DoctorBox Gesundheits App für das tägliche Gesundheitsmanagement
Stellen Sie sich und das Startup DoctorBox doch kurz unseren Lesern vor!
Ich bin Stefan Heilmann, CEO von DoctorBox. Gemeinsam mit Dr. med. Oliver Miltner habe ich 2016 DoctorBox gegründet. Die Gesundheits-Super-App DoctorBox ist eine der größten unabhängigen Gesundheitsplattformen in Deutschland. Mehr als 1,4 Millionen registrierte Nutzer:innen besitzen ein DoctorBox Gesundheitskonto für ihr tägliches Gesundheitsmanagement. DoctorBox kombiniert alle wesentlichen, digitalen Gesundheitsdienste auf einer Plattform: von der Speicherung der Gesundheitsakten über digitale Diagnostik bis hin zu Medikationsmanagement und Versorgung im Notfall bzw. eines akuten Krankheitsbildes. Was uns dabei sehr wichtig ist: Wir zentralisieren alle wichtigen Gesundheitsdaten unter Einhaltung der höchsten Datenschutzstandards: DoctorBox ist Ende-zu-Ende verschlüsselt, ISO 27001 zertifiziert und nutzt ausschließlich Hochsicherheitsserver auf deutschem Boden.
Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?
Dr. Oliver Miltner und ich erkannten schon vor vielen Jahren das Potenzial eines ganzheitlichen, digitalen Gesundheitsangebotes und sehen den digitalen Markt als Zukunft des Gesundheitswesens. Das “gesund länger leben” und die Unabhängigkeit der Patient:innen stehen für uns im Zentrum. Wir möchten Patient:innen das Recht auf ihre Gesundheitsdaten zurückgeben. Durch Fortschritte in der Medizin werden wir immer älter, allerdings durch das gestiegene Alter auch immer kränker. Die Digitalisierung der Gesundheit kann wir Krankheitsverläufe verbessern, wir geben Menschen eine Chance, länger gesund zu bleiben und ihre eigene Gesundheit zu managen. Dabei ist die digitale Vernetzung der Dienstleister entscheidend.
Welche Vision steckt hinter DoctorBox?
Die Vision hinter DoctorBox: Mit digitalen Lösungen ein längeres, gesundes Leben für alle zu ermöglichen.
Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?
Eine unserer größten Herausforderungen war sicherlich die Entwicklung der datensicheren Infrastruktur – analog einer Sparkasse, einer der Meilensteine unseres Unternehmens. Zusätzlich zu unserer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nehmen wir beispielsweise keine Zwischenspeicherung von persönlichen Daten vor oder tracken das Verhalten unserer Patient:innen. Dass das Nutzungserlebnis dennoch nahtlos funktioniert, hat uns einiges an Zeit, viel Kapital und Gehirnschmalz gekostet.
Wer ist die Zielgruppe von DoctorBox?
Zielgruppen sind v.a. die 30 Millionen deutschen bzw. 170 Millionen europäischen, chronisch kranken Patient:innen, die die Plattform zum Management ihrer täglichen Gesundheit nutzen, sowie Leistungserbringer:innen. Mit der Doctor-Box-App haben Anwender:innen alle ihre Gesundheitsdaten selbst im Griff, von Dokumenten über Arzttermine bis hin zur Medikationserinnerung. Die DoctorBox Pro-Software ist das Angebot an Leistungserbringer:innen. Seit 2019 ermöglicht DoctorBox Pro Ärzt:innen den sicheren Ende-zu-Ende verschlüsselten Datenaustausch zwischen Praxis und Nutzer:innen der DoctorBox App.
Wie funktioniert DoctorBox? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Die Übersetzung der analogen Gesundheit in die digitale Welt erfolgt 1:1; daher sind alle aktuellen, digitalen Gesundheitsangebote vertikale Silos und spitze Anwendungen – jeden Tag entstehen Hunderte von neuen Apps, von der Telemedizin über die Patientenakte bis hin zur Medikamentenbestellung und digitalen Gesundheitsanwendungen. Man benötigt eine eigene App für jedes Krankheitsbild oder jede spezielle Dienstleistung. Dadurch ist die digitale Patient:innen- und Datenjourney zerstückelt, sowie die Infrastruktur- und Patientenakquisitionskosten für die spitzen Gesundheits-App Anbieter sind enorm.
Wir etablieren mit DoctorBox erstmals ein echtes, horizontales Plattform-Modell in der digitalen Gesundheitsbranche: Externe, zertifizierte Anbieter offerieren ihre Dienste auf unserem digitalen Marktplatz, angebunden an eine gemeinsame Infrastruktur, ohne Medienbruch für User:innen, ohne mehrfache Logins oder Datensilos. DoctorBox managed Gesundheit also digital, „All in One“ von der Diagnostik über die Pharmazeutik bis hin zur Therapie – eine Super-App der digitalen Gesundheit.
Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In 2021 verzeichneten wir ein Wachstum von 336 Prozent. Auch das weitere Wachstumspotenzial ist enorm, unter anderem durch vertikale digitale Leistungen (57 Mrd. Euro in 2025 allein in Deutschland) und die mehr als 200 Millionen chronische Patient:innen in Europa. DoctorBox wird aktuell in DACH angeboten – mittelfristig soll das Angebot auf ganz Europa und in mehr als 18 Sprachen ausgerollt werden.
Besonders wichtig für unsere weitere Entwicklung ist auch der kontinuierliche Ausbau unseres Angebots. Dafür binden wir regelmäßig neue Partner und Angebote an, jüngst haben wir beispielsweise den digitalen Gesundheitsassistenten von XUND integriert, ein zertifiziertes Medizinprodukt, das der zielgerichteten Ersteinschätzung von Symptomen dient, konkrete Behandlungspfade aufzeigt und zu entsprechenden Fachärzt:innen und Apotheken navigiert – ohne Warte- und Recherchezeit. Es werden ausgewählte Online-Apotheken und eine Vielzahl von Leistungserbringer (wie Ärzt:innen, Kliniken, Physiotherapeut:innen, etc.) folgen.
Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
1. Neben dem Businessplan ist Customer Centricity wichtig: eine saubere Analyse des Markts, um das Potenzial auszuloten und die Zielgruppen zu analysieren. Und dann immer auf den „Kunden“ hören, damit das Produkt auch fliegt. Den Vertrieb rechtzeitig mitdenken. Das beste Produkt wird nicht funktionieren, wenn der Markteintritt und Vertrieb nicht durchdacht wurde.
2. Leidenschaft und Mut: Rückschläge, Anpassungen, Verzögerungen und so weiter passieren immer. Es gilt, durchzuhalten und nicht vom Weg abzukommen, an die eigene Idee zu glauben, aber auch bereit zu sein, diese agil anzupassen.
3. Unternehmenskultur: Sobald das Unternehmen wächst, benötigt man ein Team und kann es als Gründer nicht allein schaffen. Die Firmenkultur, der Herzschlag der Firma, ist neben der Idee / Product / Business Case der Schlüssel zum Erfolg.
Wir bedanken uns bei Stefan Heilmann für das Interview
Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder