Freitag, April 26, 2024
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Keine Angst vor der Achterbahnfahrt

Code Gaia hilft Unternehmen, ihre unternehmerischen Aktivitäten im Kontext Nachhaltigkeit zu analysieren, zu optimieren und zu reporten

Stellen Sie sich und das Startup Code Gaia doch kurz unseren Lesern vor!

Hallo, ich bin Markus Adler, Managing Director bei Code Gaia. Das Software Start-up habe ich zusammen mit Niklas Schönstein und Till Kundrun 2020 in München gegründet – damals noch unter dem Namen Spenoki. Mit unserer All-in-One Web App helfen wir Unternehmen, ihre unternehmerischen Aktivitäten im Kontext Nachhaltigkeit zu analysieren, zu optimieren und zu reporten. Wir bei Code Gaia sind zutiefst davon überzeugt, dass eine gelingende Transformation zu einer nachhaltigen Unternehmenswelt damit beginnt, den eigenen Status Quo zu kennen. 

Man muss wissen, wo man steht, um von dort aus Step by Step die richtigen Schritte initiieren zu können, um am gewünschten Ziel anzukommen. Ähnlich wie bei einem Navigationsgerät – zum Start – bitte Standort und Ziel angeben. Um die Nachhaltigkeitsreise für Unternehmen effizient und so einfach wie möglich zu gestalten, vereinen wir smarte Technologie, Nachhaltigkeits Know How und persönlichen Expert:innen-Support. So ermöglichen wir mittelständischen Unternehmen messbaren Fortschritt und gesetzeskonforme Berichterstattung – quasi Sustainability as a Service.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Niklas und mir war schon früh klar, dass wir mit unternehmerischen Mitteln und Technologien einen bedeutenden Hebel für die großen Herausforderungen unserer Zeit haben. Mich treibt grundsätzlich das Ziel an, eine lebenswerte Zukunft zu gestalten, da ich wirklich Sorge habe, wie es einmal meinen Kindern und Enkeln ergehen wird. In meiner vorherigen Tätigkeit in der Bank habe ich mich auch mit dem Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung beschäftigt und die Probleme bei der Datenerhebung selbst miterlebt. Das war total aufwändig und zeitraubend.

Niklas meinte, dass wir diesen Prozess doch auch einfach automatisieren können. So ist dann Code Gaia bzw. Spenoki entstanden. Wir haben also angefangen, als noch nicht klar war, in welchem breiten Rahmen die Berichtspflicht kommen wird und welcher Need für eine passende Lösung bei den meisten Unternehmen entstehen würde.  

Welche Vision steckt hinter Code Gaia?

Wir wollen mit Code Gaia alle kniffligen Teile des Nachhaltigkeitsmanagements für Unternehmen vereinfachen. Gerade KMUs stehen vor der Herausforderung, die neue, umfangreiche Berichtspflicht und die Anforderungen der Stakeholder richtig umzusetzen. Der Prozess ist normalerweise sehr aufwändig, außerdem gibt es auf diesem Gebiet noch wenig Expertise.

Mit einer smarten Lösung mit hohem Automatisierungsgrad und der Unterstützung durch unsere Nachhaltigkeitsspezialist:innen können wir dieses Problem lösen. Unsere Anwendung bietet Mittelständlern einen Funktionsumfang auf Enterprise-Level, das es sonst nur zum entsprechenden Preis gibt. Wir sind davon überzeugt, dass KMUs großes Potential haben, einen sinnvollen Beitrag für den Planeten und eine lebenswerte Zukunft leisten. Deshalb setzen wir hier an.

Von der Idee bis zum Start: Was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Am Anfang standen wir viel kritischem Feedback von Branchenexpert:innen gegenüber, die nicht von unserer Vision überzeugt waren. Dass wir ein so junges Gründerteam sind, war sicher auch ein Faktor, der es schwieriger gemacht hat, Investor:innen zu überzeugen. Ich kann Gründer:innen daher nur raten, so ein Feedback selbst kritisch zu betrachten, das Sinnvolle mitzunehmen und nicht den Glauben an sich, das Team und vor allem das Geschäftsmodell zu verlieren.

Wir hatten uns am Anfang über eine PreSeed Runde mit Business Angels finanziert und sehr früh mit Pilotkunden die ersten Umsätze gesichert. So konnten wir uns finanzieren und uns Vollzeit auf die Realisierung unserer Idee und Aufbau der ersten Strukturen konzentrieren. 

Wer ist die Zielgruppe von Code Gaia?

Unser Fokus liegt auf Unternehmen aller Branchen, insb. Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden mit Pflicht zum ESG-Report im Rahmen der CSRD. Außerdem ist unsere Lösung auch für Berater:innen relevant, die Unternehmen bei ihrer Transformation begleiten oder mit der Erstellung von nichtfinanziellen Reportings betraut werden (z.B. Steuer- und Wirtschaftsberatungen). Wir haben aktuell rund 80 Kunden, darunter Sono Motors, der VfB Stuttgart und die Arena Hospitality Group. 

Wie funktioniert Code Gaia? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

Code Gaia ist die wirtschaftlichste Lösung für das Nachhaltigkeitsmanagement mit dem höchsten Automatisierungsgrad. Etwa vier Stunden Zeitaufwand reichen aus, um alle relevanten Daten ins Code Gaia Portal zu laden. Ob Eingangsrechnungen, smarte Fragebögen oder andere Datenquellen – mit unseren automatisierten Prozessen können wir Excel-Chaos vermeiden und Unternehmen so viel Zeit und Arbeit ersparen. 

Bei diesen ersten Schritten begleitet ein:e individuelle:r Nachhaltigkeitsspezialist:in unsere Kund:innen und unterstützt sie bei der Erstellung ihres personalisierten Nachhaltigkeitsdashboards sowie der Definition der gewünschten Nachhaltigkeitsziele, des Berichts- bzw. Analyseumfangs und dem Berichtszeitraum. Sobald die Daten verarbeitet wurden, erhalten Unternehmen ihren Status Quo in Sachen Nachhaltigkeit übersichtlich und nach anerkannten Standards in Kennzahlen aufbereitet im Dashboard, sodass sie zu den Anforderungen ihrer Stakeholdern passen. 

Aus diesem Dashboard können sie sich dann ihren individuellen Nachhaltigkeits-Report downloaden – ob als Factsheets oder ESG-Report und mit nur einem Klick. Darüber hinaus bieten wir eine Optimierungslösung – direkt aus dem Code Gaia Tool heraus, datenbasiert und ohne teure Tagessätze.

Code Gaia, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? 

In fünf Jahren sind wir die führende ESG Management und Reporting Lösung für KMUs in Europa. Wir möchten in dieser Zeit mindestens 2500 KMUs dabei helfen, Prozesse im Nachhaltigkeitsmanagement wirtschaftlicher zu gestalten, damit die eingesparten Kosten und Zeit in die Umsetzung von Maßnahmen für eine lebenswerte Zukunft fließen können. Das motiviert mich immer wieder jeden Tag, da unsere Kunden gemeinsam eine positive Transformation anstoßen können.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

1. Einfach machen

“Fail fast, learn faster” – Es ist wirklich wichtig schnell herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Oft kann man nicht alles perfekt durchplanen und vieles ändert sich auf dem Weg zum Ziel, da gilt es schnell in die Umsetzung zu kommen um die Geschwindigkeit hochzuhalten. 

2. Keine Angst vor der Achterbahnfahrt

Gründen ist einfach ein Auf und Ab. Das ist normal und das kommt ganz automatisch. Glaubt mir, das geht allen Gründer:innen ähnlich und es gilt, diese Art von Leben lieben zu lernen und das große Ganze zu sehen. 

3. Achtet auf euch selbst

Trotz oft nicht vermeidbarer langer Arbeitszeiten, Druck und großen Herausforderungen ist man als Gründer:in auch eine wichtige Ressource für das Unternehmen. Deswegen solltet ihr auf euch selbst aufpassen und auf eure Gesundheit und Ernährung achten. Ein freier Sonntag in der Natur ohne Handy zum Beispiel kann euch so viel Energie geben, dass ihr in der folgenden Woche schon wieder viel klarer denken könnt und mehr schafft. 

Wir bedanken uns bei Markus Adler für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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