Donnerstag, Dezember 12, 2024
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An seinen Ideen und Visionen festhalten

heydrate Getränkepulver aus Früchten und Pflanzen als Pulver in kleinen portablen Getränkesticks

Stellen Sie sich und das Startup heydrate doch kurz unseren Lesern vor!

Heydrate wurde 2019 von mir, Janik Nolden und meinem Kollegen Julian Dienst gegründet. Vielen fällt es schwer, über den Tag verteilt genug zu trinken, ohne auf zuckerhaltige und synthetische Softdrinks zurückzugreifen. Wir möchten unsere Kund*innen bei einem gesunden und nachhaltigen Lebensstil unterstützen und setzen beste Zutaten aus Früchten und Pflanzen, komprimiert verpackt als Pulver in kleinen portablen Sticks.

Warum haben Sie sich entschieden, ein Unternehmen zu gründen?

Weil wir so ein Problem lösen, das uns auch selber betraf: Immer wieder hatten wir uns vorgenommen, mehr Leitungswasser zu trinken. Kurz bevor wir zur Uni gingen, haben wir uns Flaschen aus Glas oder Edelstahl eingepackt. Wir wollten weniger Müll produzieren und Emissionen durch den Getränketransport reduzieren. Doch am Ende kauften wir uns doch manchmal, entgegen unserer Prinzipien, zuckerhaltige Getränke abgefüllt in Flaschen, weil wir einfach Lust auf mehr Geschmack hatten. Und so kam uns dann die Idee zu heydrate. Wir wollten diesen Kreislauf brechen und eine zuckerfreie, natürliche Variante anbieten, die es einfach macht, täglich mehr zu trinken, ohne auf abgefüllte Softdrinks in Plastik- oder Glasflaschen zurückgreifen zu müssen.

Welche Vision steckt hinter heydrate?

Wir möchten den Getränkemarkt gesünder und nachhaltiger gestalten und unsere Kund*innen mit vielfältigen Getränken optimiert für unterschiedliche Situationen durch den Alltag begleiten.

Von der Idee bis zum Start, was waren bis jetzt die größten Herausforderungen und wie haben Sie sich finanziert?

Als wir heydrate gegründet haben, hatten wir weder ausreichend Startkapital noch ein gutes Netzwerk. Wir mussten also klein starten. Im ersten Step bekamen wir ein Gründerstipendium, wodurch wir beide ein Jahr lang ein kleines Gehalt ausgezahlt bekamen. Im Rahmen unserer Pre-Seed Finanzierungsrunde konnten wir dann durch den Berliner Accelerator KitchenTown 30.000 Euro Startkapital für die erste Produktion einsammeln und jede Menge Unterstützung bei der Produktentwicklung und beim Netzwerken erhalten. Damit konnten wir dann schon einmal starten erste Produkte zu verkaufen und den Proof of Concept validieren.

In unserer Seed-Finanzierungsrunde konnten wir dann mit rund 600.000 Euro weiteres Kapital von Business Angels einwerben. Bereits im Jahr 2020 erzielten wir mit nur wenig Budget einen 6-stelligen Umsatz. Uns war klar, dass unser Konzept wirklich eine Chance haben könnte, doch wir mussten das Sortiment erweitern, um Kund*innen mit unseren portablen Getränkesticks und für verschiedenste Situationen optimierten Inhaltsstoffen durch ihren gesamten Alltag begleiten zu können – das ist auch bis heute unsere Vision. Bis Mitte 2021 konnten wir innerhalb eines Jahres auf dem Markt neben unserer Finanzierungsrunde auch unser Sortiment auf sieben verschiedene Sorten aus drei unterschiedlichen Getränke-Kategorien (Erfrischungsgetränke, Energydrinks und Sportgetränke) und diversen Accessoires erweitern. 

Wer ist die Zielgruppe von heydrate?

Unsere Zielgruppe sind alle, die eine Alternative zu zuckerhaltigen Getränken suchen – ob mit oder ohne funktionalen Nutzen. Sportler*innen können mithilfe unserer Electrolytes effizient hydriert und fit bleiben. Diejenigen, die über den Tag verteilt etwas Energie benötigen, wollen wir mit unseren Energy Getränkesticks unterstützen. heydrate passt sich jeder Lebenssituation an – gestresste Eltern, Arbeitnehmer*innen im Büro oder im Homeoffice, Personen auf Reisen im Zug, im Auto oder zu Fuß, bei heißem oder kaltem Wetter – egal wo und egal zu welcher Uhrzeit trinken ist wichtig und heydrate unterstützt dabei auf eine natürliche und nachhaltige Weise. Das ist uns sehr wichtig.

Was ist das Besondere an den Produkten? Wo liegen die Vorteile? Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?

©Kathrin Vogt

Abgefüllte Getränke verbrauchen 586x mehr CO₂, als Leitungswasser. Anstatt Getränke in Glasflaschen oder Plastikflaschen zum Supermarkt zu transportieren und dadurch jede Menge CO₂-Emissionen auszustoßen und Verpackungsmüll zu verursachen, liefert heydrate einen natürlichen „Getränkegrundstoff” aus hochwertigen Zutaten aus Früchten und Pflanzen in komprimierter Pulverform klimaneutral direkt zum/zu den Kunden*innen. Die Kunden*innen von heydrate können sich dann ganz einfach mit Leitungswasser einen nachhaltigen und leckeren Drink mixen. So werden viele Transportemissionen und jede Menge Plastikmüll eingespart. Mit den Getränkesticks möchten wir gleichzeitig Kund*innen motivieren, auf natürliche Weise mehr zu trinken. Durch die Kooperation mit Plastic Bank® sammeln wir zudem pro verkauftem Stick, eine Plastikflasche aus der Umwelt auf. In gut einem Jahr konnten wir so schon über 800.000 Plastikflaschen sammeln, wodurch wir 16 Tonnen Plastik aus der Umwelt entfernen konnten.

heydrate, wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Wir wollen unsere Reichweite mehr ausbauen, da wir hauptsächlich über Social Media und unseren Online-Shop, Kund*innen gewinnen. In den nächsten fünf Jahren sehen wir uns im großen Lebensmittel Einzelhandel und in Drogeriemärkten. Dazu führen wir bereits erste konkrete Gespräche. Außerdem ist es uns wichtig, einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben und in großen Mengen Plastikmüll sowie CO2-Emissionen zu reduzieren und aus der Umwelt zu schaffen. Wir möchten die Getränkeindustrie umkrempeln, denn aus unserer Sicht macht es wenig Sinn, Getränke verpackt in Plastik oder schwerem Glas tausende Kilometer zu transportieren, wenn Leitungswasser in vielen Ländern Europas fast überall und in guter Qualität verfügbar ist. Wir möchten viel mehr auf der Plattform, die Leitungswasser uns bietet, aufbauen.

Zum Schluss: Welche 3 Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?

Es ist wichtig von seiner Idee überzeugt zu sein und man sollte sich sicher sein, dass auf dem Weg einige Dinge schief gehen können. An seinen Ideen und Visionen festhalten und nicht aufgeben daran zu arbeiten, ist etwas, das wir gelernt haben. Wir haben unsere Firma recht schnell (eigentlich zu schnell) gegründet – wir hatten nicht mal ansatzweise ein fertiges Produkt. Natürlich sollte man sich eine Gründung gut überlegen. Für uns hatte diese schnelle Gründung jedoch den Vorteil, dass es sich offizieller angefühlt hat und wir dadurch noch intensiver an dem Erfolg der Marke gearbeitet haben. Außerdem ist es wichtig den Markt und die Konkurrenz im Blick zu haben, um zu verstehen, wen man erreichen möchte und wie die Wettbewerbsprodukte funktionieren. An das eigene Produkt glauben, ausprobieren und dranbleiben, wenn es sich bewährt hat.

Wir bedanken uns bei Janik Nolden für das Interview

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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