend zu sehen, wie aus einer Idee eine Plattform wird, die mittlerweile über 100.000 Lehrkräfte weltweit unterstützt! 🚀

Was ist die zentrale Vision von to-teach, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu erreichen?

Unsere Vision bei to teach ist ziemlich klar: Wir wollen Lehrkräften den Rücken freihalten und gleichzeitig den Weg für personalisiertes Lernen ebnen. Wie? Indem wir KI nutzen, um Unterrichtsplanung und Materialerstellung so einfach und flexibel wie möglich zu machen. Die Plattform ist super intuitiv, damit Lehrkräfte nicht lange rumprobieren müssen, sondern direkt loslegen können – egal, ob es um die Anpassung an individuelle Bedürfnisse der Schüler:innen oder die Erstellung komplett neuer Materialien geht. Damit das auch so bleibt, investieren wir kontinuierlich in die Weiterentwicklung. Wir hören auf unsere Community und passen die Plattform ständig an ihre Wünsche und Herausforderungen an. Denn am Ende des Tages geht es darum, dass Lehrkräfte Zeit gewinnen – für die Dinge, die wirklich zählen – die gemeinsame Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern.

Welche spezifischen Bedürfnisse der Bildungsbranche adressieren Sie mit to-teach, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Lösung diese Anforderungen erfüllt?

Mit to teach wollen wir genau da anpacken, wo es für Lehrkräfte am meisten brennt: Der enorme Zeitaufwand bei der Unterrichtsvorbereitung und die riesige Vielfalt in den Klassen. Unsere Plattform hilft dabei, schnell und unkompliziert differenzierte Materialien zu erstellen, die nicht nur didaktisch sinnvoll, sondern auch direkt einsetzbar sind.

Damit das wirklich passt, richten wir uns an Lehrplänen aus, integrieren didaktische Prinzipien und – das Wichtigste – hören ständig auf das Feedback der Lehrkräfte, die to teach nutzen. Denn nur so können wir sicherstellen, dass unsere Lösung auch in der Praxis hält, was sie verspricht.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie bei der Entwicklung Ihres Unternehmens konfrontiert worden, und wie haben Sie diese gemeistert?

Eine der größten Herausforderungen war (und ist) es, Lehrkräften zu zeigen, dass KI nicht ihr Job-Rivale, sondern ihr Supporter sein kann – besonders bei der Unterrichtsvorbereitung. Viele stehen KI erstmal skeptisch gegenüber, und das ist auch verständlich.

Deshalb machen wir es so simpel wie möglich. to teach ist so intuitiv gestaltet, dass man es direkt nutzen kann, ohne technische Vorkenntnisse oder lange Tutorials. Außerdem legen wir viel Wert darauf, in den Dialog mit Lehrkräften zu gehen, um ihre Bedenken zu verstehen und die Plattform genau auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. So bauen wir Schritt für Schritt Vertrauen auf – und am Ende überzeugt vor allem die Zeitersparnis und die hohe Qualität! 

Was würden Sie als den einzigartigen Vorteil von to-teach im Vergleich zu anderen Unternehmen im Bildungsbereich beschreiben?

Der größte Vorteil von to teach ist: Wir bringen Technik und Pädagogik auf Augenhöhe zusammen – ohne kompliziert zu sein. Unsere Plattform punktet mit einer Mischung aus intuitiver Bedienbarkeit, didaktischer Tiefe und der Freiheit, Unterrichtsmaterialien nach eigenen Vorstellungen anzupassen.

Einzigartig ist die Flexibilität, zwischen digitalen und analogen Lernmitteln wählen zu können: Lehrkräfte können ihre Materialien per Klick bzw. QR Code digital teilen oder einfach ausdrucken. Ein Beispiel: Die Plattform erstellt ein personalisiertes Arbeitsblatt, das ausgedruckt verwendet werden kann oder als interaktive Übung für Tablets genutzt wird. So schließen wir die Lücke zwischen klassischer und moderner Lehre – ganz ohne Zwang, alles „entweder oder“ zu machen. Das haben wir als einzige von Anfang an angeboten.

In welchen Bereichen sehen Sie das größte Wachstumspotenzial für to-teach in den kommenden Jahren?

Das größte Potenzial für to teach liegt in der Internationalisierung und darin, unsere Inhalte für alle Fächer und Schulformen weiter auszubauen. Aber auch bei uns im DACH-Raum ist noch ordentlich Luft nach oben. Viele Lehrkräfte haben KI für die Unterrichtsvorbereitung noch gar nicht so richtig auf dem Schirm – obwohl sie ihnen eine Menge Arbeit abnehmen könnte. Mit mittlerweile über 100.000 Lehrkräften weltweit, die to teach nutzen, sind wir schon auf einem richtig guten Weg – aber da geht noch mehr!

Wie beeinflusst das Feedback Ihrer Zielgruppe die Weiterentwicklung Ihrer Plattform?

Unser Feedback-Loop mit Lehrkräften ist der Motor für die Weiterentwicklung von to teach. Alles, was wir bauen, wird an den Bedürfnissen der Community gespiegelt. Ein Beispiel: Die Funktion, Materialien über QR-Codes zu teilen, ist direkt aus Gesprächen mit Lehrkräften entstanden, die sich einen nahtlosen Übergang zwischen Arbeitsblatt und digitaler Interaktion gewünscht haben. Diese Art von Rückmeldungen kamen nicht nur in der Entwicklungsphase, sondern laufen kontinuierlich ein. Wir hören genau hin, was im Schulalltag wirklich hilft. So bleibt die Plattform nicht nur technisch top, sondern auch praxisnah.

Gab es einen Moment in der Geschichte von to-teach, in dem Sie besonders auf die Probe gestellt wurden?

Seit dem Beginn unserer Arbeit mit digitalen Lösungen für den Bildungsmarkt 2019 sind wir auf viele Herausforderungen gestoßen. Am Anfang hat es auch lange gedauert zu verstehen, wie dieser Markt funktioniert. Der Bund, die Länder, die Schulen und die Lernenden – wer soll die Lösung nutzen und wer entscheidet, was genutzt wird? Alle diese Herausforderungen der letzten fünf Jahre haben letztendlich dazu beigetragen, dass wir mit to teach so schnell ein erfolgreiches Produkt entwickeln und auf den Markt bringen konnten. Jetzt bin ich schon gespannt, was für neue Herausforderungen auf uns warten!

Wie wichtig ist es für to-teach, eng mit Bildungseinrichtungen und Lehrkräften zusammenzuarbeiten, um Ihre Lösungen weiter zu verbessern?

Für to teach ist die enge Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Bildungseinrichtungen ein absolutes Muss. Nur so können wir sicherstellen, dass wir tatsächlich Lösungen bieten, die im Alltag der Schulen wirklich gebraucht werden. Der Austausch mit den Lehrkräften hilft uns, die Plattform praxisnah weiterzuentwickeln und immer besser auf die konkreten Herausforderungen im Unterricht anzupassen. Es geht um echte, nützliche Unterstützung für den Schulalltag. Das macht die Zusammenarbeit für uns so wertvoll.

Welche Erweiterungen oder Innovationen planen Sie in naher Zukunft, um to-teach weiter voranzubringen?

Kurz- und mittelfristig geht es darum, das aktuelle Angebot noch weiter auszubauen. Um Lehrkräfte aller Unterrichtsfächer und Schulformen noch besser zu unterstützen. Langfristig haben wir viele tolle Ideen und Ansätze – also bleibt gespannt! 

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein Start-up im Bildungssektor gründen wollen?

Wer ein Start-up im Bildungssektor gründen will, sollte sich unbedingt in die Bedürfnisse der Zielgruppe einfühlen – das ist das A und O. Um wirklich brauchbare Lösungen zu schaffen, ist es wichtig, Lehrkräfte und andere Bildungsakteure aktiv in die Produktentwicklung einzubeziehen. So entstehen Plattformen und Anwendungen, die im Alltag wirklich helfen. Außerdem sollte man flexibel bleiben, weil die Bildungsbranche so dynamisch ist. Regionale und politische Unterschiede beeinflussen oft, was wo gebraucht wird, also muss man sich darauf einstellen. Und schließlich: Einfachheit gewinnt immer! Gerade im Bildungsbereich muss Technologie so benutzerfreundlich wie möglich sein, damit sie nicht nur akzeptiert, sondern auch wirklich genutzt wird, um Lehrkräften und Schüler:innen den Alltag zu erleichtern.

Wie sehen Sie die Zukunft des digitalen Lernens, und welche Rolle wird to teach dabei spielen?

Die Zukunft des digitalen Lernens wird vor allem durch mehr Personalisierung und Flexibilität geprägt sein. KI wird dabei eine zentrale Rolle übernehmen, um Lehrkräften Zeit zu sparen und Lernenden maßgeschneiderte Lernwege zu ermöglichen. to teach wird diesen Wandel mitgestalten, indem wir den Lehrkräften Werkzeuge bieten, die ihren Unterricht nicht nur effizienter, sondern auch qualitativ hochwertiger machen. Und das auf eine Weise, die sowohl individuell als auch skalierbar ist. Mit to teach haben wir  eine Plattform geschaffen, die zeigt, wie Digitalisierung Schulen entlasten und Chancengleichheit fördern kann. 

Bild: Felix Weiß und Marius Lindenmeier @Felix Weiß

Wir bedanken uns bei Felix Weiß für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie formt das erste Jahr die Zukunft eines Startups?

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Fevana zyklus founder team Charlotte Irlen und Anton Irlen 

FEVANA Zyklus bietet speziell entwickelte Nahrungsergänzungsmittel, die Frauen dabei unterstützen, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden im Einklang mit ihrem Zyklus zu stärken

Wie hat sich FEVANA Zyklus in seinem ersten Jahr am Markt entwickelt, und welche Veränderungen haben Sie im Vergleich zu Ihrer Anfangsvision erlebt?

Wir sind mit einem überschaubaren Wachstum gestartet, was uns anfangs etwas verunsichert hat. Aber nach ein paar Monaten wurde unser Marketing deutlich effektiver, und wir konnten über 1.000 Kundinnen gewinnen. Unsere Vision bleibt unverändert und wird durch das viele positive Feedback unserer Kundinnen immer wieder bestätigt.

Welche wesentlichen Erfahrungen haben Sie im ersten Jahr als Start-up gemacht, und wie haben diese Ihre Sichtweise auf Unternehmertum geprägt?

Das Start-up-Leben ist ein permanentes Auf und Ab – und genau das muss man lieben, um dranzubleiben. Ein Produktionsproblem kann einem das Wochenende ruinieren, aber eine gute Verkaufswoche gibt dir einen riesigen Motivationsschub. Diese Achterbahn macht das Gründen spannend, aber sie ist sicher nichts für jeden.

Welche Erkenntnisse aus Ihrem ersten Jahr am Markt haben Sie in Ihre Produkt- oder Geschäftsstrategie einfließen lassen?

Fokus ist alles. Am Anfang dachten wir, wir müssten sofort mehrere Produkte launchen und auf allen möglichen Kanälen präsent sein. In der Praxis hat sich aber gezeigt: Ein großartiges Produkt und 1-2 wirklich starke Marketingkanäle sind viel effektiver, als sich zu verzetteln.

Wie hat sich Ihre Zielgruppe in diesem Jahr entwickelt, und welche neuen Bedürfnisse oder Erwartungen haben Sie festgestellt?

Das Bewusstsein für Self-Care und Gesundheit hat deutlich zugenommen. Immer mehr Menschen zelebrieren den Lifestyle, sich selbst etwas Gutes zu tun – konkret durch eine bewusste Morgenroutine und durch die richtigen Supplements. Da geht es nicht nur um die Wirkung, sondern auch viel um das Ritual jeden Morgen.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen und Erfolge, die Sie im ersten Jahr erlebt haben, und was hat Sie dabei besonders überrascht?

Eine der größten Herausforderungen war, das Marketing selbst zu übernehmen. Anfangs hatten wir großen Respekt davor und dachten, eine Agentur könnte es besser. Aber als wir uns selbst reingefuchst haben, merkten wir schnell: Es ist keine rocket science, wenn man die Grundlagen versteht. Tolle Erfolge sind meist Kleinigkeiten, die sich total surreal anfühlen. Beispielsweise hat neulich eine super bekannte deutsche Frau bestellt. Oder man erzählt neuen Leuten was man beruflich macht und die kennen FEVANA schon und sind totale Fans!

Gab es Meilensteine oder Rückschläge, die sich besonders auf die Entwicklung von FEVANA Zyklus ausgewirkt haben?

Der größte Meilenstein war definitiv, nach einem Jahr cashflow-positiv zu sein. Ein Rückschlag war die Insolvenz eines Lieferanten, was uns dazu gebracht hat, bei der Auswahl unserer Partner viel kritischer zu sein. Diese Erfahrung hat uns zwar „pessimistischer“ aber letztendlich auch als Unternehmerinnen stärker gemacht.

Wie unterscheiden sich Ihre heutigen Prozesse und Strategien von denen, die Sie bei der Gründung von FEVANA verfolgt haben?

Am Anfang basierten unsere Entscheidungen vor allem auf Annahmen: „Unsere Kundinnen brauchen sicher XYZ und wollen so und so angesprochen werden“ Inzwischen lassen wir Daten und Kundenfeedback viel stärker mitentscheiden. Umfragen beeinflussen heute sowohl unser Produktdesign als auch unsere Marketingstrategie mindestens so sehr wie unser individuelles Bauchgefühl.

Welche Veränderungen haben Sie im Markt für Nahrungsergänzungsmittel für Frauen im letzten Jahr beobachtet, und wie hat das Ihre Positionierung beeinflusst?

Immer mehr fokussieren ihre ganze Power aufs Marketing und setzen sich nur oberflächlich mit den Rezepturen ihrer Produkte auseinander. Nach dem Motto, white label wird schon richten. Ich glaube langfristig klappt es ohne gutes Produkt aber nie. Unser Fokus liegt voll auf der Retention rate und nicht auf der Neukundengewinnung. Nachteil ist langsameres Wachstum, aber ganz klarer Vorteil ist dass unsere Abokundinnen den Laden am Laufen halten können, falls die Werbekosten noch weiter explodieren. Viele Brands knüpfen ihre Zukunft komplett an ihren Meta Werbeanzeigenmanager.

Wie gehen Sie mit dem Feedback Ihrer Kundinnen um, und wie haben deren Erfahrungen Ihre Produktentwicklung beeinflusst?

Wir sammeln kontinuierlich Feedback über persönliche Gespräche und automatisierte E-Mail-Flows. Unsere neueste Produktionscharge basiert größtenteils auf dem Feedback von über 1.000 Kundinnen. Dieses direkte Kundenwissen hat eine große Rolle in der überarbeiteten Rezeptur gespielt.

Welche Pläne und Visionen haben Sie für das kommende Jahr von FEVANA Zyklus, und welche Ziele möchten Sie unbedingt erreichen?

Mit unserer verbesserten Rezeptur wollen wir die Retention Rate um rund 20% steigern. Außerdem ist es unser Ziel, die Marke noch bekannter zu machen und erstmals 7-stellige Umsätze zu erzielen. Der Vision, dass FEVANA in jeder Küche Deutschlands steht, kommen wir so einen Schritt näher.

Was möchten Sie anderen Gründerinnen und Gründern auf Basis Ihrer Erfahrungen aus dem ersten Jahr mitgeben?

Dranbleiben, immer weitermachen. Prozesse dauern oft länger, als man denkt. Wer sich zu früh entmutigen lässt, verliert. Wir hatten unzählige Werbekampagnen, die anfangs nichts gebracht haben – und dann, Wochen später, kamen plötzlich die Sales, weil der consideration cycle einfach länger war als wir wussten. Geduld ist der Schlüssel. 

Bildcredits: FEVANA Zyklus

Wir bedanken uns bei Charlotte Irlen und Anton Irlen für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie kann KI die Notfallmedizin nachhaltig verändern?

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dianovi gründer Nils Bergmann, Elias Hofmann und Niklas Prisching 

Dianovi entwickelt KI-gestützte Entscheidungshilfen, die Ärzte in der Notfallmedizin entlasten und die Behandlungsqualität verbessern

Können Sie uns einen Einblick in die Gründung von Dianovi geben und die Menschen vorstellen, die hinter dem Unternehmen stehen? 

Dianovi ist eine mehrfach ausgezeichnete Ausgründung der TU Darmstadt. Gegründet wurde das Unternehmen von den Absolventen Niklas Prisching, Elias Hofmann und Nils Bergmann. Seit der Gründung arbeiten wir eng mit Notaufnahmen zusammen, um unser Produkt praxisnah zu entwickeln.

Was ist die Vision von Dianovi, und wie planen Sie, diese in den nächsten Jahren umzusetzen? 

Unsere Vision ist es, durch KI-gestützte Entscheidungshilfen in der Notfallmedizin personalisierte Medizin zu ermöglichen. Wir beginnen in der Notaufnahme, aber unsere Technologie ist flexibel und kann problemlos auf den ambulanten Sektor und das gesamte Krankenhaus übertragen werden.

Wie würden Sie Ihre Zielgruppe beschreiben, und was tun Sie, um deren spezifische Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen? 

Unsere Zielgruppe sind aktuell Notaufnahmen. Um deren Bedürfnisse optimal zu erfüllen, arbeiten wir eng mit verschiedenen Notaufnahmen zusammen und binden sie direkt in unseren Entwicklungsprozess ein. So stellen wir sicher, dass unsere Software den Anforderungen unserer Kunden gerecht wird.

Welche Herausforderungen haben Sie als Unternehmen bisher erlebt, und wie gehen Sie mit diesen Hürden um? 

Die Einführung von Innovationen im Gesundheitswesen ist mit hohen regulatorischen Anforderungen verbunden. Anstatt uns davon abschrecken zu lassen, gehen wir diese aktiv an. Das Ergebnis ist eine gesteigerte Qualität, die das Vertrauen unserer Kunden in neue Technologien stärkt.

Was unterscheidet Dianovi von anderen Anbietern in Ihrer Branche, und wie heben Sie sich im Wettbewerb ab? 

Unser dynamisches Team aus Informatikern und Ärzten verbindet neueste Technologie mit praxisnaher Anwendbarkeit. Unsere Software ist modular aufgebaut und passt sich den Bedürfnissen der Kunden an – nicht umgekehrt. Dies ermöglicht eine nahtlose Integration in bestehende Arbeitsprozesse.

Gibt es eine bestimmte Entwicklung oder Innovation, auf die Sie bei Dianovi besonders stolz sind? 

Unsere KI-Technologie hat bewiesen, dass sie Ärzte im Alltag entlastet und gleichzeitig die medizinische Qualität sicherstellt. Die steigende Nachfrage aus dem Markt unterstreicht den Erfolg unserer Innovation.

Wie sieht die zukünftige Richtung von Dianovi aus, und welche Projekte oder Produkte planen Sie aktuell? 

Im ersten Quartal 2025 starten wir den flächendeckenden Rollout unseres ersten Produkts zur Qualitätssicherung in der Notaufnahme. Ende 2025 folgt ein digitaler Assistent, der behandelnde Ärzte live bei der Entscheidungsfindung unterstützt.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit oder soziale Verantwortung in der Unternehmensstrategie von Dianovi? 

Unsere Mission ist es, dem Personalmangel im Gesundheitswesen entgegenzuwirken, indem wir Ärzte bestmöglich entlasten und unterstützen. Unser Fokus liegt darauf, den größtmöglichen positiven Einfluss mit unserer Lösung zu schaffen.

Welches Feedback erhalten Sie von Ihren Kunden, und wie nutzen Sie dieses, um Ihre Angebote weiterzuentwickeln? 

Während der Pilotphase in mehreren Notaufnahmen sammeln wir wertvolles Feedback. Dieses nutzen wir, um unsere Algorithmen zu optimieren und die Benutzerfreundlichkeit unserer Produkte kontinuierlich zu verbessern.

Was war der größte Meilenstein, den Dianovi seit der Gründung erreicht hat, und wie hat er Ihr Unternehmen geprägt? 

Zu unseren wichtigsten Meilensteinen zählen zahlreiche Awards, darunter der Health-I-Award, der Gründungspreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und der Hessische Gründerpreis. Besonders stolz sind wir auf die ISO 13485-Zertifizierung, das Qualitätsmanagementsystem für Medizinprodukte. Sie zeigt, dass wir bei Dianovi höchste Qualitätsstandards anstreben.

Welche drei Tipps würden Sie anderen Gründern geben, die ein Startup mit einer innovativen Vision gründen möchten?

1. Bindet eure Kunden frühzeitig in die Produktentwicklung ein.

2. Lasst euch nicht von regulatorischen Hürden abschrecken – sie sind lösbar.

3. Sucht euch starke Mitgründer, die alle wesentlichen Fähigkeiten im Team abdecken.

Wie sehen Sie die Rolle von Dianovi in der Entwicklung und Gestaltung Ihrer Branche in den kommenden Jahren? 

Unser Ziel ist es, Marktführer für Entscheidungsunterstützungssysteme in der Notaufnahme zu werden. Datengetriebene Software wird in den kommenden Jahren immer wichtiger, da die Patientenzahlen steigen und gleichzeitig die Zahl der Ärzte weiter zurückgeht.

Bild Copyright Dianovi

Wir bedanken uns bei Nils Bergmann, Elias Hofmann und Niklas Prisching für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Wie können digitale Tools Unternehmer beim nachhaltigen Wachstum unterstützen?

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Ozkan Akkilic, Gründer und CEO von ablefy

ablefy bietet digitale Lösungen, die Unternehmern helfen, ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren und ihr Wachstum nachhaltig zu skalieren.

Können Sie uns ablefy vorstellen und erzählen, wie die Idee zu diesem Startup entstanden ist?

ablefy, ehemals elopage, ist die zentrale Infrastruktur und ein unverzichtbares Go-to-Tool für digitale Unternehmen. ablefy bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen, von einem vereinfachten Bezahlprozess über Verkaufsprozessmanagement bis hin zur Optimierung von Kundenerlebnissen. Mit den integrierten Automatisierungen können Nutzer ihre Geschäftsprozesse vereinfachen und effizient skalieren. Die Idee entstand aus der Erkenntnis, dass Unternehmer, Coaches und Creators in der digitalen Wirtschaft ganzheitliche Unterstützung benötigen. Heute begleiten wir Nutzer in allen Phasen ihres Wachstums – vom Start bis zur Skalierung. Durch maßgeschneiderte Programme, Services und Zugang zu einer Community sowie einem Netzwerk aus ausgewählten Partnern bietet ablefy essentielle Ressourcen, Tools und Experten für jede Wachstumsphase.

Welche Vision verfolgt ablefy, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese Vision zu verwirklichen?

Wir bauen mit ablefy die zentrale Infrastruktur und ein unverzichtbares Go-to-Tool für digitale Unternehmen. Wir helfen Unternehmern damit, ihr Geschäft nachhaltig und zielgerichtet zu skalieren. Und wir bieten die Lösungen, die Unternehmer in diesen Zeiten besonders benötigen: Automatisierung, Zahlungssicherheit und skalierbare Geschäftsmodelle. Und das ist gerade in der heutigen Subscription Economy wichtig: Denn Unternehmer brauchen Lösungen für Einnahmequellen, die zuverlässig skalierbar sind. Die Nachfrage danach ist immens: Bis heute haben wir über eine Milliarde Euro an Transaktionen auf unserer Plattform verarbeitet.

Wer gehört zur Zielgruppe von ablefy, und wie stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte deren Bedürfnisse erfüllen?

Wir sprechen ein breites Spektrum von digitalen Unternehmern an, darunter Coaches und Berater, Agenturen, Veranstalter und eTicketing-Anbieter, Creators und Influencer sowie Experten aus den Bereichen Health & Wellness und Lifestyle & Nutrition. Unsere Programme und Dienstleistungen sind genau auf unsere Kundensegmente zugeschnitten. Über unsere Plattform stellen wir eine Community und ein Netzwerk aus ausgewählten Partnern zur Verfügung, die Zugang zu relevanten Ressourcen, Tools und Experten bieten.

Was unterscheidet ablefy von anderen Anbietern im Bereich Ihrer Branche?

Wir unterstützen ein breites Spektrum an Unternehmen in verschiedenen Branchen und decken die Bedürfnisse komplexer Geschäftsmodelle und sich wandelnder Unternehmensstrukturen ab. Unser Fokus liegt dabei auf wachstumsorientierten Unternehmen, die komplexere Lösungen wie Subscription-Management oder globale Zahlungssysteme benötigen. Unsere Plattform bietet erweiterte Transaktions- und Umsatzmöglichkeiten und ist vor allem auf Unternehmen ausgelegt, die große Transaktionsvolumen bewältigen müssen.

Welche besonderen Herausforderungen haben Sie seit der Gründung von ablefy erlebt, und wie sind Sie damit umgegangen?

Wenn ich darüber nachdenke, was bisher die größte Herausforderung waren, dann war es sicherlich die Anfangszeit. Ich war von Angang optimistisch, was unsere Marktlücke und das Potential von ablefy betrifft und habe ablefy ohne fremdes Kapital aufgebaut – Ich bin quasi „all-in“ gegangen. Gerade in den ersten Jahren war die finanzielle Unsicherheit groß und es hat viel Ausdauer abverlangt. Heute kommt unser Angebot wahnsinnig gut am Markt an. Das zeigt auch das Interesse der Investoren, die wir 2021 an Bord geholt haben. Das macht mich sehr optimistisch, was die Zukunft betrifft und hat mich gelehrt, auch in herausfordernden Zeiten an unserer Vision festzuhalten.

Wie tragen Ihre Produkte dazu bei, den Alltag Ihrer Kunden zu verbessern oder ihre Geschäftsziele effizienter zu erreichen?

Unternehmer benötigen flexible Lösungen für mehr Sicherheit und der Verwirklichung ihres Wachstumspotenzial. Mit ablefy bieten wir alles auf einer Plattform. Egal ob das erste digitale Produkt oder die Skalierung eines etablierten Unternehmens – unsere Community und Partnernetzwerk liefern die notwendigen Ressourcen, Tools und Experten. So begleiten wir Unternehmer, Coaches und Creator durch alle Wachstumsphasen und ermöglichen unseren Kunden sich ganz auf den Ausbau ihres Geschäfts zu konzentrieren.

Welche Entwicklungen oder Innovationen planen Sie für die Zukunft von ablefy?

Der Name ablefy steht für eine neue Ära des Wachstums für Unternehmer und Creator in der digitalen Wirtschaft. Entsprechend liegt unser Fokus auf der Expansion in weitere Märkte und dem Ausbau unserer Kundensegmenten, um ablefy noch mehr Unternehmern in noch mehr Ländern zugänglich zu machen. Wir werden unser Angebot kontinuierlich ausbauen, sei es durch die Einführung neuer Produkte und Services, die internationale Expansion oder die Erschließung zusätzlicher Kundensegmente.

Wie setzen Sie bei ablefy Kundenfeedback ein, um Ihre Produkte und Dienstleistungen weiterzuentwickeln?

Wir prüfen und testen kontinuierlich neue Features für unsere Kunden. Das Feedback fließt direkt in unsere Produktentwicklungsprozesse ein. Ein Beispiel dafür ist unsere Growth Academy. Diese entstand aus dem Feedback unserer Kunden, die Skalierung ihrer Geschäfte noch stärker mit konkreten Tools zu unterstützen. Als Reaktion darauf haben wir ein Netzwerk von Experten aufgebaut, das unseren Nutzern hilft, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Unternehmertum wird zunehmend digital. Entsprechend nimmt der Trend und die Nachfrage hin zur Automatisierung von Geschäftsprozessen zu. Unternehmer suchen nach Möglichkeiten, ihre operativen Abläufe zu optimieren. ablefy ist ideal positioniert, um von diesen Trends zu profitieren. Wir investieren kontinuierlich in die Weiterentwicklung unserer Technologie, um sicherzustellen, dass wir an der Spitze dieser Entwicklung bleiben.

Daneben sehen wir einen starken Trend zur Personalisierung. Hier setzen wir mit unserer Growth Academy an, die individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingeht und ihnen hilft, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Durch die Kombination von technologischen Lösungen und persönlicher Betreuung schaffen wir ein einzigartiges Ökosystem, das unsere Kunden in jeder Phase ihres Wachstums unterstützt.

Welche Meilensteine haben Sie bei ablefy bisher erreicht, auf die Sie besonders stolz sind?

Seit unserer letzten Finanzierung haben wir signifikante Fortschritte bei der Realisierung unserer Mission gemacht. Unsere Plattform hat sich kontinuierlich weiterentwickelt, und unser Geschäft verzeichnet ein starkes, aber nachhaltiges Wachstum. Wir haben bisher bereits über 70.000 Unternehmen unterstützt und mehr als 1 Milliarde Euro an Transaktionen verarbeitet. Dank unserer starken Geschäftsentwicklung konnten wir im letzten Jahr Bootstrap Europe als zusätzlichen Finanzierungspartner gewinnen und weitere 8 Millionen Euro für weiteres Wachstum sichern.

Welche drei Tipps würden Sie Gründern geben, die ein innovatives Unternehmen aufbauen möchten?

Erstens, bleibe flexibel und anpassungsfähig. Der Markt verändert sich ständig, was heute funktioniert, kann morgen schon überholt sein. 

Zweitens, höre aufmerksam auf Kundenfeedback. Kunden sind die beste Quelle für Verbesserungsvorschläge und Innovationsideen. 

Drittens, fokussiere dich auf nachhaltiges Wachstum. Es ist verlockend, schnell zu expandieren, aber ein solides Fundament ist dabei wichtig.

Wie stellen Sie sicher, dass ablefy nachhaltig und zukunftsfähig bleibt, während Sie Ihr Wachstum vorantreiben?

Wir sind sehr zuversichtlich, was die Zukunft betrifft. Wir bauen mit ablefy die zentrale Infrastruktur und ein unverzichtbares Tool für digitale Unternehmen. Das Produkt kommt gut bei unseren Kunden an. Denn wir helfen ihnen damit, finanziell stabil zu bleiben und gleichzeitig ihre Wachstumsziele zu erreichen. Und das in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld. Das Feedback unserer Kunden bauen wir kontinuierlich in die Weiterentwicklung unseres Angebots mit ein – unter unserem neuen Namen ablefy erweitern wir so unser Angebot nochmals durch neue Produkte, machen es in weiteren Märkten verfügbar und adressieren neue Kundensegmente.

Bild Ozkan Akkilic, Gründer und CEO @ablefy

Wir bedanken uns bei Ozkan Akkilic für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Alle Menschen mit Geld und Privilegien können etwas für mehr Verteilungsgerechtigkeit tun

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Mareice Kaiser Freie Journalistin & Autorin. Im Herbst 2022 erschien ihr aktuelles Buch «Wie viel – Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht» © Jana Rodenbusch

Über Geld spricht man nicht, sagt ein Sprichwort. Mareice Kaiser hat es dennoch getan: In ihrem Buch „Wie viel – Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht“ erzählt die Journalistin und Autorin ihre eigene Geldgeschichte und die von Menschen, mit denen sie für ihr Buch über Geld gesprochen hat. Im Interview erklärt sie, was Geld für sie ist und warum es aus ihrer Sicht an Verteilungsgerechtigkeit mangelt – auch in der Arbeitswelt.

Mareice Kaiser: „Ich betrachte Geld nicht als individuelle Ressource, sondern als gemeinschaftliche.“

herCAREER: Mareice, Du hast Dich für Dein Buch auf verschiedenen Ebenen mit Geld beschäftigt. Was ist das nun eigentlich, Geld?

Mareice Kaiser: Geld ist sowas wie eine Sprache, die wir sehr früh lernen. Schon als Kinder verstehen wir, dass Geld ein Tauschmittel ist. Ich gebe Geld und bekomme etwas dafür. Und: Da wir im Kapitalismus leben, bemessen wir auch unseren Wert oft in Geld.

herCAREER: Über Geld spricht man nicht. Das ist nicht nur ein Spruch, sondern viele Menschen haben diese Haltung verinnerlicht. Warum sollten wir das Geld-Tabu aufbrechen?

Wir sprechen nur oberflächlich über Geld, aber eigentlich ist es ständig da. Welche Klamotten tragen wir, welche Schuhe, welche Taschen? Wir erkennen Geld überall, aber wir machen es nicht zum Thema. Wir sollten es aber zum Thema machen, weil dadurch klar wird: Geld ist nicht für alle gleich zugänglich. Die Erzählung, mit der wir aufwachsen, ist: Du kannst alles schaffen, wenn Du Dich nur hart genug anstrengst. Das stimmt aber nicht. Um das zu sehen, müssen wir über Geld und Zugänge zu Geld sprechen.

herCAREER: Geld bedeutet Macht, aber auch Freiheiten und Möglichkeiten. Wann hast Du Dinge nicht tun können, weil Du das Geld nicht dafür hattest?

Mareice Kaiser: Ich bin in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen, mit zwei Geschwistern und wenig Geld. Es gab einiges, was wir uns nicht leisten konnten. Urlaub als Familie zum Beispiel. Und ich wollte studieren, konnte es mir aber nicht leisten. Seitdem ich 18 bin, stehe ich finanziell auf eigenen Beinen – das hat mal besser, mal schlechter geklappt. Um Geld zu verdienen, habe ich eine Ausbildung als Mediengestalterin gemacht, dann mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg geschafft und irgendwann den Quereinstieg in den Journalismus. Die Leute, mit denen ich in den Medien arbeite, haben zu 99 Prozent andere Lebensläufe. Sie haben meist Eltern, die selbst studiert haben – und damit einen vorgezeichneten Lebenslauf, der auch ein Studium vorsieht.

Aber es ist auch nicht nur das fehlende Studium. Ich wollte zum Beispiel immer Gesangsunterricht haben, aber das hat nicht geklappt – aus finanziellen Gründen und weil meine Eltern mich hätten fahren müssen. Ein Bus fuhr bei uns im Dorf nur morgens zur Schule und nachmittags wieder zurück. Irgendwann Mitte 20 habe ich dann Gesangsunterricht genommen und die Gesangslehrerin sagte mir in der dritten Stunde: „Wärst du mal früher gekommen! Aus dir hätte eine Opernsängerin werden können.“

herCAREER: Wie viel Geld ist aus Deiner Sicht genug und wie viel zu viel?

Genug Geld ist da, wenn es für alle reicht. Ich betrachte Geld nicht als individuelle Ressource, sondern als gemeinschaftliche. Deshalb bin ich ein großer Fan von Umverteilungskonten. In den 1990er Jahren haben das zum Beispiel die Prolo-Lesben vorgemacht: ein Konto, auf das alle einzahlen und von dem sich die Leute aber auch Geld nehmen können, wenn sie es gerade brauchen.

herCAREER: Was hast Du bei Deinen Gesprächen über Geld und den Recherchen zu Deinem Buch erfahren, was das Gefühl von Armut oder Reichtum mit Menschen macht?

Je weniger Geld die Menschen hatten, desto weniger Ansprüche hatten sie. Ein Rentner, der nur mit Pfandflaschensammeln über die Runden kommt, sagte mir: „Ich habe genug“. Während der Multimillionär noch eine Villa bauen will. Außerdem macht Geld klein und groß. Damit meine ich das Selbstwertgefühl.

herCAREER: Vor allem Frauen sind von Armut betroffen. Wie erklärst Du Dir das?

Dazu gibt es viele Zahlen und Statistiken. Frauen übernehmen weiterhin mehrheitlich die unbezahlte oder schlecht bezahlte Care-Arbeit. Dadurch entstehen viele Geld-Lücken und am Ende Altersarmut, von der Frauen überproportional betroffen sind. Unsere Arbeitswelt wurde von Männern für Männer gestaltet, die keine Care-Arbeit leisten müssen. Deshalb spüren Frauen eigentlich an jeder Ecke, dass es hakt.

herCAREER: Was hat Geld mit Status zu tun – den richtigen Codes, der richtigen Sprache, um beruflich aufzusteigen und die bestbezahltesten Jobs zu bekommen – und wie hast Du das persönlich erlebt im Job erlebt?

Mareice Kaiser: Ich merke immer wieder, dass ich anders bin als die meisten, mit denen ich in einer Branche arbeite. Dass ich aus anderen Verhältnissen komme als viele andere Journalist:innen und Autor:innen, die aus akademischen Familien stammen. Lange habe ich mich dafür geschämt und geschauspielert. Erst seit meiner Entdeckung des Begriffs Klassismus und meiner Arbeit an meinem Buch „Wie Viel“ hat sich das verändert. Und ich habe festgestellt: Meine Herkunft ist auch eine Chance für meinen Journalismus. Ich spreche mit Menschen anders, durch meine Lebenserfahrung bin ich auf Augenhöhe mit meinen Gesprächspartner:innen. Bei anderen Journalist:innen beobachte ich oft sowas wie eine Bildungsarroganz. Ihr Standpunkt ist der einzig richtige. Diese Haltung ist einer der Gründe, aus denen das Vertrauen in den Journalismus gelitten hat. Denn in den Redaktionen sitzen vor allem weiße cis-Männer mit Studium.

herCAREER: Du hast für Dein Buch mit verschiedenen Menschen gesprochen, die verschieden arm, reich oder dazwischen sind. Welche Begegnung war dabei für Dich am eindrücklichsten?

Die großen Unterschiede, die manchmal so unmittelbar nebeneinander leben, das hat mich sehr bewegt. An einem Tag war ich bei einem Rentner, der von Armut betroffen ist und keine funktionierende Heizung bei sich zu Hause hatte. Am nächsten Tag bei einem Multimillionär mit Fußbodenheizung in seiner Villa. Diese ungerechte Verteilung von Ressourcen war mir schon vorher bewusst, aber es ist nochmal was anderes, wenn man es selbst an frierenden Händen oder warmen Füßen fühlt.

herCAREER: Vielen Frauen ist es unangenehm, wenn sie höhere Gehaltsforderungen stellen oder auf eine Beförderung drängen. Sollten sie ihre Zurückhaltung ablegen? Vor allem Finanzcoachings und Verhandlungstipps für Frauen suggerieren das gerne…

Schon Mädchen werden so erzogen: Sei lieb, sei brav, sei still, sei dankbar. Uns sagt als Kinder niemand: „Nimm dir, was du brauchst. Du bist mehr wert, hau mal ordentlich auf den Tisch.“ Dass wir so sozialisiert werden, hat Einfluss auf unser Leben, eben auch auf Gehaltsverhandlungen. Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein und dagegen zu agieren. Finanzcoachings für Frauen sehe ich ambivalent, denn sie kosten ja Geld, sind also nur für einen eh schon privilegierten Teil von Frauen zugänglich. Finanzielle Ungerechtigkeiten werden dadurch nicht nachhaltig verändert. Dafür braucht es mehr als ein paar Frauen, die jetzt wissen, wie das mit den Aktien funktioniert. Es geht eher darum, Geld für alle zugänglich zu machen. Und zwar gerecht verteilt. Wie das konkret aussieht, darüber würde ich gern als Gesellschaft sprechen. Vielleicht ist es ein Einheitslohn? Oder einer, der Care-Arbeit extra bezahlt? Darüber sollten wir alle sprechen.

herCAREER: Wie kann man aus Deiner Sicht eine Veränderung im Umgang mit Geld herbeiführen und wo sollte man ansetzen?

Auf jeden Fall braucht es politische, strukturelle Veränderungen. Zum Beispiel eine Abschaffung des Ehegattensplittings, das ungerechte Finanzverteilung in Ehen bevorteilt. Sowas muss sich ändern. Kinderbetreuung, Bildungspolitik, Mindestlohn, überall dort braucht es Veränderungen. Gleichzeitig sehe ich Menschen mit Geld in der Verantwortung, offen über Geld zu sprechen und damit sichtbar zu machen, dass die Geldverteilung in Deutschland nicht gerecht ist. Alle Menschen mit Geld und Privilegien können etwas für mehr Verteilungsgerechtigkeit tun. Sie sind aber oft zu faul, denn ihnen geht es ja gut. Es gibt sehr, sehr wenig reiche Menschen, die sich für Verteilungsgerechtigkeit einsetzen. Geld macht zufrieden und faul, leider.

herCAREER: Du sagst, Du magst Geld nicht – hasst es sogar. Aber kann Geld doch auch manchmal glücklich machen?

Ich hasse Geld, das ist der Beginn meines Buchs. Am Ende sieht es ein bisschen anders aus. Und ich würde nicht unbedingt sagen, dass Geld immer glücklich macht. Aber kein Geld zu haben, das macht auf jeden Fall unglücklich.

herCAREER: Inwiefern ist es Dir mit Deinem Buch gelungen, das Geldtabu ein Stückweit aufzubrechen?

Bei meinen Lesungen sprechen wir sehr offen über Geld. An eine Lesung erinnere ich mich, da habe ich gesagt, dass es vielleicht gerechter zugehen würde, wenn wir immer offen über Geld sprechen würden. In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum hat sich eine Frau gemeldet, ihren Namen und ihr Alter gesagt und wie viel sie verdient. Alle Personen nach ihr haben das auch gemacht. Dadurch war eine ganz spezielle, tolle Stimmung im Raum. Eine Art von Verbundenheit.

Das Gespräch führte die freie Journalistin Stefanie Hornung.

Bild Mareice Kaiser Freie Journalistin & Autorin. Im Herbst 2022 erschien ihr aktuelles Buch «Wie viel – Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht» © Jana Rodenbusch

Quelle herCAREER

Wie plant man den perfekten Radurlaub ohne Stress?

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fahrrad-hotels.com sara steidinger gründerin

Fahrrad-Hotels.com ist die Online-Plattform für Radreisende, die individuelle Touren entlang europäischer Fernradwege einfach und bequem planen möchten.

Können Sie uns zunächst einen kurzen Überblick über fahrrad-hotels.com geben und erzählen, wer die Köpfe hinter dem Unternehmen sind?

Fahrrad-Hotels.com ist eine Online-Plattform für Radreisen in Europa und bietet Radfahrenden die Möglichkeit einfach und schnell individuelle Radurlaube entlang von Fernradwegen zu planen. Mit dem Routenplaner können persönliche Touren erstellt werden, inklusive radfreundlichen Unterkünften, der An- und Abreise mit der Deutschen Bahn und spannenden Ausflugstipps.

Sara Steidinger ist Ideengeberin und Gründerin von Fahrrad-Hotels.com und hat mit einem Team aus erfahrenen Köpfen die Idee umgesetzt.

Was war die ursprüngliche Motivation zur Gründung von fahrrad-hotels.com, und welche Vision verfolgen Sie damit?

Durch die erste Radtour im Jahr 2013 wurde klar, wie aufwändig die Planung und Organisation einer mehrtägigen Radtour ist – von Entscheidung des Radwegs, über Start und Ziel bis hin zu radfreundlichen Unterkünften und der An- und Abreise. Da wurde schnell klar, dass dies auch einfacher gehen muss.

Die Vision von Fahrrad-Hotels.com ist es daher, Menschen zum Radfahren zu inspirieren und einen aktiven und nachhaltigen Tourismus zu fördern.

Wie würden Sie Ihre Zielgruppe beschreiben, und welche speziellen Bedürfnisse haben diese Menschen, die Sie mit fahrrad-hotels.com erfüllen möchten?

Radreisende sind häufig Paare ab 40 Jahren die gerne individuelle Radreisen unternehmen und diese auch selbst planen wollen. Da die Planung sehr aufwändig ist, greifen aber einige auf eine organisierte Tour zurück, obwohl das gar nicht deren Wunschvorstellungen entspricht. Um die Freiheit nicht nur auf dem Rad zu spüren, sondern auch in der Tourenplanung auszuleben, gibt es fahrrad-hotels.com.

Welche besonderen Merkmale oder Angebote hebt fahrrad-hotels.com von anderen Plattformen ab?

Wir haben uns auf die eigenständige Planung und Organisation von Radreisen spezialisiert. Nutzer können bei uns sehr einfach individuelle Fahrrad-Touren entlang von Fernradwegen erstellen. Wir zeigen Live-Verfügbarkeiten von radfreundlichen Unterkünften entlang der Radwege an und diese können in wenigen Klicks online gebucht werden. Unser Routenplaner berechnet die Touren dynamisch und individuell, was die Planung von personalisierten Touren enorm erleichtert. Außerdem ist unser Routenplaner kostenlos.

Wie wollen Sie sicherstellen, dass Ihre Plattform für fahrradfreundliche Unterkünfte kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert wird?

Wir arbeiten stets daran, die Plattform zu verbessern und binden Nutzer-Feedback in Veränderungen ein.

Was sind die größten Herausforderungen, denen fahrrad-hotels.com bisher begegnet ist, und wie sind Sie damit umgegangen?

Eine unserer größten Herausforderungen ist es, als gebootstrapptes Unternehmen unsere Marke und Reichweite zu entwickeln, ohne auf großes Fremdkapital zurückzugreifen. Wir gehen kreativ und strategisch vor, um mit begrenzten Ressourcen effektiv zu wachsen. Durch fokussierte Marketingmaßnahmen, den Aufbau von Partnerschaften und viel Eigeninitiative können wir die Plattform stetig weiterentwickeln. Der Vorteil daran ist, dass dieser Ansatz uns dazu gezwungen hat, von Anfang an besonders effizient zu arbeiten und genau auf die Bedürfnisse unserer Nutzer zu achten.

Welche Schritte unternimmt fahrrad-hotels.com, um sicherzustellen, dass das Angebot nicht nur vielseitig, sondern auch für Fahrradtouristen attraktiv ist?

Uns ist besonders wichtig, dass wir die speziellen Probleme von Radtouristen lösen. Daher entscheiden wir uns auch immer wieder für Qualität statt Quantität. Wir recherchieren Ausflugstipps passend für Radtouristen, wir listen beispielsweise keine 15km Wandertour, sondern attraktive Zwischenstopps, wie bspw. ein Weinmuseum um die Region, in der man unterwegs ist kennenzulernen. Außerdem prüfen wir Unterkünfte, bevor wir diese listen und nehmen in unseren Routenplaner nur offizielle Fernradwege auf und keine selbst erstellten Touren. Dies hat übrigens auch einen Nachhaltigkeits-Aspekt, denn die offiziellen Fern-Radwege werden verwaltet und man wird nicht aus Versehen durch ein Naturschutzgebiet oder Privatgrundstück geleitet.

Wie stellen Sie sicher, dass die Unterkünfte auf fahrrad-hotels.com wirklich fahrradfreundlich sind? Gibt es Kriterien oder Standards, die erfüllt werden müssen?

Ja wir haben Kriterien, die von Unterkünften erfüllt werden müssen, um bei uns gelistet zu werden. Erstens, es sollte eine abschließbare Unterstellmöglichkeit für Räder geben und zweitens sollten Übernachtungen von nur einer Nacht (unabhängig vom Wochentag) möglich sein.

Da wir Affiliate-Partner von Booking.com sind, ist es außerdem wichtig, dass die Unterkünfte bei Booking.com gelistet sind.

Wo sehen Sie fahrrad-hotels.com in den nächsten fünf Jahren, und welche weiteren Entwicklungen sind geplant?

Wir wollen unser Angebot langfristig auf ganz Europa ausweiten, von Frankreich über die Niederlande bis hin zu Schweden und England. Der europäische Markt ist besonders attraktiv für Radreisende, die gerne eine mehrtägige Radtour machen möchten und daher ist es unser Ziel, großflächig zu expandieren. 

Wenn Sie drei Ratschläge an andere Gründer weitergeben könnten, welche wären das?

Bei Fahrrad-Hotels.com habe ich sehr bewusst die Entscheidung getroffen, ohne Investoren zu gründen und zu bootstrappen. Das birgt einige Herausforderungen, genauso wie bei einer Zusammenarbeit mit Investoren. Ich persönlich denke aber, dass es dazu zwingt, pragmatisch zu denken, immer den Kunden und den Outcome im Blick zu behalten und nicht zu früh auf ein Geschäftsmodell aufzuspringen, was sich eventuell langfristig gar nicht trägt, man aber aufgrund von äußerem Druck diese Richtung einschlägt.

Daher würde ich gerne anderen Gründern mitgeben, den Fokus auf ein funktionierendes Geschäftsmodell zu legen, bevor man Investoren an Board holt.

Der zweite Tipp ist, sich an das ständige Auf- und Ab zu gewöhnen und unbedingt die Erfolge zu feiern, diese helfen dann bei schwierigeren Zeiten.

Zu guter Letzt hilft es sehr, in den aktiven Austausch mit anderen Gründerinnen und Gründern zu gehen, wir können voneinander am meisten lernen, weil wir häufig schon ähnliche Situationen erlebt haben und neue Blickwinkel dadurch erhalten.

Wie gehen Sie mit dem wachsenden Wettbewerb im Bereich Reisetechnologie um, und welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrer Unternehmensstrategie?

Wir finden es fantastisch, dass es immer mehr Angebote im Bereich Reisetechnologien gibt. Das öffnet die Zielgruppe immer weiter zu digitalen Angeboten und jeder Anbieter kann davon profitieren.

Unser Ziel ist es, mehr Menschen für Aktivtourismus in umliegenden Regionen zu begeistern und damit nachhaltigen Tourismus zu fördern. Im November 2024 wurden wir dafür mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Was uns enorm gefreut hat und natürlich auch auf unserem Weg bestärkt.

Was wünschen Sie sich von Ihren Kunden, um fahrrad-hotels.com in Zukunft noch besser und kundenorientierter zu gestalten?

Wir sind gerade dabei unseren Routenplaner mit tollen neuen Funktionen zu erweitern und unsere Website zu überarbeiten. Daher freuen wir uns immer über Rückmeldungen von Nutzern an hallo@fahrrad-hotels.com

Bild Copyright privat

Wir bedanken uns bei Sara Steidinger für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

Was macht kreatives Spielen heute so wichtig für Kinder?

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bygge gründerbild Florian Schade und Stephan Limke 

bygge entwickelt multifunktionale, nachhaltige Spielbausteine, die Kinder in ihrer Kreativität und motorischen Entwicklung fördern.

Könnten Sie uns einen Überblick über bygge geben und die Personen vorstellen, die hinter dem Unternehmen stehen?

bygge (Dänisch für “bauen”) ist ein 2022 gegründetes Unternehmen aus Münster, das sich auf multifunktionales, Spielzeug mit Fokus auf Open-Ended-Play spezialisiert hat, das      Kinder sowohl in ihrer kreativen als auch in ihrer motorischen Entwicklung fördert. Wir Gründer, Florian Schade (38) und Stephan Limke (37), sind Cousins und Väter von insgesamt fünf Kindern. Während der Pandemie entstand die Idee, ein Spielzeug zu entwickeln, das vielseitig ist, über einen langen Zeitraum unterhält und die kindliche Entwicklung signifikant unterstützt – so ein Produkt hatten wir bis dahin auf dem Markt vermisst. Da wir in der Vergangenheit bereits gemeinsam Erfahrungen im Aufbau eines E-Commerce Startups sammeln konnten, war für uns schnell klar: das müssen wir lösen! 

Unsere Bausteine sind aus recycelbarem Hartschaumstoff gefertigt, robust und langlebig und bieten durch modulare Erweiterungen nahezu unendlich viele Spielmöglichkeiten. Wir möchten Kindern einen Raum bieten, in dem sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen können, um ihre eigenen Welten zu erschaffen. 

Was ist die Vision von bygge, und welche Schritte unternehmen Sie, um diese zu verwirklichen?

Wir möchten dem altbewährtem Spielzeug-Klassiker der Bausteine neues Leben einhauchen und an die Bedürfnisse von heute anpassen. Unsere Vision ist es, Spielzeug zu schaffen, das nicht nur Spaß macht, sondern auch die Entwicklung von Kindern nachhaltig fördert – sowohl in der Kreativität als auch in der motorischen Beweglichkeit. Wir setzen auf „Open-Ended Play“, bei den Kindern ohne feste Bauanleitungen spielen und eigene Lösungen finden können. Unsere Produkte sind flexibel und können mit wenigen Bausteinen und Verbindungselementen zu großen, komplexen Spielwelten oder auch Kleinmöbeln kombiniert werden.

In Kooperation mit anderen Brands und Unternehmen launchen wir ab und an Special Editions unserer bygge Bausteine, die dann in weiteren kreativen Designs bei uns im Onlineshop erhältlich sind. Ganz aktuell haben wir eine Kooperation mit der Familien-Influencerin vanezia_blum und limitierten Sets im Sprenkel-Design umgesetzt und es folgt eine Zusammenarbeit mit der wohl bekanntesten Maus Deutschlands. Unsere Bausteine sind zudem 100 % recyclebar, langlebig und werden in Deutschland produziert, um eine hohe Qualität und kurze Lieferketten zu gewährleisten.

Welche Zielgruppe sprechen Sie mit Ihren XXL-Spielbausteinen an, und wie stellen Sie sicher, dass deren Bedürfnisse erfüllt werden?

Unsere XXL-Spielbausteine richten sich an Kinder im Alter von 3 bis 8 Jahren, für die bygge ein treuer Großwerde-Begleiter und liebgewonnene Kindheitserinnerung sein soll. Aber auch kleinere Kinder können schon viel mit bygge anfangen. Wir sprechen vor allem Eltern und Pädagogen an, die nach nachhaltigen, vielseitigen und tatsächlich sinnvollen Spielzeugen suchen. Um sicherzustellen, dass wir die Bedürfnisse der Kinder erfüllen, testen wir sie in verschiedenen Altersgruppen. Wir legen besonderen Wert auf Feedback von Eltern und Erziehern, um kontinuierlich zu optimieren.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie seit der Gründung von bygge konfrontiert worden, und wie haben Sie diese gemeistert?

Eine der größten Herausforderungen war sicherlich der Einstieg in den Markt der Kinderspielzeuge, der sehr wettbewerbsintensiv ist. Dabei haben wir uns durch die hohe Qualität und das Alleinstellungsmerkmal unserer multifunktionalen Bausteine differenziert. Zudem war die Produktentwicklung aufgrund der verschiedenen Farben und Formen und der Anforderungen an die Multifunktionalität      der Produkte sehr komplex. Eine weitere Challenge war die möglichst nachhaltige und ressourcenschonende Produktion. Das Thema haben wir aber lösen können, in dem wir einen zuverlässigen Partner in Deutschland gefunden haben, der unsere Vision teilt und unsere Spielbausteine produziert, was uns nicht nur die Qualität sichert, sondern auch kurze Lieferketten und Transparenz gewährleistet.

Was unterscheidet Ihre multifunktionalen Bausteine von anderen Spielzeugen auf dem Markt?

Unsere Bausteine zeichnen sich durch ihre Multifunktionalität aus, die auf miteinander kompatiblen Modulen in unterschiedlichen Farben, Formen und Größen basiert. Diese Variation gibt es bisher in der Form nicht auf dem Markt, so unterscheiden sich die bygge- Bausteine auch von ähnlichen Produkten. Sie sind nicht nur zum Bauen von Fantasiewelten geeignet, sondern wecken auch den kleinen Erfinder oder Ingenieur in Kindern. Sie können damit Hindernisparcours, Balancierstrecken oder sogar Möbel bauen – die Einsatzmöglichkeiten sind fast unbegrenzt, sowohl indoor als auch outdoor. Zudem sind unsere Produkte aus 100 % recyclebarem      Hartschaumstoff hergestellt und somit besonders langlebig und umweltfreundlich. Unsere Sets sind modular erweiterbar, sodass sie mit den Kindern „mitwachsen“ und immer wieder neue kreative Herausforderungen bieten.

Wie planen Sie, die Produktion in Deutschland nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten?

Wir setzen auf eine nachhaltige Produktion, die auf regionalen Lieferketten und kurzen Transportwegen basiert. Unsere Bausteine werden in Ostwestfalen in einem Familienbetrieb hergestellt, der höchste Standards in Sachen Nachhaltigkeit und Qualität verfolgt. Der verwendete Hartschaumstoff ist vollständig recycelbar und sorgt dafür, dass unser Produkt einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Außerdem achten wir auf Langlebigkeit, die über Jahre hinweg Freude bereiten und so den Ressourcenverbrauch minimieren.

Mittlerweile konnten wir sogar mit unseren Farben “Ocean” und “Schwarz” Produkte herausbringen, die auch bereits aus recycelten Rohstoffen hergestellt werden. So hat das “Ocean” einen Anteil von 15%, der aus maritimen Abfällen hergestellt wird. Das “Schwarz” hat sogar einen Anteil von 90% recyceltem Material.

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen für den Erfolg Ihrer Produkte?

Die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen ist für uns von großer Bedeutung, weil wir sicherstellen wollen, dass unsere Produkte pädagogisch wertvoll sind und zur Förderung der kindlichen Entwicklung beitragen. Wir arbeiten mit Experten aus der Entwicklungspsychologie und der Pädagogik zusammen, um unsere Bausteine und Sets kontinuierlich weiterzuentwickeln und den aktuellen Bedürfnissen von Kindern gerecht zu werden. Der Austausch mit Lehrkräften und Erziehern hilft uns, das Potential unserer Produkte noch gezielter auszuschöpfen.

Können Sie uns einen Einblick in zukünftige Entwicklungen oder neue Produkte geben, die bei bygge geplant sind?

Wir planen, unser Sortiment weiter auszubauen und die Möglichkeiten des kreativen Spiels zu erweitern. Im Jahr 2025 möchten wir zusätzliche Bausteine auf den Markt bringen, die die Multifunktionalität unserer Sets noch weiter steigern. Voraussichtlicher Launch ist Ostern. Auch neue Erweiterungen, die noch mehr kreative und motorische Herausforderungen bieten, sind in Arbeit. Weitere Personalisierungsoptionen sind auch geplant, sodass jedes Produkt einzigartig wird und eine besondere Bedeutung für die Kinder und ihre Familien hat. 

Wie stellen Sie sicher, dass die von Ihnen verwendeten Materialien sicher und frei von Schadstoffen sind?

Die Sicherheit unserer Produkte hat für uns höchste Priorität. Daher verwenden wir ausschließlich Materialien, die nachweislich frei von Schadstoffen sind. Unsere Bausteine bestehen aus speichel- und wasserfestem, recycelbarem Hartschaumstoff, der keinerlei gesundheitsschädigenden      Substanzen enthält. Alle Materialien unterliegen strengen Qualitätskontrollen und haben entsprechende Zertifikate der Hersteller, um sicherzustellen, dass sie den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ein Startup im Bereich Kinderspielzeug aufbauen möchten?

  • Bleiben Sie sich treu: Entwickeln Sie Produkte, die Ihre Überzeugungen und Werte widerspiegeln. Authentizität hilft, eine emotionale Bindung zu Ihrer Marke aufzubauen und langfristiges Vertrauen bei Eltern und Kindern zu gewinnen.
  • Fokus legen und dranbleiben: Konzentrieren Sie sich auf ein klar definiertes Ziel oder eine Nische. Versuchen Sie nicht, alles gleichzeitig zu machen, sondern perfektionieren Sie Ihre Idee, bevor Sie sie ausweiten. Dranbleiben ist der Schlüssel, um Herausforderungen zu meistern.
  • Seien Sie ehrlich und transparent: Kommunizieren Sie offen mit Ihren Kunden über Ihre Materialien, Herstellungsprozesse und Sicherheitsstandards. Ehrlichkeit stärkt Ihre Glaubwürdigkeit und macht Ihre Marke vertrauenswürdig – ein entscheidender Faktor im Bereich Kinderspielzeug.

Wie sehen Sie die Rolle von bygge in der Förderung der kindlichen Entwicklung durch kreatives Spielen?

Wir verstehen uns als Partner in der kindlichen Entwicklung. Unsere Bausteine fördern nicht nur die Kreativität, sondern auch die motorischen Fähigkeiten und das Problemlösungsvermögen. Durch das „Open-Ended Play“ können Kinder ohne feste Regeln ihre Fantasie ausleben und lernen, eigenständig Lösungen zu finden. Indem wir schon den Kleinsten einen Raum für freies und kreatives Spiel bieten, tragen wir dazu bei, dass sie ihre Selbstwirksamkeit erleben und sich in ihrer Entwicklung frei entfalten können. Insbesondere im digitalen Zeitalter, wo in vielen Kinderzimmern zu häufig das Tablet genutzt wird, bieten wir damit einen wertvollen analogen Gegenpol.

Welche Bedeutung messen Sie dem Feedback Ihrer Kunden bei, und wie integrieren Sie dieses in die Weiterentwicklung Ihrer Produkte?

Das Feedback unserer Kunden ist für uns von unschätzbarem Wert. Es gibt uns wichtige Einblicke, wie unsere Produkte im Alltag der Kinder ankommen und welche Verbesserungen gewünscht werden. Wir arbeiten eng mit Eltern und Erziehern zusammen und integrieren deren Rückmeldungen natürlich in unsere Produktentwicklung. Dabei geht es uns nicht nur um die Verbesserung der Funktionalität, sondern auch um das kontinuierliche Streben nach mehr Sicherheit, Qualität, Nachhaltigkeit und auch Design. Denn wenn ein Spielzeug nicht nur Spaß macht, sondern auch toll aussieht, freut das auch die Eltern.

Bildcredits bygge

Wir bedanken uns bei Florian Schade und Stephan Limke für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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