Donnerstag, Dezember 12, 2024
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Was bringt einen Thaibox-Weltmeister in die Immobilienbranche?

Tobias Bräunig und die Freundeskreis Gruppe: Vom Thaibox-Weltmeister zum Immobilien-Unternehmer

Wie kam es dazu, dass Sie nach einer Karriere als Thaibox-Weltmeister den Weg in die Immobilienbranche eingeschlagen haben?

Meinen ersten Kontakt mit Immobilien hatte ich 2013, als ich mir eine Eigentumswohnung gekauft habe. Damals habe ich noch einige Fehler gemacht. Unter anderem, weil mir das Wissen zum Thema Immobilien absolut gefehlt hat, war ich so naiv und dachte, dass ich mit 200.000 Euro Schulden nie wieder einen Kredit bei der Bank bekommen würde. Viel wichtiger war es allerdings, aus diesen Fehlern zu lernen. Mein erstes eigenes Bauprojekt habe ich dann 2015 mit meinem Schwiegervater umgesetzt, und zwar mit dem Ziel, das Bauen und die Immobilienbranche von Grund auf kennenzulernen. 

Der vollständige Aha-Moment kam nachgelagert 2018, als mir ein Freund zeigte, wie er bereits zehn Wohnungen ohne Eigenkapital gekauft hat. So nahm ich mir das Ziel zu Herzen, mit diesem Konzept in den nächsten zehn Jahren 100 Wohnungen für den eigenen Bestand zu erwerben. 

Im selben Jahr habe ich die Freundeskreis Gruppe gegründet. Unser Ziel ist es, eine Gemeinschaft zu schaffen, die sich untereinander so hilft, wie es auch Freunde tun. Und das mit dem Fokus auf den Erwerb von Immobilien. Diese Assetklasse sehe ich besonders deshalb als so attraktiv an, da die Kombination aus stockendem Neubau und steigenden Bevölkerungszahlen bei Objekten mit gutem Gebäudezustand sehr wahrscheinlich für eine Wertsteigerung der Immobilie sorgt und Immobilien durch ihre Substanz im Wert geschützt sind. 

Was hat das mit mir als ehemaligem Thaibox-Weltmeister zu tun? Grob gesagt werden im Sport gewisse Werte gelebt, die auch für das Unternehmertun äußerst relevant sind. Sich nicht von Rückschlägen fertig machen zu lassen, Resilienz aufbauen und die berühmt-berüchtigte Extrameile zu gehen. Dies und viele andere Fertigkeiten sind bis heute für mein Business erfolgsentscheidend.  

Welche Vision verfolgen Sie mit der Freundeskreis Gruppe, und wie möchten Sie diese Vision in den kommenden Jahren umsetzen?

Über allem steht das unternehmerische Ziel, den Zugang zu Immobilien für möglichst viele Menschen zu vereinfachen. Denn eines steht fest: Ein zu großer Teil der Bevölkerung in Deutschland verlässt sich auf Finanzprodukte, die man auch als falsche Freunde bezeichnen kann. Gerade weil sie eben keine finanzielle Absicherung auf lange Sicht sind, etwa die staatliche Rente, Lebensversicherungen oder Bausparverträge. Dieses Problem wird jeden Tag größer, an dem man sich nicht mit zum Beispiel Immobilien als Kapitalanlage beschäftigt. 

Wir setzen an diesem Problem an und wollen langfristig 10.000 Menschen dabei unterstützen, mit Immobilien finanziell frei zu werden und eine verlässliche Altersvorsorge aufzubauen. Und das auch ohne Eigenkapital. Dabei versprechen wir keinen schnellen Reichtum. Vielmehr verfolgen wir eine zukunftsorientierte Absicherung für unsere Kunden. Als Vermieter und Investor zu wachsen, Steuervorteile zu nutzen und den Wert des eigenen Portfolios stetig zu erhöhen steht im Mittelpunkt. 

Können Sie uns mehr über Ihre Zielgruppe erzählen? Welche Art von Investoren und Kunden spricht die Freundeskreis Gruppe an, und wie gehen Sie auf deren spezifische Bedürfnisse ein?

Bei Immobilien denkt man ja häufig an die gesellschaftliche Elite, sprich an diejenigen, die schon ausgesorgt haben und jetzt nicht wissen, wohin mit ihrem Geld. Tatsächlich sind jedoch zwei Drittel der Vermieter deutschlandweit Privat- und Kleinvermieter.

Genau hier setzen wir an: Unsere Kernzielgruppe sind Menschen, die oft ganz am Anfang stehen oder wenig Zeit und Ressourcen haben, um sich mit den Details einer Immobilieninvestition auseinanderzusetzen. Um Kunde bei uns zu werden, reicht ein Netto-Einkommen von circa 2.500 Euro, und es darf keine negative Schufa-Auskunft vorliegen. Wenn wir Investitionen ohne Eigenkapital-Einsatz promoten, dann nicht, um einige Wenige anzusprechen. Genau das ist aber das Bild, das viele Verbraucher vom Immobilienmarkt haben. 

Welche Rolle spielt Ihre persönliche Erfahrung mit Banken und Finanzierungen in der Geschäftsstrategie der Freundeskreis Gruppe?

Ich habe immer wieder Absagen von Banken erhalten, doch dabei gelernt: Wenn mir eine Bank keinen Kredit gibt, kommt dieser eben von einem anderen Institut. Es ist eine Frage der Statistik. Im Durchschnitt bekommen wir erst bei jeder vierten Anfrage eine Finanzierungszusage. Insofern stören uns Absagen gar nicht, weil wir wissen: Sie sind Teil des Prozesses. 

Mit dieser Einstellung fällt es mir auch leichter, ein „Nein“ zu akzeptieren – eine der Parallelen zum Sport, wo ich auch trainiert habe, mich im wahrsten Sinne des Wortes durchzuboxen. Hinzukommt, dass man mit Banken auch verhandeln kann. Konditionen sind bei Weitem nicht in Stein gemeißelt. Und auch die Bank profitiert enorm davon – schließlich ist es das Geschäftsmodell der Banken Kredite an Immobilieninvestoren zu vermitteln.

Was unterscheidet die Freundeskreis Gruppe von anderen Immobilienunternehmen, und wie sorgt Ihr Geschäftsmodell für Wettbewerbsvorteile?

Viele Wettbewerber zielen vor allem auf eine vermögende und professionelle Zielgruppe ab. Natürlich haben wir die auch. Doch im Kern wollen wir, dass unsere breit aufgestellte Zielgruppe, die gerade am Beginn ihrer Reise ist, eine Immobilie erwerben kann.

Hierzu bieten wir unseren Kunden einen ganzheitlichen Ansatz, der sämtliche Schritte von der Auswahl der Immobilie, der Ausgestaltung der passenden Finanzierung bis zur Verwaltung nach dem Kauf abdeckt. Wir nennen diesen Ansatz auch 360°-Paket, das es so als Produkt am Markt vorher noch gar nicht gab. Parallel dazu arbeiten wir eng mit Steuerexperten zusammen, um unseren Kunden auch die steuerlichen Vorteile von Immobilieninvestments zu ermöglichen.  

Wir verkaufen oder vermitteln nicht nur, sondern kümmern uns um nahezu alle Aspekte. Gewissermaßen arbeiten wir so an der weiteren Demokratisierung des Immobilienmarkts. Konkret möchten wir wie beschrieben 10.000 Menschen dabei helfen, durch Immobilien eine verlässliche Altersvorsorge aufzubauen.

Die Planung ist trotzdem individuell: Wir berechnen, wie viel Kapital eine Person zu einem bestimmten Zeitpunkt, vor allem im Rentenalter, benötigt. Anschließend suchen wir die passende Immobilie und die präferierte Finanzierung heraus. Unser Service öffnet den Markt einer völlig neuen Kundengruppe, da wir bei jedem Schritt unterstützen und die Leute nicht schon das nötige Hintergrundwissen mitbringen müssen, um von Immobilien zu profitieren.

Uns geht es dabei nicht um den reinen finanziellen Wert. Kurzfristige Profite sind für uns nicht von Belang. Wir wollen eine Community organisieren, die sich – so wie es Freunde machen – gegenseitig hilft, wo es gerade klemmt. Nur eben mit Fokus auf Immobilien. Selbst nach dem Schritt in die Immobilieninvestition beraten wir unsere Kunden weiter, um niemanden alleine zu lassen.

Welche Herausforderungen haben Sie als Unternehmer in der Immobilienbranche besonders geprägt, und wie haben Sie diese überwunden?

Die Schwierigkeiten, die ich erlebt habe, umfassen nahezu jeden einzelnen Aspekt des Geschäftsmodells: Die Begutachtung einer Bestandsimmobilie, die Beantragung von Krediten oder die Auseinandersetzung mit Baufirmen. Jedes Objekt bringt neue Herausforderungen mit sich, die wir immer kreativ gelöst haben. 

Und: Jede Immobilie ist anders und kann so gesehen auch nicht anhand einer Standard-Lösung bewertet werden. Eine besonders herausfordernde Zeit war ohne Frage die Zinswende 2022. Hier kam der Immobilienmarkt nahezu zum Erliegen und die Verunsicherung im Markt war greifbar. Auch wir waren im Kern davon betroffen, konnten uns aber dank unserer Anpassungsfähigkeit weiterentwickeln.

Ihre Firma verzichtet bewusst auf Investitionen in Hype-Standorte. Wie trägt diese Strategie zur Stabilität und zu den Renditen Ihrer Kunden bei?

Wir vermeiden diese Standorte, bei denen die Preise aufgrund kurzfristiger Trends stark steigen, nur um später zu fallen. Ein Beispiel dafür ist das Tesla-Werk, wo die Werte in Grünheide und Umgebung kurzfristig wieder nach unten gingen. 

Magdeburg mit der verschobenen, womöglich abgesagten Milliarden-Investition von Intel ist ein weiterer Fall. Daher gehen wir nie auf solche Lagen, die nur durch ein Strohfeuer gepusht werden. Vielmehr konzentrieren wir uns auf Immobilien in Lagen mit hohem Entwicklungspotential. Besonders interessant sind auch die Speckgürtel, etwa rund um Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart oder entlang der Rheinschiene. Unser Fokus liegt auf Städten und Lagen, die langfristig funktionieren, vor allem in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, wo die Preise im Vergleich relativ niedrig sind. Hier sehen wir mit das größte Potenzial. 

Wie setzen Sie Ihre sportliche Disziplin und die daraus gewonnene mentale Stärke in Ihrer heutigen Rolle als Unternehmer ein?

Erfolg steht und fällt mit dem Durchhaltevermögen! Es ist ganz wichtig, stets weiterzumachen und nie aufzugeben. Bei jeder neuen Herausforderung benötigen wir kreative Lösungen. Diese können wir am besten finden, wenn wir einen kühlen Kopf bewahren und uns nicht von Emotionen leiten lassen – denn wenn die Emotion nach oben geht, sinkt erfahrungsgemäß die Intelligenz. Das ist auch der häufigste Fehler, den ich bei Immobilieneinsteigern sehe: In dem Moment, wenn die Angst zu scheitern einsetzt, verliert man das eigentliche Ziel aus den Augen.

Grundsätzlich reagieren wir bei „Trend-Themen“ traditionell eher zurückhaltend. Die oben umrissenen Hype-Standorte sind nur ein Beispiel unter vielen. Uns interessiert eher die Langfristigkeit von bestimmten Branchendynamiken. 

Wenn wir aktuell sehen, dass die EZB den Leitzins senkt und die Bauzinsen seit gut einem Jahr um fast ein Prozent abgenommen haben, spricht vieles für eine Erholung des Marktes. Dieser dauerhafte Impact zählt für uns deutlich mehr als temporärer Geschehnisse, die so schnell, wie sie gekommen sind, auch wieder verschwinden. 

Was war der wichtigste Wendepunkt in Ihrer Karriere als Immobilienunternehmer, und wie hat dieser Sie beeinflusst?

Schwierig zu sagen. Aber wenn ich es eine Situation gab, die wegweisend für die folgenden Jahre war, dann die, als mir der besagte Freund das Investieren in Immobilien ohne Eigenkapital nahegebracht hat. 

So wurde ein anfangs sehr komplexes Unterfangen nicht nur einfacher, sondern zu einem Business und einer persönlichen Leidenschaft. Mittlerweile brenne ich für Immobilien und die Mission, einem umfangreichen Personenkreis den Zugang so zu erleichtern, wie es auch bei mir der Fall war. Die Freundeskreis Gruppe ist ein passender Enabler, um diesem Ziel Auftrieb zu verleihen. 

Welchen Rat würden Sie anderen Gründern geben, die vor ähnlichen Herausforderungen wie Sie stehen und ebenfalls ohne Eigenkapital in den Markt einsteigen möchten?

Insbesondere beim Investieren in Immobilien ohne Eigenkapital gibt es eine Reihe an Empfehlungen: Ich würde nie einfach ohne Konzept und basierend auf einer emotionalen Entscheidung ein x-beliebiges Objekt in einer willkürlich ausgesuchten Lage kaufen. Auch Halbwissen und gut gemeinte Ratschläge aus dem eigenen Umfeld, wonach jetzt gerade die beste oder schlechteste Zeit sei, um einzusteigen, würde ich mit Vorsicht genießen. 

Stattdessen müssen die zentralen Leitfragen, rund um den Kauf geklärt sein. Wie sieht es mit der individuellen Planung, dem Gebäudezustand, der Vermietbarkeit, der Kalkulation des Kapitalbedarfs im Rentenalter, der Nutzung von Steuervorteilen, der passenden Immobilienfinanzierungen aus? All das muss geklärt sein, bevor es losgeht. Das geht am besten in einer Community voller Gleichgesinnter. 

Für Gründer gilt: Nicht alles alleine machen, Netzwerk ausbauen sowie pflegen und nicht zu sehr über Fehler und Rückschritte hadern. Stattdessen: Immer weitermachen! 

Wie sehen die zukünftigen Pläne der Freundeskreis Gruppe aus? Gibt es besondere Projekte oder Entwicklungen, die Sie bereits in Angriff genommen haben?

Wir wollen als Unternehmen natürlich wachsen und unsere Botschaften mit möglichst vielen Menschen in ganz Deutschland teilen. 

Die erst kürzlich abgeschlossene Auszeichnung der Creditreform für eine ausgezeichnete Unternehmensbonität, die nur 2 Prozent aller deutschen Firmen erhalten, bestätigt uns in diesem Vorhaben. Darüber hinaus erweitern wir konsequent unserer Investitionsstandorte und sind nun nahezu in allen größeren Regionen aktiv. 

Für das kommende Jahr erwarten wir aufgrund der Zinspolitik positive Impulse für den Immobilienmarkt, sodass wir derzeit sehr aktiv auf der Akquiseseite aktiv sind, um unseren Kunden die Chancen weiterzugeben.

Bild: © Tobias Bräunig, Freundeskreis Gruppe

Wir bedanken uns bei Tobias Bräunig für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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