Dienstag, Oktober 8, 2024
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Was steckt hinter dieser neuen Antriebstechnologie?

DeepDrive entwickelt hochinnovative Elektromotoren, die Effizienz, Kostenreduktion und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie neu definieren.

Könnten Sie uns DeepDrive und die Personen, die hinter dem Unternehmen stehen, kurz vorstellen?

DeepDrive ist ein Münchener High-Tech-Unternehmen, das eine innovative Motorentechnologie entwickelt hat, die die Basis für unsere beiden Produktlinien bildet: den Radnaben- und Zentralantrieb. Unsere Motoren setzen neue Maßstäbe in Effizienz, Kostenreduktion und CO2-Einsparung bei Elektrofahrzeugen.

Gegründet vor 3,5 Jahren von einem Team aus sieben Experten mit umfangreicher Erfahrung in großvolumigen Automobilprojekten, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die Elektromotorenindustrie zu revolutionieren. Sechs von uns lernten sich vor 10 Jahren während des Studiums an der TU München im Motorsportteam TUfast kennen. Nach dem Studium gingen wir alle in die Industrie und arbeiteten bei führenden Unternehmen wie Bosch, Audi und Infineon. 2021 haben wir uns dann zusammengeschlossen und DeepDrive gegründet, um die Elektromotorenindustrie zu revolutionieren.

Unser Team umfasst:

Felix Poernbacher (Co-CEO) – verantwortlich für strategische Aspekte, früher M&A-Investmentbanker bei Rothschild.

Stefan Ender (Co-CEO) – leitet produktbezogene Bereiche, mit Erfahrung aus großen Elektrifizierungsprojekten bei Bosch.

Dr.-Ing. Alexander Rosen (Chief Engineer) – spezialisiert auf E-Antriebe, war Senior-Experte und Lead Designer bei Bosch, mit umfangreicher Forschungserfahrung im Bereich Radnabenmotoren und Fertigungstechnologien am Fraunhofer-Institut.

Maximilian Habersbrunner – Experte für Embedded Software und Leistungselektronik, arbeitete bei Compact Dynamics.

Markus Domme – leitet das Mechanics Team, früher Entwicklungsingenieur bei Bosch.

Dean Petrovski – verantwortlich für Produktion und Industrialisierung, mit Erfahrung bei Bosch.

Christopher Roemmelmayer – leitet die Softwareentwicklung, mit Erfahrung im Software Systems Engineering bei Infineon.

Derzeit arbeiten wir mit 8 der 10 größten Automobilhersteller zusammen und werden von Investoren wie Leitmotif, BMW i Ventures und Continental unterstützt. Unser Ziel: die Zukunft der Mobilität effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger zu gestalten.

Was war Ihre ursprüngliche Vision für DeepDrive, und wie möchten Sie diese im Bereich der Antriebstechnologien verwirklichen?

Unsere Vision war es, den Elektromotor komplett neu zu denken, da es, vor allem, in puncto Effizienz noch enormes Potenzial gibt. Statt nur kleine Verbesserungen vorzunehmen, wollten wir eine Technologie entwickeln, die den Status Quo in der Automobilindustrie deutlich herausfordert – effizienter und günstiger.

Dank unserer Erfahrung verstehen die Anforderungen der Automobilindustrie und kombinieren dieses Wissen mit unserer Innovationskraft. So konnten wir eine revolutionäre Technologie entwickeln, die nicht nur technisch überlegen, sondern auch für die Großserienproduktion geeignet ist.

Wie hilft Ihre Technologie, die Bedürfnisse der Automobilindustrie zu erfüllen, und welche konkreten Vorteile bieten Sie Herstellern und Endnutzern?

Unsere Technologie adressiert die dringendsten Herausforderungen, mit denen die Automobilindustrie bei Elektrofahrzeugen konfrontiert ist. Mit unserer patentierten Doppelrotor-Motorentopologie ermöglichen wir Reichweiten von über 800 Kilometern. Unser Antrieb ist 20% effizienter als herkömmliche Elektromotoren, was entweder eine kleinere Batterie oder eine um 20% größere Reichweite ermöglicht – beides reduziert sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen.

Darüber hinaus bieten wir Herstellern enorme Kostenvorteile. Bei großvolumiger Produktion können signifikant Kosten eingespart werden – zum einen durch eine kostengünstigere Fertigung, zum anderen durch Einsparungen in der Batterie. Unsere Motoren sind vielseitig einsetzbar, sei es als Radnaben- oder Zentralantrieb, und lassen sich problemlos in die Großserienproduktion integrieren, da wir auf standardisierte Fertigungsprozesse und Materialien setzen.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie bei der Entwicklung Ihrer Antriebstechnologie konfrontiert worden, und wie haben Sie diese erfolgreich gemeistert?

Die größte Herausforderung bei der Einführung einer neuen Technologie in der Automobilindustrie ist die Industrialisierung. Ein industrialisiertes Serienprodukt, das in hoher Stückzahl fertigbar ist, zu entwickeln, ist um Größenordnungen komplexer als funktionierende Prototypen. Daher war unser Fokus bereits in einem frühen Entwicklungsstadium auf Einfachheit in der Fertigung gerichtet. Wir sind bereits sehr früh in den Austausch mit späteren Großserienfertigern gegangen und haben große strategische Partnerschaften geknüpft, damit unser Antrieb gezielt für die Großserie entwickelt wird – in cost, in quality, in time.

Was macht DeepDrive im Vergleich zu anderen Anbietern im Bereich Antriebssysteme einzigartig, und was würden Sie als Ihren besonderen USP (Unique Selling Point) beschreiben?

Wie oben beschrieben, unser besonderer USP liegt darin, dass unsere Technologie nicht nur effizienter und kostengünstiger ist, sondern auch voll für die Großserie ausgelegt ist und problemlos in bestehende Produktionsprozesse integriert werden kann. Wenn man fünf große OEMs fragt, werden sie bestätigen: Das ist der effizienteste und kostengünstigste E-Motor, den sie je gesehen haben.

Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung von DeepDrive, und welche neuen Technologien oder Kooperationen sind in den kommenden Jahren geplant?

Die zukünftige Entwicklung von DeepDrive wird maßgeblich davon geprägt sein, unsere validierte Technologie in die Großserienproduktion zu überführen. Wir befinden uns aktuell an einem Punkt, an dem wir extrem starkes Interesse von führenden Automobilherstellern verzeichnen, und unsere größte Herausforderung in den nächsten ein bis zwei Jahren wird es sein, diese starke Kundenpipeline in konkrete Großserienaufträge zu konvertieren.

Unser Fokus liegt daher darauf, eng mit unseren Partnern zusammenzuarbeiten und die Skalierung unserer Produktion voranzutreiben. Sobald wir die ersten Großserienaufträge sichern, werden wir in den kommenden drei bis vier Jahren in die industrielle Großserienfertigung einsteigen.

Zusätzlich arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Antriebstechnologien, um auch in Zukunft an der Spitze der Innovation im Bereich Elektromobilität zu stehen. Kooperationen mit führenden OEMs und Tier-1-Zulieferern spielen dabei eine zentrale Rolle, um gemeinsam neue Maßstäbe für Effizienz, Kostenreduktion und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie zu setzen.

Wer gehört zu Ihrer Hauptzielgruppe, und wie passen Sie Ihre Lösungen an die sich wandelnden Bedürfnisse der Automobilbranche an?

Unsere Hauptzielgruppe sind die Volumen-Automobilhersteller (OEMs), die unsere Motoren in ihre Fahrzeuge integrieren möchten. Wir arbeiten dabei sehr eng mit den Teams der OEMs zusammen, um unsere Motoren individuell nach deren spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen anzupassen.

Dieser partnerschaftliche Ansatz ermöglicht es uns, flexibel auf die sich wandelnden Anforderungen der Automobilbranche zu reagieren und maßgeschneiderte Lösungen zu bieten, die sowohl in puncto Effizienz als auch in Kosten und Nachhaltigkeit überzeugen.

Wie hat sich die Automobilbranche in den letzten Jahren verändert, und wie reagiert DeepDrive auf diese technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen?

Die Automobilbranche hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Fast alle etablierten Automobilhersteller stehen vor dem größten Innovationsdruck seit ihrer – teilweise jahrhundertealten – Gründung. Dieser Wandel hin zur Elektromobilität erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen großen, etablierten Unternehmen und agilen High-Tech-Firmen wie uns. Es geht darum, ihre industrielle Stärke mit unserer Agilität und Innovationskraft zu kombinieren, um die Branche erfolgreich in das elektrische Zeitalter zu führen.

Bei DeepDrive haben wir in den letzten 3,5 Jahren genau das erreicht: Spitzeninnovationen mit höchster Geschwindigkeit entwickelt, immer mit dem Fokus auf Großserientauglichkeit in Bezug auf Kosten und Qualität.

Welche drei Ratschläge würden Sie anderen Gründern geben, die ebenfalls im Bereich Automotive-Technologie oder Elektromobilität ein Unternehmen aufbauen möchten?

Zusammenarbeit ist der Schlüssel: In der Automobilbranche kommt man als junges Unternehmen nicht allein voran. Die Zusammenarbeit mit großen OEMs, Tier-1-Zulieferern oder Verbänden wie dem VDA ist entscheidend. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und von der Expertise der Partner zu profitieren – das bringt weit mehr, als es im Alleingang zu versuchen.

Ein starkes Team ist unverzichtbar: In der Automobilindustrie zählt tiefes Fachwissen. Unser Erfolg basiert auf einem erfahrenen Team, das sich in der Großserienproduktion bestens auskennt. Ohne diese Expertise werden dich die etablierten Akteure nicht ernst nehmen, und nur mit einem A-Team kannst du wirklich etwas bewegen.

Netzwerk, Netzwerk, Netzwerk: Kontakte sind in dieser Branche unbezahlbar. Ich persönlich nutze jede Gelegenheit, um auf Events präsent zu sein und mein Netzwerk zu erweitern. Bei Fragen oder Herausforderungen habe ich sofort eine Liste von Experten, die mir weiterhelfen können.

Gab es einen besonderen Meilenstein oder ein Kundenfeedback, das Ihnen gezeigt hat, dass Sie mit DeepDrive auf dem richtigen Weg sind?

Ein besonders wichtiger Meilenstein für uns war das durchweg positive Feedback von verschiedenen OEMs sowie Partnern wie Continental. Besonders das Feedback von BMW, die uns im Rahmen ihrer Startup Garage begleiten, war für uns ein starkes Signal, dass wir mit unserer Technologie auf dem richtigen Weg sind. 

Es ist unglaublich motivierend, zu sehen, wie unsere Technologie von führenden Akteuren der Branche wahrgenommen wird, und dass sie das Potenzial erkennen, das in unserer patentierten Doppelrotor-Technologie steckt. Dass so viele namhafte Hersteller unser System als effizientesten und kostengünstigsten E-Motor betrachten, bestätigt uns darin, dass wir die richtigen Schritte gehen. 

Wie möchten Sie DeepDrive langfristig im Markt positionieren, und welche Rolle sehen Sie für Ihr Unternehmen in der Zukunft der Elektromobilität?

Langfristig sehen wir DeepDrive als Branchenführer im Bereich Elektromotoren, nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch darüber hinaus. Unsere Vision ist es, mit unseren elektrischen Antrieben einen neuen Standard zu setzen, der sowohl in Bezug auf Effizienz als auch auf Kostenreduktion Maßstäbe setzt. Unser Ziel ist es, eine zentrale Rolle in der Transformation der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität einzunehmen und einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der gesamten Branche zu leisten. Wir möchten die Elektromobilität für alle zugänglicher und wirtschaftlicher machen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Antriebstechnologien sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben?

Um sicherzustellen, dass unsere Antriebstechnologien sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleiben, setzen wir auf unsere innovative Doppelrotor-Technologie, die nicht nur die Effizienz von Elektrofahrzeugen signifikant steigert, sondern auch deren CO2-Emissionen drastisch reduziert. Automobilhersteller können mit unseren Motoren eine Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 20% im Vergleich zu aktuellen Technologien erreichen. Diese Einsparungen sind nicht nur ein Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks, sondern erfüllen auch die immer strengeren Umweltvorgaben der Branche.

Darüber hinaus bieten unsere Motoren durch ihre hohe Effizienz auch erhebliche Kostenvorteile. Automobilhersteller können bei der Skalierung auf Großserienproduktion Einsparungen von über 1 Milliarde Euro realisieren. Dieser Ansatz stellt sicher, dass unsere Technologie nicht nur die Nachhaltigkeitsziele unserer Kunden unterstützt, sondern auch deren wirtschaftliche Anforderungen erfüllt und sie wettbewerbsfähig hält.

Bildcredits:@DeepDrive

Wir bedanken uns bei Felix Poernbacher für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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